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Umwelt im Kreis 2012 Jahrgang 14 www.landkreis-stade.de Das kostenlose Magazin des Naturschutzamtes für den Landkreis Stade NATURSCHUTZ: ›Wasser, Marsch!‹ NATUR ERLEBEN: Neukloster Forst IM BLICKPUNKT: Internetplattform für Streuobstwiesen Umwelt im Kreis Heimliche Jäger der Nacht »Fledermausschutz im Landkreis Stade«

Umwelt im Kreis 20112 · Fledermäuse verfügen über viele in der Tierwelt einmalige Fähigkeiten und Eigenschaften: Sie können als einzige Säugetiere aktiv fliegen, sie benutzen

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Page 1: Umwelt im Kreis 20112 · Fledermäuse verfügen über viele in der Tierwelt einmalige Fähigkeiten und Eigenschaften: Sie können als einzige Säugetiere aktiv fliegen, sie benutzen

Umwelt im Kreis 2012Jahrgang 14www.landkreis-stade.de

Das kostenlose Magazin des Naturschutzamtesfür den Landkreis Stade

NATURSCHUTZ:

›Wasser, Marsch!‹NATUR ERLEBEN:

Neukloster ForstIM BLICKPUNKT:

Internetplattform für Streuobstwiesen

Umwelt im Kreis

Heimliche Jäger der Nacht

»Fledermausschutz im Landkreis Stade«

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ed i to r ia l | he r z l ich w i l l kommen

IMPRESSUMHerausgeber: Landkreis Stade, Naturschutzamt, Am Sande 4, 21682 Stade · Konzept: Uwe Seggermann, Janette Hagedoorn-SchüchRedaktion: Janette Hagedoorn-Schüch, Tel. 0 41 41/12 937 · Titelfoto: ›Braunes Langohr beim Beutefang‹, Dietmar NillGestaltung und Realisation: moradi kommunikation und design, www.moradi.de · Druck: HesseDruckGmbH, mit Biofarben auf Rapsölbasis · Auflage: 4.200

Liebe Leserinnen, liebe Leser,das internationale Fledermausjahr 2012 ist Titelthema der vor-liegenden Umwelt im Kreis. Mit der Wahl dieser faszinierenden,aber auch bedrohten Tiergruppe werben die Vereinten Nationen

in einer weltweiten Kampagne für den Schutz dieser Arten. Allerdings stehen sie stellvertre-tend für viele weitere Tier- und Pflanzenarten, denn die biologische Vielfalt ist überall ge-fährdet. Die übermäßige Flächeninanspruchnahme, die Intensivierung der Landnutzung und dervom Menschen verursachte Klimawandel beeinträchtigen Arten und Lebensräume, so dass dieRoten Listen immer länger werden. So sind beinahe 70 Prozent der verschiedenen Lebens-raumtypen in Deutschland im Rückgang begriffen. Aber gerade die Vielfalt der Arten und Le-bensräume und ihre Funktionen sind für uns Menschen lebenswichtig, wie etwa die frischeLuft, sauberes Grundwasser und der fruchtbare Boden für gesunde Lebensmittel.

Schutzmaßnahmen für die biologische Vielfalt müssen zwar auf hoher politischer Ebene innerhalbder Vereinten Nationen beschlossen und unterstützt werden, doch die Umsetzung kann nur re-gional erfolgen. Jeder Einzelne kann aktiv werden, um unsere Lebensgrundlage zu sichern undeine nachhaltige lokale Entwicklung voranzutreiben. Beispiele dafür sind die Pflege und Ent-wicklung von Schutzgebieten, Artenschutzaktivitäten der Umweltverbände, das Anlegen vonBlühstreifen im kommunalen und landwirtschaftlichen Bereich oder auch das Pflanzen von hei-mischen Sträuchern und Blumen im eigenen Garten.

In dieser Ausgabe der Umwelt im Kreis 2012 wird das Engagement der Ökologisch-Fleder-mauskundlichen-Arbeitsgemeinschaft vorgestellt, die sich vielfältig für den Schutz der heimi-schen Tierarten, vor allem der Fledermäuse, einsetzt. Außerdem werden weitere interessanteProjekte beschrieben, die sich ebenfalls mit dem Artenschutz beschäftigen, wie das Streu-obstwiesennetz des BUND oder das Projekt ›Wasser, Marsch!‹ des NLWKN. Daneben werden auchdie Initiativen der Sparkassen vorgestellt, die auch Naturschutz fördern und unterstützen. DasThema Geothermie, das viele Bauherren im Landkreis Stade interessieren könnte, wird von DowStade aufgegriffen. Die neue Faltkarte des Naturschutzamtes zum ›Neukloster Forst‹, die ak-tuellen Angebote des Vereins zur Förderung von Naturerlebnissen sowie der Veranstaltungska-lender im Serviceteil bieten außerdem wieder viele Möglichkeiten, die Natur im Landkreis Stadezu erleben.

Viel Freude bei der Lektüre!

Ihr

Michael RoesbergLandratIm Juli 2012

Heimliche Jäger der Nacht 4 Schutz der Fledermäuse

Noch gibt es sie im Landkreis Stade – die Fle-dermäuse. Diese faszinierende Tiergruppe ist mitaußergewöhnlichen Eigenschaften ausgestattet:Sie jagen nachts Insekten, sie ›sehen‹ mit ihrenOhren und hängen sich tagsüber kopfunter zumSchlafen auf. Allerdings sind sie nicht nur bei uns,sondern weltweit in ihrem Bestand stark ge-fährdet.

Portrait6 ÖFLAG – im Einsatz für den Artenschutz

15 Die Verbraucherzentrale berät19 Das Naturschutzamt stellt sich vor

Naturschutz

7 Verbesserungen im Artenschutz 12 ›Wasser, Marsch!‹ – Lebensraum-

verbesserung für Wiesenvögel

Natur erleben

8 Gebietsfaltkarte Neukloster Forst16 ›Wracktouren‹ und neue Angebote

für Kinder

Im Blickpunkt

10 Gemeinsam 100 Eichen pflanzen10 Internetplattform für Streuobst-Liebhaber 11 Naturforscher wieder gefragt14 Geothermie bei Dow

Aktuelles

13 Regionales Raumordnungsprogramm 2012

Service

17 Veranstaltungen18 Adressen

INHALT

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Nill

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UMWELT IM KREIS |20124 |

In Deutschland leben circa 20 Fledermausarten,im Landkreis Stade etwa zehn. Von den zehn Ar-ten im Landkreis Stade befinden sich neun aufder ›Roten Liste der bedrohten Säugetiere Deutsch-lands‹. Daran ist zu erkennen, dass keine Tier-gruppe so gefährdet ist wie die der Fledermäu-se. Um darauf aufmerksam zu machen, ent-schlossen sich die Vereinten Nationen, diesesJahr zum ›Internationalen Fledermaus-Jahr‹ zuerklären.Fledermäuse haben wie alle Säugetiere ein Fell.Mit ›Mäusen‹ sind sie aber nicht verwandt. DasGebiss besteht aus 32 bis 38 spitzen Zähnchen,mit denen sie den Chitinpanzer der In-sekten gut aufbeißen können. Die Flug-häute sind zwischen Arm und Finger-knochen aufgespannt. Eine zweite Flug-haut befindet sich im Schwanzbereich.Die Flughäute tragen dazu bei, dass sieelegant fliegen können. Zwischen den einzelnen Fledermausar-ten bestehen oft große Unterschiede,sowohl in Gestalt und Größe als auchin der Art ihrer Nahrungssuche.

Die größte Fledermaus im Landkreis ist derAbendsegler. Er bewohnt Laubwälder wie denRüstjer und Neukloster Forst. Die Tiere fliegenschnell im Wipfelbereich der Bäume und suchendort nach Insekten. Die großen Breitflügelfle-dermäuse dagegen sind langsame Flieger. DieZwergfledermaus ist der Winzling unter dennächtlichen Jägern. Ihr Körper ist noch nichteinmal so lang wie der halbe Daumen. Lang-ohrfledermäuse können zwischen dem Unter-holz in Wäldern wie ein Hubschrauber längere Zeitin der Luft stehen. Wasserfledermäuse sindschnelle Flieger und schwirren über Wasser-

oberflächen. Jede Fledermausart nimmt bei derNahrungssuche einen bestimmten Lebensraumein.

ORIENTIERUNG IM DUNKELN

Fledermäuse können sich nachts im dichten Ge-äst der Bäume sehr gut orientieren und zugleichnach Nahrung suchen. Dazu stoßen sie für unsnicht hörbare Ultraschallrufe aus. Der Schall wirdvon den Beutetieren, aber auch von den Bäumenund der restlichen Umgebung reflektiert. DieseSchallwellen können Fledermäuse mit Hilfe ih-

Oben: Braunes Langohr trinkend,

links: Portrait eines Braunen Langohrs,

rechts: Zwergfledermaus,kleiner als ein halber

Daumen

Heimliche Jäger der Nacht Im Landkreis Stade ist die Artenvielfalt der Fledermäuse noch relativ groß, doch die Bestandszahlen

sinken dramatisch.

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FLEDERMÄUSE IN ZAHLEN

› Fledermausarten im Landkreis: ca. 10 Arten

› Fluggeschwindigkeit: Abendsegler ca. 50 km/h

› Orientierung: Ultraschall-Laute über 20kHz

› Lebensalter: etwa 4 bis 5 Jahre,

vereinzelt 20 Jahre

› Dauer der Kindheit: Flug ab ca. 4 Wochen

› Körpertemperatur: 38°C,

im Winter bis 3°C absinkend

› Herzfrequenz/min: ca. 400,

im Winterschlaf nur 10

› Täglicher Nahrungsbedarf: etwa ⅓ des

Körpergewichts

› Nahrung/Jahr: ca.100.000 Mücken

(Wasserfledermaus)

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na tu r s chut z | f l e rde rmäuse

Fledermäuse – Vampire, Teufel oder liebenswerte Jäger der Nacht?

rer Ohren wahrnehmen. Sie ver-schaffen sich so ein Bild vonihrer Umwelt und können ihreBeutetiere, meistens Insekten,aufspüren und fangen. Jede Fle-dermausart ruft anders. Die Ge-räusche der Fledermäuse kön-nen mit Detektoren aufgenom-men und für den Menschen hör-bar gemacht werden. Solche Ge-räte nutzen Fachleute, um denArtenbestand in einem Gebiet zuermitteln. Untersuchungen er-gaben zum Beispiel, dass amSchwarzen Berg inmitten vonStade sieben verschiedene Fle-dermausarten leben. Fledermäuse halten Winterschlafund verbringen den Winter inBaumspalten, Gebäuden, Höh-

len oder Kellern. Die Wasserfledermäuse aus demLandkreis Stade überwintern überwiegend in derGipshöhle bei Bad Segeberg. Abendsegler wan-dern im Herbst etliche hundert Kilometer, umdann in Baumhöhlen den Winter zu überstehen.Seit einigen Jahren scheinen sie auch im Land-

kreis Stade zu überwintern. Breitflügel-, Zwerg-und Langohrfledermäuse bleiben in der Nähe ih-res Sommerquartiers und schlafen hinter Zwi-schenwänden von Gebäuden oder Kellern. Wennsie im Frühjahr hungrig aufwachen ist es wich-tig, dass sie bald Insekten finden und fressenkönnen. Deshalb ist der Schutz von früh blü-henden Pflanzen wie Weiden und Weißdorn zumÜberleben der Insekten und damit auch der Fle-dermäuse grundlegend wichtig.

Nähere Informationen zum Fledermausschutzim Internet auf www.öflag-buxtehude.de

In vielen Gebäuden, auch Kirchen, leben imLandkreis Stade Fledermäuse. Doch Fleder-mäuse rufen auch in unserer modernen undaufgeklärten Welt oft Angst und Abscheu her-vor. Wie alle Nachttiere haben sie seit alters her dieFantasie der Menschen beschäftigt. Im Chri-stentum wurde ihnen eine negative Rolle zu-gedacht, in anderen Religionen wiederum ha-ben sie positive Bedeutungen. Eine der Gottheiten der Mayas wur-de als Mensch mit Fledermaus-flügeln dargestellt, in Chinaund Japan sind Fledermäuseein Glückssymbol. Das chine-sische Wort ›Fu‹ bedeutet so-wohl Fledermaus als auchGlück.

Bis 1938 wusste man nicht, dass sich alle Fle-dermäuse mit Ultraschall in der Nacht orien-tieren. Wer nachts im Dunkeln fliegen kann, der

muss mit dem Teufel im Bunde sein! Im Ba-rock wird der Antichrist mit Fledermausflü-geln dargestellt, die Engel dagegen haben Vo-gelflügel. In der Bibel (3. Buch Mose, Kap.11,18) werden die Fledermäuse den unreinen Vö-geln zugeordnet, deren Genuss verboten ist.

In vielen Naturreligionen nutzen die Medizin-männer die Fledermaus als Schutz vor Krank-

heiten, sie werden oft alsAmulette verwendet. Auch

arabische Ärzte haben Re-zepturen hinterlassen, in de-

nen Teile von Fledermaus -körpern Verwendung fin-den, ähnliches setzte sich

in den ›Dreckapotheken‹ desMittelalters fort. Selbst Al-

bertus Magnus im 13. Jahr-hundert hinterließ ein Rezept, das Sehen inder Nacht mit der Verabreichung von Fleder-mausblut ermöglichen sollte. Das große Uni-

versalgenie Leonardo da Vinci sah zwei Jahr-hunderte später endlich die Fledermäuse buch-stäblich mit anderen Augen. Er nahm die fili-granen Flügel aus Haut und Knochen als In-spiration für verschiedene Flugapparate.

Fledermäuse verfügen über viele in der Tierwelteinmalige Fähigkeiten und Eigenschaften: Siekönnen als einzige Säugetiere aktiv fliegen,sie benutzen dazu ihre ›Hände‹, sie ›sehen‹ mitden Ohren, sie hängen sich kopfunter zumSchlafen auf. Sie sind erfolgreich, denn sie be-völkern die Erde seit etwa 60 Millionen Jahren.

Aber gerade in den hoch entwickelten Ländernsind Fledermäuse vom Aussterben bedroht. Sieleiden unter der ausgeräumten Agrarlandschaft,der Verwendung von Insektengiften und demVerlust von Winter- und Sommerquartieren.Sorgen wir dafür, dass sie noch weitere 60 Mil-lionen Jahre auf der Erde bleiben!

Der Autor AXEL KEUSEMANN ist Leiter der Haupt- und Realschule in Ahlerstedt und

als Fledermausexperte seit Jahren in der ÖFLAG aktiv.

DR. WOLFGANG KURTZE ist Biologe und alsFledermausexperte für den Landkreis Stade tätig.

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UMWELT IM KREIS |20126 |

po r t ra i t | ö f l ag

Ausgestattet mit Taschenlampen und Detekto-ren sind Peter Klug und Axel Keusemann von derÖFLAG auf nächtlicher Fledermausexkursion. Seitder Dämmerung sind sie mit einer Gruppe Kin-dern und Erwachsenen an den Harsefelder Klo-sterteichen unterwegs, um Fledermäuse aufzu-spüren. Zunächst ist ein Knattern aus den De-tektoren zu vernehmen.Diese wandeln nämlichdie Ultraschalllaute derFledermäuse, die fürunsere Ohren norma-lerweise nicht hörbarsind, in wahrnehmbareGeräusche um. Dann er-fasst der Lichtkegel derTaschenlampe die ersteWasserfledermaus, diedicht über der Teich-oberfläche nach Insek-ten jagt. »Immer wie-der ein spannendes Er-lebnis«, so Peter Klug,der diese Fledermausexkursionen schon seit Jah-ren im Sommer durchführt. Zusätzlich dazu wer-den von der ÖFLAG jedes Jahr am letzten Au-gustwochenende Veranstaltungen zur europa-weiten Fledermausnacht, der sogenannten Bat-Night, angeboten. Daneben werden mehr als1.000 Fledermausquartierkästen im gesamtenLandkreis betreut. Sie dienen als Sommerquar-tiere, da es zu wenige natürliche Höhlen gibt.Außerdem führt die ÖFLAG mehrfach im WinterZählungen in den bestehenden vier Winterquar-tieren im Landkreis durch. Unterstützung bei ih-ren Artenschutzmaßnahmen erhält der Vereinauch durch das THW und die Freiwillige Feuer-wehr aus Buxtehude. Ohne deren Mithilfe wärenviele technisch aufwändige Maßnahmen nichtmöglich.

VIELFÄLTIG AKTIV

Auch andere Artenschutzprojekte werden vonden etwa 20 Mitgliedern der ÖFLAG betreut. In

einigen Waldgebieten des Landkreises wie demNeukloster Forst sind Nisthilfen für Vögel ange-bracht worden, die einmal jährlich im Spätherbstgereinigt und kontrolliert werden.Bei der Arbeitsgemeinschaft ›Lebensraum Kirch-turm‹ setzt der Verein sich gemeinsam mit demNABU für den Erhalt von Nistmöglichkeiten an

Kirchen ein. Aber auch das Anlegen und Pflegenvon Biotopen wie Kleingewässer für Amphibiengehört zu den Aktivitäten der ÖFLAG.

ARTBESTIMMUNG – NICHT EINFACH

Um Fledermäuse bei ihren Nahrungsflügen ge-nauer zu bestimmen, sind die Detektoren hilf-reich, die Aufschluss über Frequenz und Ruffol-ge der Arten geben. Aber für eine exakte Artbe-stimmung reicht auch das manchmal nicht aus.Deshalb haben einige Mitglieder der ÖFLAG dieErlaubnis, Fledermäuse mit weit aufgespanntenNetzen zu fangen, zu bestimmen und danachwieder freizulassen. Die dadurch gewonnenenDaten über die Besetzung der Hangplätze wer-den dem Landkreis sowie dem Land Nieder-sachsen im Rahmen des Artenerfassungspro-gramms zur Verfügung gestellt. Sie tragen dazubei, mehr über diese heimlichen und in ihrer Artgefährdeten Tiere zu erfahren und sie zu schüt-zen.

DER EINSATZ LOHNT SICH

So beschwerlich die Arbeiten sind – sie sinddoch immer wieder von Erfolg gekrönt! Eine Wo-chenstube von Breitflügelfledermäusen in Hor-neburg konnte vor deren Vernichtung durch Um-baumaßnahmen bewahrt werden. Auch die wissenschaftlichen Gutachten der ÖFLAG

haben in wiederholtenFällen dazu geführt,dass die Lebensräumeder Fledermäuse erhal-ten bleiben konnten.Wichtig bei allen Akti-vitäten der ÖFLAG istes, das Interesse unddas Verständnis für die-se besonders gefährde-ten Tiere zu wecken,vor allem auch bei Kin-dern. Dazu wurde indiesem Jahr das aktu-elle Faltblatt ›Fleder-mäuse‹ erstellt. In ihm

sind interessante Informationen zur Lebens-weise der nächtlichen Flieger nachzulesen. Au-ßerdem werden Ansprechpartner für den ge-samten Landkreis Stade benannt, die zu Fragendes Fledermausschutzes Auskunft geben kön-nen.

Weitere Informationen bei Bert Vöge telefonischunter 0 41 61/6 29 48 und im Internet auf: www.öflag-buxtehude.de.

Im Einsatz für nächtliche FlattertiereSeit mehr als 20 Jahren engagiert sich die Ökologisch-Fledermauskundliche Arbeitsgemeinschaft (ÖFLAG) für

den Naturschutz

Der Autor PETER KLUG ist Lehrer an derGrundschule Altkloster und seit Jahren ehrenamt-

lich als Fledermausexperte bei der ÖFLAG tätig.

Eine gefundene Breitflügelfledermaus wird auf Verletzungen untersucht.

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na tu r s chut z | a r t enschut z recht

Vor allem in Zulassungsverfahren kommt demArtenschutz heute eine hohe Bedeutung zu. DieGesetze fordern vom Vorhabensträger in der Re-gel ein Artenschutzgutachten, das eine speziel-le artenschutzrechtliche Prüfung (saP) ermög-licht. Das relativ neue Instrument der arten-schutzrechtlichen Prüfung basiert auf den Schutz-bestimmungen für ausgewählte Tier- und Pflan-zenarten, die in zwei europäischen Richtlinien,der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und der Vo-gelschutz-Richtlinie, benannt und im Bundes-naturschutzgesetz verankert sind. Im Fokus ste-hen hier zum Beispiel alle europäischen Vogel-arten sowie Arten, die der Gesetzgeber in einebesonders hohe Schutzkategorie einstuft wieFischotter, Laubfrosch und alle Fledermausar-ten. Hinzu kommen die Arten, für die Deutsch-land eine besondere Erhaltungsverantwortungträgt. Hierzu zählen beispielsweise der Schier-lings-Wasserfenchel, die Schwarzkopfmöwe undauch der Weißstorch.Vereinfacht gesagt, sind alle Handlungen ver-boten, die zu einer Tötung oder Verletzung die-ser Arten führen. Auch die Zerstörung von Wuchs-orten, Nistplätzen, Gelegen, Fortpflanzungs-und Ruhequartieren und Rastplätzen ist nichterlaubt. Außerdem sind Störungen dieser Artendurch Lärm, Licht, Abgase, Erschütterungen undsonstige Beunruhigungen verboten. Unter be-stimmten Bedingungen können Vorhaben abertrotzdem realisiert werden. Dann nämlich, wenndurch geeignete Vermeidungs-, Minderungs- undKompensationsmaßnahmen die Auswirkungenfür diese Arten so gering gehalten werden, dassihre lokalen Bestände nicht beeinträchtigt wer-den. Das bedeutet, dass die Größe und Qualitätihres Vorkommens und ihres Lebensraumes ge-sichert bleiben müssen.

WO KOMMEN DIESE ARTEN VOR?

Artenschutzrechtlich relevante Arten könnengrundsätzlich überall vorkommen, nicht nur inder freien Landschaft, sondern auch im besie-delten Bereich. Da Vögel, wie beispielsweise die

Amsel, fast überall vorkommen, gibt es auchkaum einen Bereich, wo eine artenschutzrecht-liche Betrachtung nicht erforderlich ist. Auchalle Fledermäuse müssen nach Artenschutzrechtberücksichtigt werden, da auch sie sich tags-über in allen möglichen Hohlräumen, Nischen undRitzen an Bäumen und Gebäuden aufhalten kön-nen. Auch viele weitere Arten aus anderen Tier-gruppen wie Reptilien, Amphibien, Schmetter-linge und Käfer sowie eine Reihe von Pflanzensind regelmäßig in Artenschutzprüfungen zu be-handeln. Alle Vorhaben, die Umweltbelange berühren kön-nen, sind daher auch artenschutzrechtlich zubetrachten. Dazu zählen neben den genehmi-gungspflichtigen Verfahren auch Maßnahmenwie Unterhaltungsarbeiten, Baumfällungen oderauch Pflegeschnitte.

BIOLOGISCHE VIELFALT IST LEBENS-WICHTIG

Nicht zuletzt gehört es zur gesamtgesellschaft-lichen Verantwortung jedes Einzelnen, die na-türlichen Lebensgrundlagen für die kommendenGenerationen zu erhalten. Denn ohne Arten-

schutz ist die biologische Vielfalt bedroht unddamit auch das Überleben der Menschheit. Denndie Artenvielfalt, wie etwa die 7000 Pflanzen-arten, die weltweit kultiviert wurden, spielt fürdie Ernährung der Menschen eine entscheiden-de Rolle. Daneben sind auch die Dienstleistun-gen der Natur, wie etwa sauberes Wasser, frischeLuft, bestäubende Insekten oder die CO2-Spei-cherung in Wäldern und Mooren lebenswichtig.Daher gilt es, die biologische Vielfalt und ihreFunktionen zu schützen.

Weitere Informationen zum Artenschutz mit ei-ner Übersicht der Schutzkategorien befindensich im Internet auf www.wisia.de

Verbesserungen im ArtenschutzDer Bundesgesetzgeber hat das deutsche Artenschutzrecht an die europäischen

Vorgaben angepasst und damit seinen Stellenwert erhöht.

Jede Art leistet einen wichtigen Beitrag zur biologischen Vielfalt.

Die Autorin Dipl.-Biologin JANETTE HAGEDOORN-SCHÜCH ist im

Naturschutzamt des Landkreises Stade zuständigfür Öffentlichkeitsarbeit.Fo

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UMWELT IM KREIS |20128 |

Der Neukloster Forst ist einer der größten undschönsten Buchenwälder zwischen Elbe und We-ser. Mit einer neuen Kartenbroschüre möchtender Landkreis Stade als Herausgeber, die StadtBuxtehude und das Niedersächsische ForstamtHarsefeld Spaziergänger in diese einzigartigeLandschaft einladen.

Auf dem Geestrand mit Blick auf das Obstan-baugebiet Altes Land gelegen, ist der NeuklosterForst bereits seit 100 Jahren ein attraktives Aus-flugsziel. Ein 40 Kilometer langes Wanderwege-netz führt durch den historischen Waldstandortmit seinen wunderschönen und bis zu 200 Jah-re alten Baumbeständen. Das reich bebilderteFaltblatt dürfte selbst für Kenner des Neuklo-ster Forstes noch einige Überraschungen bie-ten. Die Legenden um ›Nonneneiche‹ und ›He-xentreppe‹ etwa oder aktuelle Zahlen über Pflan-zenwelt (358 Ar-ten), Pilze (381 Ar-ten) und die arten-reiche Tierwelt.Mindestens sechsFledermausartenund 60 Vogelarten,darunter Schwarz-

specht und Eisvogel, leben im Neu-kloster Forst, außerdem Sieben-schläfer und Einwanderer wie derWaschbär. In Mühlenbach und Ils-bach sowie den dazu gehörigen Tei-chen sind seltene Arten wie dasBachneunauge und die Prachtli-bellen zu finden. Aber auch archäologisch interes-sierte Gäste werden im NeuklosterForst fündig. Die Informationsbro-schüre weist den Weg zu 13 Kreuz-steinen aus der Zeit vor 1750 und73 Grabhügeln, die meisten aus derBronzezeit vor 3.500 Jahren. In derKarte sind mittelalterliche Wallan-

lagen und Wegspuren dokumentiert. Nicht zuletztist die Bedeutung des Waldgebiets bei Buxtehudeals Ort der Besinnung und des Totengedenkensbeschrieben: Kriegsgräberstätten, jüdischer Fried-hof und der seit 2006 bestehende FriedWald.Gefördert haben die neue Broschüre die StadtBuxtehude, die Niedersächsischen Landesfor-sten und die FriedWald GmbH. Mit dem 323 Hek-tar großen Neukloster Forst besitzt das LandNiedersachsen einen »besonders abwechs-lungsreichen und ertragreichen Wald«, freut sichder Leiter des Niedersächsischen Forstamtes Har-sefeld, Dr. Otto Fricke. Wichtigste Wirtschafts-bäume sind Buche und Eiche, die einen Großteilder Holzernte von jährlich bis zu 3.500 Festme-tern ausmachen. Die Förster wirtschaften imEinklang mit dem Programm ›Langfristige öko-logische Wald-Entwicklung‹ (LÖWE), das Aspek-te der Holzproduktion, des Naturschutzes und der

Naherholung gleicherma-ßen berücksichtigt. Die in einer Auflage von5.000 Exemplaren ge-druckte Broschüre über denNeukloster Forst ist ab so-fort kostenlos im Natur-schutzamt des LandkreisStade, im Buxtehuder Rat-haus und im Forstamt Har-sefeld erhältlich. Mit der Broschüre über denNeukloster Forst legt dasNaturschutzamt des Landkreises Stade bereitsdie vierte Dokumentation in dieser Form vor.Entsprechende Karten gibt es bereits über das Ho-he Moor zwischen Oldendorf und Elm, das Wald-gebiet Braken bei Harsefeld und die GoldbeckerHeide. Einige Karten stehen im Internet auch infranzösischer und polnischer Sprache zum Her-unterladen bereit. Ein Service für Gäste aus fran-zösischen Partnerstädten und dem polnischenPartnerkreis Goldap.

Nähere Informationen im Internetauf www.landkreis-stade.de

Der NeuklosterForst – ein Wald zumWohlfühlen

Dipl.-Biologe CHRISTIAN C. SCHMIDT befasst sich als freier Journalist

regelmäßig mit Themen aus Natur und Umwelt, www.ccs-media.de.

Von links nach rechts: Pilze im Neukloster Forst, malerische Wandermöglichkeiten und Kreuzsteine als historische Grenzsteine. Oben links: Nonneneiche, oben rechts: Schwarzspecht.

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»Der Baum ist unser bester Klimaschützer«, sag-te Sparkassendirektor Ralf Achim Rotsch an-lässlich einer Baumpflanzaktion in der Gemein-de Schwinge.Im März diesen Jahres konnte sich die Gemein-de, die Siegerin des Bewerbungsverfahrens 2011war, über 100 junge Eichenbäume freuen. In dreiStraßenzügen (›Am Ordenskamp‹, ›Am Forst-kamp‹ und ›Am Versuchsfeld‹) wurden die Bäu-me durch den örtlichen Gärtner Thomas von All-wörden gepflanzt. Mit einem großzügigen Pflanz-abstand von jeweils 10m wurden die Eichen ge-setzt, so dass insgesamt eine Wegstrecke voneinem Kilometer mit Eichen begrünt wurde. Al-les in allem hat der Umweltfonds 24.000 Euro fürdiese Maßnahme ausgeschüttet, das sind 90 Pro-zent der Gesamtkosten. Zehn Prozent hat dieSamtgemeinde Fredenbeck selber bezahlt. DiePflege der Bäume für die nächsten drei Jahreübernimmt der örtliche Gärtner, die Finanzie-rung erfolgt über den Umweltfonds.»Die Eiche ist in unseren Dörfern ein Tradi tions-baum. Sie beherbergt eine Vielzahl von Tierar-ten und dient dem Klimaschutz«, so Tanja Jürs,Sparkassenbetriebswirtin der Kreissparkasse Sta-de. »Die Eichen bereichern das Erscheinungsbildder landwirtschaftlich genutzten Kulturland-schaft, weil im Zuge der Anpflanzungen die ur-

sprünglich breiten Feldraine der Natur überlas-sen werden.«Insgesamt haben sich sechs Gemeinden an derAusschreibung im Jahr 2011 beteiligt. Dank derUnterstützung des Naturschutzamtes fiel dieEntscheidung für den Antrag der GemeindeSchwinge. Dort bestand, so Uwe Seggermann,Leiter des Naturschutzamtes, ein besonders gro-ßes Aufwertungspotential.

EIN UMWELTFONDS ZUM MITMACHEN

Der Umweltfonds der Kreissparkasse Stade wur-de im Dezember 2009 gegründet. Seine Erträgewerden für Umwelt– und Naturschutzprojekteverwendet. Das Kapital beträgt inzwischen mehrals 1.000.000 Euro. Naturfreunde können mitder Umwelt-Kreditkarte einen Beitrag zum akti-ven Umwelt- und Naturschutz leisten. Für jedeausgegebene Kreditkarte mit dem Motiv derKreissparkasse ›Klang des Sommervogels‹ vonChrista Donatius fließen jährlich 10 Euro derKartenjahresgebühr in den Umweltfonds, ohnezusätzliche Kosten für den Kartennutzer. Die vor-ausbezahlte, wieder aufladbare Kreditkarte fürjeden ab 14 Jahren, hat zudem eine attraktiveGuthabenverzinsung ab dem ersten Euro vonderzeit bis zu 1,50 %. Informationen und der Ab-

schlussantrag sind abrufbar unter www.um-weltkreditkarte.de.Zukünftig wird eine weitere Aktion aus dem Um-weltfonds initiiert. Es werden regelmäßig För-derungen zum Aufbau von Imkereien ausge-schrieben. Neben der schulischen Ausbildungwerden durch den Umweltfonds Bienenstöcke, Zu-behör, die Grundausrüstung und drei Bienen-völker je Förderung bereitgestellt. Die Aus-schreibung zur Bewerbung startet in Kürze. Die Ausschreibung für ›Bäume sind Leben‹ en-det am 30. Juli 2012. Sämtliche Gemeinden ausdem Landkreis Stade können sich bewerben. An-träge aus Düdenbüttel und Hammah sind be-reits eingegangen.

Nähere Informationen und Antragsannahme beiTanja Jürs in der Kreissparkasse Stade unter Telefon 0 41 41/109-174.

Gemeinsam 100 Eichen pflanzenUnter diesem Motto lädt die Kreissparkasse Stade die Gemeinden des Landkreises dazu ein, an ihren Wegen

Eichen zu pflanzen und damit die Feldraine wieder aufblühen zu lassen.

Die Autorin TANJA JÜRS istSparkassenbetriebswirtin und bei der

Kreissparkasse Stade zuständig für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit.Fo

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UMWELT IM KREIS |201210 |

im b l ic kpunk t | s t reuobs tw ie senka ta s te r

Wo kann ich in Niedersachsen Saft von Streuobst-Bäumen kaufen? Wächst noch irgendwo der Alt-länder Pfannkuchenapfel? Kann ich vielleichtbei der Ernte mithelfen? Auf Fragen wie diese gibt eine neue InternetseiteAntworten, die der BUND Niedersachsen ins Le-ben gerufen hat. Sie soll die Menschen über dieBedeutung der Streuobstwiesen informieren unddiese zugleich dazu ermuntern, sich aktiv anderen Pflege zu beteiligen.

Der BUND Landesverband Niedersachsen e. V.möchte all diese Interessen bündeln und denAkteuren ein niedersachsenweites Informati-onssystem für Streuobstwiesen bieten. DurchInformationsaustausch, die gegenseitige Un-terstützung der ehrenamtlich Tätigen und Ge-winnung neuer Mitstreiter können langfristigdie Streuobstwiesen als Kulturlandschaftsele-ment und als Biotop erhalten und neue ge-schaffen werden.

WARUM SETZT SICH DER BUND FÜRSTREUOBSTWIESEN EIN?

Streuobstwiesen zählen zu den am stärksten ge-fährdeten Biotopen in Niedersachsen. »Seit 1950sind 80 Prozent der Säge zum Opfer gefallen unddamit alte, widerstandsfähige Obstsorten ver-schwunden«, sagt Sabine Washof, die das BUND-

Projekt ›Streuobstwiesen-Kataster‹ aus Stade leitet.Es gebe bislang keine ein-zige landesweite Infor-mationsquelle, die Aus-künfte über diese Biotopeenthält. »Dabei sindStreuobstwiesen Heimatvon vielen bedrohten Tie-ren wie dem Gartenrot-schwanz, dem Kleinspechtund von verschiedenenFledermausarten.«Auf www.streuobstwiesen-niedersachsen.de werdenInformationen rund um

die Biotope veröffentlicht. Die Seite soll auch die-jenigen miteinander vernetzen, die sich bereitsum Streuobstwiesen kümmern. Dazu gehörenviele BUND- und NABU-Gruppen, oder Vereineund Initiativen, wie der DorferneuerungsvereinAhlerstedt e.V., der jedes Jahr den AhlerstedterApfeltag ausrichtet. Sie sollen mit ihren Infor-mationen die Internetseite stetig bereichern.Bis Mai 2012 werden die Daten für die vier Mo-dell-Landkreise Göttingen, Lüchow-Dannenberg,Wolfenbüttel und Stade gesammelt. Danach sol-len Informationen aus dem ganzen Land ein-fließen.

PROJEKTPARTNER

Unterstützt wird das Projekt von einem landes-weiten Fachbeirat, in dem wichtige Institutio-nen vertreten sind, wie das KompetenzzentrumÖkolandbau (KÖN), der Pomologenverein, ver-treten durch den hiesigen bekannten Bio-Obst-bauer Eckart Brandt, Landschaftspflegeverbän-de, der NABU, der NLWKN, aber auch Gruppie-rungen wie die Familieninitiative Kunterbuntaus Horneburg. Ziel ist, dass sich im Laufe desProjektes eine Interessengemeinschaft gründet,die die Informationsplattform nach Projekten-de übernimmt und weiterführt. Finanziell fördertdie Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung dasProjekt.

DER CLOU DER PLATTFORM

Auf www.streuobstwiesen-niedersachsen.de ha-ben alle die Möglichkeit, Informationen zu ih-ren Obstwiesen einzustellen, seien es Angabenzu Veranstaltungen wie Apfeltage oder Schnitt-seminare oder zu den Produkten der Obstwie-sen. Aber auch Gemeinschaftsaktivitäten können aufder Plattform angekündigt und dargestellt wer-den, wie etwa das Patenschaftspflanzfest ›JedesAhrenswohlder Kind bekommt einen Apfelbaum‹beim Biolandbetrieb Meibohm in Ahrenswohlde.Weitere Aktionen rund um die Patenschafts-obstwiese sind in Planung und werden vom BUNDauch weiterhin unterstützt und begleitet.

Weitere Informationen im Internet auf:www.streuobstwiesen-niedersachsen.de.Projekt ›Streuobstwiesen-Kataster‹, Sabine Washof, Tel.: 0 41 41/51 39 92E-Mail: [email protected]

BUND vernetzt Streuobst-Liebhaber online

Die Autorin Diplom-Landschaftsökologin SABINE WASHOF ist Projektleiterin des

Streuobstwiesenkatasters

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im b l ic kpunk t |na tu r t agebuch

Beobachten, aufschreiben, gestalten, einrei-chen, gewinnen. So könnte die Handlungskettebeim Umweltwettbewerb ›Naturtagebuch‹ imIdealfall aussehen.

»Nach der letztjährigen Premiere und der gutenResonanz auf unseren Umweltwettbewerb, wol-len wir auch in diesem Jahr die Kinder im Land-kreis Stade zur Teilnahme am Naturtagebuch2012 aufrufen«, so Dieter Kanzelmeyer, Vor-standsvorsitzender der Sparkasse, dem das Pro-jekt besonders wegen seiner nachhaltigen Wir-kung am Herzen liegt. Die Sparkasse Stade-Altes Land und die BUNDKreisgruppe Stade möchten gemeinsam mit demMaskottchen Manfred Mistkäfer alle wissbegie-rigen Kinder in der Region wieder auffordern, indie Natur auszuschwärmen und ein Naturtage-buch für den Wettbewerb 2012 anzulegen. »Krea-tivität und Forscherdrang sind keine Grenzengesetzt! Und Mitmachen lohnt sich: Jeder Na-turdetektiv erhält einen Preis«, erklärt Wolfgangvon der Wehl von der Sparkasse.

PREISTRÄGER 2011

Im letzten Jahr gingen insgesamt sieben Tage-bücher von Klassen und größeren Gruppen einsowie zwanzig Tagebücher von Kleingruppen undeinzelnen Kindern. Diese forschten, malten, ba-stelten, fotografierten und hielten ihre Beob-

achtungen in einem Naturtagebuchfest. Die ersten Preise belegten dieKlasse 3b der Grundschule Hammahund das Mädchenteam mit JudithWashof, Sabrina Staffeldt und Ali-na Meyer. Die Mädchen hatten ein besonde-res Naturtagebuch zusammenge-stellt aus Beobachtungen der Mo-nate Februar bis Oktober. Einzelnoder auch in der Gruppe hatten dieViertklässlerinnen die Natur vor ihrer Haustürund in ihrer näheren Umgebung genauer unter-sucht und ihre Beobachtungen zu Papier ge-bracht. Sie erklärten warum ›Schneeglöckchen‹Schneeglöckchen heißen, wie groß die Flügel-spannweite des Schmetterlings Admirals ist undwie Raben aussehen und was sie fressen. Dane-ben wurden aber auch Themen wie die unterir-dische Welt, die eigenen Haustiere, der Apfelbaumund vieles mehr behandelt. Das Fazit der dreiMädchen lautete dann auch: »Jetzt wissen wirmehr über die Natur Bescheid. Bei der nächstenAktion sind wir sicherlich wieder mit dabei!«Alle Preisträger durften mit dem ›BildungsschiffNiederelbe‹ einen Tag in See stechen. Für dieKinder aus Hammah gab es eine weitere Über-raschung. Sie wurden auf Bundesebene zweiterSieger. Zur Belohnung erhielten sie Ferngläser umden kleinen und großen Wundern der Natur wei-ter auf der Spur zu sein.

TOLLE PREISE WINKEN

Eine Jury – bestehend aus Vertre-tern von BUND, Sparkasse und Päd-agogen – wird die eingereichtenArbeiten zum Naturtagebuch be-werten. BUND und Sparkasse wer-den dafür sorgen, dass jeder Teil-nehmer eine kleine Belohnung er-hält. Die Sieger des Wettbewerbskönnen wieder eine Fahrt mit dem›Bildungsschiff Niedersachsen‹ er-leben. Die Gewinnerarbeiten ge- hen anschließend in die Endaus-wahl des bundesweit ausgeschrie-benen Wettbewerbs ein.

ANMELDUNGEN NOCH MÖGLICH!

Eine Teilnahme ist noch jederzeit möglich. Ein-sendeschluss ist der 31. Oktober 2012. Die Ar-beiten können bis dahin bei der BUND Kreis-gruppe Stade oder bei der Sparkasse Stade-Al-tes Land abgegeben werden.

Hilfe und Tipps beim Naturtagebuch-Team vomBUND in Stade unter Telefon 0 41 41/633 33 undim Internet auf www.naturtagebuch.de.

Kleine Naturforscher wieder gefragt

WOLFGANG VON DER WEHL ist Abteilungsleiterder Unternehmenskommunikation

bei der Sparkasse Stade-Altes Land.Foto

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Die Natura 2000-Schutzgebiete an der Unterel-be haben mit ihren ausgedehnten Flussmarschensowie Watt- und Wasserflächen im Elbe-Ästuareine herausragende Bedeutung für den Arten- undBiotopschutz in Niedersachsen.Die enge Verzahnung von Wasser- und Landle-bensräumen sowie der Wechsel von Ebbe undFlut machen den besonderen Reiz dieses ein-zigartigen Gebietes aus. Die ästuartypischen Le-bensräume wie Wattflächen, Salzwiesen undFlachlandmähwiesen genießen europaweit ei-nen besonderen Schutz. Sie beherbergen im Lan-desvergleich sehr hohe Bestände hochgradig ge-fährdeter Vogelarten wie Uferschnepfe und Wach-telkönig. Das Niedersächsische Umweltministerium en-gagiert sich seit vielen Jahren in Zusammenar-beit mit dem Landkreis Stade für die Erhaltungund Verbesserung der Lebensräume an der Un-terelbe und seiner gefiederten Bewohner.

›WASSER, MARSCH!‹

Im Jahr 2010 ist in Zusammenarbeit mit demDeichverband und dem Landkreis Stade die Deich-fußentwässerung zwischen Freiburg und der Osteoptimiert und neu geordnet worden. Hierdurchergeben sich zusätzliche Möglichkeiten zur Ver-

besserung der Wasserstände auf denNaturschutzflächen. Das Naturschutzkonzept ›Wasser,Marsch!‹ baut auf dieser Situationauf. Es wurde von der Naturschutz-station Unterelbe (Außenstelle derNLWKN-Betriebsstelle Lüneburg)entwickelt und soll dabei helfen,speziell die nachfolgenden Proble-me zu vermindern:

› In der Brutzeit der Wiesenvögeltrocknen die Marschenböden infol-ge hoher Verdunstung durch Windund Sonneneinstrahlung schnellaus. Angesichts der sich in den letz-ten Jahren zeigenden Tendenz zuimmer trockeneren und wärmerenFrühjahren wird dieses Problem vor-aussichtlich weiter zunehmen.

› Das Wasserdefizit in den Flächen mindert dieQualität der Naturschutzflächen als Lebens-raum für Brut- und Gastvögel. Denn die Vögelder Feuchtgebiete benötigen ein Mosaik ausWasser- und Landflächen mit feuchtem, sto-cherfähigem Boden zum Nahrungserwerb.

UMSETZUNG

Im Oktober 2011 wurde mit der Planung zur Rea-lisierung des Konzeptes ›Wasser, Marsch!‹ be-gonnen. Finanziert wird dieses Projekt durch dasNiedersächsische Ministerium für Umwelt, Ener-gie und Klimaschutz unter Beteiligung der Eu-ropäischen Union aus dem Förderprogramm „Na-tur erleben und nachhaltige Entwicklung“. Als Projektgebiet wurde im ehemaligen Nord-kehdinger Außendeich ein Flächenblock von et-wa 33 Hektar Naturschutzflächen ausgewählt,der sich im Eigentum des Landes Niedersachsenbefindet. Die Flächen werden bereits seit Jah-ren als extensive Mähweiden durch ortsansässi-ge Landwirte bewirtschaftet. Jedoch weisen siezu wenige wasserführende Strukturen auf undtrocknen in der Brutzeit zu schnell aus. In der Pilotphase geht es in erster Linie darum,

bauliche und technische Lösungen im Detail zuerproben, um die folgenden Ziele zu erreichen: › Optimierung der Brutbedingungen für die

Wiesenvögel› Steigerung der Attraktivität für Gastvögel› Verbesserung des NaturerlebensNach intensiver Abstimmung mit Wasserbehör-de, Bauamt und Naturschutzbehörde konntenim Frühjahr 2012 rechtzeitig vor Brutbeginn dieerd- und wasserbaulichen Geländearbeiten ab-geschlossen werden. Auf den Flächen wurden Wasserstaueinrichtun-gen instand gesetzt, Grüppen zur Wasservertei-lung in den Flächen wiederhergestellt, ehema-lige Entwässerungsgräben umgestaltet und klei-ne Flachgewässer angelegt. Zusätzlich soll zu-künftig während der Brutzeit mit Hilfe einerPumpe die negative Wasserbilanz, verursachtdurch die Verdunstung, abgepuffert und somitdie Wasserstände den Ansprüchen der Wiesen-vögel entsprechend gesteuert werden.Die bewirtschaftenden Landwirte wurden im Vor-feld über Umfang und Zielsetzung der Maßnah-men informiert und in die Detailplanung einbe-zogen. Eine landwirtschaftliche Nutzung als Wie-se oder Weide unter Naturschutzauflagen bleibtweiterhin möglich. Um den Erfolg des Projektes für die Vogelwelt si-cherzustellen, werden die Brut- und Rastvogel-bestände auf den Flächen beobachtet.

Weitere Informationen bei der NLWKN-Betriebs -stelle Lüneburg, Außenstelle Naturschutz stationUnterelbe, Tel. 0 47 79/92 58 22

›Wasser, Marsch!‹ Die Umsetzung der Niedersächsischen Strategie für den Arten- und Biotopschutz in der Nordkehdinger

Unterelbmarsch dient auch der Steigerung des Naturerlebens.

Der Autor ROBIN PILLING istDipl.-Ing (FH) für Landschaftsentwicklung,

Mitarbeiter der Naturschutzstation Unterelbe(NLWKN Lüneburg) und Betreuer des Projekts

›Wasser, Marsch!‹.

UMWELT IM KREIS |201212 |

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An einem Tag werden in Deutschland fast 150Fußballfelder Boden für Siedlungen und Verkehrneu in Anspruch genommen! Etwa die Hälftedieser Fläche wird versiegelt. Dies führt zumVerlust von natürlichen Lebensräumen, zu ver-mehrten Hochwasserereignissen und zu Verän-derungen von Klima und Luftqualität.

Die Reduzierung der Flächeninanspruchnahmeist ein wesentliches Ziel der Nationalen Nach-haltigkeitsstrategie der Bundesregierung.Dabei ist die Raumordnung das Instrument desAusgleichs zwischen Einzel- und Allgemeinin-teresse, zwischen kurzfristiger Nutzungsabsichtund langfristiger Sicherungsleistung. Sie ist ei-ne koordinierende Aufgabe, weil sie entschei-den muss, wann welcher Nutzung Vorrang voreiner anderen gegeben werden muss. Raumordung ist im Sinne des Bundesverfas-sungsgerichtes eine zusammenfassende, über-geordnete Planung und Ordnung des Raumes,die vielfältige Fachplanungen zusammenführtund aufeinander abstimmt.

FORTSCHREIBUNG

Die Zuständigkeit für die Regionalplanung liegtin Niedersachsen seit mehr als 30 Jahren beiden Landkreisen. Bereits 1983 wurde das 1. Re-gionale Raumordnungsprogramm (RROP) für denLandkreis Stade verabschiedet. Zu einem neuenRROP kam es dann erst 1999. Die wirtschaftli-che und soziale Dynamik der Landkreise mach-te aber sehr bald eine Aktualisierung und Fort-schreibung des RROP erforderlich. Am 17.02.2005 wurde das Programm 2004 ver-

öffentlicht. Infrastrukturprojekte, die Bevölke-rungsentwicklung und der demographische Wan-del sowie die Novellierung des Landesraumord-nungsprogramm (LROP) erfordern jetzt wieder ei-ne Fortschreibung des RROP.

VERFAHRENSSCHRITTE

Die Fortschreibung des RROP ist an bestimmtegesetzliche Vorgaben gebunden. Als erster Schrittist die Bekanntmachung der allgemeinen Pla-nungsabsichten erfolgt (Ende 2009).Die nachfolgende Entwurfserarbeitung greift dieStruktur des LROP auf. Es sind Aussagen zur Ent-wicklung der räumlichen Struktur zu treffen so-wie zur Entwicklung der Siedlungs- und Versor-gungsstruktur. Zur argumentativen Untermauerung der Zieleund Grundsätze des Programms ist eine Be-gründung anzufügen. Dazu wurden Gutachtenzu unterschiedlichen Themen wie Klimaschutz,gewerbliche Entwicklung, Einzelhandel und Be-völkerungsentwicklung vom Landkreis in Auf-trag gegeben. Aussagen zu Freiraumnutzungen wie etwa Er-holungsgebiete und naturschutzfachlich be-deutsame Bereiche vervollständigen das Pro-gramm. Hierfür werden auch die Aussagen desLandschaftsrahmenplans zu Natur- und Arten-schutz herangezogen.Grundlagen für die Entwurfsbearbeitung sindbeispielsweise Rohstoffsicherungskarten, in de-nen die bekannten Rohstoffvorkommen erfasstsind. Für die Aussagen zur Landwirtschaft wur-de das von der Landwirtschaftkammer erarbei-tete Gutachten aktualisiert.

Wesentlichen Einfluss auf die wirtschaftlicheEntwicklung des Landkreises haben die Ver-kehrsanbindungen. Insbesondere sind hier dieAutobahnprojekte A 20/A 26 zu nennen. DieseProjekte können Ansatzpunkte oder Auslöser fürdie Entwicklung von Industrie- und Gewerbege-bieten sein. Auch dieser Ansatz wurde in einemFachbeitrag untersucht. Eine große Aufgabe ist die Überarbeitung derbisherigen Vorrangstandorte für Windenergie.Diese Gebiete sollen für die jetzige Generationder Windenergieanlagen (das sind drei Mega-watt-Anlagen mit einer Höhe von bis zu 180 m)fit gemacht werden. Nachhaltigkeit im strengen Wortsinne ist ohneRaumplanung nicht zu haben. Die aktuellen De-batten über Fragen, wo Windkraftanlagen ent-stehen sollen oder welche Siedlungsfläche oderwelche Verkehrsanbindung für eine Region sinn-voll sind, zeigen die Bedeutung von Raumpla-nung auf. Diese muss immer wieder zwischenEinzel- und Gesamtinteressen verantwortungs-voll und dauerhaft entscheiden, um auch zu-künftig eine ausgewogene Entwicklung des Land-kreises zu ermöglichen.

Alle Unterlagen zum aktuellen Verfahren befin-den sich auf www.landkreis-stade.de.

Der Autor JOACHIM BOCK ist Regionalplaner beim Landkreis Stade.

Regionales Raumordnungs-programm 2012

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Der Einsatz erneuerbarer Energien ist auf demVormarsch. Bei Heizung und Klimatechnik rücktneben Sonnenkollektoren die Nutzung von Erd-wärme ins Blickfeld – sowohl für private wie ge-werbliche Zwecke. So hat sich auch Dow Stadebeim Bau eines neuen Verwaltungsgebäudesund einer Lagerhalle für die Geothermie ent-schieden und dafür die Silbermedaille der Ge-sellschaft für nachhaltiges Bauen erhalten.

WAS IST GEOTHERMIE?

Die Erde selbst ist eine nahezu unerschöpflicheEnergiequelle. Der Erdkern ist über 5.000 GradCelsius heiß, der Mantel über 1.000 Grad. Diedarauf ›schwimmende‹ etwa 30 Kilometer dickeErdkruste bleibt davon nicht unberührt: Je nachgeologischen Bedingungen gelangt die heißeLava bis an die Oberfläche oder heizt unterirdi-sche Wasserreservoirs auf. Island kann deshalbden größten Teil seines Energiebedarfs mit Hil-fe seiner heißen Quellen decken. Aber auch beiuns kann die Erde vor allem in der norddeut-schen Tiefebene heißes Wasser oder sogar Was-serdampf frei Haus liefern. 20 Tiefbohrungenvon mehr als 400 Metern gibt es bereits inDeutschland, mit denen ganze Wohnviertel mitFernwärme und in einigen Fällen sogar mit Hil-fe kleiner Dampfturbinen mit Strom versorgtwerden. Weiter verbreitet ist allerdings die ober-flächennahe Geothermie. Da bereits bei einerTiefe von 350 Metern permanent eine Tempera-tur von 20 Grad Celsius herrscht und bei 30 Me-tern immer noch rund 10 Grad, lässt sich dieseWärmeenergie mit Hilfe von 50 bis 250 Meter tie-fen Erdsonden und Wärmepumpen anzapfen.Knapp 270.000 private oder gewerbliche Bau-herren in Deutschland nutzen diese Technik be-reits.

WIE FUNKTIONIERT DIE HEIZUNG MITERDWÄRME?

Wärmepumpen funktionieren nach dem Prinzipeines umgekehrten Kühlschranks. Zwischen derWärmepumpe und den Erdsonden zirkuliert ei-

ne Trägerflüssigkeit, die die Wärme aus der Er-de aufnimmt und in der Wärmepumpe an einenzweiten Kreislauf abgibt. In diesem Kreislaufbefindet sich ein Kältemittel, das bereits beisehr niedrigen Temperaturen verdampft und dieWärme aus dem ersten Kreislauf weitertrans-portiert. In einem Kompressor wird dieses Käl-temittel stark verdichtet, wodurch die Temperaturdeutlich ansteigt. Diese dann für die Heizungausreichende Wärme wird an das eigentlicheHeizsystem – ideal sind Fußboden- oder Wand-heizungen – abgegeben. In einem Expansions-ventil entspannt sich das Kältemittel beim Ab-kühlen wieder und der Kreislauf kann von vor-ne beginnen.

ÖKOLOGISCHE, TECHNISCHE UND WIRT-SCHAFTLICHE VORTEILE DURCHGEOTHERMIE

Bei Dow in Stade sprach für die Erdwärmenut-zung, dass die statische Gründung der Gebäudeaufgrund der örtlichen Bodenbeschaffenheit oh-nehin mit 25 Meter tiefen Pfählen erfolgen muss-te. So wurden diese Pfähle gleich mit entspre-chenden Rohrleitungen für die Geothermie aus-gestattet. Außerdem wurden zusätzlich speziel-le 99 Meter tiefe Erdsonden gebohrt. Durch dieErdpfähle und die Erdsonden fließt Salzsole, diedie Wärme aufnimmt und wieder abgibt. Wäh-rend der Heizperiode wird die Erdwärme zum Be-

heizen des Gebäudes genutzt. In den Wärme-pumpen wird die Ausgangstemperatur von knapp10 Grad Celsius in der Erde durch Kompressiondes Kältemittels auf eine für die Fußbodenhei-zung ausreichende Vorlauftemperatur erhöht undin großen Pufferspeichern zwischengespeichert.Im Sommer dient die Anlage zur natürlichenKühlung des Gebäudes. Dabei sind die Wärme-pumpen abgeschaltet und die Wärmeenergie ausdem Gebäude wird in das Erdreich abgeführt.Die Wärmepumpen erzeugen je Kilowattstundeeingesetzter elektrischer Antriebsenergie knappfünf Kilowattstunden Wärmeenergie. Auf einezusätzliche Gasheizung für Spitzenlasten konn-te verzichtet werden. Insgesamt sparen die bei-den Gebäude im Vergleich zu einer herkömmli-chen Gasheizung 432 Megawattstunden Pri-märenergie beziehungsweise 65 Tonnen Koh-lendioxid pro Jahr ein.

Weitere Informationen finden Sie im Internet aufwww.dowstade.de und www.geothermie.de

Erneuerbare Energie zum Heizen undKühlen bei Dow

Der Autor HENNING STÖCKMANN-GÄHLER istJournalist und als freier Mitarbeiter der Abteilung

Öffentlichkeitsarbeit von Dow Stade tätig.

UMWELT IM KREIS |201214 |

im b l ic kpunk t | geo the rmie

Wärmepumpe

Oberflächennahe Geothermie(private und gewerbliche Nutzung)

Tiefen-Geothermie(öffentliche Versorgung)

Pufferspeicher

Fußbodenheizung

Geothermischer Aquifer (heißer Grundwasserspeicher)

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po r t ra i t | ve rb rauche r zent ra l e

Schärfere nationale Umweltgesetze, staatlicheFörderung – beispielsweise erneuerbare Ener-gie – sowie internationale Klimaabkommen ha-ben einen neuen Megatrend eingeleitet. Diezwangsläufigen Investitionen in klimaschonendeTechniken zum Erhalt der Ökosysteme der Weltsind nicht nur eine gewaltige Aufgabe für dieWeltgemeinschaft.

Sie schaffen dank robusterund langfristig steigen-der Nachfrage auch in-teressante Invest-mentmöglichkei-ten – für insti-tutionelle wieprivate An-

leger.Experten

schätzen,dass der Markt

für Geldanlagenzum Klimaschutz al-

lein in Deutschlandbei jährlich 60 bis 80

Milliarden Euro liegt. KeinWunder, dass auch die Zahl

umweltbewusster Anlegerwächst, die bereit sind, ihren Beitrag zur Ret-tung des Planeten zu leisten.

VORTEILE UND RISIKEN

Wer sein Geld in grüne Produkte steckt, erwar-tet auch, dass mit seinem Geld der Umweltschutzangetrieben und der Klimawandel verlangsamtwird. Kurz: Gut für die Um-welt und das Gewissen,aber auch gut für denGeldbeutel soll die Geld-anlage sein. Ein allge-meingültiges Güte- undQualitätssiegel für ökolo-gische Investments gibtes nicht.

Daher ist es wichtig, bei Anlagen, die als kli-mafreundlich angepriesen werden, niemals blindzuzugreifen. Grundsätzlich gilt: KlimabewussteGeldanlagen bergen die gleichen Chancenund Risiken wie herkömmliche Geldanla-gen. Wer sein Geld in nachhaltige unddem Klimaschutz dienende Anla-

gen investierenmöchte,

findet dafür immer mehrMöglichkeiten: Tagesgeld, Fest-

geld, Sparpläne, Anleihen, Aktien, Investment-fonds, Index-Fonds, Zertifikate, Rentenversi-cherungen, staatlich geförderte Altersvorsorgeoder Genussscheine.Ein Mix verschiedener Umweltbranchen im De-pot oder bei den Anlageformen sorgt für besse-re Risikostreuung. Die Verbraucherzentrale Sta-de bietet regelmäßig eine Rechtsberatung spe-ziell zum Kapitalanlagerecht an.

VIELFÄLTIGE BERATUNGSANGEBOTE

Daneben berät die Verbraucherzentrale Stade in-dividuell und anbieterunabhängig zu fast allenFragen, die für private Verbraucher wichtig sind.Hierzu zählen die Themenbereiche Bauen und

Wohnen,Energie, Finan-

zen, Lebensmittel,Telefon und Internet genau-

so wie Riester-Rente, Verbraucherrecht undVersicherungen.

Beispielsweise geht es bei der Energieeinspar-beratung um für den Verbraucher wichtige The-men wie Wärmedämmung, Heizungs- und So-laranlagen sowie um Förderprogramme und Alt-bausanierungen. Die Leistungen der Verbrau-cherzentrale Niedersachsen werden jährlich vonrund 1,6 Millionen Verbrauchern in Anspruch ge-nommen.

Verbraucherzentrale Stade, Bahnhofstrasse 2,21680 Stade. Öffnungszeiten: Mo. u. Do. von 9 bis 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr,Di. und Fr. von 9 bis 14 Uhr.www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de

Klimabewusst Geld anlegen:Verbraucherzentrale gibt Tipps

Der Autor HANS-WILHELM PEPER ist Leiter der Verbraucherberatungsstelle StadeGr

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UMWELT IM KREIS |201216 |

na tu r e r l eben |neue angebote

Niemand weiß, warum das 14 Meter lange Fracht-schiff vor rund 360 Jahren in der Elbe gesunkenwar, das 2007 bei Peilarbeiten vor Bützfleth amGrund des Stromes wiederentdeckt worden ist.Was Archäologen inzwischen über das havarier-te, bisher einzig bekannte Binnenschiff aus dem17. Jahrhundert herausgefunden haben, ist beieiner Wrack-Expedition mit dem Tidenkieker-Schiff zu erfahren. Wer an der Fahrt teilnimmt,bekommt das Ticket für die Ausstellung ›Ver-sunken – entdeckt – gerettet – Schiffsfunde ausMittelalter und früher Neuzeit‹, die bis zum 16.September 2012 im Schwedenspeicher gezeigt

wird, zum halben Preis.Selbst bei Niedrigwasserliegt das Wrack noch 14Meter unter der Wasser-oberfläche. Starke Strö-mungen und trübes Was-ser erschwerten 2008 dieArbeit der Forschungs-taucher. Nur bei ›Stau-wasser‹, dem Zeitpunktzwischen Ebbe und Flut,konnten sie arbeiten, er-tasteten die Form und bar-gen eine Schiffsplanke so-wie Nägel aus dem Rumpf.Dimension und Lage des

Wracks sind per Peilung ermittelt worden. Nur150 Meter entfernt von der Fahrrinne, auf der diegroßen Containerschiffe nach Hamburg unter-wegs sind, liegt das 14 Meter lange und drei Me-ter breite Schiffswrack kieloben, der spitze Bugelbabwärts gerichtet. Die Höhe der Seiten wirdauf einen bis anderthalb Meter geschätzt. Rätselhaft ist bisher, warum das Wrack nichtschon bei Peilungen am gleichen Ort im Jahre2005 entdeckt worden ist. War es vorher vonSand bedeckt oder ist es mit starken Strömun-gen erst später an den heutigen Ort transportiertworden?

Untersuchungen des Schiffsholzes haben erge-ben, dass es aus einer Eiche besteht, die in derMitte des 17. Jahrhundert gefällt worden ist.Das Schiff könnte nach Ansicht der Fachleutesomit während oder kurz nach Ende des Drei-ßigjährigen Krieges gebaut worden sein.

Der Tidenkieker wird einmal monatlich vom Sta-der Hafen – in Sichtweite des Schwedenspei-chers – in Richtung Wrack aufbrechen. Die Fahr-ten sind dann bis Mitte September in Zusam-menarbeit mit dem Schwedenspeichermuseumsvorgesehen. Die Abfahrtszeiten sind so geplant,dass vorher ein Besuch der Ausstellung im Mu-seum möglich ist.

Fahrplan und Informationen im Internet auf:www.tidenkieker.de oder www.verein-naturerlebnisse.de

Auf Wrack-ExpeditionDer Tidenkieker bietet in Zusammenarbeit mit dem Schwedenspeichermuseum eine spannende und

archäologisch interessante Tour zu einem versunkenen Schiff in der Elbe an.

Auch in diesem Jahr bietet der Verein zur För-derung von Naturerlebnissen für Kinder inter-essante ›Ferienkieker‹ an. Mit dem Moorkieker geht es auf eine Entdek-kungsreise zu den Elfen und Moorgeistern insAschhorner Moor. Die Kinder dürfen Frösche fan-gen, kleine ›Wassermonster‹ keschern und bar-fuss durch das Moor wandern.

Mit dem Tidenkieker können die Kinder vom An-leger in Drochtersen-Krautsand aus drei Stundenlang die Elbe erleben und wie Robinson Crusoeeine unbekannte Insel erkunden. Oder sie gehennach einem spannenden Besuch im Schweden-speicher auf die Suche nach einem alten Schiffs-wrack in der Elbe. Diese Piratenfahrt startet imStader Stadthafen.

Neu im Ferienprogramm sind Fahrten mit dem Vogelkieker zum Baljer Leuchtturm. Nach derFahrt mit dem Doppeldeckerbus können die Kin-der den über 100 Jahre alten Leuchtturm ent-decken.Anmeldung und Information Verein zur Förderung von NaturerlebnissenTel.: 0 41 41/12 561

Die Autorin DIPL.-BIOL. STEFANIE VOIGT istzuständig für die Naturerlebnis angebote beim

Verein zur Förderung von Naturerlebnissen

Sommer, Sonne, Ferien – da fehlt nur noch ein spannender Ausflug.

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se r v ice | ve rans ta l tungen

VERANSTALTUNGSHINWEISE 2012Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Soll Ihre Veranstaltung hier erscheinen, melden Sie sich bitte bei der Redaktion.

Juli

ADFC Stade, Radtouren, Treffpunkt Stadeum, Tel.: 04141/77982208.07., 9-16 Uhr, An Elbe und Este14.07., 8:30-18:30 Uhr, Auf zum Klövensteen in HH21.07., 9-18 Uhr, Matjesessen in Wischhafen28.07., 11-18 Uhr, Zur Felsenkirche in Horst/Burweg

FriedWald Buxtehude, Waldführungen, 06155/84810007.07., 14-16 Uhr, Ort: Neukloster Forst Parkplatz21.07., 14-16 Uhr, Ort: Neukloster Forst Parkplatz

Natureum Niederelbe, Balje, Mitmachaktionen, Tel.: 04753/84211001., 08., 14., 22. und 29.07., 13-16 Uhr:

Bernstein schleifen03., 10., 17., 24. und 31.07., 13:30-15 Uhr:

Schifffahrt mit der ›Germania‹04., 11., 18. und 25.07., 13-16 Uhr:

Urzeitketten aus Haifischzähnen05., 08., 11., 22., 26. und 30.07.,

Schifffahrt mit der ›Mocambo‹05., 12., 15., 19. und 26.07., 13-16 Uhr:

Feuer machen und schnitzen07.07., ab 19 Uhr: Jazzkonzert Bop Cats

STADE Tourismus GmbH, Tel: 04141-409170Öffentliche Tidenkiekerfahrt (3Std)01.07., 16:00 Uhr, Ort: ab/an Krautsand06.07., 18:30 Uhr, Ort: ab/an Stade07.07., 17:30 Uhr, Ort: ab/an Krautsand08.07., 12:00 Uhr, Ort: ab/an Wischhafen14.07., 14:00 Uhr, Ort: ab/an Stade15.07., 15:00 Uhr, Ort: ab/an Stade21.07., 14:30 Uhr, Ort: ab/an Stade22.07., 12:00 Uhr, Ort: ab/an Stade28.07., 14:00 Uhr, Ort: ab/an Krautsand

Stadtmarketing Harsefeld, Telefon: 04164/887-015.07., ab 11:00 Uhr, Wasser erleben a. d. Walkmühle26.07., 16-17:30 Uhr, Fantastische Waldbewohner im

Braken29.07., 10-17 Uhr, Radtour zu den Landfrauengärten

Verein zur Förderung von Naturerlebnissen, Telefon: 04141/12 56101.07., 10-13 Uhr: Öffentliche Moorkiekerfahrt15.07., 10-13 Uhr: Öffentliche Moorkiekerfahrt18.07., 17-20 Uhr: Tiedenkieker Wracktour ab Stade27.07., 14-17 Uhr: Ferienspaß Tidenkiekerfahrt ab

Krautsand23.07., 10-13 Uhr: Ferienspaß Vogelkieker zum

Leuchtturm28.07., 14-17 Uhr: Ferienspaß Tidenkiekerfahrt

Wracktour31.07., 10-13 Uhr: Ferienspaß Moorkiekerfahrt

August

ADFC Stade, Radtouren, Treffpunkt Stadeum, Tel.: 04141/77982202.-05.08., Bederkesa und Umgebung, Mehrtagesfahrt04.08., 9-18 Uhr, Von Stade nach Buxtehude 11.08., 9-17:30 Uhr, Oste-Tour12.08., 9:20-17:30 Uhr, Die Heide blüht in Fischbeck 19.08., 8:30-19:30 Uhr, Auf die andere Seite der Elbe 25.08., 8:30-18 Uhr, Obstanbau und Altes Land 26.08., 14-18:30 Uhr, Altes Handwerk in Horneburg

FriedWald Buxtehude, Waldführungen, 06155/84810011.08., 14-16 Uhr, Ort: Neukloster Forst Parkplatz25.08., 14-16 Uhr, Ort: Neukloster Forst Parkplatz

Natureum Niederelbe, Balje, Mitmachaktionen, Tel.:04753/84211001., 08., 15., 22. und 29.08., 13-16 Uhr:

Urzeitketten aus Haifischzähnen02., 09., 16., 19., 23. und 30.08., 13-16 Uhr:

Feuer machen und schnitzen05., 12., 18., 26. 08. und 13-16 Uhr:

Bernstein schleifen 05., 09., 19., 23. und 24.08.,

Schifffahrt mit der ›Mocambo‹07., 14., 21. und 28.08., 13:30-15 Uhr:

Schifffahrt mit der ›Germania‹

STADE Tourismus GmbH, Tel: 04141-409170Öffentliche Tidenkiekerfahrten (3 Std)04.08., 15:00 Uhr, Ort: ab/an Stade05.08., 12:00 Uhr, Ort: ab/an Stade11.08., 17:00 Uhr, Ort: ab/an Krautsand12.08., 15:30 Uhr, Ort: ab/an Wischhafen15.08., 15:00 Uhr, Ort: ab/an Wischhafen 17.08., 18:30 Uhr, Ort: ab/an Stade19.08., 11:00 Uhr, Ort: ab/an Stade20.08., 15:30 Uhr, Ort: ab/an Stade25.08., 10:00 Uhr, Ort: ab/an Krautsand 26.08., 16:00 Uhr, Ort: ab/an Stade31.08., 18:30 Uhr, Ort: ab/an Stade

Stadtmarketing Harsefeld, Telefon: 04164/887-023.08., 16-17:30 Uhr, Waldbastel-Stube im Braken 26.08., 9-17 Uhr, Wanderung auf dem Jakobsweg 31.08., 19:30 Uhr, Bat Night, Vortrag und Exkursion,

Rathaus Harsefeld

Verein zur Förderung von Naturerlebnissen, Telefon: 04141/12 56104.08., 18:30-21:30 Uhr: Tidenkieker Wracktour05.08., 10-13 Uhr: Öffentliche Moorkiekerfahrt07.08., 14-17 Uhr: Ferienspaß Vogelkieker zum

Leuchtturm16.08., 10-13 Uhr: Ferienspaß Moorkiekerfahrt19.08., 10-13 Uhr: Öffentliche Moorkiekerfahrt29.08., 14-17 Uhr: Ferienspaß Tidenkiekerfahrt

Wracktour

September

ADFC Stade, Radtouren, Treffpunkt Stadeum, Tel.: 04141/77982201.09., Aktion ›Mobil auch ohne Auto‹08.09., 8:15-17:30 Uhr: Rundtour um die Stör09.09., 10-17 Uhr: Mühlentour16.09., 10-16 Uhr: Zum Herbstzauber nach Harsefeld22.09., 10-17 Uhr: Über die Stader Geest nach

Ahlerstedt 27.09., 18 Uhr: Abradeln29.09., 9-18 Uhr: Erkundung des Südwestens

ev. Familienbildungsstätte, Stade, 04141/92173122.09., 10:30-12:30 Uhr: Im Wald gibt’s viel zu Ent-

decken, Parkplatz Sunde22.09., 14:30-17:45 Uhr: Brennnessel – (un)gelieb-

tes Kraut, Dochtersen

FriedWald Buxtehude, Waldführungen, 06155/84810008.09., 14-16 Uhr, Ort: Neukloster Forst Parkplatz22.09., 14-16 Uhr, Ort: Neukloster Forst Parkplatz

Natureum Niederelbe, Balje, Mitmachaktionen, Tel.: 04753/84211002., 09., 23., und 30.09., Schifffahrt m. d. Mocambo02.09., 13-16 Uhr: Bernstein schleifen09.09., 10-17:30 Uhr: Tag des Fisches16.09., 13-16 Uhr: Steinzeit-Tag

STADE Tourismus GmbH, Tel: 04141-409170 Öffentliche Tidenkiekerfahrt (3Std) 01.09., 13:30 Uhr, Ort: ab/an Stade02.09., 10:00 Uhr, Ort: ab/an Wischhafen07.09., 17:00 Uhr, Ort: ab/an Krautsand09.09., 11:00 Uhr, Ort: ab/an Stade21.09., 16:30 Uhr, Ort: ab/an Stade23.09., 13:45 Uhr, Ort: ab/an Wischhafen29.09., 16:30 Uhr, Ort: ab/an Krautsand30.09., 14:00 Uhr, Ort: ab/an Stade

Stadtmarketing Harsefeld, Telefon: 04164/887-004.09., 10 Uhr: Wanderung durchs Steinbecktal16.09.,10-18 Uhr, Harsefelder Herbstzauber- Markt

Verein zur Förderung von Naturerlebnissen, Telefon: 04141/12 56102.09., 10-13 Uhr: Öffentliche Moorkiekerfahrt14.09., 17-20 Uhr: Tidenkieker Wracktour16.09., 10-13 Uhr: Öffentliche Moorkiekerfahrt29.09., 14-17 Uhr: Öffentliche Vogelkiekertour

Oktober

ADFC Stade, Radtouren, Treffpunkt Stadeum, Tel.: 04141/77982213.10., 14-18 Uhr: Goldener Oktober

ev. Familienbildungsstätte, Stade, 04141/92173106.10., 14:30-16:30 Uhr: Kräuterkissen – kleine

Kraftpakete, Drochtersen

FriedWald Buxtehude, Waldführungen, 06155/84810006.10., 14-16 Uhr, Ort: Neukloster Forst Parkplatz20.10., 14-16 Uhr, Ort: Neukloster Forst Parkplatz

Natureum Niederelbe, Balje, Mitmachaktionen, Tel.: 04753/84211007. und 21.10., Schifffahrt mit der Mocambo07.10., 13-16 Uhr: Bernstein schleifen21.10., 13-16 Uhr: Steinzeit-Tag

STADE Tourismus GmbH, Tel: 04141-409170Öffentliche Tidenkiekerfahrt (3Std) 03.10., 11:30 Uhr, Ort: ab/an Stade 06.10., 13:00 Uhr, Ort: ab/an Stade14.10., 12:00 Uhr, Ort: ab/an Stade21.10., 10:30 Uhr, Ort: ab/an Stade

Stadtmarketing Harsefeld, Telefon: 04164/887-018.10.,16-17:30 Uhr, Walderlebnisführung - Holz ern-

ten im Braken

Verein zur Förderung von Naturerlebnissen, Telefon:04141/12 56106.10., 14-17 Uhr: Öffentliche Vogelkiekertour07.10., 10-13 Uhr: Öffentliche Moorkiekerfahrt13.10., 14-17 Uhr: Öffentliche Vogelkiekertour20.10., 14-17 Uhr: Öffentliche Vogelkiekertour21.10., 10-13 Uhr: Öffentliche Moorkiekerfahrt

27.+28.10., Wildganstage, Tourist-Info Kehdingen,04770/831129

Foto

: N.

Ruh

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UMWELT IM KREIS |201218 |

se r v ice | adre s sen l i s t e

Landkreis Stade – Naturschutzamt Herr Tiedemann, Telefon: 0 41 41/12 933Am Sande 4, 21682 [email protected]

Landkreis Stade – Umweltamt Am Sande 4, 21682 [email protected]› Abfallwirtschaft, Tel.: 0 41 41/12 610› Wasserwirtschaft: Herr Söhle, Tel.: 0 41 41/12 640› Straßen: Herr Buck, Tel.: 0 41 41/12 670Die Zentrale des Landkreises Stade verbindet Sie unterder Rufnummer 0 41 41/120 weiter.

Landkreis Stade – PlanungsamtKoordination des regionalen KlimaschutzesFrau Weißenborn, Telefon: 0 41 41/12 506Am Sande 4, 21682 [email protected]

Recyclingzentrum Stade (RZS)Klarenstrecker Damm 46 – 48, 21684 StadeTelefon: 0 41 41/6 40 64

Ökologischer Untersuchungsgarten des Landkreises StadeGlückstädter Straße 13, 21682 Stade Telefon: 0 41 41/49 24 90

Naturschutzbeauftragte des Landkreises StadeDieter Klaehn, Thuner Hang 5, 21680 StadeTelefon: 0 41 41/6 32 30Georg Ramm, Grüner Weg 4, 21734 OederquartTelefon: 0 47 79/495

NLWKN, Betriebsstelle LüneburgGeschäftsbereich Regionaler NaturschutzAußenstelle Naturschutzstation Unterelbe Alte Hafenstr. 2, 21729 FreiburgTelefon: 0 47 79/92 58 22

Natureum Niederelbe Küstenmuseum und Elbeküstenpark, Neuenhof 8, 21730 BaljeTelefon: 0 47 53/84 21 10www.natureum-niederelbe.de

Niedersächsische Landesforsten Forstamt HarsefeldDr. Otto Fricke, Am Amtshof 1, 21698 HarsefeldTelefon: 0 41 64/81 93-0

Hansestadt Stade – Abteilung Planung und UmweltRegina Aumann, 0 41 41/401 327Wilfried Böhling, 0 41 41/401 335Hökerstr. 2, 21682 [email protected]

Stadt Buxtehude – Stadt- und LandschaftsplanungGerhard Furch, Bahnhofstr. 7, 21614 Buxtehude Telefon: 0 41 61/5 01 30 14, [email protected]

Forum Himmelpforten, Lokale Agenda 21Mittelweg 2, 21709 HimmelpfortenTelefon: 0 41 44/20 99-0, [email protected]

Agenda 21, Stadtmarketing HarsefeldMay-Britt Müller, Susanne Nettkau, Herrenstr. 25, 21698 Harsefeld, Telefon: 0 41 64/88 71 35, [email protected]

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschlande.V. (BUND) – StadeHans-Kelm-Haus, Am Bohrfeld 8, 21684 Stade Telefon: 0 41 41/6 33 33, [email protected]

Naturschutzbund Deutschland e.V. NABU Kreisverband Stade, Rainer HawmannHinter den Höfen 1, 21726 Heinbockel0 41 44/33 40, [email protected] Freiburg: Rüdiger Ramm, 0170/3 23 15 33

Jägerschaft Kreis StadePeter Heinsohn, Am Buschteich 27, 21739 Dollern, Telefon: 0 41 63/75 08, www.jaegerschaft-stade.de

Ökologisch-Fledermauskundliche Arbeitsgemeinschaft e.V. (ÖFLAG)Peter Klug, Schlangenweg 34, 21614 BuxtehudeTelefon: 0 41 61/72 12 83, www.oeflag-buxtehude.de

Verein Jordsand e.V.Haus der Natur, Thorsten HaderBornkampsweg 35, 22926 Ahrensburg Telefon: 0 41 02/3 26 56, [email protected]

Verein zur Förderung von Natur erlebnissen e.V.Stefanie Voigt, Am Sande 4, 21682 StadeTelefon: 0 41 41/1 25 61, Fax: 0 41 41/25 [email protected]

Arbeitsgemeinschaft zur Förderung angewandterbiologischer Forschung e.V.Alte Hafenstr. 2, 21729 FreiburgTelefon: 0 47 79/88 51, [email protected]

Ornithologisch-Naturkundliche Arbeitsgemeinschaft (ONAG) Landkreis StadeGerhard Großkopf, Zum Pulverberg 5, 21682 StadeTelefon: 0 41 41/8 72 32

Weißstorchbetreuer:Gert Dahms, Am Osterfelde 9, 21714 HammahTelefon: 0 41 44/12 30

Polizeilicher UmweltschutzRolf Wieters, Teichstr. 10, 21680 StadeTelefon: 0 41 41/10 22 56

Volkshochschule BuxtehudeBerta von Suttner Allee 9, 21614 BuxtehudeTelefon: 0 41 61/74 34-0www.vhs-buxtehude.de

Volkshochschule Stade e.V.Hans Ulrich Maldener, Wallstr. 17, 21682 StadeTelefon: 0 41 41/40 99-0, www.vhs-stade.de

Fabi, Ev. Familienbildungsstätte Kehdingen /Stade e. V.Neubourgstr. 5, 21682 StadeTel.: 0 41 41/92 17 31www.fabi-stade.de

Landvolk NiedersachsenKreisbauernverband Stade e. V.Bernd Eckhoff, Bleichergang 12, 21680 StadeTelefon: 0 41 41/5 19 11 22

Kreisverband der Landfrauenvereine StadeRenate Kühlke-SchmoldtKajedeich 8, 21734 OederquartTelefon : 0 47 79/381 Fax: 0 47 79/14 20

Allgemeiner Deutscher Fahrradclub (ADFC) Krähenkoppel 30, 21682 StadeTelefon: 0 41 41/77 98 22, [email protected]

Tourismusverband Landkreis Stade/Elbe e.V.Kirchenstieg 30, 21720 GrünendeichTelefon: 0 41 42/81 38 38www.tourismusverband-stade.de

STADE Tourismus-GmbHHansestr. 16, 21682 StadeTelefon: 0 41 41/40 91 70www.stade-tourismus.de

Maritime Landschaft UnterelbeKirchenstieg 30, 21720 Grünendeich,Telefon 0 41 42/81 20 76www.maritime-elbe.de

Heimatverein Buxtehude Haus Fischerstraße 3 e. V.Helmut GretscherStavenort 2, 21614 BuxtehudeTelefon: 0 41 61/8 44 03, [email protected]@t-online.de

Verbraucherzentrale Niedersachsen e.V.Beratungsstelle Stade,Bahnhofstr. 2, 21682 Stade, Termintelefon montagsvon 15 bis 18 Uhr: 0 41 41/44 9 44www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de

ADRESSENDie Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Soll Ihre Adresse hier erscheinen, melden Sie sich bitte bei der Redaktion.

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po r t ra i t |na tu r s chut zamt

Das Naturschutzamt stellt sich vor

Dr. Uwe AndreasNaturschutzwartTel.: 01520/88 60 213

Dörte Carstensen-RoebenVerwaltungTel.: 0 41 41/12 938

Isgard VaasVorzimmer Amtsleiter;VerwaltungTel.: 0 41 41/12 931

Norbert TiedemannStellvertretender Amts-leiter; Bodenabbau;VerwaltungTel.: 0 41 41/12 933

Uwe SeggermannAmtsleiterTel.: 0 41 41/12 930

Birgit HarmsEingriffsregelung aufPlanungs- und Zulas-sungsebene, Grund-satzfragen, Abnahmen,Poolflächenmanage-mentTel.: 0 41 41/12 936

Janette Hagedoorn-SchüchÖffentlichkeitsarbeit;Artenschutzprojekte;Wespenberatung;EingriffsregelungTel.: 0 41 41/12 937

Sören FrischmuthFortschreibung desLandschaftsrahmen-plansTel.: 0 41 41/12 932

Helmut BergmannAusweisung, Pflegeund Entwicklung vonSchutzgebieten;Gebietsinformationen;WaldangelegenheitenTel.: 0 41 41/12 934

Wilfried KoslowskiPflegetrupp

Hans-Hermann GrantzPflegetrupp

Günter RichtersLandschaftswart;Landschaftsüber -wachung; KontrolleEingriffsregelung Tel.: 0 41 41/12 935

Matthias WehrNatura 2000-Schutzge-biete; Artenschutz;Tiergehege; GrünlandumbruchTel.: 0 41 41/12 940

Die vielfältigen Aufgaben des Naturschutzam-tes ergeben sich aus den gesetzlichen Vorgaben.

Neben dem Bundesnaturschutzgesetz, dem nie-dersächsischen Ausführungsgesetz zum Bun-desnaturschutzgesetz und dem Gesetz über denWald und die Landschaftsordnung sind vor allemauch die europäischen Bestimmungen, wie dieFauna-Flora-Habitat-Richtlinie zu nennen. Im

Folgenden werden die Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter des Naturschutzamtes mit ihren Ar-beitsschwerpunkten kurz vorgestellt, um schnelldie richtigen Ansprechpartner finden zu kön-nen. »Wir sind ein gutes kompetentes Team«, so UweSeggermann, Leiter des Naturschutzamtes, »dochder Umfang der Aufgaben ist in den letzten Jah-ren immer weiter angestiegen. Angefangen hat

es mit der Übertragung von neuen Zuständig-keiten durch die Auflösung der niedersächsi-schen Bezirksregierungen 2004. Aber auch dieVorgaben der europäischen Union, die Vor-schriften zum Grünlandumbruch und die Novel-lierung des Bundesnaturschutzgesetzes 2010haben weitere Aufgaben hinzugefügt. Diese sindmit dem vorhandenen Personal kaum noch auf-zufangen.«

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Dow StadeHappy BirthdayAuf 40 Jahre gute Nachbarschaf t