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320 Bericht: Spezielle analytische Methoden. 3. Auf Pharmazie beztigliche. abgespalten, isoliert und dann photometrisch bestimmt werden 1. I)abei ergaben sieh bei 10 verschiedenen Drogenmustern Gehalte zwischen 0,09 und 0,24~/o an herz- wirksamen Glucosiden, bezogen auf Digitoxin. In einer weiteren Arbeit kommen G. ZSLLZ~R, A. DI~A~N und F. N~UWnLD e zu dem Ergebnis, die fiblichen biologischen Standardisierungsmethoden/i~r Digitalis- drogen abzulehnen, da bei der parenteralen Auswertung ira Tierversuch im wesent- lichen nicht die spezifisch herzwirksamen Glucoside, sondern noeh unbekannte Stoffe bestimmt werden. It. SPERLICm F. NEUWAL~) und A. DI]~KMA~ 3 fiihrten Vergleiehsuntersuchungen der Genin- bestimmungsmethode nach NEUWALD(S. oben) mit der Digitoxosebestimmung nach Soos 4 und einer neuen modifizierten Geninbestimmung ~ durch. Bei allen 3 Methoden werden aus den bei 100 ~ C bis zur Gewichtskonstanz getrockneten Drogen w~Brige Ausztige bereitet, mit Pb-acetat gereinigt und die herzwirksamen Glucoside oder nach deren Spaltung mit S~ure ihre Genine in einem CHCl~-Extrakt photometrisch ermittelt. Die bei der Untersuchung yon 9 verschiedenen Drogcn erzielten Ver- gleiehsbefunde (Extinktionskoeffizient, Glucosidgehalt) stimmen im allgemeinen gut tiberein. Mit der Geninbestimmung nach NEUWALD ergaben sich die geringsten Streuungen der Einzelwerte. Ein gegenfiber den Mittelwerten der Geninbestim- mungen um 10% niedrigerer Stand der Mittelwerte der Digitoxosebestimmung ist, wie praktisch nachgewiesen werden konnte, auf die Verschiedenheit der Extraktion (Kaltwassermazerat statt Infus) zurtickzuffihren. Es wird empfohlen, die Geninbe- stimmung nach NEUWALDZUbevorzugen, vor allem bei speziellen wissenschaftlichen Arbeiten jedoch zur Kontrolle trotz ihrer nicht unbetraehtliehen Zeitbeanspruchung auch die Digitoxosebestimmung nach Soos mit anzuwenden. A. H~XRMA~. Dber Erfahrungen bei der Titration yon Reduktonen und Redukton-Ascor- binsiiuregemischen mit Dichlorphenolindophenol berichtet G. WEI'IDLAND 6. Arts dem Titrationsprotokoll ergibt sich, da8 reine Ascorbins~urelSsungen unabhi~ngig yon der Art der Titration richtig bestimmt werden k6nnen. Bei Glucoreduktonen und bei EiweiBglucose nimmt der Mehrverbrauch mit der Zeit zu. Um diesen Fehler nach MSglichkeit auszuschalten, 15st man am besten die Substanz in l%iger Salz- saure, gibt einen UberschuB yon 0,001 m DichlorphenolindophenollSsung zu und titriert nach 5 rain den (~berschuB mit einer eingestellten Ascorbins~urelSsung zu- riick. Auf diese Weise wird der durch Reduktone verursaehte Fehler auf 10--20~o reduziert. Man kann aueh yon dem Umstand Gebrauch machen, dab Ascorbins~ure in 20--29~oiger Salzs~ure nicht mehr entfarbt, wahrend Glucoreduktone zwar ver- zSgert, aber noch deutlich reagieren. AuBerdem sind die Reduktone gegen Meta- phosphorsi~ure unbestiindig. Da weiterhin das Eisen(II)-Ion in Metaphosphorsiiure-, nicht aber in Salzs~urel5sung mit dem Reagens reagiert, kann man aus der Differenz der Titration in Metaphosphors~ure bzw. in l%iger Salzs~ure den Eisen(II)-gehalt berechnen. K. HlZCSBERG. 1 Vgl. F. I~EUWALD, J. Amer. pharmac. Assoc., sci. Edit. 89, 172 (1950); ~gl. diese Z. 184, 460 (1951/52). 2 Arch. Pharmaz. Ber. dtsch, pharmaz. Ges. 288, 265 (1950). Pharmacol. Inst., Univ. und Starts-Inst. Angew. Bot., Hamburg. Arch. Pharmaz. Ber. dtsch, pharm~z. Ges. 285, 19 (1952). Labor. f. Arznei- mittelprfifung u. Arzneimittelforseh., Hamburg. Scientia pharmac, i6, 1, 29 (1948). 5 A. DIEKMANN: ,,Die chemische Bestimmung der herzwirksamen Glykoside u. ihr Gehalt an Digitalisbl~ttern." Diss. Hamburg 1950. 6 Arch. Pharmaz. Ber. dtsch, pharmaz. Ges. 285, 169 (1952). Apoth. d. Kranken- hauses Heidberg, Hamburg.

Über Erfahrungen bei der Titration von Reduktonen und Redukton-Ascor-binsäuregemischen mit Dichlorphenolindophenol

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320 Bericht: Spezielle analytische Methoden. 3. Auf Pharmazie beztigliche.

abgespalten, isoliert und dann photometrisch bestimmt werden 1. I)abei ergaben sieh bei 10 verschiedenen Drogenmustern Gehalte zwischen 0,09 und 0,24~/o an herz- wirksamen Glucosiden, bezogen auf Digitoxin.

In einer weiteren Arbeit kommen G. ZSLLZ~R, A. D I ~ A ~ N und F. N~UWnLD e zu dem Ergebnis, die fiblichen biologischen Standardisierungsmethoden/i~r Digitalis- drogen abzulehnen, da bei der parenteralen Auswertung ira Tierversuch im wesent- lichen nicht die spezifisch herzwirksamen Glucoside, sondern noeh unbekannte Stoffe bestimmt werden. It . SPERLICm

F. NEUWAL~) und A. DI]~KMA~ 3 fiihrten Vergleiehsuntersuchungen der Genin- bestimmungsmethode nach NEUWALD (S. oben) mit der Digitoxosebestimmung nach Soos 4 und einer neuen modifizierten Geninbestimmung ~ durch. Bei allen 3 Methoden werden aus den bei 100 ~ C bis zur Gewichtskonstanz getrockneten Drogen w~Brige Ausztige bereitet, mit Pb-acetat gereinigt und die herzwirksamen Glucoside oder nach deren Spaltung mit S~ure ihre Genine in einem CHCl~-Extrakt photometrisch ermittelt. Die bei der Untersuchung yon 9 verschiedenen Drogcn erzielten Ver- gleiehsbefunde (Extinktionskoeffizient, Glucosidgehalt) stimmen im allgemeinen gut tiberein. Mit der Geninbestimmung nach NEUWALD ergaben sich die geringsten Streuungen der Einzelwerte. Ein gegenfiber den Mittelwerten der Geninbestim- mungen um 10% niedrigerer Stand der Mittelwerte der Digitoxosebestimmung ist, wie praktisch nachgewiesen werden konnte, auf die Verschiedenheit der Extraktion (Kaltwassermazerat statt Infus) zurtickzuffihren. Es wird empfohlen, die Geninbe- stimmung nach NEUWALD ZU bevorzugen, vor allem bei speziellen wissenschaftlichen Arbeiten jedoch zur Kontrolle trotz ihrer nicht unbetraehtliehen Zeitbeanspruchung auch die Digitoxosebestimmung nach Soos mit anzuwenden. A. H~XRMA~.

Dber Erfahrungen bei der Titration yon Reduktonen und Redukton-Ascor- binsiiuregemischen mit Dichlorphenolindophenol berichtet G. WEI'IDLAND 6. Arts dem Titrationsprotokoll ergibt sich, da8 reine Ascorbins~urelSsungen unabhi~ngig yon der Art der Titration richtig bestimmt werden k6nnen. Bei Glucoreduktonen und bei EiweiBglucose nimmt der Mehrverbrauch mit der Zeit zu. Um diesen Fehler nach MSglichkeit auszuschalten, 15st man am besten die Substanz in l%iger Salz- saure, gibt einen UberschuB yon 0,001 m DichlorphenolindophenollSsung zu und titriert nach 5 rain den (~berschuB mit einer eingestellten Ascorbins~urelSsung zu- riick. Auf diese Weise wird der durch Reduktone verursaehte Fehler auf 10--20~o reduziert. Man kann aueh yon dem Umstand Gebrauch machen, dab Ascorbins~ure in 20--29~oiger Salzs~ure nicht mehr entfarbt, wahrend Glucoreduktone zwar ver- zSgert, aber noch deutlich reagieren. AuBerdem sind die Reduktone gegen Meta- phosphorsi~ure unbestiindig. Da weiterhin das Eisen(II)-Ion in Metaphosphorsiiure-, nicht aber in Salzs~urel5sung mit dem Reagens reagiert, kann man aus der Differenz der Titration in Metaphosphors~ure bzw. in l%iger Salzs~ure den Eisen(II)-gehalt berechnen. K. HlZCSBERG.

1 Vgl. F. I~EUWALD, J. Amer. pharmac. Assoc., sci. Edit. 89, 172 (1950); ~gl. diese Z. 184, 460 (1951/52).

2 Arch. Pharmaz. Ber. dtsch, pharmaz. Ges. 288, 265 (1950). Pharmacol. Inst., Univ. und Starts-Inst. Angew. Bot., Hamburg.

Arch. Pharmaz. Ber. dtsch, pharm~z. Ges. 285, 19 (1952). Labor. f. Arznei- mittelprfifung u. Arzneimittelforseh., Hamburg.

Scientia pharmac, i6, 1, 29 (1948). 5 A. DIEKMANN: ,,Die chemische Bestimmung der herzwirksamen Glykoside u.

ihr Gehalt an Digitalisbl~ttern." Diss. Hamburg 1950. 6 Arch. Pharmaz. Ber. dtsch, pharmaz. Ges. 285, 169 (1952). Apoth. d. Kranken-

hauses Heidberg, Hamburg.