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296 Bericht: Allgemeine analytische Methoden usw. Komplexe entstehen, die sieh aus der wi~l~rigen Sehich~ dureh Chloroform aus- schfitteln lassen. In Tab. 1 sind die Farben und die Wellenlangen der Absorptions- maxima der Chloroforml6sungen der Komplexe zusammengestellt. Tabelle 1. Ion Farbe Wellenliinge m/z Ion Farbe Wellenl~nge m/~ Bi 8+ gelb 370 Fe 2+ braun 515 CoS§ griin 650 Fe 3+ braun 515 Cu ~+ braun 440 Ni 2+ gelbgriin 395 Crs + griin 500 u. 670 U s+ rotbraun 390 Fiir alle KomplexlSsungen gilt das B~E~sche Gesetz. Mit Ausnahme der Uran- und Chromkomplexe lassen sich ~lle anderen Komplexe im Gesamtbereieh yon PE 0,1--9,5 mit CItCI 3 ausschfitteln. Uran wird in saurer LSsung nicht ausge- schtittelg und bei Chrom f~llt die Extrahierbarkeit, yon pH 6,3 angefangen, zu hSheren pH-Werten raseh ab. Die Empfindlichkei~ der Reaktionen isg ffir Kupfer am grSBten und sinkt darm in folgender l~eiherffolge: )Ii, Fe, Bi, U, Co, Cr. Die Metalle stSren naturgem~l~ die Bestimmung des Kupfers, doeh kSnnen die dureh U und Cr bewirkten StSrungen durch geeignete Wahl der p~-Werte beseitigt werden. -- Zur Durchfiihrung der Besr versetzt man die zu unter- suehende Metallsalzl6sung in einem 125 ml-Seheidetriehter mit 2 ml 2%iger LSsung yon N~triumdiathyldithioearbamat, schfittelg 2mal mit je 20 ml Chloroform ans, filtrier~ die CHC13-LSsung dutch ein Papierfilter in einen 50 ml-Mel3kolben, ftillt mit Chloroform zur Marke auf und photome~riert dann bei den angegebenen Wellenl~ngen. Die LSsungen sind mindestens 3 Std best~tndig. H. Scm~IDT. Die Anwendung eines )Iicotinrhodanidreagenses in der anorganischen Analyse beschreiben S. E. Btr~KAT, E. N. SKRu und S. S. J~osn~vs~zA 1. Gu, Cd, Go, Ari, Mn, ~e und Zn bflden mit dem Reagens ch~rakteristisehe kristalline Nieder- schl~ge. Die Reaktionen sind sehr empfindlieh uud kSnnen zum mikroehemisehen [Vaehweis der angefiihrten Kationen dienen. Zur Herstellung des Reagenses 15st man 60 g Ammoniumrhodanid in 40 ml Wasser und gibt zu 95 ml dieser LSsung 5 g 2qieotinbase. ])as Reagens wird im Dunkeln ~ufbewahrt. Zur mikroehemischen Bestimmung ffigt man zu 1 Tropfen 0,1 n SalzlSsung 2 Tropfen Reagens, vermischt vorsichtig und untersucht die gebfldeten Kristalle mikroskopisch. Es entstehen mit Cu griine sechseckige Prismen oder Rhomben (Empfindliehkeit 0,4 #g), mi~ Cd farb- lose Dendriten und ~osetten (Empfindlichkeit 0,4 beg), mit Co blaue l~homben und Prismen (0,2 beg), mit Mn farblose Prismen (40 beg), mit Fe gelbe seehseckige Prismen (4 beg), mit Zn flache farblose Prismen. Ni bildet einen amorphen blauen Nieder- schlag, aus dem sich Kristalle ausscheiden (Empfindliehkeit 0,4/~g). A. T~oFnwow. ~ber Penicillin G als analytisehes Reagens berichtet in einer vorl~ufigen Mit- teilung H. M~LISSA%Wie die in Tabellen zusammengef~l~ten Ergebnisse der bisher mit LSsungen yon 32 Elementen in SpitzrShrchen nnd anf der Tiipfelplatte vor- genommenen Versuche zeigen, reagieren die reak~ionsf~thigen Gruppen (Diketo-, Amino-, Carboxylgruppe) des Kalium- und des ~qatriumsalzes yon Penicillin G mit verschiedenen Kationen bemerkenswert. Vor allem sind mir Au, Pd, Th, Pt und Os entstehende Fallungen charakteristisch. Pd und Th geben die voluminSsen ~. anal. Chim. 6, 325 (1951) [l~ussisch]. Mikrochemie (Wien) 38, 120 (1951). Institut f. Mikrochemie u. Geoehemie der Techn. Hochschule Graz.

Über Penicillin G als analytisches Reagens

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296 Bericht: Allgemeine analytische Methoden usw.

Komplexe entstehen, die sieh aus der wi~l~rigen Sehich~ dureh Chloroform aus- schfitteln lassen. In Tab. 1 sind die Farben und die Wellenlangen der Absorptions- maxima der Chloroforml6sungen der Komplexe zusammengestellt.

Tabelle 1.

Ion Farbe Wellenliinge m/z Ion Farbe Wellenl~nge m/~

Bi 8+ gelb 370 Fe 2+ braun 515 Co S§ griin 650 Fe 3+ braun 515 Cu ~+ braun 440 Ni 2+ gelbgriin 395 Cr s + griin 500 u. 670 U s+ rotbraun 390

Fiir alle KomplexlSsungen gilt das B~E~sche Gesetz. Mit Ausnahme der Uran- und Chromkomplexe lassen sich ~lle anderen Komplexe im Gesamtbereieh yon PE 0,1--9,5 mit CItCI 3 ausschfitteln. Uran wird in saurer LSsung nicht ausge- schtittelg und bei Chrom f~llt die Extrahierbarkeit, yon pH 6,3 angefangen, zu hSheren pH-Werten raseh ab. Die Empfindlichkei~ der Reaktionen isg ffir Kupfer am grSBten und sinkt darm in folgender l~eiherffolge: )Ii, Fe, Bi, U, Co, Cr. Die Metalle stSren naturgem~l~ die Bestimmung des Kupfers, doeh kSnnen die dureh U und Cr bewirkten StSrungen durch geeignete Wahl der p~-Werte beseitigt werden. - - Zur Durchfiihrung der Besr versetzt man die zu unter- suehende Metallsalzl6sung in einem 125 ml-Seheidetriehter mit 2 ml 2%iger LSsung yon N~triumdiathyldithioearbamat, schfittelg 2mal mit je 20 ml Chloroform ans, filtrier~ die CHC13-LSsung dutch ein Papierfilter in einen 50 ml-Mel3kolben, ftillt mit Chloroform zur Marke auf und photome~riert dann bei den angegebenen Wellenl~ngen. Die LSsungen sind mindestens 3 Std best~tndig. H. Scm~IDT.

Die Anwendung eines )Iicotinrhodanidreagenses in der anorganischen Analyse beschreiben S. E. Btr~KAT, E. N. SKRu und S. S. J ~ o s n ~ v s ~ z A 1. Gu, Cd, Go, Ari, Mn, ~e und Zn bflden mit dem Reagens ch~rakteristisehe kristalline Nieder- schl~ge. Die Reaktionen sind sehr empfindlieh uud kSnnen zum mikroehemisehen [Vaehweis der angefiihrten Kationen dienen. Zur Herstellung des Reagenses 15st man 60 g Ammoniumrhodanid in 40 ml Wasser und gibt zu 95 ml dieser LSsung 5 g 2qieotinbase. ])as Reagens wird im Dunkeln ~ufbewahrt. Zur mikroehemischen Bestimmung ffigt man zu 1 Tropfen 0,1 n SalzlSsung 2 Tropfen Reagens, vermischt vorsichtig und untersucht die gebfldeten Kristalle mikroskopisch. Es entstehen mit Cu griine sechseckige Prismen oder Rhomben (Empfindliehkeit 0,4 #g), mi~ Cd farb- lose Dendriten und ~osetten (Empfindlichkeit 0,4 beg), mit Co blaue l~homben und Prismen (0,2 beg), mit Mn farblose Prismen (40 beg), mit Fe gelbe seehseckige Prismen (4 beg), mit Zn flache farblose Prismen. Ni bildet einen amorphen blauen Nieder- schlag, aus dem sich Kristalle ausscheiden (Empfindliehkeit 0,4/~g). A. T~oFnwow.

~ber Penicillin G als analytisehes Reagens berichtet in einer vorl~ufigen Mit- teilung H. M~LISSA% Wie die in Tabellen zusammengef~l~ten Ergebnisse der bisher mit LSsungen yon 32 Elementen in SpitzrShrchen nnd anf der Tiipfelplatte vor- genommenen Versuche zeigen, reagieren die reak~ionsf~thigen Gruppen (Diketo-, Amino-, Carboxylgruppe) des Kalium- und des ~qatriumsalzes yon Penicillin G mit verschiedenen Kationen bemerkenswert. Vor allem sind mir Au, Pd, Th, Pt und Os entstehende Fallungen charakteristisch. Pd und Th geben die voluminSsen

~. anal. Chim. 6, 325 (1951) [l~ussisch]. Mikrochemie (Wien) 38, 120 (1951). Institut f. Mikrochemie u. Geoehemie der

Techn. Hochschule Graz.

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Fallungen sogleich, mit Au entstehen zun~ehst nur Trfibungen, die erst innerhalb Stunden in voluminSse F~llungen iibergehen. Mit Os ergibt sich naeh 2 Std eine eharakteristische Sehwarzf~rbung und erst naeh 12 Std auch eine F~tllung. Von den Penicillin-Pr~paraten erwies sich das Natriumsalz als best~ndig; es reagier~ allerdings nicht so raseh und deutlich wie das Kaliumsalz, dessen Wirksamkeit jedoeh naeh 3 Tagen abnimmt. Uber Versuche mit weiteren Elementen wird noch berichtet werden, untersueht wird neben anderen Fragen auch der p~-Eirdtul~ auf die Reaktionen und auf die reine ReagenslSsung. A. H]~R~MA~N.

Zur Bestimmung des knthracens und Cadmiums als Cadmiumanthracen- succinat arbeiteten I. UB~Dr~I und F. GvE~I]mI 1 ein Verfahren aus, das ebenso wie die friiher augegebene volumetrische Methode ~ auf der leiehten und quanti- tativen Umsetzung des Anthraeens mit Malei~siiureanhydrid beruht. ])as Cd- Anthraeensuecinat (siehe Formelbild) ist in Wasser unl5slieh, kristallin und bis 120 ~ C best~ndig; oberhalb dieser Temperatl~r gehen die 2 Molekiile Kristallwasser verloren. Unter Zugrundelegung der Bruttoformel ClsHI~OaCd. 2 ]=I20 betr~gt der Umreehnungsfaktor fiir Anthracen 0,4044, ffir Cd 0,25507.

~-coo/ Anthracen-Bestimmung.' l0 g des Anthraeenkuehens oder -rfiekstandes befrei~

man yon basisehen und sauren Verbindnngen dureh l(oehen mit Salzs~ure bzw. 5~oiger Natronlauge. l~aeh Wasehen mit Wasser troeknet man den l~fickstand bei etwa I00 ~ C und bestimmt den Gewiehtsverlust. I g des so gereinigtenProdukts kocht man 30 rain im Kolben unter l~iiekfluB mit I0 ml Xylol oder Chlorbenzol und 0,5 g Maleins~ureanhydrid. ])arm setzt man 100 ml warmes Wasser zu und verjagt das LSsungsmit~l im Wasserdampfstrom. Zur wg~rigen L5sung fiigt man Natrium- hydroxyd in Plgtzchenform, his seine Menge 5% betrggt End kocht, um in das Natrium-anthracensueeinat iiberzufiihren. Naeh dem Erkalten filtriert man, s~uert das Fil~rat mit verdfinnter Salzs~ure bis etwa pH 4 an, filtriert erneut, kocht die gereinigte LSsung bis CO~ verjagt ist und die LSsung neutral gegen Phenol- phthalein reagiert, stellt mit einigen Tropfen verdiinnter Salzs~iure auf etwa p~ 6 ein bud f~llt bei Siedetemperatur mit 5~oiger Cadmium~eetatlSsung. Man l~$t den wei~en kristallinen Niedersehlag auf dem Wasserbade absetzen, filtriert durch einen Glassintertiegel, wascht mit warmem Wasser, absehliel~end mit Aceton und trocknet bei 105~ zum konstanten Gewicht.

Cadmium-Bestimmung: Die Cadmiumreaktion mit Natriumanthracensuecinat ist sehr empfindlich. Einige ~g Cd in 4--5 ml Fliissigkeit (Konzentration 1:10 ~) ver- ursachen 8--10 rain naeh Zugabe yon 1 ml 5~oiger ReagenslSsung eine deutliehe Triibung. ])as Anthracensuecinanhydrid gewinnt man aus Anthracen und Malein- sgureanhydrid dureh Erw~rmen in Xylol naeh E. C ~ ~. Zur Bestimmung verdiinnt man die 0,05--0,1 g Cd enthaltende LSsung auf 200--300 ml, setzt 2--3 g I~HaCI und so viel Ammoniak zu, dal~ der p~-Wert 8--9 betragt, erhitzt zum Sieden und fiigt 15--20 ml der ReagenslSsung zu. Naeh 30 rain langem Stehen auf dem Wasser-

Ann. di Chimica 41, 247 (1951). Istituto di Ricerche ,,G. Donegani" della Soc. Montecatini, Novara.

U B ~ r ~ I , I. V. C ~ s r i und F. GVrRR~RI, Ann. di Chimiea 89, 77 (1949); vgl. diese Z. 181, 155 (1950).

Ber. Dtseh. Chem. Ges. 64, 2198 (1931).