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1296 196. Johannee Thiele: Ueber Hydroainnarnoln. [Vorliiufi ge Mittheilung nus dem chemischen Labomtonurn der Akademie der Wissenschaften zu Miinchen.] (Eingegangen am 3. Mai.) Wie E. C h a r o n kurzlich mittbeilte l), liefert Crotonaldehyd mit Kupfer-Zink reicbliche M engen des entsprechenden Pinakons. Ich babe vor liingerer Zeit auf gleiche Weise den Zimmtaldehyd reducirt und dabei dae Hydrocinnamoi'n, CgHj. CH : CH. CH(0H). CH(0H). CH : CH . CsH5, erhalten. 100 g Zimmtnldehyd werden rnit 200 g Zinketaub, der mit 75 g Kupfersulfat rerkupfert ist, und 1500 ccm Alkohol von ca. 33 pCt. 2-2'/2 Stdn. gekocht, wobei der Geruch nach Zimmt- iildehyd viillig verschwindet. Nach dem Erkalten sajigt man ab und rieht den Zinkstaub mehrmals rnit kochendem Alkohol ans. Der Alkohol hinterlasst ein dickes, gelblicbes Oel , aus dem sieh bald Hydrocinnamoi'n in weissen Bliittchen abscheidet. Man wgscht rnit Aether und krystallisirt nus Alkohol urn. Weisse Blattchen , schwer liielich in Alkohol und Aether, Schmp. 153-1540. Ausbente 11-12 g. 0.1708 g Sbst.: 05090 g COY, 0.1077 g HaO. 0.2052 g Sbst.: 0.6100 g C02, 0.1259 g HgO. ClrH1~02. Ber. C 81.20, H 6.77. Gel. n 81.26, Sl.07, > 7.00, 6.82. Hydrocinnamoyn reducirt Permanganat in Soda und nimmt in Eis- eseig Brom auf. Durch Sauren oder beim Erhitzen iiber den Schmelz- punkt wird es sehr leicht verharzt, ebenso beim Behandeln rnit alko- holischem Rali, sodass Vewuche, durch Wasserabspaltung einen Kiirper, CsHa. CH : CH . CH : C . CH: CH. CbHs, OH darzustelleii, bis jetzt erfolglos blielen. Kochen rnit Pb 02 und \Vasser giebt Zimmtaldehyd und Zimmteiiure. Essigslureanhydrid greift nur schwer an. Dincetat. 2.6 g Hydrocinnamoi'n, in 8 ccm Pyridin geliist, werden unter Eiskiihluiig rnit 3.4 g Acetylchlorid versetzt. Man lPsst iiber Necht stehen, versetzt die feste Masse rnit Wasser und wiischt niit verdiinnter Salzsaure. Durch Umkrystallisiren nus Alkohol er- kilt man weisse, kleiue Prismen vom Schmp. 118- I190 (Erweicben von 1150 ab). Leicht ltislicli in Chloroform, ziemlich leicht in Eisessig oller Alkohol. Ausbeute quantitatir. 1) Compt. rend. 12S, 731:.

Ueber Hydrocinnamoïn

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196. Johannee Thiele: Ueber Hydroainnarnoln. [Vorliiufi ge Mittheilung nus dem chemischen Labomtonurn der Akademie

der Wissenschaften zu Miinchen.] (Eingegangen am 3. Mai.)

Wie E. C h a r o n kurzlich mittbeilte l), liefert Crotonaldehyd mit Kupfer-Zink reicbliche M engen des entsprechenden Pinakons. Ich babe vor liingerer Zeit auf gleiche Weise den Zimmtaldehyd reducirt und dabei dae H y d r o c i n n a m o i ' n ,

C g H j . CH : C H . CH(0H). C H ( 0 H ) . CH : CH . CsH5, erhalten. 100 g Zimmtnldehyd werden rnit 200 g Zinketaub, der mit 75 g Kupfersulfat rerkupfert ist, und 1500 ccm Alkohol von ca. 33 pCt. 2-2'/2 Stdn. gekocht, wobei der Geruch nach Zimmt- iildehyd viillig verschwindet. Nach dem Erkalten sajigt man a b und rieht den Zinkstaub mehrmals rnit kochendem Alkohol ans. D e r Alkohol hinterlasst ein dickes, gelblicbes Oel , aus dem sieh bald Hydrocinnamoi'n in weissen Bliittchen abscheidet. Man wgscht rnit Aether und krystallisirt nus Alkohol urn. Weisse Blattchen , schwer liielich in Alkohol und Aether, Schmp. 153-1540. Ausbente 11-12 g.

0.1708 g Sbst.: 05090 g COY, 0.1077 g HaO. 0.2052 g Sbst.: 0.6100 g C02, 0.1259 g HgO.

C l r H 1 ~ 0 2 . Ber. C 81.20, H 6.77. Gel. n 81.26, Sl.07, > 7.00, 6.82.

Hydrocinnamoyn reducirt Permanganat in Soda und nimmt in Eis- eseig Brom auf. Durch Sauren oder beim Erhitzen iiber den Schmelz- punkt wird es sehr leicht verharzt, ebenso beim Behandeln rnit alko- holischem Rali, sodass Vewuche, durch Wasserabspaltung einen Kiirper,

CsHa. CH : C H . C H : C . CH: CH. CbHs, O H

darzustelleii, bis jetzt erfolglos blielen. Kochen rnit Pb 02 und \Vasser giebt Zimmtaldehyd und Zimmteiiure. Essigslureanhydrid greift nur schwer an.

D i n c e t a t . 2.6 g Hydrocinnamoi'n, in 8 ccm Pyridin geliist, werden unter Eiskiihluiig rnit 3.4 g Acetylchlorid versetzt. Man lPsst iiber Necht stehen, versetzt die feste Masse rnit Wasser und wiischt niit verdiinnter Salzsaure. Durch Umkrystallisiren nus Alkohol er- kilt man weisse, kleiue Prismen vom Schmp. 118- I190 (Erweicben von 1150 ab). Leicht ltislicli in Chloroform, ziemlich leicht in Eisessig oller Alkohol. Ausbeute quantitatir.

1) Compt. rend. 12S, 731:.

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0.1430 g Sbst.: 0.3955 g C02, 0.0835 g HsO. (&Ha0~ . Ber. C 75.43, H 6.29.

Gef. 75.38, * 6.43. Dibenzoa t . 3 g Hydrocinnamoik in Pyridin werden ebenao

mit 4 g Benzoylchlorid behandelt. Feine, farblose Nadeln aus Benzol- Ligroin, leicht loslich in Benzol, sehr leicht in Alkohol. Schmp. 169- 1700. Durch Verseifung wird Hydrocinnamoi'n zuriickgebildet.

0.1670 g Sbst.: 0.4977 g COs, 0.0868 g HaO. CsaHasO*. Ber. C 81.01, H 5.49.

Gef. n 81.25, )) 5.77. Das dicke Oel, welches das Hauptproduct der Reduction des

Zimmtaldehyds ist , echeidet allmahlich noch etwas Hydrocinnamoh aue. Destillirt man das Oel, so erbglt man unter Verkoblung und Wasserabspaltung ein braunes Deatillat, aus dem sich ein K O blen- waasers tof f , ClsH11, in weissen Blattcben abscheidet, die, in Alkohol eehr schwer loslich, bei 205-207 O schmelzen.

ClsH14. Ber. C 93.91, H 6.09. Gef. * 93.75, )) 6.26.

0.0065 g Sbst.:' 0.7098 g COz, 0.1165 HsO.

Vielleicht liegt P h en y 1- a- n a p h t y 1 ii t h y 1 en For:

./\ CH (OH). CH : CHCs Hs /-.Tq,CH : CH. CtiHa. ' - C H .OH = 2 H , O + I

"'-CH/CH \/-./

196. O t t o Fischer: E inwi rkung von Phosphorpentachlorid auf N-Allsyl-Pyridone und -Chinolone. 11.

[Aus dem chem. Laboratorium der Universitgt Erlangen.] (Eingegangen am 3. Mai.)

Vor eiuem Jahre habe ich (diese Berichte 31, 609) eine Mit- theilung veroffentlicht, worin ich ein Verfahren angab. rc-Chlor-Pyridine und -Chinoline aus den D e c k er'schen A'-alkylirten Pyridonen etc. zu gewinnen. Diese Reaction ist inzwischen durch eine Reihe jiingerer Fachgenossen naher studirt warden. Es zeigte sich, dass die Reaction eine allgemeine ist, insofern iiberall da, wo sich Alkyl-Pyridine oder -Chinoline durch Oxydation in it-N-Alkylpyridone etc. iiberfiihren laseen, durch Einwirkung voii Phosphorpentachlorid in der Hitze sich Halogeiialkyl abspaltet und It-Chlor-Pyridine uiid -Chinoline ent- stehen. So gaben sowohl N-Methyl- wie - Aethyl-Pyridon mit Phosphor- pentachlorid das a-Chlorpyridin, aber nuch N - B e n z y l p y r i d o n spaltet Benzylchlorid ab und giebt u-Chlorpyridin. Aus den A'-ulkylirten Tolncbinolonen, Napbtochinolonen wurden ebenfalls a-Chlortoluchino-