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R o s e, ub. Sehwefelsiiure-BiIdung. 4[17 niss sn den iibrigen Farben viel zu geringe Wirknng, urn deutliche Zeichnungen zu geben, dagegen alle grell beleuchte- ten GebH'ude, Felsengruppen u. s. w. vorziiglich getren und in einer Weise erhalten werden, dass sic dem Kiinstler ale Stu- dium dienen konnen. LX. Ueber Schwefelsdure - Bildung. Von H. R 0 23 E. (Aus PoggendorWs Annalen B. 47. S. i6l. vom Hm. Verfasser mi tgetlieil t.) Es ist bekannt , dass SchwePelwasserstoffgas die hiiheren Oxyde einiger Metnlle in ihren Aufliisungen zu niedrigereo Oxy- dalionsstufen reducirt. Man nimmt gewiihnlich an, dass diese Reduction durch Bililung von Wasser veranlasst wird, und die gleichzeitige Abscheidung von Schwefel berecbtigt zu dieser Annahme. Ich hrtte indessen schon seit Iiiogerer Zeit hier- bef blsweilen die Bildung von Schwefeldore bemerkt, die icb in andereo .Fdlen nicht wahrnehmen konnte. Dies Thatsache veranlasste die Polgenden Versuche. In einer Ei~enoxydaufl~sung erzeugt sich durch Schwe- Pelwasserstoffgas in der ICiilte keine SchwePeldure. Liist man frisch gedlltes Eisenoxyd in Essigniiure auP und versetzt die Aufliisung mit vieler Preier EssigsRure, urn so viel wie miig- lich beim Durchleiten des Schwefelwasserstoffgases die Bildung von Schwefeleisen zu vermeiden, so hdet man in der Aufl6- sung keine Schwefelshure. Auch wenn man die Auflosung wiihrend des Durchleitens des Gases erbitzt, eneogt sich diese S:iure nicht. Wird eine Eisenchloriclaufliisung, sie mag neutral oder mit freier Chlorwasserstoffdiure versetzt worden sein , mit Sch~efelwasversloff~as in der KQte behandelt, so scheidet sich nur Srhwcfel ab, ohne dass sich Schwefelsiiure erzeugf. Er- Bitzt man indessen die Aufliisung wahrend des Durchleitens des Gases, so flndet man in der Anfliisung Schwere'elsaure, eine Bildung dieser SIlure, die mir unter diesen Umstiiuden beiner-

Ueber Schwefelsäure-Bildung

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R o s e, ub. Sehwefelsiiure -BiIdung. 4[17

niss sn den iibrigen Farben viel zu geringe Wirknng, urn deutliche Zeichnungen zu geben, dagegen alle grell beleuchte- ten GebH'ude, Felsengruppen u. s. w. vorziiglich getren und in einer Weise erhalten werden, dass sic dem Kiinstler ale Stu- dium dienen konnen.

LX. Ueber S c h w e f e l s d u r e - Bildung.

V o n

H. R 0 23 E. (Aus PoggendorWs Annalen B. 47. S. i 6 l . vom Hm. Verfasser

mi tgetlieil t.)

Es ist bekannt , dass SchwePelwasserstoffgas die hiiheren Oxyde einiger Metnlle in ihren Aufliisungen zu niedrigereo Oxy- dalionsstufen reducirt. Man nimmt gewiihnlich a n , dass diese Reduction durch Bililung von Wasser veranlasst wird, und die gleichzeitige Abscheidung von Schwefel berecbtigt zu dieser Annahme. Ich hrtte indessen schon seit Iiiogerer Zeit hier- bef blsweilen die Bildung von Schwefeldore bemerkt, die icb in andereo .Fdlen nicht wahrnehmen konnte. D i e s Thatsache veranlasste die Polgenden Versuche.

I n einer Ei~enoxydaufl~sung erzeugt sich durch Schwe- Pelwasserstoffgas in der ICiilte keine SchwePeldure. Liist man frisch gedlltes Eisenoxyd i n Essigniiure auP und versetzt die Aufliisung mit vieler Preier EssigsRure, urn so viel wie miig- lich beim Durchleiten des Schwefelwasserstoffgases die Bildung von Schwefeleisen zu vermeiden, so h d e t man in der Aufl6- sung keine Schwefelshure. Auch wenn man die Auflosung wiihrend des Durchleitens des Gases erbitzt, eneogt sich diese S:iure nicht.

Wird eine Eisenchloriclaufliisung, sie mag neutral oder mit freier Chlorwasserstoffdiure versetzt worden sein , mit Sch~efelwasversloff~as in der KQte behandelt, so scheidet sich nur Srhwcfel ab, ohne dass sich Schwefelsiiure erzeugf. Er- Bitzt man indessen die Aufliisung wahrend des Durchleitens des Gases, so flndet man in der Anfliisung Schwere'elsaure, eine Bildung dieser SIlure, die mir unter diesen Umstiiuden beiner-

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kenswertb zu sein scheinf- Sie flndet sowohl statt, wenu man sich einer Aufliisung bedienl, dic durch Behandlung von Eisen mit Chlorrvassersto~slure und einem Zusatze von Salpetersiiure bereitet worden ist, als auch bei einer Aufliisung von reinem Eisencblorid, das durcb Erhitzen von Eisen in Chlorgas er- zeugt wurde, und das keine Spur von etwa anhhngendem Preiem Chlor enlhielt. Diese Auflbsungen wurden mit freier Chlorwas- serstoffsiiure versetzt, uin die A bscheidung von Eisenoxyti durch's Kochen -zu vermeiden. - Man kann daher die Bildung tler SchwePelsiiure uriter den erwiihnten Umsthnden nicht einer Ein- mengnng einer kleinen Merige von Salpetersiiure zuschreiben.

Man muss diese Thatsache beachten, wenn man die Menge des EIsenaxyds in e,iner Auflosung, die zngleich noch Eisen- oxydul enthiilt, durch die Menge des Schwefels bestimmen will, der bei Behandlung derselben durch SchwePeIwasserstotf ge- f i l l t wird. Es ist nbthig, die AuflSsung nur in der KBlte mit Schwefelwasserstoff xu behandeln.

Wird eine verdiinnte Auflvsung von neutralem chromsau- Tern EaZi mit Essigsiiure versetzt und mit Schwefelrvassersfoff in der Kilte behandelt, so bililet sich. keine Schwet'elsaurc. DHS- selbe ist auch der Fall, wenn LU der Aufliisung Chlorwasser- stoffsiiure gesetzt wird und dieselbe YO vcrdiinnt ist, dass diese Saure nicbt reducirend auP die Chromsiiure wirken kann. Es scliei- det sich nur Schwefel ab,,dcr nbcr, bcsonders im ersleren Falle, sich erst nrch eiriigen Tagen vollstiindig absondcrt. Bisweilen, aber nur selten, habe ich hierbei fiehr geritige Spureii von Schwefelsilurc bemerkt, doch dieselbell waren ausserordentlich unbetriichtlich.

Leitet man intlessen Sch\.vefelwasserstoff~~s durch eine er- hitzte verdiinnte Aufliisung vou neutralem chromsaurern Ilali, die mit Chlorwasserstoffsjiure oder mit Essigsiiure versetzt wor- den ist; so blldet sich eine bedeutende Menge von Schwefel- si/ure, und zwar ist dieselbe betriichtlicher als die, die durch Behandlung einer Eisenchloridauflijsung in der Warme mit Schwe- felwssserstoff entstebt. Zugleich indessen scheidet eich Schwe- Pel, doch in geringcr Menge, rb. Man kiitinte zwar, bei Ge- gcnwilrt von Chlorwilsserstoffsiiure, diese Bildung der Schwe- felsfiure dem Chlor zuschreiben, das bei Einwirkung jener Saure aul Chromsiiare frci wid , obgleich die Bildung der Schrverel-.

R o s e, ub. Schwefelsiiurebildung,

JI o s e , ub. Sch~vef~ l s~useb i l~uR~. 409

s u r e auch bei so perdiinnten Aufliisuogen unter den erwiihni ten Umstiinden stattfindet , dass die ChlorwasserstoffsIure keine. Einwirkung auP die Chrornsitrre mehr ausuben krnn. Da iii- dessen auch bei Gegenwart von Essigsiiure, welche zu den we- nigen organischen Substarmen gehort, die suf Chromsiiure nicht reducirend einwirken, die Bilduog von Schwefelsiture eben so gut stattfindet, so wird diese nicht durch Einlvirhung des Chlors ruf! den sich susscheidenden Schwefel des SchwePelwasserstoY- fes gebildet, sondern durch die der ChromsCure auf dasselbe.

Eine Aufliisung von jodsaurem Kali oder Natron wird s c h n in der Kiilte durch Schwefelwasserstoffgw xersetzl und in derselben sehr vie1 Schwefelsiiure erzeugt. S ie wird hier- bei durch freies Jod braunroth, aber durch fernere Einwirkung des Schwefelwasserstotfes farblos. Der Absatz von Schwefcl, der hierbei erfolgt, riihrt daher wohl von der Verwandluirg d e s frei gewordenen Jods in Jodwasgerstoffsgure her, Die Auflii- sung riitliet tiach der Zersetzung das Lalrmuspapier bedeutend und enthalt neben Schwerelsiiure Jodwasserstoffsiiure und keine Jodsiure. Nach Zerstiirung des S c h w e f e l ~ , ~ e r s t o f f e s durch. Kupferoxydaufliisung bringt in der vom Schwefelkupfer getrenn, ten Aufidsung salpetersaure Silberoxydauflosung einen in Am- moniak nicht liivlichen Niederschlng hervor. - Eine Mengung, van freiem Jod mit Wusser wird belinnotlich durch Schwefet- wasserstoffgss i n Jodwssserstolfsiiure und Schwefelabsatz ver- wsndelt, ohne dasv sich dtrbei Sehwefelsiiure erzeugt. Wird indessen jeue Mengung erhitzt, wiihrend Schwefelwassersfoffga~ durch sie geleitet wirtf, so bildet sich eine geringe Mend oe von Schwefels:’ ‘Lure.

Eine AriIlijsung von bromsaurem Kali verhalt sich gegen Schwefclwasserstofas der des jodsauren Kali’s hhnlich. Schon in: der Kilte wird in ihr Schwefelsiiure und Bromwasserstoffsiiure unter Absata von SehwePel erzeugt.

Dahingegen wird eine Auflosung von chlorsuurern Kali durch Schwefeltvssserstoffgas weder in der Kalte noch bei tler Kochhitze zersetxt. Es erzeugt sich keine Schwefelsiiure und Chlorwasserstoffsiiure und die Auflosung verliert ihre Ncutrnli- tiit nicht. Wird sie optrlisirend von einer Spur sich aussehei- denden Schwefels, so geschieht diess nur durch Zersetzung des SchmeCelwasserstoEes vermittelst der atmosyhkischen Luft. Zer-

410 R o s e , iib. Schwef~lsdurebildung.

Eniirt man In der Aufliisung den SchwePeI.crasserslof7 durch eine Kupferoxydm06sung so giebt i n dcr vom Schwefelkupfer ge- trenpten Flussigkeit eine Silberoxydauflosung keinen Niederschlng vorr Chlorsilber.

Vollkommen eben Po, wie eine Aafliisong von chlorsaurem Kali, verhiilt Rich eine Auaasung von iibercl~lorsazcrern Kali ge- gen Sohmefelwasserstoff.

Es ist bckannt, class gcwiihnlich der aus Fliissigkeiten sich nbscheidende rein zcrtheilfe Schwefcl nicht die dem Schwefel eigenthiimliche gelhe ~ sontlern eine weinse oder grnue Psrbe besibt. Schon seit fn'ngerer Zeit hat man fiber die Ursache die- ser Fsrbenverschietlenheit pesfritten und ist Past immer m der Meinung zuriickgekehrt, dnss dieselbe yon eincm verschiedenen Grade der Vertheilung herrutire. 13efrnchtet man dio soge- nannte Schwefelmiich und die Schwcfelblumen unfer dem Mi- kroekope, so siehl inan zwar, dass die Schwefelmilch ans klei- neren , die Schwefelbfumen nus griissercn Kiirnern bestehen ; aber dies$ ist gewiss niclit die einzige Urssche der Verschie- deoheit ewischen beiden.

Man hat, wie ich glnube, den Urnstand iibersehen, dsss der Rich nus Flussigkciten sbscheidende Schwefel nur in. den Wallen nicht die ihm eigenthiimliche gelbe Parlie hesitet, wenn er aus Aufliisungen sich ausscheidet die freien Bch~ePelwit~- serstoff enthalten. Je mehr dieselben davon enthalten, dcsto weisser scheint die Fatbe des sich sbsondernden Schwefels zn seh. Am weissesten ist daher derselbe, wenn er sich in mit SchwefelwasserstoB gesiilli,ntern Wnsser bildet, in wclchem durch den lrutritt der Jduft der Wassersfoff des Schwefeelmasserstoffes nach and nnch oxydirt wortfen iat.

Eillt man hingegen fein zerthcilten Schwefel nus Anna- sungen, die keinens freien Schmefelwssserstoff enthallen , so ist er nuch in kleinen Mengen von gelbcr Farbe. Man brnmcht nur eine gcringe Menge der Aufl8siing eines nnterscliweflig- 8auren Alkali's durch eine Siiure xu zcrsetzen, urn sich von der Wahrheit dieser Behauplung zu irberzeugen.

Der weisse oder graue Schwefel (Schwefelmilch) cnthalt eine sehr geringe Menge von Schivefelwnsserstoff - wohl sls Wsescrstoffsupersule~r. Schmilzt man iho uod Ieitet die gcringe

R 0s e , iib. d. Mineralkermes. 41 I

Menge des sich entmickelnden Gases vermiltelst eines Stromes von atmorphiirischer Luft von der Oberfliiche des geschmolzenen SchwePels in eine Bleioxydauflijsung, so erhalt man eine nicl~t un- bctriichtliche Menge volt SchwePelmetall. Ich hrbe eine grosse Menge von Modificationen dieses weissen Schwefels, auC ver- Pchiedene, W'eise bereitet , a d diese Art behrtndelt, und immer dasselhe Resultatat erholten.

Beim Schmelzen von Schwefelblumen oder Stangenschwe- fel erhiilt man mvar bisweilen ebenfalls etwas Schwefelwnsser- stoffgas, doch ist die Menge desselben SO ausserordentlich un- befrachtlich , dasx sie nicht mit der verglicbel? werden kann, die beim Schmclzen von Schwefelmilch entwickelt wird.

Die p r inge Menge Jcs Scli~~~efelwasserstoffes in der Schwe- felmilch kann durch Wnsser nicht cus derselben fortgenommka werden , denn aIle unlersuclrlen Modificationen derselben ware0 mit Wssser YO lange ausgewsschen worden , bis dasselbe die BleioxydauflBsung vollkoinmen unversndert liess.

LXI. Uebet- d e n 1Wineralliermes.

Vvn H. R 0 S E.

(Ans den Berichten der Berliner Akademie. 1339. 5. 94,)

Kein Priiparat des Antimons ist mehr als der Kermes un- tersucht, und dennocb stimmcn die Ansichten der Chemiker iiber die Zusammensetzung desselben wenig iiberein. Die meisten Chcmiker, namenllich G a y - L u s s a c , L i e b i g , G e i g e r , H e n r y der Jiing., Euchf i e r , R o b i q u e t , D u P l o s , B r a n - d e s , B ie rmnnn , P a g e n s t e c h e r urrd Andere nehmen an, daw derselbe wesentlich Anlimonoxyd neben Schwefelantimon enthalte, wHhrend B e r z e l i u a ihn vom gewiihnlichen Schwe- felantimon S b Ss nicht versehieden h l l t Auch der Verfasser hstte i n Priihereir Zeiten iiber die Zusammensetzung des Ker- mes einige Versuche dngestellt, welahe mit denen von Ber- 5 e 1 i P a tibereinstimmten.

Der Kermes ist versehieden nach der verschiedenen Re- reitung. Der VerP. hat den Kermes van 3 verschiedenen B e reitungsmethoden neuen Uatersnchnngen uoterworfen.