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Uber F~ille von Bleiliihmung naeh GenuB bleihaltigen Obst- weines (Mostes); nebst Bemerkungen fiber das Vorkommen chronischer Bleivergiftungen unter der b~iuerliehen Beviilke- rung 0beriisterreichs. Von Privatdozent Dr. Georg Stiefler. (Eingegangen am 6. April 1922.) FMle yon Bleil~hmung lassen uns in der Regel zuniichst an eine berufliche Sch~digung denken, wissen wir doch, dal~ die chronischen Bleivergiftungen in erster Linie gewerbliche Berufserkrankungen sind, die insbesondere Arbeiter in den Bleihfitten und mit Blei oder Blei- verbindungen beschi~ftigte Arbeiter wie Lackierer, Maler, Schrift- setzer, Feilenhauer, Akkumulatorenarbeiter, Tonwarenglasierer usw. betreffen; dank der getroffenen gewerbehygienisehen Mal~nahmen sind sie trotz des steigenden Weltkonsums an Blei in den letzten zwei Jahr- zehnten ganz wesentlich seltener geworden. Teleky, dem wir auch eine ]ehrreiche Studie fiber die Kasuistik der Bleilghmung verdanken, berichtete seinerzeit fiber mehr als 3500 F~lle yon Bleiintoxikationen unter fund 200 000 Mitgliedem des Verbandes der genossenschaftlichen Krankenkassen und der allgemeinen Krankenkasse in Wien in den Jahren 1902 bis 1906; nach W. Mayer erkrankten 1889--1891 in Berliner Krankenkassen 1477 Miinner = 0,75% aller Erkrankungen an Bleivergiftung. Laut einer brieflichen Mitteilung Telekys sind Bleivergiftungen in Wien nach dem Kriege sehr selten geworden, sie haben bereits im Jahrzehnt 1905--1914 infolge verschiedener Mal~- nahmen sehr erheblich abgenommen. In Bayern, wo gewerbliche Bleivergiftungen meldepflichtig sind, betrug nach Sell/err im Jahre 1919 die Zahl der gemeldeten F~lle 25, im ni~chstfolgenden Jahre 61, wobei der Anstieg des Jahres 1920 lediglich auf die wieder strenge durchgeffihrte Meldepflicht zurfickzuffihren ist, die wi~hrend der Re- volutionszeit vernachl~ssigt worden war -- eine gewil~ nicht groBe An- zahl yon Fi~llen, die s~mtlich mehr oder minder leichten Grades waren; schwere Bleil~hmungen, Encephalopathien fehlten vollkommen. Meine eigenen Erfahrungen fiber gewerbliche Bleili~hmungen, die ich im

Über fälle von bleilähmung nach genu bleihaltigen obstweines (mostes); nebst bemerkungen über das vorkommen chronischer bleivergiftungen unter der bäuerlichen bevölkerung oberösterreichs

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Uber F~ille von Bleiliihmung naeh GenuB bleihaltigen Obst- weines (Mostes); nebst Bemerkungen fiber das Vorkommen chronischer Bleivergiftungen unter der b~iuerliehen Beviilke-

rung 0beriisterreichs. Von

Privatdozent Dr. Georg Stiefler.

(Eingegangen am 6. April 1922.)

FMle yon Bleil~hmung lassen uns in der Regel zuniichst an eine berufliche Sch~digung denken, wissen wir doch, dal~ die chronischen Bleivergiftungen in erster Linie gewerbliche Berufserkrankungen sind, die insbesondere Arbeiter in den Bleihfitten und mit Blei oder Blei- verbindungen beschi~ftigte Arbeiter wie Lackierer, Maler, Schrift- setzer, Feilenhauer, Akkumulatorenarbeiter, Tonwarenglasierer usw. betreffen; dank der getroffenen gewerbehygienisehen Mal~nahmen sind sie trotz des steigenden Weltkonsums an Blei in den letzten zwei Jahr- zehnten ganz wesentlich seltener geworden. Teleky, dem wir auch eine ]ehrreiche Studie fiber die Kasuistik der Bleilghmung verdanken, berichtete seinerzeit fiber mehr als 3500 F~lle yon Bleiintoxikationen unter fund 200 000 Mitgliedem des Verbandes der genossenschaftlichen Krankenkassen und der allgemeinen Krankenkasse in Wien in den Jahren 1902 bis 1906; nach W. Mayer erkrankten 1889--1891 in Berliner Krankenkassen 1477 Miinner = 0,75% aller Erkrankungen an Bleivergiftung. Laut einer brieflichen Mitteilung Telekys sind Bleivergiftungen in Wien nach dem Kriege sehr selten geworden, sie haben bereits im Jahrzehnt 1905--1914 infolge verschiedener Mal~- nahmen sehr erheblich abgenommen. In Bayern, wo gewerbliche Bleivergiftungen meldepflichtig sind, betrug nach Sell/err im Jahre 1919 die Zahl der gemeldeten F~lle 25, im ni~chstfolgenden Jahre 61, wobei der Anstieg des Jahres 1920 lediglich auf die wieder strenge durchgeffihrte Meldepflicht zurfickzuffihren ist, die wi~hrend der Re- volutionszeit vernachl~ssigt worden war - - eine gewil~ nicht groBe An- zahl yon Fi~llen, die s~mtlich mehr oder minder leichten Grades waren; schwere Bleil~hmungen, Encephalopathien fehlten vollkommen. Meine eigenen Erfahrungen fiber gewerbliche Bleili~hmungen, die ich im

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26 G. Stiefler :

Ambulatorium des Verbandes der Krankenkassen in Linz und in der Privatpraxis in den Jahren 1909 bis August 1914 und seit September 1918 sammeln konnte, grfinden sieh auf ein sehr bescheidenes Material (6 Fi~lle vor dem Kriege, 2 spi~ter); die mir zur Verffigung gestellten Berichte des allgemeinen Krankenhauses in Linz sprechen gleichfatls tfir ein auffallend starkes Zurfickgehen der beruflichen Bleiintoxikationen in den letzten 10--15 Jahren.

Vergiftungen dureh bleihaltige Nahrungs- und Genuftmittel, die als zweite wichtige Intoxikationsquelle in Betraeht kommen, waren in frfiheren Zeiten sehr h~ufig und oft von epidemischer Ausbreitung, meist infolge Genusses bleihaltigen Weine8 bzw. Obstweines, worfiber wir in der i~lteren Literatur der Bleivergiftungen zahlreiche Beispiele vorfinden. Husemann gibt im Handbuch der Geschichte der Medizin yon Neuburger und Pagel im Absehnitte ,,Intoxikationskrankheiten" einen recht interessanten geschichtlichen Rfickbtick hinsichtlich der- artiger Bleivergiftungen, der im Rahmen vorliegender Arbeit nieht unberficksichtigt gelassen werden darf; er erw~hnt als Massenerkran- kungen vorgekommene Koliken, die zun~chst auf den fiberm~ftigen Genuft des Obstweines zurfiekgeffihrt, spS~ter aber als Bleivergiftungen erkannt wurden, wobei das Gift meist als organischsaure Verbindung aus den bleihaltigen Aufbewahrungsgefi~l~en in den KSrper aufgenom- men wurde. So berichtet Husemann fiber Bleikolikepidemien in Nord- amerika, die ursprfinglich als Doy belly-ache oder Bilious colic be- zeichnet wurden, weiterhin fiber ~hnliehe Massenerkrankungen auf den Antillen, in Surinam, Cayenne und British Guyana, nur daft hier junger Rum vergiftend wirkte, der bei der Destillation" aus den bleihaltigen R6hren Blei aufgenommen hatte. Die ~lteste Bleikolikepidemie mit Ausgang in ,,Epilepsie und Paralyse" herrsehte im 7. Jahrhundert nach Paulus yon .~gina in Italien und anderen Provinzen des r6mischen Reiches. Sp~ter aufgetretene Kolikepidemien durch bleihaltigen Wein und Obstwein wurden beschrieben von Othraeus im 16. Jahrhundert (in Franken, Burgund, 0sterreich, Rh~tien), von Citois 1639 (als Colica Pietunum, seit 1572 in Poitou vorkommend), von Baker 1767, der die zuerst yon Huxham 1727 beobachtete Kolik yon Devonshire als Blei- vergiftung infolge Genusses bleihaltigen Ciders erkannte. Campbell erwi~hnt 1886 eine in England endemische Kolik durch bleihaltigen Obstwein infolge Benfitzung glasierter irdener Gef~fte zum Gi~ren- lassen der Frfiehte. Auch in Frankreich wurden derartige Vergiftungs- f~lle durch Hineinlegen von Bleikugeln als Konservierungsmittel in den Obstwein beobachtet. Ausgedehnte Epidemien von Bleivergiftung wurden weiterhin berichtet 1849 aus New Orleans durch bleihaltiges Sodawasser, 1887 durch Backwerk, dem Bleichromat zugesetzt war (Reen und Stewart). Trouchin hat als erster 1757 anli~ftlich einer nieder-

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Uber Fiille yon Bleiltthmung nach Genul~ bleihaltigen Obstweines (Mostes). 27

li~ndischen Kolikepidemie auf das Trinkwasser, das aus bleihaltigen RShren stammte, als Ursache der Erkrankungen hingewiesen. Huse- mann erw~hnt schlief31ich noch die seinerzeit auf ffanzSsischen Schiffen in den tropischen Gew~ssern aul~erordentlich hi~ufig beobachtete Schiffskolik (Colique s6che), die Le/~vre als Bleikolik erkannte (enormer Bleiaufwand bei Ausrfistung der groften Kriegsschiffe).

Weitere Beitr~ge zur Geschichte der durch bleihaltige GenuBmittel hervorgerufenen Bleivergiftungen finden wir bei Winter; er fiihrt Peter Frank an, der eingehend fiber hi~ufige Bleierkrankungen durch blei- zuckerhaltigen Wein gegen Ende des 16. Jahrhunderts in Wfirttemberg und Schwaben berichtet, weiterhin die Toxikologie yon Marx (1829), wonach essigsaures Blei, Bleigl~tte oder Bleiweil~ hiiufig angewendet wurde, um den Geschmack des sauren Weines zu verbessern und den Wain haltbarer zu machen, weshalb schon im 15. Jahrhundert auf Land- und Reichstagen die ersten 5ffentlichen Verordnungen gegen die Weinverf~lschung durch Bleizucker ersehienen sind, u.a. auch ein Generalreskript Kaiser Friedrichs (1487).

Winter beschrieb 1909 eine kleine Epidemic von Bleivergiftung (28 F~lle) infolge Genusses mit Bleizucker absichtlich verf~lschten Weines und betont, daI~ derartige Bleiintoxikationen gegenwi~rtig sehr selten sind, was schon daraus erhellt, ,,dal] in den Gesetzen, betr. den Verkehr mit Wein, weinhaltigen und weini~hnlichen Getri~nken in Deutschland und 0sterreich die Verwendung des Blei als Fi~lschungs- mittel gar nicht erw~hnt wird, w~hrend andere Stoffe (Alaun, Barium- verbindungen, Bors~ure, Glycerin) ausdrficklich angeffihrt und ver- boten sind".

Die strenge Handhabung der Lebensmittelgesetze maeht Blei- intoxikationen zu heute mehr seltenen Erkrankungen, wenn auch ab und zu vereinzelte F~lle dureh Bentitzung minderwertig glasierter TSpfer- waren, schlecht verzinnter Geschirre, Verwendung von Bleischrott zum Reinigen der Flaschen, durch Trinkwasseranlagen mit bleihaltigen RShren in der Literatur berichtet werden. Als Seltenheiten erw~hnt Bumke in seiner Monographie den Fall von Roberts, in dem das Blei der R6hrenleitung durch die elektrolytische Wirkung eines die Wasser- leitung krcuzenden elektrischen Kabels frei wurde, und die Beobachtung Ogstons, bei der eine bleihaltige RShrenleitung das Bier vergiftete. Uber die vcrschiedenen Quellen der Bleivergiftung durch bleihaltige Genuftmittel und Gebrauchsgegenst~nde (z. B. Bleiki~mme, Schminken, Salben usw.) finden wir in den Toxikologien yon Kobert, v. Jaksch, bei W. Mayer ni~here Einzelheiten vor.

Im abgelaufenen Jahrc nun hattc ich Gelcgenheit, bei einem 34- jghrigen Bauer eine Bleili~hmung zu beobachten, die symptomato- logisch nichts AuBergewShnliches bot: Beiderseits typische Fallhand

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zufolge Li~hmung der Hand- und Fingerstrecker bei Verschontsein des Supinator longus und des Triceps; Sensibiliti~t nicht gestSrt, par- tielle EaR. Das charakteristische Krankheitsbild, die Angabe des Mannes, da[~ er bereits mehrere Woehen vor dem allm~hlieh immer st~rkeren Hervortreten der Li~hmung an kolikartigen intestinalen Er- scheinungen litt, reehtfcrtigten die Annahme einer saturninen Schi~- digung; der Naehweis eines ausgepr~gten Bleisaumes, das typische rote Blutbild (KSrnelung der Erythrocyten) beseitigten jeden Zweifel. Etwas langwieriger gestaltete sieh die Feststellung der Intoxikations- quelle, die einiges Interesse beanspruchen dfirfte. Der Bauer gab nach eingehender Befragung endlich an, da]3 er eine Mostpresse in Verwen- dung hat, die mit dem im Keller befindlichen Vorbottich durch ein etwa 1 Meter langes gekriimmtes Bleirohr von 4 cm Durchmesser ver- bunden ist; dasselbe ist bereits seit 30 Jahren in Gebrauch und seit Jahren nieht gereinigt worden. Der Most, den der Bauer in den letzten Monaten trank (ungef~hr 1--2 Liter tiiglich), wurde einem Fasse ent- nommen, das bei der vorjahrigen Mostpressung als erstes geffillt worden ist; die Frau und die noch nicht groBji~hrigen Kinder nahmen nur geringe Mengen desselben Mostes und auch diese nicht ti~glich zu sich. Die Dienstleute tranken einen leichteren Most, der aus einem anderen Fasse stammte. Die Untersuchung der yore Bauer auf meine Ver- anlassung iibersandten Mostprobe in der staatlichen landwirtschaft- lichen chemischen Versuchsanstalt in Linz (Dr. H6nigschmied) ergab Vorhandensein yon Blei in Spuren. ])as Bleihaltigwerden des Mostes ist nur so zu erkli~ren, dal~ der frisch ausgeprei3te ,,siil3e" Most, der an sich das Blei fast gar nicht angreift, im ungeniigend oder gar nicht gereinigten, hierdurch rauhwandigen Bleirohr, insbesondere in dessen gekriimmtem Anteile in kleinen Mengcn zurtiekbleibt, zu Essig wird und als solcher das Blei 15st (Bleizueker).

Ein analoger chemiseher Mechanismus lag einer familii~ren Blei- vergiftung zugrunde, die ieh erst kiirzlich beobachten konnte: Es handelte sieh um einen 45jiihrigen Bauer, der ebenso wie mehrere Mit- glieder seiner Familie unter den Erscheinungen einer ehronisehen Bleiintoxikation erkrankt war und bei der Untersuehung auBer dem kachektischen J~ul3eren, der b.laB-fahlen Gesichtsfarbe, Kolikanf~llen, Gelenkschmerzen eine typische Bleili~hmung darbot; auf Grund naherer Nachforsehung konntc als Vergiftungsquelle nur ein irdener Mostkrug mit minderwertiger bleiabgebender Glasur in Betracht kommen. Der Most wird durch li~ngercs Verweilen im Kruge sauer, ,,stiehig" und greift dadurch die Bleiglasur an.

Diese eigenen Falle, die - - was zunachst nebenbei bemerkt sei - - yon den sie zuerst behandelnden Landarzten atiologisch verkannt wurden, veranlal3ten mieh, hinsichtlich der Bleierkrankungen dureh

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Uber Falle yon Bleilahmung nach Genult bleihaltigen Obstweines (Mostes). 29

GenuB bleihaltigen Mostes bei mehreren ~lteren und erfahrenen Kol- legen Umfrage zu halten und da erfuhr ich, dal~ derartige Blei- intoxikationen bei der b~uerlichen BevSlkerung Ober5sterreichs, die den Most als Haustrunk hat, keine so besondere Seltenheit sind, wobei ich voUkommen absehe von den friiher besprochenen F~l- schungen des Obstweines durch Bleizucker, die auch in OberSster- reich ab und zu vorgekommen und Gegenstand geriehthcher Ahn- dungen gewesen sind.

So beriehtete mir Kollege Furrer, Regierungsrat der oberSster- reichischen Landessanit~tsbehSrde, dab im Jahre 1896 im Bezirke Freistadt unter der b~uerlichen BevSlkerung eine Pandemie von Blei- erkrankungen mit zahlreichen L~hmungsf~llen geherrscht hat, die auf die Beniitzung yon ungeniigend gebrannten irdenen Geschirren mit minderwertiger bleiabgebender Glasur (zum Aufbewahren yon Sauer- kraut, Most, zum Sauerwerdenlassen de r Milch usw.) zuriickzuffihren war, die yon tsehechischen Gesehirrh~ndlern aus Kaplitz auf den Frei- st~dter Markt gebracht wurden. Am st~rksten bleih~ltig waren die yon diesen H~ndlern gelieferten Kinderspielsachen aus Ton. Furrer sah in Freistadt wie auch sparer in Steyr wiederholt F~lle von Blei- vergiftung und -l~hmung naeh GenuB von Most, wenn Bleirohre zum Abfiihren des Mostes in und yon den F~ssern verwendet wurden, wobei die ,,Mostvergiftungen" manchmal das gesamte Hausgesinde betrafen. Unter der bKuerlichen BevSlkerung war die Erkrankung bekannt unter dem Namen ,,das einwendige Wehtun" oder die ,,Mostgicht", womit iibrigens die Haupterscheinungen der Bleiintoxikation - - die intesti- nalen Koliken und Arthralgien - - ganz gut gekennzeichnet sind. Furrer sah auch Bleivergiftungen bei Kindern nach Gebraueh yon Gummisaughiitchen, denen viel bleihaltiger Kunstgummi (Factis) zu- gesetzt war, und erw~hnt als Seltenheit eine Bleivergiftung nach Genul~ von bleihaltigem Ulmergerstl, wobei die alte wurmstichige Ware, um sie weiB und schwergewiehtig zu maehen, s ta t t mit FederweiB mit BleiweiB verf~lscht war.

Prim. Spechtenhauser (Wels) beseh~ftigte sich seit vielen Jahren mit dem Vorkommen der Bleivergiftungen in der b~uerliehen Be- vSlkerung und stellte mir in liebenswiirdiger Weise seine ausfiihrlich berichteten reichen Erfahrungen zur Verffigung, die recht interessante Einzelf~lle enthalten; er sah in seiner fast 25j~hrigen ~rztlichen Praxis in OberSsterreieh mehr als 100 Falle chroniseher Bleivergiftung, die in ihrer iiberwiegenden Mehrzahl auf den Genul] bleihaltigen Mostes zuriickzuffihren waren, wobei als Entstehungsursache fast immer in Betracht kam das bereits in der eigenen Beobachtung erw~hnte Blei- rohr, das v o n d e r Mostpresse in den im Keller befindliehen Vorbottich fiihrte. Spechtenhauser machte die Erfahrung, dab in manchen Jahren

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die F~lle hi~ufig waren, in anderen wieder vol lkommen fehlten und mach t dies yon dem Umstand abhi~ngig, ob die Bauern Zeit haben, ihren Vorrat in einem zu pressen oder ob diese Arbeit wicderholt ffir Tage unterbroehcn wurde; in letzterem Falle bleibt der frisch geprel~te sfil~e Most in dem gekrfimmten, moist mangelhaf t gereinigten Bleirohr zurfick, wird zu Essig und t r i t t bei der ni~chsten Ffillung als Bleizucker in den Most fiber, wozu vielleicht noch zu bemerken w~re, da~ nach Ki~hnemanns (zitiert bei Kobert) Erfahrungen fiber Bleivergiftungen nach Genu[] von Trinkwasser aus bleihaltigen RShren der durch die abwechselnde Fiillung der Rohre mi t Luf t und Wasser bedingte Sauer- stoffgehalt des Wassers dessen bleilSsende Kraf t wesentlich erh5ht, was in analoger Weise auch ffir unsere Fi~lle gelten dtirfte. Eine be- sonders schwere Vergiftung sah Spechtenhauser nach Repara tu r eines Bleirohres, das geraspelt worden war; er selbst konnte Bleifeil- spi~ne in dem Vorbott ich nachweisen. Spechtenhauser beobachtete F~lle yon Bleivergiftung nach Gebrauch eines Glashebers, dessen ab- gebrochenes Ende durch ein Bleirohr ergi~nzt war, durch Verwendung eines Bleirohres als Winkelhebers, eines Mostkruges aus bleihaltigem Zinn, einer Holzpipe mi t Zinnbleieinsatz, sowie auch durch Verwendung irdener Geschirre mit bleiabgebender Glasur (zum Sauerwerdenlassen der Milch, als Mostkrug). Von Interesse sind folgende Beobaehtungen

Spechtenhausers : In einer Ortschaft erkrankte einmal jedes Jahr ein anderer Bauer an Blei-

vergiftung; die Ortschaft hatte eine gemeinsame Wasserleitung aus Bleirohren, die jedes Jahr yon einem anderen Mitbenutzer im Turnus in Ordnung zu halten waL wodurch der jeweilige ,,Wassermeister" viel mit Blei zu tun hatte.

In einem Bauernhofe erkrankten 2 Briider gleichzeitig an schwerer ,,Bauch- kolik", die durch den Nachweis eines iiberaus schweren Bleisaumes und blau- schwarzer Aphthen als Bleikolik anzusprechen war. Nach langwieriger Befragung, die u. a. ergab, dal~ beide bereits vor 15 Jahren nach Genul] bleihaltigen Mostes (infolge Verwendung eines Bleirohres an der Mostpresse) an Bleikoliken erkrankt waren, konnte erhoben werden, dal3 sie zwar das Bleirohr damals durch ein hS1- zernes ersetzt, aber vor 3 Jahren ihre alte verrostete Mostpresse, da sie yon den verrosteten Ringen und anderen eisernen Bestandteilen her immer einen schwarzen Most bekamen, mit wei~er Farbe angestrichen hatten. Den noch frischen guten (~lanstrich mit seinem BleiweiB konnte der Most 1--2 Jahre nicht angreifen, weil der Firnis schiitzte, der nun im 3. Jahre verwitterte; es 15sten sich beim Pressen Bl~ttchen und Schiippchen des Anstriches ab, gerieten in den Most, der sie in eine organischsaure Bleiverbindung verwandelte. Die chemische Unter- suchung des Mostes (Dr. HSniqschmied) ergab Vorhandensein yon Blei.

Spechtenhauser sah in etwa 10~o der Gesamtf~,lle Bleil~hmungen, die fast ausnahmslos das beiderseitige Radialisgebiet betrafen.

Anl~itlich der Durchsicht der Sanit~tsberichte der oberSster- reichischen Statthalterei , die einerseits zahlreiche Anzeigen fiber Blei- vergiftungen (durch gefiilschten Most, Verwendung des Bleirohres an

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der Mostpresse, Benatzung yon hochgradig bleihaltigen Mostpipen, Verwendung von minderwertigtr TSpferware usw.), anderseits eine noch grSi~ere Anzahl yon Verordnungen und Erl~ssen enthalten, machte mich der dtrzeitige Landessanit~tsreferent Hofrat Dr. Veitl auf einen Akt aus dem Jahre 1919 aufmerksam, der fiber fine schwere chro- nische Bleivergiftung in einer sechskSpfigen Bauernfamilie berichtet, wobei als Intoxikationsquelle stark bleihaltige EftlSffel in Betracht kamen.

Beide Eltern und ihre 4 Kinder erkrankten unter sehweren Darmkoliken mit Erbrechen, 3 Kinder im Alter yon 4, 9 und 20 Jahren starben unter schweren cerebralen Symptomen (,,meningeale Erscheinungen, allgemeine Kr~mpfe, apoplektisehe Anf/ille"); als Diagnose wurde yon dem erstbehandelnden Arzte eine epidemische Meningitis angenommen. Der zum Konsilium gerufene Arzt (Prim. Spechtenhauser) erkannte die Ursaehe der Erkrankung, konnte auch in s~mtlichen F~llen einen ausgepr~gten Bleisaum feststellen. Die in der Unter- suchungsanstalt fiir Lebensmittel in Wien vorgenommene Untersuchung ergab, dab die Glasur der in u stehenden irdenen Geschirre bei 48stiindigem Stehen bei Zimmertemperatur an 40/0 Essigs/iure kein Blei abgab, auch in der eingesandten Mostprobe war kein Blei naehweisbar, hingegen konnte festgestellt werden, dal~ die El~lSffel aus einer Legierung bestanden, die in 100 Gewichtsteilen 11,81 Gewiehtsteile Blei enthielt, hiermit nach einer ministeriellen Verordnung aus dem Jahre 1897 zu beanstanden war.

Dal~ als Intoxikationsquelle yon Bleierkrankungen nicht so selten bleihaltiges Brotmehl in Betracht kommt, konnte vor nicht langer Zeit v. Kurz zeigen an der Hand tines Falles yon symmetrischer Radialisl~hmung bei einem 48j~hrigen Bauer, der zugleich mit seinen Hausgenossen an eintr chronischen Bleivergiftung erkrankte, wobei das Gift yon den mit Blei ausgegossenen Achsen einer im Hause des Kranken befindlichen Handmfihle ins Mehl kam. Linnemann beobachtete 1901 in der Gemeinde Buchberg (I~iederSsterreich) eine kleine Epidemie von Bltierkrankungen bei shmtlichen (atht) Insassen eines einsam gelegenen BauerngehSftes, die nicht sofort aufgekl~rt werden konnte. Wasser, Most und Wein waren bleifrei, hingegen ergab die Untersuchung des Mehles nicht unbetr~chtliche Mengen yon metal- lischem Blei. Die Untersuchung der Mfihle, in der das Getreide der erkrankten Bauernfamilie vermahlen wurdt, sttllte fest, da~ das sog. Mfihleisen mit einer Bleiausgief~ung in d im obtren Mfihlsteine befestigt war und aus dieser defekttn, mit BleiausgieBung hergestellten Ver- bindung tin StUck herausfiel und so in das zu vermahlende Getreide kam. Infolge Ansteigens der Tempt ra tu r w~hrend des Mahlganges und der hierdurch bedingten Umwandlung des Amylums in Dextrin, Zueker und organisehe Sauren und der reichlichen Bildung yon Wasser- dampf inntrhalb des Mahlganges oxydiert sich das Blei leichter als beim Liegen an der Luft (Linnemann). Niemann beobachtete 1908 in Negen- born (Braunschweig) eine durch bleihaltiges Brotmehl hervorgerufene

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Epidemie mit fund 200 Erkrankungsf~,llen, die darauf zurfickzufiihren war, dab gesprungene Mtihlsteine mit Blei ausgegossen waren; fiber auf die gleiehe Art und Weise entstandene familii~re Erkrankungen im Kreise Alsfeld berichtete 1901 Wengler.

DaB GenuBmittel, die nur geringe Mengen yon Blei enthalten, aber langere Zeit hindureh regelmi~13ig in den K6rper eingefiihrt werden, schwere Vergiftungserseheinungen hervorrufen k6nnen - - wie dies z. B. in unserer ersten Beobaehtung yon Bleili~hmung der Fall ist, wo die Untersuehung nur Spuren yon Blei in der Mostprobe ergab - - , finden wir bereits bei Brouardel (zitiert bei Kobert) erwi~hnt, der eine ti~gliche Zufuhr von 1 mg Blei fiir hinreiehend h~lt, um Mensehen chronisch krank zu maehen.

Die Kenntnis der versehiedenen Intoxikationsquellen und -wege der aul~erberufliehen Bleivergiftung ist flit jeden Arzt von groBem praktisehen Werte, insbesondere in Hinweis auf die so h~ufig beob- achteten Fehldiagnosen; erfahrungsgem~l~ werden bei Leuten, deren Beseh~ftigung keinen Verdacht einer saturninen Sehi~digung erweekt, Bleiintoxikationen nur allzuoft verkannt, weil man an derartige mehr ungew6hnliche Entstehungsarten nicht denkt! Bei einer beider- seitigen Radialisli~hmung vom Typus der Bleili~hmung wird der Fach- arzt ja sicherlich auf den ersten Blick die richtige Ursache erkennen und bei ni~herer Untersuchung des Kranken auch meistens die wesent- lichen Allgemeinerscheinungen der chronischen Bleivergiftung aufdecken, wie es auch bei unseren Beobachtungen der Fall war. Zu einem Ver- kennen der Bleierkrankung bzw. Ubersehen vorhandener hierftir typischer Kennzeichen (Bleisaum) kommt es zweifellos leichter in FMlen, bei denen L~hmungserscheinungen fehlen, intestinale Symptome im Vordergrunde stehen. Wenn diese Fi~lle auch das Gebiet des Neurologen nicht unmittelbar beriihren, so soll doch darauf kurz eingegangen wer- den, sehon in Beriicksichtigung des Umstandes, dab die peripheren L~hmungen wie die Encephalopathien sich auf dem Boden der chro- nischen Bleivergiftung zu entwickeln pflegen, nachdem bereits in- testinale Erscheinungen die klinisehe Szene erSffnet haben. Winter berichtet, dab anli~l~lich der friiher erw~hnten Mistelbacher Epidemie einige Kranke wegen Blinddarmentziindung ins Spiral zur Operation geschickt wurden; ein Kranker ging als Ileus zugrunde, ein anderer segelte unter der Flagge der progressiven Paralyse. Sieben Kranke wurden in verschiedenen SpitMern behandelt, ohne dab nur in einem Falle die Bleiintoxikation erkannt worden w~re; bei drei hiervon wurde der Wurmfortsatz exstirpiert, bei einem vierten, der bereits im Jahre vorher appendektomiert worden war, wurde in der Vermutung vorhandener Adhi~sionen eine Laparotomie gemacht! Andere Fehl- diagnosen waren: Magenkrebs, Enterostenose, Gastritis. Eine wahre

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~ber Fltlle yon Bleil~thmung nach Genu~ bleihaltigen 0bstweines (Mostes). 33

Fundgrube ffir Fehldiagnosen bei Bleivergiftungen bot mir die Durch- sieht der Krankengesehichten der chirurgischen Abteilung des all. gemeinen Krankenhauses in Linz, die mir Reg.-Rat Prim. B r e n n e r in liebenswiirdiger Weise zur Verffigung stellte, wobei ich aber hervor- heben mSchte, daft in siimtlichen Fallen die richtige Diagnose an der Abteilung gestellt wurde, in keinem der Falle das Messer des Chirurgen entgleiste ! Es sind 32 FMle mit Colica saturnina, yon denen 19 mit dem ausdriicklichen Vermerk ,,zur Operation" der Abteilung iiberwiesen worden sind. Als Diagnose wurden bei der Einbringung der F~lle ins Spiral angenommen: Ileus und Ileusverdacht 8 real, Stenosis intestini, Appendicitis je 3real, Ulcus ventriculi und Gallensteinkolik je 2real, Carcinoma ventriculi l mal; andere Fehldiagnosen waren: Nieren- erkrankung I real, Magenkr~mpfe und Darmkoliken unbekannter Genese 5 mM. Sieben Kranke kamen spontan zur Aufnahme mit Magen-Darm- beschwerden und ,,rheumatischen" Schmerzen, sie wurden s~mtlich richtig als Bleifi~lle erkannt. Berufliche Vergiftungen waren nur 4, in 5 Fallen kamen als Intoxikationsquelle in Betracht bleihaltiger Most (irdene Mostkrfige mit bleiabgebender Glasur 4 real, Mostpipe Oft BleifiiUung 1 real), irdene Schiissel zum Aufbewahren des Sauerkrautes und Wasserleitung mit BleirShren je 1 real. In 2 Fallen wurde yon den zuweisenden Kollegen der Verdacht auf Bleivergiftung wohl ausge- sprochen, aber hinsichtlich bestimmter klinischer Symptome abgelehnt. Es ist erwtihnenswert, dab sich in fast s~mtlichen eingebrachten F~llen neben allgemeinen Erscheinungen der Bleiintoxikation ein verschieden deutlich ausgepr~gter Bleisaum land, der yon den Kollegen nicht beachtet worden war, vermutlich deshalb, weil in der Besch~ftigung der Kranken kein Verdacht auf eine Bleivergiftung gegeben war.

Die mitgeteilten Beobachtungen lehren uns, dab wir an eine Blei. vergiftnng bei i~gendwie hierauf verd~chtigen Fiillen auch dann denken miissen, wenn der Beruf des Kranken in keinerlei Hinsicht auf eine gewerbliche Sch~idignng hinweist, weiterhin, dab Bleivergiftungen unter der einheimisehen LandbevSlkerung auch heute noch trotz der wiederholt an sie ergangenen entsprechenden behSrdlichen Warnungen durchaus keine grofle Seltenheit darstellen und wit hierbei stets an die erw~hnten Intoxikationsquellen und -wege denken miissen.

Literaturverzeichnis.

B u m ~ , Die exogenen Vergiftungen des Nervensystems. Handbuch der Neurologie (Lewandowsky). Bd. 3. - - v. Jaksch, Die Vergiftungen. Spezielle Pathologie und Therapie (Nothnagel). 1897. - - Kobert, Lehrbuch der Intoxi. kationen. Enke, Stuttgart 1902. - - v. Kurz , Radialisl~hmung infolge chronischer Bleivergiftung (Sitzungsbericht). Wien. klin. Wochenschr. 1920, Nr. 37. -- Linnemann, Vergiftungen dutch bleihaltiges Brotmehl. Das 6sterr. Sanit~tswesen

Z. f. d. g. Neur. u. Psych. LXXVIL 3

Page 10: Über fälle von bleilähmung nach genu bleihaltigen obstweines (mostes); nebst bemerkungen über das vorkommen chronischer bleivergiftungen unter der bäuerlichen bevölkerung oberösterreichs

34 G. Stiefler: Falle yon Bleilahmung nach Genuit bleihaltigen 0bstweines.

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