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22. a. F. arose: ffber mercerieierte Oelluloee. (Eingegangen am 21. Dezember 1910.) In eincr vor kurzem ver6ffentlicliten Mitteilung 1) unternimmt es lir. 0. Miller, einen experirnentellcn Beseis dafiir zu erbringeu, daD die Mer cerisation der Cellulose keine Vcriinderung im Gewicht cics Materials znr lcolge hat, und dementsprcchenrl auch YOTI keincr Jlydratation bcgleitet sein kann. Vornusgeschickt sei, rial3 dic )>gebleichtc Baiimwolleu, wie dies eigcntlich selbstverstiiudlich ist, keinc hornogcne Cellulose darstcllt, sondcrn in Natronlaogc liisliche ,9-Celluloscn enthalt, und daB, aenn man vor der Mercerlsation auf 90- 1000 erhitzt, Veriinderungen cintreten, melche die Empfindlichkcit dur ,t?-Celluloscn gegeo Alkali riernlich crheblich vcrgrollern und dementsjrechend den Gemichtsvcrlust wghrend der Mercerisation. losc urid dio von ciner Gewichtsvermlnderung begleitete A u f l 6 s u n g der p-Cellulose gchen nun cinantlcr parallel und kbnnen sich daher, wie oboe wciteres einlcuchtet, in den ziffernmirl3igen Ergcbnisscn cler Versuchc, die 1Ir. M i l l e r Zuni Beweisc seiocr Eiir ganz dlgcmcin giiltig gehaltanen Voracis- sctzniig fur ausreicheod craclitct, zufiillig koinpensieren urid so dcr Fest- stellung cntxiehen. Aus dieseni Gruiidc liitte tlr. Miller, falls seine Bcobachtungen fiii. bc- weiskrkftig grltcn solLteii , die Natronlaugc auF darin gclhstc (Mluloxe prkfen und den Betrag an Ictztcrcr crmitteln miissen. Die in dieser Wcisc vcnollstiindigten Zahlcn hiitten Jlrn. Miller aber sicherlich nur zu cincr BestRtigung der schon lingst von Cross und Bevan3 rer6ffentlichten Resultntc gefiihrt, BUS dencn hcrvorgeht, da0 die Ccllulosc Liei dcr Mercerisation tats~chlicli cine ZunaliniE ihres Gewichtea erhhrt. Ilr. Miller bestitigt dann noch dic bcknnntc Erfahrung, daU merccri- gierte Bnumwolle cine vergrBBertc A u f n a h n i c f i t h i g k e i t far Wasser be- sitzt und luittrocken 50 3/0 mehr Wasscr zuriickhglt a16 gewbhnliche Baum- wolle; er kniipft hieran die Bcnierkung: ))was Veranlassung gegeben hat zur bnnahmc von IIydratbildung bci der Mercerisationa. Aus irgerid ciuem niclit crsichtlichen Grunde schlieht cr namlich, dal3 die .gebriuchliclrc Bczeichnungswcise Dtlydratationa auf den hier behandelten speziellen Pall nicht anwendbar sci, obwohl sicli die Wasser-Aufnahmc auch hier nacli bc- stimmten Gewicbtsverliffltnissen vollzielit und iiberdies von grnndlegendeii Anderungen der physikalischen Eigenschaften der Cellolose und Cellulosc- Derivate begleitet wird. Den gleichen Standpunkt wie M i l l e r nehmen iibrigens auch Ost untl Westhot f 3) in ihrer vor einiger Zeit ver6ffentlichten Abhandlnng ein. Die mit Znnahmc dcs Gewichtes verbundenc Hydratation dcr Cellu Diesc ahnnahmea riihrt aber von Iirn. Miller selbst her. - - 1) B. 48, 3430 [MOI. 3 Ch. Z. 38, 197 [1909]. 9 &elluloaeu, S. 4 und 28.

Über mercerisierte Cellulose

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22. a. F. arose: ffber mercerieierte Oelluloee. (Eingegangen am 21. Dezember 1910.)

In eincr vor kurzem ver6ffentlicliten Mitteilung 1) unternimmt es lir. 0. Mi l l e r , einen experirnentellcn Beseis dafiir zu erbringeu, daD die M e r cerisation der Cellulose keine Vcriinderung im Gewicht cics Materials znr lcolge hat, und dementsprcchenrl auch YOTI keincr Jlydratation bcgleitet sein kann.

Vornusgeschickt sei, rial3 dic ) > g e b l e i c h t c B a i i m w o l l e u , wie dies eigcntlich selbstverstiiudlich ist, keinc hornogcne Cellulose darstcllt, sondcrn in Natronlaogc liisliche ,9-Celluloscn enthalt, und daB, aenn man vor der Mercerlsation auf 90- 1 0 0 0 erhitzt, Veriinderungen cintreten, melche die Empfindlichkcit dur ,t?-Celluloscn gegeo Alkali riernlich crheblich vcrgrollern und dementsjrechend den Gemichtsvcrlust wghrend der Mercerisation.

l o s c urid dio von ciner Gewichtsvermlnderung begleitete A u f l 6 s u n g d e r p - C e l l u l o s e gchen nun cinantlcr parallel und kbnnen sich daher, wie oboe wciteres einlcuchtet, in den ziffernmirl3igen Ergcbnisscn cler Versuchc, die 1Ir. M i l l e r Zuni Beweisc seiocr Eiir ganz dlgcmcin giiltig gehaltanen Voracis- sctzniig fur ausreicheod craclitct, zufiillig koinpensieren urid so dcr Fest- stellung cntxiehen.

Aus dieseni Gruiidc liitte tlr. M i l l e r , falls seine Bcobachtungen f i i i . bc- weiskrkftig grltcn solLteii , die Natronlaugc auF darin gclhstc (Mluloxe prkfen und den Betrag an Ictztcrcr crmitteln miissen.

Die in dieser Wcisc vcnollstiindigten Zahlcn hiitten Jlrn. M i l l e r aber sicherlich nur zu cincr BestRtigung der schon lingst von C r o s s und B e v a n 3 rer6ffentlichten Resultntc gefiihrt, BUS dencn hcrvorgeht, da0 die C c l l u l o s c Liei dcr Mercerisation tats~chlicli cine ZunaliniE ihres Gewichtea erhhrt.

Ilr. M i l l e r bestitigt dann noch dic bcknnntc Erfahrung, daU merccri- gierte Bnumwolle cine vergrBBertc A u f n a h n i c f i t h i g k e i t far W a s s e r be- sitzt und luittrocken 50 3/0 mehr Wasscr zuriickhglt a16 gewbhnliche Baum- wolle; er kniipft hieran die Bcnierkung: ))was Veranlassung gegeben hat zur bnnahmc von IIydratbildung bci der Mercerisationa.

Aus irgerid ciuem niclit crsichtlichen Grunde schlieht cr namlich, dal3 die .gebriuchliclrc Bczeichnungswcise Dtlydratationa auf den hier behandelten speziellen Pall nicht anwendbar sci, obwohl sicli die Wasser-Aufnahmc auch hier nacli bc- stimmten Gewicbtsverliffltnissen vollzielit und iiberdies von grnndlegendeii Anderungen der physikalischen Eigenschaften der Cellolose und Cellulosc- Derivate begleitet wird.

Den gleichen Standpunkt wie M i l l e r nehmen iibrigens auch O s t untl W e s t h o t f 3) in ihrer vor einiger Zeit ver6ffentlichten Abhandlnng ein.

Die mit Znnahmc dcs Gewichtes verbundenc H y d r a t a t i o n d c r C e l l u

Diesc ahnnahmea riihrt aber von Iirn. M i l l e r selbst her.

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1) B. 48, 3430 [MOI. 3 Ch. Z. 38, 197 [1909].

9 &elluloaeu, S. 4 und 28.

Sic siiid tlcr ilnsicht, daW die Cellulose ah chenhchcs Indiriduuni nur bei 125O cxistenztitliig ist, und heLen heroor, daO bei dieser Tenipcratur alle von ihuen untersuchten Ccllulosen die gleicho empirische Zusammcnsctzung (CG TIlo O& aufwiesen.

Demgegeniiber mag jedoch der Binweis genigen, da13 z. B. auch nlle Yormeii des Natriumsulfats l e i diesor Temperatur in NssSO, libergehen, (la0 dicso Tatsache abcr selbstversthdlich die Exiatenz wohldefinierter Krptall- l l jdrate unberiihrt laOt.

Die Ilydratc der Cellulosen uutl tleren AbkBmnilingc, die zaisclicn 0" untl 500 existenztiihig sind, stcllcn aber cbenlalls definiertc und gut charoklc- risierte Verbindungen dar.

Es Idit sicli in1 allgemeincn kein triltiger Grund daliir ins Peltl lidwen, ~ : L B wir bei der Cellulosc daraut verzichtcn sollten, die einzclnen Phascn der Ilydrntstion durch eine esakte Bezcichnung wicderzugeben, untl unbestimmte Ausdriicke vie Dhygroskopische Fcuchtigkeits vorziehen, dic den Anschein crwccken kbnnten, als hitten wir cs hier mit Erschcinungcn zu tun, die durch cine ganz andere Gruppe von Wirkungen und Ursachcn hcrvorgerufcn nerden.

L o n d o n , Ncw Court.

He rich tig u n ge n.

Jahrg. $4, Heft 13, S. 2273, 100 iiim v. 0. lics: s S i l i c i u m d i o r y t l u statt aSilicium<c.

x 41, a 17, n 3385, 31 inn1 v. 0. streiebe: MI< = 45.63. )) 48, n 17, n 3385, 94 s a x )) M K = 53.76.

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Buchdruckcrcl A. W. S c h a d e , Berlin N., Scliulaendorfer Stra8c !2$.