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36 Rose: Ueber die Zusammensetzung bei der Vergleichung mit anderen Kurprn , deren Aequivalent eine Condensation auf 4 Volume im Gaszustand anzeigt , die Dif- ferenzen in den Formeln den Siedepunctsdifferenzen richtig ent- sprechen. Dariiber indess, in welclier Weise die Condensation im Gasznstande bei der Untersuchung der Siedepuncte zu beruck- sichtigen sei, sind neue Untersucliungen notliwendig , da dnrcli die jetzt vorliegenden Beobaclitungen entgegengesetzte Ansichten gleich unterstutzt werden *). 11. Ueber die Zusammensetzung der Tantalite und uber ein irn Tantalite yon Baiern enthaltenes neues Metall. Von H. Aose. (A. d. Ber. der Bed. Academie.) Der Verf. gab in der Sitzung vom 31. October zuerst eine gescliichtliche Uebersicht yon dem , was die Chemiker, die sich init der Untersuchung der Tantalsaure und der Tantalite besch2f- tigten, beobachtet hahen. Er fiilirte darauf die bekannt gemach- ten Anafysen der Tantalite yon Fahiun, Kimito und Tamela in Finnland, Bodenmais in Baiern ond yon Nordarnerilia an und ging darauf zu den Untersuchungen der Tantalite iiber, die in dem La- boratorium des Verfassers theils von ihm selbst, theils von junge- ren Chemikern seit einer Reilie von Jafiren ausgefuhrt rvorden sind. Die meisten Analysen wurden mit dem Tantalite von Boden- mais in Baiern angestellt, von welchem der Verf. eine bedeutende Menqe , mehr als ein lialbes Pfuud, yom Hrn. Dr. W i t t s t ei n in Munchen zu einem sehr wohlfeilen Preise erhalten hatte. Es er- gab sich, dass die Krystalle des baierischen Taiitalits ungleich zu- sammengesetzt sind , sicli aher bedeutend dtirch ein verschiedenes specifisches Gewicht unterscheiden. Die schwerste Varietst hatte das spec. Gewicht 6,390, die leichteste 5,701. f) vgl. a. e. a. 0. S. 259 u. f.

Ueber die Zusammensetzung der Tantalite und über ein im Tantalite von Baiern enthaltenes neues Metall

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36 R o s e : U e b e r d i e Z u s a m m e n s e t z u n g

bei der Vergleichung mit anderen K u r p r n , deren Aequivalent eine Condensation auf 4 Volume im Gaszustand anzeigt , die Dif- ferenzen in den Formeln den Siedepunctsdifferenzen richtig ent- sprechen. Dariiber indess, in welclier Weise die Condensation im Gasznstande bei der Untersuchung der Siedepuncte zu beruck- sichtigen sei, sind neue Untersucliungen notliwendig , da dnrcli die jetzt vorliegenden Beobaclitungen entgegengesetzte Ansichten gleich unterstutzt werden *).

11. Ueber die Zusammensetzung der Tantalite und uber ein irn Tantalite yon Baiern enthaltenes

neues Metall. Von

H. Aose. (A. d. Ber. der Bed. Academie.)

Der Verf. gab in der Sitzung vom 31. October zuerst eine gescliichtliche Uebersicht yon dem , was die Chemiker, die sich init der Untersuchung der Tantalsaure und der Tantalite besch2f- tigten, beobachtet hahen. Er fiilirte darauf die bekannt gemach- ten Anafysen der Tantalite yon Fahiun, Kimito und Tamela in Finnland, Bodenmais in Baiern ond y o n Nordarnerilia an und ging darauf zu den Untersuchungen der Tantalite iiber, die in dem La- boratorium des Verfassers theils von ihm selbst, theils von junge- ren Chemikern seit einer Reilie von Jafiren ausgefuhrt rvorden sind.

Die meisten Analysen wurden mit dem Tantalite von Boden- mais in Baiern angestellt, von welchem der Verf. eine bedeutende Menqe , mehr als ein lialbes Pfuud, yom Hrn. Dr. W i t t s t e i n in Munchen zu einem sehr wohlfeilen Preise erhalten hatte. Es er- gab sich, dass die Krystalle des baierischen Taiitalits ungleich zu- sammengesetzt sind , sicli aher bedeutend dtirch ein verschiedenes specifisches Gewicht unterscheiden. Die schwerste Varietst hatte das spec. Gewicht 6,390, die leichteste 5,701.

f ) vgl. a. e . a. 0. S. 259 u. f.

d e r T a n t a l i t e etc. 37

Es wurden ferner zwei Arten des nordaiuerikanischen Tan- talits untersucht ; die eine, ohne bestimmten nzheren Pundort, von einem spec. Gewichte von 5,708 ; die andere von illiddletown in Connecticut, deren spec. Gewicht bei verschiedenen W2gnngen yon verschiedenen Bruchstiicken zwischen 5,469 bis 5,495 be- funden wurde.

Die Tantalite aus Finnland haben von allen das hochste spec. Gewicht ; sie untersclieiden sich auch hinsichtlich ihrer Krystall- gestalt von denen ans Baiern und Nordamerika. Das specitische Gewicht von zwei untersuchten Stiicken vom Tantalite von Ta- mela war 7,197 und 7,1877. Letzterer war ein Rrystall und es zeigte sich bei der Analyse, dass in ihm ein nicht nnbetrichtlicher Their der Tantalsiiure durch Zinnoxyd vertreten sei. Dasselbe hatte schon vor langerer Zeit B e r z e 1 i u s bei der Untersuchung des Tantalits yon Fahlnn in Schweden gefunden.

Als der Verf. die Tantalsaure aus dem baierischen Tantalite naher untersuchte, fand er, dass sie, aus verschiedenen Krystallen hereitet, ein verschiedenes spec. Gewicht zeigte, und er bemerkte, dass, je hiiher das spec. Gewicht der angewandten Tantalite war, desto griisser sich anch das der daraus dargestellten @ure zeigte. Er legte friiher auf diese Versuche ein gewisses Gemicht. Als er indessen spiiter eine Beihe yon Untersuchungen iiber das spec. Gemicht der Titanssure anstelite und fand, dass dasselbe verschie- den sei, j e nach den Temperatnren, welchen sie ansgesetzt gene! sen war, hat e r diesen Gegenstand nicht weiter verfolgt.

Er worde indessen dadurch veranlasst , in d e ~ Tantalsiiure des Tantalits von Bodenmais mehr als eine Saure zu vermuthen, durch deren verschiedene relative Mengen die Verschiedenheiten in1 spec. Gewicht des Ta.ntalits und der daraus dargestellten Siu- Ten sich erkliren liessen.

Indem e r die verschiedenen Sauren in der Siiure d e s baieri schen Tantalits yon einander zu trennen suchte, stiess er auf un- erwartete Schwierigkeiten , und er konnte damit erst auf's Keine kommen, nachdem er sie mit der Tantalsiure aus dem Gnnliindi- schen Tantalite verglichen hatte.

Es ware dein Verf. iiidessen nicht mogUch gewesen, eine solche Vergleichunp anstellen zu konnen, wenn er nicht VOR

B e r z e l i u s einige Stiiclie des Tantalits von Tamela in Finnland erhalten hatte. Aber die Menge der daraus erhaltenen Tantal-

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siiure reichte nicht aus, um den Versuchen einige Ausdehnung ~ 1 1 geben, welche sie erst erlangen konnten, nachdem Hr. Baron V. M e y e n d o r f die sammtlichen Stofen vom finnliindischen Tan- taiite aus seiner Sammlung dem Verfasser mitgetheilt hatte. Nur (lurch diese grosse Liberalitiit wurde derselbe in den Stand ge- setzt eine ausfihrliche Arbeit iiber diesen Gegenstand anstellen zu kounen, deren wichtigste Resultate hier nur kurz mitgetheilt werden sollen.

Die Tantalsaure aus dem finnlandischen Tantalite besteht wesentlich, wie der Verf. glaubt, nur aus einer Subatanz; sie ist unstreitig wohl die, mit welcher B e r z e l i u s die meisten seiner Untersuchungen angestellt hat und die e r in seinen Abhandlungen iiber die Tantalsiiure und in den friiheren Auflagen seines Lehr- buches beschreibt. Nur in der letzten Auflage desselhen giebt e r nach den yon W o h l e r erhaltenen Resultaten, cler cine Tan- talsiure ails dem Pyrochlor und aus dem baierischeii Tantalite z n seinen Versuchen anwnndte , der .Tantalsiiure einige Eigenschaf- ten , welche der aus dem finaischen Tanhlite bereiteten nicht zulrommen.

Es versteht sich von selbst, dass fur die Siiure aus dern fin- nischen Tantalite der Name Tantalsiiure beibehalten werden muss.

Die Saure aus dem baierischen Tantalite, mit dessen Unier- snchong sich B e r z e 1 i u s nie beschiiftigt hat , hesteht aus zwei SBuren, von denen die eine sehr viele Aehnlichkeit mit der Tan- talsaure aus dem finnischen Tantalite hat und von welcher der Verf. in einer spiiteren Abhandlung umstiindlich sprechen wird. Auch die andere Siiure hat Aehnlichkeit mit der Tantalsiiure, unterscheidet sich jedoch in mancher Hinsicht wesentlich von derselben. Sie ist das Oxyd eines Metalles, das sich von den bis- her bekannten nnterscheidet, Der Verfasser nennt classelhe iViobiurn, und sein Oxyd Niobsuzcre, von Niobe, der Tochter des Tantalus, um durch den Namen die Aehnliclikeit mit dem nach letzterem benannten l e t a l l e anzudeuten.

Die Tantal- und die Niobsiinre sind zwei metallische Siiu- ren , welche hinsichtlich ihrer Eigenschaften Aehnlichkeit mit der Titansaure unct dem Zinnoxyde haben, und denen allen man wohl dieselbe atomistische Zusammensetzong zuschreiben konnte. Beide sind als Hydrate und im gegluhten Zustande weiss, beide zeigen eine starke Feuererscheinung , wenn sie aus dem ongegliihten

der T a n t a l i t e ete. 39

Zustande in den gepliihten iibergehen. Die gegliihte Tantalsaure wird erhitzt nur hiichst unbedeutend gelblich, die Niobsgure stark gelb ; beim vollstandigen Erkalten werden beide aber so weiss, wie vor dem Gliihen. Die Tantalslure bildet nach dem Gliihen ein weisses Pulver ohne Glanz , die Niobsaure hingegen besteht nach dem Gliihen aus Stiickchen ,von starltem Glanze, von einem iihnlichen, wie ihn die durch Animoniak gefiillte und nachher ge- gliihte Titansaure zeigt, nur mit dem Unterschiede, dass die Farbe von letzterer briiunlich ist , wiihrend die Niobsiiure vollkommen weiss erscheint.

Die Tantal- und die Niobsiiure verbinden sich leicht mit den Alkalien und treiben beirn Schmelzen die Kohleasiiure ails densel- ben. Die Niobsaure bildet aber eine schmelzbarere Verbindung als die Tantalsaure.

Die Verbindungen der beiden Sauren mit Iiali und Natron sind in Wasser auflijslich; beide Sauren sind anch in einem Ueberschuss einer Auffiisung von Kalihydrat und von kohlensau- rem Kali aufloslich, sehr schwer aufloslich aber in einem Ueber- schuss yon Natronhydrat und von kolilensanrem Natron. Aber das niobsaure Natron ist in iiberschussigern Natron weit schwerlos- licher als das tantalsaure Natron und fast unliislicli darin. 1st die Tantalsaure mit kohlensaurem Natron geschmolzen worden, so liist sich aiich im blossen Wasser das tantalsaure Natron lange nicht vollstiindig auf, sondern der grijsste Theil bleibt darin un- aufgeliist und bildet mit dem Wasser eine Rlilch. Diess findet beim Zusammenschmelzen der Niobsaure mh kohlensaurem Natron nicht statt. Das niobsaure Natron kann in deutlichen kleinen Kry- stallen und als krystallinisches Pulver erhalten werden und ist vollstandig auflUslich in Wasser.

Aus der Auflosung der tantalsauren Alkalien fi l l t verdiihnte Schwefelsiiure in der Kilte die Tantalsiiure lange nicht vnllstiin- dig, wohl aher darchs Kochen, wahrend die Niobsaure unter gleichen Umstanderl schon in der Kalte vollstandig niedergeschla- gen wird. - ClilorwasserstoffsInre bringt in den Auflosunyen des tantalsauren Natrons nur eine Opalisirung hervor, und durch ein grosses Uebermaass der S i u r e kann man eine beinahe voll- stindige Auflosnng bewirken ; beim Kochen f d l t die Tantalsaure, aber nicht vollstiindig. In der Auflosung der Tantalsaure im Uebermaass von Chlorwasserstoffsaure bringt Schwef4sau;e eine

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FaIlung hervor. Die Auflosung von niobsaurem Natron wird durch Chlarwasserstofbaure stark getrubt , aber nicht die ganze Menge der Niobsaure in der Kalte gefallt , wohl aber durcli’s Kochen ; ist aber die Chlorwasserstoffsaure im grossen Ueber- maass hinzugefiigt worden, SO fallt durchs Kochen nicht melir die ganze Menge der Niobsaure nieder.

Oxalsaure bringt weder in den Auflosungen der tantalsauren no& der niobsauren Alkalien eine Fallung hervor, und entsteht eine Triibung bei Gegenwart von zu vie1 Alkali , so verschwindet sie durch ein Uebermaass von Oxalsaure. Essigsaure hingegen bewirkt Fallungen in jenen Aufliisungen. Eben so werden die Auflosungen der alkalischen Salze durch Chlorammonium gefallt.

Wird die Auflosung des tantalsanren Natrons mit Chlor- wasserstoffsaure oder Schwefelsaree sauer gemacht , so bewirkt Galkpfeltinctur darin einen lichtgelben Niederschlag. Es ent- steht dieselbe Fiillnng durch Galliipfeltinctur, wenn die Tantal- saure darch ein Uebermaass yon Chlorwasserstoffsaure fast ganz aufgelost worden war, oder wenn durch Schvvefelsaure ein dicker weisser Niederschlag von Tantalsiure sich gefiillt hat; letzterer nimmt durch Hinzufiigung von Gallapfeltinctur dieselbe liclitgelbe Farbe an. - In den Auflosungen des niobsauren Natrons entsteht unter ahnlichen Umstiinden ein dunkel orangerother Niederschlag, von einer ahnlichen, doch nicht gleichen Parbe, wie er durch Galliipfeltinctur in Auflosungen der Titansaure hervorgebracht wird.

Freie Alkalien losen beide Fallungen auf; sie entstehen aucli selbst nicht in den Auflosungen der neutralen alkalischen Salze, sondern erst nach einem Zusatz van Schwefel- oder Chlorwasser- stoffsaure.

Die Gallapfeltinctur scheint eins der besten Reagentien ZII

sein, um kleine Mengen von Tantal- und Niobsaure in sauren Fliissigkeiten aufzufinden. Es ist indessen hierbei zu bemerken, dass, wenn in der Aufliisung Oxalsaure, oder mehrere organische Sauren, die niclit fliichtip sind , zugegen sind, Galliipfeltinctur keine Flllungen giebt.

Hat man durch Schwefelsaure in der Auflosung von tantal- sawem Natron einen Niederschlag erhalten , so wird derselbe durch Kaliumeisencyaniir gelb ; in niobsauren Alkalien wird der- selbe unter gleichen Urnstiinden stark roth. Iialiumeisencyanid

d e r T a n t a l i t e etc. 41

giebt bei derselben Behandlung mit Tantalsaure eine weisse, mit Niobsaure eine stark gelbe Fallung.

Wird zu der Auflosung des tantalsauren Natrons eine Sgure gesetzt und dann eine Zinkstange hineingestellt , so erfolgt da- durch keine Veranderung. - Die Auflosung des niobsauren Na- trans wird aber unter ahnlichen Umstanden bald schon blau, und um so sclineller , j e mehr freie SIure vorhanden war. Nach Ian- gerer Zeit wird die blaue Farbe schmuziger, endlich braun, und es setzt sich ein schwerer brauner Niederschlag ab. Da W o h l e r eine Lhnliche Erscheinung bei der Tantalsaure aus dem Pyro- &lor, und G. R o s e bei der des Uranotantals beobachtet haben, so kijnnte aus diesen Versuchen die Gegenwart der Niobsiiure in beiden genannten Mineralien folgen.

Die Tantalsaure giebt vor dem Lothrohr mit Phosphorsalz ein farbloses Glas, auch in der innern Flamme ; die Niobsiiure hingegen ein zwar farbloses Glas in der Lnsseren Flamme, aber in der innern ein schou blaues.

Das Tantalchlorid , durch Behandlung der Tantalsaore mit Kohle und Chlorgas erhalten , ist gelb, leicht schmelzbar und leicht fluchtig. Das Niobchlorid ist vollkommen weiss, unschmelz- bar und sehr schwer fluchtig.

Wird uber Tantalchlorid trocknes Ammoniakgas geleitet , so wird dasselbe davon absorbirt, aber nicht besonders lebhaft, weil sich bei der ersten Einwirkung des Gases eine feste Rinde der erzeugten Verbindung bildet , die das dirunter behndliche feste Chlorid gegen die Einwirkung des Ammoniaks schutzt. JVird die entstandene Verbindung erhitzt , SO wird in ihr, unter Er- zeugung von Chlorammonium, Tantal reducirt. Diese Reduction geschieht indessen vollstindig erst bei bedeutend hoher Tempe- ratur. Nan erhiilt dann zusammenhangende schwarze Rinden von Taiitalmetall, die man gut vom anhangenden Chlorammonium ab- wasclien kann. An der Luft erhitzt, verbrennt das IIIetall unter starker Feuererscheinnng zu weisser Tantalsaure. Von Salpeter- s lure und selbst von Iionigswasser wird es fast gar nicht ange- griffen, selbst nicht beim Kochen, wie diess auch schon B e r z e - l i u s bemerkt hat, wohl aber schon in der Iialte merkwurdig schnell von einer Mengung von Salpeter- und Fluorwasserstoff- saure, wie diess auch schon B e r z e l i us hervorgehoben hat.

42 S c h S n b e i n : U e b e r d a s J o d k a l i u i n .

Niobchlorid wird durch Einwirkung von trocknem Ammo- niakgase gelb und erhitzt sich sehr dadurch, unstreitig wohl, weil es weyen seiner Unschmelzbarkeit dem Gase eine weit grossere Oberfllche darhietet als das Tantalchlorid. Die erzeugte Ammo- niakverbindung erhitzt , wird sogleich, unter Rildung yon Chlor- ammonium, schwarz durch reducirtes Niob ; die Reduction geht schon bei einer niedrigeren Temperatur vor sich als die des Tan- tals. Das Niobmetall ist pulverformig und schwarz, es wird eben so wenig wie das Tantal von Salpetersaure und Konigswasser ang-egriffen, wohl aber leicht und schon in der K d t e von einer Mengung yon Salpeter- und von FluorwasserstolTsiiure.

Nimmt man fiir die Tantalsiiure und fiir die Niohsanre eine gleiche atomistische Zusammensetzung an, SO ist das Atomgewicht des Niohs grosser als das des Tantals.

111. Einige Notizen iiber das Jodkalium.

Von C. P. Schiinbein.

Es ist eine den Chemikern wohlbekannte Thatsache, dass stark verdiinnte Schwefelsaure bei gewohnlicher Temperatur das Jodkalium nicht zersetzt , d. h. kein Jod aus diesem Salze abschei- det, dass folglich Jodkaliumkleister durch verdiinnte Schwefel- siiure nicht gebliiut wird. Wie Mi l lon ' s und meine eigenen Versuche gezeigt haben, wirkt selbst Salpetersaure, wenn voll- kommen yon salpetriger Saure frei und hinreiclietld mit Wasser verdiinnt, nicht zersetzend anf das erwahnte Haloi'dsalz ein. Ent- halt aber letzteres auch nur Spureu von jodsaurem Kali, so wird dessen wasserige Losung den Stlrkekleister blauen, wenn man derselben etwas verdiinnte Schwefelsaure, Phosphorsiiure, oder irgend andere etwas kraftige unorganische oder organische Siiure zufiigt. Venteht sich, dass die schweflige Saure eine Ausnahme macht.

Urn daher in dem Jodkalium den allerkleinsten Gehalt an jod- saurem Kali zu entdecken, lost man das zu priifende Salz in Was-