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Schizophrenie Unsere Tipps zum Thema: www.1apharma.de

Unsere Tipps zum Thema: Schizophrenie · Je früher ein Psychiater die Diagnose einer Schizophrenie stellen und mit einer fachgerechten Behandlung beginnen kann, um so günstiger

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SchizophrenieUnsere Tipps zum Thema:

www.1apharma.de

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InhaltWas ist die Schizophrenie? 4Wie wird eine Schizophrenie diagnostiziert? 6Was sind die Symptome der Schizophrenie? 8 Positivsymptome 8 Negativsymptome 12 Kognitive Symptome 13Wann beginnt eine Schizophrenie und wer erkrankt an ihr? 14Sind Personen mit einer Schizophrenie gewalttätig? 16Welcher Zusammenhang besteht zwischen der Schizophrenie und Substanzmissbrauch? 17 Die Schizophrenie und das Rauchen 18Was sind die Ursachen der Schizophrenie? 20 Genetische Faktoren und Umwelt 20 Chemische und strukturelle Unterschiede im Gehirn 22Wie wird die Schizophrenie behandelt? 23 Welche Rolle spielen Antipsychotika bei

der Behandlung? 24 Welche Nebenwirkungen können auftreten? 25 Wie werden Antipsychotika eingenommen

und wie sprechen Patienten darauf an? 27 Welche Wechselwirkungen können Antipsychotika

mit anderen Arzneimitteln haben? 30 Welche Unterstützung bieten psychosoziale

therapeutische Maßnahmen? 30Eine Auswahl nützlicher Internet-Adressen 35

IMPRESSUMHerausgeber: 1 A Pharma GmbH, Keltenring 1 + 3, 82041 OberhachingStand: April 2012

Diese Broschüre entstand mit fachlicher Unterstützung von

Dr. Frank LossauFacharzt für Neurologie und PsychiatrieMünchen

Die Inhalte dieser Broschüre stammen größtenteils aus der Publikation „Schizophrenia“ des U.S. Department of Health and Human Services, National Institutes of Health/ National Institute of Mental Health, USA.

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Was ist die Schizophrenie?

Die Schizophrenie ist eine schubweise oder chronisch ver-laufende, schwerwiegende und stark beeinträchtigende Hirnstoffwechselstörung, von der etwa ein Prozent der Bevölkerung mindestens ein Mal im Leben betroffen ist. In Deutschland wird diese Krankheit jährlich bei ca. 13.000 Menschen erstmals diagnostiziert.

Es gibt sehr unterschiedliche Verlaufsformen der Erkran-kung. In manchen Fällen kommt es bei den Patienten im ganzen Leben zu nur einer Episode. Andere leiden unter immer wiederkehrenden Schüben oder sind lebenslang von schweren Symptomen betroffen.

Auch ein einheitliches Erscheinungsbild der Schizophrenie gibt es nicht.An Schizophrenie erkrankte Patienten können zum Beispiel Stimmen hören, die andere Personen nicht wahr-nehmen. Sie glauben manchmal, dass andere Menschen ihre Gedanken lesen oder kontrollieren können oder pla-nen, ihnen Schaden zuzufügen. Solche Wahrnehmungen sind für die betroffenen Patienten in der Regel verstörend

und sehr beängstigend und führen dazu, dass sie sich zu-nehmend in sich zurückziehen oder sich extrem unruhig und innerlich angespannt fühlen.

Häufig erscheint das, was an Schizophrenie Erkrankte sagen, nicht nachvollziehbar und ohne Sinn zu sein oder aber die Patienten sitzen stundenlang teilnahmslos, be-wegungslos und stumm da. An Schizophrenie erkrankte Patienten können äußerlich zunächst vollkommen normal erscheinen, bis sie schließlich beginnen über das zu reden, was sie tatsächlich denken.

Häufig sind auch die Familien und das Umfeld von unter Schizophrenie leidenden Patienten mit betroffen, da vie-le Schizophreniepatienten weder arbeiten noch für sich selbst sorgen können und auf die Hilfe anderer angewie-sen sind.

Durch eine fachgerechte und professionelle Behandlung können viele Symptome der Erkrankung erfolgreich be-handelt und gelindert werden. Die meisten Patienten mit Schizophrenie leiden jedoch ihr Leben lang unter den mehr oder weniger stark ausgeprägten Symptomen. Viele be-

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troffene Patienten können bei entsprechender ärztlicher Behandlung dennoch ein erfülltes Leben in ihrem jeweili-gen Umfeld führen. Weltweit sind viele Wissenschaftler da-mit beschäftigt, wirksamere Medikamente zu entwickeln, und setzen immer modernere Forschungsmethoden ein, um mehr über die Ursachen der Schizophrenie zu erfah-ren, die Erkrankung in Zukunft besser behandeln und ihren Ausbruch möglicherweise sogar verhindern zu können.

Wie wird eine Schizophrenie diagnostiziert?

Je früher ein Psychiater die Diagnose einer Schizophrenie stellen und mit einer fachgerechten Behandlung beginnen kann, um so günstiger kann sich das auf den langfristigen Krankheitsverlauf auswirken.Durch eine eingehende ärztliche Untersuchung kann fest-gestellt werden, ob eine Person an einer schizophrenen Psychose erkrankt ist.Im ärztlichen Erstkontakt steht zunächst die aktuelle Situation des Betroffenen im Vordergrund.

Zur Sicherung der Diagnose sind neben der Befragung des Betroffenen auch die Angaben von Angehörigen oder Freunden sowie eine genaue Verhaltensbeobachtung erforderlich.Manchmal können auch vom Betroffenen angefertigte Schriftstücke oder Bilder wichtige Hinweise zur Stellung der Diagnose liefern.

Da es sich bei der Schizophrenie um eine psychische Erkrankung handelt, sollte vor der Diagnosestellung unbedingt eine gründliche körperliche Untersuchung durchgeführt werden, um eine organische und vielleicht alternativ zu behandelnde Ursache für die Symptome auszuschließen.Neben laborchemischen Unter-suchungen (Blutabnahme, Urin-untersuchung) sollten auch einige apparative Untersuchungen wie vor allem ein Elektroenzephalo-gramm (EEG), eine Computertomo- grafie (CT) bzw. Kernspintomogra-fie (MRT) des Kopfes durchgeführt werden.

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Was sind die Symptome der Schizophrenie? Die Symptome der Schizophrenie können in drei grund-legende Kategorien eingeteilt werden: Positivsymptome, Negativsymptome und kognitive Symptome.

Positivsymptome

Positivsymptome oder Plussymptome sind durch psycho-tische Verhaltensweisen gekennzeichnet, die bei gesun-den Personen nicht auftreten. Positivsymptome gehen sehr häufig mit einem Realitätsverlust bei den Betroffenen einher und können immer wiederkehren. In manchen Fällen sind sie schwerer ausgeprägt, in anderen fallen sie kaum auf. Eine sehr wichtige Rolle spielt dabei die Tatsache, ob sich der Patient in professioneller medizinischer Behand-lung befindet oder nicht. Zu den Positivsymptomen gehö-ren:

Halluzinationen, das heißt die Wahrnehmung von Erleb-nissen und Dingen, die in der Wirklichkeit nicht existieren. Das „Stimmenhören“ ist die häufigste Form der Halluzina-

tion bei der Schizophrenie. Viele an einer Schizophrenie erkrankte Personen hören Stimmen, die mit ihnen über ihr Verhalten sprechen oder die sie anweisen, bestimmte Dinge zu tun, oder die auch vor Gefahren warnen. Manch-mal sprechen die Stimmen auch miteinander. Häufig hören die Betroffenen bereits seit längerer Zeit Stimmen, bevor Familie und Freunde dies bemerken.

Andere Formen von Halluzinationen beinhalten das Se-hen von Personen oder Objekten, die nicht existieren, das Wahrnehmen von für andere nicht nachvollziehbaren Gerüchen und Gefühlswahrnehmungen (z. B. Finger, die den Körper berühren, ohne dass eine andere Person in der Nähe ist).

Als Wahnvorstellungen werden inhaltliche Denk- oder Ur-teilsstörungen bezeichnet, an denen der Patient unbeirrt festhält, auch wenn ihm von anderen bewiesen wird, dass sie nicht der Realität entsprechen oder nicht logisch sind. Schizophreniepatienten können Wahnvorstellungen ent-wickeln, die äußerst bizarr erscheinen, z. B. dass Nachbarn

„Stimmenhören“ ist die häufigste Form der Halluzination bei Schizophrenie.

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ihr Verhalten mit Magnetwellen steuern können. Oder sie glauben manchmal, dass Personen im Fernsehen ihnen besondere Botschaften übermitteln oder Radiosender ihre Gedanken an andere weitergeben.Gelegentlich glauben die Betroffenen auch, jemand ande-res zu sein, beispielsweise eine berühmte historische Per-sönlichkeit. Einige Patienten haben paranoide Wahnvor-stellungen und sind davon überzeugt, dass andere ihnen schaden wollen, etwa durch Mogeln und Betrügen, oder indem diese sie schikanieren, vergiften, ausspionieren oder sich gegen sie oder ihnen nahestehende Personen verschwören. Diese Form der Wahnvorstellung wird auch als „Verfolgungswahn“ bezeichnet.

Denkstörungen sind im Ablauf oder inhaltlich gestörte Denkvorgänge. Eine bestimmte Form der Denkstörung wird als „desorganisiertes Denken“ (formale Denkstörung) bezeichnet. Hierbei hat die betroffene Person Probleme, ihre Gedanken zu organisieren oder sie in logischer Wei-se zu verbinden. Man bezeichnet diesen Zustand auch als inkohärentes Denken bzw. Denkzerfahrenheit. Dies kann sich auch in einer schwer verständlichen, verworrenen

Sprache niederschlagen (Äußerung unsinniger Sätze und Wörter, sogenannte „Idiolalie“).Eine weitere Form der formalen Denkstörung ist die „Denk-hemmung“, bei der die betroffene Person häufig mitten in einem Gedankengang aufhört zu sprechen. Wird sie nach dem Grund dafür gefragt, antwortet sie möglicherweise, dass es sich anfühlt, als sei der Gedanke aus dem Kopf entfernt worden. Schließlich erfinden manche Personen mit Denkstörungen auch Wörter neu (sogenannte „Neolo-gismen“), die für gesunde Personen keinen Sinn ergeben.

Bewegungsstörungen können sich in Form motorischer Unruhe äußern, das heißt, dass bestimmte Bewegungen fortwährend wiederholt werden. Im Gegensatz dazu kann auch eine Katatonie auftreten, bei der die betroffene Person sich fast oder gar nicht mehr bewegt, und nicht mehr auf ihr Umfeld reagiert. Katatonien sind heute eher selten zu beobachten. Sie traten häufiger auf, als es noch keine wirkungsvollen Behandlungsmöglichkeiten für die Schizophrenie gab.

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Negativsymptome

Negativsymptome oder Minus-symptome sind Einschränkungen des normalen Empfindens und Erlebens, die schwieriger fest-zustellen sind als Positivsympto-me und leicht mit Depressionen oder anderen Gemütserkrankungen verwechselt werden können. Zu den Negativsymptomen zählen:

• sogenannte „Affektverflachung“ (Regungslosigkeit der Gestik und Mimik, bewegungslose oder monotone Stimme)

• fehlende Freude und Begeisterungsfähigkeit im Alltag, häufig wie bei einer Depression

• mangelnde Fähigkeit, geplante Aktivitäten zu beginnen und beizubehalten (Antriebslosigkeit)

• Sprachverarmung (Alogie), d. h. zögerliches und sehr karges Antworten, selbst bei erzwungener Interaktion

Personen mit Negativsymptomen benötigen häufig Hilfe im Alltag. Sie vernachlässigen oft die grundlegende Kör-

perpflege und erscheinen dadurch häufig verwahrlost, faul und unwillig zur Selbsthilfe. Der Auslöser hierfür ist jedoch die schizophrene Grunderkrankung mit ihren Symptomen.

Kognitive Symptome

Kognitive Symptome können sehr subtil erscheinen. Wie Negativsymptome sind sie möglicherweise schwer zu deu-ten und auf die Krankheit zurückzuführen. Oft werden sie erst durch spezifische Tests erkannt. Kognitive Symptome sind:

• mangelnde „exekutive Kontrolle“ (Fähigkeit, Informa-tionen zu begreifen und für die Entscheidungsfindung zu verwenden)

• Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen• Störungen des „Arbeitsgedächtnisses“ (Fähigkeit, erhal-

tene Informationen sofort zu verwenden)

Kognitive Defizite erschweren häufig ein normales Leben im Alltag, beeinträchtigen die Arbeitsfähigkeit und führen zu emotionaler Not.

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Wann beginnt eine Schizophrenie und wer erkrankt an ihr?

Weltweit können Frauen und Männer aller ethnischen Gruppen gleichermaßen von Schizophrenie betroffen sein. Symptome wie Halluzinationen und Wahnvorstellun-gen treten in der Regel im Alter zwischen dem 16. und 30. Lebensjahr auf. Bei Männern erscheinen die ersten Sym-ptome tendenziell etwas eher als bei Frauen. Ab einem Alter von 45 Jahren tritt normalerweise keine Schizophre-nie mehr auf. Bei Kindern ist Schizophrenie selten. Das Bewusstsein für das Vorhandensein der kindlichen Form der Schizophrenie gewinnt zunehmend an Bedeutung.

Die Diagnosestellung der Schizophrenie bei Jugendlichen kann schwierig sein, da zu den typischen Symptomen unter anderem ein veränderter Freundeskreis, schlechte Schulnoten, Schlafstörungen und Reizbarkeit gehören – Symptome und Phänomene, die bei Jugendlichen vor allem im Rahmen der Pubertät ohnehin häufig auftreten. Eine Kombination aus verschiedenen auslösenden Faktoren, z. B. andauernde Belastungssituationen, Drogen, be-stimmte sogenannte „life events“ (kritische Lebensereig-

nisse), erlaubt die Vorhersage einer Schizophrenie bei bis zu 80 Prozent der Jugendlichen, bei denen ein hohes Risiko für die Krankheit besteht. Hierzu gehören aber auch Faktoren wie:

• Selbstisolation im Sinne eines sozialen Rückzuges• vermehrt auftretende ungewöhnliche Gedanken• bereits aufgetretene Psychosen in der Familiengeschichte• eine Vorschädigung des Gehirnes, z. B. durch eine komplikationsreiche Schwangerschaft oder Geburt

Der Zeitraum der Krankheitsentwicklung wird als „Pro-drom“ oder „Prodromalstadium“ bezeichnet. Die Erfor-schung der Prodromalphase der Schizophrenie betrifft in der Regel junge Erwachsene.

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Sind Personen mit einer Schizophrenie gewalttätig?

Schizophrenie-Patienten sind in der Regel nicht gewalttä-tig. Einige Symptome der Schizophrenie können jedoch zu Gewaltausbrüchen führen, z. B. der Verfolgungswahn. Auch durch Substanzmissbrauch, also Drogen-, Medikamenten- oder Alkoholmissbrauch, kann sich die Gewaltbereitschaft einer Person erhöhen. Gewaltausbrüche bei Schizophrenie richten sich meistens gegen Familienmitglieder und treten somit häufig im häuslichen Umfeld auf.

Während das Risiko der Gewaltanwendung gegen andere bei Schizophreniepatienten eher gering ist, besteht jedoch ein höheres Selbsttötungsrisiko als bei gesunden Perso- nen. Etwa zehn Prozent aller Schizophreniepatienten (ins-besondere junge erwachsene Männer) nehmen sich das Leben. Es ist oft schwierig vorherzusagen, welche Pa- tienten gefährdet sind. Wer z. B. hört, dass ein Erkrankter über Selbsttötung spricht oder erfährt, dass dieser einen Selbsttötungsversuch verüben möchte, sollte ihm umge-hend fachlich qualifizierte ärztliche Hilfe zukommen lassen.

Welcher Zusammenhang besteht zwischen der Schizophrenie und Substanzmissbrauch?

Drogenmissbrauch kann zu ähnlichen oder den gleichen Symptomen wie bei einer Schizophrenie führen. Man spricht dann diagnostisch gesehen von einer durch Dro-gen ausgelösten Psychose, die jedoch nicht mit einer Schi-zophrenie verwechselt werden sollte. Meist klingt das der Schizophrenie oft sehr ähnliche psychotische Zustands-bild des Patienten nach Absetzen der Droge rasch wieder ab. Die meisten Wissenschaftler glauben heute, dass ein Substanzmissbrauch eine Schizophrenie bei entsprechen-der Veranlagung eines Patienten auslösen kann. Anderer-seits besteht bei Personen mit Schizophrenie eine sehr viel höhere Wahrscheinlichkeit für den Missbrauch von Drogen, Medikamenten oder Alkohol als in der Allgemein-bevölkerung.Ein Substanzmissbrauch kann die Wirksamkeit einer Behandlung der Schizophrenie vermindern. Die Einnahme bestimmter Drogen, z. B. Marihuana oder Aufputschmit-

Schizophreniepatienten sind in der Regel nicht gewalttätig.

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tel wie Amphetamine oder Kokain, kann die Symptome einer Schizophrenie verstärken. Tatsächlich wurde in der Forschung ein Zusammenhang zwischen Marihuana-Ge-brauch und dem damit verbundenen Auftreten einer Schi-zophrenie nachgewiesen. Außerdem besteht bei Personen, die Drogen missbrauchen, auch die Gefahr, dass der ver-ordnete Behandlungsplan nicht eingehalten wird.

Die Schizophrenie und das Rauchen

Nikotinsucht ist die häufigste Form des Substanzmissbrauchs bei Schi-zophrenie. Schizophreniepatienten sind dreimal so häufig nikotinabhän-gig wie die Allgemeinbevölkerung (75 bis 90 Prozent im Vergleich zu 25 bis 30 Prozent).

Der Zusammenhang zwischen Rauchen und Schizophre-nie ist komplexer, als man bisher angenommen hat. Schi-zophreniepatienten scheinen sehr stark zum Nikotinkon-sum zu neigen. Eine mögliche biologische bzw. genetische Grundlage dieser Suchterkrankung wird zurzeit erforscht.

Zusätzlich zu den bereits bekannten Gesundheitsrisiken durch Nikotinkonsum wurde in verschiedenen Studien aufgezeigt, dass durch das Rauchen auch die Wirksam-keit verschiedener Antipsychotika beeinträchtigt werden könnte.

Für Personen mit Schizophrenie ist es zudem besonders schwierig, mit dem Rauchen aufzuhören, da der Nikotin-entzug die psychotischen Symptome für eine Weile ver-stärken kann. Aus diesem Grund sind Raucherentwöh-nungsprogramme mit Nikotinersatzprodukten für diese Patienten möglicherweise besser geeignet. Ärzte, die Schizophreniepatienten behandeln, sollten das Anspre-chen eines Patienten auf die verordneten Antipsychotika sorgfältig überwachen, insbesondere, wenn es sich bei dem Patienten um einen Raucher handelt oder jemanden, der im Begriff ist, mit dem Rauchen aufzuhören.

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Was sind die Ursachen der Schizophrenie?

Wissenschaftler gehen davon aus, dass Schizophrenie verschiedene Ursachen hat.

Genetische Faktoren und Umwelt Die Schizophrenie tritt bei etwa einem Prozent der Gesamtbe-völkerung auf. Familienunter- suchungen, Zwillings- und Adop-tionsstudien haben gezeigt, dass der genetische Anteil im Sinne einer Vererbung relativ hoch ist. Bei Personen mit einem Verwandten ersten Grades mit Schizophrenie (Eltern, Bru-der, Schwester) liegt die Wahrscheinlichkeit, ebenfalls zu erkranken, schon bei zehn Prozent. Auch bei einer Ver-wandtschaft zweiten Grades (Onkel, Tanten, Großeltern, Vettern und Cousinen) ist das Risiko, an einer Schizophre-nie zu erkranken, höher als in der Allgemeinbevölkerung. Bei eineiigen Zwillingen ist der Prozentsatz am höchsten: Auch der zweite Zwilling wird mit einer Wahrscheinlichkeit von 40 bis 65 Prozent an einer Schizophrenie erkranken.

Wir erben unsere Gene von beiden Eltern. Experten gehen derzeit davon aus, dass das Zusammenwirken verschiede-ner Gene zu einem erhöhten Risiko führt, an einer Schizo-phrenie zu erkranken, die Erkrankung also nicht nur durch ein einziges verändertes Gen ausgelöst werden kann. So liegt das Erkrankungsrisiko für Kinder zweier schi-zophrener Eltern bei 20 bis 45 Prozent im Gegensatz zu zehn Prozent bei nur einem betroffenen Elternteil. Jüngste Forschungsergebnisse weisen in der Tat darauf hin, dass Patienten mit Schizophrenie häufiger seltene Genmutati-onen aufweisen, an denen Hunderte verschiedener Gene beteiligt sein können, die wahrscheinlich die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigen.

Neben den Genen sind wahrscheinlich noch andere Fak- toren für die Entstehung der Erkrankung verantwortlich. Wissenschaftler vermuten, dass Wechselwirkungen zwi-schen genetischen Faktoren und dem Umfeld der Person für die Entwicklung einer Schizophrenie verantwortlich sind. Möglicherweise sind zahlreiche Umweltfaktoren beteiligt, z. B. vorgeburtliche Virenbelastung oder Mangelernährung, Probleme während der Geburt, psychosoziale Faktoren sowie auch auslösende Faktoren im Sinne von Stress,

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schwierigen Lebensumständen oder Drogenkonsum, die neben einem erhöhten genetischen Risiko zur Ausprägung einer Schizophrenie führen können.

Chemische und strukturelle Unter-schiede im GehirnExperten glauben, dass ein Ungleich-gewicht der komplexen, miteinander in Beziehung stehenden chemischen Reaktionen im Gehirn, an denen vor allem die Neurotransmitter Dopa-min und Glutamat beteiligt sind, eine Rolle bei der Schizo- phrenieentwicklung spielen. Diese Neurotransmitter sind Substanzen, die es Gehirnzellen ermöglichen, miteinander zu kommunizieren. Die chemischen Vorgänge im Gehirn und deren Verbindung zur Schizophrenie werden derzeit intensiv erforscht.

Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass Probleme während der Entwicklung des Gehirns vor der Geburt zu fehlerhaften Verbindungen führen könnten, deren Auswir-kungen sich dann möglicherweise erst in der Pubertät zei-gen. In der Pubertät laufen nämlich nachgewiesenermaßen

noch einmal entscheidende strukturelle Veränderungs- prozesse im Gehirn ab, die in der Folge psychotische Symptome auslösen könnten.Die Schizophrenie gilt als bereits relativ gut erforscht, dennoch ist weitere Forschungsarbeit erforderlich, um herauszufinden, wie sie wirklich entsteht.

Wie wird die Schizophrenie behandelt?

Da die Ursachen der Schizophrenie noch nicht vollständig bekannt sind, beschränkt sich die Behandlung derzeit auf die Linderung der Krankheitssymptome. Zu den Behand-lungsmöglichkeiten bestehen derzeit in der Verabreichung wirksamer Medikamente wie den Antipsychotika und in verschiedenen psychosozialen Therapiemethoden.

Die Schizophrenie ist bereits relativ gut erforscht, aber weitere Forschungsarbeit ist erforderlich, um herauszufinden, wie sie entsteht.

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Welche Rolle spielen Antipsychotika bei der Behandlung?

Antipsychotika stehen seit den 1950er-Jahren zur Verfü-gung und werden auch als Neuroleptika bezeichnet. Ältere Antipsychotika werden auch „klassische Antipsychotika“ bzw. „klassische Neuroleptika“ genannt und bezeichnen Wirkstoffe wie z. B. Haloperidol, Benperidol, Fluphenazin, Perphenazin und Flupentixol.

In den 1990er-Jahren wurden neuere Antipsychotika entwickelt, die auch als „Antipsychotika der zweiten Generation“ oder „atypische Antipsychotika“ bezeichnet werden.

Zu den häufig eingesetzten Wirkstoffen unter den Neuroleptika zählen Risperidon, Olanzapin, Quetiapin, Ziprasidon, Zotepin, Amisulprid, Clozapin, Aripiprazol und Sertindol.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Bei manchen Patienten kommt es zu Beginn der medika-mentösen Behandlung zu Nebenwirkungen im Sinne uner-wünschter Arzneimittelwirkungen. Die meisten Nebenwir-kungen bilden sich nach einigen Tagen zurück und können in der Regel erfolgreich behandelt werden. Viele antipsy-chotisch wirksame Substanzen können mit den folgenden Nebenwirkungen einhergehen:

• Benommenheit• Müdigkeit• Schwindel beim Verändern der Körperposition• verschwommenes Sehen• schneller Herzschlag• Sonnenempfindlichkeit• Hautausschlag• Menstruationsstörungen

Atypische Antipsychotika können auch mit einer erheb-lichen Gewichtszunahme und Stoffwechselveränderungen einhergehen, was zu einer Erhöhung des Diabetesrisikos

Patienten, welche die wichtigsten Fakten über die Schizophrenie und deren Behand-lung kennen, können gut informiert Ent-scheidungen über ihre Behandlung treffen.

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und zu erhöhten Cholesterinwerten führen kann. Bei Patienten, die mit atypischen Antipsychotika behandelt werden, sollten daher Gewicht, Blutzuckerwerte und Blutfettwerte engmaschig überwacht werden.

Klassische (typische) und auch seltener modernere (atypische) Antipsychotika können mit den folgenden Bewegungsstörungen (motorischen Nebenwirkungen) einhergehen:

• Muskelsteife (Rigidität)• Bewegungsstörungen Dyskinesien (unwillkürliche

Bewegungen), Akinesien (Starre), Akathisie (Unruhe))• anhaltende (persistierende) Muskelkrämpfe• Zittern (Tremor)• Ruhelosigkeit

Bei einer Langzeitbehandlung mit klassischen Antipsy-chotika kann es zu einer sogenannten Spätdyskinesie bzw. tardiven Dyskinesie kommen. Dabei handelt es sich um im Behandlungsverlauf auftretende, „verspätete“ (tar-dive) Bewegungsstörungen, die mit nicht kontrollierba-ren unwillkürlichen Muskelbewegungen einhergehen und

häufig im Bereich des Gesichts auftreten (z. B. Blickkrämp-fe, Zuckungen, Schmatz- und Kaubewegungen, Schluck-störungen). Die Störung kann leicht bis stark ausgeprägt sein und ist in manchen Fällen nicht mehr heilbar. Bei manchen Patienten mit Spätdyskinesien bilden sich die Symptome nach dem Absetzen des Medikaments teil- weise oder vollständig zurück.

Tardive Dyskinesien treten bei der Behandlung mit Clozapin und Quetiapin seltener auf, sind aber möglich. Patienten, die glauben, an einer tardiven Dyskinesie zu leiden, sollten zunächst mit ihrem Arzt sprechen, bevor sie das Medikament absetzen.Patienten, die damit beginnen, Antipsychotika einzuneh-men, sollten nicht Auto fahren, bis sie sich an das neue Medikament gewöhnt haben.

Wie werden Antipsychotika eingenommen und wie sprechen Patienten darauf an?

Antipsychotika werden in der Regel in Tablettenform oder als Flüssigkeit über den Mund eingenommen. Es gibt aber

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auch Antipsychotika im Handel, die ein- oder zweimal pro Monat gespritzt werden können.

Einige Symptome der Schizophrenie, z. B. Unruhe und Hal-luzinationen, bilden sich unter medikamentöser Therapie meist innerhalb von Tagen zurück. Wahnvorstellungen sind oft erst nach einigen Wochen rückläufig. Nach etwa sechs Wochen bemerken die meisten Patienten eine deutliche Verbesserung ihres Zustandsbildes.

Das Ansprechen auf eine Therapie mit Antipsychotika ist jedoch von Patient zu Patient sehr unterschiedlich und es ist im Vorfeld der Behandlung nicht immer einfach einzu-schätzen, wie ein Patient auf ein Medikament reagieren wird und welche unerwünschten Wirkungen sich zeigen können. Bei manchen Patienten ist es daher erforderlich, verschiedene Medikamente auszuprobieren, bevor man feststellen kann, welches am ehesten die erwünschte Wirkung aufweist. Ärzte und Patienten sollten in vertrau-licher Beziehung gemeinsam herausfinden, welches Medi-kament hinsichtlich der erwünschten und unerwünschten Wirkungen, der Kombinierbarkeit mit möglicherweise wei-

teren Medikamenten und seiner notwendigen Dosierung den bestmöglichen Therapieerfolg zeigt.

Bei manchen Patienten kann es während einer medika-mentösen Behandlung auch zu einem Rückfall bzw. zu einer erneuten Verschlechterung der Symptomatik kom-men. Dies ist oft der Fall, wenn Patienten die Medikation eigenständig ohne Rücksprache mit ihrem behandelnden Arzt absetzen oder sehr unregelmäßig einnehmen. Der Grund dafür ist häufig, dass sie sich nach einer begonne-nen medikamentösen Einstellung besser fühlen und dann glauben, dass sie das Medikament nicht mehr benötigen.

Antipsychotika sollten jedoch niemals ohne Rücksprache mit dem behandelnden Arzt abgesetzt werden. Außerdem sollte die medikamentöse Behandlung auch nach Rück-sprache mit dem Arzt nicht plötzlich beendet werden, sondern schrittweise über einen längeren Zeitraum ab-gesetzt (ausgeschlichen) werden.

Arzneimittel zur Behandlung der Schizo-phrenie dürfen auch nach Zustimmung des Arztes niemals plötzlich abgesetzt, sondern müssen immer langsam ausge-schlichen werden.

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Welche Wechselwirkungen können Antipsychotika mit anderen Arzneimitteln haben?

Antipsychotika können zu unangenehmen oder gefährli-chen Wechselwirkungen mit bestimmten anderen Medi-kamenten führen. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass der behandelnde Arzt genau weiß, welche anderen Arzneimittel der Patient noch einnimmt. Hierzu gehören grundsätzlich alle eingenommenen Substanzen, also so-wohl verschreibungspflichtige als auch rezeptfrei erhält-liche Medikamente sowie Vitamin-, Mineral- und Kräuter-präparate.

Welche Unterstützung bieten psychosoziale thera-peutische Maßnahmen?

Bei Patienten, die durch eine medikamentöse Einstellung mit Antipsychotika bereits weitgehend stabilisiert sind, ist in der Regel auch eine zusätzliche psychosoziale Un-terstützung hilfreich. Eine psychosoziale Betreuung unter-stützt die betroffenen Patienten im Umgang mit täglichen Herausforderungen, die durch die Erkrankung entstehen können, z. B. Kommunikationsschwierigkeiten, Problemen

mit der Selbstversorgung, beruflichen Herausforderungen und dem Aufbau und der Pflege zwischenmenschlicher Be-ziehungen. Das Erlernen und Einüben von Mechanismen für den Umgang mit derartigen alltäglichen Problemen ermöglicht den an Schizophrenie erkrankten Patienten schließlich eine bessere Teilnahme am sozialen Leben und am Schul- und Arbeitsalltag.

Rehabilitation. In der Rehabilitation wird ein besonderes Augenmerk auf die soziale und berufliche Schulung gelegt, um Schizophreniepatienten in ihrer Umgebung besser zu integrieren. Da die Schizophrenie häufig in einem für die berufliche Weiterentwicklung entscheidenden Alter auftritt (zwischen 18 und 35 Jahren) und die Erkrankung in erheb-lichem Ausmaß das Denken und Handeln beeinträchtigen kann, weisen die meisten Patienten keine ausreichende Ausbildung oder entsprechende Fertigkeiten für die Aus-übung eines Berufs auf.

Schizophreniepatienten erhalten Hilfe durch Fachpersonal und Betreuungsper-sonen in stationären oder ambulantenEinrichtungen.

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Rehabilitationsprogramme können Berufsberatung und Ausbildung, eine Beratung im Umgang mit Geld, Hilfe bei der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel, bei Behörden-angelegenheiten und das Einüben von Kommunikations-fähigkeiten beinhalten. Besonders wirkungsvoll sind diese Programme, wenn sie neben einer beruflichen Aus- und Weiterbildungsgelegenheit auch eine zielgerichtete The-rapie zur Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten (Denk-fähigkeiten) umfassen. Rehabilitationsprogramme können erheblich dazu beitragen, dass die betroffenen Patienten wieder arbeiten und ihr alltägliches Funktionsniveau sowie ihre soziale Kompetenz steigern können.

Aufklärung der Angehörigen. Schizophreniepatienten werden häufig aus der stationären Behandlung zur Be-treuung in ihre Familien entlassen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass alle Familienmitglieder gut über die Krank-heit informiert sind. Mit der Hilfe eines Sozialtherapeuten können Angehörige von Schizophreniepatienten Strate-gien zum Umgang mit der Krankheit und zur Problembe-wältigung erlernen. So können sie den Patienten dabei unterstützen, sich an seine Behandlung zu halten und z. B. regelmäßig seine Arzneimittel einzunehmen.

Kognitive Verhaltenstherapie. Bei der kognitiven Verhal-tenstherapie handelt es sich um eine Form der Psycho-therapie, die sich insbesondere mit dem Denken und dem Verhalten beschäftigt. Sie ist hilfreich für Patienten, deren Symptome auch unter einer medikamentösen Behandlung bestehen bleiben. Der Therapeut bringt Schizophrenie-patienten bei, wie sie den Realitätsbezug ihrer Gedanken und Wahrnehmung prüfen, nicht auf ihre Stimmen hören und mit ihren Symptomen insgesamt besser umgehen und leben können. Hierdurch kann die Schwere der Sympto-me gemildert und der Gefahr eines Rückfalls vorgebeugt werden.

Selbsthilfegruppen. Es gibt zahlreiche Selbsthilfegruppen für Schizophreniekranke und ihre Familien. Therapeuten sind dabei in der Regel nicht involviert. Die Gruppenmit-glieder unterstützen sich vielmehr gegenseitig. Mitglieder in Selbsthilfegruppen erfahren, dass andere mit denselben Problemen zu kämpfen haben, und fühlen sich deshalb nicht mehr so allein und isoliert. Ebenso sind häufig die Angehörigen von Betroffenen durch die von ihnen über-nommene Verantwortung und Aufgaben überfordert bzw. benötigen Hilfe im Umgang mit den Erkrankten. Es besteht

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daher auch für die betreuenden Personen die Möglichkeit, in Angehörigenselbsthilfegruppen über die Probleme im Umgang mit den Betroffenen zu reden, Erfahrungen aus-zutauschen und Unterstützung zu bekommen.

Eine Auswahl nützlicher Internet-Adressen

Hier finden Sie Informationen rund um die Schizophrenie:

Kompetenznetz Schizophreniewww.kompetenznetz-schizophrenie.de

Das Kompetenznetz Schizophrenie (KNS) besteht seit 1999 und ist ein Forschungsverbund, der zum Ziel hat, die Expertise im Bereich Schizophrenie zu vernetzen und die Lebensqualität von Menschen mit der Diagnose Schizo-phrenie zu verbessern sowie das Wissen über diese Er-krankung bei verschiedenen Zielgruppen zu steigern. Die Internetseiten des KNS informieren sowohl Betroffene und interessierte Laien als auch Ärzte und Psychologen.

Open the doorswww.openthedoors.com

Open the doors ist ein weltweites Programm gegen Stig-ma und Diskriminierung aufgrund psychischer Erkrankung, insbesondere aufgrund von Schizophrenie. Auf ihren In-

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ternetseiten bietet diese internationale Initiative in vielen Sprachen Informationen über schizophrene Psychosen und Aktivitäten gegen die Stigmatisierung der Betroffenen.

BASTA - Das Bündnis für psychisch erkrankte Menschenwww.openthedoors.de

BASTA ist Teil des weltweiten Programms der World Psychiatric Association (WPA).

Psychiatrienetzwww.psychiatrie.de

Das Psychiatrienetz wird von der Aktion Psychisch Kranke e. V. (APK) getragen, vom Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker e. V. (BApK), dem Dachverband Gemein-depsychiatrie e. V., der Deutschen Gesellschaft für Sozia-le Psychiatrie e. V. (DGSP) sowie dem Psychiatrie Verlag GmbH. Das Netz stellt Inhalte und Materialien für Psy-chiatrieerfahrene, Angehörige, Profis und die interessier-te Öffentlichkeit zur Verfügung und bieten ein Forum für Diskussion, Erfahrungsaustausch und Kommunikation.

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