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390 Berieht: Spezielle analytische Methoden. und nach Entfernung des Sauerstoffs polarographiert. Die Auswertung erfolgt mittels Eichkurve, die man am besten mit Convallatoxin aufstellt. H. F~EYTAG. Eine colorimetrische Methode zur Bestimmung yon Rutin in den Bliitenkeimen yon Sophora japonica~ L. wurde yon K. IMAI und K. FUICUYA 1 ausgearbcitet. ttierzu wurden die Keimlingc mit 99%igem Methanol in cincr Spczialapparatur ex- trahiert, dann zur Entfernung yon Quercetin mit ~_ther behandelt. Zu 2 ml der metha- nolischen L5sung werden 3 ml einer 0,1 m w~Brigen LSsung yon Alumininmchlorid und 5 ml einer m w~Brigcn LSsung yon Kalinmacetat zugegeben. Dann wird 2 Std bei Zimmertemperatur stehengelassen und die Absorption (y) der Rutin-Alu- miniumkomplexverbindung photoelektrisch im Colorimeter mit Filter S 47 ge- messen. Der Prozentgehalt an Rutin (x) ist mit einer Genauigkeit yon 95% zu er- reehnen aus der Gleiehung: x = (0,0612y- 0,00072) ~= 0,00049. E. B~E~Tm]t. Fiir den papierchromatographischen Nachweis yon Cholin~ VitaminBl~ Vitamin B2~ Nicotinsiiure und Nicotinsiiureamid in Arzneikombinationspr~paraten eignet sich nach Au. HEYNDRICKX 2 als LSsungsmittel ein Gemiseh yon n-Propanol und 0,1 n Salzs~ure (2:1). Die Lokalisierung der einzelnen Bestandteile geschieht mit- tels folgender Spriihreagenzien: 1. Vitamin BI: 5% Kalinmhexaeyanoferrat(III) in 2nNaOK-LSsung (frisch bereitct) ; im UV.-Licht entsteht grfine Fluoreseenz; E = 0,5#g Thiamin. 2. Vitamin B~: 0,05 n NaOIt-LSsung; im UV.-Licht tritt gelbe Fluorcscenz ein; E ~ 0,1 #g Riboflavin. 3. Nicotins~ure: 0,7%ige 2,4-DinitrochlorbenzollSsung in ~thanol; nach dem Bespriihen und Troeknen wird bei 100 ~ C erhitzt, bis des Papier gelb wird, dann besprfiht man mit einer 0,7%igen alkoholischen KOH- L5sung; naeh einigen Stunden erseheinen gelbbraune Flecke; E = 10ttg Nieotin- saure. 4. Nieotinsiiureamid: 0,7%ige 2, 4-Dinitrochlorbenzoll5sung in ~thanol; nach dem Besprfihen wird auf 100 ~ C erhitzt, wodurch innerhalb 1 Std intensiv purpurfarbene Fleeke erscheinen; E = 5ttg Nicotinsi~ureamid. 5. Cholin(-hydro- chlorid) : Aufeinanderfolgendes Besprfihen mit frisch bereiteter 1% iger Kalinmhexa- cyanoferrat(II)- und 0,5%iger KobaltchloridlSsung, wobei in wenigen Sekunden griine Fleeke erscheinen; E ~ 10 #g Cholin. -- t~1-Werte: Vitamin B 1 0,51; Vitamin B 2 0,39; Nicotins~ure 0,62; Nicotins~ureamid 0,44; Cholin 0,59. -- Verf. gibt ferner eine Vorschrift fiir die Darstellung yon radioaktivem Cholinacetat an. H. S~RLTC~. {J1)er qualitative und quantitative Methoden zur Bestimmung yon Isonicotin- s~urehydrazid (INtI) berichtet P. G. W. SCOTT ~. Die Reaktionen ftir den Nachweis beruhen einerseits auf der bekannten Reduktionseigenschaft der Hydrazinseiten- kette und andererseits auf charakteristischen l~eaktionen des Pyridinkernes. Es werden ehle Reihe yon Farbreaktionen besprochen. Fiir die quantitative Bestim- mung werden zwei colorimetrisehe Reaktionen beschrieben, yon denen die eine auf der Umsetzung mit 1-Chlor-2,4.dinitrobenzol und die andere auf der mit p-Dimethyl- aminobenzaIdehyd beruht (s. u.). Weiterhin werden UV-spektrophotometrische, sowie polarographische Methoden im einzelnen angefiihrt. Fiir die Bestimmung yon Isonicotins~urehydrazid in Tabletten eignen sich die beiden letztgenannten, sowie die mit Chlornitrobenzol. Als Titrationsmethode wird in Anlehnung an Arbeiten yon T. CA~BXCK ~ die Titration mit Jod in alkalischer LSsung vor.geschlagen. Bei Vorhandensein yon Fremdsubstanzen welche die Jodtitration stSren, empfiehlt der 1 j. pharmae. Soe. Japan 72,1560-1564 (1952)[Japanisch], (nachengl.Zusfass.reL) Sankyo Co., Ltd., Tokyo. J. Amer. pharmac. Assoc., sci. Edit. 42, 680--681 (1953). Univ. Gent (Belgien). 3 j. Pharmacy Pharmaeol. 4, 681--686 (1952). May and Baker, Ltd., London. J. Pharmacy Pharmaeol. 4, 407 (1952); vgl. diese Z. 189, 397 (1953).

Über qualitative und quantitative Methoden zur Bestimmung von Isonicotinsäurehydrazid

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Page 1: Über qualitative und quantitative Methoden zur Bestimmung von Isonicotinsäurehydrazid

390 Berieht: Spezielle analytische Methoden.

und nach Entfernung des Sauerstoffs polarographiert. Die Auswertung erfolgt mittels Eichkurve, die man am besten mit Convallatoxin aufstellt. H. F~EYTAG.

Eine colorimetrische Methode zur Bestimmung yon Rutin in den Bliitenkeimen yon Sophora japonica~ L. wurde yon K. IMAI und K. FUICUYA 1 ausgearbcitet. ttierzu wurden die Keimlingc mit 99%igem Methanol in cincr Spczialapparatur ex- trahiert, dann zur Entfernung yon Quercetin mit ~_ther behandelt. Zu 2 ml der metha- nolischen L5sung werden 3 ml einer 0,1 m w~Brigen LSsung yon Alumininmchlorid und 5 ml einer m w~Brigcn LSsung yon Kalinmacetat zugegeben. Dann wird 2 Std bei Zimmertemperatur stehengelassen und die Absorption (y) der Rutin-Alu- miniumkomplexverbindung photoelektrisch im Colorimeter mit Filter S 47 ge- messen. Der Prozentgehalt an Rutin (x) ist mit einer Genauigkeit yon 95% zu er- reehnen aus der Gleiehung: x = ( 0 , 0 6 1 2 y - 0,00072) ~= 0,00049. E. B~E~Tm]t.

Fiir den papierchromatographischen Nachweis yon Cholin~ VitaminBl~ Vitamin B2~ Nicotinsiiure und Nicotinsiiureamid in Arzneikombinationspr~paraten eignet sich nach Au. HEYNDRICKX 2 als LSsungsmittel ein Gemiseh yon n-Propanol und 0,1 n Salzs~ure (2:1). Die Lokalisierung der einzelnen Bestandteile geschieht mit- tels folgender Spriihreagenzien: 1. Vitamin BI: 5% Kalinmhexaeyanoferrat(III) in 2nNaOK-LSsung (frisch bereitct) ; im UV.-Licht entsteht grfine Fluoreseenz; E = 0,5#g Thiamin. 2. Vitamin B~: 0,05 n NaOIt-LSsung; im UV.-Licht tr i t t gelbe Fluorcscenz ein; E ~ 0,1 #g Riboflavin. 3. Nicotins~ure: 0,7%ige 2,4-DinitrochlorbenzollSsung in ~thanol; nach dem Bespriihen und Troeknen wird bei 100 ~ C erhitzt, bis des Papier gelb wird, dann besprfiht man mit einer 0,7%igen alkoholischen KOH- L5sung; naeh einigen Stunden erseheinen gelbbraune Flecke; E = 10ttg Nieotin- saure. 4. Nieotinsiiureamid: 0,7%ige 2, 4-Dinitrochlorbenzoll5sung in ~thanol; nach dem Besprfihen wird auf 100 ~ C erhitzt, wodurch innerhalb 1 Std intensiv purpurfarbene Fleeke erscheinen; E = 5ttg Nicotinsi~ureamid. 5. Cholin(-hydro- chlorid) : Aufeinanderfolgendes Besprfihen mit frisch bereiteter 1% iger Kalinmhexa- cyanoferrat(II)- und 0,5%iger KobaltchloridlSsung, wobei in wenigen Sekunden griine Fleeke erscheinen; E ~ 10 #g Cholin. - - t~1-Werte: Vitamin B 1 0,51; Vitamin B 2 0,39; Nicotins~ure 0,62; Nicotins~ureamid 0,44; Cholin 0,59. - - Verf. gibt ferner eine Vorschrift fiir die Darstellung yon radioaktivem Cholinacetat an.

H. S~RLTC~.

{J1)er qualitative und quantitative Methoden zur Bestimmung yon Isonicotin- s~urehydrazid (INtI) berichtet P. G. W. SCOTT ~. Die Reaktionen ftir den Nachweis beruhen einerseits auf der bekannten Reduktionseigenschaft der Hydrazinseiten- kette und andererseits auf charakteristischen l~eaktionen des Pyridinkernes. Es werden ehle Reihe yon Farbreaktionen besprochen. Fiir die quantitative Bestim- mung werden zwei colorimetrisehe Reaktionen beschrieben, yon denen die eine auf der Umsetzung mit 1-Chlor-2,4.dinitrobenzol und die andere auf der mit p-Dimethyl- aminobenzaIdehyd beruht (s. u.). Weiterhin werden UV-spektrophotometrische, sowie polarographische Methoden im einzelnen angefiihrt. Fiir die Bestimmung yon Isonicotins~urehydrazid in Tabletten eignen sich die beiden letztgenannten, sowie die mit Chlornitrobenzol. Als Titrationsmethode wird in Anlehnung an Arbeiten yon T. CA~BXCK ~ die Titration mit Jod in alkalischer LSsung vor.geschlagen. Bei Vorhandensein yon Fremdsubstanzen welche die Jodti trat ion stSren, empfiehlt der

1 j . pharmae. Soe. Japan 72,1560-1564 (1952)[Japanisch], (nachengl.Zusfass.reL) Sankyo Co., Ltd., Tokyo.

J. Amer. pharmac. Assoc., sci. Edit. 42, 680--681 (1953). Univ. Gent (Belgien). 3 j . Pharmacy Pharmaeol. 4, 681--686 (1952). May and Baker, Ltd., London.

J . Pharmacy Pharmaeol. 4, 407 (1952); vgl. diese Z. 189, 397 (1953).

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3. Auf Pharmazie bezfigliche. 391

Verf. entweder eine acidimetrische Titration in einem nichtw~l]rigen LSsungsmittel mittels Perehlors~ure, oder die Titration mit ~atriumnitritlSsung. Bei der ersten Methode wird ein ~bersehu~ yon Perchlors~ure in Eisessig zu der L5sung yon I ~ t t in einer Mischung aus gleiehen Teflen yon Monochlorbenzol und Eisessig zugegeben, sodana der Perchlors~urefiberschul~ potentiometrisoh mit einer StandardlSsung yon Pyridin in Monochlorbenzol zurfiektitriert. Es werden Glas- und Silber/Chlorsilber- elektroden benutzt und der Endpunkt der Titration wh'd graphisch ermittelt. ]~ei vier Titrationen yon reinem kristallisiertem Isonieotins~urehydrazid wurde start des theoretischen Wertes 0,006857 g der Gehalt 0,007114 g C6ttTON s gefunden (Fehler- breite 1,5%). Bei der Bestimmung mit Natriumnitri t wird die L5sung yon Iso- nicotinsgurehydrazid in verdiinnter Salzsgure mit 0,05 m NaNO~-LSsung unter Zugabe yon Stgrke als Indicator titriert. Hier ergab sieh ein Maximalfehler yon 1% und ein INH-Wert yon 0,006553 g CsH70N a. - - Bestimmung mit 1-Chlor-2,d- dinitrobenzoI. Man 15st eine etwa 0,06 g I N H enthaltende Menge Tabletten in Alkoho] zu 100 ml, verdfinnt davon 5 ml noehmals mit Alkohol zu 100 m], nimmt davon wieder 5 ml, versetzt mit 0,1 g Borax und 5 ml 5~oiger alkoholiseher Reagens- 15sung, erhitzt 15 min im siedenden Wasserbad, kfihlt, fiigt 25 ml Methanol zu, filtriert und mil]t bei 530 raft. Die Eiehkurve ist keine Gerade. - - Bestimmung mit p.Dimethylaminobenzaldehyd. Man erhitzt 0,1 g I N H mit 20 ml 5 n Natronlauge oder 10 ml 20 n Sehwefelsgure, koeht 15 min, kfihlt, verdiinnt mit Wasser auf 100 ml und verdiinn~ davon 5 ml wieder auf 100 rot. 20 ml dieser LSsung versetzt man mit 5 ml Reagensl5sung (0,4 g in einem Gemiseh yon 20 m] abs. Xthanol und 2 ml Salz- sgure), lgl~t 10 rain stehen, verdiinnt auf 50 m] und mit]t mit Filter Ilford 60. Die Eiehkurve ist gekrfimmt. E. BAERTIOIt.

Die Tuberculostatiea p-Aminosalieyls~im'e (PAS) und Isonieotins~im'ehydrazid (INH)~ die oft gemeinsam therapeutisch zur Anwendung kommen, lassen sich naeh W. SHOLAREK und G. DLUGOSCH ~ vorziiglich durch Elektrophorese mit Veronal- Veronalnatrium-NatriumehloridpufferlSsung (pH 8,5) der Ionenstarke 0.08 bei 110 V trennen. Die Pherogramme werden mit p-Dimethy]aminobenzaldehyd in 50%iger Essigsaure durch Bespriihen gefarbt: PAS liefert ockerfarbene, I N H braun- liehe Fleeken. Im Vergleieh zu Badional mit der angenommenen Wanderungs- gesehwindigkeit 1,00 betragt die des I N H nur 0,05, die des PAS 1,18. ~qaeh dem gleiehen Verfahren la2t sich I N H aneh yon den meisten Su]fonamiden trennen.

X. C~vs~.

Ein papierchromatographisches Verfahren zur Identifizierung und zur quanti. tativen Trennung einiger Lokalan~tsthetica (An~isthesin~ Novocain~ Larocain) sowie zur Bestimmung yon p-Aminobenzoes~ture neben Novocain wird yon G. W~G~E~ 2 beschrieben. Die Gemische dieser Verbindungen werden zun~chst papier- chromatographisch mit einem sauren bzw. ammoniakalischen LSsungsmittel, z.B. 15 ml n-Butanol, 7,5 ml 25~oiger Salzs~ure, 13,5 ml H20 oder 50 ml n-Butanol, 25 ml 10~oigem Ammoniak, getrennt . / )ann werden die getrennten Verbindungen mit Methanol eluiert, diazotiert und mit Thymol gekuppelt, worauf die entstandenen Azofarbstoffe colorimetriseh bestimmt werden s. H. SPERLICH.

Pertain und Nupercain, sowie die identlsehen Aniisthetiea Dibucain~ Cinchocain~ Cineain und Soveain~ sind als Chinolinderivate polarographisch akt iv und k~innen

1 h'aturwissensehaften 41, 18 (1954). St~dt. Krankenanst. II , Braunschweig. Arch. Pharmaz. Ber. dtsch, pharmaz. Ges. 286, 232--241 (1953). Univ. Greifs-

wald. 3 Vgl. aueh G. WAG~E~, Arch. Pharmaz. Bet. dtseh, pharmaz. Ges. 285, 409

(1952); vgl. diese Z. 140, 207 (1953).