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56 Bericht: Allgenaeine analytische Methoden usw. ersetzen. ]:)as Becherglas mit der zu titrierenden Flfissigkeit steht etwa 1,2 cm fiber dena Fenster des Multiplier. Bei der neuen Titration wurden zu 30,00 nal in Natron- lauge 0,5 ml 3% ige H202 -- und 0,1 na] tt/~naoglobinlSsung (5% ig, ffisch bereitete waBrige LSsung) und etwa 0,29 nag Luminol zugesetzt. Die Mengen sind viel kleiner als bei der visuellen Titration, wodureh die ungfinstige Pufferwirkung der Zus/~tze beseitigt wird. Die Titration wird zun/~chst ohne Rfihren durehgeffihrt, una das Herumspritzen des Indicators zu vermeiden. Erst kurz vor dem Endpunkt wird vorsichtig geriihrt. Die Galvanometerenapfindliehkeit wird unnaittelbar vor Errei- ehen des Endpunktes auf das Hundertfache gesteigert, wodureh das Titrationsende (Stillstand der Nadel) sehr genau eriaBt werden kann. Es wurden Titrationen klarer und durch Tintezusatz undnrchsiehtig genaaohter NaOH-LSsungen durehgeffihrt. Die Abweiohungen yon den potentionaetrisch ermittelten Werten betrug ina Mittel 0,03 nal, das entsprioht einer Genauigkeit yon etwa 0,1%. H. PO~L. Als Schutzkolloide bei der argentometrisehen Titration yon Chlor-Ion mit Dichlorflnoreseein als Adsorptionsindieator sind naeh R: B. DE~, W. C. WmER, G. E. MAgTI~ und D. W. B ~ 1 synthetisehe Kolloide den bisher verwendeten natfirliehen Kolloiden 2 vorzuziehen, weft die synthetisehen duroh Mikroorganismen (Prize) nicht angegriffen werden und ihre LSsungen daher nicht inanaer friseh herge- stellt werden naiissen. Unter den untersuchten 45 synthetisohen Kolloiden erwies sieh das Poly~thylenglykol 400 der Carbide and Carbone Chemicals Corp. als das geeignetste. Sein Hauptbestandteil entsprieht der Formel HO(CHeCH20)nH (n = 7--12). Zur Titration verwendet man 3--5 Tropfen einer 0,1%igen L5sung yon Diehlorfluoreseein in 50% iger w~riger LSsung yon Poly~thylenglykol 400 als Indi- cator. Die LSsung ist unbegrenzt haltbar. Die nait der IndieatorlSsung erhaltenen Titrationsergebnisse yon Chlor-Ion stinamten nait den wahren Chlorgehalten sehr gut fiberein and waren genauer als die nait Gunanai arabicum oder Dextrin a]s Schutz- kolloiden gefundenen Zahlen. H. Peril ~ber die Adsorption yon p-Athoxychrysoidin an Silber]odidteilchen stellen E. SCHVL~K und E. Pu~Go~ 3 neue Versuche in Fortsetzung fffiherer Untersuchungen an. 4 Bei den Versuehen wurde mit LTberschuB entweder an Ag§ oder an J--Ionen ge- f~llt, so dal3 sieh die gebildeten AgJ-Partikelehen an der Oberfl~ehe positiv oder negativ aufladen konnten. Es zeigten sieh keine Unterschiede, ob der Farbstoff vor oder erst naeh der Fi~llnng zugesetzt wurde. Die zun~ehst entstehenden AgJ-Teil- chen haben eine GrSBe von 10--100 m# und ein gut reproduzierbares Adsorptions- verna5gen. Beim VergrSl~ern dieser Partikelehen (Altern) nimnat die aktive Ober- fl/~che nur wenig ab, woraus gesehlossen wird, dab die AgJ-Teilehen sieh ketten- fSrnaig vereinigen. Die Annahnae wird dutch elektronenmikroskopisehe Aufnahnaen gestiitzt. Die Adsorption yon p-Aethoxychrysoidin ist abh~ngig yon der Temperatur, aber unabh~ngig vom pH-Wert der LSsung. Wegen zahlreicher Einzelheiten nau] auf die Originalarbeit verwiesen werden. G. D~K. Uber die Zink-l,10-Phenanthrolinkomplexe und ihre Anwendbarkeit zu analytischen Bestinanaungen stellten J.M. K~sn und W. W. ]~lCANDT 5 Unter- suehungen an. Die KomplexlSsungen besitzen im Ultraviolett Absorptionsmaxima bei 270 und 292 m/~, in welchen Proportionalitat zwisehen Zinkkonzentration und Extinktion besteht und die zu einer emp/indlichen Zinkbestimmung verwendet 1 Analyt. Chemistry 24, 1638--1639 (1952). Univ. of Oregon, Eugene, Or. (USA). Vgl. R. F. STALZ~R, E. S. DILLO~ und W. C. VOSBVRG~Z, Analyt. Chemistry 22, 952 (1950); vgl. diese Z. 188, 445 (1951). a Anal. china. Acta (Amsterdam) 7, 243--254 (1952). Univ. Budapest (Ungarn). Anal. chim. Aeta (Amsterdam) 4, 213 (1950); vgl. diese Z. ]34, 123 (1951/52). Analyt. Chemistry 24, 1306--1308 (1952). Purdue Univ., Lafayette, Ind. (USA).

Über die Zink-1,10-Phenanthrolinkomplexe

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56 Bericht: Allgenaeine analytische Methoden usw.

ersetzen. ]:)as Becherglas mit der zu titrierenden Flfissigkeit steht etwa 1,2 cm fiber dena Fenster des Multiplier. Bei der neuen Titration wurden zu 30,00 nal in Natron- lauge 0,5 ml 3% ige H202 - - und 0,1 na] tt/~naoglobinlSsung (5% ig, ffisch bereitete waBrige LSsung) und etwa 0,29 nag Luminol zugesetzt. Die Mengen sind viel kleiner als bei der visuellen Titration, wodureh die ungfinstige Pufferwirkung der Zus/~tze beseitigt wird. Die Titration wird zun/~chst ohne Rfihren durehgeffihrt, una das Herumspritzen des Indicators zu vermeiden. Erst kurz vor dem Endpunkt wird vorsichtig geriihrt. Die Galvanometerenapfindliehkeit wird unnaittelbar vor Errei- ehen des Endpunktes auf das Hundertfache gesteigert, wodureh das Titrationsende (Stillstand der Nadel) sehr genau eriaBt werden kann. Es wurden Titrationen klarer und durch Tintezusatz undnrchsiehtig genaaohter NaOH-LSsungen durehgeffihrt. Die Abweiohungen yon den potentionaetrisch ermittelten Werten betrug ina Mittel 0,03 nal, das entsprioht einer Genauigkeit yon etwa 0,1%. H. PO~L.

Als Schutzkolloide bei der argentometrisehen Titration yon Chlor-Ion mit Dichlorflnoreseein als Adsorptionsindieator sind naeh R: B. D E ~ , W. C. WmER, G. E. MAgTI~ und D. W. B ~ 1 synthetisehe Kolloide den bisher verwendeten natfirliehen Kolloiden 2 vorzuziehen, weft die synthetisehen duroh Mikroorganismen (Prize) nicht angegriffen werden und ihre LSsungen daher nicht inanaer friseh herge- stellt werden naiissen. Unter den untersuchten 45 synthetisohen Kolloiden erwies sieh das Poly~thylenglykol 400 der Carbide and Carbone Chemicals Corp. als das geeignetste. Sein Hauptbestandteil entsprieht der Formel HO(CHeCH20)nH (n = 7--12). Zur Titration verwendet man 3--5 Tropfen einer 0,1%igen L5sung yon Diehlorfluoreseein in 50% iger w~r ige r LSsung yon Poly~thylenglykol 400 als Indi- cator. Die LSsung ist unbegrenzt haltbar. Die nait der IndieatorlSsung erhaltenen Titrationsergebnisse yon Chlor-Ion stinamten nait den wahren Chlorgehalten sehr gut fiberein and waren genauer als die nait Gunanai arabicum oder Dextrin a]s Schutz- kolloiden gefundenen Zahlen. H. Per i l

~ber die Adsorption yon p-Athoxychrysoidin an Silber]odidteilchen stellen E. SCHVL~K und E. Pu~Go~ 3 neue Versuche in Fortsetzung fffiherer Untersuchungen an. 4 Bei den Versuehen wurde mit LTberschuB entweder an Ag§ oder an J- - Ionen ge- f~llt, so dal3 sieh die gebildeten AgJ-Partikelehen an der Oberfl~ehe positiv oder negativ aufladen konnten. Es zeigten sieh keine Unterschiede, ob der Farbstoff vor oder erst naeh der Fi~llnng zugesetzt wurde. Die zun~ehst entstehenden AgJ-Teil- chen haben eine GrSBe von 10--100 m# und ein gut reproduzierbares Adsorptions- verna5gen. Beim VergrSl~ern dieser Partikelehen (Altern) nimnat die aktive Ober- fl/~che nur wenig ab, woraus gesehlossen wird, dab die AgJ-Teilehen sieh ketten- fSrnaig vereinigen. Die Annahnae wird dutch elektronenmikroskopisehe Aufnahnaen gestiitzt. Die Adsorption yon p-Aethoxychrysoidin ist abh~ngig yon der Temperatur, aber unabh~ngig vom pH-Wert der LSsung. Wegen zahlreicher Einzelheiten nau] auf die Originalarbeit verwiesen werden. G. D ~ K .

Uber die Zink-l ,10-Phenanthrolinkomplexe und ihre Anwendbarkeit zu analytischen Bestinanaungen stellten J .M. K ~ s n und W. W. ]~lCANDT 5 Unter- suehungen an. Die KomplexlSsungen besitzen im Ultraviolett Absorptionsmaxima bei 270 und 292 m/~, in welchen Proportionalitat zwisehen Zinkkonzentration und Extinktion besteht und die zu einer emp/indlichen Zinkbestimmung verwendet

1 Analyt. Chemistry 24, 1638--1639 (1952). Univ. of Oregon, Eugene, Or. (USA). Vgl. R. F. STALZ~R, E. S. DILLO~ und W. C. VOSBVRG~Z, Analyt. Chemistry

22, 952 (1950); vgl. diese Z. 188, 445 (1951). a Anal. china. Acta (Amsterdam) 7, 243--254 (1952). Univ. Budapest (Ungarn).

Anal. chim. Aeta (Amsterdam) 4, 213 (1950); vgl. diese Z. ]34, 123 (1951/52). Analyt. Chemistry 24, 1306--1308 (1952). Purdue Univ., Lafayette, Ind. (USA).

Berieht: Allgemeflm analytische Methoden usw. 57

werden kSnnen. In den L6sungen ist vorwiegend ein Komplex vorhanden, der auf ein Atom Zink 2 Mole 1,10-Phenanthrolin enthiilt. In kleinerer Menge diirfte ein Kom- plex mit dem Verhgltnis 1 Zn : 3 Phenanthro l in existieren. Zur polarographischen Zinkbest immung eignet sich der Komplex nieht. - - Dureh den Zink-l ,10-Phenan- throlinkomplex werden viele Anionen gefillt , besonders empfindlieh sind die FMlnngsreaktionen yon Vanadat-, Molybdat- und Cyano/errat(III)-Ionen. Da die Cyanoferrat(III)-verbindung bedeutend weniger 15slieh ist als die Verbindung mit Cyanoferrat(II), kann man den Komplex zum 2Vachweis von [Fe(C2V)6] 3- neben [tze(CN)6] ~- verwenden.

Der Vanadatkomplex kann nieht zur gravimetrisehen Best immung des Vana- dins verwendet werden, weil er sieh beim Trocknen bei Zimmertempera tur zersetzt. Eine Bestimmung durch Messung des Niederschlagsvolumens ist jedoeh m6glich dutch F&llung bei pH 3,5--7,0 und Zentrifugieren. 1--20 mg V03- in 50 inl kSnnen so bes t immt werden, wenn die Zentrifugierzeit der VO3--Menge ungef/~hr propor- t ional gehalten wird. Ein UberschuB des geagenses schadet nichts. Die untere Er- kennungsgrenze liegt bei 2,5 �9 10 -3 m V03- (50 Teile je Million), wenn 9 �9 10 -a Mol des Komplexes als Fi l lungsreagens verwendet wurden. Nut MoO42- und [Fe(CN)6] a- st6ren. Wegen der gelben Farbe des VOa--Komplexes ist aber ein quali tat iver Nach- weis neben MoO~ 2- nnd [Fe(CN)0] a- dennoch mSglieh. K. BRODI~]aSEN

Fiir die spektrophotometrisehe Bes t immung eines Bestandteils in einer Zwei- komponentenmischung geben E. ALLEN und E. H. t~AMMAKER :t eine verbesserte Arbeitsweise an. Das iib]iche Verfahren besteht darin, dab mart die Absorption bei zwei Wellenl/~ngen gegen das LSsungsmittel migt, die Werte in ein Gleiehungspaar einsetzt und daraus die Konzentra t ionen berechnet. ])as Veffahren wird sehr un- genau, wenn die beiden Komponenten ~hnliche Absorpt ionskurven besitzen. Die yon den Verf. vorgeschlagene , ,y-Bezugsmethode" ist f ib den Fall best immt, dab nur tier eine Bestandtei l des Gemenges genau bes t immt werden so]l, w~hrend die Menge des anderen Bestandteils ungef ihr bekann~ ist. Das Wesen des Verfahrens besteht darin, dal3 man die Absorpt ion nieht gegen das reine LSsungsmittel sondern gegen die LSsung des nicht zu bes t immenden Bestandteils miBt und welter, dab sowohl die LSsung der Probe als aueh die VergleiehslSsung so konzentr ier t an- gewendet werden, dab sic s tark absorbieren. Man finder dann die Konzentra t ion des gesuchten Bestandtei]s c~ (ira Gemisch mi t dem Bestand~eil y) nach der Gleichung c~ = J (A~2 - - KA'I) . Darin bedeuten A'2 und A' i die gemessenen Ext inkt ionen bei zwei Wellenl ingen, J und K sind Konstanten . K kann aus den Absorptionen des Bestandteils y bei den Wellenl ingen 2 und 1 berechnet werden: K = ay, : a~,. Wenn man die We]lenlange 1 so wihl t , dab A i nahezu Null ist, so muB K nieht sehr genau ermit te l t werden. J wird als Eichkonstante mi t LSsungen bekannter Zusammen- setzung ermittel t . - - Die Brauchbarkei t des Verfahrens wird an LSsungsgcmischen yon 2-Amino-d-methylpyrimidin und 2-Amino-d,6-dimethylpyrimidin gezeigt. Der absolute Fehler betrug nach der herk5mmlichen Methode etwa • 4,8~o, w~hrend er bei der y-Bezugsme~hode bei • 1,4~ lag. H. POI~L.

Die Gegenstromvertei lung der Methylester hSherer Fettsi iuren wurde yon J . A. C~tN~ON, K. T. ZILC~I und H. J . DIJTTO~ ~ mit tt i lfe der Cl~Amschen Technik untersucht . Von den Methylestern yon Laurin-, Myristin-, Palmitin-, Stearin-, Ol-, 2Linol-, Linolen-, fi-Chlorstearin-, Ricinol-, 12-Oxystearinstiure, yon den Hydroper- oxyden der Octadecen- und Octadecadiensiiure wurden die Gegenstromverteilungs- kurven zwisehen Kohlenwasserstoff (Pentan-Hexan) nnd Nitroparaffin (20% Nitro- me than + 80% Ni t ro i than) aufgenommen uud daraus die Verteilungskoeffizienten

i Analyt . Chemistry 24, 1295--1298 (1952). Rutgers Univ., New Brunswick, N.J. 2 Analyt. Chemistry24,1530-1532(1952).North.Region.Res.Lab.Peoria,lIl .(USA).