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Unser Strittmatterbuch

Unser Strittmatterbuch · Eine Träne will ich hinterlegen, Falls ich nicht mehr wiederkehr. Und dazu noch meinen Segen. Nimm’s, als wär das Wort noch schwer So wie früh. Wie

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Unser Strittmatterbuch

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Entstanden in der Woche vom 29.01 – 02.02.2018 Erarbeitet von: Abdalrahem, Aya Davis, Alanor Eichmann, Luisa Genzmer, Leonie Henke, Johanna Hoppe, Lucie Kasimir, Lucas Kelm, Aliyah Marie Koffke, Emma Luise Krüger, Vanessa Lehmann, Hannah Novy, Lysann Scharein, Emma Schroeter, Annabelle Schwebke, Melina Well, Luca Josefine

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Biografie von Erwin Strittmatter

Geboren: am 14. August 1912 in Spremberg Gestorben: am 31. Januar 1994 in Schulzenhof Erwin Strittmatter verbrachte seine Kindheit mit seinen 3 Geschwistern in Bohsdorf. „Ich wurde an einem Mittwoch geboren, an einem Mittwochvormittag um zehn Uhr, falls jemand die Zeit vergleichen möchte. Obwohl der Monat August gewitterfreundlich ist, donnerte es nicht, und die Sonne stand nicht im Zeichen der Jungfrau, und es ging keinesfalls goethisch bei meiner Geburt zu.“ Mit 12 Jahren besuchte er das Reform-Realgymnasium in Spremberg. Er hatte zwar keinen Abschluss, trotzdem schrieb er fantastische Bücher. „ Ich war ein Junge, und ich war zwölf Jahre alt, aber als ich den Gesang des zugereisten Vogels hörte, fühlte ich, als ob mirs aus dem Weltenraum zugeweht worden wäre, was die Liebe ist, nicht die Liebe zur Mutter, nicht die zu den Brüdern, sondern jene Liebe, die etwas mit jeder Zelle des Körpers zu tun hat, denn ich näherte mich dem Zustand, den man mit dem Begriff Pubertät abtut.“ Er hatte viele verschiedene Berufe, z.B. Bäckergeselle, Pferdezüchter und Schriftsteller. „Noch immer versuche ich mich mit dem, was ich schreibe, an das heranzutasten, was mich unverwechselbar macht, was nur ich allein kann. Es geschieht nicht aus Eitelkeit. Die Zeit, da auch sie beim Schreiben im Spiel war, ist vorüber, es geschieht, um mein Hiersein zu rechtfertigen.“ Er gehörte zu den bekanntesten Schriftstellern der DDR. „Gedichte habe ich stets bewundert. Ihr wißt, daß ich eine Dichterin zu meiner Gefährtin machte, und daß die mich, den Großraum-Lügner, zu ihrem Gefährten machte. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Waldfriedhof in Schulzenhof. „Nicht nur der Mensch stirbt, auch die Anordnung seiner Umdinge stirbt, und es stirbt das, was er zu Lebzeiten, oft widerlich selbstgerecht, seine Ordnung nannte.“

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Stammbaum von Erwin Strittmatter

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Werke

-1953: Eine Mauer fällt -1953: Katzgraben -1954: Tinko 1958: Katzgraben – Szenen aus dem Bauernleben. Mit einem Nachspiel

-1957: Der Wundertäter -1967: Die Holländerbraut -1959: Pony Pedro -1963: Ole Bienkopp -1966: Schulzenhofer Kramkalender -1967: Die Holländerbraut – Schauspiel in fünf Akten -1969: Ein Dienstag im Dezember 1950: Der Ochsenkutscher -1990: Die Lage in den Lüften -2003: Der Weihnachtsmann in der Lumpenkiste -1992: Flikka 1995: Vor der Verwandlung -2002: Geschichten ohne Heimat -2002: Wie der Regen mit dem See redet -2003: Kalender ohne Anfang und Ende 2012: Nachrichten aus meinem Leben -2014: Der Zustand meiner Welt

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Unsere Auswahl – Gedichte und Zitate von Erwin Strittmatter

Sprüche über das Leben „Wo und wie ihr euch auch verstecken möget, dem Leben entgeht ihr nicht!“

„Gefahr des langen Lebens: dass man vergisst, wofür man gelebt hat.“

„Je mehr ein Mensch seiner Zeit lebt, umso mehr stirbt er mit ihr.“

„Wer sein Leben in Frage stellt, muss nach Antworten suchen.“

„Der Sinn meines Lebens scheint mir darin zu bestehen, hinter den Sinn meines Lebens zu kommen.“

„Die wirksamste Art, Erkenntnisse zu verbreiten, ist, nach ihnen zu leben.“

Der Zustand meiner Welt Und immer wieder sind die meisten Menschen Utopisten und ahnen nicht und wissen nicht und lassen sich auch nicht

sagen, dass sie mit der großen erwünschten Weltverbesserung bei sich selber anfangen müssen, und das eine der

erstrebenswerten Verbesserungen wäre, keinen Utopisten mehr nach zu hängen, sondern im Auge zu behalten, was

wirklich ist.

Gedichte aus dem Kinderbuch „Tinko“ „Schwalbe, Schwalbe, schwitz,

Schwalbe, Schwalbe, schwitz,

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hast auf einer Spitz

und auf Drähtchen Platz.

Schwalbe, Schwalbe, Flit,

fliegst du fort von hier,

nimm mich, nimm mich mit,

flinkes Zwitschertier.“

„Wer ist ein deutscher Mann?

Der kräftig einen heben kann,

das ist ein deutscher Mann…“

„Hätte ich Tinte, hätte ich Feder,

hätte ich Geld und Schreibpapier,

würde ich dir die Zeit aufschreiben,

die du hast verweilt bei mir.“

„Trecker, Trecker, tuck, tuck, tuck,

mäht die Felder ruck, zuck, zuck,

mäht die Felder Stück für Stück,

Trecker, Trecker, Kinderglück.“

Aus dem Buch „Pony Pedro“ „Ich bin unter großen Waldwinden, im Sonnengedröhn hoher Sommertage, im ätzenden Feldfrost und bei

verschwenderischen Frühlingen aufgewachsen. In meinen Kinderkorb guckten Kühe. Meine ersten Anzüge, die

Windeln, waren in die Sprühtröpfchen schnaubender Pferde gehüllt.“

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„Klipper, klapp, Klipper, klapp,

geht mein kleines Pferd.

Zuckeltrab, auf und ab

Geht mein kleines Pferd.

Das Leben ist kurz und der Fuhren sind so viel, so viel.

Das Leben ist kurz und die Fuhren sind so viel.“

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Erwin-Strittmatter-Verein Der Erwin-Strittmatter-Verein unterstützte uns bei unserem Projekt, unter anderem bei der Bereitstellung von Stammbaummaterialien. Der Strittmatter-Verein verwaltet auch „Den Laden“ in Bohsdorf. Zu folgenden Zeiten kann er besichtigt werden.

Montag geschlossen Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen 11.00 bis 17.00 Uhr (April bis Oktober) Vom 15. bis 31. März schließt der Laden schon um 16 Uhr. Von November bis Mitte März bleibt der Laden geschlossen, Terminabsprache per Telefon oder E-Mail möglich.

Dabei gelten folgende Eintrittspreise: Erwachsene: 2,50 Euro Kinder (von 6 bis 16 Jahren): 0,50 Euro Führung durch den Ort: 1 Euro / Person Videovorführung: 8 Euro

Anschrift Verein:

Erwin-Strittmatter-Verein e.V. Dorfstraße 35, OT Bohsdorf 03130 Felixsee Telefon: (03 56 98) 2 21 | Fax: (03 56 98) 85 94 27

Spendenkonto: Bankverbindung: Sparkasse Spree-Neiße, BLZ 180 500 00, Kto.Nr.: 3 610 112 092 IBAN : DE27180500003610112092 BIC : WELADED1CBN

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Biografie von Eva Strittmatter Eva Strittmatter

Geboren: am 8.Februar 1930 Neuruppin Gestorben: 3.Januar 2011 Berlin Am 8. Februar wurde sie in Neuruppin geboren. Eva Braun war die Tochter eines städtischen Angestellten namens Fritz Braun und seiner Frau namens Hedwig . „So viel weiße Seerosen wie dieses Jahr hat der Waldsee noch niemals gesehen. In der blühenden Brandung ein Wildentenpaar zu hören ist nicht zu sehen im schäumenden Weiß. Der Sommer querrt eintönig mit ihren Stimmen. Der Tag ist schon früh so von Hitze verzerrt, daß nur hilft: ins Wasser und schwimmen durchs Rosengeschlinge, die Todesgefahr unsrer ängstlichen Kindheit:es reißt euch hinab! Ich treibe im kühlen Kühl Sonne im Haar… Wie schön, wenn es jetzt wär, von Rosen dies Grab.“ Sie begann an der Humboldt-Universität (Berlin) das Studium für Germanistik, Romanistik und Pädagogik. 1951 hat sie ihr Studium abgeschlossen. „Von anderen sagt man, sie sind sensibel. Von mir wird das niemand sagen. Das liegt wohl an der Selbstdisziplin, die mir verbietet zu klagen. Ich mag die englische Höflichkeit, die über Persönliches schweigt und die nach außen ein tadellos gesundes Ego zeigt...“ Nach dem Abschluss arbeitet sie beim Deutschen Schriftstellerverband der DDR als Lektorin. wurde sie Mitglied des ndl-Redaktionsbeirates. 1954 war sie freie Schriftstellerin. „Manchmal bleiben uns nur unsre Leiber, um uns zu helfen, uns zu entkommen. Der Geist ist ein elender Elendaustreiber. Er hat uns all unsern Glauben genommen. Nur auf der Brücke im Fleisch ist noch Halt: Wärme mich. Meine Seele ist kalt.“ Sie lebte im brandenburgischen Schulzenhof. Sie wurde auf dem dortigen Friedhof begraben neben ihrem Mann Erwin Strittmatter. „Wenn uns wer sterben will, schreckt uns, wie Leben sich in Schmerz verwandelt. Wie es auch war: wir sind in Schuld. Und nun wird nichts mehr abgehandelt.“

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Werke -1973: Ich mach ein Lied aus Stille -1975: Mondschnee liegt auf den Wiesen -1977: Die eine Rose überwältigt alles -1980: Poesiealbum -1980: Zwiegespräch, , Berlin und Weimar -1983: Heliotrop, Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar -1983: Beweis des Glücks -1988: Atem -1989: Die heimliche Freiheit der Einsamkeit -1990: Unterm wechselnden Licht -1991: Einst habe ich drei Weiden besungen -1997: Der Schöne -1977: Briefe aus Schulzenhof I -1983: Poesie und andere Nebendinge -1986: Mai in Piešťany -1990: Briefe aus Schulzenhof II -1995: Briefe aus Schulzenhof III -2000: Du liebes Grün. Ein Garten- und Jahreszeitenbuch -1958: Brüderchen Vierbein (Illustrationen: Ingeborg Meyer-Rey) -1959: Vom Kater, der ein Mensch sein sollte -1974: Ich schwing mich auf die Schaukel -1978: Der Igel -2011: Großmütterchen Gutefrau und ihre Tiere -2002: als Hörbuch unter dem Titel: Eva Strittmatter – Gedichte und Selbstauskünfte -2009: Neuauflage des Hörbuchs unter dem Titel In einer anderen Dämmerung -2001: Aber das 'große' kann stehen bleiben – Eva Strittmatter zu Leben und Schreiben an der Seite ihres Mannes -2005:Der Winter nach der schlimmen Liebe -2008: Leib und Leben -2009: Wildbirnenbaum

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Unsere Auswahl - Gedichte von Eva Strittmatter

Spur

Mein ist der Morgen in den Wäldern.

Die Stille, die von Sternen fällt .

Die erste Spur hin zu den Feldern.

Und ich erschaffe mir die Welt.

Beweis des Glücks

Falter

Es könnte ein Gedicht sein,

das nur aus Ach besteht:

Ein Seufzer wie ein Falter,

Der taumelt und vergeht.

Beweis des Glücks

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Farbenzeiten O Farbenzeiten. Blaue Zeit.

Blau war die Kindheit. Eine Weile.

Nun wächst in mir die weiße Zeit.

Die ich mit Mond und Wehmut teile.

Beweis des Glücks Jugend Schwer atmend. Die Bronchien wie blind.

Und alles ruft: Jugend!

Der Bach, die Erlen, September, der Wind.

Gründe, die mir entfallen sind. Und eine für gar nichts nützliche Tugend

Haben mein Leben einvernommen….

Und so viel Licht! Ist noch zu entkommen?

Atem

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Friede Es goldet sich der Himmel wieder

Mit diesem Winterabendgold.

(Durchscheinend bleich) Gehn Wetter nieder,

Schnee Kälte Wind, zur Nacht unhold

Oder ergreift der Mond der volle

Das Zepter und fleußt Frieden aus ?

Aber das Wetter sei, wies wolle.

Wenn Friede ist in unserm Haus

Atem Leben Jahre des Sees und der Seele.

Jahre des Schnees von künftigem Glück.

Auf einmal war alles vorüber.

Schon bleibt die Sonne zurück.

Sie leuchtet noch auf dem Wasser

Und blendet vergehenden Schnee in uns auf.

Dann wird alles immer blasser

Und löst sich in Nebel auf.

Zwiegespräch

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Gebot

Lösch aus die Worte, die du fandest.

Sie sind gelebt, geliebt und satt.

Und was du im Gedicht verbandest,

Verlier es, wie der Baum sein Blatt

Verliert, sein abgelebtes Leben.

Wenn sich in ihm Zeit und Gezell

Zum Knospenkeim anheben.

Zwiegespräch Glück Erotisch gestimmte Tage:

Juni. Die Nächte sind rot

Liebe und keine Frage.

Herzpause. Und kein Tod.

Mondschein liegt auf den Wiesen

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Rätsel Flamingoflügel Rosawolle.

Er hat ihn für sie aus Baku mitgebracht.

Ein anderer brachte ihr Gänseblumen.

Und seltsam: für den hat sie alles gemacht.

Mondschein liegt auf den Wiesen Fabel Kurz hast du mein Leben belichtet.

Die Liebe war aber erdichtet.

Du hast auf die Lüge verzichtet.

Wer Schwäche zeigt, wird vernichtet

Und niemand ist niemand verpflichtet.

Und überhaupt war nichts.

Liebe und Haß

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Abschied Eine Träne will ich hinterlegen,

Falls ich nicht mehr wiederkehr.

Und dazu noch meinen Segen.

Nimm’s, als wär das Wort noch schwer

So wie früh. Wie vor Zeiten.

Denk: Ich habe dich geliebt.

Laß dein Leben nicht entgleiten.

Wenn es mich auch nicht mehr gibt.

Liebe und Haß Du Du bist mein Feind, mein Widersacher.

Du fesselst mich mit Liebe fest.

Mein Feind bist du, mein Widersacher,

Der mich nicht mal im Traum verlässt.

Liebe und Haß

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Spruch 1 Ohne Morgenrot kein Morgen.

Ohne Liebe keine Nacht.

Mit der Liebe kommen Sorgen.

Wie der Morgen mit der Nacht.

Liebe und Haß Wolke Wenn ich von dir reden will,

Werde ich Wolke sagen.

Und von der Liebe bin ich nun still.

Will ich mein Elend klagen,

werde ich sagen: Es geht ein Wind.

Ich werde uns verschweigen.

Nur du wirst wissen, was Wolken sind,

Und was die Winde anzeigen.

Liebe und Haß

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Abendwind Ich wart auf dich im Abendwind,

Der weiterhin geht und fern beginnt,

Der von mir alles weiß und mehr.

Was ohne Worte ist und schwer,

Geweint hab ich es in den Wind,

Der weiterhin geht und fern beginnt.

Morgens, Abends Rotdorn 1 Rotdorn meiner Kinderjahre.

Unterm rotem Rotdorndach

Bin ich ein und ausgegangen.

Und der Rotdorn ging mir nach

Roter Rotdorn meiner Kindheit.

Straßenbaum der kleinen Stadt,

Die ich lebte, die mich liebte,

Die mich aufgezogen hat.

Morgens, Abends

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Winter Es hat auf die Rosen geschneit.

Die Rosen sterben im Schnee.

Will sehn, daß ich Winter und Zeit

Überblüh und übersteh.

Morgens, Abends Frieden Ich schlafe mit dir. Du schläfst mit mir. Wir schlafen miteinander. Kindliches Wort. Frieden: kein Wildern in

fremdem Revier. Ich nur mit dir. Du nur mit mir. Die Welt ist ein bewohnbarer Ort.

Heliotrop Sternwind

Fibröses Befinden. Unruhe. Mond. Mond im September. Der Abend ist weiß. Von greller Helle.

Mich quält meine Seele. Sie will sich ergießen in Worten. Heiß und kalt und klar wie das Licht. Doch ohne

Begriffe bleibt das Gedicht. Nur Schluchzen und Schütteln. Sternwind weht. Mond im September. Das

Leben vergeht.

Heliotrop

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Unser Literaturpfad

Hierbei handelt es sich um keine maßstabs-getreue Karte. Sie ist zu Informations-zwecken gedacht, sie soll über Geburtsorte und wichtige Etappen im Leben des Schriftsteller-ehepaares Eva und Erwin Strittmatter informieren. So kann man den zukünftigen Strittmatter-pfad auf einen Blick nachvollziehen.

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Interview mit dem Schulleiter, Herrn Dr. Zietmann, zum Thema der Neugestaltung des Schulhofes

Datum:30.01.18 Uhrzeit:10:30-10:50 Uhr Ort: Raum des Schulleiters Schülerin: Welche Pläne für das Grundstück der alten Schule gibt es? Schulleiter: Unsere Schüler haben bereits Pläne. Ein Schulpark soll installiert werden mit Chillecke und Bogenschießanlage. Schülerin: Wie viel Geld haben wir zu Verfügung? Schulleiter: Eine genaue Summe kann man nicht sagen, aber der Landkreis ist ziemlich spendabel. Wahrscheinlich kostet das Projekt mehrere tausend Euro. Schülerin: Was wäre für ein Bauplan möglich? Schulleiter: Geplant ist eine kleine Sportanlage mit zusätzlichen Parkmöglichkeiten. Schülerin: Gib es bestimmte Wünsche, denen Sie nachgehen müssen? Schulleiter: Das gesamte Projekt liegt mir sehr am Herzen. Schülerin: Wie finden Sie es, dass die Schüler Ideen äußern? Schulleiter: Das find ich gut, zukünftig wird es einen Schülerwettbewerb für kreative Ideen geben. Schülerin: Gibt es schon ein festen Termin für den Abriss der alten Schule? Schulleiter: Es gab schon einen zwischen Sommer und Herbst, der ist aber ausgefallen. Schülerin: Wie lange könnte so ein Abriss dauern? Schulleiter: Es müsste etwa in drei Monaten zu schaffen sein. Schülerin: Was muss man beachten beim Abriss der alten Schule? Schulleiter: Die Sicherheit aller ist für uns am wichtigsten, deswegen wäre ein Abriss in den Ferien optimal.

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Unser Modell zum Strittmatterpfad

Nach dem Abriss des alten Schulgebäudes könnte das Gelände für unseren Strittmatterpfad so genutzt werden. Die Besucher haben hier die Möglichkeit, sich über Eva

und Erwin Strittmatter zu informieren.

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Wir sind dann mal weg…

… bis zum nächsten Jahr!