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521 II. Ueher ez'nige Wassersto f&rbindungen; von G. Magnus. Man hat bisher nicht nur beim Arsenik, sondern aurh beim TeZZur Hydrure, d. h. Verbindungen des Wasser- stoffs mit diesen Metallen in fester Form, ganz allgemein angenommeii. Die erste Erwahiiung des letzteren , nlim- lich des Tellur-Hydrurs, findet sich bei R i t t e r , in. den I)enkschrifteii der Munchner Academie fur 1808, S. 210. Spiiterhin hat H. D a vy in den Philosophical iransacfioms for 1810, p. 27, die Bildiing dessclben an der galvani- &en Szule, die einzige bekannte Art, urn es -darzustel- Ien, niilier beschriebcn; ohne jedoch irgend eine Aualyse desselhen anzufuhren. Es ist theils wegen der Seltenheit des Metalls, theils wegen der geringen Mcnge, in der sich dieser Kiirper an der Saule bildet, die Untersuchung desselben uicht ohne Schwierigkeit. Ich habe mir indefs durch haufig wiederholtes Aufbauen einer Siiule von 48 Paar Platten, dereii jede 4 Zoll im Quadrat hatte, eine Menge dessel- ben bereitet, die hinreichte, UUI die folgenden Versuche anzustellen. Urn so wenig a h miighh von diesem Kiirper zu verlieren, uiid urn ihn frei von alleii Spuren organischer Verunreinigungen zu erhalten, wurde derselbe mit dem Wasser, in deu er sich gebildet hatte, in eine, an dein einen Ende zugeschinolzene und etwas gekruminte GIas- rahre (cloche recowbe') gebracht ; dieselbe ganz mit de- stillirtem Wasser gefiillt und gesperrt, doch so , dak die ganze ,Menge des hraunen KBrpers in deln gekrummten Theile zuruckblieb, der darauf mit Wasserstoffgas init der Vorsicht gefullt wurde, dafs auch jetzt das Tellur mit ctwas anhfngendcm Wasser in dem obercu Theilc

Ueber einige Wasserstoffverbindungen

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II. Ueher ez'nige Wassersto f&rbindungen; von G. Magnus.

M a n hat bisher nicht nur beim Arsenik, sondern aurh beim TeZZur Hydrure, d. h. Verbindungen des Wasser- stoffs mit diesen Metallen in fester Form, ganz allgemein angenommeii. Die erste Erwahiiung des letzteren , nlim- lich des Tellur-Hydrurs, findet sich bei R i t t e r , in. den I)enkschrifteii der Munchner Academie fur 1808, S. 210. Spiiterhin hat H. D a v y in den Philosophical iransacfioms for 1810, p. 27, die Bildiing dessclben an der galvani- &en Szule, die einzige bekannte Art, urn es -darzustel- Ien, niilier beschriebcn; ohne jedoch irgend eine Aualyse desselhen anzufuhren.

Es ist theils wegen der Seltenheit des Metalls, theils wegen der geringen Mcnge, in der sich dieser Kiirper an der Saule bildet, die Untersuchung desselben uicht ohne Schwierigkeit. Ich habe mir indefs durch haufig wiederholtes Aufbauen einer Siiule von 48 Paar Platten, dereii jede 4 Zoll im Quadrat hatte, eine Menge dessel- ben bereitet, die hinreichte, UUI die folgenden Versuche anzustellen.

Urn so wenig a h miighh von diesem Kiirper zu verlieren, uiid urn ihn frei von alleii Spuren organischer Verunreinigungen zu erhalten, wurde derselbe mit dem Wasser, in deu er sich gebildet hatte, in eine, an dein einen Ende zugeschinolzene und etwas gekruminte GIas- rahre (cloche recowbe') gebracht ; dieselbe ganz mit de- stillirtem Wasser gefiillt und gesperrt, doch so , dak die ganze ,Menge des hraunen KBrpers in deln gekrummten Theile zuruckblieb, der darauf mit Wasserstoffgas init der Vorsicht gefullt wurde, dafs auch jetzt das Tellur mit ctwas anhfngendcm Wasser in dem obercu Theilc

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zuriickblieb; der Stand des Wassers in der Riihre wurde durch einen Feilstrich bezeichnet, und darauf das Tel- Iur durch sehr geringes Erhitzen von dem aiihYngendcn Wasser befreit. WYre bei diesem AbdestilIiren des Was- sers schon etwa eine Zersetzung des zu untersuchenden Korpers vorgegangen, so hatte Wasserstoff frei werden miissen, und das sperrende Wasser h;itte in der Riilire nach vollkommener Abkiihlung seinen friiheren Stand nicht wieder eiiinchinen kiinnen; da aber der Stand dcs sperrenden W-assers nach dem Abdestilliren immer etwas haher als mvor war, so geht daraus hervor: daEs hier- durch keine Zersetzung erfolgte. Deshalb wurde nun das Tellur bis zuin Schinelzen erhitzt und vollstandig subliinirt; doch auch hierdurch wurde keiu Wasserstoff frei, denn das Wasser uahm genau seine friihere Hiihe wieder ein.

l)a bci diesein Versuche, dcr mehnnals wiederholt wurde, die angewandte Quantitit des vcrineintliclren Tellur - Hydrurs etwa 0,015 Grin. 'betrug, so hiitten, wenn das Hydrur aiich nur eiu halb l'rocent Wasser- stoff enthiclte, 0,00007 Grm., oder beinah ein Cubik- centimeter Gas frei werden mussen, wclche Menge, da das angewandte Rohr nur etwa ein Centimeter im Durch- messer hatte, der Beobachtung nicht hatte entgeben kiin- nen. Aus diesem Versuche ergiebt sich also, dais we- der durch Sehmelzuitg noch durch Sublimation dieser Kiir- per Wasserstoff giebt.

Man konnte indefs glauben, dais derselbe dennoch eine Verbindung mit Wasserstoff sey, welche jedoch die Eigenschaft besal'se, sich sublimiren zu lassen, ohne zer- setzt zu werden; deshalb wurde der Versuch noch ein- ma1 angestellt , nur niit der Abanderung, dais gleichzei- tig mit dem zu untersuchenden Korper aucli Zinu in die Kiihre gebracht und derselbe niit diesem zusaiiinien lcgirt murde; aber aucb jetzt hatte das angewandte Wasserstoff- gas weder an Volumcn zu - iioch absenoininen.

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Hieraus sieht man, daL dieser Karper weder Was- serstoff, wie man bisher angenoninien, noch auch Smer- stoff enthalt, da im ersteren Falle die Quantitat des an- gewandten Wasserstoffs batte zunehmen , im zweiten ab- nehmen miissen. Es kann derselbe daher nichts anderes als metallisches Tellur seyn, das jedoch so fein vertheilt sich niedergeschlagell hat, dafs es ohne allen Metallglanz und braun erscheint. Uiese Farbe zcigt das Tellur gleich- falls, wenn es in Glasgefafseu sublimirt wird, namlich da v-o sich nur wenig Metall an den Wanden des Ge- fsfses absetzt. Es scheint also d i e t die eigenthiimliche Farbe dieses Rletalls zu seyn.

Eben so glaube ich bemerkt zu haben, dafs dasselbe in seinem vollkonimen reinen Zustande einen eigenthiim- lichen iibelriechenden Gerucli besitzt, der durchaus von dein des Selens verschieden und keinem mir bekannten ahnlich k t , und den man bei der Sublimation desselben wahrnimmt.

Ein Umstand, der noch besonders fur die Metallitit dieses Kiirpers spricht, ist, dafs wenn die galvanische Siule, an deren Pol er sich bildet, liingere Zeit wirkt, sich bis- weilen in dieser brauuen voluminosen Masse kleine zu- sammenhangende Blattchen mit vollkommenem Metallglanz und allen lufseren Charakteren des metallischen Tellurs finden, die nur ein dichterer Zustand dieser braunen Masse zu seyn scheinen.

Betrachtet man aber die Bildung dieses Karpers an der galvanischen SSule, so wird es einleuchteud, wic man dazu gekoinmen ist, ohne weitere TJntersuchung dessel- ben, ihn fur ein Hydrw zu halten. R i t t e r beobachtete ngmlich zucrst, als er Teliur als negativen Po1 der Saule in reines destillirtes Wasser brachte, dafs sich kein Was- serstoff entband, daL sich dafur aber ein braunes Pulver in dichteii Wolken herabsenkte, gleichviel, ob der posi- tive Pol gleichfnlls Tcllur oder Platioa war; woraus der- sclbe schlofs, dals der Wasserstoff, dcr hier Liit~c frei

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werden sollen, sich mit dem Tellur zu diesem braunen Hydrur verbunden habe. D a v y faiid spzter, daCs, ehc diese braunen Wolken sich bilden, die Fliissigkeit, die das Telliir zunSchst urngiebt, sich roth fzrbt, iadem sicli Tellur- Wasserstoffgas darin aufliist, und dafs aus dieser Aiifliisung der hraune Kijrper gebildet werde; was nach seiner Meinung aiif die Art geschieht, daCs der Sauer- stoff, den das Wasser friiher absorbirt hatte, sich init einem Theilc des im Tellumasserstoffe enthaltenen Was- serstoffs verbindet, und so das Hydrur (eine Verbindung voii Tellur mit weniger W7asserstoff) ausscheidet.

Urn zu untersuchen, ob es der Sauerstoff der vom Wasscr absorbirtcn a tmosphiirischen Luft sey , der das Telliirwasserstoff zersetze, brachth ich Tellor als negati- ven Pol dor Saule in destillirtes Wasser, das unmit- telbar vorher kingere Zeit ausgekocht worden war, und iibergofs diescs init einer Scliicht von Oel, uin die Ab- sorption der atinosphYrischcn Luft wlihrend des Ver- siiclis zu liindcril ; die Erscheinungcn waren abcr p i z dieselbcn, vvie sic D a v y angiebt, woraus hcrvorgcht, d d s es niclit der Saucrstoff aus der vonz Wasser absorbirten Luft soyn kann, der das Tellurwasserstoffgas zcrsetzt. Wenn, man ferner die Mengc dcs Snuerstoffs beobach- tcte, die wiihrend der Bildung dieses Kiirpers am positi- veil Pal der SHule entwich, so war diesc bei weitein go- ringer, als sic bei derselben Intensitat der Sriule gewiilin- lich zu seyn pflegte, wenn sich am negativen Pol keiu Tellur, sondcrn irgend ein anderes Metall befand. Und in eincm dieser Versuche €and ich sogar, dafs sich we- der am negativen no& am positiven Pole irgond eiiic Gasart entwickelte, und sich dennoch der braunc Kiir- per bildete. Hieraus wird es wahrsclieinlich, dafs die Bildung desselben auf die Weise geschieht, daCs sic11 dcr Wasserstoff am negativen Pole init dem Tellur zu Tel- lurwasserstoffgas verbindet, und als solches sich irn Was- ser aufliist, und durch den Sauerstoff, der in andern Fri-

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]en am positiven Pole frei wird, wieder zersetzt and als inetallisches’ Tellur ausgef5llt wird. Dak die A U ~ ~ B S U I I ~ des Tellurwasserstoff~ases bei der gewiihnlichen Tempe- ratur iiberaus Ieicht zersetzt werdc, davon habe ich mich dadnrch uberzeugt, dafs ich inctallisclics Tellur mit Kalinm legirte; das erhaltene Tellurkalium liiste sich init tief ro- ther Farbe in Wasser auf. In verschlossenen Gefafsen blieb es unveriindcrt; doch war es nicht miiglich dassclbc xu filtriren, ohtie dak es sich zersetzte. Es fie1 Tellur in feinen metalliscli gljinzenden Schuppen nieder, die sich bei der Untersuchung als reines, inetallisches Telliir er- gabcn; wenn also die L4ufliisung des Tellurkaliuuls SO

Iciclit zersetzt wird, urn wie vicl Ieichter wird sich nicht cine A i d iisung VOIU bIofsen Tellurwasserstoff zersetzen.

Es bleibt iinmer das Auffallende in dieser PrZcipita- tion des metallischen Telltirs, dak hier gleichzeitig Was- serzersetzung und Wasserbildung statt zu findcn scheiut. Allein mau mufs bedenken, dak die Zersetzung des Was- scrs an dem Pole selbst geschieht, da also, wo die Elek- tricitSt sich in dem Wasser ausladet und ihre griifste In- tensitst hat, die Wasserbildung aber entfcrnt vom Pole vor sich geht, wo die Wirlrung der Elektricitit vie1 gc- ringer ist. Es konimt also die Erscheinung darauf zu- ruck, d a t die Verwandtschaft der Bestandtlicile des Was- sers durch die Elektricitgt aufgchoben wird, dafs aber der Wasserstoff als Tellurmasserstoff im Wasser aufgc- liist bleibt, und dadurch dem, nach dem Sauerstoffpole hingefuhrten Sauerstoff wiederuin begegnen kann, dihrend er bei der Wasserzersetzung durch edle Mctalle ent- weicht; deshalb bildet sich kein NiederscIiIag vou T $ w , wenn man dem Wasser irgend eine SZure hinzusetzt, wci! dann der Tellurwasserstoff in dein sanrehaItigen Was- ser nicht aufgeliist bleibt, sondern sogleich am negativen Pole entweicht, was sich durch den Geruch deutlich zu crkennen giebt.

Aehnlich mit dem Tellur verhalten sich auch Schwe-

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fel und Selen an der galvnnischen SYule. Da diese aber die Elektricitit nicht leiten, so findet nur Wasserzer- setzung statt, wenn man dieselben mit dein Platindraht, an drm sie befestigt sind, zugleich unter Wasser taucht, wo d a m beim Schwefel ein gelber, beiin Selen ein ro- ther Niederschlag entsteht, der ganz wie beim Tellur da- durch gebildet ist, dafs der entstandene Schwefel- uiid Selenwasserstoff vom Wasser aufgelost und vom Sauer- stoff, nocli ehe dieser am positiven Pole entweichen kann, zersetzt wird.

Nachdem ich mich auf di&e Weise iiberzeugt hatte, dafs diese Niederschlage. beim Tellu, Schwfleel und Se- len keinen Wasserstoff enthalten, wiinschte ich zu unter- suchen, o b wohl der braune Kihper, der sich bildet, wenn Arsenik als negativer Pol der Siule angewendet wird, Wasserstoff ( wie es gewiihnlich angefuhrt wird) enthaltc. Es ist mir jedoch nicht miiglich gewesen, niclir als Spuren von demselben in reinem Wasser zu belroin- men, was, wie ich glaube, dnher riihrt, dafs das Arsc- nikwnsserstoffps, da es im Wasser unliislich ist, fortwiili- rend entweicht, uiid daher nicht’ vom Sauerstoff wie- der zersetzk vverden kann. Ich inufs es daher dahin ge- stellt seyn lassen, ob dieser K6rper ein Hydrur sey oder nicht. Anders verhzlt es sich mit dem braunen Nieder- schlage, der entsteht, wenn Arsenikkalium durch Wasser zersetzt wird. Die Uutersuchiingen von G a y - L us s a c und T h & n a r d , Recherches phys. chim. I: p. 232., lassen zwar keinen Zweifel uber die Natur desselbeu iibrig. Da sich jedoch nirgends findet, dafs diese Her- ren den Wasserstoff ilus dem Arsenikhydrur wirklich darge- stellt haben, so bereitete ich mir dasselbe durch Zusnm- menschmelzen von Arsenik und Natrinln und nachheri- gem Zersetzen mit Wasser, und untersuchte es auf ahn- liche W e i s e wie das Tellur. Jedesmal aber, wenn dasselbe in einer Atmosphare von Wesserstoffgas erhitzt wurde, gcnb es nicht unbedeutende Quantitlten von Wasserstoff,

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527 der frei von Arsenikwasserstoff war. Da man glauben kijnnte, dafs das Arsenik das ihm anhhgende Wasser in diesem Versuche beiin Erhitzen zersetze und der freiwer- dende Wasserstoff von dieser VTassenersetzung herriihre, so wurde eine Quantitat dieses Hydrurs in eiiiem Strom von Wasserstoffgas , bei der Teinperatur des kochendeii Wassers , wahrend rnehrerer Stunden getrocknet. Als es dafauf in Wasserstoffgas snblimirt wurde, gab dasselbe kein Wasser, wohl aber Wasserstoff, der frei von Ar- senikwasserstoff war. Die Quantitat des Wasserstoffs, die hiebei frei wird, war ich nicht im Stande zu bestim- men, da es zu schwierig ist, das Hydrur frei von beige- inengtem metallischen Arscilik zu erhalten.

Die grofse Analogie, die Arsenik und Phosphor in alIen ihren Verbindungen zeigen, veranlafste mich ZLI ver- suchen, ob nicht beim Phosphor ein ahnliches Hydriir wie beim hrsenik existire. H. R o s e *) fuhrt an: dab, als er Phosphorkaliuin durch Wasser zersetzte, sich ein gelbes, unlijsIiches PuIver abgeschieden habe. Ich habe diescs Pulver auf ahnliche Art untersucht wie das Arse- nik-Hydrur, und gefunden, dafs es beiin Erhitzen nicht eher schmilzt, als bis der Phosphor subIiiiiirt, uud dafs alsdann j c d e s d Wasserstoff sich entwickelt.

Bei der Bereitung dieses Hydrurs durch Zusammen- schmelzen von Phosphor und Kalium steigt die Tempe- ratur gewiihnlich so hoch, daEs die Glasgefiifse springen, und das Phosphorkalium umher geworfen wird; man kanii diesen UInstand leicht vermeiden, wenn man das Kalium unter Petroleum schmilzt, und dazu den Phosphor setzt, das Oel kocht dam heftig auf, uiid man erhalt das, Phos- phorkalium in einer dunkelgelben aufgeblzbten Masse. ES is! dieb jedoch nieinals rein, sondern beim Zersetzen mit W’asser scheidet sich immer etwas Kohle mit dem Phosphorhydrur aus und verunreinigt dieses, selbst wenn

*) D i e s Ann. nd. X11. p. 549.

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man mehnnals rectificirtes Stein61 und kohlefreies Kalium oder Natrium angewandt hat.

h i s dem hier Angefiihrten sieht innn also, dafs das bisher beim TeZZur angenomrnene Hydrur nicht existirt, sondern, dafs der braune Niederschlag, der sich bildet, wenn Tellur am negativen Pole der galvanischelv Saiile zur Wasserzersetzuug angewendet wird, nur metallisches Tel- b r ist;

dah 5hnliche Niederschlagc auch beim Schwefel und Selen statt finden;

dafs Tellurkalium sich in Wasser aufliist ohne ein Hydrur zuriickzulassen, und darin dern Schwefel und Se- len ganz ahnlich ist;

dafs durcli Zutritt von atmosphlrischer Luft aas dem Tellurkalium metallisches Tellur, aber kein Hydrur ausgeschieden wird;

d a b hingegen, wenn Arsenik- oder Phosphorkalium durch Wasser zcrsetzt werden, sich Niederschlsge bilden, die Hydrure sind.

111. Ueber die IW'rkung des KuPs azf organische Substanzen.

D u r c h neuere Versuche . hat sich Hr. Gay -L u ss a c ubcizeugt, dafs die Einwirkung von' Aetzkali aof organi- sche Sobstanzen * nicht blofs. Oxalsaure erzengt, sondern glcichzeitig auch Wasser und Essigszure (Journ. de chim. med. Ann. TI. p. 20.). Hiedurch finden dann namcnt- lich die Erscheinungen bei der Weinsteinssure (s. dies. Bd. S. 174.) ihre Erklzrung.