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78 A.v. Homeyer: Sylvia hypolais.-- W. Nicolaus: Ungew6hnliehe Nistweise vom/~ylvta hypolaim. Herr Carl Vangerow ist es, welcher unter diesem Titel~ be~ reits im L Jahrgange dieser Zeitschrift S. 369 einen ibm abaorm erscheinenden Fall bespricht. Der betreffende Fall ist: aUerdings abnorm, doch liegt das Abweichende nicht-in der:grossen H(ihe, worauf soviel Gewicht gelegt wird, -, denn alas kommt r vor, son~lern in der Species des Baumes, worauf das Nest angelegt wurde, eines Nadelbaumes, einer Fichte. Niir wenigstens ist es nur ein Mal vorgekommen,: class S. hypolai~ auf einen Nadelbaum nistete; dies war auf Rtigen, wo ich unweit desSchmachter See's ein derartiges Nest auf einer kleinen Kiefer (Pinus sylvestris) fand. Gleiehzeitig m~chte ieh zwei andere hierher gehtirige Falle anfiihren: 1. Im Friihling 1849 entdeekte ieh im Garten des Cadetten- Corps zu Potsdam ein Hypolais-Nest in einem Johannisbeerstrauch nur zwei Fuss yore Bodearentfernt, welches ich ausaahm, da die Eier sehr abweiehend gezeiehnet waren. Dieselben zeigten n~tm- lich nicht die gewtihnliche Punktzeiehriung, sondera haafftirmige Ziige, ahnlieh wie. die Ammereier. -- Bald bauete der Vogel yon Neuem in der Nahe; doeh dieses Mal einige dreissig Fuss-hoeh in einer Birke, Ich hatte es gewiss mit demselben Paar zu ~aun, denn' die Eier zeigteu wieder dieselbe abnorme Striehzeichnung. Es geht hieraus hervor, dass derVogel mit: seiner Nistweise aus einem Extrem ins andere ~ng. 2. Im Sommer 1863 land ieh ein Hypolais-Nest bei Glogau in einem Ahornstraueh (Acer carapestris)nur oder kaum: einen Fuss yon der Erde. Der Vogel hatte so tief gebauet, dass das hohe Gras, welches den Strauch umgab und durehwuehs, f~imlich den Boden des Nestes stiitzte. Grab an der Prosna den 21. Miirz 1864. Alexander yon Homeyer. Syrrkapte# para,~owu#, ]PlaSalea I~eueorodtum. Aquila naevia am Rhein. Von W. ]icolaus. Conservator und erster Custos des zoologischen Museums zu Mainz. An Herrn Alex. v. Homeyer. Bei dem Schurrauer Hof am Roxheimer Mtrhein nicht wei~ yon Frankenthal im Wormser Bezirke wurdeu unl~ngst ,einige fiir hiesige Fauna interessante :V0gel~erlegt:

Ungewöhnliche Nistweise vonSylvia hypolais

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78 A.v . H o m e y e r : Sylvia hypolais.-- W. N i c o l a u s :

U n g e w 6 h n l i e h e N i s t w e i s e vom/~y lv ta hypolaim. Herr Carl Vangerow ist es, welcher unter diesem Titel~ be~

reits im L Jahrgange dieser Zeitschrift S. 369 einen ibm abaorm erscheinenden Fall bespricht. Der betreffende Fal l ist: aUerdings abnorm, doch liegt das Abweichende nicht-in der:grossen H(ihe, worauf soviel Gewicht gelegt wird, - , denn alas kommt r vor, son~lern in der Species des Baumes, worauf das Nest angelegt wurde, eines Nadelbaumes, einer Fichte. Niir wenigstens ist es nur ein Mal vorgekommen,: class S. hypolai~ auf einen Nadelbaum nistete; dies war auf Rtigen, wo ich unweit desSchmachter See's ein derartiges Nest auf einer kleinen Kiefer (Pinus sylvestris) fand.

Gleiehzeitig m~chte ieh zwei andere hierher gehtirige Falle anfiihren:

1. Im Friihling 1849 entdeekte ieh im Garten des Cadetten- Corps zu Potsdam ein Hypolais-Nest in einem Johannisbeerstrauch nur zwei Fuss yore Bodearentfernt , welches ich ausaahm, da die Eier sehr abweiehend gezeiehnet waren. Dieselben zeigten n~tm- lich nicht die gewtihnliche Punktzeiehriung, sondera haafftirmige Ziige, ahnlieh wie. die Ammereier. - - Bald bauete der Vogel yon Neuem in der Nahe; doeh dieses Mal einige dreissig Fuss-hoeh in einer Birke, Ich hatte es gewiss mit demselben Paar zu ~aun, denn' die Eier zeigteu wieder dieselbe abnorme Striehzeichnung. Es geht hieraus hervor, dass derVogel mit: seiner Nistweise aus einem Extrem ins andere ~ng.

2. Im Sommer 1863 land ieh ein Hypolais-Nest bei Glogau i n e inem Ahornstraueh (Acer carapestris)nur oder kaum: einen Fuss yon der Erde. Der Vogel hatte so tief gebauet, dass das hohe Gras, welches den Strauch umgab und durehwuehs, f~imlich den Boden des Nestes stiitzte.

Grab an der Prosna den 21. Miirz 1864. Alexander yon H o m e y e r .

S y r r k a p t e # para,~owu#, ]PlaSalea I~eueorodtum. A q u i l a n a e v i a a m R h e i n .

Von W. ]icolaus.

Conservator und erster Custos des zoologischen Museums zu Mainz. An Herrn Alex. v. Homeyer.

Bei dem Schurrauer Hof am Roxheimer Mtrhein nicht wei~ yon Frankenthal im Wormser Bezirke wurdeu unl~ngst ,einige fiir hiesige Fauna interessante :V0gel~erlegt: