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theologische fakultät UNIVERSITÄT BASEL

UNIVERSITÄT BASEL theologische fakultät · se durchgeführte Studientag Religionswissenschaft. Ehrungen und Preise, Alumni Die Theologische Fakultät verleiht zahlreiche Ehrungen

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theologische fakultätU N I V E R S I TÄT B A S E L

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die theologische fakultät der universität baselIch freue mich, Ihnen die Theologische Fakultät der Universität Basel vor-stellen zu dürfen. Sie ist die älteste ihrer Art in der Schweiz und der histo-rische Kern der Universität. Gegenwärtig besteht sie aus neun Professuren, denen jeweils eine Assistenz zugeordnet ist, und einer Assistenzprofessur. Zu den klassischen Fächern der Theologie – Altes und Neues Testament, Kirchen- und Theologiegeschichte, Systematische Theologie mit Dogmatik und Ethik sowie Praktische Theologie kommen noch die drei Professuren für Religionsgeschichte des Judentums, für Mission, Ökumene und inter-kulturelle Gegenwartsfragen sowie für Religionswissenschaft hinzu. Die Professur für Ökumene- und Missionswissenschaft ist einzigartig für die evangelisch-theologischen Fakultäten in der Schweiz. Die Fakultät ist in die beiden Departemente Theologie und Religionswis-senschaft gegliedert. Das Departement Religionswissenschaft, das zu-sammen mit der Philosophisch-Historischen Fakultät betrieben wird, um-fasst neben der Professur gleichen Namens auch die Jüdischen Studien und die Islamwissenschaft. Diese Fächer können auch in Kombinationen mit anderen geisteswissenschaftlichen Disziplinen studiert werden, die an der Philosophisch-Historischen Fakultät angesiedelt sind. Mit dem aus dieser Struktur hervorgehenden Lehrangebot eröffnet sich den Studierenden die Möglichkeit zu einer breiten wissenschaftlichen Be-schäftigung mit den Grundlagen, Traditionen, Inhalten und Praxisformen des christlichen Glaubens und mit den geschichtlichen und gegenwärtigen Erscheinungsformen des Religiösen im Allgemeinen.

Prof. Dr. Reinhold Bernhardt, Dekan der Theologischen Fakultät 3

I N H A LT

Die Theologische Fakultät der Universität Basel3 Grusswort des Dekans4 Historisches zur Theologischen Fakultät5 Aktivitäten der Theologischen Fakultät6 Publikationen der Theologischen Fakultät7 Studieren an der Theologischen Fakultät

Die Fachbereiche8 Altes Testament9 Neues Testament10 Kirchengeschichte11 Systematische Theologie/Dogmatik12 Systematische Theologie/Ethik13 Praktische Theologie14 Ökumene- und Missionswissenschaft15 Jüdische Studien16 Religionswissenschaft

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aktivitätender theologischen fakultätDie FakultätstagungDrei Tage lang arbeiten Studierende und Dozierende aus der Theologie, den Jüdischen Studien und der Religionswissenschaft gemeinsam an einem aktuellen Thema. Kompetente ReferentInnen aus der Fakultät, aus der Schweiz und aus dem Ausland beleuchten kontrovers Aspekte der Frage-stellung oder führen Workshops durch. Mindestens ebenso reizvoll wie die inhaltliche Arbeit ist das Ambiente: Gespräche, Andachten, Gottesdienst und Fest machen aus der jährlich stattfi ndenden Tagung ein besonderes gemeinschaftliches Ereignis.

Die RingvorlesungenRegelmässig bietet die Theologische Fakultät für ein breiteres Publikum Ringvorlesungen an. Hochschullehrende aus dem In- und Ausland beleuch-ten aus der Perspektive ihres Faches Themen wie «Politik und Religion» (2001), «Achtung oder Verachtung» (2003/04), «Körper-Kulte» (2005/06) und «Heilige Orte» (2007).

StudientageAls regionales Bildungszentrum religionsbezogener Wissenschaften orga-nisiert die Fakultät während des Jahres öffentliche Tagungen und interdis-ziplinäre Symposien. Ebenfalls grosses Interesse fi ndet der semesterwei-se durchgeführte Studientag Religionswissenschaft.

Ehrungen und Preise, AlumniDie Theologische Fakultät verleiht zahlreiche Ehrungen und Preise, na-mentlich die Ehrenpromotion (1989 an Carl Friedrich von Weizsäcker), den Fakultätspreis («Dewetteanum») zur Auszeichnung der besten wissen-schaftlichen Arbeit des Jahres, den Basler Theologiepreis für Maturar-beiten und den Preis für Jüdische Studien. Der Wissenschaftspreis der Stadt Basel wurde 2005 an den Leiter des Karl Barth Archivs, Dr. theol. Hans-Anton Drewes, verliehen. Die ehemaligen Studierenden unserer Fakultät sind in einer Alumni-Gesell-schaft organisiert, die zum jährlichen Austausch unterhaltsame Zusam-menkünfte organisiert.

historischeszur theologischen fakultätDie Universität Basel ist die älteste Hochschule der Schweiz (1460). Die Theologische Fakultät hatte lange Zeit nur zwei Lehrstühle (Altes und Neues Testament), seit 1647 einen dritten im Fach Dogmatik. Gegenwärtig sind es neun. Dieser Anstieg hat nicht zuletzt damit zu tun, dass die Basler Fakultät auch mit Stiftungslehrstühlen ausgestattet wurde und so gewissen fachlichen Anforderungen, aber auch theologischen und frömmigkeitsgeschichtlichen Richtungen angepasst wurde. Dabei wurden sowohl konservative («po-sitive») wie liberale Vertreter berufen. Zu den bekanntesten Professoren gehört W. M. L. de Wette (Professor in Basel von 1822 bis 1849), der seine Berliner Professur aufgeben musste wegen einer Beileidsbekundung an die Mutter des Theo logiestudenten Sand, der in Mannheim den Dramatiker und russischen Konsul Kotzebue ermordet hatte. Mit ihm und später mit Franz Overbeck (Professor in Basel von 1870 bis 1897) hat Basel an der Theologie-geschichte der frühen Moderne an prominenter Stelle mitgeschrieben. Im 20. Jahrhundert haben dann namentlich Karl Barth, Karl Ludwig Schmidt, Oscar Cullmann, Fritz Buri, Walter Baumgartner und in der jün-geren Zeit vor allem Heinrich Ott, Ernst Jenni und Walter Neidhardt den internationalen Ruf der Fakultät gemehrt.

Bedeutende Theologen (von links): Wilhelm Martin Leberecht de Wette, Franz Overbeck, Karl Barth4 5

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studieren an der theologischen fakultätTheologie lässt sich an der Universität Basel als Vollzeitstudiengang (Ba-chelor/Master in Theologie) oder in Kombination mit einem Phil.I-Fach (Bachelor/Master of Arts) studieren. Das Bachelor-Studium dauert in der Regel sechs Semester, das anschlies-sende Master-Studium vier. Die Fakultät bietet zudem einen Promotions-studiengang zum Doktor / zur Doktorin der Theologie.Das Theologiestudium ist ein «Studium generale» im wahrsten Sinne des Wortes. Es beinhaltet eine Auseinandersetzung mit Sprachen und Spra-che, mit den historischen und kulturellen Grundlagen der biblischen Texte, mit aktuellen ethischen Fragestellungen, mit Geschichte, Philosophie, mit der eigenen theologischen Tradition und kirchlichen Praxis wie auch mit Gegenwartskultur(en) und anderen Religionen.Neben den Fächern Altes und Neues Testament, Kirchengeschichte, Sys-tematik und Praktische Theologie stellen die «Jüdischen Studien» sowie die «Ökumene- und Missionswissenschaft» die beiden Spezialitäten des Basler Theologiestudiums dar.Zwei Nachdiplomstudiengänge – «Berufsbegleitendes Studium in Theolo-gie und Religionsphilosophie» und «Integration im multireligiösen Kontext/ Managing Religious Diversity» – ergänzen das Angebot. Religionswissenschaft lässt sich an der Universität Basel als Bachelorstu-dienfach in Kombination mit einem zweiten Fach studieren und dauert in der Regel 6 Semester. Daran schliesst sich das Masterstudienfach Religi-onswissenschaft an, das ebenfalls mit einem zweiten Fach kombinierbar ist und in der Regel 4 Semester dauert.In der ersten Hälfte des Bachelorstudiums ist die Vermittlung eines brei-ten Grundlagenwissens in allen wichtigen Bereichen der Religionswissen-schaft anvisiert, in der zweiten eine Schwerpunktbildung in einem dieser Bereiche. Das Masterstudium weist eine deutliche Spezialisierung auf Re-ligions- und Kulturtheorie, Europäische Religionsgeschichte und religiöse Zeitgeschichte auf.

publikationen der theologischen fakultätTheologische Zeitschrift BaselDie 1945 begründete Theologische Zeitschrift Basel (ThZ) wird von der Theologischen Fakultät der Universität Basel herausgegeben und ist kei-ner bestimmten theologischen Richtung verpfl ichtet. Sie strebt danach, den inter- und intradisziplinären Dialog zu fördern und veröffentlicht da-her wissenschaftliche Abhandlungen aus allen Gebieten der Theologie – insbesondere Aufsätze, die nicht nur für ein theologisches Fach von In-teresse sind. Es werden Artikel in Deutsch, Französisch und Englisch an-genommen. Die Redaktion liegt in den Händen der Professoren Reinhold Bernhardt und Hans-Peter Mathys.

Prospektiv «Theologisches und Religionswissenschaftliches aus Basel» – mit diesem Untertitel präsentiert das Magazin «prospektiv» als Beilage zur «Refor-mierten Presse» Beiträge zu aktuellen Themen und will damit Diskussi-onen in Kirche und Gesellschaft aufnehmen und anstossen.

Christentum und KulturDie von Albrecht Grözinger, Georg Pfl eiderer und Ekkehard W. Stege-mann im Theologischen Verlag Zürich herausgegebenen Basler Studien zu Theo logie und Kulturwissenschaft des Christentums sollen Theologie als Kulturwissenschaft vom Christentum in historischer, systematischer und praktischer Absicht präsentieren.

Beiträge zu einer Theologie der ReligionenZiel dieser von Reinhold Bernhardt herausgegebenen Reihe ist es, theo-logische und religionsphilosophische Fragen, die sich aus der Begegnung des Christentums mit den nichtchristlichen Religionen der Gegenwart er-geben, zu erörtern und damit Beiträge zu einer fundierten wissenschaft-lich-theologischen Auseinandersetzung mit den Lehr- und Praxisformen der Religionen zu leisten.

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neues testamentIm Fach «Neues Testament» sind textwissenschaftliche, geschichtswis-senschaftliche und theologische Aspekte umfasst. Für die textgemässe Auslegung neutestamentlicher Schriften werden klassische sprach- und literaturwissenschaftliche Methoden angewen-det. Studierende lernen die Texte mit historisch-kritischen Methoden in die kultur-, sozial- und religionsgeschichtlichen Kontexte einzuordnen. Ziel des Faches ist es, die Auslegungs- und Rezeptionsgeschichte des Neuen Testaments in ihrer kirchlichen, theologischen und kulturellen Breite zu refl ektieren. In der neutestamentlichen Wissenschaft wird die antike jüdische und griechisch-römische Zeit-, Religions- und Literaturgeschichte besonders berücksichtigt. Als theologische Disziplin nimmt sie an einer kritischen Selbstrefl exion des Christentums in der Gegenwart teil. Im Fach «Neues Testament» liegen gegenwärtig die Forschungsschwer-punkte beim Hebräerbrief und in der Theologie des Paulus, insbesondere dem Römerbrief. Zudem wird zur Entstehungsgeschichte des Christen-tums und der Sozialgeschichte und Kultur des Urchristentums im Blick auf antike Mahlgemeinschaften geforscht.

Fachbereich

Dozentin und Dozent (v. r.) Ekkehard W. Stegemann, Prof. Dr., Ordinarius für Neues Testament Gabriella Gelardini, Dr. theol., Assistentin für Neues Testament

altes testamentDas Fach «Altes Testament» befasst sich mit der philologischen Analyse, der (literatur-)geschichtlichen Einordnung und der theologischen Bedeu-tung des Alten Testaments, dessen Texte im ersten Jahrtausend v. Chr. verfasst wurden. Um alttestamentliche Literatur sachgemäss verstehen zu können, sind gute Kenntnisse der hebräischen Sprache und die Beherrschung bestimmter Techniken der Auslegung antiker Texte erforderlich. Beide Fähigkeiten werden in den ersten Semestern des Theologiestudiums vermittelt und durch Einführungen in die Literaturgeschichte und allgemeine politische und religiöse Geschichte des antiken Israel vertieft; damit sollen die Stu-dierenden zu eigener exegetischer Urteilsbildung befähigt werden. Die Basler Profi lbildung im Bereich Semitistik ermöglicht es den Studieren-den zudem, verschiedene Sprachen aus der Umwelt des Alten Testaments zu erlernen und so die Kultur des antiken Israel im Kontext vorderorienta-lischer Kulturen anhand von Originaltexten zu studieren.In Forschung und Lehre liegen die Schwerpunkte des Faches in Basel zum einen auf der Auslegung der «Chronik», zum anderen auf der Erforschung der nördlichen Nachbarn Israels im 1. Jt. v. Chr., der Phönizier.

Dozenten (v. l.) Hans-Peter Mathys, Prof. Dr., Ordinarius für Altes Testament und semitische SprachwissenschaftViktor Golinets, M.A., Assistent für Altes Testament

Fachbereich

Bodenmosaik einer antiken Therme in Metropolis, heutige Türkei (Foto: Gabriella Gelardini)

Erste Seite der Bibelhand-schrift «Kennicott Bible», die dem englischen Kirchenmann und Gelehrten Benjamin Kennicott gehörte. Text von Genesis 1:1 bis 1:26

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Fachbereich systematische theologie/dogmatikDie «Dogmatik» fragt nach der Gegenwartsbedeutung der christlichen Überlieferungen: Wie sind die Inhalte des christlichen Glaubens im Kon-text der zeitgenössischen pluralistischen Geisteskultur zu verstehen?In Aufnahme von Einsichten der Bibelforschung, von Ansätzen aus der Theologiegeschichte und von Fragestellungen, die in der gegenwärtigen Theologie, aber auch in anderen Geisteswissenschaften zur Debatte stehen, werden die Studierenden zu eigenständiger Refl exion, kritischer Auseinandersetzung und Urteilsbildung angeleitet. Forschung und Lehre im Fach Dogmatik sind in Basel international (besonders auf die Rezepti-on von angloamerikanischen Konzepten), interdisziplinär und interreligiös ausgerichtet. Die Schwerpunkte der Forschung liegen zum einen in den Fragen, die sich durch die Begegnung mit den traditionellen ausserchristlichen Religionen, aber auch mit den vielfältigen neuen Religionskulturen ergeben, und die in den Konzepten der sog. «Theologie der Religionen» refl exiv verarbei-tet werden. Zum anderen beziehen sie sich auf Themen, die sich an den Schnittstellen von Naturwissenschaft und Theologie stellen.

Dozentin und Dozent (v. r.) Reinhold Bernhardt, Prof. Dr., Ordinarius für Systematische Theologie/Dogmatik, DekanChristina Aus der Au, Dr. theol., Assistentin für Systematische Theologie/ Dogmatik

Fachbereich kirchengeschichte«Kirchengeschichte» untersucht die Lebensäusserungen des Christen-tums aus 2000 Jahren: die Entwicklung der christlichen Lehre (Dogma), der Spiritualität und Liturgie, der kirchlichen Organisation, unzählige Biographien und auch die Glaubenszeugnisse in Architektur, Kunst und Musik. Kirchengeschichtler arbeiten mit denselben Methoden und Quellen wie andere Historiker – und oftmals in engem Kontakt mit ihnen. Das geduldige Arbeiten am historischen Objekt (Handschriften, Urkunden, alte Drucke) gehört ebenso zu dieser Wissenschaft wie das Aufspüren grösserer Zu-sammenhänge, die lesbar gemacht werden für aktuelle Fragestellungen.In Basel profi tiert die Kirchegeschichte in besonderer Weise vom geni-us loci: die älteste Universität der Schweiz beherbergt eine der wenigen theologischen Fakultäten protestantischer Prägung mit Wurzeln, die bis weit vor die Reformation zurückreichen. Quellenzeugnisse wie wertvolle Archivalien und alte Drucke, Museen und Bibliotheken und nicht zuletzt die schönen alten Kirchen Basels liegen greifbar nahe.In der Forschung zeichnet sich ein religionsgeschichtlicher Schwerpunkt ab: in speziell geförderten Projekten wird untersucht, wie sich das Chri-stentum in seiner Umwelt im Miteinander und Gegenüber zu anderen Reli-gionen entwickelt hat.

Dozenten (v. l.) Martin Wallraff, Prof. Dr., Ordinarius für Kirchen- und Theologiegeschichte Martin Kessler, Dr. theol., Assistent für Kirchen- und Theologiegeschichte

Darstellung des dreieinigen Gottes (Ausschnitt) um 1400, Kirche St. Peter, Basel (Foto: Elisabeth Hammer)

Kreuzgang im Münster, Basel (Foto: Martin Wallraff)

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Fachbereich praktische theologieDas Fach «Praktische Theologie» refl ektiert die religiöse Praxis von Men-schen im weitesten Sinn: von der Religion im Film bis zu spirituellen Tech-niken oder volkskirchlichen Predigten. Sie erforscht den Sinn religiöser Handlungen für die individuelle Lebens-geschichte der Menschen und die Bedeutung von Religion für die Gesell-schaft. Weiter stellt die Praktische Theologie eine Professionstheorie für Pfarrerinnen und Pfarrer dar, die handwerkliche Elemente enthält (Seel-sorge, Gottesdienst, Religionsunterricht) und gleichzeitig das Selbstver-ständnis von Pfarrerinnen und Pfarrern zwischen Religionsintellektuellen und Geistlichen thematisiert.Die Praktische Theologie arbeitet prinzipiell interdisziplinär. Humanwis-senschaften wie Psychologie und Pädagogik, auch Soziologie und Kom-munikationstheorien sind für die Erschliessung religiöser Praxis von Be-deutung. Aber auch mit Hilfe der Ästhetik und der Kulturwissenschaften lassen sich religiöse Phänomene beschreiben.Die Praktische Theologie hat in Basel zwei profi lierte Schwerpunkte: Sie erforscht den Ort der Religion(en) in einer pluralistischen Gesellschaft und entwickelt eine Phänomenologie leibhaft-körperlicher religiöser Praxis.

Dozentin und Dozenten (v. l.) Albrecht Grözinger, Prof. Dr., Ordinarius für Praktische Theo-logie, Decanus designatusTabitha Walther, lic. theol., VDMAssistentin für Praktische TheologieDavid Plüss, Prof. Dr., Assistenzprofessor für Praktische Theologie

Fachbereich systematische theologie/ethikDie «theologische Ethik» befasst sich mit den Folgen des christlichen Glaubens für menschliches Handeln und Verhalten. Als Individual- und Sozialethik sucht die theologische Ethik Gegenwarts-fragen vor dem Hintergrund religiöser Bezüge zu klären. Mithilfe genauer Situationsanalyse und philosophisch-theologischer Refl exion sollen grund-sätzliche Fragen, wie das Leben gelingen kann und wie wir miteinander leben können, beantwortet werden.An der Theologischen Fakultät Basel zielt theologische Ethik auf eine ethische Theorie des neuzeitlichen Christentums. Sie pfl egt die intensive Zusammenarbeit mit den anderen theologischen Disziplinen, aber auch mit anderen Wissenschaften, namentlich der (nichttheologischen) Ethik, Re-ligionswissenschaft, Philosophie, Jurisprudenz und weiterer Kultur- und Gesellschaftswissenschaften.Besondere Forschungsschwerpunkte der Basler Systematischen Theo-lo gie/ Ethik sind überdies die Kultur- bzw. Religionstheologie (im Sinne einer theologischen Theorie der Religion in der modernen Kultur), die Protestant is mus for schung (insbesondere zur Theologie Karl Barths und Ernst Troeltschs), die politische Theologie sowie Grundfragen der Bio- und Medizinethik.

Dozenten (v. r.) Georg Pfl eiderer, Prof. Dr., Ordinarius für Systematische Theologie/EthikAlexander Heit, Dr. theol., Assistent für Systematische Theologie/Ethik

Elisabethenkirche, im Vordergrund Plastik von Richard Serra, Basel

Michelangelos Moses (auf dem Sinai, vom Tanz um das goldene Kalb erfahrend)

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Fachbereich jüdische studienDas Fach «Jüdische Studien» ist insbesondere auf die Geschichte der jüdischen Religion und Literatur von der Antike bis zur Gegenwart aus-gerichtet. Es soll die Besonderheiten jüdischen Denkens innerhalb der christlichen und muslimischen Welt zeigen, zugleich aber auch die Verbindungen zu den kulturellen und geisteswissenschaftlichen Entwicklungen der Mehr-heitsgesellschaften. Dazu bedarf es eines systematischen Blicks auf die Entwicklung der Religionsgeschichte ebenso wie eines analytischen Ver-ständnisses einzelner Texte.Im Zentrum steht dabei der spezifi sche Zugang des Judentums zur Schrift. Dies einerseits in den Grundwerken der mündlichen Überlieferung, die als Schriftexegese, aber auch als Gesetzesliteratur das Judentum prägen, an-dererseits in der modernen jüdischen Literatur seit dem 19. Jahrhundert. Dabei steht, durch die Geschichte hindurch, die Erfassung des jüdischen Zugangs als eines mit den Diskursen der Mehrheit zutiefst vertrauten «Ge-gendiskurses» im Vordergrund.Forschungsschwerpunkte in Basel sind derzeit u.a. die Analyse der anti-ken Schriftexegese (Midrasch), der Zusammenhang von Exilbewusstsein und Literatur sowie der Versuch der Selbstverortung im modernen Juden-tum zwischen Teilhabe an der Mehrheitsgesellschaft, Fremd- und Selbst-abgrenzung.

Dozentin und Dozent (v. r.)Alfred Bodenheimer, Prof. Dr., Ordinarius für Jüdische ReligionsgeschichteSusanne Plietzsch, Dr. theol, Assistentin für Jüdische Studien

Fachbereich ökumene- und missionswissenschaftIn der «Ökumene- und Missionswissenschaft» sind zwei theologische Fachgebiete zusammengefasst, die verschiedene Inhalte erörtern, zu-gleich aber viele Berührungspunkte und gemeinsame Schnittfl ächen haben. Während die Ökumenewissenschaft hauptsächlich nach Theologie und Praxis der weltweiten Ökumenischen Bewegung fragt, refl ektiert die Mis-sions wis senschaft Prozesse der Vermittlung und Transformation des Chris - tentums im Kontakt mit anderen Religionen und Kulturen. Aus der Verbin-dung von ökumenischer und missionarischer Bewegung sind fruchtbare theologische Ansätze in Asien, Afrika und Lateinamerika hervorgegangen. Das Studium dieser kontextuell geprägten Theologien gewährt Einblick in das südwärts gewanderte Gravitationszentrum der Christenheit und eröff-net zugleich einen neuen Blick auf Theologie und Kirche im Kontext Euro-pas. Das Fach will eine Grundlage bieten für die interkulturelle Verständi-gung über kirchliches Leben in einer globalisierten Welt. Die Ökumene- und Missionswissenschaft befasst sich mit den drei For-schungsschwerpunkten: Geschlechterverhältnisse in Theologie und Pra-xis der Mission; die Rolle von Kirchen in politischen Transformationspro-zessen; Probleme des Religionswechsels in historischer, systematischer und religionsvergleichender Perspektive.

Dozentinnen (v. l.) Christine Lienemann, Prof. Dr., Ordinaria für Ökumene und Mission sowie interkulturelle GegenwartsfragenKatrin Kusmierz, lic. theol., VDM, Assistentin für Ökumene- und Missionswissenschaften

Die Vogelkopf-Haggada (Deutschland, ca. 1300) gehört zu den ersten erhaltenen illumi-nierten Pessach-Haggadot.

Madonna mit Kind, Ganjuran-Kirche, Yogjakarta, Studien-reise der Theologischen Fakultät nach Indonesien 2008(Foto: Angela Keller)

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In Basel ist die historische Religionsforschung seit dem 19. Jahrhundert mit Namen wie J.J. Bachofen, J. Burckhardt und F. Overbeck prominent vertreten gewesen. Bereits im Jahr 1904 fand in Basel der zweite Interna-tionale Kongress für Allgemeine Religionsgeschichte statt. Diese Traditi-onen werden mit der Ausrichtung der neu gegründeten Religionswissen-schaft wieder aufgenommen.Als ein kultur- und gesellschaftswissenschaftliches Fach beschreibt die Religionswissenschaft ihren Gegenstand «Religion» distanziert und ver-gleichend in seinen kulturellen und gesellschaftlichen sowie sinnlichen, kommunikativen und medialen Dimensionen. Die Basler Religionswissenschaft hat sich drei Schwerpunkte gesetzt, die sowohl in der Forschung als auch in der Lehre besondere Berücksichti-gung fi nden: den der Europäischen Religionsgeschichte, insbesondere des 19. und 20. Jahrhunderts, den der religiösen Zeitgeschichte und den der kulturwissenschaftlichen Religionstheorie. Mit diesen Schwerpunkten sind weitere besondere Themen verbunden. Dazu gehören beispielsweise die Rezeptionsgeschichte des Buddhismus im Westen, das Verhältnis von Politik, Recht und Religion, von Wirtschaft und Religion, von Wissenschaft und Religion und die medienwissenschaftliche und psychologische Reli-gionsforschung.

Fachbereich religionswissenschaftReligionswissenschaft versteht «Religion» sowohl als einen Faktor des öffentlichen als auch des privaten Lebens. Vielfältig sind die Themen, die von der Religionswissenschaft bearbeitet werden. So fragt sie beispielsweise nach den religiösen Hintergründen des 11. Septembers, der medialen Inszenierung des Papstes oder der Rolle der Religion im Prozess der Globalisierung. Auch sind Themen wie das indivi-duelle Interesse an den östlichen Religionen und der westlichen Esoterik oder die Entstehung neuer religiöser Bewegungen Gegenstände religions-wissenschaftlicher Forschung. Hierbei vereint die Religionswissenschaft Spezialwissen in Bezug auf einzelne religiöse Traditionen und Inhalte mit einem kulturübergreifenden Forschungsansatz. Zentral ist dabei die Frage, wie religiöse Phänomene überhaupt einheitlich beschrieben werden kön-nen. Wie kann der Kulturfaktor Religion wissenschaftlich distanziert re-fl ektiert werden? Die hierzu nötigen Kompetenzen sollen in der Forschung weiterentwickelt und den Studierenden vermittelt werden.

Dozentinnen und Dozent (v. l.) Anja Kirsch, M.A., Assistentin für Religionswissenschaft Jürgen Mohn, Prof. Dr. phil., Ordinarius für ReligionswissenschaftStephanie Gripentrog, M.A., Assistentin für Religionswissenschaft16 17

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allgemeine informationenTheologische Fakultät, Nadelberg 10, CH- 4051 Basel Telefon: +41 (0)61 267 29 00, Telefax: +41 (0)61 267 29 02E-Mail: [email protected]

Der Hauptsitz der Theologischen Fakultät Basel befi ndet sich am Nadel-berg 10 im «Zerkindenhof». Dieser ehemalige Rittersitz zählt zu den älte-sten und schönsten profanen Baudenkmälern Basels. Er liegt in der Alt-stadt und in unmittelbarer Nähe des Kollegienhauses der Universität. In seinen mit Wand- und Deckenschmuck aus dem 16. Jh. und 18. Jh. aus-gestatteten Räumen sind zwei Seminarräume und die rund 50 000 Bände fassende Bibliothek untergebracht. Weitere Büros von einzelnen Fachbe-reichen befi nden sich in nahegelegenen Gebäuden.

1 Kollegienhaus der Universität, Petersplatz 1, 4003 Basel2 Theologische Fakultät, Dekanat, Bibliothek, Fachbereiche NT, Religionswissenschaft, Nadelberg 10, 4051 Basel3 Fachbereich Altes Testament, Leonhardsgraben 3, 4051 Basel4 Fachbereiche SystDogm, KG, Heuberg 33, 4051 Basel5 Institut für Jüdische Studien, Leimenstr. 48, 4051 Basel6 Fachbereiche SystEth, PT, Missionsstr.17 A, 4055 Basel7 Fachbereich OeM, Missionsstr. 21, 4055 Basel

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ImpressumRedaktion: Susanne Schaub, Theologische FakultätGestaltung: VischerVettiger, BaselDruck: Gremper AG, BaselFotos Dozierende: Elias Kreyenbühl, Imaging&Media Lab der Universität BaselPorträt Dekan: Gion Pfander, Medienpark, Reformierte MedienHistorische Porträts: Porträtsammlung der Universitätsbibliothek BaselGebäude- und Seminaraufnahmen: Susanne Schaub, Theologische Fakultät 1. Aufl age: 2000 Expl. © Theologische Fakultät der Universität Basel, 200818

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Theologische Fakultät, Nadelberg 10, CH- 4051 Basel Telefon: +41 (0)61 267 29 00, Telefax: +41 (0)61 267 29 02E-Mail: [email protected], www.theolrel.unibas.ch