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Die Kirchengemeinde Heilige Edith Stein und ihre PfarrpatroninUnsere Gemeinde
Gemeinsam wollen wir als Christen leben: aus der Vielfalt der Traditionen, mit dem aktuellen Blick für‘s Mögliche und mit Gottvertrauen für die Zukunft.
Die Kirchengemeinde
besteht seit dem 1. Januar 2012. Sie ist eine Neugründung aus den beiden Einheiten
St. Augustinus & St. Andreas in Tarforst und Neu-Kürenz sowie St. Anna & St. Georg in Trier-
Olewig und Trier-Irsch, die seit Ende 2006 eine Pfarreiengemeinschaft bildeten. Derzeit
gehören 12 000 katholische Christen zu unserer Pfarrei. Sie sind in unterschiedlichen
Gemeinden beheimatet. Gemeinden sind die Bezirke der ehemaligen vier Pfarreien, dazu
aber auch Kindergärten, Kinder- und Jugendgruppen, Arbeitskreise und Vereinigungen, die
längst über die alten Pfarreigrenzen hinaus gewachsen sind. Die Nähe zur Universität Trier,
an deren Campus sich die Pfarrkirche St. Augustinus befindet, sowie die vielen Möglichkei-
ten, im Bereich des Pfarrgebietes zu siedeln, bringen viele junge Familien auf die Trierer
Höhe. Jede unserer Gemeinden hat trotzdem ein sehr eigenes Gepräge und eigene
Traditionen. Diese wollen einerseits gepflegt und bewahrt werden. Andererseits versu-
chen wir das Zusammenwachsen der Gemeinden mit neuen Impulsen und Ideen zu fördern
und zu bereichern. Edith Stein, die Schutzpatronin unserer Kirchengemeinde, ist eine
moderne Heilige. Ihr Leben und Wirken ist nicht in Gemälden und Legenden überliefert,
sondern umfangreich dokumentiert durch ihre Bücher und Briefe, Zeitzeugen und Zeitzeug-
nisse, wissenschaftliche Diskurse und biografische Forschung.
« Je tiefer jemand in Gott hineingezogen wird, desto mehr muss er aus sich herausgehen, um das göttliche Leben in die Welt hineinzutragen. « (Edith Stein)
Heilige Edith Stein
Tradition und Emanzipation: Edith Stein wird 1891 in einem gut situierten bürger-
lichen Elternhaus geboren. Der dort gelebten jüdisch-orthodoxen Frömmigkeit stellt
sie sich mit der Abkehr von religiöser Praxis und der Hinwendung zur zeitgenössischen
Philosophie entgegen. Vernunft und Glaube: Die Bekanntschaft mit Edmund Husserl
und der modernen Phänomenologie schärft ihren vorurteilsfreien Blick für die Erschei-
nungen der Dinge und ihre angemessene Beschreibung. Ein einfaches Erlebnis ur-
sprünglicher christlicher Frömmigkeit berührt sie sehr: Im Frankfurter Dom beobachtet
sie eine Marktfrau, die ihren Arbeitsalltag wie selbstverständlich für ein kurzes Gebet
unterbricht. Ende der 1920er Jahre verbindet ihr philosophisches Hauptwerk Endliches
und ewiges Sein christliche mittelalterliche Philosophie und moderne Erkenntnisthe-
orie. Suchen, um sich finden zu lassen: In ihrem theologischen Hauptwerk Kreu-
zeswissenschaft reflektiert sie Anfang der 1940er Jahre auch die eigene Entwicklung
in der Analyse traditioneller, intellektueller und mystischer Religiosität. Die Erfahrung
seiner unfassbaren Größe öffnet den Menschen für die Ansprache durch Gott. Christ-liches Leben in der Welt: Nach ihrer Taufe 1922 folgt Edith Stein dem Drängen ihrer
geistlichen Mentoren. Sie tritt nicht in den Orden der Karmelitinnen ein, sondern ist
als vielbeschäftigte Lehrerin, Vortragsreisende, v.a. zu Frauenthemen, und anerkannte
Wissenschaftlerin tätig. Ihre Habilitationsbemühungen scheitern, zunächst als die einer
Frau, dann als die einer Jüdin. 1933, im Jahr der Machtergreifung durch die National-
sozialisten, tritt sie in den Kölner Karmel ein, den sie zum Schutz ihrer Mitschwestern
1941 verlässt. Bis zu ihrer Verhaftung durch die Gestapo lebt sie im Karmel Echt, in den
Niederlanden. Am 9. August 1942 wird sie mit zahlreichen Juden in Auschwitz ermordet.
Welche Rolle spielt der Glaube in unserem Leben? Wer sich diese Frage ganz unbefangen stellt, kann überrascht werden wie umfassend und reich sich Antworten einstellen.
Moderner Glaube
Die Unbefangenheit, mit der Edith Stein ihren Glauben mit modernen Fragestellungen
prüft und lebendig werden lässt, ist inspirierend. Und die Ernsthaftigkeit, mit der sie der
Wahrheit des Glaubens nachspürt, eine Herausforderung. Sie vereint die Freude, Christ
zu sein und die Tiefe, die uns unser Glaube zu geben vermag. Mehr brauchen wir nicht,
um den Herausforderungen unserer Zeit gerecht zu werden. Gelebte Liturgie: Unsere
sonntäglichen Gottesdienste schöpfen aus der reichen Tradition der Kirche. Im Lauf der
Zeiten wurden für eine Vielzahl verschiedener Anliegen besondere Ausdrucksformen in
Gebeten, Liedern und Gottesdiensten entwickelt. Ein Fundus, in dem sich die Erfahrun-
gen der Gemeinschaft der Gläubigen über die Jahrhunderte bewahrt. Wir führen die Tra-
dition mit eigenen Beiträgen weiter, wie beispielsweise das Engagement junger Familien
in unseren Gottesdiensten zeigt. Aktive Gemeinschaft: Zum wertvollen Kern des Ge-
meindelebens gehört die rege Teilhabe unserer Mitglieder am Verlauf des Kirchenjahres
und die tatkräftige Mitwirkung in kirchlichen Gruppen, an der Kirchenmusik oder bei Fes-
ten. Oft bilden sich temporäre Gruppen mit konkreten Zielsetzungen, aus denen alterna-
tive Formen der Mitarbeit und Kontinuität entstehen. Manchmal finden Menschen durch
besondere biographische Ereignisse, hilfreiche Begegnungen und religiöses Interesse zu
uns, um kirchliches Miteinander überhaupt erst kennenzulernen. Wir begrüßen sie gerne
in unserer Gemeinde und freuen uns über wichtige Anregungen durch neue Sichtweisen
und Fragen. Moderner Glaube: Neue Fragen, neue Inhalte, neue Formen verringern die
stützende Rolle der Tradition. Deren Wert gilt es zu bewahren, die Veränderung ist aber
auch eine große Chance. Moderner Glaube vereint Vernunft und Religion. Er stellt die
Frage nach dem Sinn und findet Antworten in unserem Alltag. Deshalb bereichert er uns
und lässt sich auch an jene weitergeben, die mit unserer Tradition nicht aufgewachsen
sind - die unsere Kirche neu entdecken.
Kirchengemeinde Hl. Edith Stein
Im Treff 15 · 54296 Trier · fon 0651 16644 · fax 0651 15199 · [email protected] · www.edithstein-trier.de