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454 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden lisehen Phasen unter einem Infrarotstrahler ein und zerstSrt den TTA-Komplex dureh Glfihen in einer Quarzsehale. Den Riickstand 15st man in Salzs~ure und fiber- fiihrt die LSsung mit einer ScMauehpipette auf eine vorher ausgemessene Quarz- mel]sehale. Dann verdampft man die Salzs~ure, gliiht die Probe aus und miflt die Aktivit~t mit einem Seintillationsz~hler. [1] Kernenergie 7, 257--263 (1964). Zentra]iust. f. Kernforsehg., Bereieh Radio- ehemie, Rossendorf b. Dresden. -- [2] S~ES, A. A., L. AI~]~Y et al. : AERE-C/R- 533 (1955). -- [3] SCnWE~])IMA~, L. C., J. W. ttEALu u. D. L. REID: HW-22680 (1951). U. BAr,ANN Zur Bestimmung der 14C-Aktivifilt in Knochen verwendet R.G.K~LLY [1] die Verbrennung mit anschlieBender Fliissigseintillationsz~hlung. -- Arbeitsweise. Die 0,5--1,0 g betragende Knoehenprobe (Seheibehen oder Spine) wird in einen auf der Platiuspirale des Verbrennungskopfes befestigten Tiegel gegeben. Dam-1 wird der Verbrennungskolben versehlossen und mit Sauerstoff geffi]lt; die Platinspirale wird anseh]iel~end dureh Anlegen einer Spannung von 8--9 V fiir 5 rain auf Rotglut gebraeht. Naeh Abkfihlen des Kolbeus gibt man 15 ml Phenyli~thylaminlSsung zu (27 ml Phenyli~thylamin und 27 ml Methanol lnit Toluol auf 100 ml verdfinnt) und li~Bt zur Absorption des CO~ 30--45 rain stehen. Anseh]iel~end entnimmt man 5 ml der AbsorptiouslSsung, verdfinnt mit Toluol-Scintillator]Ssung und mil3t in fiblicher Weise im Flfissigscintillationsz~hler. Bei Versuchen mit zugesetzten ~4C-Aktivit~ten wurde eine l~C-Ausbeute yon 96,1~ mit einer Standardabweichung yon 7,9% geftmden. Vergleiehsanalysen naeh der Verbrenmmgsmethode yon PEETS u. a. [2] ergaben eine gate ~)bereinstimmung. [1] Anal. Bioehem. 11, 588--592 (1965). Dept. Pharm. Res. Exp. Therap. Res., Lederle Lab., American Cyanamid Co. Pearl River, N. Y. (USA). -- [2] PEETS, E.A., J. R. FLO~I~I, and D. A. :BuYsKE : Anal. Chem. 82, 1465 (1960) ; vgl. diese Z. 184, 397 (1961). K. tL NEEB tUver eine eolorimetrischeMethode zur Bestimmung des Ko~enmonoxidgehaltes im Blur beriehten N. I. IO~D und L. A~SESCU [1]. Die Grundlage ist, gleioh friiheren Arbeiten anderer Autoren [2, 3], im wesentliehen das Verdr~ngen des Blut- kohlenmonoxids durch verd. Sehwefels~ure und seine Diffusion in eine Reagens- 15sung. Im weiteren Ver]auf der Bestimmung weist die jetzige ~ethode eine bedeu- tende Vereinfaehung der frfiheren Methoden auf. Als Reagens auf Kohlenmonoxid wird ein Gemisch yon PalladiumehloridlSsung mit LSsungen yon Wolfram: und IYlolybd~nheteropo]ys~uren verwendet, wobei -- der Kohlenmonoxidmenge ent- spreehend -- infolge der Bildung yon Molybd~n- bzw. Wolframblau, griingelbe, griine oder blaugriine F~rbungen entstehen. -- Reagentien. 1. Palladiumchlorid- 15sung. 0,1 g PdCI~ werden in etwa 30 ml Wasser -- welchem 0,5 ml konz. Salzs~ure zugegeben warden -- warm gelSst; naeh dem Abkiihlen erg~nzt man mit Wasser auf 100 ml und tagert sie, yore Lieht gesehiitzt, in gut versehlossenen, bratmen Flasehen. -- 2. Phospho.wolfram-molybcl~ins~iure-Reagens naeh FOL~-CIoc~LT]~U. In einen 250 ml-Sehliffkolben, welcher mit Riickflul~ktihler versehen ist, werden 10 g krist. Natriumwolframat, 2,5 g Natriummolybdat, ein Gemisch yon 5 ml 85~ Phosphors~ure (D 1,71) und 10 ml konz. Salzsi~ure, sowie 70 ml Wasser gebracht und bei RiickfluSkiiMung 10 Std lang gekocht. Nachtr~glich ffigt man noch 15 g Litbiumsuffat, 5 ml Wasser und 2--3 Tr. Brom hinzu, wonach man ohae RiickfluB bis zum Entfernen des Bromiiberschusses weiterkocht. Nach dem Abkfih]en verdiinnt man mit Wasser auf 200 ml. Das Reagens sol] yon goldgelber Farbe sein. Wenn es im Laufe der Zeit griingelb werden sollte, fiigt man 2 Tr. Brom hlnzu und kocht abermMs bis zum Entweichen des ~oerschusses, wonaeh die dutch das Koehen vet-

über eine colorimetrische Methode zur Bestimmung des Kohlenmonoxidgehaltes im Blut

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Page 1: über eine colorimetrische Methode zur Bestimmung des Kohlenmonoxidgehaltes im Blut

454 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden

lisehen Phasen unter einem Infrarotstrahler ein und zerstSrt den TTA-Komplex dureh Glfihen in einer Quarzsehale. Den Riickstand 15st man in Salzs~ure und fiber- fiihrt die LSsung mit einer ScMauehpipette auf eine vorher ausgemessene Quarz- mel]sehale. Dann verdampft man die Salzs~ure, gliiht die Probe aus und miflt die Aktivit~t mit einem Seintillationsz~hler.

[1] Kernenergie 7, 257--263 (1964). Zentra]iust. f. Kernforsehg., Bereieh Radio- ehemie, Rossendorf b. Dresden. - - [2] S ~ E S , A. A., L. AI~]~Y et al. : AERE-C/R- 533 (1955). - - [3] SCnWE~])IMA~, L. C., J . W. ttEALu u. D. L. REID: HW-22680 (1951). U. BAr,ANN

Zur Bestimmung der 14C-Aktivifilt in Knochen verwendet R.G.K~LLY [1] die Verbrennung mit anschlieBender Fliissigseintillationsz~hlung. - - Arbeitsweise. Die 0,5--1,0 g betragende Knoehenprobe (Seheibehen oder Spine) wird in einen auf der Platiuspirale des Verbrennungskopfes befestigten Tiegel gegeben. Dam-1 wird der Verbrennungskolben versehlossen und mit Sauerstoff geffi]lt; die Platinspirale wird anseh]iel~end dureh Anlegen einer Spannung von 8- -9 V fiir 5 rain auf Rotglut gebraeht. Naeh Abkfihlen des Kolbeus gibt man 15 ml Phenyli~thylaminlSsung zu (27 ml Phenyli~thylamin und 27 ml Methanol lnit Toluol auf 100 ml verdfinnt) und li~Bt zur Absorption des CO~ 30--45 rain stehen. Anseh]iel~end entnimmt man 5 ml der AbsorptiouslSsung, verdfinnt mit Toluol-Scintillator]Ssung und mil3t in fiblicher Weise im Flfissigscintillationsz~hler. Bei Versuchen mit zugesetzten ~4C-Aktivit~ten wurde eine l~C-Ausbeute yon 96,1~ mit einer Standardabweichung yon 7,9% geftmden. Vergleiehsanalysen naeh der Verbrenmmgsmethode yon PEETS u. a. [2] ergaben eine gate ~)bereinstimmung.

[1] Anal. Bioehem. 11, 588--592 (1965). Dept. Pharm. Res. Exp. Therap. Res., Lederle Lab., American Cyanamid Co. Pearl River, N. Y. (USA). -- [2] PEETS, E .A. , J . R. FLO~I~I, and D. A. :BuYsKE : Anal. Chem. 82, 1465 (1960) ; vgl. diese Z. 184, 397 (1961). K. tL NEEB

tUver eine eolorimetrischeMethode zur Bestimmung des Ko~enmonoxidgehaltes im Blur beriehten N. I. I O ~ D und L. A ~ S E S C U [1]. Die Grundlage ist, gleioh friiheren Arbeiten anderer Autoren [2, 3], im wesentliehen das Verdr~ngen des Blut- kohlenmonoxids durch verd. Sehwefels~ure und seine Diffusion in eine Reagens- 15sung. Im weiteren Ver]auf der Bestimmung weist die jetzige ~e thode eine bedeu- tende Vereinfaehung der frfiheren Methoden auf. Als Reagens auf Kohlenmonoxid wird ein Gemisch yon PalladiumehloridlSsung mit LSsungen yon Wolfram: und IYlolybd~nheteropo]ys~uren verwendet, wobei - - der Kohlenmonoxidmenge ent- spreehend - - infolge der Bildung yon Molybd~n- bzw. Wolframblau, griingelbe, griine oder blaugriine F~rbungen entstehen. - - Reagentien. 1. Palladiumchlorid- 15sung. 0,1 g PdCI~ werden in etwa 30 ml Wasser - - welchem 0,5 ml konz. Salzs~ure zugegeben warden - - warm gelSst; naeh dem Abkiihlen erg~nzt man mit Wasser auf 100 ml und tagert sie, yore Lieht gesehiitzt, in gut versehlossenen, bratmen Flasehen. -- 2. Phospho.wolfram-molybcl~ins~iure-Reagens naeh FOL~-CIoc~LT]~U. In einen 250 ml-Sehliffkolben, welcher mit Riickflul~ktihler versehen ist, werden 10 g krist. Natriumwolframat, 2,5 g Natriummolybdat, ein Gemisch yon 5 ml 85~ Phosphors~ure (D 1,71) und 10 ml konz. Salzsi~ure, sowie 70 ml Wasser gebracht und bei RiickfluSkiiMung 10 Std lang gekocht. Nachtr~glich ffigt man noch 15 g Litbiumsuffat, 5 ml Wasser und 2- -3 Tr. Brom hinzu, wonach man ohae RiickfluB bis zum Entfernen des Bromiiberschusses weiterkocht. Nach dem Abkfih]en verdiinnt man mit Wasser auf 200 ml. Das Reagens sol] yon goldgelber Farbe sein. Wenn es im Laufe der Zeit griingelb werden sollte, fiigt man 2 Tr. Brom hlnzu und kocht abermMs bis zum Entweichen des ~oerschusses, wonaeh die dutch das Koehen vet-

Page 2: über eine colorimetrische Methode zur Bestimmung des Kohlenmonoxidgehaltes im Blut

4. Analyse yon biologisehem Material 455

lorene Wassermenge -- naeh Abkfihlen der LSsung -- zu ersetzen ist. Das Reagens wird in kleinen Flasehen, veto Licht gesehiitzt, aufbewahrt. - - 3. Das t~eagens- gemisch besteht aus 3 ml 0,1 ~ PalladiumchloridlSsung ~- 1 ml Folin-Cioeflteu- Reagens. - - 4. Standardl6sung, (welche uuf das l~eagensgemiseh/~hnlieh wie Kohlen- monoxid einwirk~) 0,8400 g Mohrsches Salz werden in 100 m], vorher mit 5 Tr. konz. Schwefels/iure angesEuertem Wasser gelSst, woraus durch zehnfuche Verdfin- hung die ArbeitslSsung -- entspreehend 0,03 mg CO/ml - - erhalten wird. - - Arbeits- weise. In den unteren Tell eines Reaktionsgef/il~es veto Typ Mikro-Sehloesing werden 3 ml fiber Natriumfluorid gesammelten Blutes gegeben. Die Pipette wird in mehreren Portionen mit insgesamt 12 ml Wasser gespiilt, welehe ebenfalls der Blur- probe hinzugeffigt werden. Zweeks Homogenisierung schwenkt man das Gef/~B vorsiehtig um und schmiert den Sehliff mit einem Gemiseh aus gleichen Teilen Lanolin und Vaselin. Man bringt 4 ml Reagensgemiseh in die Schale des Apparates, ste]lt sie auf ihren Platz und ffigt der Blutprobe raseh 1 ml 10~ Sehwefels~ure hinzu. ~ a n versehlieBt das Gefgl~ mit dem geschliffenen Deckel, schwenkt einige Male vorsiehtig um und l/iBt es daIm im Dunkelu bei Zimmertemperatur 24 Std lung stehen. Von Zeit zu Zeit wh'd das Umsehwenken wiederholt. Naeh 24 Std wird derSehaleninhalt quanti tat iv in einen 25 ml-~el~kolben gebraeht mitWasser bis zur Marke erggnzt und die Farbintensitgt mit dem Pulfrieh-Photometer oder mit dem Lange-Elek~rocolorimeter gemessen (Blaufilter S 47). Die Eiehkurve wurde dutch Behandein des Reagensgemisehes mit bekannten iYfengen yon Mohrsehem Salz (Standardl5sung) und Erggnzen auf 25 ml, bei Verwendung der 1 em-Kfivette, auf- gestellt [4]. Sie ist zwisehen 10 und 90 tzg vollkommen linear. Diese Mengen ent- spreohen einer unteren Grenzkonzentration yon 0,276 ml CO/100 ml Blur bzw. einer oberen Grenzkonzentration yon 2,4 ml CO/100 ml Bint ( 1 g CO entsprich~ 0,0008 ml). -- Im Falle luleinerer Konzentrationen verwendeg man nur 2 ml Reagensgemiseh, welche mit Wasser auf 10 ml verdiinnt werden. Das Lambert-Beersehe Gesetz isg unter solehen Bedingungen zwlsehen 4 und 36 ~g CO gfiltig, was (Blutproben yon 3 ml vorausgesetzt) 0,10--0,96 ml CO/100 ml Blur entspricht. -- Da andere redu- zierend wirkende Stoffweehselprodukte im Bint nur in viel zu kleinen Konzentratio- nen vorhanden sind -- welehe wuhrnehmbare Fehler nieht verursaehen k6nnen - - ist die Spezifit~t der Methode als eine gute zu bezeiclmen, ttingegen wirkt der dureh die Fi~u]nis des Blutes entstandene Sehwefelwasserstoff stSrend, so dal~ die Methode nur bei friseh gesammelten Blutproben anwendbar ist.

[1] Farmaeia (Bueure~ti) 12, 677--681 (1964) [Rum~niseh]. (Mit dtseh., engl., russ. u. franz. Zus.fass.) Toxikolog. Lab. d. phurmaz. Fak. Bukarest (Rum~nien). -- [2] FABLE, R., R. T~um~uT et R. BE~OD: Ann. Pharm. Fran 9. 9, 625 (1951); vgl. diese Z. 188, 396 (1953). -- [3] LEMOAN, G. : Ann. Pharm. Frang. 10, 269 (1952); vgl. diese Z. 140, 459 (1953). -- [4] Die Art der Aufstellung der Eiehkurve kSnnte Bedenken erwecken, da die Autoren zur Reduktion eine Substanz verwenden, welche dem Reagensgemiseh hinzugeffigt in ihrer ganzen Menge einwirken kann, w~hrend in] Luufe der eigen~liehen Analyse das aus der Probe verdr~ngte Kohlen- monoxid nur durch Diffusion, also wahrscheinHch nut zum Tell, mit der Reagens- 15sung in Berfihrung kommt. Es w~re vielleieh~ rich~iger, die Eichung mit Gas- gemisehen yon bekannter CO-Konzentration vorzunehmen. - - (Vgl. dazu: C ~ H ~ - Dr, G., V. R u s v u. iV[. D~CoNowcI: diese Z. 208, 84 (]965). (D. l~ef.). G. I ~ A ~

Ein Dampfdestillationsverfahren zur Bestimmung yon Ammonium, Nitrat mad ~(itrit in Gegenwart yon alkalibest~ndigen organischen S~iekstoffverbindungen, das sieh besondors zur Ana lyse vo~ biologisehem Mater ial eigne~ und mi~ dem nooh Stieks~offmengen yon 0,1 --2 mg/m] erfal3t werden, besehreiben J . M. B ~ E ~ r und D. R. K E ~ r [1]. Ammoniak wird naeh der Dampfdestillation in Bors~ureindiea-