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NEWS GESUNDHEIT TIPPS FITNESS ERNÄHRUNG GESUNDHEITS-INFORMATIONEN FÜR KUNDEN DER MEDICOM PHARMA AG . SCHUTZGEBÜHR: 3,00 . 43. Ausgabe, Dezember 2006 Die Seele: ein geheimnisvolles Wesen TITELFOTO: DPNY Warum sind die überflüssigen Pfunde so gefährlich für uns?

ÜBERGEWICHT

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In dieser Ausgabe geht es um diese Themen:Fischöl beruhigt den HerzschlagErsatzhaut kann Leben rettenVitalstoffe für gesunde GefäßeGesundheitsmeldungenKann Kaffee vorDiabetes mellitus schützen?Meditation dämpft SchmerzleidenSchlafhormon in RotweintraubenInterferon-lambda: möglicherSchutz vor AsthmaattackenSäfte können vorAlzheimerkrankheit schützen

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Page 1: ÜBERGEWICHT

NEWS GESUNDHEIT TIPPS FITNESS ERNÄHRUNG

GESUNDHEITS-INFORMATIONEN FÜR KUNDEN DER MEDICOM PHARMA AG . SCHUTZGEBÜHR: € 3,00 . 43. Ausgabe, Dezember 2006

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Warum sind die überflüssigen

Pfunde so gefährlich für uns?

Page 2: ÜBERGEWICHT

Editorial

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihre

Petra WonsVorstand der Medicom Pharma AG

eihnachten steht vor der Tür.

Das bedeutet nicht nur Besinn-

lichkeit, Geschenke und Weihnachts-

bäume, sondern auch Lebkuchen,

Gänsebraten und Weihnachtskekse.

Doch bevor Sie sich auf all die

weihnachtlichen Leckereien stür-

zen, sollten Sie zunächst das

Titelthema dieser Ausgabe lesen:

Übergewicht – Gefahr für die Ge-

sundheit.

Viele denken beim Thema Über-

gewicht lediglich daran, dass dicke

Menschen nicht dem Schönheits-

ideal unserer Zeit entsprechen.

Oft sehen auch Übergewichtige

selbst ihre zusätzlichen Pfun-

de nur als Beeinträchtigung

ihres Aussehens an.

Hier muss ein Umdenken stattfinden,

denn viel mehr als das Spiegelbild

gefährdet Übergewicht die Gesundheit.

Die Hälfte aller Bundesbürger ist über-

gewichtig und die Zahl der Todes-

fälle aufgrund von Ernährungsmängeln

nimmt jährlich zu. Auch der volkswirt-

schaftliche Schaden, der durch die vielen

Folgeerkrankungen von Übergewicht

entsteht, ist immens. Man muss sich von

dem Bild verabschieden, dass bei einer

Diät das Erreichen der Traumfigur im

Vordergrund steht. Die Gefahr für die

Gesundheit und die verkürzte Lebens-

erwartung durch das Übergewicht sollen

zum Abnehmen motivieren – und jedes

Kilo weniger verringert bereits die

Gesundheitsrisiken, die durch das Fett

entstehen. Im Titelthema gehen wir

auf mögliche Ursachen für Übergewicht

ein und versuchen zu erklären, warum

Speckpolster so gefährlich sind. Die

Zeiten, in denen „Wohlstandshügel“ oder

„Hüftgold“ gleichgültig durchs Leben

geschleppt wurden, sollten endgültig

vorbei sein. Natürlich ist es für einen

Menschen, der aufgrund seines Gewich-

tes nicht den gesellschaftlichen Vor-

stellungen einer Idealfigur entspricht,

wichtig, sich dafür nicht selbst zu ver-

urteilen. Ein übergewichtiger Mensch

sollte seinen Körper so annehmen und

lieben, wie er ist, dennoch sollte er nicht

resignieren und seinen Fettpolstern

gegenüber gleichgültig sein. Eine Diät

ist schon erfolgreich, wenn nur einige

Kilos schwinden.

Außerdem greifen wir in dieser Ausgabe

das Tabuthema Blasenschwäche auf.

Von Inkontinenz oder unwillkürlichem

Harnabgang sind vorwiegend Frauen

betroffen. Viele scheuen aus Scham den

Gang zum Arzt, doch je früher man

sich einem Mediziner anvertraut, umso

besser kann er helfen. Wir haben Ihnen

einige Informationen rund um die Blase

zusammengestellt.

Warum Tischtennis mehr ist als nur

langweiliges Pingpong, erfahren Sie ab

Seite 20. Lassen Sie sich überraschen.

Diese und noch viele weitere Themen er-

warten Sie auf den folgenden Seiten. Im

Namen aller Mitarbeiter der MEDICOM

wünsche ich Ihnen ein gesegnetes Weih-

nachtsfest und ein gesundes neues Jahr.

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Page 3: ÜBERGEWICHT

InhaltTitelthema:

Übergewicht Gefahr für die Gesundheit

Warum ist Übergewicht so gefährlich für die

Gesundheit? Wie kann man feststellen, ob man Überge-

wicht hat? Weshalb gefährdet insbesondere Bauchspeck unsere

Gesundheit? Welche Faktoren tragen dazu bei, dass ein Mensch

übergewichtig wird? Sind die Gene schuld oder sind

Dicke verfressen? Antwort auf diese Fragen erhalten

Sie in unserem Titelthema Übergewicht.

Tischtennis fördert die Gesundheit – und zwar

weitaus mehr, als viele glauben. In diesem

Artikel erfahren Sie Interessantes zur

Geschichte und zur Technik des Tischtennis.

Vielleicht gelingt es uns, Ihnen diesen

rasanten Sport schmackhaft zu machen.

In diesem Artikel erfahren

Sie, was Inkontinenz verur-

sacht und was man dagegen

unternehmen kann.

Kurzmeldungen:Fischöl beruhigt den HerzschlagErsatzhaut kann Leben rettenVitalstoffe für gesunde GefäßeGesundheitsmeldungenKann Kaffee vor Diabetes mellitus schützen?Meditation dämpft SchmerzleidenSchlafhormon in RotweintraubenInterferon-lambda: möglicherSchutz vor AsthmaattackenSäfte können vor Alzheimerkrankheit schützen

Gesundheit & Recht:Gerichtsurteile

Körper & Seele:Die Seele –ein geheimnisvolles Wesen

Neues aus der Forschung:Tabuthema Blasenschwäche

Bewegung & Fitness:Tischtennis – der neue Gesundheitssport

Titelthema:ÜbergewichtGefahr für die Gesundheit

MEDICOM informiert:Cumarin in ZimtgebäckGefahr durch Aprikosenkerne

Essen & Trinken:Ganz schön scharf Chili & Co. für Ihre GesundheitVitalstoff-Rezept

Rubriken:EditorialImpressumRätselseite

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Die Seele, das unbekannte Wesen. Wann

entsteht sie und was trägt zu ihrer Entwicklung

bei? Zu diesem Thema existieren viele Meinungen.

Wir haben Ihnen einige der gängigsten in diesem

Text zusammengetragen. Entscheiden Sie selbst,

welche Sie überzeugt.

Körper & Seele:Die Seele – ein geheimnisvolles Wesen

Neues aus der Forschung:

Tabuthema Blasenschwäche

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Bewegung & Fitness:Tischtennis – der neue Gesundheitssport Ab Seite

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Fischöl beruhigt denHerzschlag

icht nur bei Arteriosklerose sindOmega-3-Fettsäuren aus Fischöl

wichtig – Forscher fanden heraus,dass sie zudem den Herzschlag be-ruhigen können. An der niederländi-schen Universität Wageningen, unterder Leitung von Dr. Ingeborg Brouwer,wurde folgende placebokontrollierteStudie durchgeführt: Über einen Zeit-raum von drei Monaten wurden 84Männer im Alter von 61 bis 67 Jahrenauf ihre Herzfrequenz untersucht. Die tägliche Einnahme von 1.500 mg Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl konn-te dabei die Zahl der Herzschläge pro Minute um 2,1 Schläge im 24-Stunden-Durchschnitt senken – dies berichtetejüngst die Fachzeitschrift „AmericanJournal of Clinical Nutrition“. Fischölentlastet somit das Herz, indem es dieHerzfrequenz senkt: Die durch Omega-3-Fettsäuren bewirkte Senkungsratelag deutlich höher als der statistische Mittelwert von 2,1 Schlägen.

Die Wissenschaftler weisen allerdingsdarauf hin, dass bei diesem Durch-schnittswert zu berücksichtigen ist, obdie Versuchsteilnehmer wach warenoder schliefen. Denn: Die Senkung der Herzfrequenz stellte sich vor allemtagsüber im Wachzustand ein, währendder Nacht konnten kaum Verände-rungen der Anzahl der Herzschläge proMinute verzeichnet werden.

Fischliebhaber können ihren Bedarf anlangkettigen Omega-3-Fettsäuren mitmindestens zwei Fischmahlzeiten proWoche decken. Wer dies nicht schafft,kann seinen Körper auch mit einemNahrungsergänzungsmittel mit hoch-wertigem Fischöl versorgen.

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Ersatzhaut kann Leben retten

ie zweite Haut übernimmt so langelebenswichtige Funktionen des

Körpers, bis ein aus Hautresten im Labor gezüchtetes Eigentransplantat bereit-steht. Bei Verbrennungsopfern, vor allemmit großflächigen Brandwunden, stehtzunächst der Schutz vor Infektionen undVerdunstung im Vordergrund. Der Kör-per droht bei Verbrennungen regelrechtauszutrocknen, da durch die Bildung vonWundflüssigkeit der durchschnittlicheVerlust von 20 ml Wasser, das pro Quadratmeter Haut in einer Stunde ver-dunstet wird, schnell auf das Zehnfache ansteigen kann. Außerdem ist der KörperInfektionen durch Keime und Bakteriennahezu schutzlos ausgeliefert. Um das zu verhindern, entwickelten die Wissen-schaftler vom ITV eine künstliche Ersatz-haut, die die Verdunstung des Körpersauf ein normales Maß reduziert undvor Infektionen schützt. Zudem fördertdie zweite Haut die Neubildung des nachwachsenden Gewebes und lässt sich

Forscher des Instituts für Textil- und Verfahrenstechnik (ITV) in Denkendorf entwickelten eine papierdünne Ersatzhaut, die Verbrennungsopfern das Leben retten kann.

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Links sind Aufnahmen von einer verbrannten Haut zu sehen, die mit einem Rasterelektronenmikroskop erstelltwurden. Die nebenstehenden Bilder zeigen den durch die Ersatzhaut beschleunigten Genesungsprozess.

ohne Probleme nach und nach von derneuen Gewebedecke verdrängen. DerStoff, der all diese Eigenschaften in sichvereint, ist die Polymilchsäure. DiesesMaterial dient als Trägersubstanz für die künstliche Ersatzhaut. Die Substanzwird schmelzpolymerisiert und dann zu einer Membran verarbeitet, die einegroße Menge feinster Poren enthält.Diese gewährleisten eine ausreichendeVerdunstung des Körpers, sind aber soklein, dass keine Bakterien von außenhindurchdringen und die Wunden infizie-ren können. Ein großes Plus: Das Materialwirkt schmerzstillend. Ein weiterer Vorteilist die Geschmeidigkeit des Stoffes, diedurch die Einlagerung von Copolymerenerreicht wird. Das Material passt sich so perfekt den kleinsten Oberflächenun-ebenheiten an. Zudem wird die Ersatzhautbeim Auflegen transparent und ermög-licht den Ärzten auf diese Weise eineständige Sichtkontrolle des Heilungs-prozesses.

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100 g Hering liefern IhremKörper 1,6 g Omega-3-

Fettsäuren. Auch Lachs ist reich an diesen Fettsäuren:

In 100 g Lachs sind 1,2 g der Omega-3-Fettsäuren enthalten.

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GesundheitsmeldungenGANZ KURZ

Gesunde SeniorenEine bundesweite Umfrage des Statisti-schen Bundesamtes ergab, dass vier vonfünf Senioren mit ihrer Gesundheit zu-frieden sind. Klagen über gesundheitliche Beschwerden kommen dabei häufiger von Frauen als von Männern im Alter ab65 Jahren: Rund 23 Prozent der weiblichenBefragten fühlten sich krank, während nur21 Prozent der männlichen Umfrageteilneh-mer über Beschwerden klagten. Senioren imAlter zwischen 60 und 64 Jahren sehen dasanders – in dieser Altersspanne sind es dieFrauen, die sich laut der Umfrage einer besseren Gesundheit erfreuen.

Neu: schmerzfreie SpritzeEine schmerzfreie Injektion und Blutab-nahme ist nun mit einer neu entwickeltenSpritze möglich. Wissenschaftler des Instituts für Mikrotechnologie Hannoverhaben eine neue Spritze entwickelt, derenMikrokanülen aus Keramik bestehen undnur rund einen halben Millimeter langsind. Die Kanülen dringen so nur knappunter die Hautoberfläche und erreichensomit nicht die schmerzempfindlichenSchichten. Trotzdem ist die Tiefe ausrei-chend, um Medikamente zu verabreichenund Blut entnehmen zu können. Die neueSpritze sei zudem bruchsicher, dauerhaftscharf und könne keine Allergien her-vorrufen. Aufgrund ihrer Robustheit seien die Mikronadeln besonders geeignet fürPatienten, die sie mehrfach benutzen müssen, wie zum Beispiel Diabetiker.

Vitamin D gegen KrebsEine US-Studie ergab, dass Personen, dieVitamin D einnehmen, nur fast halb sowahrscheinlich Pankreaskrebs bekommen.46.000 Männer zwischen 40 und 75 Jah-ren sowie 75.000 Frauen im Alter von 38bis 65 Jahren wurden untersucht: Diejeni-gen, die die empfohlenen 400 I. E. (10 µg)Vitamin D pro Tag einnahmen, konntenein um 43 Prozent geringeres Risiko fürden Krebs der Bauchspeicheldrüse ver-zeichnen. Die Testpersonen, die wenigerals 150 I. E. pro Tag Vitamin D zu sichnahmen, konnten immerhin das Risiko um22 Prozent senken.

Lutein kann Blindheit verhindernWissenschaftler der University of Manches-ter fanden heraus, dass der Genuss von Spinat vor der altersbedingten Makuladege-neration (AMD) schützen kann. Das im Spi-nat enthaltene Lutein hilft bei der Bildungdes protektiven Augenpigments. Zusammenmit Zeaxanthin formt es eine ölige gelbeSubstanz – das Makulapigment, das wahr-scheinlich vor AMD schützt. Die Forscherplanen nun eine Studie mit AMD-Patientenim Frühstadium. Eine Nahrungsergänzung,die sowohl Lutein als auch Zeaxanthin enthält, kann demnach ebenso der Krank-heit vorbeugen.

Mehrere Studienergebnisse bestätigen, dass Vitamine und auchCoenzym Q10 Arteriosklerose vorbeugen.

Vitalstoffe für gesunde Gefäße

auf das LDL-Cholesterin. Vitamin Eschützt das LDL-Cholesterin und trägt damit zur Gesundheit der Gefäße bei. Esfängt in seiner Funktion als Antioxidansdie Freien Radikale ab, bevor sie dasLDL-Cholesterin schädigen können. AuchCoenzym Q10 ist ein sehr wirkungsvollesAntioxidans, das so wie die Vitamine Eund C in der Lage ist, Freie Radikale unschädlich zu machen. Coenzym Q10 istaußerdem in der Lage, Vitamin E zu rege-nerieren, das sich während der Neutra-lisierung der Radikalangriffe verbraucht.Neueste Erkenntnisse sprechen auch fürden Therapieeinsatz von Niacin, das ins-besondere für eine Erhöhung des gefäß-gesunden HDL-Cholesterins sorgen kann.

Ernährungswissenschaftler und Ernäh-rungsmediziner sind sich einig: Grundlagefür die Behandlung von Gefäßerkran-kungen ist eine gesunde Ernährung und Lebensweise. Eine gezielte Nahrungs-ergänzung mit Vitalstoffen kann dieTherapie zusätzlich positiv beeinflussen.

abei wurden besonders bei den Vita-minen C, E, Niacin, Folsäure, B2,

B6 und B12 sowie bei Coenzym Q10wichtige Schutzfunktionen festgestellt.

Die Vitamine Folsäure, B2, B6 und B12ermöglichen im Stoffwechsel den Abbauvon Homocystein. Das Zwischenprodukt,das beim Eiweißabbau gebildet wird, giltals Risikofaktor für Herz- und Gefäßer-krankungen. Die Vitamine C und E habeneinen positiven Einfluss bei der Behand-lung von zu hohen Blutfettwerten. Dasstellten Wissenschaftler in einer Studie anJugendlichen fest. Vitamin E schützt dieim Blut zirkulierenden Cholesterinpartikelvor Angriffen von Freien Radikalen. Freie Radikale oxidieren das LDL-Choles-terin, wodurch es schädigend auf die Gefäßwand wirkt. Erhöhte LDL-Choleste-rin-Werte im Blut gelten deshalb als Risikofaktor für das Entstehen von Arteriosklerose. Die charakteristischenGefäßveränderungen bei der Arterio-sklerose entstehen durch Radikalangriffe

Eine Nahrungsergänzung mit hochwertigen Vitalstoffen kann die Therapie von Gefäßerkrankungen positivbeeinflussen

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Frauen immerhin um 30 Prozent. Ob die-ser Effekt durch den täglichen Munterma-cher ausgelöst wird oder in Abhängigkeitzu den speziellen Lebensgewohnheitenvon Kaffeetrinkern steht, vermögen dieWissenschaftler zum jetzigen Zeitpunktnicht zu sagen, obwohl in der Studie Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht und Bewegungsmangel mit berücksichtigtwurden. Die Ergebnisse werden in derFachwelt kontrovers diskutiert. Denn Diabetes Typ 2 entsteht, wenn die Körper-zellen nicht mehr auf Insulin reagieren.

Dadurch steigen die Blutzuckerwerte undauch Herzschäden als Spätfolgen sindnicht auszuschließen. Insofern steht derKonsum von Kaffee eigentlich den Studi-energebnissen gegenüber. Denn auch Kaf-fee erhöht die Blutzuckerwerte, vermindertdie Reaktion auf Insulin und müsste somitdas Diabetesrisiko eigentlich verstärken.Die erhaltenen Studienergebnisse sagenaber genau das Gegenteil aus.

Eine Erklärung könnte man in den Kaffee-inhaltsstoffen Kalium und Magnesiumfinden. Zudem könnten Antioxidantien imKaffee eine Rolle spielen. Denn diese können die körpereigenen Freien Radikaleunschädlich machen und so der Ent-wicklung des sogenannten Altersdiabetes entgegenwirken. Der Koffeingehalt als bestimmender Faktor lässt sich übrigensausschließen. Eine Studie der UniversitätMinnesota an über 28.000 Frauen kam zudem Schluss, dass entkoffeinierter Kaffeedas Diabetesrisiko sogar noch deutlichersenkt. Auch die Zubereitungsmethoden als Cafè Latte, Cappuccino oder Espressosowie die übliche Filtermethode wurdenals Faktoren ausgeschlossen.

Eine generelle Empfehlung, viel Kaffee zutrinken, um Diabeteserkrankungen vorzu-beugen, wollen die Wissenschaftler trotz-dem nicht aussprechen. Erstens könnenmit dem Kaffeekonsum andere Nebenwir-kungen wie Nervosität und Schlaflosigkeiteinhergehen. Zweitens müssen Folge-studien durchgeführt werden, um denZusammenhang zwischen Kaffee und den Blutzuckerwerten besser zu verstehen. Die gesamten Studienergebnisse des Teams um Dr. Frank Hu sind im Fachmagazin„Annals of Internal Medicine“ nachzulesen.

ie Forscher um Studienleiter Dr.Frank Hu von der Harvard School in

Boston führten eine Studie an 126.210Probanden durch. Über einen Zeitraumvon bis zu 18 Jahren sammelten die Wis-senschaftler Daten über den Kaffeekonsumder Männer und Frauen. Diese brachtensie in Zusammenhang mit aufgetretenenDiabeteserkrankungen. Im Ergebnis redu-zierte sich das Risiko von Männern, anDiabetes Typ 2 zu erkranken, bei einemKonsum von sechs oder mehr Tassen Kaffee pro Tag um 50 Prozent – bei

US-amerikanische Wissenschaftler fanden heraus: Wer mindestenssechs Tassen Kaffee täglich zu sich nimmt, senkt das Risiko, an Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken, um die Hälfte. Dennochwarnen die Wissenschaftler davor, das koffeinhaltige Heißgetränkals Diabetesprophylaxe zu verwenden.

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Kann Kaffee vor Diabetes mellitus schützen?

Der Zusammenhang zwischen Kaffeeund Diabetes ist somit momentan nochumstritten. Gut belegt ist dagegen derNutzen eines der ältesten Gewürze derWelt: Zimt. Bereits vor 4.000 Jahrenwurde es von Ägyptern, Indern undChinesen als Heilmittel genutzt. Einepakistanische Studie bestätigt dieWirkung des pflanzlichen Mittels zur diätetischen Unterstützung. Drei bissechs Gramm Zimt pro Tag könnenden Nüchternglucosespiegel senken sowie die Triglyceridwerte, das LDL-Cholesterin und das Gesamtcholesterin.Eine vergleichbare Menge an Zimt-inhaltsstoffen können Diabetiker auchdurch spezielle diätetische Produktemit wässrigem Zimtextrakt zusich nehmen.

Die im Kaffee vorkommenden Antioxidantien können körpereigene Freie Radikale unschädlich machen. DemAltersdiabetes könnte somit durch den Genuss von Kaffee entgegengewirkt werden.

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sen sowie subjektive Aussagen der Pro-banden über die Stärke des Schmerzesgetroffen. Dieser Versuch wurde dannam Ende der Studie nach fünf Monatenerneut durchgeführt. Die Probanden beider Gruppen beurteilten im erstenExperiment die Intensität des Schmerzesetwa gleich. Die Messungen der Hirnak-tivitäten zeigten jedoch einen deutlichen Unterschied: Die Gruppe der medita-tionserfahrenen Teilnehmer verzeichnetein diesem ersten Versuch eine bis zu 50 Prozent schwächere Reaktion der betroffenen Hirnareale. Im zweitenVersuch, der fünf Monate später durch-geführt wurde, waren allerdings keine

Unterschiede mehr zwischen den beiden Gruppen zu erkennen – weder bei denMessungen der Hirnareale noch bei densubjektiven Eindrücken. Die Gruppe der„unerfahrenen Probanden“ hat also in-nerhalb dieser fünf Monate mit regel-mäßiger Meditation denselben Stand derHirnreaktion erreicht wie ihre meditati-onsgeübten Pendants. Jahrelange Medita-tionserfahrung ist deshalb anscheinendnicht notwendig, um davon profitieren zukönnen. Außerdem tritt der Effekt nichtnur während der Meditation auf, sondernauch in den Phasen dazwischen.

Die Wissenschaftler vermuten, dass dieregelmäßige Meditation zwar nicht dasakute Schmerzempfinden, wohl aber dasmit Schmerz verbundene Leiden verrin-gert. Möglicherweise führt das Medi-tieren dazu, dass im Gehirn vermehrt körpereigene opiumartige Substanzenproduziert werden. Die Meditationkönnte aber auch eine Verringerung vonKörperreaktionen wie Stress oder An-spannung bewirken, die den Schmerznormalerweise verstärken. Die genaueUrsache des Effekts soll nun in Folge-studien geklärt werden.

n der kleinen Studie nahmen 24 Probanden im Alter von 50 bis

60 Jahren teil. Die Hälfte der Teilnehmerhatte vor Beginn der Studie keinerlei Er-fahrungen mit Meditationstechniken undwurde erst nach Beendigung des erstenStudienexperiments fünf Monate langdarin unterrichtet. Die anderen Proban-den praktizierten dagegen bereits seit 30Jahren die sogenannte TranszendentaleMeditation. Um das Schmerzempfindenzu testen, führten die Wissenschaftler zuStudienbeginn ein Experiment durch, bei dem die Teilnehmer zwei Finger in 51 Grad heißes Wasser tauchen mussten.Dabei wurde die Gehirnaktivität gemes-

US-amerikanische Wissenschaftler untersuchten in einer Studie denEinfluss von Meditation auf das Schmerzempfinden. Das Ergebnis:Meditative Übungen verringern die Reaktion des Gehirns aufSchmerz.

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dämpft Schmerzleiden Meditation

Die Schmerzschwellen des Körperssind in den einzelnen Regionenunterschiedlich. Von den Füßen ausgehend, nimmt die Schmerz-empfindlichkeit in aufsteigenderRichtung zum Kopf hin zu.

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MittlereSchmerz-schwelle

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Italienische Botaniker von der Universität Mailand konnten dasSchlafhormon Melatonin in den Schalen verschiedener Rotwein-trauben nachweisen. Unklar ist allerdings, ob das Hormon auch nochnach dem Keltern im Wein vorhanden ist.

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esonders große Mengen an Melatoninwiesen die Forscher um Marcello Iriti

in den Rebsorten Nebbiolo, Croatina, Cabernet Sauvignon und Sangiovesenach. Sangiovese ist eine der Haupttrau-ben des Chiantis. Melatonin wird nichtnur in der Zirbeldrüse – im Zwischenhirn– von Wirbeltieren gebildet, wie manjahrelang glaubte. Auch bei Bakterien, verschiedenen Einzellern, Pilzen, einigenwirbellosen Tieren und vielen Pflanzenkonnte die Produktion von Melatoninnachgewiesen werden. Im menschlichen

Körper regelt Melatonin, das hauptsäch-lich nachts gebildet wird, den Schlaf-wach-Rhythmus – bei Pflanzen unter an-derem den Zeitpunkt des Blühens. Solltesich der Verdacht bestätigen, dass Melato-nin auch nach dem Keltern in Wein vor-handen ist, wäre dieser somit – in Maßengenossen – noch gesünder als bisherangenommen. Denn das Schlafhormonkann auch genau wie andere im Rotweinenthaltene Antioxidantien gefährlicheFreie Radikale unschädlich machen. Dievorhandene Menge Melatonin in Trauben

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ist jedoch viel ge-ringer als die Mengein bekannten Heil-pflanzen wie zumBeispiel Johannis-kraut. Johanniskrautenthält bis zu vier Mi-krogramm Melatonin proGramm, Trauben dagegennur ein tausendstel Mikro-gramm des Hormons proGramm. Trotzdem ist derForschungsleiter Iriti von derberuhigenden und gesundheits-fördernden Wirkung auch bei diesergeringen Menge Melatonin überzeugt.

Es gibt jedoch auch gegenteilige Mein-ungen anderer Wissenschaftler, wie zumBeispiel die des Hirnforschers RichardWurtman vom Massachusetts Institute ofTechnology. Seiner Meinung nach sinddie von Iriti verwendeten Methoden nichtzuverlässig genug und verlangen nachanderen Verfahren, die das Ergebnis be-stätigen. Marcello Iriti und sein Team sinddennoch überzeugt von ihrer Entdeckungund wollen nun prüfen, ob auch nachdem Keltern noch Melatonin im Rotweinvorhanden ist. Ihre bisherigen Studiener-gebnisse veröffentlichten sie im „Journalof the Science of Food and Agriculture“.

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Der Rhythmus derMelatoninproduktionim Verlauf eines Tages:

Melatonin wird hauptsäch-lich nachts gebildet. Mit dem

Alter nimmt die Produktion von Melatonin ab.

Schlafhormonin Rotweintrauben

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Thomas Spengler

Bewahren uns Antioxidantien vor Krebs?

Können Vitamine vor Arteriosklerose schützen?

Verhindern Vitalstoffe Herz-Kreislauf-Erkrankungen?

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Interferon-lambda: möglicher Schutz vor Asthmaattacken

attacken in eine mögliche Abhängigkeitder Interferonproduktion zu bringen. DasErgebnis bestätigte die Vermutung desForscherteams: Je weniger antivirales Interferon-lambda gebildet wurde, umsostärker waren die Asthmaanfälle. Ob dieverminderte Interferon-lambda-Produk-tion eine Ursache oder eher ein Symptomvon Asthma ist, ist zurzeit noch unklar.Mögliche Gründe für die mangelnde Produktion von Interferon-lambda könn-ten eine nicht normale Entwicklung derImmunabwehr in der Kindheit der Asthmatiker oder ein Gendefekt an einemfür die Produktion des Interferon-lambdawichtigen Molekül sein. Die Forscherhoffen, dass ihre Entdeckung ein wichtigerSchritt bei der Behandlung von Asthmasein wird und in Zukunft schwere Asthmaanfälle mit speziellen Inhala-toren verhindert werden können. Die neuen Inhalatoren sollen die fehlendenInterferone direkt in die Lunge pumpen.

ie Forscher um Professor Dr. SebastianJohnston vom Imperial College Lon-

don und vom Medical Research CouncilísAsthma Mechanism Centre vermuteten,dass Asthmapatienten weniger Proteineaus der erst kürzlich entdeckten Gruppevon Interferon-lambda herstellen. Um ihreHypothese zu bestätigen, entnahmen dieWissenschaftler Lungenzellen von gesun-den und asthmakranken Menschen. DieseZellen infizierten sie nun in Petrischalenmit Schnupfenerregern (Rhinoviren) underhielten das erwartete Ergebnis: dieProduktion von Interferon-lambda. Aller-dings produzierten die Zellen der Asthma-patienten nur halb so viel Interferon-lambda im Vergleich zu den Zellen der gesunden Gruppe. Durch die Zugabe desInterferon-lambda in die Petrischalenkonnten die Viren wiederum effektivbekämpft werden. Im nächsten Schrittwurden die Testpersonen mit Rhinovireninfiziert, um die Schwere der Asthma-

Britische Forscher entdeckten, dass Asthmapatienten in ihren Lungen nur geringe Mengen Interferon-lambda bilden. Das bei Gesunden ausreichend vorhandene antivirale Protein wehrt ein-gedrungene Viren ab. Neue Inhalatoren könnten damit in Zukunftmöglicherweise auch Asthmatiker schützen.

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Die Rhinoviren sind Schnupfenerreger und hier in einer Vergrößerung von 100.000 : 1 zu sehen. Durch die Zugabevon Interferon-lambda könnten diese Viren effektiv bekämpft werden.

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as Team um den Studienleiter Qi Daibeobachtete 1.836 Amerikaner japa-

nischer Herkunft, die keine Anzeichen vonDemenz oder Morbus Alzheimer aufwie-sen. Japanische Einwanderer bilden eineideale Testgruppe, da Demenzerkrankun-gen in Japan deutlich seltener sind als inden USA. Das Risiko steigt jedoch nachder Immigration aufgrund geänderterErnährungs- und Lebensweisen, so dieVermutung der Wissenschaftler.

Zu Beginn der Studie durchliefen alle Probanden den CASI-(Cognitive-Abili-ties- Screening-Instrument-)Test, der einewichtige Rolle in der Alzheimerforschungspielt. Auf diese Weise konnten die kognitiven Fähigkeiten der Teilnehmerbestimmt und anhand späterer Gehirn-

funktionstests Rückschlüsse gezogen wer-den. Außerdem wurde sichergestellt, dassdie Probanden bei Studienbeginn nochnicht an Morbus Alzheimer oder Demenzerkrankt waren.

Die gesunden Testpersonen wurden nunüber einen Zeitraum von zehn Jahren aufihre Lebens- und Essgewohnheiten hin be-obachtet. Die geistige Fitness wurde allezwei Jahre überprüft. Dabei erhielten dieForscher erstaunliche Ergebnisse: Die Teilnehmer, die mindestens dreimal proWoche Obst- oder Gemüsesäfte tranken,senkten ihr Risiko, an Alzheimer zu erkranken um 76 Prozent! An diesem Ergebnis ist besonders erstaunlich, dasssich der Saftkonsum besonders bei solchen Patienten bemerkbar machte, die das

Risikoallel Apolipoprotein E-epsilon-4 insich trugen. Das von diesem Gen kodierteProtein ist wahrscheinlich an der Bildungvon gefährlichen Plaques (Ablagerungen)im Gehirn beteiligt und gilt somit als genetischer Marker, der auf eine Demenz-krankheit hinweist.

Die Wissenschaftler um Qi Dai kamennach der Auswertung der Daten zu demSchluss, dass Polyphenole, wie sie auch in Traubenkernextrakten vorkommen,wahrscheinlich der entscheidende Faktorfür die Alzheimerprävention waren. Poly-phenole sind Naturfarbstoffe, die sich zumBeispiel in hoher Konzentration in denSchalen vieler Früchte befinden. Dieserklärt auch, wieso sich auch Fruchtsäfteim Gegensatz zu Früchten zur Präventionvon Alzheimer eignen – denn die Schalenwerden in Fruchtsäften mitverarbeitet unddiese beinhalten somit eine große Zahlan Polyphenolen. Früchte werden dagegenoft geschält, ohne Schale verzehrt undsomit ihrer wertvollen sekundären Pflan-zenstoffe beraubt. Wer Demenzerkran-kungen vorbeugen möchte, sollte somitmindestens dreimal pro Woche Obst- oderGemüsesäfte trinken. Dabei finden sichbesonders große Mengen an Polyphenolenin den Schalen von Äpfeln und Trauben inForm von Quercetin. Aber auch alle ande-ren Früchte oder Gemüse beinhalten wich-tige sekundäre Pflanzenstoffe. Neben Polyphenolen scheinen auch Folate einewichtige Rolle zu spielen, fanden dieWissenschaftler heraus. Die Ergebnisse derStudie veröffentlichten die Forscher in der Fachzeitschrift „American Journal ofMedicine“. Auch in hochwertigen Multi-vitalstoff-Präparaten sollten Polyphenolewie OPC enthalten sein.

US-amerikanische Wissenschaftler vom Vanderbilt University Medical Center fanden heraus, dass das regelmäßige Trinken vonFrucht- oder Gemüsesäften das Risiko, an Morbus Alzheimer zuerkranken, um 76 Prozent senkt.

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Der Genuss von Frucht-und Gemüsesäften kann

das Risiko senken, anMorbus Alzheimer zu

erkranken

SäfteSäftekönnen vor

Alzheimerkrankheit schützen

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GERICHTSURTEILE IN SACHEN GESUNDHEIT • GERICHTSURTEILE IN SACHEN GESUNDHEIT • GERICHTSURTEILE IN SACHEN GESUNDHEIT

GERICHTSURTEILE IN SACHEN GESUNDHEIT • • GERICHTSURTEILE IN SACHEN GEIN SACHEN GESUNDHEIT§

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Eine Haftung für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität können wir nicht übernehmen.

Schmerzensgeld nochJahre nach UnfallmöglichDie Verjährungsfrist für Spätfolgeneines Unfalls beginnt nicht am Tagdes Unfalls, sondern zu dem Zeit-punkt, zu dem das Unfallopfer davonerfährt, dass Spätfolgen mit dem Unfall im Zusammenhang stehen.Das Landgericht Kaiserslauternverurteilte einen Unfallverursacher dazu, dem Opfer weitere 20.000 Eu-ro Schmerzensgeld zu zahlen.

Landgericht Kaiserslautern,AZ: 2 O 333/01

Fahrt zur Schule muss das Amt für Behinderte zahlen Auch Behinderte, die Sozialhilfe beziehen, haben einen Anspruch aufeine angemessene Schulbildung – so argumentiert das Oberverwal-tungsgericht Bautzen im Falle einerbehinderten Schülerin, die ihreFahrtkosten zur Schule nicht selbsttragen konnte. Die hochgradigSchwerhörige konnte aufgrund ihrerBehinderung nicht auf öffentlicheVerkehrsmittel zurückgreifen, um zueiner Schule für Schwerhörige zukommen, die 40 Kilometer von ihremWohnort entfernt liegt. Ein Sammel-taxi müsse sie zur Schule bringen undauch wieder abholen. Die Schülerinklagte auf Erstattung des Eigenanteils,der Landkreis Mittweida lehnte jedochab. Das Gericht entschied: DieserMehraufwand wird dem Betroffenendurch seine Behinderung aufge-zwungen. Deshalb sei er Teil der sozialhilferechtlichen Eingliederung –der Sozialhilfeträger muss den Eigenanteil der Fahrtkosten somit in diesem Fall übernehmen.

Oberverwaltungsgericht Bautzen, AZ: 4 B 72/06

Impfung nur mit Einwilligung erlaubtEin Allgemeinarzt aus dem Rhein-Neckar-Kreis machte einen eindeuti-gen Fehler: Er impfte in den Jahren1999 und 2000 in fast 90 Fällen seinePatienten grundlos und darüber hinaus ohne deren Wissen. Unter demVorwand, die Spritzen würden zurLinderung der aktuellen Beschwerdendienen, führte er die Impfungendurch, um diese später als Kassen-leistung abzurechnen. Die Juristenwerteten dies als Körperverletzung, dader Arzt die Patienten darüber hinausnicht über die Impfrisiken aufgeklärthat. Das Gericht verhängte ein fünfjähriges Berufsverbot gegen denAllgemeinmediziner.

Landgericht Mannheim, AZ: 6 Kls 616 Js 3682/01

Seelische Schäden:Unfallverursachermuss haftenNicht nur für körperliche, auch fürseelische Schäden muss der Unfall-verursacher haften. In einem aktuel-len Fall gab das OberlandesgerichtSaarbrücken der Klage eines Unfall-opfers auf ein höheres Schmerzens-geld statt. Nach einem Auffahrunfalllitt der Kläger unter anderem an Ermüdungen, Reizbarkeit, Schwer-hörigkeit und Interessenverlust. Dieswurde durch einen Sachverständigenfestgestellt. Dem Opfer wurden zu-sätzlich zu den 1.500 Euro Schmer-zensgeld 23.000 Euro zugesprochen.Obwohl der Kläger bereits vordem Unfall als „labile Persön-lichkeit“ galt, ist entscheidend,dass die psychischen Schädennicht ohne den Unfall aufge-treten wären und durch ihnausgelöst wurden.

Oberlandesgericht Saarbrücken, AZ: 4 U 326/03-5/05

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Vorsicht beim Aufprall: Der Unfallver-ursacher muss nicht nur für körperliche,

sondern auch für seelische Schäden haften

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müssen wir uns auf das paradoxe Weseneinlassen, die Widersprüche hinnehmen,um vielleicht sogar darin eines der we-sentlichen Merkmale der Seele erkennenzu können. In der Literaturwelt findetman Unmengen von Ansätzen, die Seelezu erklären und zu umfassen. Viele Phi-losophen und Wissenschaftler befassensich mit dem Thema „Menschsein“, stel-len sich die Frage, wo das „Menschsein“anfängt, sprich wann die Entwicklung

as geheimnisvolle Wesen, das wirSeele nennen, hat die verschieden-

artigsten und gegensätzlichsten Eigen-schaften. Die Seele ist allgegenwärtig –und doch unauffindbar. Sie kann eng geschlossen sein – oder weit geöffnet.Wir können sie als zart erleben – undebenso als sehr mächtig. Ewigkeits-gedanken werden mit vergänglichen Begierden in der Seele vereint. Wollenwir uns näher mit der Seele befassen, so

der Seele einsetzt. Eine allgemein aner-kannte Definition existiert bis heutenicht. Wir möchten Ihnen in diesem Artikel deshalb drei verschiedene Denk-ansätze vorstellen. Bilden Sie sich selbstIhre Meinung, denn bei diesem sensiblenThema möchten wir uns nicht anmaßen,Ihnen eine Meinung vorzugeben. Jederhat eine andere Auffassung, um dasgeheimnisvolle Wesen Seele zu begreifenund zu erleben.

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Schwer greifbar und nicht einfach zuerklären: Die menschliche Seele ist

ein Phänomen für sich. Versucht man,die Seele zu beschreiben, muss manschnell feststellen, dass Worte nur teilweise die lebendige Wirklichkeit

wiedergeben können.

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SEELE–SEELE–DIE

EIN GEHEIMNISVOLLESWESEN

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den, Tagen und Monaten danach dieGrundlagen menschlicher Identität. Eini-ge sind dabei der Auffassung, die Seeleerwache mit der Verschmelzung einermenschlichen Eizelle und einer mensch-lichen Samenzelle – also im Moment derZeugung. Genau in diesem Augenblickwerde dem neuen Leben, dem Embryo,von Gott der „Lebensatem“ (Odem) – die Geistesseele – eingehaucht. Anderegehen davon aus, dass das menschliche Leben ca. in der neunten Woche nach der Befruchtung beginnt. In diesem Stadiumbildet sich ein individueller lebender Organismus heraus, der Embryo reiftzum Fötus. Die Knochen- und Muskelbil-dung hat bereits eingesetzt. Von diesemStadium an haben wir es mit wirklich lebenden Zellen zu tun. Hier greift dieTheorie, dass erst dann die Seele einge-haucht wird, wenn eine „angemesseneMaterie“ vorhanden ist.

Wann genau „das Leben“ auch anfangenmag – jeder hat hierüber sicher seine

Einige Forscher nehmen an, die seelischeEntwicklung beginne bereits im Dunkeldes Uterus, lange bevor der Mensch dasLicht der Welt erblickt. In den erstenneun Monaten des Lebens werden dieFundamente für unsere Persönlichkeitgelegt: für unser Denken und Fühlen,unser Körperbewusstsein, unsere sprach-liche und gestische Ausdrucksmöglich-keit, unser Vertrauen in uns und in dasLeben. Die Seele ist kein Organ, sie hatkeinen bestimmten Ort im Körper. Siegestaltet sich mit seiner Entstehung undim Verlauf des gesamten Lebens einesMenschen. In ihr entstehen vor undwährend der Geburt sowie in den Stun-

eigene Meinung. Die Betrachtungsweise,dass auch Embryos schon eine Seele haben, ist natürlich auch immer wiederBestandteil von Diskussionen, wenn esum das Thema Abtreibung geht. Fakt ist, dass der seelische Zustand der zu-künftigen Mutter während der Schwan-gerschaft einen enormen Einfluss auf das heranwachsende Kind hat. Ist dieSchwangere extremem Stress ausgesetzt,so kann das Baby mit einem niedrigerenGeburtsgewicht zur Welt kommen. DieVersorgung über die Plazenta kann sichin Stress-Situationen der Mutter ver-ringern, sodass das Ungeborene unter Umständen nicht ausreichend mit Nähr-stoffen und Sauerstoff versorgt wird.

Viele werdende Mütter sind sicher derMeinung, dass das Kind, das in ihremLeib heranwächst, bereits über eine See-le verfügt! Eine Schwangere spürt ihrKind und lernt es bereits kennen, auchwenn es noch gar nicht auf der Welt ist.Schließlich freut sich eine gesundeSchwangere über „das heranwachsendeKind“ in ihrem Leib, sicher würde sienicht sagen, „in mir wächst ein Fötus“. Es besteht bereits eine starke Verbindungzwischen Mutter und Kind, man könnteauch sagen: Zwei Seelen haben sich gefunden.

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WANN ENTWICKELT SICH DIE SEELE?DREI VERSCHIEDENE DENKANSÄTZE

Theorie 1:

Die Seele entwickelt sich bereits im Mutterleib

Die Menschen werden nicht an dem Tag geboren, an dem ihre Mutter sie zur Welt bringt, sondern wenn das

Leben sie zwingt, sich selbst zur Welt zu bringen.Gabriel Garcia Márquez (*1927), kolumbianischer Schriftsteller

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anzugehen. Das „Ich“ wird aktiv unddurch seine Tätigkeit wird die Seele alssolche erst gebildet. Die Geburt des „Ich“in der Seele vollzieht sich nach und nachin verschiedenen Phasen. Die Seele kommtnun zum Ausdruck und fängt an, sich zuentwickeln.

Anhänger dieser These gehen davon aus,dass die Seele mit dem ersten Atemzug inden Körper „einzieht“, jedoch vorerst eineWeile dort ruht. In den ersten sieben Jah-ren wird sie von außen geformt. Je nach-dem, wie die Seele in dieser Zeit geformtwird, hat sie es später leichter oder schwe-rer, ihr eigenes Leben zu gestalten. Die Verantwortung der Umwelt gegenüberjedem Neugeborenen ist deshalb sehr ernstzu nehmen. Ein Kind vertraut sich der irdischen Welt an und ist den Schwingun-gen seiner Umgebung sozusagen „aus-geliefert“. Bis ungefähr zum siebten Lebensjahr sind Kinder nachahmendeWesen. Nicht nur seelische und körper-

liche Regungen ahmt das Kind unter-bewusst nach; der Sinneseindruck, der ihm zugrunde liegt, führt zu einer Art Nachahmung in der Gestaltung seines Leibes. Mit allem, was in seiner Umgebung geschieht, schwingt die Seele des Kindesmit und lässt dieses Mitschwingen, kaumvom Bewusstsein kontrolliert, in seinenLeib einmünden.

Ab ungefähr dem 7. Lebensjahr nimmtvor allem das Gefühlsleben überhand:Das Kind ist jetzt ganz seinem seeli-schen Erleben hingegeben. Es schwankt zwischen Sympathie und Antipathie,zwischen Freude und Leid oder Mut undAngst. Wie der Körper aus Zellen, sobaut sich das Seelenleben aus Vorstel-lungen auf, die – genau wie die Zellen –ein gewisses „Eigenleben“ besitzen. DasKind fängt an, sich Dinge vorzustellen,zu beurteilen, sich an Dinge zu erinnern.Bisher übernommene Neigungen, Ge-wohnheiten oder Temperamente werdenweiterentwickelt – oder auch nach eigenem Ermessen neu gebildet.

Die Jahrsiebte 0 bis 7 sowie 7 bis 14 wer-den nach dieser Auffassung als „Vorsta-dien“ der Seelenentwicklung bezeichnet.Kommt das Kind in die Pubertät – undreift somit zum Jugendlichen heran –,stößt es zum begrifflich-abstrakten

Bei diesem Denkansatz wird davon aus-gegangen, dass die Seele aus dem Kernunserer Persönlichkeit entspringt. Die Per-sönlichkeit kommt mit dem „Sich-äußern“zum Ausdruck: Dieser Augenblick liegt in den Kinderjahren, wenn das Kind zum ersten Mal das Wort „ich“ ausspricht. Daspassiert meist um das dritte Lebensjahr.Vorher bezeichnen sich Kinder mit ihremeigenen Namen und können sich nochnicht bewusst von ihrer Umgebung unter-scheiden. Erst wenn der Kern ihrer Persön-lichkeit in das Bewusstsein durchdringtund damit der erste Lichtstrahl des Selbst-bewusstseins den Körper durchströmt, erleben sie sich als eine innere Persönlich-keit, als ein „Ich-Wesen“. Das Kind sagtnun nicht mehr „Sandra hat Durst“, sondern „Ich habe Durst“. Sinneser-fahrungen, die ohne unseren Leib nicht möglich wären, Empfindungen, Gefühleund Begierden, die in der Seele auftreten,ermöglichen dem „Ich“, die ihm gestelltenAufgaben zu erkennen und entsprechend

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Theorie 2:

Die Seele entwickelt sich um das 3. Lebensjahr herum

Theorie 3:

Die Seele entwickelt sich in der Pubertät

Die Kinderkrankheiten der Seele brechenerst bei den Erwachsenen aus.

Hans Weigel (1908-1991), österreichischer Schriftsteller

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Denken vor. Aus dieser Situation geht einganz neues Seelenleben hervor: Der Pubertierende neigt dazu, sich kritischder Welt gegenüberzustellen. Er zieht sichggf. von der Welt in seine eigene Stubezurück, verhält sich unter Umständenkühl, schlaff oder sogar apathisch, und eskann vorkommen, dass der Pubertierendesich selbst ein Einsamkeitserlebnisschafft. Andererseits reagiert er emotio-nal, leidenschaftlich und unter Umstän-den auch triebhaft auf seine Umwelt. Diese Gefühlsschwankungen und Verwir-rungen zwingen den Heranwachsenden, seine eigenen Ideale, Werte, Wünsche,Meinungen und Gefühle zu entwickeln.Die eigene Persönlichkeit wird gebildet.Ist dieser Reifungsprozess abgeschlossen,spricht man von der „seelischen Geburt“.

Leib, Seele und GeistAuch bei der Frage, wie Leib, Seele undGeist zueinander stehen, wie sie unter-schieden werden können und wie man siegenau definieren und abgrenzen soll, gehen die Meinungen auseinander. DerBegriff „Geist“ steht in einem umstrittenenVerhältnis zum Gehirn. Während einigeTheologen und Philosophen behaupten,der Geist sei eine immaterielle Substanz,meinen andere Philosophen oder Natur-wissenschaftler, der Geist sei nichts

anderes als eine neuronale Aktivität. Grobkann man aber als Fazit diverser philoso-phischer Auffassungen zusammenfassen:Der Mensch ist eine Dreieinheit von Leib,Seele und Geist. Die Seele wandert in denLeib, so wie der Geist in die Seele wan-dert. Der Geist kann als Funken gesehenwerden, der in die Seele „einzieht“ undmit geistiger Kost und Liebe genährt wird.„Gibt es ohne Seele keinen Geist?“, „Gibtes eine geistlose Seele?“, „Was passiertmit der Seele, wenn der Leib stirbt?“ und „Wo wandert dann der Geist hin?“– Bittebeantworten Sie sich diese Fragen selbst.Jeder Mensch hat hier seine eigeneAuffassung – „eine richtige Antwort“ aufdiese Fragen gibt es nämlich nicht.

Wenn die Seele aus dem Gleichgewicht gerätEntwicklungsstörungen der Seele könnengravierende Folgen haben. Krankheits-bilder wie Sucht, Depressionen, Psycho-sen oder Nervenkrankheiten könnenentstehen, wenn die Seele zum Beispielaufgrund eines traumatischen Erlebnis-ses nicht die Chance hatte, sich richtig zu entwickeln. Hier ist es hilfreich, einenTherapeuten aufzusuchen, wenn manvon allein nicht mehr Zugang zu der ei-genen Seele findet. Es müssen aber nicht

bei jedem Menschen gleich Entwicklungs-störungen der Seele vorliegen, wenn mansich mal schlecht fühlt und die Seelescheinbar einen „Durchhänger“ hat. Wiein der Meteorologie ist es ganz natürlich,dass es ohne ein Tief auch kein Hoch geben kann. Natürlich sehen wir auf der„Wetterkarte“ unserer Seele nicht gernWolken aufziehen. Wenn wir aber wissen,wie wir sie schnell weiterziehen lassenkönnen, jagen uns in Zukunft dunkleSchatten am Seelenhimmel nicht mehr sogroße Angst ein. Pflegen Sie Ihre Seele, oftsind es schon kleine Dinge, die uns wiederins Gleichgewicht bringen können. Wich-tig ist vor allem, sich genügend Zeit fürsich selbst zu nehmen und diese Momenteauch zu genießen. Egal ob mit dem Lieb-lingsbuch auf dem Sofa, mit dem Hund im Park, mit der Freundin im Kino oder inmitten eines Schaumberges in der Bade-wanne – schaffen Sie sich Ihre eigenenkleinen Glücksmomente, indem Sie IhreSeele streicheln und verwöhnen. Seien Sielieb zu Ihrer Seele, behandeln Sie sie gut –voller Respekt und voller Liebe. Hängt derSegen mal schief, so sollte man nachder Ursache suchen – „Woran kann esliegen?“ und „Was kann ich dagegentun?“. Sich auch gedanklich mit sich selbst intensiv zu beschäftigen, die eigene Persönlichkeit zu hinterfragen und weiter-

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KEin gutes liebes Wort ist immer ein Lichtstrahl, der von Seele zu Seele geht.

Hans Thoma (1839-1924), deutscher Maler und Grafiker

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zuentwickeln, stärkt das „Ich“. MalHand aufs Herz: Wann haben Sie sichdas letzte Mal so intensiv mit sich selbstbeschäftigt, wie Sie es zum Beispiel mitIhrem besten Freund oder Ihrer bestenFreundin tun? Wir hören Freunden gutzu, diskutieren Probleme stundenlangaus, geben Ratschläge, zerbrechen unsnachts den Kopf, wie wir dem anderenhelfen können – aber würden wir so et-was in dem Maße auch für uns selbsttun? Wir sollten es! Denn der eigenenSeele Zeit zu widmen, bedeutet, sichselbst wertzuschätzen. Es ist erstaunlich,wie oft wir anderen gegenüber tolerantsind – und mit uns selbst so strengumgehen. Seien Sie sich selbst Ihr besterFreund!

Etliche Ratgeber wollen Tipps gegenSeelentiefs geben: Meditation, Lichtthe-rapie, Aromalampen oder Yoga sollenhelfen, die Seele wieder ins Gleichge-wicht zu bringen. Wählen Sie aus, wasIhnen wirklich guttut! Für die einen sindBachblüten hilfreich, um sich besser zufühlen, anderen hilft der Genuss vonSchokolade. Während sich einige Seelenbei Yogaübungen streicheln lassen,freuen sich andere Seelen über einenDauerlauf im Wald. Was tut Ihnen per-sönlich gut? Hören Sie auf Ihre Seele

und gehen Sie auf sie ein. Ist Ruhe jetztdie beste Medizin oder ein volles Frei-zeitprogramm mit Freunden? Ist Ihnendanach, zu weinen oder aus vollem Halszu lachen? Egal was Ihnen und IhrerSeele jetzt guttut – finden Sie es herausund erstellen Sie Ihr ganz persönlichesProgramm. Niemand kann besser ein-schätzen, was das Beste für Ihre Seele ist,als Sie selbst.

Die Achtung vor anderen SeelenSo wichtig es ist, Zugang zu der eigenenSeele zu finden, so erstrebenswert istauch die Achtung vor anderen Seelen.Gehen Sie sensibel mit anderen Seelenum. Versetzen Sie sich in die Lage desGegenübers und behandeln Sie die Per-son so, wie Sie auch gern behandelt wer-den möchten. Oft äußern wir unbedachtDinge, mit denen wir den anderen belei-digen. Überlegen Sie vorher eine Weile,wie das Wort beim Gegenüber ankommt,und vermeiden Sie dabei Verletzungen.Und: Machen Sie anderen bewusst eineFreude. Würden Sie sich nicht auch übereinen Blumenstrauß freuen, der Ihnen„einfach so“ in die Hand gedrückt wird?Mit kleinen Dingen können Sie eine an-dere Seele zum Lächeln bringen. Geradezur Weihnachtszeit fühlen sich einige

Seelen einsam und allein. Laden Sie einealleinstehende Person zu Ihrem Weih-nachtsfest ein! Sie werden sehen, wie die einsame Seele aufblüht – so tun Sie nicht nur der anderen Seele etwas Gutes, sondern beglücken auch Ihre eigene!

Anfangs haben wir beschrieben, wie sen-sibel besonders Säuglinge und Kinderauf ihre Umwelt reagieren. RespektierenSie vor allem Kinderseelen! Das Echo,das Kinder tagtäglich von uns erhalten,hat einen entscheidenden Einfluss aufdie Entwicklung ihrer Seele. Es liegt inder Verantwortung aller Erwachsenen,Kindern ein positives Umfeld zu schaf-fen. Bringen Sie eine kleine Kinderseelezum Lächeln und die neugierigen Kuller-augen zum Leuchten, dabei wird auchIhnen das Herz aufgehen.

Bettina Alberti:Die Seele fühlt

von Anfang an. Wie pränatale Erfah-rungen unsere Bezie-

hungsfähigkeit prägen,Kösel Verlag, 220 Seiten

€ 17,95

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Man soll sich mehr um die Seele als um den Körper kümmern.Vollkommenheit der Seele richtet die Schwächen des Körpers auf,

aber die Kraft deines Körpers macht die Seele nicht besser.Demokrit (460-370 v. Chr.), griechischer Naturphilosoph

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eht man von den Verkaufszahlender großen Hersteller für Inkonti-

nenzmittel aus, liegt die Zahl der Betrof-fenen noch viel höher. Zudem lässt sichein klarer Trend erkennen: Laut ver-schiedenen Hochrechnungen könnte biszum Jahr 2050 ein Drittel aller Bundes-bürger erkrankt sein.

Doch immer noch wird der unwillkürli-che, unfreiwillige Harnverlust tabuisiert.Besonders der hohe Stellenwert derHygiene in unserer Gesellschaft trägt zursozialen Isolation bei. Den Betroffenen

ist es oft zu peinlich – selbst einem Arztgegenüber –, ihr Körperdefizit einzuge-stehen. Erst wenn der Leidensdruck zugroß geworden ist und sich die Krankheitnicht mehr verbergen lässt, suchen Erkrankte ärztliche Hilfe.

Neben dem körperlichen Symptom desunkontrollierten Harnabganges ist vorallem die seelische Belastung nicht zu unterschätzen. Harninkontinenz ist zudem mittlerweile einer der häufigstenGründe für die Einweisung in ein Pflegeheim.

Funktion und Störungen des HarnsystemsDie normale Funktion der ableitendenHarnwege kann durch verschiedene Faktoren beeinträchtigt werden. Beieinem gesunden Harnsystem wird der inden Nieren produzierte Urin über dieHarnleiter in die Harnblase abgeleitet,wo er gesammelt wird, bis der natürlicheHarndrang einsetzt. Damit der Urin den Körper über die Harnröhre kontrolliertverlassen kann, muss auch ein Zusam-menspiel zwischen dem Gehirn, dem

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In Deutschland leiden Schätzungen zufolge vier bis acht Millionen Menschen an Inkonti-nenz. Bei Frauen und Männern über 60 Jahre betrifft es jeden Zehnten und bei den über

80-Jährigen sogar nahezu jeden Dritten – und die Dunkelziffer liegt noch viel höher.

BlasenschwächeTabuthema

Mit dem Alter nimmt auch dasRisiko für Inkontinenz zu

Inkontinenz im Vergleich

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MännerFrauen

Quelle: Statistisches Bundesamt

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Verletzungen der Wirbelsäule, durchNervenentzündungen oder Tumorehervorgerufen werden kann. Durch dieFehlsteuerung von Harnblase undSchließmuskel kommt es zu unbeabsich-tigtem Harnverlust.

Die Überlaufinkontinenz liegt meist beiMännern vor, die an einer Prostataver-größerung leiden. Diese führt zu einerStörung der Blasenentleerung und dadurch letztlich zu einer Überdehnungder Blase. Jeder weitere Tropfen aus der Niere bringt die Harnblase zum„Überlaufen“ und zieht kontinuierlichesHarntröpfeln nach sich.

Ursache für die eher seltene extraure-thrale Inkontinenz sind häufig Fisteln,die durch Operationen, Tumoren oderBestrahlungen ausgebildet werden kön-nen. Fisteln sind röhrenförmige Gänge,die zwischen den ableitenden Harn-wegen und dem Geschlechtsorgan ent-stehen können und somit den normalenWeg des Wasserlassens umgehen. Somitkommt es neben dem kontrolliertenHarnlassen zu einem ständigen undgleichbleibenden Verlust des Urins überdie Fistelgänge.

Längsschnitt durch die Blase beim Mann. Bei der Frau ist die Beckenbodenmuskulatur eine besondere Schwachstelle bei Harninkontinenz.

Beckenboden-muskulatur

Prostata

Harnblasen-schließmuskel

Harnröhre

Muskel-schicht

Harnblase

Harnleiter

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Rückenmark und den Nerven mit denMuskeln des Beckenbodens sowie derHarnblase und dem Blasenschließmuskelgewährleistet sein. Häufige Ursachen ei-ner Harninkontinenz sind daher Störun-gen des Harnröhrenschließmuskels undgerade bei älteren Menschen eineSchwäche des Blasenschließmuskels.Speziell bei Frauen kann eine Erschlaf-fung der Beckenbodenmuskulatur undbei Männern eine Vergrößerung derProstata zu einer Blasenschwächeführen.

Verschiedene Arten der InkontinenzEntsprechend den verschiedenen mögli-chen Ursachen gibt es auch verschiedeneArten der Inkontinenz. Der Belastungs-inkontinenz – auch Stressinkontinenzgenannt – liegt eine Funktionsstörungdes Harnröhrenschließmuskels zugrunde.Harnverlust tritt bei körperlicher Belas-tung auf, die zum Beispiel durch Hebenoder Tragen schwerer Gegenstände,durch körperliche Anstrengungen wieLaufen, Treppensteigen oder Aufstehenaus dem Sitzen sowie durch Niesen oderHusten verursacht werden kann. Diese

Funktionsstörung kann noch verstärktwerden durch eine Schwäche derBeckenbodenmuskulatur, die besondersbei Frauen häufig ist. Sie stört den Ver-schlussmechanismus der Harnröhre nochzusätzlich. Die Schwäche der Becken-bodenmuskulatur tritt oft nach Geburtenauf, kann aber auch durch Übergewichtverursacht werden. Die Belastungsin-kontinenz tritt beim Mann dagegen eher selten auf.

Die häufigste aller Inkontinenzbeschwer-den ist die Dranginkontinenz, die 80Prozent aller Fälle ausmacht. Hierbei leiden die Betroffenen unter einer Überaktivität des Blasenschließmuskels.Das bedeutet, dass schon bei geringenMengen Urin in der Blase ein starkes,ununterdrückbares Gefühl des Harn-drangs auftritt. Die Blase ist nicht mehrin der Lage, normale Mengen Urin zu speichern. Weitere Arten der Blasen-schwäche sind die Reflexinkontinenz,die Überlaufinkontinenz und die Fiste-linkontinenz. Diese Arten treten jedochweitaus seltener auf.

Bei der Reflexinkontinenz liegt eineStörung der Nerven vor, die durch

Ist der Harnblasenschließmuskelnicht mehr voll funktionsfähig,

kann es bei körperlichenAnstrengungen zu unge-

wolltem Harnabgangkommen

ILLUSTRATIONEN AUF DEN SEITEN 18 UND 19: NILS WASSERMANN

Page 19: ÜBERGEWICHT

Untersuchung und BehandlungDie jeweilige Inkontinenzart mit ihrenStörungen sowie die Schwere und das Stadium der Erkrankung bestimmen die individuelle Behandlungsmethode. Dabei unterscheidet man grundsätzlich zwischennichtoperativen und operativen Maßnah-men. Die nichtoperativen Therapien kön-nen Hygienemaßnahmen, Beckenboden-training, medikamentöse Behandlungen,Verhaltenstherapien oder sogar das täg-liche Katheterisieren der Blase umfassen.

Bei der operativen Behandlung der Harninkontinenz wird zum Beispiel die Stellung der Blase und der inneren Geschlechtsorgane korrigiert. In seltenenFällen, bei Fehlbildungen des harnab-leitenden Systems oder bei chirurgischenEingriffen im Beckenbereich, kann aucheine vollständige Harninkontinenz vor-liegen. Eine operative Behandlung ist hier unabdingbar. In sehr seltenen Fällen kann es sogar erforderlich sein, denHarn über den Darm abzuleiten. Von der Wissenschaft werden auch neue Behandlungsmethoden entwickelt. Ander Universitätsklinik Innsbruck gelanges Forschern, milde bis mittelschwere

wird so vermieden. Ein regelmäßigesBeckenbodentraining kann den alterungs-bedingten oder durch eine Geburt her-vorgerufenen muskulären Veränderungenentgegenwirken. Eine weitere wirksameMaßnahme ist das sogenannte Toiletten-training, bei dem es darum geht, den opti-malen Zeitpunkt für die Blasenentleerungsowie das Gefühl für die Blase zurück-zuerlangen. Ein weiterer Risikofaktor istÜbergewicht, dem durch eine entspre-chende Umstellung der Nahrung undBewegung entgegengewirkt werden kann.Als natürliches Heilmittel zur Vorbeugungvon Harnwegsbeschwerden hat sich dieKürbispflanze seit vielen Jahrhundertenbewährt. Die Wirkstoffe der Kürbiskernekönnen die Blasenfunktion stärken undsomit positiv beeinflussen. Aber Vorsicht:Harninkontinenz ist nicht in jedem Fallvermeidbar. Nur rechtzeitig ergriffeneMaßnahmen können helfen, der Harn-inkontinenz vorzubeugen. Der frühzeitigeBesuch beim Urologen ist deshalb unab-dingbar und in jedem Fall der erste Schrittzur Linderung. Experten empfehlen zudemvorbeugende Untersuchungen. Auf jedenFall sollte heutzutage kein Mensch denWeg zum Arzt aus Scham scheuen.

Belastungsinkontinenz mittels Zellthera-pie zu heilen. Dafür wurde den PatientenMuskelgewebe aus dem Oberarmmuskelentnommen und die darin enthaltenenMuskelstammzellen und Bindegewebszel-len in Kultur vermehrt. Die kultiviertenMuskelzellen wurden später in den Blasenschließmuskel injiziert und unter-stützten dessen geschwächtes Gewebe.Die Bindegewebszellen wurden dagegenin die Schleimhaut der Harnröhre einge-bracht, um diese zu regenerieren. Schon24 Stunden nach dem kurzen Eingriff waren die Beschwerden etlicher Patientenverschwunden. Insgesamt sind 81 Prozentder Patienten durch die Behandlung wieder vollständig kontinent geworden.Allerdings hilft die Therapiemethode vornehmlich nur bei Funktionsstörungendes Blasenschließmuskels und kann nichtbei jeder Art Inkontinenz angewendetwerden.

Wie kann man Inkontinenz vermeiden?Grundsätzlich sollte eine gute Hygiene imBereich der Harnwege selbstverständlichsein. Die Verschleppung von Erregern ausder Analregion zur Harnröhrenöffnung

MEDICOM 43. Ausgabe, Dezember 2006 19

Durch gezieltes Traininglässt sich die Becken-

bodenmuskulatur kräfti-gen und die Funktion der

Harnblase verbessern

Die Inhaltsstoffe des Kürbis kräftigendie Blasenfunktion und können bei Blasenschwäche für Linderung sorgen

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us einer aktuellen Studie des Institutsfür Sportwissenschaften der Uni-

versität Magdeburg geht hervor, dass Tischtennis besonders für gesundheits-orientiertes Ausdauertraining geeignet ist und so Herz- und Kreislauferkrankungen

vorbeugen kann. Zudem werden Beweglichkeit, Koordination und

Reflexe geschult. Die Studieführte dazu, dass Tischtennis –

als erste Ballsportart über-haupt – das Gütesiegel desDeutschen Sportbundes„Sport pro Gesundheit“verliehen wurde. Mitt-lerweile werden extraKurse unter dem ge-sundheitlichen Aspektvon speziell geschul-ten Trainern ange-boten. Dabei werden die Kursgebühren in vielen Fällen von denKrankenkassen über-nommen oder zumin-dest teilweise erstattet.

Tischtennis ist ein echter Volkssport, der

keine Altersbegrenzun-gen kennt – und das

schon seit über hundertJahren. Bereits seit Ende des

19. Jahrhunderts wird Tisch-tennis gespielt. Dabei ist nicht

ganz sicher, ob es in Indien oderin England erfunden wurde. Die

erste schriftliche Erwähnung fanddas Spiel jedenfalls durch einen

Engländer. Der Major Walter CloptonWingfield machte das Spiel unter demNamen „Spharistike“ bekannt, was grie-

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Tischtennis ist nicht nur eine der schnellsten Sportarten derWelt – das Spiel mit dem kleinen, weißen Ball fördert auch

die Gesundheit. Das ist nun sogar wissenschaftlich bewiesen und anerkannt.

Der neue GesundheitssportTischtennis

Ein hart geschlagener Schusskann bis zu 180 km/h schnell

werden. Dabei berührt der Ball denSchläger nur 1/1000 Sekunde lang

und verformt sich dabei um bis zu 25 Prozent.

Meist entscheidetschon der Aufschlag,

wer den folgendenBallwechsel gewinnt

Tischtennis erhieltals erste Ballsportartüberhaupt diesesGütesiegel wegenseines besonderspositiven Einflussesauf die Gesundheit

Wissenswert

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Anwerfen des Balles

Ausholbewegung

Page 21: ÜBERGEWICHT

21MEDICOM 43. Ausgabe, Dezember 2006

chisch so viel wie „Lass uns spielen“ be-deutet. Tischtennis wurde als eine vomTennis abgewandelte Sportart entwickelt.Da verwundert es auch nicht, dass derSport zunächst im Freien auf Rasen ausgeübt wurde und nur wegen des eng-lischen Regenwetters ins Haus verlegtwurde. Bis hin zum heutigen Tischtenniserlebte der Sport ebenso viele Variationenwie Namen. So nannte man das Spiel mitdem kleinen Ball auch „Raumtennis“ bishin zu irrwitzigen Namensgebungen derIndustrie wie „Whiff-Whaff“ oder „FlimFlam“. Der Name Table Tennis oder Tischtennis, wie wir ihn heute kennen,setzte sich schließlich durch.

Griff und die Beläge. Zumeist ist dieSchlägerform oval und das Innere be-steht aus mehrfach geleimtem Holz. Beiden Griffen gibt es vier unterschiedlicheHaupttypen: gerade, konkav, anatomischund konisch. Die Beläge müssen den Regeln entsprechend auf einer Seite rot, auf der anderen Seite schwarz sein.Außerdem unterscheidet man zum Bei-spiel zwischen Noppen-, Sandwich undAntitopspinbelägen. Entsprechend derQualität des Schlägers variieren auch diePreise.

Der Ball besteht aus Zelluloid, ist innenhohl, hat einen Durchmesser von 40 Mil-limetern und wiegt nur 2,7 Gramm.Auch hier variieren die Preise stark. Vor-sicht: Billige Bälle mit einer deutlichenKlebenaht können die Flugbahn beein-flussen und den Spielspaß einschränken.Schließlich benötigen Sie eine Tisch-tennisplatte. Wettkampfplatten sind inDunkelgrün oder Blau gehalten. Sie sind2,74 Meter lang und 1,525 Meter breit.Die beiden Hälften werden durch ein15,25 Zentimeter hohes Netz getrennt.Die Anschaffungskosten für den Frei-luftbereich betragen 180 bis 330 Euro. Jedoch gibt es auch in vielen Parks, auf Kinderspielplätzen oder in der Badeanstalt öffentliche Steinplatten, dieebenso ihren Zweck erfüllen.

Übrigens ist das Spiel in China offiziell als„Ping Pong Ball“ bekannt. Der Name entstand aus dem Geräusch, das beimAufspringen des Balles zu hören ist.„Pingpong“ ist heute im Hobbybereichnoch oft zu hören, wird aber nur noch inChina offiziell verwendet, weil der Begriffals offizielle Marke von einem findigenGeschäftsmann geschützt wurde.

Das MaterialWenn Sie Tischtennis spielen möchten,benötigen Sie vor allem einen Schlägerund einen Ball. Die Schläger unterschei-den sich durch ihr Kernmaterial, den

Bei einem optimal ange-schnittenen Topspin dreht sich

der Ball 50-mal pro Sekunde umdie eigene Achse. Dies ergibt,

hochgerechnet, 3.000 Um-drehungen pro Minute.

Vorhand-Konteraufschlag

Regelmäßig betrieben kann Tischtennis Herz- und Kreislauferkrankungen vorbeugenWissenswert

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Handgelenkseinsatz

Netzwärts ausschwingen

Zentraler Treff-punkt vor dem

Körper

Page 22: ÜBERGEWICHT

Die korrekte Haltung desSchlägers hat einen ent-

scheidenden Einfluss auf dieTechnik beim Tischtennis.

Schlägerbelag mitNoppen außen(oder auch Unterseite

der Decklage einesNoppeninnenbelages)

Die Grundregelnas Spiel beginnt mit dem Aufschlag.Dabei wird der Ball hinter der Tisch-

platte senkrecht in die Luft geworfen undso gespielt, dass er zuerst auf der eigenenund dann auf der gegnerischen Tisch-hälfte aufspringt. Der Aufschlag wird nach jeweils zwei Angaben gewechselt. Trifftder Aufschläger den Ball nicht oder begehter einen anderen Aufschlagfehler, gilt dasals Punkt für den Gegner. Wenn der Balldie Netzkante berührt, wird die Angabewiederholt. Nach dem Aufschlag folgt der

Ballwechsel bei dem derBall direkt auf die

gegnerische Tisch-hälfte gespielt

werden muss.Bevor einBall retour-niert wird,

muss er auf der eigenen Seite des Tischesaufspringen – der Ball darf nicht „volley“aus der Luft zurückgespielt werden.

Ein Spiel besteht aus drei Gewinnsätzen.Das bedeutet, dass maximal fünf Sätzegespielt werden, bis ein Spieler drei Sätze(3:2) gewonnen hat. Einen Satz wiederumgewinnt derjenige Spieler, der zuerst 11 Punkte erreicht hat. Steht es am Ende eines Satzes 10:10, wird so lange weiter-gespielt, bis ein Spieler 2 Punkte Vor-sprung erreicht – zum Beispiel 12:10 oder13:11. Nach jedem Satz werden die Seitengewechselt. Die hier aufgeführten Regelnbeziehen sich auf den Einzelwettkampf.Im Doppel, beim Spiel zwei gegen zwei,ist der größte Unterschied, dass die Spie-ler aus einem Team den Ball abwechselndschlagen müssen. Neben dem Einzel unddem Doppel gibt es weitere Spielarten,wie zum Beispiel den Rundlauf (auchChinesisch genannt), die jedoch nicht in Punktspielen ausgetragen werden,

sondern eher im Freizeitbereich zu findensind. Beim Rundlauf laufen drei odermehr Spieler um die Platte. Nachdem einSpieler einen Ball zurückgeschlagen hat,läuft er um die Tischplatte, um sich aufder anderen Seite wieder anzustellen, vonwo er den Ball erneut schlägt.

Die Regeln im Tischtennis wurden erst inder Saison 2001/2002 geändert. Vorherendete ein Satz nach 21 Gewinnpunktenund der Aufschlag wurde nach fünf Angaben gewechselt. Zudem wurde mitkleineren Bällen gespielt. Der Ball hatteeinen Durchmesser von 38 Millimetern,heute ist er 40 Millimeter groß. Die Re-geln wurden geändert, um das Spiel nochinteressanter zu machen und vor allemdem TV-Zuschauer mehr Spannungsmo-mente zu liefern. Durch die Vergrößerungdes Balles sollte die Geschwindigkeit et-was gedrosselt werden. Der Effekt wurdejedoch durch die Weiterentwicklung desSchlägermaterials nahezu aufgehoben.

Ein Profispieler verliert währendeines Turniers bis zu sieben Pfund

Gewicht pro Wettkampftag. Währendeines Satzes (mit 11 Punkten) ver-

braucht er etwa doppelt so viel Energie wie ein Leichtathlet, der

100 Meter in 10,2 Sekundenläuft.

Wissenswert

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Ausgangsstellung

Schläger nach hinten führen

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23

Sie möchten sich über gesundheitsför-dernde Kurse des schnellsten Ballsportsder Welt informieren oder einfach nurzum Spaß an die Platte treten? AlleInformationen zum Thema bekommenSie beim Deutschen Tischtennis-Bund:Deutscher Tischtennis-Bund Otto-Fleck-Schneise 12 60528 Frankfurt am Main Tel. 069 695019-0Fax 069 695019-13E-Mail [email protected]

I N F O / B E R A T U N G

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Schupf-RückhandEiner der wichtigstenGrundschläge. Richtigausgeführt, kann er denGegner ganz schön insSchwitzen bringen.

Die Technik Die Technik beim Tischtennis basiert vorallem auf der Schlägerhaltung, inklusiveder Schlägerblattstellung und der Grund-stellung, die schnelle Bewegungen in alleRichtungen ermöglicht. Die Schläger-haltung beim Tischtennis wird auch als Shakehands (engl.: Händeschütteln) be-zeichnet. Der Schläger wird also so ange-fasst, als ob man jemandem die Hand gibt. Dabei wird der Griff mit drei Fingern um-fasst. Daumen und Zeigefinger liegen am unteren Rand des Schlägerkopfes, parallelzum geraden Ende des Belags. Die Seite,auf der der Daumen liegt, bildet dieVorhand. Dementsprechend ist die Seite, auf der sich der Zeigefinger befindet, dieRückhand. Egal ob Vorhand oder Rück-hand, die Flugbahn des Balles wird maß-geblich durch die Schlägerblattstellungbeeinflusst. Darunter versteht man dieNeigung des Schlägerblatts zum Ball. DieSchlägerblattstellung hängt von der Ge-schwindigkeit, der Rotation und der Plat-zierung des ankommenden Balles ab. Manunterscheidet zwischen fünf Grundstellun-gen: stark geschlossen, leicht geschlossen,senkrecht sowie leicht und stark geöffnet.

Verschiedene Schlagtechniken erfordern unterschiedliche SchlägerblattstellungenUm die Schlägerhaltung und Schläger-blattstellung optimal umsetzen zu können,begibt man sich in die Grundstellung.Sie ermöglicht schnelle Reaktionen desOberkörpers und kleine Sidestepschritte,die für die Bewegungen vor der Platteunabdingbar sind. Um die Grundstellung

einzunehmen, geht man leicht in dieKnie und verlagert das Gewicht nachvorn auf die Fußballen. Dabei stehen dieFüße schulterbreit auseinander und dieFußspitzen zeigen Richtung Tisch. DerSchläger wird ungefähr in Tischhöhe vordem Körper gehalten. So erhält man dieoptimale Position, um alle Grundschlägeausführen zu können.

Die GrundschlägeDie Grundschläge ermöglichen es, auf dieAngriffe des Gegenspielers entsprechendzu reagieren oder selbst anzugreifen. Manunterscheidet zwischen Schupf, Konter,Topspin und Vorhandschuss.

Schupf: Hier stehen in der Rückhandpo-sition die Füße parallel zur Grundlinie, dasSchlägerblatt ist geöffnet und der Schlägerwird von hinten oben nach vorn untenzum Netz geführt. Der Ball sollte am höchsten Punkt nach seinem Absprunggetroffen werden. In der Vorhandpositiondes Schupfs stellt man lediglich die Füßeleicht schräg zur Grundlinie und führt denSchlag genauso aus wie bei der Rückhand.

Konter: Mit dieser Schlagtechnik kannman seinen Gegner schnell in die Defensi-ve zwingen. Bei einem Konter mit derRückhand wird das Schlägerblatt vor derKörpermitte senkrecht bis halb geschlossengehalten. Der Schläger und der Unterarmbewegen sich zum Netz und am Ende derSchlagbewegung wird das Schlägerblattgeschlossen. Man trifft den Ball am bestenvoll in seiner aufsteigenden Phase oder amhöchsten Punkt. Beim Vorhandkonter be-ginnt die Schlagbewegung seitlich neben

dem Körper. Über der Hüfte bewegt manden Schläger durch eine Beugung im El-lenbogen und zusätzlich durch eine Dreh-bewegung des Rumpfes nach vorn oben.

Topspin: Dieser Grundschlag ist der An-griffsschlag im Tischtennis. Dabei stehendie Füße schräg zur Grundlinie und dasrechte Bein ist etwas zurückgestellt. DasSchlägerblatt ist geschlossen. Man bewegtden Schläger seitlich neben dem Körpervon hinten unten nach vorn oben. Unter-stützt durch eine Drehbewegung wie diebeim Konter. Allerdings wird der Ball beimTopspin nicht voll getroffen, sondern nurgestreift, um Rotation zu erzeugen.

Vorhandschuss: Er wird ähnlich wie derTopspin ausgeführt, allerdings ist dasSchlägerblatt halb geschlossen und derBall wird voll und hart getroffen. Manversucht, mit diesem Schlag den Ball aufeine möglichst hohe Geschwindigkeit zubeschleunigen.

Der längste Ballwechsel inder Tischtennisgeschichte dau-

erte 8 Stunden und 33 Minuten.Diesen schafften am 30. Juli 1978

in Stamford (USA) die SpielerRobert Stiegel und Donald

Peters.

Wissenswert

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Schlägerblattöffnen

Treffpunkt vordem Körper

Ausschwingen inSchlagrichtung

Gewichtsverlagerungnach vorne

Page 24: ÜBERGEWICHT

Schon einige Male haben wir das Thema Übergewicht aufgegriffen. Wir tundies erneut, weil wir immer wieder die Erfahrung machen, dass viele

Menschen Übergewicht nicht als die erhebliche Gefährdung ihrerGesundheit wahrnehmen, die es tatsächlich ist. Dazu passt, dass

die Bundesbürger ihr eigenes Körpergewicht falsch einschät-zen. Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungs-

instituts TNS Emnid ergab, dass nur 9 Prozent der Deutschen sich selbst für übergewichtig halten. Dass in

Wahrheit jedoch 49 Prozent aller Bundesbürger zudick sind, zeigen Daten des Statistischen Bundes-amtes. Viele Menschen sind sich also gar nichtder schwerwiegenden Folgen bewusst, die aufsie zukommen können, wenn sie nichts gegenihre überflüssigen Pfunde unternehmen. Wir

wollen in diesem Artikel davon absehen, denüblichen Aufruf zu gesunder Ernährung undmehr Bewegung zu wiederholen. Vielmehrwollen wir versuchen, ein Bewusstsein für

Übergewicht zu schaffen und für mehrKlarheit beim Thema Fett zu sorgen. Fettim Bauchbereich, das manche Männerin Form eines Bierbauchs sogar stolz

vor sich hertragen, ist besondersgefährlich. Warum das so ist,

darüber erfahren Sie in diesem Artikel mehr.

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GEFAHR FÜR DIE GESUNDHEIT

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Page 25: ÜBERGEWICHT

er Deutschen Adipositas Ge-sellschaft zufolge steigt dieZahl der Fettleibigen seit vielen

Jahren. Nur noch ein Drittel der erwach-senen Deutschen hat ein gesundheitlichunbedenkliches Gewicht. Jede zweitePerson ist hierzulande übergewichtig, jede fünfte Person ist sogar krankhaftfettleibig. Auch bei Kindern und Jugend-lichen wurde in den letzten Jahren eineZunahme der Adipositasfälle festgestellt.Etwa 10 bis 18 Prozent der deutschenKinder und Jugendlichen sind zu dick,schätzt die Arbeitsgemeinschaft Adiposi-tas im Kindes- und Jugendalter (AGA).Nach aktuellen Schätzungen gehen inDeutschland etwa 60 Prozent allerTodesfälle auf ernährungsbedingte Krank-heiten zurück. Die Fettleibigkeit (Adipo-sitas) ist eine chronische Krankheit, diefür die Betroffenen mit eingeschränkterLebensqualität, erhöhtem Krankheits-risiko und einer geringeren Lebenser-wartung einhergeht. Kommen dann noch andere Risikofaktoren wie Rauchenoder Alkoholkonsum hinzu, steigt dasGesundheitsrisiko zusätzlich und die Lebenserwartung ist dementsprechendnoch geringer.

Neue wissenschaftliche Studien habengezeigt, dass nicht nur von der krank-haften Fettleibigkeit Gefahr ausgeht,sondern dass bereits von leichtemÜbergewicht, das man gern mal als „ein paar Pfunde zu viel“ hinnimmt,Gesundheitsrisiken ausgehen.

Die möglichen Folgen von Übergewichtsind zwar bekannt, die meisten verdrän-gen dieses Wissen jedoch erfolgreich, da die negativen Auswirkungen einesungesunden Lebensstils nicht unmittel-bar spürbar sind. Die gesundheitlichenEinschränkungen, die durch falschesErnährungsverhalten und Übergewichtentstehen, machen sich erst nach einigerZeit bemerkbar. In jungen Jahren verspürtman kaum körperliche Beschwerden,wenn man sich zu reichhaltig oder zu vitaminarm ernährt. Die Konsequenzen holen einen jedoch mit zunehmendem Alter ein. Fettstoffwechselstörungen,erhöhter Blutzucker und Bluthochdruckentwickeln sich nahezu unbemerkt. Eine Schädigung der Blutgefäße, Arte-riosklerose und im schlimmsten Falle Herzinfarkt und Schlaganfall können die Folge sein.

80 %

60 %

40 %

20 %

100 %

0 %

Personen mit Übergewicht in Deutschland 2005Angaben in Prozent

20 Jahre 30 Jahre 40 Jahre 50 Jahre 60 Jahre 70 Jahre

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2006

Mit steigendem Alter nimmt auch das Risiko für Übergewicht zu. Männer neigen in allenAltersgruppen eher zu Übergewicht.

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Übergewicht im Kindesalter kann schwerwiegendeFolgen nach sich ziehen: Diabetes mellitus Typ 2, Ver-änderungen des Knochenbaus und Bluthochdruck

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Männer

Frauen

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Page 26: ÜBERGEWICHT

Untergewicht Jede weitere Gewichtsab-nahme ist gefährlich! Vielleicht sollten Siemit einem Arzt über Ihr Gewicht sprechen.

Unterer Rand des NormalgewichtsWenn Sie sich wohlfühlen, ist Ihr Gewichtvertretbar. Weniger sollte es jedoch aufkeinen Fall werden. Wenn Sie gern Sporttreiben, sollten Sie zu Krafttraining übergehen. Ausdauersport kann zu einerweiteren Gewichtsabnahme führen.

Gesundes Gewicht Bleiben Sie, wieSie sind. Jüngere Menschen sollten sicheher an der Untergrenze orientieren, ältere dürfen höhere Werte erreichen,ohne sich Sorgen machen zu müssen.Sollten Sie mit Ihrer Figur nicht zu-frieden sein, ist es besser für Sie, Sportzu treiben, als sich kalorienärmer zuernähren.

Leichtes bis mittleres ÜbergewichtWenn keine gesundheitlichen Problemebestehen, ist dieser BMI noch tolerabel.Leiden Sie jedoch unter Diabetes melli-tus, Gicht, Bluthochdruck oder erhöhtenCholesterinwerten, sollten Sie unbedingtabnehmen. Auch Probleme mit der Wirbelsäule und den Gelenken macheneine Gewichtsreduktion dringend er-forderlich.

Übergewicht (Adipositas) Sie solltenabnehmen, denn Ihr Übergewicht be-lastet Ihren Stoffwechsel, den Kreislaufund Ihr Knochengerüst. Um schneller erste Diäterfolge zu verzeichnen, kann inIhrem Fall als Einstieg eine sinnvoll konzipierte Formula-Diät zweckmäßigsein (z. B. Optifast, BCM). Formula-Diätensind Diäten, bei denen Sie anstelle einerMahlzeit aus Pulver angerührte Fer-tigdrinks zu sich nehmen. Eine derartigeFormula-Diät ist aber nicht zur Dauer-anwendung geeignet und sollte auch nurauf ärztliche Anweisung und unter fach-kundiger Aufsicht erfolgen. Auf jedenFall sollte die Gewichtsreduktion von einem auf Sie zugeschnittenen Bewe-gungstraining begleitet werden.

Fettleibigkeit (massive Adipositas)Es besteht ein so extremes Übergewicht,dass schwere Gesundheitsstörungen zubefürchten sind. Kontaktieren Sie un-bedingt einen Arzt. Er wird gemeinsammit Ihnen eine geeignete Strategie zurGewichtsreduktion entwickeln.

SIND SIE ÜBERGEWICHTIG?Der BMI (Body-Mass-Index) liefert eine gute Orientierung, wenn

man feststellen möchte, ob man übergewichtig ist. Er kann abernur als Richtwert dienen, da er den jeweiligen Anteil von Fett

und Muskulatur am Körpergewicht nicht berücksichtigt.Ebenso ist das Alter wichtig für die Beurteilung des

BMI. Ein hoher BMI ist bei einem Jugendlichenbedenklicher als bei einem Senior, denn

mit fortschreitendem Alter ist eine leichteErhöhung des BMI normal.

25 bis 30 26 bis 30frauen

uber 30 uber 30frauen

uber 40 uber 40frauen

unter 19 unter 20manner..

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genau 19 genau 20frauen

20 bis 24 21 bis 25frauen

Was berechnet der Body-Mass-Index?

Übergewicht

Leichtes Übergewicht

Normalgewicht

Untergewicht

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Page 27: ÜBERGEWICHT

SO BERECHNENSIE IHREN BMI

Der Body-Mass-Index (BMI)

Beispiel: Mann, Gewicht 80 kg, Größe 1,75 m, BMI 26

Körpergewichtin Kilogramm

Körpergrößein Metern

÷Körpergrößein Metern

÷BMIBody-Mass-Index

=

÷ ÷ =80 kg 1,75 m 1,75 m 26

Jedes Kilo weniger lohnt sich, denn je höher der BMI, umso niedriger ist dieLebenserwartung

Der Body-Mass-Index liefert einen guten Anhaltspunkt, wenn man feststellenwill, ob man übergewichtig ist

1,0

20 25 30 35

1,5

2,0

Relatives Sterblichkeitsrisiko

Größte Lebenserwartung

BMI

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Page 28: ÜBERGEWICHT

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bindung mit Bewegungsmangel begüns-tigt die Entstehung von Fettpolstern. Die Biologie des menschlichen Körpersändert sich nicht so schnell, und so läuftin unseren Körpern noch dasselbe Pro-gramm ab wie bei unseren Vorfahren –bei Überfluss wird die wertvolle Energienicht ausgeschieden, sondern in Formvon Fett gespeichert. Bei der Gewichts-zunahme besteht ein Missverhältniszwischen den in Form von Lebensmittelnaufgenommenen und den verbrauchtenKalorien. Kurz gesagt: Wer mehr Kalorienaufnimmt, als er verbraucht, wird dick.

n der Evolution des Menschen gabes nur selten einen so reich gedeck-

ten Tisch wie heutzutage. Bei unserensteinzeitlichen Vorfahren herschte fastimmer Nahrungsmangel und sie muss-ten bei der Nahrungssuche teils weiteStrecken zurücklegen. Für sie war es also sehr sinnvoll, sich in Zeiten einesguten Nahrungsangebotes Fettpolsteranzulegen, um gut für Hungerperiodengerüstet zu sein. In den Industriena-tionen gibt es heutzutage jedoch keineHungersnöte mehr und das überreichli-che Angebot an Lebensmitteln in Ver-

Das Körpergewicht bleibt gleich, wenndie Tätigkeit der inneren Organe, der Atmung und des Herzens sowie die tägliche Bewegung die aufgenommenen Kalorien verbrauchen. Doch es gibt nochviele weitere individuelle Faktoren, dieeine nicht unerhebliche Rolle bei derEntstehung von Übergewicht spielen.Erkrankungen wie eine Schilddrüsenun-terfunktion und zahlreiche Medikamentewie Antidepressiva, Cortison oderAntikonvulsiva (krampflösende Medika-mente) können beispielsweise direkteAuswirkungen auf das Gewicht haben.

28 MEDICOM 43. Ausgabe, Dezember 2006

Warum gibt es Menschen, die leichter zunehmen als andere? Sind nur die schlechte Ernährung undder Bewegungsmangel schuld? Oder legt eine erbliche Veranlagung die Neigung zu Übergewicht schonin die Wiege? Sind Dicke willensschwach oder haben Dünne einfach nur Glück mit ihren Stoff-wechselvoraussetzungen? Hat man eine Wampe, weil man verfressen ist oder weil die körperliche Konstitution es begünstigt? Oder sind es andere Faktoren, die dazu führen, dass wir dick werden?

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Viele dicke Menschenhalten ihr Überge-wicht nur für eineBeeinträchtigungihres Aussehens,doch es ist dieGesundheit, die am meisten unterÜbergewicht leidet

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WIE KOMMT ES ZUÜBERGEWICHT?

Page 29: ÜBERGEWICHT

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m herauszufinden, ob ein Ein-fluss der Erbanlagen auf das

Körpergewicht besteht und wenn ja wiehoch es sein kann, untersuchen For-scher meist eineiige Zwillinge, die inverschiedenen Umgebungen aufwach-sen. Oft genügt aber auch schon ein Blick in das Familienalbum, um festzustellen, ob in einer Familie Geneauftreten, die das Risiko für Überge-wicht erhöhen. Denn nicht das Fettwird vererbt – wie viele glauben –, son-dern die Veranlagung zu Übergewicht.

Eine Gruppe US-amerikanischer For-scher untersuchte den Einfluss geneti-scher Faktoren auf die Neigung zuÜbergewicht. James Romeis von der St. Louis University untersuchte hierzudie Daten von 8.000 erwachsenen Zwil-lingen. Das im Fachmagazin „Twin Research“ veröffentlichte Ergebnis: Zuetwa 50 Prozent entscheiden auch dieErbanlagen, ob ein Mann mit fort-schreitendem Alter zunimmt oder seinGewicht halten kann. Andere Studienmit Kindern konnten zeigen,dass eineiige Zwillinge,obwohl sie in verschie-denen Familien auf-wuchsen, ein ähnlichesGewicht hatten. Das Kör-pergewicht wurde beiden Zwillingen zu 70Prozent von erblichenFaktoren und zu 30 Pro-zent von sozialen Fakto-ren beeinflusst. Also istbei der entsprechendengenetischen Ausrüstung,gepaart mit Bewegungs-mangel und kalorienrei-

cher Ernährung, das Risiko für eineAdipositas hoch. Das bedeutet abernicht, dass genetisch vorbelastete Men-schen unausweichlich übergewichtigwerden. Die durch die Gene vererbteNeigung zu Übergewicht darf keine Ent-schuldigung sein, denn bei bewusstemUmgang mit Bewegung und Ernährungist die Entwicklung von Übergewicht sicher zu verhindern oder zumindesteinzuschränken. Es ist nicht die geneti-sche Veranlagung allein, die entscheidet,ob ein Mensch übergewichtig wird.

Einen ersten Hinweis darauf, wie dieGene das Körpergewicht beeinflussen,lieferten Mäuse mit einem Gendefekt.Diese speziellen Mäuse können dasHormon Leptin nicht herstellen. DieAufgabe von Leptin ist es, dem Gehirnmitzuteilen, ob genug Fett vorhandenist. Ist der Leptinspiegel hoch, dann ist das für unser Gehirn das Signal„satt“ und unser Appetit wird gezügelt.Kursiert dagegen nur wenig Leptin imBlutkreislauf, dann empfinden wir

Hunger. Die Mäuse, denen aufgrunddes Gendefekts das Leptin fehlt, habenalso ständig Hunger, der durch Nahrungsaufnahme aber nicht gestilltwerden kann. Sie fressen demzufolgeununterbrochen. Auch beim Menschenist Leptin an der Gewichtsregulationbeteiligt. Als man Leptin im Jahr 1994entdeckt hatte, glaubte man zunächst,durch eine Verabreichung von LeptinAdipösen zum Gewichtsverlust verhel-fen zu können.

Doch die Hoffnungen wurden ent-täuscht, denn gerade bei Adipösen istder Leptingehalt im Blut erhöht. DasGehirn von Adipösen ist nicht mehr inder Lage, die Leptininformation zu deuten, es ist gegen Leptin resistent ge-worden und sendet deshalb weiter dasSignal „Hunger“. Doch Leptin hat auch eine große Bedeutung für das Immun-system. Studien haben gezeigt, dassAdipöse wesentlich anfälliger für In-fektionskrankheiten sind als Normal-gewichtige. Der Körper braucht viel Energie in Form von Kalorien für dasImmunsystem. Wird dem Gehirn durcheinen scheinbaren Leptinmangel sig-nalisiert, dass die Energiereserven –

29MEDICOM 43. Ausgabe, Dezember 2006

„DICKE GENE“

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Die Neigung zu Über-gewicht ist tatsächlich in

den Genen festgelegt.Wobei diese „Neigung“

nicht als Entschuldigungherhalten darf.

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Page 30: ÜBERGEWICHT

die Fettspeicher – leer sind, dann reduziert der Körper die Aktivität des Immunsystems. Um das Immunsystemzu unterstützen, ist deshalb für Adi-pöse die Versorgung mit einem hoch-wertigen Multivitalstoff-Präparat sehrempfehlenswert.

Insgesamt sind es ca. 130 Erbanlagen,die entscheiden, ob wir eine Neigungzu Übergewicht haben oder nicht. Wergegen seine „dicken Gene“ ankämpft,der muss sich ständig mit seiner Lebensweise auseinandersetzen, seinenHunger und seine Ernährung kon-trollieren. Doch es lohnt sich, denn Gesundheitsrisiken wie Herzinfarkt,Schlaganfall, Diabetes mellitus oderKrebs bleiben ihm erspart, wenn er esschafft, sein Übergewicht abzubauen.Man muss sich bewusst werden, dassjedes Kilo weniger viel wert ist unddass es beim Abnehmen nicht um dasErreichen der Traumfigur geht, sondern darum, das Gesundheitsrisiko zu redu-zieren.

eder kennt das: Bei Stress im Job,Beziehungsproblemen, Ärger mit

Freunden oder in der Familie, vor Prüfungen oder bei Trauerfällen tröstetman sich gern mit etwas Leckerem. Woher kommt dieses Bedürfnis? Warumkönnen wir in solchen Situationen Scho-kolade, Kuchen oder anderen Leckereienso schwer widerstehen? Viele werfen denMenschen, die sich mit Essen trösten, vor,sie würden sich „gehen lassen“. Doch die unwiderstehliche Lust auf Wohl-schmeckendes hat andere Gründe. Be-stimmte Inhaltsstoffe dieser Lebensmittelfördern die Produktion von Serotonin –dem Glückshormon schlechthin. Süßig-keiten streicheln also nicht nur unserenGaumen, sondern auch unsere Seele.Doch unser Stoffwechsel liefert noch

einen weiteren Grund für das „Frust-essen“: Bei Stress setzt der Körper Ad-renalin und Cortison frei. Das Adrenalinbereitet den Körper auf Flucht oderKampf vor. Die Aufgabe des Cortisons istes, nach dem vermeintlich anstrengendenStress wieder für einen Ausgleich unsererEnergiereserven zu sorgen. Cortison stei-gert deshalb den Appetit, fördert dieSpeicherung von Fett und hemmt gleich-zeitig dessen Abbau. Diese Reaktion istein Überbleibsel aus der Entstehungszeitdes Menschen, als es bei Stress-Situatio-nen meist um Leben oder Tod ging undwirklich ein erhöhter Energieverbrauchstattfand. Heutzutage wird bei Stressjedoch meist keine Energie verbraucht,was dazu führt, dass letztlich in Formvon Bierbauch oder Reiterhose übergroßeEnergiespeicher entstehen. Auch bei derlangfristigen Einnahme von cortison-haltigen Medikamenten kann es daher zueiner Gewichtszunahme kommen. VielBewegung schafft einen Ausgleich für dieungesunde Hormonsituation, denn regel-mäßige sportliche Aktivität senkt denCortisonspiegel.

Weitere negative Auswirkungen vonDauerstress und der damit verbundenendauernden Höchstbelastung des Organis-mus sind ein hoher Vitalstoffverbrauchsowie die verstärkte Bildung Freier Radi-kale. Sind nicht ausreichend antioxidati-ve Radikalfänger im Körper vorhanden,kommt es zum „oxidativen Stress“, derdie Zellen der Organe erheblich schädi-gen kann. Außerdem steht der „oxidativeStress“ unter dem Verdacht, eine Mit-schuld an den ZivilisationskrankheitenHerzinfarkt, Schlaganfall und Krebs zuhaben. Eine zusätzliche Vitalstoffzufuhrmit einem hochwertigen Multivitalstoff-Präparat kann hier Abhilfe schaffen undden hohen Vitalstoffbedarf des Körpersbefriedigen. Insbesondere Coenzym Q10,Beta-Carotin, Lycopin, Vitamin E und Vitamin C sind effektive Antioxidantien.

30 MEDICOM 43. Ausgabe, Dezember 2006

DICKMACHER STRESS

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Bei Stress setzt der KörperAdrenalin und Cortison frei.Cortison steigert den Appetitund hemmt den Abbau von Fett.

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Körpergewicht aus. Eine Studie zweierneuseeländischer Mediziner bestätigtdas. Das Fernsehen übte sogar einengrößeren Einfluss auf die Fettspeicheraus als Ernährung und Bewegung. 1.037Kinder nahmen an der Studie teil, unddie Wissenschaftler fanden heraus, dassmit jeder zusätzlichen Stunde vor demFernseher die Kinder und Jugendlichenein um bis zu 50 Prozent höheres Über-gewichtsrisiko haben. Das Alarmierendean diesen Daten ist, dass die Kinder, diean der Untersuchung teilnahmen, An-fang der 70er-Jahre geboren wurden –zu einer Zeit, als es in Neuseeland nurzwei Fernsehprogramme mit einge-schränkten Sendezeiten gab. In Deutsch-land schauen fünf Prozent der 3- bis13-Jährigen täglich vier Stunden oderlänger in die Glotze.

as klingt wie ein schlechterWitz, aber das Statistische

Bundesamt präsentierte Zahlen, die daszu bestätigen scheinen. Doch sind die-se Daten eher ein gutes Beispiel dafür,wie das soziale Umfeld Einfluss auf unser Gewicht nehmen kann. Verheira-tete Männer sind zu ca. 65 Prozent übergewichtig, während nur 39 Prozent der alleinstehenden Männer zu viele Pfunde auf den Rippen haben. Die Ehe ändert meist das soziale Verhalten vonPaaren. Viele achten nicht mehr auf dieFigur, weil sie ja jetzt unter der Haubesind. Außerdem führen unbefriedigendeBeziehungen zum „Frustessen“ und sicher tragen bei Männern auch dieKochkünste der Frau zur Gewichtszu-nahme bei.

31MEDICOM 43. Ausgabe, Dezember 2006

hips, Bier, Cola und Fernsehensind eine Mischung, die leicht

zu Übergewicht führen kann. Doch mannimmt nicht nur deshalb zu, weil sichdie Bewegung auf das Betätigen derFernbedienung beschränkt. Eine ge-wichtige Rolle spielt hierbei erneut derStress, denn das Fernsehprogramm undauch Videospiele sind spannend. DieseSpannung und die Anteilnahme anden Geschehnissen auf dem Bildschirm versetzen den Körper in eine scheinbar gefährliche Situation – was Stress aus-löst. Der Körper reagiert dann, wie er beiStress seit Jahrtausenden reagiert undwie es genetisch in seinen Erbanlagenverankert ist: Er produziert mehr Ad-renalin und Cortison – und der hoheCortisonspiegel übt wie bereits geschil-dert keinen guten Einfluss auf unser

FERNSEHEN UNDCOMPUTERMACHEN DICK!

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Fernsehen und Videospiele versetzen den Körper in einenStresszustand, der denStoffwechsel zur Speicherungvon Energiereserven anregt

Die Veränderungen im sozialen Verhalten, die eineEhe mit sich bringt, begünstigen Übergewicht

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32 MEDICOM 43. Ausgabe, Dezember 2006

Die Biologie des Menschen liefert aller-dings noch einen weiteren Grund, derebenfalls seinen Teil zu den überflüssi-gen Pfunden beiträgt: Die Natur hat es so eingerichtet, dass das sexuelle Interesse des Mannes nachlässt, sobald er in einer festen Beziehung lebt, denn er soll sich auf die Unterstützung seiner Partnerin bei der Versorgung des gemeinsamen Nachwuchses konzen-trieren. Die Beeinflussung des Sexual-verhaltens von Männern erfolgt überdas Hormon Testosteron. In einer Be-ziehung sinkt die Menge des Hormonsim Blut des Mannes und sein sexuelles Interesse lässt nach. In westlichen Gesellschaften ist dieser „Treueeffekt“des Testosteronspiegels allerdings meistaußer Kraft gesetzt, weil wie beim Essen auch bei der Wahl der Sexual-partner die Auswahl groß und leider oftauch zu verlockend ist. Eine weitereFolge des niedrigen Testosteronspiegelsist eine Gewichtszunahme. Um zu ver-meiden, dass das Jawort zu überflüssi-gen Pfunden führt, sollten Ehemänneralso trotz der veränderten Situationweiterhin auf sich achten.

chlaflosigkeit verringert nichtnur unsere Leistungsfähigkeit,

sondern beeinflusst wohl auch unserGewicht. US-amerikanische Wissen-schaftler der Case Western Reserve Uni-versity in Cleveland fanden heraus, dassFrauen, die weniger als fünf Stundenschlafen, eher zunehmen als Frauen, deren Nachtruhe sieben Stunden betrug.Die Mediziner hatten 68.000 Frauenüber 16 Jahre beobachtet und fanden so heraus, dass Kurzschläferinnen imVergleich zu Langschläferinnen ein um32 Prozent höheres Risiko hatten, mehrals 15 kg zuzunehmen. Die Gefahr derFettleibigkeit war bei der Gruppe derFrauen, die weniger als fünf Stundenschliefen, um 15 Prozent höher als beiden Langschläferinnen. Wichtig: BeideGruppen hatten ähnlich viel Bewegung.Ein Mangel an Bewegung bei einzelnen

Versuchsteilnehmerinnen konnte das Ergebnis also nicht verfälschen. Eineweitere Gruppe von Wissenschaftlerndes California Department of HealthServices in Sacramento unterstützt dieseEntdeckung. Sie untersuchten den Zu-sammenhang des BMI mit dem Gewichtan 990 übergewichtigen Probanden. Sie fanden heraus, dass Menschen, dieweniger als sechs Stunden täglichschliefen, einen BMI von 30,24 hatten,während Versuchsteilnehmer mit mehrals neun Stunden Schlaf pro Tag einenBMI von 28,25 hatten. Die Wissen-schaftler weisen zwar darauf hin, dassnoch weitere Studien nötig sein werden,um den Zusammenhang von Überge-wicht und Schlafmangel zu beweisen,doch sicher kann es nicht schaden, darauf zu achten, sich täglich mehr alssechs Stunden Schlaf zu gönnen.

SCHLAFMANGELMACHT DICK

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Das sexuelle Interesse des Mannes lässtoft nach, sobald er in einer festen

Beziehung lebt. Die Menge des Hormonsim Blut nimmt ab, was nicht nur sexuelleUnlust, sondern auch Gewichtszunahme

zur Folge haben kann.

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bergewichtige entsprechen nichtdem gängigen Ideal, und die

Gesellschaft lässt sie das spüren – obbewusst oder unbewusst. Das übt zu-sätzlichen Druck aus und mündet nichtselten in eine Depression. Andererseitsist eine Depression oft auch der Auslö-ser für das Übergewicht. US-amerika-nische Wissenschaftler untersuchten,ob es einen Zusammenhang zwischenDepressionen und starkem Übergewichtgibt. Am Zentrum für Neurobiologieund Verhalten der Universität vonPennsylvania beobachteten sie 482 Fa-milien mit insgesamt 2.103 Personen.Sie befragten die Studienteilnehmer, ob es bereits Therapieversuche gegen Depressionen gab, bestimmten den BMI,ermittelten das Ausmaß sportlicher Aktivität, den sozialen Status und ande-re Faktoren. Sie kamen zu dem Resultat,dass Übergewicht und Adipositas dasRisiko erhöhen, an Depressionen zu erkranken, unabhängig von Geschlecht,familiärer Vorbelastung oder sonstigenErkrankungsrisiken. Auch eine engli-sche Studie kam zu einem Ergebnis, dasdiese These stützt. Bei einer Befragungvon 4.000 übergewichtigen Frauen gabenneun von zehn Frauen an, sie fühlten sichwegen ihres Gewichtes deprimiert.

Dicke Menschen brauchen eine ungeheu-re Willenskraft, um etwas an ihrem Ge-wicht zu ändern, denn ihr Stoffwechselerschwert ihnen jede dahingehende

Maßnahme – Normalgewichtige könnendas nur schwer ermessen. Der Stoffwech-sel eines Übergewichtigen sendet ständigHungersignale aus, die gerade bei einerDiät zusätzlich verstärkt werden. Gibtder Betroffene dem Hungergefühl nur ei-nige wenige Male nach, misslingen seineAnstrengungen, und er nimmt unweiger-lich wieder zu. Es gibt bereits Präparate,die dem Adipösen helfen sollen, seinHungergefühl besser unter Kontrolle zuhalten. Reductil® ist ein Medikament,

das dem Gehirn vorgaukelt, der Darm sei gefüllt, und so den Appetit drosselt. Xenical® blockiert das fettspaltendeEnzym Lipase, was dazu führt, dass Fetteweitgehend unverdaut ausgeschiedenwerden. Ein neuer Wirkstoff, der seit dem1. September in Deutschland auf demMarkt ist, wählt einen anderen Weg. Der Appetitzügler Rimonabant, der unter dem Namen „Acomplia®“ vertriebenwird, beeinflusst das Hungergefühl direktdort, wo es entsteht – im Gehirn.

33MEDICOM 43. Ausgabe, Dezember 2006

Eine schlanke Figur entspricht zwar dem Schön-heitsideal unserer Gesellschaft, doch Schönheitliegt immer noch im Auge des Betrachters

In einigen Kulturkreisen Afrikas gelten dicke Frauen als attraktiv. InJapan sind die fettleibigen Sumoringer Sexsymbole und in Europagalt während der Renaissance die übergewichtige Rubensfrau alsSchönheitsideal. Heutzutage gelten bei Frauen die Maße 90-60-90als schön und bei Männern ist neben breiten Schultern der Wasch-brettbauch als besonders attraktives Attribut gefragt.

SIND DIE DICK, MANN!

Sumoringer haben für ihren Sportein stattliches Gewicht erworben

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bmi 29,8 - 84 kg - 1,68 m - 48 jahre bmi 28,7 - 79 kg - 1,66 m - 54 jahre

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Das Gefühl „Hunger“ entsteht unter anderem, wenn das sogenannte „Endo-cannabinoidsystem“ Botenstoffe produ-ziert, die dann an bestimmte Rezeptorenvon Hirnzellen andocken. Bei Überge-wichtigen ist dieses System überaktiv.Acomplia® soll die entsprechenden Re-zeptoren blockieren. Die Botenstoffe desEndocannabinoidsystems können dannnicht mehr im zentralen Nervensystemdes Gehirns andocken und Hunger aus-lösen. Außerdem wirkt sich der WirkstoffRimonabant positiv auf Fettstoffwech-selstörungen aus und wirkt Insulinresis-tenz entgegen, indem er im Muskel dieGlucoseaufnahme in die Zellen steigert.Zudem wird unter Einfluss von Acom-plia® im Fettgewebe vermehrt Adiponek-tin gebildet, das entzündungshemmendwirkt und ebenfalls die Insulinsensibilitätder Zellen steigert.

Mit der Einnahme des Medikaments ist esjedoch nicht getan, der adipöse Patientmuss dennoch seinen Lebensstil lang-fristig ändern, um überflüssige Pfunde loszuwerden und sein Gewicht weiter zusenken. In Studien konnte Acomplia® unter Beweis stellen, dass bei seiner Einnahme das Gewicht sinkt und derBauchumfang schrumpft. Doch einen ungesunden Lebensstil und falsche

erhofften Erfolg erzielen können. Manhat in der Vergangenheit die Erfahrunggemacht, dass unseriöse Hersteller versu-chen, den Verbraucher zu täuschen undmit unwirksamen SchlankheitsmittelnHoffnungen zu wecken, die solcheProdukte dann nicht erfüllen können. Hier ist eine Checkliste mit Dingen, auf die Sie bei der Beurteilung der Seriositäteines Produktes achten sollten:

34 MEDICOM 43. Ausgabe, Dezember 2006

Ernährung kann auch Acomplia® nichtkompensieren. Es ist kein „Lifestyle-präparat“, das ohne Verhaltensänderungzum Idealgewicht verhelfen soll, sondernes ist vor allem dafür gedacht, mit moderatem Gewichtsverlust die erhöhten Risiken für Schlaganfall, Herzinfarkt undDiabetes mellitus Typ 2 von Übergewich-tigen zu reduzieren.

Ein weiteres Mittel, um die Gewichtsab-nahme zu unterstützen, ist die soge-nannte konjugierte Linolsäure (CLA). Beieiner Diät und gleichzeitiger sportlicherBetätigung kann CLA dabei helfen, denKörperfettanteil zu reduzieren. Sie soll-ten jedoch darauf achten, ein Präparat zuwählen, das den Original-Tonalin®-CLA-Rohstoff enthält. Mit diesem speziellenRohstoff wurden bereits Studien durch-geführt, die seine Wirksamkeit unter Beweis stellten. So wurde unter anderembestätigt, dass Tonalin® CLA die Neu-einlagerung von Fett in die Fettzellen verhindert. CLA ist im Körper an derFettverwertung beteiligt und im Rahmeneiner Diät angewandt fördert es den Fett-verbrauch und verhindert gleichzeitig,dass sich die Muskeln verkleinern. Aberauch Tonalin® CLA kann keine Wundervollbringen und ohne Diät und körper-liche Betätigung wird es nicht den

BeeindruckendeGewichtsabnahme istmöglich – jedoch nicht inkurzer Zeit mit einemangeblichen Wundermittel.Es gehört sehr viel Disziplindazu, wenn Menschen, dieunter Adipositas leiden,abnehmen wollen.

Grundsätzlich sollten Sie kei-nem Diätprodukt vertrauen,

das Ihnen verspricht, ohne eigeneAktivität schnell und problemlosPfunde zu verlieren

das Ihnen verspricht, auch weiterhinessen zu können, soviel und was Siemöchten

das einen rapiden Gewichtsverlustin kürzester Zeit verspricht

das Erfolgsgarantien liefert

das auf wissenschaftlich nicht abge-sicherten Wirkmechanismen beruht

das nur mit zusätzlichen Geräten,Ohrsteckern, Badezusätzen etc.wirksam sein soll

das es nur auf Beratungspartys undbei Informationsveranstaltungen zukaufen gibt

das von angeblichen Ärzten oderKliniken (die es oft gar nicht gibt)angepriesen wird

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bmi 31,3 - 80 kg - 1,60 m - 20 jahre bmi 26,6 - 77 kg - 1,70 m - 33 jahre

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35MEDICOM 43. Ausgabe, Dezember 2006

an bezeichnet diese Fettvertei-lung auch als „Apfeltyp“ oder

als androide Fettverteilung. Das Fettsammelt sich beim Apfeltyp an derBauchhaut, am Rücken, an den Seitenund an den inneren Organen. Das innereBauchfett oder „intraabdominale Fett“gilt als Hauptrisikofaktor für Herz- undKreislauferkrankungen. Äußerlich ist derBauchumfang das deutlichste Zeichen fürdie Menge an innerem Bauchfett. Um zuermitteln, ob die Fettmenge am Bauch zugroß ist, misst man den Taillenumfang.

adipösen Frauen vor. Oft bezeichnet derVolksmund das überschüssige Fett imBauchbereich fast liebevoll als Wampe,Bierbauch oder Wohlstandshügel – dabeiist Fett in dieser Körperregion am gefähr-lichsten für die Gesundheit. Viele haltendas Fett für eine inaktive Masse, die derKörper als Energiespeicher anlegt. Dochder Bierbauch hängt nicht nur träge he-rum. Er greift aktiv in den Stoffwechselein, und je größer die Fettspeicher sind,umso schwerwiegender wirkt sich diesauf unsere Gesundheit aus.

Bei Männern sollte der Taillenumfangnicht größer als 102 cm sein und beiFrauen nicht größer als 88 cm, ansonstenbesitzen sie ein erhöhtes gesundheitlichesRisiko, auch wenn sie einen normalenBMI haben. Bei Menschen mit einer gy-noiden Fettverteilung, dem „Birnentyp“,liegt das überschüssige Fett vorwiegendim Hüftbereich, am Gesäß und an denOberschenkeln. Diese Körperform erhöhtaufgrund der ungünstigen Gewichtsbelas-tung das Risiko für Gelenkprobleme. Der„Birnentyp“ kommt besonders häufig bei

Auch die Position der Fettpolster ist entscheidend für die gesundheitliche Beeinträchtigung. Besonders von Fett im Bauchbereich geht ein erhöhtes gesundheitliches Risiko aus.

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Mit dem Übergewicht steigt auch das Risiko für Bluthochdruck. Ab einem BMI von 23 verdoppelt sich das Risiko für Bluthochdruck, ab einem BMI von über 32ist es fünfmal so hoch.

BAUCHSPECK

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23–26 26 –29Körpergewicht: BMI (kg/M2)

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Übergewicht erhöht denBlutdruck

bmi 29,8 - 84 kg - 1,68 m - 48 jahre bmi 28,7 - 79 kg - 1,66 m - 54 jahre

Relatives Risiko für Bluthochdruck

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36 MEDICOM 43. Ausgabe, Dezember 2006

Das Bauchfett gibt freie Fettsäuren ab,die über den Blutkreislauf in die Leberund die Muskeln gelangen. Diese An-sammlung von Fettsäuren führt zur Verfettung der Leber, die dadurch nichtmehr auf das blutzuckersenkendeHormon Insulin anspricht und deshalbunnötig Zucker an das Blut abgibt.Auch die Muskeln verlieren durch einenhohen Fettsäurengehalt im Blut an Sen-sibilität gegenüber dem Insulin und neh-men deshalb weniger Zucker aus demBlut auf. All dies hat zur Folge, dass derBlutzuckerspiegel steigt. Fatal: Je mehrBauchfett vorhanden ist, umso größer istdie Menge an freien Fettsäuren im Blut.

Auch der bereits erwähnte BotenstoffLeptin wird vom Bauchfett abgegeben.Leptin ist im Normalfall durch Beeinflus-sung des Appetits an der Regulierung des Fettstoffwechsels beteiligt. Adipöseleiden jedoch zumeist an einer Leptin-resistenz. Obwohl die hohe Menge desLeptins in ihrem Blutkreislauf den Appetit zügeln müsste, sind sie ständighungrig. Denn das Leptin kann seineFunktion nicht mehr erfüllen, weil dieständig hohe Konzentration die Rezepto-ren unempfindlich gemacht hat.

Auch sogenannte Zytokine gelangen ausdem Bauchfett ins Blut. Zytokine habenentzündungsfördernde Eigenschaften. Siesind an der Entstehung der Arteriosklero-se beteiligt, die wiederum als Auslöser fürBluthochdruck, Herzinfarkt und Schlag-anfall gilt. Diese von den Betroffenennicht bemerkbaren unterschwelligen Ent-zündungen sieht man als den Hauptrisi-kofaktor für Diabetes mellitus Typ 2, densogenannten Altersdiabetes, an. Bei die-sem Typ der Zuckerkrankheit entwickeltsich eine Insulinresistenz und infolgedes-sen erhöhte Blutzuckerwerte. Auf Dauerschädigt der hohe Blutzuckergehalt dieBlutgefäße, was ebenfalls zu Arteri-osklerose führt. Aber auch alle andereninneren Organe werden in Mitleidenschaftgezogen. Diese unterschwelligen Entzün-dungen machen es besonders wichtig,den Körper mit Vitalstoffen zu versor-gen. Insbesondere Omega-3-Fettsäuren,natürliches Coenzym Q10 und natürli-ches Vitamin E sind empfehlenswert.

Sekretariat der Deutschen Adipositas-Gesellschaft e.V. Prof. Dr. Joachim Westenhöfer Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg Fachbereich ÖkotrophologieLohbrügger Kirchstraße 6521033 Hamburgwww.adipositas-gesellschaft.de

Stiftung Juvenile Adipositas im Diakoniewerk Hohenbrunn Frau Doris Angerer & Frau Petra PfnürInsulaweg 8, D 83483 Bischofswiesenwww.adipositas-stiftung.de

Initiativenbüro „Bauchumfang ist Herzenssache“Postfach 130120, 50495 Kölnwww.bauchumfang-ist-herzenssache.de

I N F O / B E R A T U N G

Der Bauchumfang sollte bei Frauen nichtgräßer als 88 cm undbei Männern nicht größer als 102 cm sein

Vor allem Männergehen oft in derLeibesmitte in dieBreite und sindbesonders anfälligfür den gefährlichenBauchspeck

Der Apfeltyp

Frauen setzenmeist an Hüften,Gesäß und Ober-schenkeln Fett an

Der Birnentyp

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bmi 29,2 - 72 kg - 1,57 m - 58 jahre bmi 33,4 - 92 kg - 1,66 m - 63 jahre

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MEDICOM informiertMEDICOM informiert MEDICOM informiert MEDICOM informiert

INFORMAT IONEN FÜR KUNDEN DER MED ICOM PHARMA AG 43. AUSGABE, DEZEMBER 2006informiertinformiert

37MEDICOM 43. Ausgabe, Dezember 2006

ür MEDICOM-Kunden besteht jedochkein Anlass zur Sorge: Unser Produkt

Nobilin Gluco Zimt enthält aus Sicht derBehörden völlig unbedenkliche Spurenvon Cumarin, von seiner Verwendunggeht somit keinerlei Gefährdung aus.

Was ist Cumarin ...Cumarin ist ein natürlicher pflanzlicherAromastoff, der in sehr hohen Konzentra-tionen Leberschäden hervorrufen kann,aber auch im Verdacht steht, Krebs auslösen zu können. Ein zu hoher Cuma-ringehalt kann beispielsweise bei Gebäckauftreten, das mit Zimtpulver gewürztwurde. Cumarin ist allerdings kaum wasserlöslich, das heißt, es kann mit Wasser nur schwer aus dem Zimt heraus-gelöst werden. Daher enthalten wässrigeZimtextrakte – wie in Nobilin GlucoZimt – auch nur sehr geringfügige Cuma-rinmengen, da mit dem Verfahren der wässrigen Extraktion oder Herauslösungandere Stoffe aus dem Zimt gelöst werdensollen. Bei dieser Methode kann deshalbnur sehr wenig Cumarin vom Zimtpulverin den Extrakt übergehen.

... und in welcher Menge ist esnoch unbedenklich?Eine geringfügige Zufuhr der Substanzist ungefährlich. Das Bundesinstitut fürRisikobewertung (BfR) beziffert die tole-

F rierbare tägliche Aufnahme (englisch:TDI = tolerable daily intake) mit 0,1 mgCumarin pro kg Körpergewicht. EinePerson mit einem Gewicht von 75 kgkann somit auch langfristig bis zu7,5 mg Cumarin pro Tag zu sich neh-men, ohne etwas befürchten zu müssen. Mit der Tagesdosis (drei Tabletten) vonNobilin Gluco Zimt nimmt man aberüber den darin enthaltenen wässrigenZimtextrakt täglich insgesamt nur etwa 0,12 mg Cumarin auf, also lediglich einen Bruchteil der tolerierbaren Menge. Nobilin Gluco Zimt kann daher auchlangfristig völlig bedenkenlos täglichverwendet werden.

Zimtgebäck – wie die beliebten Zimt-sterne – kann jedoch zum Teil extremhohe Cumaringehalte aufweisen, wieStichproben einer amtlichen Lebensmit-telüberwachungsbehörde zeigten. Hierbeiwurden Werte von bis zu 76 mg Cuma-rin pro kg Gebäck gefunden. Nur 20 gdieses Zimtgebäcks – was ein bis zweiZimtsternen entspricht – enthalten um-gerechnet also schon 1,5 mg Cumarin –und erfüllen damit bereits den TDI eines15 kg schweren Kindes. Kinder werdendaher als besonders cumaringefährdetangesehen. Von Nobilin Gluco Zimt gehthingegen keinerlei Gefährdung aus – imGegenteil: Es beeinflusst Ihre Gesundheitin jeder Hinsicht positiv.

Für viele war es ein Schock: Bestimmte zimthaltige Lebensmittelsollen gesundheitsschädliche Mengen an Cumarin enthalten – sodie beunruhigenden Schlagzeilen im Oktober.

Gefahr durch Aprikosenkerne

ittere Aprikosenkerne“ werdenderzeit vermehrt als alternatives

Mittel zur Krebsbehandlung ange-priesen. Doch Vorsicht: Diese Kerne können gesundheitsgefährdende Men-gen an Blausäure enthalten, warnt dasbayerische Gesundheitsministerium.„Bittere Aprikosenkerne“ enthalten er-höhte Konzentrationen des GlykosidsAmygdalin. In der alternativen Krebs-behandlung gilt diese Substanz, die oftauch als „Laetrile“ oder „Vitamin B17“bezeichnet wird, als probater Wirk-stoff. Ärzte raten von der Verwendungder Aprikosenkerne ab – nicht nurweil keine Studien existieren, die eine Wirkung belegen, sondern weil dasAmygdalin in den „bitteren Apri-kosenkernen“ unter enzymatischem Einfluss giftige Blausäure (Cyanid) ab-spaltet. Im Handel erhältliche „bittereAprikosenkerne“ enthalten dahermeist bedenkliche Blausäurekonzen-trationen von bis zu 300 mg pro100 Gramm Kernen (= 1 mg pro Kern), so das bayerische Gesundheitsministe-rium. Bei Kindern sowie bei bestimm-ten Personen, die Blausäure schlechtabbauen können, kann deshalb schonder Verzehr von ein bis zwei Kernenpro Tag Vergiftungserscheinungenauslösen. Blausäure blockiert wichtigeEnzyme und kann im schlimmstenFall zu innerer Erstickung führen. Geringe Blausäurekonzentrationenkann der menschliche Körper zwarentgiften, bei höherer Blausäure-konzentration kommt es aber zu Vergiftungserscheinungen, die vonstarken Kopfschmerzen und Schwin-del bis hin zur bläulichen Verfärbungder Haut und zu Erstickungsgefühlenreichen können.

Vom regelmäßigen Verzehr „bittererAprikosenkerne“ ist daher unbedingtabzuraten.

„BCumarin inZimtgebäck

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Page 38: ÜBERGEWICHT

charf“ ist keine Geschmacksrichtungwie süß, sauer, bitter, salzig oder

umami – scharf kann man nichtschmecken. Es ist eher ein Gefühl, das wieein Schmerz empfunden wird und bei-spielsweise durch den Wirkstoff Capsaicinaus Chilischoten hervorgerufen wird.Capsaicin bindet an Schmerzrezeptoren inder Mundschleimhaut und erzeugt so das Gefühl von Schmerz bzw. Schärfe.Genauso wie jeder den Schmerz andersspürt, empfinden wir auch Schärfe unter-schiedlich. Was für den einen „höllischscharf“ ist, bezeichnet der andere viel-leicht als „leicht pikant“.

Da die Schmerzrezeptoren außerdem auchSensoren für Hitze sind, löst das Capsai-cin gleichzeitig ein Hitzegefühl aus. Nichtohne Grund steht das „C“ im ABC-Pflasterfür Capsaicin, denn dieser Wirkstoff istauch für die wohltuende Wärmewirkungsolcher Pflaster verantwortlich.

Der Hitzeeffekt des Capsaicins erklärt zudem, wieso uns Schweißperlen auf derStirn stehen, wenn wir pikantes Essen genießen. Durch die Auslösung des Hitze-reizes ist es möglich, dass sogar kalt genossene Speisen als „heiß“ wahrge-nommen werden. Scharf gewürztes Essenschmeckt außerdem umso schärfer, jeheißer es serviert wird. Da die hohenSchärfegrade das Schwitzen fördern,kann durch das Essen pikanter Speisendie Körpertemperatur gesenkt werden.Auch deshalb wird besonders in warmenLändern gern scharf gegessen.

Chili & Co. für Ihre GesundheitScharfes Essen ist nicht jedermanns Sache. Viele meinen zudem,dass pikante Speisen ungesund sind und auf den Magen schlagen.

Was ist dran an den „scharfen Gerüchten“?Wir gehen der würzigen Spur nach

und nehmen Chili & Co. für Siegenauer unter die Lupe.

Ganz schön

scharfscharf„S

Scharfes Essen regt denSpeichelfluss an: Der

Genuss einer Chilischotekann dazu führen, dassMund und Zähne besser

gereinigt werden.

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Page 39: ÜBERGEWICHT

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Scharfer Kampf gegen BakterienPikante Gewürze machen nicht nurglücklich – sie machen zudem das Essenlänger haltbar. Nicht umsonst greifenKöche in sehr warmen Ländern öfter insWürzregal! Je höher Temperatur undLuftfeuchtigkeit sind, umso mehr Kräuter,Knollen und Wurzeln kennt die jeweiligeLandesküche. Der Grund: Viele Gewürzebesitzen antibakterielle Eigenschaftenund wehren Krankheitserreger wie Pilzeoder Bakterien ab. Dadurch, dass die Ver-mehrung der Keime unterdrückt wird,verbessern sich auch die Bedingungenfür die Lagerung und Hygiene derSpeisen. Je mehr Gewürze kombiniertwerden und je schärfer das Gericht ist,umso haltbarer und keimärmer bleibtes. Selbst Würmer werden durch sehrscharfes Essen ausgetrieben.

Auch die bereits im Magen vorhan-denen Bakterien können durch denGenuss von scharfem Essen be-siegt werden: Die scharf machen-den Substanzen in Pfeffer, Chili,Peperoni, Ingwer und Co. bewir-ken eine vermehrte Produktiondes Magensaftes. Die Mahlzeitist somit bekömmlicher, da siewirksamer zersetzt wird. Zu-dem wirken die sauren Ver-dauungssäfte antibakteriell.Sie können verhindern, dass mögliche schädliche Mikroor-ganismen den Darm erreichen, undbeugen so Magen-Darm-Infektionensowie Durchfall vor.

Geschichtlicher HintergrundDie Geschichte der Entwicklung und Ver-breitung von Pflanzen und Pflanzenteilen,die Schärfeempfindungen verursachen,ähnelt sehr der Geschichte anderer Ge-würze. Die Verwendung als Würz- sowie Heilmittel entwickelte sich oft parallel.Der römische Feinschmecker Apicius ver-wendete bereits im 1. Jahrhundert n. Chr. Pfeffer. In Mittel- und Südamerika wurden nachweislich schon vor 3.000 bis 6.000Jahren die scharfen Urformen des Paprika kultiviert und verwendet. In der asiati-schen Küche stand vor allem Ingwer als schärfendes Gewürz auf dem Rezept–nochbevor die ersten Paprikapflanzen durch dieFahrten von Christoph Kolumbus nach Eu-ropa und später auch nach Asien kamen.

Der Pepper-High-EffektWussten Sie, dass ein feuriges Chili conCarne glücklich machen kann? Und ob!Die Wissenschaft erklärt das Phänomenfolgendermaßen: Der durch das Capsaicinausgelöste Schmerzreiz bewirkt eineAusschüttung von körpereigenen morphi-umähnlichen „Schmerzkillern“, den soge-nannten Endorphinen. Sie bewirken einenAnstieg unseres Glücksempfindens sowieeine leichte Euphorie. Man spricht hiervom „Pepper-High-Effekt“. Er kann durchSpeisen wie Chilisoßen, Chilipulver undCayennepfeffer oder Scharfmacher wiezum Beispiel Ingwer, Senf und Meerrettichin hoher Dosierung ausgelöst werden. EinBesuch beim Inder oder Mexikaner kannsomit unsere Stimmung heben.

Die diversen Chilisorten unddie daraus hergestelltenProdukte zeichnen sichdurch unterschiedliche

Schärfe aus – diese wird in Scoville-Einheiten ange-geben. Die Scoville-Werte

beziehen sich aufgetrocknete Schoten, sie

liegen ca. um 10Einheiten höher als bei

frischen Schoten.

Es gibt drei verschiedeneHandelsformen des Pfeffers:

grünen, schwarzen und weißenPfeffer. Der grüne Pfeffer wird

unreif geerntet und eingelegt. Derschwarze Pfeffer wird ebenfalls

unreif geerntet, aber anschließendgetrocknet. Der weiße Pfeffer

wird geerntet, wenn die Beeren reif sind.

Gemüsepaprika0–500

Unscharfbis mild

Peperoni

500–1.500

Schonschärfer

Chilis1.500–5.000

Mittelscharf

Cayennepfeffer5.000–50.000

Scharf

Thaichili50.000–100.000

Sehrscharf

Habanerochili100.000–500.000

Extrem scharf

Reines Capsaicinüber 500.000

Gnadenlosscharf

MEDICOM 43. Ausgabe, Dezember 2006

Schärfegrad nach der Scoville-SkalaScoville-Einheiten

Achtung: Chilis und Chiliprodukte ab 50.000

Scoville-Einheiten solltenvon Kindern unbedingtferngehalten werden.

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Page 40: ÜBERGEWICHT

Ergebnis: Nach nur fünf Wochenverminderten sich die Symptomebei den Paprikaverwendern umetwa 60 Prozent, in der Placebo-gruppe nur um 30 Prozent. DieForscher gehen davon aus, dassdieser Effekt der Desensibilisierungvon Schmerzfasern zugeschriebenwerden kann. Durch die Aufnahmevon scharfem Essen werden zudem

Italienische Wissenschaftler fanden an-hand einer Studie heraus, dass Capsaicindie Symptome von unspezifischen Ver-dauungsstörungen lindern kann. Patien-ten mit Verdauungsstörungen wurden indiesem Versuch täglich 2,5 g Paprika-pulver oder Placebo verabreicht. Das

die Magenmotorik sowie die Produktionvon Verdauungssäften gefördert, fetteSpeisen werden dadurch bekömmlicher.Ein weiterer Pluspunkt: Capsaicin regtden Appetit an und aktiviert Stoffwech-sel sowie Kreislauf.

Nicht nur die Magensaftausschüttungsteigt beim Genuss scharfer Speisen –auch der Speichelfluss wird angeregt.Die Speichelproduktion kann durchChili, Pfeffer, Ingwer, Curry, Paprika oderSenf um das Sieben- bis Neunfache ge-steigert werden. Durch den vermehrtenSpeichelfluss werden Mund und Zähnebesser von Nahrungsresten befreit undgereinigt.

Chili beeinflusst auch die Schleimhäuteder Atemwege: Die Nase läuft und auchder Schleim in den Bronchien wird dankdes Capsaicins verflüssigt. Dieser kannleichter abgehustet werden, bei Erkäl-tungskrankheiten wirkt Chili somitschleimlösend. Eine Chilischote enthältzudem zwei- bis dreimal so viel Vitamin Cwie eine Zitrone. Dadurch wird das Immunsystem stabilisiert und Erkäl-tungskrankheiten kann vorgebeugt werden. Frische Chilis sind außerdemreich an den Vitaminen B1,B6 sowie den MineralienKalium, Calcium, Mag-nesium, Phosphorund Zink.

40 MEDICOM 43. Ausgabe, Dezember 2006

Scharfer EffektDiverse Studien belegen mittlerweile, dass scharfes Essen auch unserer Gesundheit zugutekommt. Entgegen der Annahme, dassder häufige Genuss pikanter Speisen gesundheitsschädlich ist,möchten wir hier einige deutliche gesundheitliche Vorteile des gutgewürzten Essens aufführen.

1 Verdauung

Die scharfen Schoten haben es in sich: Sie machen

nicht nur glücklich und das Essen länger haltbar –

auch für unsere Gesundheit und die Libido haben sie einiges zu bieten!

2 Zähne

3 Gegen Erkältungen

Unscheinbar, aber wir-kungsstark: Meerrettich

enthält viele Vitamine undtötet zudem Bakterien ab.Er wird auch deshalb als

„natürliches Antibiotikum“bezeichnet.

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Page 41: ÜBERGEWICHT

Freie Radikale können entstehen durchZigaretten- und Alkoholkonsum, Medi-kamenteneinnahme oder durch Umwelt-einflüsse wie Smog oder Ozonbelastung.Freie Radikale sind stark reaktive Sub-stanzen, die Körperzellen schädigenkönnen. Die diversen Antioxidantien in Chilischoten wie Flavonoide, Beta-Carotin und Vitamin C dienen als Radikalfänger. Antioxidantien könnenvorbeugend gegen viele bekannte Zivi-lisationskrankheiten wirken und das Immunsystem unterstützen.

Ab dem 50. Lebensjahr gehören Pros-tataerkrankungen zu den häufigsten Erkrankungen des Mannes. Zumeisthandelt es sich um eine gutartige Ver-größerung des Prostatagewebes, die dieHarnröhre einengt und Beschwerdenbeim Wasserlassen verursachen kann.Prostatakrebs ist die häufigste Krebser-krankung bei Männern. Wissenschaftlervom Cedars-Sinai Medical Center inLos Angeles haben möglicherweise eine„scharfe Waffe“ gegen Prostatakrebs gefunden: Capsaicin tötet Krebszellen ab,indem es sie in den Zelltod treibt. DieWirkung beruht auf zwei Effekten: Ei-nerseits blockiert Capsaicin ein Eiweiß,das den programmierten Zelltod verhin-dert, und andererseits bremst es das

Wachstum der Krebszellen. Das gilt sowohl für menschliche Prostatakrebs-zellen im Labor als auch für Krebszellennach der Injektion in Mäuse. Ob Capsaicinim menschlichen Organismus genausowirkt, muss allerdings noch erforscht werden, geben die Forscher an.

Die scharfe Meerrettichwurzel ist sowohlals Bakterienkiller als auch als Vitamin-bombe bekannt. Meerrettich hat einendoppelt so hohen Vitamin-C-Gehalt wieeine Zitrone. Senföle, auch Isothiocya-nate genannt, geben ihm seinen scharfenGeschmack und sorgen dafür, dass dieSchärfe von Senf oder Meerrettich „indie Nase steigt“. Die Isothiocyanatehaben aber vor allem eine antibak-terielle Wirkung. In der Volks-medizin ist der Meerrettichdeshalb als Arznei bei Er-krankungen von Harn-und Atemwegen bekannt.

5 Gegen Krebszellen

6 Natürliches Antibiotikum

Typisch sind beim Mexikanerdie Vorspeisen zum Dippen.

Eine scharfe Chilisoße regt dieVerdauung an und kann die

Stimmung heben. Halten Sie ein Glas Milch oder ein Stück

Brot bereit, um bei Bedarf das Feuer in Ihrem Mund zu löschen.

Gut zu wissenWeil beim Verzehr vonscharfem Essen derBlutkreislauf angeregtwird, gelten diescharfen roten Chilischoten alsAphrodisiaka. Paprika – besondersdie Gewürzpaprika –

soll laut Kräuterhexenhelfen, die Libido wieder

in Schwung zu bringen.Frei nach dem Motto

„Scharf macht scharf“.

4 Gegen Freie Radikale

Risiken und NebenwirkungenWer beim Kochen zu Chilischotengreift, sollte sich danach gründlichdie Hände waschen. ÜberprüfenSie mit Ihrer Zunge, ob die Händetatsächlich nicht mehr scharf sind.Denn: Sollten Sie sich hinterherdie Augen reiben, könnte dies un-angenehme Folgen haben. Vermei-den Sie grundsätzlich den Kontaktmit den Innenwänden der Schoten.Diese sind besonders scharf undkönnen sogar Hautirritationenauslösen.

Was tun, wenn es mal im Mundbrennt? Greifen Sie am besten zufetthaltigen Nahrungsmitteln wieMilch, Jogurt oder Käse. Da Capsai-cin nicht wasser-, sondern fettlös-lich ist, neutralisieren diese Helferdie Schärfe im Mund wesentlichbesser als Wasser, Säfte oder Bier.Auch Brot ist gut geeignet, um demBrennen ein Ende zu setzen. Es istzwar nicht fettig, deckt aber dieSchleimhäute ab und nimmt denSpeichel auf.

Übrigens: Die Schmerzrezeptorenunseres Körpers sind lernfähig –das wurde wissenschaftlich be-wiesen. Sie können sich an etwasgewöhnen. Das heißt, es isttatsächlich möglich, scharf essenzu „trainieren“. Da steht demnächsten Besuch beim Mexikanerdoch nichts mehr im Wege ...

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FOTO: ISTOCKPHOTO

Page 42: ÜBERGEWICHT

Zutaten§ §

4 Lachsfilets à 180 g4 Tomaten250 g Rucola200 ml Milch, 1,5 % Fett100 ml saure Sahne, 10 % Fett1 Eigelb2 EL Öl2-3 EL frisch geriebener Meer-

rettich (oder Meerrettich aus dem Glas)Bund Petersilie, Salz, Pfeffer

Nährwertangaben§ §

(Pro Portion)Energie 531 kcalEiweiß 41 gFett 40 gKohlenhydrate 9 gBallaststoffe 2,2 g

Vitamin A 314 µgVitamin B1 0,5 mgVitamin B2 0,5 mgVitamin B6 2 mgVitamin C 38 mgVitamin E 4 mgEisen 3,6 mgFolsäure 35 µgCalcium 225 mgMagnesium 77 mgKalium 1.284 mgCholesterin 150 mg

42 MEDICOM 43. Ausgabe, Dezember 2006

ZubereitungDie Lachsfilets waschen, trocken tup-fen und mit Salz und Pfeffer würzen.Tomaten waschen und in Würfelschneiden, Rucola waschen, trockenschleudern und grobe Stiele ent-fernen, Petersilie waschen undgrob hacken. Den Lachs in einemgeschlossenen Topf mit etwas Ölca. 15 Minuten dünsten. Kurz vorEnde Tomaten und Rucola mit-dünsten und mit Salz und Pfeffer abschmecken. In der Zwischenzeit fürdie Meerrettichsoße Milch, saure Sahneund Eigelb verrühren und aufkochenlassen. Den Topf von der Kochstellenehmen, den Meerrettich sowie die gehackte Petersilie unterrühren.

Zum Anrichten die vorbereitetenLachsfilets auf das Gemüse bet-ten und mit der Meerret-tichsoße garnieren.

Je nach Beliebenkönnen zu demGericht Bandnu-deln oder Reisgereicht werden.Guten Appetit!

ImpressumHerausgeber: Medicom Pharma AG

Sedemünder 2 , Altenhagen I31832 SpringeTel. 05041 78-0Fax 05041 78-1169

Verlag,Redaktion,Gestaltung: DPNY communicationsDruck: Westermann-Druck„MEDICOM“ ist eine Kundenzeitschrift der Medicom Pharma AG; sie erscheint fünfmaljährlich. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mitschriftlicher Genehmigung des Herausgebers.

Minuten25

(Für 4 Personen)Zubereitungszeit

Lachs auf Rucola-Tomaten-Bett mit Meerrettichsoße

Vitalstoff-Rezept

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Kreuzworträtsel Liebe Rätselfreunde, diesmal geht es um einen Stoff, der beim Abnehmenhilft. Tragen Sie die Buchstaben in derrichtigen Reihenfolge in die numme-rierten Felder ein.

1. Preis: ein Reisegutschein im Wert von1.000 Euro oder alternativ eine Baraus-zahlung von 1.000 Euro2. bis 4. Preis: je ein Buch„Die Seele fühlt vonAnfang an. Wie pränata-le Erfahrungen unsereBeziehungsfähigkeit prä-gen“ von Bettina Alberti

Und so können Sie gewinnenHaben Sie das richtige Lösungswort? Dann schreiben Sie es auf eine Postkarte undschicken Sie diese an: MEDICOM-Redaktion, Stichwort „Preisrätsel“, Sedemünder 2,Altenhagen I, 31832 Springe. Einsendeschluss ist der 31. Januar 2007 (Datum desPoststempels). Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter der Medicom Pharma AGund deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen.

Lösungswort: Lycopin

Lösung:

Warum platzen Maiskörner?Maiskörner bestehen vorwiegend ausStärke und Eiweiß. In ihrem Innerenenthalten sie jedoch auch ein kleinwenig Wasser. Werden die Körnererhitzt, dann verwandelt sich dieses Wasser in Wasserdampf, dadurch steigt der Druck im Kornan, bis die Schale dem Druck nichtmehr standhalten kann. Dannplatzt das Korn mit einem lautenKnall und das Stärke-Eiweiß-Gemischtritt aus – das Popcorn ist fertig. OhneButter, Salz oder Zucker ist Popcornauch ein kalorienarmer Snack.

Lösung aus dem August-Heft

S C H O N G E W U S S T ? Für viele undenkbar: einKinobesuch ohne Popcorn

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„Ihre Gesundheit ist unsere Aufgabe“ – das ist unser Motto. Die MEDICOM steht Ihnen mit sinnvollen Produkten in Ihrem Alltag zur Seite. Wir wollen, dass Sie IhrenTag mit der Gewissheit erleben, Ihre Gesundheit aktiv zu unterstüt-zen. Mit den Produkten von MEDICOM können Sie Ihre Gesundheitsinnvoll unterstützen. Haben Sie Fragen zum Thema „Gesundheit undVitalstoffe“? Die Mitarbeiter unserer wissenschaftlichen Abteilungwerden Ihnen gern all Ihre Fragen in einem persönlichen Gesprächam Telefon beantworten. Auch unser Kundendienst gibt Ihnen gernAuskunft zu unseren Produkten. Sie erreichen beide unter unserer ge-bührenfreien Telefonnummer. Ihre Zufriedenheit und Ihre Gesundheitstehen bei der MEDICOM an erster Stelle. Unser Bestreben ist es,Ihrem Vertrauen, das Sie uns als Kunde entgegenbringen, in jederForm gerecht zu werden – sowohl mit unseren hochwertigen Produkten als auch mit sinnvollen Serviceleistungen. Bei der Herstellung unserer

Produkte verwenden wir nur die hochwertigsten Rohstoffe. Die Herstellung erfolgtnach dem strengen GMP-Standard. Wenn Sie ein Produkt der MEDICOM erwerben,

dann entscheiden Sie sich für Qualität. Bei der MEDICOM endet dieBeziehung zum Kunden nicht mit der bezahlten Rechnung. Mit unseren Serviceleistungen – die weit über das Übliche hinausgehen –wollen wir Ihr Partner in Sachen Gesundheit sein: Sie bekommen alsKunde fünfmal im Jahr das Kundenmagazin MEDICOM. Sie erhalten auf all unsere Produkte eine zweimonatige Geld-zurück-Garantie. Sie erhalten Ihre Produkte innerhalb von zwei Werktagen frei Haus gegenRechnung. Sie können unsere Produkte per Post, per Fax, am Telefonund im Internet anfordern. Und als Sammelbesteller erhalten Sie einen interessanten Preisnachlass. Wir wollen alle Ihre Bedürfnisse inSachen Gesundheit befriedigen und Ihnen in Ihrem täglichen Leben

zur Seite stehen. Wir sind für Sie da. Wir sind Ihr Partner in Sachen Gesundheit.

MEDICOM – weil Lebensqualität kein Zufall ist

Im Internet: www.medicom.de • Kostenlose Ernährungsberatung: 0800-7377730

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