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Klinische 536 tL I~mt~KEund J. Se~SDE~: Untersehiede der Itautdurehblutung bei den Gesehlechtern Woehenscbrift und C0~-i~etention kommen, ttierbei ist im, allge- meinen die Beseitigung der I-Iypox/~mie kein Problem, d~ Zuiuhr reinen Sauerstoffes immer eine ausreichende &lveolare O~-Konzentration bewirken wird, sofern keine grSgeren vascul/~ren Kurzsehliisse vorhanden sind (also aueh die groBen Bronehien nicht verlegt sind). Lebensgef//hrlich karm jedoch unter so]ehen Umst/~nden die ungeniigende Abatmung der Kohlen- s//ure werden e,~, da diese nur dureh eine ausreiehende ventilatorische Leistung der funktionierenden Seite erfolgen kann. Ist die eine Seite unter solehen Be- dingungen nicht imstande, hinreichend Kohlens/~ure abzuatmen, so kann es zu tSdlicher CO~-l~etention und Acidose kommen. Da bei unserer Versuehsanordnung die C0~-Abgabe auf der einen Seite kiinstlieh unter- bunden wird, kann man pr/ioperativ beurteilen, ob die andere Lungenseite allein die CO~-Ausseheidung be- sorgen kann. Dies ist dann der 1%11, wenn nach Ein- treten des CO~-Gleichgewiehtes mit dem venSsen Mischblut auI der l~iiekatmungsseite (Punkg B, Abb. 1) das Atem-Minutenvolumen auf beiden Seiten konstant bleibt (Abb. 1). Steigt jedoch yon Punkt B an beider- seits das Atem-Minutenvolumen laufend weiter an, so ist anzunehmen, dab die fragliche Lungenseite nicht imstaade ist, die Kohlensi~ure allein abzua.tmen, weil offenbar die COe-Sparmung des arteriellen Blutes noch zunimmt. Besser ist es, werm man sich laufend durch Ana- lysen des Riickatmungsgemisches davon iiberzeugt, ob der CO~-GehMt vom Punkt B an konstant bleibt oder weiter zunimmt. Im allgemeinen wird die einseitige C0~-l%iick- atmung yon den Patienten iiberhaupt nicht bemerkt; die VergrSt3erung des Atem-Minutenvolumens wird nur solchen Kranken bewuBt, bei denen eine funktionelle Einschr/~nkung der Gegenseite besteht. Bei Fgllen mit sehr erheblieher funktioneller tterabsetzung der C0~- abatmenden Lungenseite, bei denen es zu einer auBer- ordenthehen VergrSBerung des Atem-Minutenvolumens kommt, kann sieh die durch den Carlens-Katheter be- wirkte Stenoseatmung subjektiv und objektiv bemerk- bar maehen. Dies ist fiir die Brauehbarkeit der )/Ie- rhode Ms Funktionstest jedoch yon Vorteil, da aueh im Ernstfall immer mit gewissen Stenosierungen der Luftwege (Sekretansammhmgen, Ansehwellung der Bronehialwand usw.) gereehnet werden mug. Zusammen/assung. Anl/~gtieh prgoperativer Funk- tionsuntersuchungen wurde der EinfluB einseitig er- h5hten CO~-Druekes auf die intrapulmonMe Dureh- blutungsverteilung bronehospirometrisch zu bestim- men versueht. Es wurde hierbei nur im Spirometer- system der einen Lungenseite CO~ absorbiert, w/~hrend auf der anderen Seite CO~ his zum Gleiehgewicht mit dem ven5sen Mischblut angereiehert wurde. Beide Spirometersysteme waren mit Sauerstoff gefiillt. In 32 Versuehen wurde auf der CO~-Seite 27mal eine gering- ffigige Verminderung der relativen DurehstrSmungs- grSBe gefunden. Im Mittel betrug die relative O~-Auf- nahme auf der CO~-Seite 93 ~ 5,83% yore Ausgangs- weft, die relative DurehblutungsgrSBe -- unter Be- rfieksichtigung des untersehiediiehen Oe-Druckes in beiden Spirometersystemen- etwa 93,4--9~% vom Ausgangswer~. Der einseitige CO~-t~fiekatmungsversuch kann Ms Fuaktionstest vor thoraxchirurgischen Eingriffen an- gewandt werden, um zu ermitte]n, ob bei operativen oder postoperativen Zwisehenf~llen eine Lungenseite zur Abatmung der gesamten Kohlens//ure ausreicht. Literatur. 1 BINET, L., et F. BOIII~LII~ttE : C.r. Sac. Biol. Paris 135, 449 (1941). -- 2BM3RK, V: 0., and H. J. HILTY: J. Thorac. Surg. 27, 54i (1954). -- aDRIN~, C.K., E.D. C~r~c~ and 1%.M. FEa~Y: Amer. J. Physiol. 77, 590 (1926). -- ~DuK~, H.N.: Quart. J. Exper. Physiol. 35, 25 (1950). - - 5Eus~, U. S. v., and G. LILJESTI~AND: Acta phy- siol. scand. (Stockh.) 12, 301 (1946). - - ~Ft~NER, H., and E. tL ST~RLIN~: J. of Physiol. 47, 286 (1913). - - 7H~R~Z, C.W.: Verb. dtsch. Ges. Kreislaufforsch. 21, 447 (1955). - - stI~Tz, C. W. :Klin. Wschr. 1956, 472. -- ~Loc~a~s, G. : Acta physiol, seand. (Stockh.) 14,120 (1947). --~0 LSm~, H. : Z. exper. ~ed. 39, 67 (1924). --~tNIS~r.r., 0.: Acta physiol, scan& (Stockh.) 16, 121 (1949). --~R~mx, H., and H. T. B~H:~SON: J. Appl. Physiol. 6, 105 (1953). - - ~a S~N~rm¥, J., 1%.T. D~L~ON and D. D. v ~ S~¥K~: J. of Biol. Chem. 105, 597 (1934). -- x~STE~D, W. W., and P. H. SOUCHE~A¥: J. Thorac. Surg. 23, 453 (1952). - - ~ST~oUD, t~. C., and H. I~A~N: Amer. J. Physiol. 172, 211 (1953). - - ~WE~RN, J. T., A. C. ERNSTENE, A. W. BROKER, J. S. BAR~, W. J. GEI~N and L. J. ZseliiE- se]~E: Amer. J. Physiol. 109, 236 (1934). ~BEK UNTERSCHIEDE DEI{ HAUTDURCHBLUTUNG BEI DEh ~ GESCHLECHTER~ ~* Von H. I~RaNKE und J. SCItl~SDt~t~ Aus der J~Iedizinischen Potiklinik der Universit~t Wiirzburg (Direktor: Prof. Dr. tI. FlCaNE~) Die Grundumsatzuntersehiede zwisehen Mann und Frau sind bekannt seit Untersuehungen des Energiestoffweehsels vorgenommen werden. Sehon der m//nnliehe S~ugling hat einen gTSgeren Energie- umsatz Ms der weibliehe (BENEDICT und TALBOTG), deutlieher wird dieser Untersehied zur Zeit der Puber- t/~t (K~AuT und B~A~sEL ~, K~AvT und L]mMANN 48) und bleibt dann w/ihrend des ganzen Lebens bestehen. Alle gr6t3eren diesbeziigtichen Untersuehungen (HAla- I~IS und BENEDICT 29, AUB und DvJao~s 4, BOOTI-IBY, BERKSON und DUNN s spreehen ffir einen deutlieh hSheren Energieumsatz -- in Calorien je Ober- * Iterrn Prof. I~ERDINAND ]=[Ol~i~ZU seinem 60. Geburtstage gewidmet. fl/~chen- und Zeiteinheit -- beim Manne, und zwar im Bereieh jeder K5rpergrSBe und bis ins hohe Alter. Dieser niedrigere Energieumsatz der t~rauen ist verbunden mit ehler dickeren ,KSrpersehMe", d.h. ihr poikilothermer Bereieh reicht weiter zentral Ms beim Manne, ihr homoiothermer K6rperkern ist ent- spreehend kleiner (HA~D¥ und SODEnSTROM 2s U. a.). Infolgedessen ist ~ueh die integrierte Temperatur des GesamtkSrpers, die ,,mitttere KSrpertemperatur" der Frau geringer Ms die des Mannes (MYELIN4s u.a.). Diese miteinander koordinierten Besonderheiten yon Energieumsatz, Verhalten yon KSrpersehale zu KSr- perkern und mittlerer KSrpertemperatur sind bei Maaan und Frau vermutlieh nieht Ms direkte Folge einer

Über Unterschiede der Hautdurchblutung bei den Geschlechtern

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Page 1: Über Unterschiede der Hautdurchblutung bei den Geschlechtern

Klinische 536 tL I~mt~KE und J. Se~SDE~: Untersehiede der Itautdurehblutung bei den Gesehlechtern Woehenscbrift

und C0~-i~etention kommen, t t ierbei ist im, allge- meinen die Beseitigung der I-Iypox/~mie kein Problem, d~ Zuiuhr reinen Sauerstoffes immer eine ausreichende &lveolare O~-Konzentration bewirken wird, sofern keine grSgeren vascul/~ren Kurzsehliisse vorhanden sind (also aueh die groBen Bronehien nicht verlegt sind). Lebensgef//hrlich karm jedoch unter so]ehen Umst/~nden die ungeniigende Abatmung der Kohlen- s//ure werden e,~, da diese nur dureh eine ausreiehende ventilatorische Leistung der funktionierenden Seite erfolgen kann. I s t die eine Seite unter solehen Be- dingungen nicht imstande, hinreichend Kohlens/~ure abzuatmen, so kann es zu tSdlicher CO~-l~etention und Acidose kommen. Da bei unserer Versuehsanordnung die C0~-Abgabe auf der einen Seite kiinstlieh unter- bunden wird, kann man pr/ioperativ beurteilen, ob die andere Lungenseite allein die CO~-Ausseheidung be- sorgen kann. Dies ist dann der 1%11, wenn nach Ein- treten des CO~-Gleichgewiehtes mit dem venSsen Mischblut auI der l~iiekatmungsseite (Punkg B, Abb. 1) das Atem-Minutenvolumen auf beiden Seiten konstant bleibt (Abb. 1). Steigt jedoch yon Punkt B an beider- seits das Atem-Minutenvolumen laufend weiter an, so ist anzunehmen, dab die fragliche Lungenseite nicht imstaade ist, die Kohlensi~ure allein abzua.tmen, weil offenbar die COe-Sparmung des arteriellen Blutes noch zunimmt.

Besser ist es, werm man sich laufend durch Ana- lysen des Riickatmungsgemisches davon iiberzeugt, ob der CO~-GehMt vom Punkt B an konstant bleibt oder weiter zunimmt.

I m allgemeinen wird die einseitige C0~-l%iick- a tmung yon den Patienten iiberhaupt nicht bemerkt ; die VergrSt3erung des Atem-Minutenvolumens wird nur solchen Kranken bewuBt, bei denen eine funktionelle Einschr/~nkung der Gegenseite besteht. Bei Fgllen mit sehr erheblieher funktioneller t terabsetzung der C0~- abatmenden Lungenseite, bei denen es zu einer auBer- ordenthehen VergrSBerung des Atem-Minutenvolumens kommt, kann sieh die durch den Carlens-Katheter be- wirkte Stenoseatmung subjektiv und objektiv bemerk- bar maehen. Dies ist fiir die Brauehbarkeit der )/Ie- rhode Ms Funktionstest jedoch yon Vorteil, da aueh

im Ernstfall immer mit gewissen Stenosierungen der Luftwege (Sekretansammhmgen, Ansehwellung der Bronehialwand usw.) gereehnet werden mug.

Zusammen/assung. Anl/~gtieh prgoperativer Funk- tionsuntersuchungen wurde der EinfluB einseitig er- h5hten CO~-Druekes auf die intrapulmonMe Dureh- blutungsverteilung bronehospirometrisch zu bestim- men versueht. Es wurde hierbei nur im Spirometer- system der einen Lungenseite CO~ absorbiert, w/~hrend auf der anderen Seite CO~ his zum Gleiehgewicht mit dem ven5sen Mischblut angereiehert wurde. Beide Spirometersysteme waren mit Sauerstoff gefiillt. I n 32 Versuehen wurde auf der CO~-Seite 27mal eine gering- ffigige Verminderung der relativen DurehstrSmungs- grSBe gefunden. I m Mittel betrug die relative O~-Auf- nahme auf der CO~-Seite 93 ~ 5,83% yore Ausgangs- weft, die relative DurehblutungsgrSBe - - unter Be- rfieksichtigung des untersehiediiehen Oe-Druckes in beiden S p i r o m e t e r s y s t e m e n - etwa 93,4--9~% vom Ausgangswer~.

Der einseitige CO~-t~fiekatmungsversuch kann Ms Fuaktionstest vor thoraxchirurgischen Eingriffen an- gewandt werden, um zu ermitte]n, ob bei operativen oder postoperativen Zwisehenf~llen eine Lungenseite zur Abatmung der gesamten Kohlens//ure ausreicht.

Literatur. 1 BINET, L., et F. BOIII~LII~ttE : C.r. Sac. Biol. Paris 135, 449 (1941). - - 2BM3RK, V: 0. , and H. J. HILTY: J. Thorac. Surg. 27, 54i (1954). - - aDRIN~, C.K., E.D. C ~ r ~ c ~ and 1%. M. FEa~Y: Amer. J. Physiol. 77, 590 (1926). - - ~DuK~, H.N.: Quart. J. Exper. Physiol. 35, 25 (1950). - - 5Eus~, U. S. v., and G. LILJESTI~AND: Acta phy- siol. scand. (Stockh.) 12, 301 (1946). - - ~Ft~NER, H., and E. tL ST~RLIN~: J. of Physiol. 47, 286 (1913). - - 7H~R~Z, C.W.: Verb. dtsch. Ges. Kreislaufforsch. 21, 447 (1955). - - stI~Tz, C. W. :Klin. Wschr. 1956, 472. - - ~ Loc~a~s, G. : Acta physiol, seand. (Stockh.) 14,120 (1947). --~0 LSm~, H. : Z. exper. ~ed. 39, 67 (1924). --~tNIS~r.r., 0.: Acta physiol, scan& (Stockh.) 16, 121 (1949). --~R~mx, H., and H. T. B~H:~SON: J. Appl. Physiol. 6, 105 (1953). - - ~a S~N~rm¥, J., 1%. T. D~L~ON and D. D. v ~ S~¥K~: J. of Biol. Chem. 105, 597 (1934). - - x~STE~D, W. W., and P. H. SOUCHE~A¥: J. Thorac. Surg. 23, 453 (1952). - - ~ST~oUD, t~. C., and H. I~A~N: Amer. J. Physiol. 172, 211 (1953). - - ~WE~RN, J. T., A. C. ERNSTENE, A. W. BROKER, J. S. BAR~, W. J. GEI~N and L. J. ZseliiE- se]~E: Amer. J. Physiol. 109, 236 (1934).

~ B E K U N T E R S C H I E D E DEI{ H A U T D U R C H B L U T U N G B E I D E h ~ G E S C H L E C H T E R ~ ~*

V o n

H. I~RaNKE und J. SCItl~SDt~t~

Aus der J~Iedizinischen Potiklinik der Universit~t Wiirzburg (Direktor: Prof. Dr. tI. FlCaNE~)

Die Grundumsatzuntersehiede zwisehen Mann und Frau sind bekannt seit Untersuehungen des Energiestoffweehsels vorgenommen werden. Sehon der m//nnliehe S~ugling hat einen gTSgeren Energie- umsatz Ms der weibliehe (BENEDICT und TALBOTG), deutlieher wird dieser Untersehied zur Zeit der Puber- t/~t (K~AuT und B~A~sEL ~, K~AvT und L]mMANN 48) und bleibt dann w/ihrend des ganzen Lebens bestehen. Alle gr6t3eren diesbeziigtichen Untersuehungen (HAla- I~IS und B E N E D I C T 29, AUB und DvJao~s 4, BOOTI- IBY,

BERKSON und DUNN s spreehen ffir einen deutlieh hSheren Energieumsatz - - in Calorien je Ober-

* I te r rn Prof. I~ERDINAND ]=[Ol~i~ ZU seinem 60. Geburtstage gewidmet.

fl/~chen- und Zeiteinheit - - beim Manne, und zwar im Bereieh jeder K5rpergrSBe und bis ins hohe Alter.

Dieser niedrigere Energieumsatz der t~rauen ist verbunden mit ehler dickeren ,KSrpersehMe", d.h. ihr poikilothermer Bereieh reicht weiter zentral Ms beim Manne, ihr homoiothermer K6rperkern ist ent- spreehend kleiner (HA~D¥ und SODEnSTROM 2s U. a.). Infolgedessen ist ~ueh die integrierte Temperatur des GesamtkSrpers, die ,,mitttere KSrper temperatur" der Frau geringer Ms die des Mannes (MYELIN 4s u.a.) . Diese miteinander koordinierten Besonderheiten yon Energieumsatz, Verhalten yon KSrpersehale zu KSr- perkern und mittlerer KSrpertemperatur sind bei Maaan und Frau vermutlieh nieht Ms direkte Folge einer

Page 2: Über Unterschiede der Hautdurchblutung bei den Geschlechtern

Jg. 3~, Heft 19/20 15. Mai 1956 H. FI~ANKE und J. SeJz~SnEa: Unterschiede der Hantdurchblutung bei den Geschlechtern 537

Sexualhormonwirkung anzusehen (IsE~scm~ID37). Als Teilursaehen werden die grSBeren subeutanen Fettpolster der Frau ( l~ I~ ~a, B o J ~ P v u.a.) oder der grSgere Anteil der Muskulatur am Gesamt- volumen beim Mann (B/d:~e~ n) erwogen.

Diese Untersekiede des Energieumsatzes sind nieht ohne sine untersehiedliehe Beanspruehung der Wgrme- regulation und der mit der W//rmeregulation verbun- denen Kreislaufleistungen denkbar. H~u~DY und Du- BOIS 27, sowie P~LIPP as haben einige derartige Beob- achtungen gemacht; aueh I-IoussA¥ s~ gibt ent- spreehende Hinweise. W ~ z L ~ und T ~ v E ~ aa sowie WEZLE~ und NEUnOTI~ 6~ haben die Frage gesehleehts- eigentiimlieher Besonderheiten der W/~rmeregulation ebenfalls angesehnitten, otme jedoch eiue g~SBere Per- sonenzahl beider Geschleehter vergleiehend unter- sucht zu haben. Ant das verschieden grebe tterz- ininutenvolumen je Oberflgeheneinheit bei Mann und Frau weist Klsctt a9 kin, was mit der bekannten Pro- portionalit/it zwisehen Minutenvolumen und respira- torisehem Stoffweehsel ( W E z 5 ~ und B6eEa ~ u.a . ) fibereinstimmt. Weitere und gesetzmggige Unter- sehiede des Kreislaufverhaltens sind unseres Wissens jedoeh bisher noeh nieht erarbeitet worden.

Es ist auffaltend, dal3 diese physiologisehen Be- sonderheiten der Kreislaufregulation bei Mann und Frau noch so wenig erforseht sind, da das versehie- dene physiologische VerhMten auch das verschiedene pathophysiologische Verhalten bei den Gesehlechtern besser verst/~ndlich maehen k6nnte. Ist ja nieht nur die Morbidit/~t und Mortalit~.t der Gesehlechter an zahtreiehen Erkrankungen der versehiedenen K6rper- systeme versehieden, und zwar yon frfiher Kindheit bis ins hohe Alter (v. P ~ V ~ D L ~ ~, Pr .~AN a0 u. a.), sondern diese Untersekiede betreffen auch - - und ganz besonders - - die Herz- und Kreislauferkrankungen. Die Erkrankungen des Herzens zeigen, wie aus dem Verhalten yon Coronarsklerose und InIarkt hervor- geht, einen augerordentlieh eindrucksvollen Unter- sekied (WroTE aa, HAtrSS ~°, PEEL a9 u. V. a.m.). ]~hn- liehes grit ffir die peripheren GefgBerkrankungen, da eine I~A~AVDsehe Erkrankung ganz vorwiegend bei der Frau, eine Endangitis obliterans fast nur beim Manne auftr i t t ; so entfallen nach H o ~ a~ auf 1000 End- angitiskranke m/~nnliehen GescbJeehts nut 2 bis 4 Frauen. Auch bei Erkrankungen, die keine siehere Bevorzugung eines Geschlechtes zeigen wie der essen- tietie ttoehdruek, gibt es Untersehiede im Verla@ der Erkrankung. So sind die Lebensaussichten weiblieher I-Iypertoniker viel besser als die der m/~nnliehen (E~ow~9).

Wegen dieser framer wieder best/~tigten Unter- sehiede in der Pathologie der IIerz- und Kreislauf- erkrankungen bei Mann und Frau und im ttinbliek auf die Seltenheit vergleiehender kreislaufphysiologi- seher Untersuehungen bei den Gesehlechtern wurden die im folgenden gesckilderten Untersuchungen durch- gefiihrt.

Methode und untsrsuchter Personenlcreis Um die GrSBe der Durehbtutung und das Verhalten

der Durchblutung auf kleine thermische Reize bei Mann und Frau vergleichend zu erfassen, wurde in Fortsetzung friiherer mit der gleichen Methode dureh- geffihrten Untersuehungen ~-~, ss, a~ die W/irmeab- gabe q yon der Wange in eal/eme/sec bei 54 M~nnern

Klim Wschr., 34. Jahrg,

(151 Messungen) und 42 Frauen (108 Messungen) mit dem strSmungscalorimetrisehen Verfahren nach ttE~- sin32, 3s (Vasealorger~t der Firma IIar tmann & Braun) bestimmt. Die Oberflgche der verwendeten MeBkSpfe betrug 10 era2; auf die meBtectmischen Einzelheiten kann hier ira fibrigen nicht eiugegangen werden. Die untersuehten Personen, teils Gesunde, tells Leieht- kranke befanden sich ira Alter zwischen 20 und 60 Jah- ren. Die Verteilung der Versuchspersonen auf die Altersgruppen war bei beiden Geschleehtern an- ni~hernd gleich, der durchschnittliche Gewichts- GrSSenindex (bereehnet naeh den Tabellen des Life Extension Insti tute of New York City 4v) ebenfalls; Personen mit weniger als 90% oder mehr als 108% ihres Sollgewiehtes wurden in vorliegender Unter- suehung nieht mitverwertet. Die Versuchspersonen trugen freigew/ihlte KMdung. Alle hielten vor Be- glnn der Messungen eine 1/2stfindige Ruhepause im Sitzen (ira Untersuehungsraum) ein. Die Messungen fanden in einem windstillen Raum yon 21--220 C Raumtemloeratur zwisehen 7 und 17 Uhr start. Da bei Mgnnern und Frauen die Verteilung der Messungen fiber den Tag gMeh war (framer eine Messung zwisehen 7 und 83° Uhr, eine weitere zwischen l i ~° und 13 Uhr, nnd in einem Teil der Fglle eine weitere zMsehen 15 ~° und 17 Uhr) spielte der Tages- und Naehtrhythmns des Kreislaufes sowie Einflfisse der Nahrungsaufnahme ffir den Vergleieh der Kollel~tive keine 1%olle. Es wurde framer an beiden Wangen synehron mit Calorimeter- temperaturen yon 31,0°C und 33,0°C mit einem Doppellimensehreiber (Hartmann & Braun) registriert. Es wurde der nach 5 rain registrierte W'ert abgelesen, da sich zn diesem Zeitpnnkt in 98% der Messungen eine Konstanz der W//rmeabgabe (bezogen ant den 10 min-}Vert) zeigte. Unterschiede der Wgrmedureh- gangszahlen zwisehen reehter und linker Wange (bei Messung mit gMeher Calorimetertemperatnr) fanden sieh bei 20 entswechenden Kontrolluntersuchungen nieht.

Die W/i~rmeabgabe ist jedoeh kein zuverl//ssiges Mal~ ifir die Dnrehblutung, es muB noeh die ,,~.~drk- same Innentemperatur" an der MeBstelle berfieksieh- tigt werden (Bi)TTS~ 1~, BRt~cK und HE~S~?n l°, Ttt~oN s°, F~A~x~ mad SCI:tlCODEt¢24). Diese wirksame Innentemperatur dart am Rumple (ira Gegensatz zu den Extremit/~ten) der Kerntemperatur gleiehgesetzt werden. Wir haben diese Kerntemperatur bei unseren Versuehspersonen dureh 7 rain dauernde sublinguale Messungen bei gesehlossenem Mund bestimmt, ein Ver- fahren, das naeh C~A~STOSr, G~Bm~NDY nnd SNELL 16 zuverl//ssig ist; die so gemessenen ~rerte ]agen bei diesen Autoren 0,35 o C unter der Reetaltemloeratur , dtirften aber im ttinblick auf die uns interessierenden Innentemperatnren der Wange zuverl/~ssiger als die l~eetaltemperaturen sein. Unter Berficksiehtigung der jeweiligen Differenz zwisehen Calorimeter- und Innen- temperatur wurde dann die bei 31 bzw. 33 ° C regi- strierte W/~rmeabgabe q in die Wiirmedurchgangs- zahl K (in eal/cm2/see/° C) nmgereehnet. Es gilt dabei die nach KO~ILRAVSCH 4~ aUf NEWTO~ zurfiekgehende G]eiehnng des W/~rmedurehgangs

K - - q di - - dc '

wobei q der }V/irmestrom je Fl/ichen- und Zeiteinheit, (3 i die wirksame Innentemperatur und de die einge- ste]lte Calorimetertemloeratnr ist. Diese W£rmedurch-

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Page 3: Über Unterschiede der Hautdurchblutung bei den Geschlechtern

538 H. FttANKE und J. SctnCTDE:g: Unterschiede der Hautdurchblutung bei den Gesehleehtern Klinische Wochenschrift

gangszahl, die auch W/~rmefibergangszahl genmmt wird, ist zwar mathematiseh kaum erfagbar (KOHL- ~AUSC~ a~) und auch in physikalischer Beziehung kom- pliziert (F~ANKE-Erlangen~'~), ihre Bestimnmng wird jedoch in der Physiologie immer dann zweckmgBig, wenn auch fliissige odor gasfTrmige Stoffe an der WarmeMtnng beteiligt sind. Sic wird yon BIrgTON und BAZETT la MS ,,effective thermal conductivity index", yon M u ~ ] ~ ~ als ,,physiological conducti- v i ty" und yon Wrssnow, H ~ T O X und GASe~ ss Ms ,,thermal conductance" bezeichnet.

Die GrSBe yon K ist im wesentlichen yon 3 Fak- toren abhgngig: 1. yon der W/irmeleitfghigkeit des nichtdurehbluteten Gewebes, die etwa mit 6 • 10 - teal / cm/see/0C anznsetzen ist. Ffir exeidierte Han t des Mensehen (Epidermis und Cerium) fanden X n v e t° 4,5- 10 -~, LE~VaE ~ 6. 10 -~, LO~HOLT t6 5 • 10 -~, fiir lebende H a u t IBuTTNER 14 9 - 1 0 -4, ASCHOFF nnd KA]~n~F~R ~ 8 ' 10 -~ und HA~DY und SoD]~]~sir~o~ ~s 4 . 1 0 -~ ca]/cm/sec/° C. HI~N]CIQV]~s und Mo]~ITZ ~t fan- den im Zuge entsprechender Untersuehungen bei tieri- schem Gewebe, das sich aber veto menschlichen im

Tabelle 1. Hiiu[igkeitsverteilung der Wiirmedurchgangszahten der (151 Bestimmungen) und 42 Frauen (108 Bestimmungen)

yon 2,5.10 -~ cal/cm~/sec/~ C. Weitere Legende

Ktassengrenzen (un~ere Grenze

einsclflieglich, obere Orenze ausschlieglich)

cal/cm~/sec/~C

5,0-- 7,5" 10 -~ 7,5--10,0" 10 .a

10,0--12,5" I0 -~ 12,5--15,0 • 10 -~ 15,0--17,5 " 10 -~ 17,5--20,0 " 10 -~ 20,0--22,5 • I0 -~ 22,5--25,0 " 10 ~ 25,0--27,5 " 10 -~ 27,5--30,0 " 10 -a

Anzahl

17 23 27 26 27 13

151

der I~[egstelle eine l~olle spielen, worauf in der Besprechung der Ergebnisse noch einmal eingegangen wird.

Den Kriterien yon BuRwo~ ~l~ folgend, die er zur ]~eurteilung und Bewertung durehblutungsregistrie- render Methoden angegeben hat, l~,Bt sieh feststellen: 1. dab auf die besehriebene }Veise die Oberflgehen- durehblutung quanti tat iv in bezug auf ihre wgrme- regulatorische Auswirkung erfagt wird (,,intrinsic variable" der Methode), 2. dab andere variable GrSBen bei derselben Person an der gleichen lVIeBstelle ver- mutlich keine Rolle spielen (da die variable Sehieht- dieke, soweit sie durch wechselnde Durchblutung be- dingt ist, definitionsgemiiB miteriaBt wird), dab bei versehiedenen Personen jedoch eine verschiedene Gewebszusammensetzung als variable GrSl3e in Frage kommt (,,intrinsic correlation" der Methode), nnd 3. da~3 der ,,reaktive Fehler" dieser l~{ethode, d. h. tier methodisch bedingte Fehler, nur in einer Beeinflussung der 0berfl£chendurchblutnng dutch den t~eiz der Ca- lorimetertemperatur bestehen kann, worauf nnten noch einmal eingegangen wird. DaB die Durchblutung

(in Kubikzentimeter je

Kat 0 %

Anzahl

1,99 11,22 7 15,12 17,94 3 17,24 2 17,94 1 8,61 0 9,28 0 0,66 0

100,00 20

Wange von 54 Mdinnern auf GrSflen/dassen s. Text

lg~nner Frauen

> Kas ° e Anzahl

0 1,99 4,64 2,65 1,99 1,32 0,66 0 ¢ 0

13,25

37 23

9 2

108

wesentlichen nicht unterscheiden diirfte, beim Schwein iiir die excidierte Epidermis 5 . 1 0 -a, ifir das Cerium 8,3 • 10 -a, flit Muskel 11 • 10 -a und fiir Fe t t verschie- donor Tiere zwisehen 3,5 und 4 • 10-4; 2. h~ngt K yon der Durchblutung ab, die nicht nut die W//rmeleit- Ighigkeit verbessert, sondern (nach BffTTNEg la, tIE~- SEL 34 U. a.) die ,,Scheinteitf'ghigkeit" vergrSgert, die die einfache Leiff~higkeit mitenth~lt und auBer aus diesem konduktiven noeh aus einem konvektiven An- teil besteht. Diese Scheinleiff/~higkeit (die nach BfdT¢- N):~I~ besser StrSmungsleitf//higkeit genannt wtirde) entsteht also dadureh, dab die Durchblutnng nicht nur die rein stofflich bedingte einfache Leitf/~higkeit infolge vermehrter Gewebsdurchsaftung verbessert, sondern augerdem noch zus//tzlieh Wgrme herantrans- po~iert; 3. hgngt die Wgrmedurchgangszahl noch yon der ,,Schichtdicke", d .h . yon der Ausdehnung des poiMlothermen KSrperschalenbereiehes (der yon den beiden ~edien bekannter nnd konstanter Temperatur -o- Calorimetermegkopf und KSrperkern - - gewisser- magen eingeschlossen wird) ab. Da die Ausdehnung dieses poikilothermen Bereiehes jedoch eng korretiert mit der Dnrchblutung ist, 1/~2t er sieh theoretisch und praktiseh kaum yon ihr trennen. - -~¥e i t e rh in k6nnen spezielle anatomisehe Besonderheiten an

Jgs~c e ~Kss° o %

Anzahl %

7,41 16 5,56 26,83 12,97 34,27 8 7,40 21,30 5 4,63

8,33 ~ 0 1,86 0

0 0 O ¢

100,00 33 30,56

100era 3 Gewebe je Zeit- einheit) mit zunehmender ,,Scheinleiffahigkeit" zu- nimmt, hat Bv~ToN ~ am

Beispiel der Fingerdurch- blutung selbst nachge- wiesen.

Ergebnisse 1. Die bei 330 C Calori-

metertemperatur ermittelt~n Wi~rmedurchgangszahlen.

Nach unseren Versuchser- gebnissen wird die Durch- blutung der Wange aueh durch CMorimetertempera-

beeinfluBt. Deshalb ist die Angabe einer abso~uten W/h'mednrchgangszahl grundsatzlich nicht m6glich. Immerhin kann diesor EinfluB der Calorimetertem- pera tur auf die Durchblutung des darunterhegenden Gewebes bei einer Calorimetertemperatur yon 33,00 C (also einem Werte, der etwa dem yon verschiedenen Autoren angegebenen Mittelwert der Wangenhaut- t empera tu r - - BEN]~DICT ~, COB~T x5 U.a. - - ent- spricht) nur re]ativ klein sein, wie auch aus dem welter unten geschilderten Vergleich mit den bei 310 C Ca- ]orimetertemperatur gewonnenen Werten hervorgeht, und die Vergteiehbarkeit der Megergebnisse unterein- ander nicht beeinflussen.

Der arithmetische 1gittelwert der W•rmedurch- gangszahlen der Wange bei den 151 Best immungen der 54 l~Ianner betrug 18 ,14 . 10 -4 cal/cm2/sec/° C mit einer mittleren quadratischen Abweichnng yon 4 ,64 .10 -~ cal/cm2/sec/° C, der Mittelwert der 108 bei Frauen vorgenommenen Best immungen war 11,07- 10 -~ cal/cm~/sec/° C m i t einer mit t leren quadratischen Abweiehung yon 2,85 • 10 -4 cal/cm2/sec/° C.

In der TabelIe t ist die I taufigkeitsvertei lung der MeBwerte fiir beide Geschlechter aufgezeichnet. Die entsprechende graphische Darstellung finder sich in Abb. 1. Die Klasseneinteilung ist aus Tabe]le nnd

turen, di3 -- wie 31 o C,

s. unten -- in der N~ihe

der Hauttemperatur liegen,

Page 4: Über Unterschiede der Hautdurchblutung bei den Geschlechtern

Jg. 34, Heft 19/20 H . FRAI~KE u n d J . SC:gICSDEt¢: U n t e r s c h i e d e d e r ttauMurchblutung b e i d e n G e s c h I e c h t e r n 539 15. hlai 1956

Abbildung zu ersehen. Die Einteilung in 10 Klassen erfallt die diesbezfiglichen Forderungen Hos~A~ss ~ . Eine statistisehe Signifikanz des Untersehiedes der Mittelwerte der GescMechter lieg sich bei vorliegender ZaM Yon Untersuchungen mit der 3 g-Regel insofern nich~ sichern, als die dreifache mittlere quadratische Abweiehung der Differenz beider Mittelwerte grSger als diese Differenz ist. Der beobachtete, in der graphi- schen Darstellung so deutliche Unterschied der Go- schlechter kann demnach lediglich als sehr wahrschein- Iich gelten; im strengen Sinne der Statistik is ter trotz der relatiY groBen Anzahl yon Bestimmungen nieht gesichert. Deshalb sind Untersuehungen an einem noeh grSBeren Personenkreis in Angriff genommen worden.

2. Vergteieh der bei 31 o C und bei 330 C Calorimeter- ~emperatur ermittelten Wdirmedurchgangszahlen. Dieser Vergleieh ergab, dab die bei 31,0°C gemessenen Wgrmedurehgangszahlen im aJlgemeinen etwas niedri- ger lagen als die bei 33,0 ° C bestimmten. Der MeBkopf einer Temperatur YOn 310 C fib~ also trotz der - - wie oben ausgefiihrt - - kleinen Differenz zwisehen Calori- meter- und Hauttemperatur einen thermisehen I~eiz aus. Dies erkli~rt sieh dadnrch, dal~ die GrSfle des W/irmeentzuges nnd damit der Kgltereiz infolge des }Iel]vorganges nieht nur durch die MeBkopftemperatur, sondet~ aueh dureh die relatiY grebe Wgrmeleitzahl des im MeBkopf zirkulierenden Wassers bedingt ~drd (W/~rmeleitzahl des Wassers 14.10 -~ cal/em/see/° C; iIn Vergleieh dazu betrggt die W//rmeleitzahI der Luft 0,56- 10 -~ eal/em/see/° C naeh D'ANs und LAX1).

Bei den M/~nnern be~rug der grSBte gemessene prozentuale Rtiekgang yon K~ ,e bezogen auI Kssoe (= 100%) 35%, der grSB~e prozentuale Anstieg 24%, der arithmetisehe Mittelwert aller Abweiehungen (im Sinne einer Zn- oder Abnahme) 12,8%. Bei den Erauen lauteten die entspreehenden Werte 36, 34 und I3,3%. Der Vergleieh der absoluten Werte, die den ange- gebenen Prozen~zahlen (I2,8% bei den M//nnern, 13,3% bei den Frauen) entspreehen, ergibt, dag die mittlere Zu- oder Abnahme der bei 310 C gemessenen Wgrmedurehgangszahlen vergliehen mit den bei 33 ° C bestimmten bei den Mgnnern 2,23.10 -~, bei den Frauen 1,50-10 -~ eal/em~/sec/°C betrggg. Die mift- 1ere reizbedingte DurehblutungSschwankung isb also beim Manne deuglieh grSger. Anff/iIlig ist weiterhin, dab beide Geschleehter gleiehmgl3ig bei niedrigen Wgrmedurehgangszahlen eine Tendenz zu eh]er Dureh- blutungszunahme auf den Calorimetertempera~:urreiz yon 310 C zeigen, erkenntlieh daran, dab die Ks~,c Wer~e in diesen Fallen h5her als die Ksaoe-Werte lagen. Diese Tendenz ist bei den Frauen in ~berein- stimmung mit ih=en absolut niedrigeren K-Werten deutlicher als beim ~anne, bei 33 yon den 108 bei Frauen durehgefiihrten Bestimmungen war Ks~°c grSBer als Kss.e (Mso bei 30,6% der Bestimmungen). Bei den N[/~nnern betragen die entspreehenden Zahlen: 20 yon 151 Bes~immungen = 13,3%. Die entspre- ehenden Daten sind ebenfalls in der Tabelle und in der Abbildung (gestriehelt) eingetragen.

Besprechung der Ergebn,isse Es fragt sich, wie der Unterschied der W/~rme-

durehgangszaMen bei )/[ann und Frau zu bewerten isC. Bekann~ ist, wie eingangs dargelegt, dat~ Mann und Frau eine verschiedene Dicke ihrer poikilothermen

KTrpersehale aufweisen. So fanden HA~DY und SOD~- STROM ~s bei unbekleideten Versuchspersonen Wgrme- dm~chgangszahlen yon 2,5 • 10 -~ beim Manne und yon 1,8 • 10 -~, eal/emS/see/° C bei der Frau, und zwar kon- stan~ bei AuBentemperaturen zwischen 22,8 und 28,0 ° C. Diese Wgrmedurchgangszahl bezieht sieh auf die gesamte KSrperoberfl/~ehe; entspreehend unserer Calorimetertemperatur setzten die Autoren die mitt- ]ere Hauttemperatur ihrer Versuehspersonen ein. Die Ergebnisse yon ttA~D¥ und SODE~ST~O~ 2s sind also nieht direkt 1nit nnseren Werten vergleiehbar, jedoeh untereinander. Dabei ergibg sieh ein e~wa gleiehes Verhgltnis der Gesehleehter zueinander wie bei unseren Messungen an der Wange (bei HA~DY und SOD~- STRO~ 2,5:1,8 =1,0:0,72, bei uns 18,14:11,07~ 1,0:0,61). Nun war bei den Versuehspersonen der erw/~hnten Autoren Bin ent, sprechender Untersehied des EneNieumsatzes bei den GesehIeehtern (der zur

2O

S /0 /5' 20 25 30 .10-~cal/cmZsea ~e

Abb. 1, Graphisehe Darstet½ng tier P2g, ufigkeitsverteilung der Warme- durchgangszahlen der Wange yon 54 ~{gnnern (151 tlestimmungen) uncl 42 Frauen (108 Bestimmungen) auf Klassen yon 2 ,5 ,10 -4 eallcm'~/see/° C (ausgezogene Linien). Anf der Ordinate der Prozen&sa~z der auf dis ein- zelnen Klassen entfaIlenden ]~inzelbestimmungen (bezogen auf die Ge- samtzahl der Bestimrmmgen je Gesehleeht = 100%). Die gestriehelten Linien geben den Prozentsatz derjenigen Bestimmungen an, bei denen

Ks~°c grSl?er als K~,°c war (s. Text)

AuDechterhaltung der Homoiothesmie ja nStig ist) vorhanden, so dab zu iiberlegen ist, ob so erhebliche Unterschiede des Energieumsatzes bei unseren be- kleide~oen Versuchspersonen auch vorlagen. Gegen diese MSgliehkeit spricht, dab in unserem ~aterial 18 Bestimmungen (bei 18 Frauen) und 20 Bestim- mungen (bei 20 ~Ignnern), die unter Grundumdsatz- bedingungen durchgefiihrt wurden, einen Untersohied der Wgrmedurchgangszahlen gleicher GrSBenordnung wie unser Gesamtmateriat zeigten; dabei verhalten sich die Grundumsatzunterschiede zwischenMannund Frau in den untersuehten Altersklassen ja nur wie etwa 1,0 zu 0,93--0,94. Aus diesen Beobaehtungen kann man schlieBen, dag der Untersehied der versehiedenen KSrpersehalendieke bei Mann und Frau aueh in be- kleidegem Zustand und im Bereieh der sog. Behaglieh- keitstemperaturen (also bei ,,Grundumsatzbedingun- gen") yell erhalten ist, dag die fib]iehe Bekleidung beim Manne jedoeh eine grTBere wgrmeeinsparende Wirkung als die Bekleidung der Frau hat. Offenbar ist der relatiY geringe Untersehied des Energieum- satzes der Gesehleehter je Oberflgeheneinheit unter Grundumsatzbedingungen (oben nieht ganz zu t~eeht mit ,,Grundumsatzuntersehied" bezeiehnet, denn beim ,,Grundumsatz" handelt es sieh ja sehon um einen auf die Gesehleehtsnorm bezogenen ~Vert) dureh diesen Bekleidungsfaktor zu erkl/iren.

Es is~ zu fiberlegen, ob dieser Untersehied lediglich dutch eine Yersehiedene Gewebszusammensetzung der

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540 H. FRANKE und J. SCH~ODER: Unterschiede der Hautdurehblutung bei den Geschlechtern Klinische Woehenschrift

K6rperoberflgehe, dutch eine versehieden starke Iso- liersehieht bedingt sein kSnnte. DaB dieser Faktor eine l~oile spielt, ist bei der erw/itmten grSBeren sub- entanen Fettsehieht der Franen (BO~NENEAMP 7, REIN ~5 U.a.) und der bekalmten und experimentetl best/itigten geringeren W~irmeleitzahl des Fettge- Webes (IIE~IqUES und MoaITz 81 u. a.) ats sieher an- zunehmen. Es geht jedoeh, wie aueh PFLE~DE~E~ sz betont, nicht an, wegen dieser Unterschiede das Pro- blem der Oberflgehendurehblutung nnd der Wgrme- abgabe des Mensehen einseitig auf die verschiedenen Leitungsverhi~ttnisse der obe~ffl/~ehliehen Gewebspar- tien zuriiekzuffihren. Es erseheint im Gegenteil wiehtig, den Untersehied der w//rmeregulatoriseh aus- gelSsten Kreislaufreaktionen bei dieser gesehleehts- eigentiimliehen Versehiedenheit der Gewebszusammen- setznng zu priifen bzw. zu kennen.

Wir halten es f/it unwahrsche'mlieh, dab bei un- seren Ergebnissen eine versehiedene anatomisehe Sehichtdicke der %Vangen in dem Sinne eine I~olle spielt, dag sie bei Frauen geringer sei und dai3 so die versehiedenen K-Werte erkl~rt ~viirden. Diese ana- tomische Wangensehichtdieke dfirfte bei Frauen eher grSl3er sein. Auf diese und andere spezielle Fragen der Wangenmessungen und auf weitere Ergebnisse soil in einer sp~teren VerSffentliehung eingegangen werden.

Zu den Unterschieden der in Ergebnisse, Tell 2, ge- sehilderten, dutch den thermisehen geiz yon 310 C er- zeugten und auf den K-Wert yon 330 C bezogenen Durchblutungsver/~nderungen im Sinne einer Zu- oder Abnahme ist festzustetlen, dal~ diese mittlere Durehblutungs~nderung bei M/innern wieder absolut st~,rker ist. Die mittlere reizbedingte Durehblu~ungs- zunahme oder Durehblutungsabnahme betragt beim Manne 150% des Wertes, der bei der Frau gemessen wurde (s. oben). Der gleiche Reiz ffihrt also zu einer ab- solut st/~rkeren Reaktion der Oberfl~ehendurehblutung beim Manne, w/~hrend die relative GrSge der Dureh- blutungsver~,nderungen, bezogen auf den Mittelwert der W~rmedurehgangszahlen bei den Geschleehtern gleieh ist.

Weiterhin zeigte sieh die besehriebene Abhgngig- keit des reizbedingten Verhaltens der Durchblutung yon der GrSge der Wi~rmedurehgangszahl. Ist die W//vmedurehgangszahl relativ groB, so reagiert die Wangenhaut auf den verwendeten thermischen Reiz (Mel3kopf yon 31 o C) mit einer Durchblutungsabnahme, ist sie klein, so kommt es eher zu einer Durchblutungs- zunahme, und zwar um so deutlieher, je geringer die W//rmedurehgangszahl ist. Dieses Verhalten scheint in den verschiedenen GrSgenklassen yon K bei beiden Gesehlechtern gleieh zu sein. Bei den Frauen ist je- doeh entspreehend ihren absolut niedrigeren Durch- blutungswerten eine Durehblutungszunahme auf den thermisehen l~eiz yon 31 ° C viel h//ufiger zu beob- achten gewesen als beim Manne, bei den Frauen in 30,6% yon 108 Bestimmungen, bei den M/innern in 13,3 % der 151 Bestimmungen. Da diese verschiedenen Reaktionen des peripheren Kreislaufes ihre I~fiekwir- kungen auf don Gesamtkreislauf haben mfissen, er- scheint dieser zuletzt beschriebene Unterschied in der geaktionsweise der Gesehleehter besonders wichtig.

Schlu[J]olgerungen Eine ausfiihrliehe Darstellung der zahlreichen

physiologisehen Problemstellungen, die in dieser Arbeit

ber'fihrt wurden, kann yon uns nicht beabsichtigt sein. Aueh sind wit uns darfiber im Maren, dag an einem Hautbezirk gefundene Unterschiede nieht kritiklos verMlgemeinert werden diirfen. Immerhin handelt es sich bei der Wangenhaut um einen wesentlichen Tefl der Gesiehtshaut, der im Rahmen der W/irmeregulation und im l~ahmen thermoreeeptiver t~eflexe eine be- sondere Bedeutung zukommt (EBBECKE ls, I~EI~ 54, B~AUC~ 9, GA~SC~E 26 u.a.). Thermisehe Reize auf das Gesieht ffihren besonders h/infig zu Kreislaufreak- tionen eingreifender Art. Deshalb diirfte der yon uns untersuehte Hautbezirk im t~ahmen nnserer Frage- stellung aneh besonders wesentlieh sein,

AuI Grund unserer Beobaehtungen glauben wit feststellen zu kSnnen: 1. dab sich die bekannten Unter- sehiede des Wg.rmehaushaltes bei den Gesehlechtern aneh bei der Wangendurehblutung nnter Behaglieh- keitsbedingungen linden lassen, 2. dab die versehie- dene Ausdehnung der K6rpersehMe bei Mann und Frau vermutlich nieht nut ein Gewebsproblem, son- dern ein mit dem Gewebsproblem koordiniertes Dureh- blutungsprobtem ist, 3. dab die verwendeten thermi- sehen Reize, die sieh in physiologisehen GrSl3enord- nungen bewegten, zu einer wesentlieh st/irkeren geak- tion der I tautdurehblutung beim Manne geffihrt haben, und 4. dab aueh in der Richtung der Durehblutungs- gnderungen Untersehiede bei den Gesehlechtern vor- lagen.

Diese Beobaehtungen erseheinen in einem beson- deren Lieht, seit T~AgE~ 59 am Beispiel der ~V/irme- regulation dargelegt hat, wie sehr die Funktion des Gesamtorganismus allein dadureh gest6rt werden kaim, dal~ dieser I~egelmeehanismus in Ansprueh ge- nommen ~ d , Iange bevor seine Kapazit/it in wgrme- regulatoriseher Hinsieht ersehSpft ist. Die Anpassung unseres Organismus an diese intal~te RegeIleistung der W/irmeregulation sei vermutlieh ein wesentliehes Pro- blem der Pathologie der Herz- und Kreislaulkrank- heiten.

Naehdem diese wgrmeregulatoriseh verursaehte Kreislanfbelastung heute als Bedingung ffir die Ent- stehnng yon Kreislaufkrankheiten yon Imaggebender Seite diskutiert wird, vermuten wit anf Grund der mit- geteilten Uberlegungen nnd Ergebnisse, dal3 zwisehen den beobaehtet~n physiol0gisehen Geschleehtsunter- sehieden des w/irmeregulatorisehen VerhMtens und der versehiedenen Pathologie der Herz- und Kreislauf- erkrankungen bei Mann und Frau bestimmte patho- genetiseh bedeutsame Beziehungen bestehen kSnnten. Wit stellen also anf Grund unserer Versuehsergebnisse, im Hinblick auf die bekannte Abhi/ngigkeit der ver- sehiedenen h/~modynamisehen Gr6gen sehon yon ge- ringen thermisehen geizen (DouPE, N~wMA~ und WILKINS 17 u. V. &) nnd nnter besonderem Hinweis auf die erw/ihnten Ausfiihrungen yon T~A~ER s9 zur Dis- kussion, ob die beobaehtete st/~rkere Reaktion auf thermisehe Reize beim Manne mit einer vermehrten w/~rmeregulatoriseh bedingten Belastung des Gesamt- kreislaufes verbunden ist. Anf diese Weise k6nnte die gr6Bere Morbiditgt und Mortalit,//t des Mannes an ge- wissen Herz- und Kreislanferkranknngen, etwa an Coronarsklerose und Herzinfarkt, mindestens teilweise besser Ms bisher erMgrt werden. Diese yon uns zur Diskussion gestellte t~rage kann nur dann zuverl/issig beantwortet werden, wenn das versehiedene w/irme- regulatorisehe VerhMten der Gesehleehter in seiner

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Jg. 34, Heft 19/20 .MARIANNE F:RITS(~tt: Eine Mikrobestimmung der p-Aminohippursi~ure im Serum 541 15. Mat 1956

E i n w i r k u n g auf den Gesamtka 'e is lauf an ether groBen Zah l y o n V e r s u c h s p e r s o n e n gepr f i f t wiled; h i e r z u be- d a r i es j e d o c h b e s o n d e r e r e x p e r i m e n t e l l e r Voraus - se t znngen , v o r a l l em e iner X l i m a k a r a m e r , die uns bis- he r n i c h t z u r Ver f f igung s~eht.

Zusammen/as~ung. E s w i r d f iber die B e s t i m m n n g de r W g r m e d u r c h g a n g s z a M e n dex W a n g e bet 54 M£n- n e r n (151 B e s t i m m u n g e n ) u n d bet 42 F r a u e n (108 Be- s t i m m u n g e n ) m i t d e m s t r 6 m u n g s c a l o r i m e t r i s e h e n Ver- f a h r e n n a e h H ~ s ~ b e r i c h t e t .

E s e r g a b e n sich d a b e i deu t t i ehe U n t e r s c h i e d e zwi schen d e n Geseh lech te rn , d ie s ieh te i ]weise d u r c h d ie b e k a n n t e grSl~ere A u s d e h n u n g de r p o i k i l o t h e r m e n K S r p e r s c h a t e bet de r F r a u e rk l~ ren lassen.

W e i t e r e b e o b a e h t e t e U n t e r s c h i e d e lassen j edoch die V e r m u t u n g zu, dab dieses v e r s c h i e d e n e V e r h a l t e n der K 6 r p e r s c h a l e m i t e ine r v e r s e h i e d e n s t a r k e n u n d tef lweise a u c h ande r s g e r i c h t e t e n i%eaktion der H a u t - d u r c h b l u t u n g auf t h e r m i s e h e t~eize e inhe rgeh t .

Dieses v e r s e h i e d e n e V e r h a l t e n de r H a u t d u r c h - b l u t u n g bet M a n n u n d F r a u wi rd in B e z i e h u n g zu der v e r s c h i e d e n e n P a t h o l o g i c de r H e r z - u n d Kre i s l au f - e r k r a n k u n g e n der Geseh l eeh t e r gese~zt. D a b e i w i r d v e r m u t e t , d a b diese phys io log i sehen U n t e r s c h i e d e y o n B e d e u t u n g f l i t d ie E r k e n n u n g de r N a t u r solcher H e r z - u n d K r e i s l a u f e r k r a n k u n g e n sein k S n n t e n , die e ine ein- d e u t i g e B e v o r z u g n n g eines Gesch lech te s zeigen.

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E I N E M I K R O B E S T I M M U N G D E R p - A M I N O H I P P U R S A U R E I M S E R U M DES YENEN- UND CAPILLARBLUTES

Von

MARIANNE FRITSCH Aus der Universitiits-:Frauenklinik (Direktor: ProL Dr. ]:i. GOECX;~) and dem Physiologisch-Chemischen Institu~ (Direktor: Prof. Dr. E. L~HNAItTZ)

der Westfiilisehen Wilhelms-Universit~t Miinster i. Westf.

Z u r E r m i t t l H n g des N i e r e n p l a s m a s t r o m e s wi rd in z u n e h m e n d e m MaBe die p - A m i n o h i p p u r s i i u r e ( P A H ) v e r w e n d e t . D ie y o n SMITH a n g e g e b e n e P A H - B e s t i m - m u n g i s t a u B e r o r d e n t l i e h genau . Sic e r f o r d e r t j e d o c h e ine grSBere B l u t e n t n a h m e y o n 4rea l 10 m l V e n e n b l u t in A b s t g n d e n y o n 20 ra in u n d i s t de sha lb be t K i n d e r n u n d P a t i e n t e n m i t sehr r e d u z i e r t e m A l l g e m e i n b e f i n d e n n i e h t dn rch f f ih rba r .

KISmeT, h a t in A n l e h n u n g an VESTERDAL, sowie KALA~T u n d MCART~UR eine M i k r o m e t h o d e zu r Be-

s t i m m u n g de r P A H - K o n z e n t r a t i o n i m Cap i l l a rb lu t en tw icke l t . E r s e t z t vo raus , dab die P A H - K o n z e n - t r a t i o n i m Cap i l l a rb lu t de r des V e n e n b l u t e s g M c h ist . KIMBEL v e r w e n d e t be t se inen V e r s u c h e n V o l l b l u t u n d be r i i cks i ch t ig t n i c h t bet de r B e r e c h n u n g den t t ~ m a t o - k r i t w e r t des B lu tes , so dab seine E r g e b n i s s e n i c h t m i t d e n W e r t e n de r S e r u m b e s t i m m u n g v e r g l e i c h b a r sind.

Z u r V e r e i n f a c h u n g de r B e s t i m m u n g n n d zu r SchonHng de r P a t i e n t e n w u r d e v e r s u c h t , in A n l e h n u n g an das V e r f a h r e n y o n KIMBEL, e ine M i k r o m e t h o d e der