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Prozesskontrolle Modul 7 Dr.-Ing. Klaus Oberste Lehn Fachhochschule Düsseldorf Sommersemester 2012

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  • ProzesskontrolleModul 7

    Dr.-Ing. Klaus Oberste Lehn Fachhochschule DsseldorfSommersemester 2012

  • Quellen

    www.business-wissen.de

    www.wikipedia.de

    www.sdreher.de

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  • SPC

    Statistische Prozess Regelung ist eine Methode Prozessdaten zu sammeln und so aufzubereiten und zu interpretieren, damit sie zur Qualittsstrategie und Produktivittssteigerungen verwendet werden knnen.

    Anwendung des Konzepts "SPC":

    Prinzipiell in jedem Bereich einsetzbar, wo Arbeit verrichtet wird, deren Resultat eine Streuung beinhaltet und der Wunsch nach Verbesserung Resultat eine Streuung beinhaltet und der Wunsch nach Verbesserung besteht.

    Beispiele der Anwendung:

    Dimension eines Teiles

    Buchfhrungsfehlerraten

    Leistungsziffern

    Transportzeiten von Kaufteilen

    Fehlervermeidung statt Fehlerentdeckung:Die Strategie der Fehlervermeidung fhrt zu einer wirtschaftlichen Fertigung in der unbrauchbaren Produkte erst gar nicht produziert werden.

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  • Beurteilung von Fehlerraten

    Fehlerrate 0,1% - wieviel ist das eigentlich?

    - Jeden Monat fr 45 Minuten schlechtes Wasser aus der Leitung!- 1.600 Postsendungen, die tglich verloren gehen!- 1.700 Rezepte, die monatlich falsch vom Arzt ausgestellt werden!- 40 Operationen die monatlich falsch durchgefhrt werden!- 40 Operationen die monatlich falsch durchgefhrt werden!- 22.000 Bankbuchungen, die pro Stunde falsch gebucht werden!

    Oder auf eine Produktion bezogen (25 Millionen Teile tglich):

    25.000 Teile, die tglich mit Fehlern an den Kunden ausgeliefert werden ! !

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  • Streuung :

    Das Abweichungsverhalten eines Merkmals, das sich aus dem Zusammenwirken von Einflssen ergibt, nennt man Streuung.

    Beispiele von Einflssen: Maschine (Lagerspiel, Lagerverschlei)

    Werkzeug (Festigkeit, Standzeiten)

    Material (Abmessung, Hrte)

    Personal (Einrichten, Positionsgenauigkeit) Personal (Einrichten, Positionsgenauigkeit)

    Instandhaltung (Schmierung, Ersatz von Teilen)

    Arbeitsumwelt (Temperatur, Konstanz der zugefhrten Energie)

    Arten der Streuung: Zufallseinflsse

    Systematische Einflsse

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  • Zufllige Ursachen

    Zufllige Ursachen fr Produktionsabweichungen sind durch die Herstellung selbst bestimmt und grundstzlich in ihrer Wirkung nicht (unmittelbar) zu beseitigen. Gre und Richtung des Einflusses zuflliger Ursachen sind nicht kalkulierbar im Sinne einer Vorhersagbarkeit. Nach auen in Erscheinung tretende Zufallsabweichungen werden hervorgerufen durch die berlagerung aller gleichzeitig wirkenden zuflligen Ursachen.

    Beispiele von zuflligen Ursachen: Vibration

    Lagerspiel

    Zufllige Einflsse fhren zu einer natrlichen Streuung der Q-Merkmale z.B. Streuung des Abfllgewichts des Biers

    Brenndauer von Leuchtstoffrhren

    Abmessung von Schrauben

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  • Systematische & sprunghafte Ursachen

    Systematische Ursachen sind lokalisierbar und damit beeinflussbar, wenn nicht sogar berechenbar. Unter ihrer Einwirkung kommt es zu allmhlichen oder pltzlichen Vernderungen in der Verteilung der Q-Merkmale.

    langsam Werkzeugverschlei Werkzeugverschlei

    allmhlich Temperaturanstieg

    Ermdung von Personal

    Sprunghafte Ursachen: Werkzeugbeschdigung

    Maschinenbeschdigung

    Wechsel von Rohmaterial

    Umstellung der Arbeitsmethode

    Schichtwechsel

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  • Stichprobe

    Die Beurteilung der Qualitt jedes einzelnen Produktes eines Prozesses ist nicht durchfhrbar und / oder zu teuer. Wesentlich wirtschaftlicher ist es, eine Stichprobe des Produktes zu beurteilen und die Ergebnisse fr eine Voraussage ber die Gesamtheit aller gefertigten Produkte zu verwenden. Mit statistischen Verfahren kann man Aussagen ber die Qualitt des Produktes machen.

    Die Genauigkeit der Voraussagen lsst sich abhngig von dem Stichprobenumfang und von den verwendeten Methoden abschtzen.

    Statistische Verfahren: tabellarische Auflistung:

    Strichliste

    Histogramm

    Stetige Verteilungen

    Form, Lage u. Streuung

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  • Normalverteilung

    Die Normalverteilung ist graphisch eine symmetrische Glockenkurve. Fr die Stichprobe ist sie durch zwei Kennwerte bestimmt.

    Der Mittelwert: (genannt: x quer) ist ein Ma fr Der Mittelwert: (genannt: x quer) ist ein Ma fr die Lage der Verteilung der Stichprobe.

    Die Standardabweichung "s" ist ein Ma fr die Streuung des Prozesses.

    Die Standardabweichung "s" ist der Abstand zwischen Mittelwert und Wendepunkt der Glockenkurve.

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  • Normalverteilung

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  • Prozessregelkarten

    Prozessregelkarten sind Hilfsmittel, um systematische Einflsse festzustellen. Anschlieend knnen Anschlieend knnen diese Fehler abgestellt werden.Die Prozessgte ist somit vorhersagbar.

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  • Kontinuierliche Vorgehensweise

    Prozeregelung (-verbesserung) ist eine kontinuierliche Vorgehensweise, in dem die grundlegenden Phasen immer wieder wiederholt werden

    Datensammlung:

    Variable Daten (messende Prfung)Die Beurteilung der Ausfhrungsqualitt erfolgt bei der variablen Prfung aufgrund der Messergebnisse oder nach Kennzahlen die aus Prfung aufgrund der Messergebnisse oder nach Kennzahlen die aus den Messergebnissen berechnet werden.

    Attributive Daten (zhlende Prfung)Die Beurteilung der Ausfhrungsqualitt nach dem gut/schlecht -Prinzip

    Beispiel von Daten

    Mewerte eines Werkstckes

    Anzahl Lacklufer auf einer Tr

    Fahrzeugdurchlaufzeiten

    Buchfhrungsfehler

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  • Diese o. g. Daten werden in eine graphische Form gebracht.

    Berechnung der Eingriffsgrenzen:Eingriffsgrenzen sind keine Spezifikationsgrenzen oder Zielvorstellungen, sondern ein Spiegelbild der natrlichen Prozesssteuerung.Durch Vergleich der Daten mit den Eingriffsgrenzen wird festgestellt, ob die Streuung stabil ist und nur durch Zufallseinflsse verursacht wird.stabil ist und nur durch Zufallseinflsse verursacht wird.Liegen systematische Fehler vor:

    Ursachenfindung

    Ergreifen von ManahmenLiegen keine systematische Fehler vor, dann folgt: die Fhigkeitsverbesserung.

    Fhigkeitsverbesserung:Feststellen ob ein Proze fhig ist, d.h. kann man mit der Streuung der Daten (ohne systemetische Fehler) leben.Wenn nicht, dann mu das System verbessert werden (neue Maschinen, Klimaanlagen etc.) oder 100%-ige Kontrolle.

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  • x(quer)/R-Karte

    Bestimmung von (Mittelwert) und R (Spannweite) aus einer Stichprobe. Diese Daten werden zunchst benutzt zur Abschtzung einer Grundgesamtheit.Abschtzung einer Grundgesamtheit.

    Berechnung der Eingriffsgrenzen nach Vorlauf

    Prozessmittelwert

    mittlere Spannweite

    Eingriffsgrenzen

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  • Interpretation der QRK

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  • Prozessfhigkeit

    Fhigkeit des (Produktions-) Prozesses, die Anforderungen des Kunden zu erfllen

    Anforderungen des Kunden Zielwert (Tg, target value) Zielwert (Tg, target value) Untere Spezifikationsgrenze (LSL, lowerspecification limit)

    Obere Spezifikationsgrenze (USL, upperspecification limit)

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  • Cp-Fhigkeitsindex

    Indexzahlen, die das Ausma messen, in dem ein Prozess die Anforderungen des Kunden erfllt (capability indices) :

    Cp-Fhigkeitsindex Cp-Fhigkeitsindex

    Cp = (USL LSL)/(6s)

    misst die zulssige Streuung des Prozesses als Anteil an der tatschlichen Streuung

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  • Cp-Fhigkeitsindex

    Normalverteilte Qualittsvariable wenn = Tg, enthlt der 3-Bereich 99.73% der Produkte

    Cp = 1 bedeutet: 0.27% sind defekt wenn =

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    Cp = 1 bedeutet: 0.27% sind defekt wenn = Tg

    Achtung! Cp sagt nichts darber aus, wie gro der Anteil der defekten tatschlich ist!

  • Cp-Fhigkeitsindex

    Viele Unternehmen verlangen ein Cp von 1.33!

    Schtzung von Cp: wird durch s ersetzt

    C -hat = (USL LSL)/(6s)Cp-hat = (USL LSL)/(6s)

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  • Cp und Anteil der Defekten

    Cp und Anteil der Defekten:

    Cp Bereich Def.ppm

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    1.00 3 2699.93

    1.33 4 63.37

    1.67 5 0.57

    2.00 6 0.002

  • Cpk-Fhigkeitsindex

    Cpk = Min {USL , LSL}/(3)

    geschtzter Cpk: und werden durch x-bar und s ersetztbar und s ersetzt

    Cpk-hat = Min {USL x-bar, x-bar LSL}/(3s)

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