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Spielräume nutzen M anchmal braucht es nur einige Schrift- stücke, um selbst gewiefte Geschäfts- leute aus der Fassung zu bringen. Bestes Beispiel sind die Sicherheitenverträge von Banken, mit deren Unterzeichnung eine Kre- ditverhandlung für gewöhnlich zum Abschluss gebracht wird. Eben noch freute sich der Un- ternehmer, wie gut er mit seiner Hausbank verhandelt hat und bei den Kreditkonditionen einige Prozentpünktchen herausschlagen konnte. Doch mit dem Blick auf die in den Verträgen aufgeführten Sicherheiten schwin- det die gute Laune. Nicht selten kann es im Falle eines Tilgungsausfalles ans Eingemach- te gehen: zum Beispiel wenn der Unternehmer seiner Bank ein Grundpfandrecht auf das Wohnhaus als Sicherheit für einen Investiti- onskredit eingeräumt hat. „Immer wieder kommt es vor, dass Unterneh- mer bei den Kreditverhandlungen die Frage der Sicherheiten aus dem Blick verlieren. Vie- le Mittelständler können nicht einschätzen, wie die Bank die Sicherheiten bewertet“, sagt Boris Breidenstein, Geschäftsführer der KMU Mittelstandsberatung in Müschenbach. Derlei Defizite wundern den Unternehmensberater kaum. „Kreditverhandlungen mit Banken ge- hören nicht zum Tagesgeschäft eines mittel- ständischen Unternehmers. Der Umfang der Materie ist groß und die Details zum Teil sehr komplex. Meistens haben die Unternehmer dafür keinen Kopf“, sagt Breidenstein. Selbstbewusster Auftritt Oft ist allerdings mit der Erkenntnis, dass nicht nur der Kredit, sondern auch die Sicherheiten verhandelbar sind, einiges gewonnen. Berater Breidenstein betont: „Grundschuld ist nicht gleich Grundschuld, Bürgschaft nicht gleich Bürgschaft. Viele Unternehmer wissen gar nicht, dass sie die Art und den Umfang der Gestaltung der Sicherheiten beeinflussen kön- nen.“ Auch die Industrie- und Handelskam- mern in Baden-Württemberg raten, nicht gleich jeden Sicherheitenwunsch der Bank zu ak- zeptieren. Als Sicherheit solle der Unter- Strategie: Bei Bankgesprächen hat der Kreditnehmer durchaus Gestaltungsmöglichkeiten Kreditverhandlungen mit der Bank erfordern von Unternehmern eine gute Vorbereitung – gerade im Hinblick auf die Sicherheiten. INHALT 01_FINANZIERUNG Kreditverhandlung Die Hausbank ist der wichtigste Finanzierungspartner mittelstän- discher Unternehmen. Trotzdem kämpfen die Institute in Bank- gesprächen mit harten Bandagen. Liebe Leserin, lieber Leser, seit gut einer Woche ist mit unserem Magazin DUB UNTERNEHMER der große Bruder dieses Newsletters am Kiosk erhältlich. In beiden Medien möch- ten wir Ihre Anregungen aufgreifen, um die Themen zu behandeln, die wirklich interessieren. Das Vorschlagswesen haben wir zwar nicht erfunden, entwi- ckeln es mit unserem Beirat aber weiter. Auch von Ihnen hören wir gern: Worüber möchten Sie mehr erfahren, was ver- missen Sie in unseren Medien? Sie er- reichen uns unter [email protected]. Ich freue mich auf den Austausch und wünsche Ihnen eine schöne Adventszeit! Ihr Nicolas Rädecke 05_UNTERNEHMEN & MANAGEMENT Vorschlagswesen Wenn es um Effizienz und Kos- tenersparnis im Unternehmen geht, können die Ideen von Mitarbeitern bares Geld wert sein. Vorausset- zung ist ein Anreizsystem. 11_RECHT & STEUERN Dienstwagen Ein-Prozent-Regel oder Fahrten- buchmethode – die Frage nach der Versteuerung des geldwerten Vorteils beschäftigt die Gerichte. 09_GRÜNDUNG & NACHFOLGE Stimmungslage im Mittelstand Eine internationale Studie beleuch- tet, was Gründer optimistisch in die Zukunft blicken lässt. Nicolas Rädecke, Geschäftsführer Deutsche Unternehmerbörse (DUB) EDITORIAL DUB UNTERNEHMER MAGAZIN DER DEUTSCHEN UNTERNEHMERBÖRSE 06/2013 1

UNTERNEHMER · 2013-12-02 · bestätigt Dirk Elsner, Berater bei Innovecs, einem auf den Mittelstand spezialisierten Be-ratungsunternehmen. Zudem dürften die Konjunktur und ein

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Page 1: UNTERNEHMER · 2013-12-02 · bestätigt Dirk Elsner, Berater bei Innovecs, einem auf den Mittelstand spezialisierten Be-ratungsunternehmen. Zudem dürften die Konjunktur und ein

Spielräume nutzen

M anchmal braucht es nur einige Schrift-stücke, um selbst gewiefte Geschäfts-

leute aus der Fassung zu bringen. Bestes Beispiel sind die Sicherheitenverträge von Banken, mit deren Unterzeichnung eine Kre-ditverhandlung für gewöhnlich zum Abschluss gebracht wird. Eben noch freute sich der Un-ternehmer, wie gut er mit seiner Hausbank verhandelt hat und bei den Kreditkonditionen einige Prozentpünktchen herausschlagen konnte. Doch mit dem Blick auf die in den Verträgen aufgeführten Sicherheiten schwin-det die gute Laune. Nicht selten kann es im Falle eines Tilgungsausfalles ans Eingemach-te gehen: zum Beispiel wenn der Unternehmer seiner Bank ein Grundpfandrecht auf das Wohnhaus als Sicherheit für einen Investiti-onskredit eingeräumt hat.„Immer wieder kommt es vor, dass Unterneh-mer bei den Kreditverhandlungen die Frage der Sicherheiten aus dem Blick verlieren. Vie-le Mittelständler können nicht einschätzen, wie die Bank die Sicherheiten bewertet“, sagt

Boris Breidenstein, Geschäftsführer der KMU Mittelstandsberatung in Müschenbach. Derlei Defi zite wundern den Unternehmensberater kaum. „Kreditverhandlungen mit Banken ge-hören nicht zum Tagesgeschäft eines mittel-ständischen Unternehmers. Der Umfang der Materie ist groß und die Details zum Teil sehr komplex. Meistens haben die Unternehmer dafür keinen Kopf“, sagt Breidenstein.

Selbstbewusster AuftrittOft ist allerdings mit der Erkenntnis, dass nicht nur der Kredit, sondern auch die Sicherheiten verhandelbar sind, einiges gewonnen. Berater Breidenstein betont: „Grundschuld ist nicht gleich Grundschuld, Bürgschaft nicht gleich Bürgschaft. Viele Unternehmer wissen gar nicht, dass sie die Art und den Umfang der Gestaltung der Sicherheiten beeinfl ussen kön-nen.“ Auch die Industrie- und Handelskam-mern in Baden-Württemberg raten, nicht gleich jeden Sicherheitenwunsch der Bank zu ak-zeptieren. Als Sicherheit solle der Unter-

Strategie: Bei Bankgesprächen hat der Kreditnehmer durchaus Gestaltungsmöglichkeiten

Kreditverhandlungen mit der Bank erfordern von Unternehmern eine gute Vorbereitung – gerade im Hinblick auf die Sicherheiten.

INHALT

01_FINANZIERUNG

Kreditverhandlung Die Hausbank ist der wichtigste Finanzierungspartner mittelstän-discher Unternehmen. Trotzdem kämpfen die Institute in Bank-gesprächen mit harten Bandagen.

Liebe Leserin, lieber Leser,seit gut einer Woche ist mit unserem

Magazin DUB UNTERNEHMER der

große Bruder dieses Newsletters am

Kiosk erhältlich. In beiden Medien möch-

ten wir Ihre Anregungen aufgreifen, um

die Themen zu behandeln, die wirklich

interessieren. Das Vorschlagswesen

haben wir zwar nicht erfunden, entwi-

ckeln es mit unserem Beirat aber weiter.

Auch von Ihnen hören wir gern: Worüber

möchten Sie mehr erfahren, was ver-

missen Sie in unseren Medien? Sie er-

reichen uns unter [email protected].

Ich freue mich auf den Austausch und

wünsche Ihnen eine schöne Adventszeit!

Ihr Nicolas Rädecke

05_UNTERNEHMEN & MANAGEMENT

Vorschlagswesen Wenn es um Effi zienz und Kos-tenersparnis im Unternehmen geht, können die Ideen von Mitarbeitern bares Geld wert sein. Vorausset-zung ist ein Anreizsystem.

11_RECHT & STEUERN

Dienstwagen Ein-Prozent-Regel oder Fahrten-buchmethode – die Frage nach der Versteuerung des geldwerten Vorteils beschäftigt die Gerichte.

09_GRÜNDUNG & NACHFOLGE

Stimmungslage im Mittelstand Eine internationale Studie beleuch-tet, was Gründer optimistisch in die Zukunft blicken lässt.

Nicolas Rädecke, Geschäftsführer Deutsche Unternehmerbörse (DUB)

EDITORIAL

DUB UNTERNEHMERMAGAZIN DER DEUTSCHEN UNTERNEHMERBÖRSE 06/2013

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Page 3: UNTERNEHMER · 2013-12-02 · bestätigt Dirk Elsner, Berater bei Innovecs, einem auf den Mittelstand spezialisierten Be-ratungsunternehmen. Zudem dürften die Konjunktur und ein

nehmer vorrangig das anbieten, was mit dem jeweiligen Kredit finanziert wird. Für Kredite zu Maschinenkäufen könne dies die Sicherungs-übereignung dieser Maschi nen sein oder für den Kontokorrentkredit zur Betriebsmittel-finanzierung die Abtretung von Kundenforde-rungen und die Sicherungsübereignung des Warenlagers. Zudem sollte man als Unterneh-mer versuchen, die Kredite nicht komplett abzusichern, sondern von der Bank einen ge-wissen Blankoanteil gewährt zu bekommen. Inwieweit die Bank diesbezüglich mitgeht, hängt von der Bonität des Unternehmens ab.

Leichtes SpielTrotz der restriktiven Kreditvergabepraxis der Banken im Zuge von Basel III besteht doch immer ein gewisser Handlungsspielraum. „Gerade Hausbanken mittelständischer Un-ternehmen lassen sich gern über Kreditsiche-rungsverträge mehr Vermögenswerte hinter-legen, als zur Absicherung notwendig sind“, bestätigt Dirk Elsner, Berater bei Innovecs, einem auf den Mittelstand spezialisierten Be-ratungsunternehmen. Zudem dürften die Konjunktur und ein im Ver-gleich zu 2012 leicht verbessertes Finanzie-rungsklima den Mittelständlern in die Hände spielen. Laut „Unternehmensbefragung 2013“, welche die KfW Bankengruppe zusammen mit den führenden deutschen Wirtschaftsver-bänden unter 3.600 Unternehmen durchge-führt hat, berichten weniger Unternehmer von

Schwierigkeiten bei der Kreditaufnahme als im Vorjahr. Ihr Anteil sank um drei Prozent-punkte auf 22 Prozent. Gleichzeitig stieg der Anteil derer, denen es aktuell leichter er-scheint, einen Kredit zu bekommen, um einen Prozentpunkt auf neun Prozent. Auch wenn sich damit das Gros nach wie vor Erschwer-nissen bei der Kreditaufnahme gegenüber-sieht, konstatiert Anton Börner, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen: „Mit ihrer stärkeren Eigen-kapitalbasis stehen die meisten Unternehmen heute in Finanzierungsverhandlungen besser da. Allerdings brauchen sie auch weiterhin verlässliche und berechenbare Finanzierungs-partner, gerade in der Langfristfinanzierung.“

Klassischer Finanzpartner Das sind vor allem die Banken. Denn laut KfW-

Studie bleibt der klassische Bankkredit für die Unternehmen weiterhin mit Abstand das wich-tigste Finanzierungsinstrument. Von ihrer Haus-bank erwarten sie daher in erster Linie die zügige Bereitstellung von Krediten zu ange-messenen Konditionen. 94 Prozent der befrag-ten Firmen bezeichneten dies als wichtigste Dienstleistung ihrer Hausbanken. Ein großer Teil der Unternehmen (56 Prozent) legt auf eine schnelle Kreditbearbeitung besonderen Wert.

Überzeugende PersönlichkeitFür eine erfolgreiche Kreditverhandlung sind eine gewissenhafte Vorbereitung und die Be-achtung einiger Regeln unabdingbar (siehe Kasten oben und Internet-Tipp unten). Schließ-lich gilt es, neben der materiellen Kreditwür-digkeit anhand der Bilanzkennzahlen und der Vermögensverhältnisse auch die persönliche Kreditwürdigkeit überzeugend darzustellen und dadurch das Vertrauen des Bankberaters zu gewinnen. „Besonders was die Sicherhei-ten angeht, spielen der Erfahrungshorizont des Unternehmers sowie die Größe seines Betriebes eine entscheidende Rolle. Je nach den Größenverhältnissen gibt es sehr wohl die Möglichkeit, dass ein Kreditinstitut den Kredit auch ohne besondere Sicherheiten gewährt“, sagt Mittelstandsexperte Breidenstein. Das ist eine wichtige Stellschraube. Denn nach wie vor sehen die Unternehmen, die in der KfW-Umfrage zunehmende Schwierigkeiten bei der Kreditaufnahme melden, höhere ge-forderte Sicherheiten als Hauptursache, wa-rum die Finanzierung sich schwer gestaltet beziehungsweise nicht zustande kommt (sie-he Grafik). Die häufige Nennung von Sicher-heiten zeigt die hohe Bedeutung, die Kredit-institute den Sicherheiten als Instrument zur Steuerung ihres Risikos beimessen, heißt es in der Studie. Die langjährige Zusammenarbeit als Faktor der Kreditentscheidung sei dem-gegenüber in den Hintergrund getreten.

MEHR INFORMATIONENWWW.BANKENVERBAND.DEAngaben in Prozent, Mehrfachnennungen möglich

URSACHEN FÜR EINE ERSCHWERTE KREDITAUFNAHME

IN DER DIESJÄHRIGEN KFW-ERHEBUNG NENNEN UNTERNEHMEN, DIE ZUNEHMENDE SCHWIE-RIGKEITEN BEI DER KREDITAUFNAHME MELDEN, DIE GESTIEGENEN ANFORDERUNGEN AN DIE DOKUMENTATION DES VORHABENS MIT 82 PROZENT AM HÄUFIGSTEN. DAHINTER RANGIEREN HÖHERE GEFORDERTE SICHERHEITEN SOWIE DIE OFFENLEGUNG VON GESCHÄFTSZAHLEN.

bis 1 Mio. Euro

über 1 bis 2,5 Mio. Euro

über 2,5 bis 10 Mio. Euro

über 10 bis 50 Mio. Euro

über 50 Mio. Euro

alle Unternehmen

40,1

40,1 61,5

62,1 81,7

78,3 81,9

34,3

37,6 40,0

64,4 %83,5

77,9 84,6

29,4

28,8 31,6

59,1 84,9

78,0 72,9

27,8

15,2 30,0

59,3 79,0

78,8 83,5

31,9

12,2 8,9

49,0 53,1

73,5 87,8

35,5

32,8 44,0

59,1 78,9 78,2

81,6

höhere Zinsen Anforderungen an Dokumentationen Anforderungen an Offenlegung

mehr Sicherheiten langwierige Bearbeitungs-/

Entscheidungsdauer

Klimaverschlechterung Probleme, überhaupt noch

Kredit zu bekommen

Quelle: KfW, 2013

SO LÄUFT DER KREDITANTRAG OPTIMAL

BORIS BREIDENSTEIN, GESCHÄFTSFÜHRER DER KMU MITTELSTANDSBERATUNG, EMPFIEHLT FOLGENDES VORGEHEN:

1. Investitionsvorhaben beschreiben und Investitionsentscheidung wirtschaftlich begründen2. Mit Selbstdiagnose Schwachstellen in Verträgen, Unterlagen und im Jahresabschluss

mithilfe eines Beraters analysieren und beheben3. Rechtzeitig die Bank wählen, aber zu mehreren Banken Geschäftsverbindungen unterhalten

und vertrauensvolle Zusammenarbeit pflegen4. Mit unternehmerischer Kompetenz und Zukunftsstrategie überzeugen5. Für wirtschaftliche Kreditfähigkeit sorgen, das heißt eine ausreichende Ertragslage sowie

geordnete bilanzielle Verhältnisse schaffen und das Risikomanagement beherzigen6. Transparenz schaffen durch frühzeitig erstellte Unterlagen wie Jahresabschluss,

Betriebswirtschaftliche Auswertung, Erfolgs- und Liquiditätsvorschau7. Mit den Sicherheiten gut haushalten und Kreditanfrage mit Sicherheitenangebot verbinden

DUBFINANZIERUNG

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Für die Tempus GmbH, die Beratung und Schulungen durchführt, war es ein Image-

Gewinn, bei einer jährlichen Tagung den Be-suchern kostenloses WLAN anzubieten. Und seit die Arbeitsblätter extern gedruckt werden, spart das Unternehmen bis zu 100 Euro pro Auftrag. Die Ideen dazu kamen aus der Mit-arbeiterschaft. 2012 machten die 38 Tempus-Angestellten rund 250 Vorschläge, wie Ange-bote zu verbessern und Kosten zu sparen seien. Allerdings: Bei Tempus gehören Prä-mien für Ideen zum Entlohnungssystem.

Experten für effizientes ArbeitenWas bei Dienstleistern seit circa 20 Jahren praktiziert wird, hat seine Wurzeln als betrieb-liches Vorschlagswesen (BVW) in der Metall verarbeitenden Industrie: Der Industrielle Alf-red Krupp ordnete 1872 an, dass „Anregun-gen und Vorschläge zu Verbesserungen aus allen Kreisen der Mitarbeiter dankbar entge-genzunehmen“ seien. Dahinter steckt die Idee, dass Mitarbeiter für ihre Tätigkeiten die größ-ten Experten sein könnten – ein Potenzial, das es zu fördern und zu nutzen gilt. Ein erwünsch-ter Nebeneffekt: Mitarbeiter, die mitbestimmen können, arbeiten motivierter und identifizieren sich stärker mit dem Unternehmen.Mittlerweile hat sich das BVW zum Ideen-management weiterentwickelt. Die jährliche Umfrage des Deutschen Instituts für Betriebs-wirtschaft zeigt, dass das Ideenmanagement in der Metall verarbeitenden Industrie noch immer am stärksten verbreitet ist. In Unter-nehmen dieser Branche wurden 2012 mit 586 Verbesserungsvorschlägen pro 100 Mitarbei-ter die meisten gemacht, wie die Befragung von 154 Firmen zeigt.Unternehmen für Dienstleistungen, Handel und Bildung liegen im Mittelfeld, am wenigsten kreativ zeigten sich Banken und Versicherun-gen, wo 100 Mitarbeitern im Schnitt nur auf 15 Ideen kamen. Zudem ist dort die Realisie-rungsquote am niedrigsten: Nur 13 Prozent der Einfälle wurden tatsächlich verwirklicht. In der Metall verarbeitenden Industrie ist die Re-alisierungsquote mit 62 Prozent am höchsten.

Zentrales versus dezentrales SystemDamit das Ideenmanagement in einem Un-ternehmen funktioniert, sind bestimmte orga-nisatorische Voraussetzungen notwendig, so

Alle Potenziale nutzenDie Ideen der Mitarbeiter sollen dazu beitragen, Kosten zu senken. Dafür braucht man ein funktionierendes System – und Führungskräfte, die ineffizientes Arbeiten sehen und verändern.

Viele Einfälle: Verschwendungsarmes Arbeiten ist das Ziel eines funktionierenden Ideenmanagements

Christoph Gutknecht, Leiter Ideen- und Inno-vationsmanagement des Deutschen Instituts für Betriebswirtschaft, Frankfurt/M.. Zunächst müssen die Rahmenbedingungen stimmen, das heißt, es muss ein System geben, nach welchem Verbesserungsvorschläge einge-reicht, geprüft, prämiert und realisiert werden. Man unterscheidet zwischen einem zentralen, einem dezentralen und einem hybriden Ide-enmanagement. Beim zentralen System pfle-gen Mitarbeiter aus allen Bereichen ihre Vor-schläge in eine Software oder reichen sie über ein Formular ein. Die Stabsstelle für Ideenma-nagement leitet sie an den betrieblichen Gut-achter zur Prüfung weiter.Beim dezentralen oder auch Vorgesetzten-modell können sich Mitarbeiter direkt an ihren Chef wenden, der die Praktikabilität des Vor-schlags beurteilt oder eine gutachterliche Stellungnahme eines Kollegen einfordert. Dies geht zumeist schneller vonstatten. Bei Tempus

beispielsweise dauert die Umsetzung nur zwei Tage. „In der Regel können die Beschäftigten die Ideen selber umsetzen, was auch die Prä-mie erhöht. Und: Keine Idee landet anonym in einer Schublade“, sagt Jürgen Frey, Ver-kaufsleiter bei Tempus.Die meisten Unternehmen bevorzugen eine Kombination aus beiden Modellen. Professor Friedrich Kerka, geschäftsführender Vorstand am Institut für angewandte Innovationsfor-schung (IAI) in Bochum, sagt: „Es kann nicht nur darum gehen, möglichst viele Ideen von den Mitarbeitern zu bekommen. Das passiert jedoch, wenn ein Ideenmanagement sich aus-schließlich um die Rahmenbedingungen, also etwa die Softwarelösung oder die Frage der Prämierung, kümmert.“ Damit verschwenden Unternehmen wertvolle Ressourcen, da nicht das Ziel, sparsames Arbeiten zu ermöglichen, im Fokus steht. Das IAI hat in einer Studie Fach- und Führungskräfte aus unter-

DUBUNTERNEHMEN & MANAGEMENT

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schiedlichen Branchen gefragt, was ihrer Er-fahrung nach wichtig bei der Entwicklung von Kompetenzen zum verschwendungsarmen Arbeiten ist. Ansätze zur Unterstützung kon-tinuierlicher Verbesserungsprozesse wie „Ideenmanagement-Softwareplattformen für

die Einreichung von Verbesserungsvorschlä-gen“ werden in allen Branchen als weitgehend unbedeutend eingeschätzt. „Ideenmanage-ment wird oft mit der Einführung moderner Softwareplattformen, professionellem Marke-ting und Anreizsystemen für kreatives Enga-

MEHR INFORMATIONENWWW.DIB.DE

DIE UMSETZUNGSQUOTE SORGT FÜR ERFOLGREICHES IDEENMANAGEMENT

Quelle: Deutsches Institut für Betriebswirtschaft 2012

UNTERNEHMEN, IN DENEN VIELE VORSCHLÄGE ENTWICKELT WERDEN, ARBEITEN NICHT UNBEDINGT EFFIZIENT; ES MUSS GELINGEN, DIE ARBEITSWEISE POSITIV ZU VERÄNDERN.

gement gleichgesetzt. Kein Mitarbeiter ist jedoch nach der nächsten Ideen management-Kampagne schlauer, was das verschwen-dungsarme Arbeiten angeht“, sagt Kerka. Seine Kritik: Die Ideenentwicklung wird in den meisten Fällen dem Zufall überlassen. An der Bewertung und Umsetzung sind die Einreicher in der Regel nicht beteiligt. Know-how zur Entdeckung von Verschwendung oder zur Klärung der Ursachen und Folgen werde in solchen Initiativen weder vermittelt noch eingeübt. Es werde nur an der Stellschraube der Motivation gedreht. „Die Kompetenz zum verschwendungsarmen Arbeiten wird nicht nur von der Motivation der Mitarbeiter ge-speist, sondern auch von ihrem Know-how“, sagt Kerka. „Unternehmen müssen dazu in ihre Mitarbeiter investieren.“ Damit wird Ideenmanagement zur Führungsaufgabe: Vorgesetzte müssen ihre Mitarbeiter darauf stoßen, wo Verschwendung stattfindet, und mit ihnen darüber reden. Und zu ihren Aufga-ben gehört es, die Umsetzung der Vorschlä-ge zu koordinieren.

Alle Angaben in Prozent; Mittelwert 48 %

Aluminium-/Metall verarbeitende Industrie

Automobilzulieferer

Elektroindustrie

Energie- und Energieversorger

Maschinen- und Anlagenbau

Dienstleistungen, Handel, Bildung

Eisen- und Metallindustrie

Automobil

Chemie

Verkehr, Logistik, Luft- und Raumfahrt

sonstige

öffentliche Körperschaften

Banken, Versicherer, Finanzdienstleister 13

36

38

48

48

49

50

52

55

56

57

60

62

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Den Deutschen wird zuweilen eine Vollkas-ko-Mentalität nachgesagt. Schließlich ist

es hierzulande möglich, sich gegen jede Even-tualität, die im Leben passieren kann, abzu-sichern. Ob jede Spezialpolice sinnvoll ist, muss im Einzelfall geprüft werden. Der Nutzen einer umfassenden Rechtsschutzversiche-rung für Firmen ist jedoch unbestritten.

Keine Angst vorm UnternehmerseinUnternehmer, Freiberufler und Gewerbetrei-bende haben eines gemeinsam: Sie arbeiten und entscheiden in einem juristisch komplexen Umfeld, in dem es jederzeit zu rechtlichen Auseinandersetzungen kommen kann. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Acht Millionen Rechtsstreitigkeiten gibt es in Deutschland jährlich, darunter allein 5,8 Mil-lionen Straf- und Bußgeldverfahren und 640.000 Arbeitsgerichtsstreitigkeiten. Ob Kündigungsschutzklage eines Arbeitnehmers, Probleme mit dem Finanzamt, Schadenersatz nach einem Verkehrsunfall oder Streit mit dem Vermieter der Gewerberäume: Jeder kann – auch ungewollt – jederzeit in einen Rechts-streit verwickelt werden. Und dann wird es häufig teuer (siehe Kasten).

Mit dem ADVOCARD-Firmen-Rechtsschutz sind Sie und Ihre Mitarbeiter in allen berufli-chen Bereichen umfassend abgesichert. Und als Inhaber und Geschäftsführer können Sie

Gut zu wissen, besser zu haben:

ADVOCARD-Rechtsschutz gehört zum BusinessMit dem Inkrafttreten des zweiten Kostenrechtmodernisierungsgesetzes am 1. August 2013 sind die Anwalts- und Gerichtskosten gestiegen. Unternehmer sollten Vorsorge treffen.

Gute Karte: Mit der Firmen-Rechtsschutz von ADVOCARD sind Unternehmer umfassend abgesichert

– zusätzlich für den privaten Bereich – den ausgezeichneten ADVOCARD-360°-Rechts-schutz genießen.

Manager in der VerantwortungIm Arbeitsalltag von Selbstständigen gibt es immer wieder Umstände, die zu rechtlichen

Problemen führen oder unverschuldet die Existenz bedrohen können. Doch auch Füh-rungskräfte unterschätzen häufig ihr berufli-ches Risiko. Technischer Fortschritt, Interna-tionalisierung der Märkte, veränderte be- hördliche Rahmenbedingungen, die Aus- weitung der Rechte von Aktionären und Konsumenten: Vorstände und Geschäftsfüh-rer haben die Generalverantwortung für alles, was im Unternehmen geschieht. Dementspre-chend hoch ist ihr rechtliches Risiko, und es nimmt mit der Komplexität der Aufgaben wei-ter zu. Allzu oft denken Unternehmensleiter, eine D&O-Police sichere sie ausreichend ab. In den meisten Fällen stimmt dies allerdings nicht: Schon ein vager Verdacht kann dafür ausreichen, dass der Staatsanwalt ermittelt. Die Konsequenz ist vielen Unternehmern nicht bewusst: Eine strafrechtliche Verfolgung rich-tet sich nicht gegen das Unternehmen, son-dern direkt gegen die verantwortlichen

MIT DER KLAGE DROHT DAS KOSTENRISIKO

Ihr Arbeitnehmer ist mit seinem Zeugnis nicht einverstanden. Nach einem außergerichtlichen Einigungsversuch reicht sein Anwalt Klage ein. Der Richter entscheidet zu Ihren Gunsten, aber da bei arbeitsrechtlichen Streitigkeiten jeder in der ersten Instanz seine Kosten selbst trägt, entstehen für Sie dennoch Kosten.STREITWERT: 9.000 EURO (DREI BRUTTOMONATSGEHÄLTER)IHRE KOSTEN: 1.950 EURO

Ein neuer Nachbar Ihres Unternehmens behauptet, dass die von Ihrem Grundstück ausgehenden Lärmemissionen ihn übermäßig belasten. Er verlangt umfangreiche Lärmschutzmaßnahmen. Sie lehnen dies ab. Der Nachbar klagt gegen Ihr Unternehmen. Sie möchten sich wehren.STREITWERT: 10.000 EUROKOSTENRISIKO: 3.500 EURO

EINE SONDERVERÖFFENTLICHUNG VON ADVOCARD

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Entscheidungsträger und Mitarbeiter. Dann ist eine umfassende Verteidigungsstrategie ge-fordert. Denn die strafrechtliche Verantwortung ist höchstpersönliche Verantwortung und nicht über die Haftpfl ichtversicherung abgedeckt. Dennoch haben nur zwei bis drei Prozent aller Verantwortungsträger nach Einschätzung des Gesamtverbandes der Deutschen Versiche-rungswirtschaft (GDV) eine spezielle Top-Manager-Rechtsschutz-Police abgeschlos-sen. Dabei können durch einen speziell für Verantwortungsträger entwickelten Versiche-rungsschutz diese rechtlichen Risiken fi nan-ziell kalkulierbar gemacht werden.

Rechtsschutz mit Mehrwert: Einfaches Forderungsmanagement Ein reibungsloser Zahlungsverkehr ist für den Erfolg Ihres Unternehmens so wichtig wie gute Produkte, viele Aufträge und niedrige Kosten. Doch nicht immer klappt die Abwicklung ohne Probleme. Mehr als die Hälfte der Selbststän-digen im Handwerk oder in der Dienstleis-tungsbranche, aber auch Freiberufl er kämpfen mit Zahlungsproblemen. Allein im vergange-nen Jahr meldeten 31.000 Unternehmen und 132.000 Privatpersonen Insolvenz an. Ganz klar ist: Außenstände binden unnötig Kapital. Machen Sie keine Kompromisse, wenn es um Ihre Forderungen geht! Lassen Sie Ihre For-derungen professionell managen und sichern Sie Ihre Liquidität. Mit einem guten Forde-rungsmanagement behalten Sie die Kontrolle.

Rundum-Unterstützung von A wie Ak-quise bis Z wie Zahlungseingang bietet der ADVOCARD-Forderungsmanage-ment-Partner First DebitGanz gleich ob es darum geht, die Bonität des Geschäftspartners abzufragen, das In-kasso bei einem säumigen Schuldner durch-zuführen oder die neue Anschrift eines

Schuldners zu ermitteln – First Debit bietet in jeder Phase des Inkassos seriöse und profes-sionelle Unterstützung.

1. Präventive Bonitätsauskunft: Bereits bei der Geschäftsanbahnung beziehungsweise vor Auftragsannahme prüfen Sie die Zahlungsfähigkeit Ihres Kunden mit dem Kombicheck für Privatpersonen. Einfach, schnell und sicher erhalten Sie mit nur einer Anfrage Informationen zur Bonität eines Kunden – und das von gleich drei der führenden Wirtschaftsauskunfteien Deutschlands (Bürgel, Infoscore, Creditreform). Damit haben Sie eine optimale Entscheidungsgrundlage dafür, ob Sie mit diesem Kunden eine Geschäftsbeziehung eingehen sollten und wenn ja, zu welchen Konditionen.

2. Inkasso: Zahlt Ihr Kunde trotz positiver Bonitätsauskunft nicht, setzt das Inkas-so ein. Sie übergeben die Forderung

einfach an First Debit. Ohne Kostenrisiko für Sie übernimmt First Debit den nötigen Schriftwechsel, erwirkt bei Bedarf Mahn-bescheide bei Gericht und kümmert sich um deren Durchsetzung. Das benutzer-freundliche Onlineportal bietet Ihnen neben den Formularen zur Bonitätsprü-fung und Inkassobeauftragung tagesak-tuelle Aufstellungen und nützliche Tipps zur Selbsthilfe.

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kunft im Kombicheck für Privatpersonen sowie qualifi zierte Kurz- oder Vollauskunft für Firmenkunden

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Urteil: Mit ADVOCARD können Unterneh-mer bei Klagen entspannt bleiben

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Was zunächst ungewöhnlich klingen mag, ist auf den zweiten Blick nahelie-

gend: Der Anteil derjenigen Unternehmer, die zuversichtlich in das neue Jahr gehen, ist im ansonsten nicht gerade zu überbordendem Optimismus neigenden Deutschland höher als in jedem anderen europäischen Land. Das belegt die internationale Studie „DNA of an Entrepreneur Report 2013“ des Spezial-versicherers Hiscox. In der wurden jeweils 500 deutsche, britische, niederländische, franzö-sische, spanische und US-amerikanische Eigentümer oder Partner kleiner und mittel-ständischer Unternehmen zu Zukunftsaus-sichten, Arbeitsbedingungen und Ansichten befragt. Der unternehmerische Zuversichts-vorsprung in Deutschland ist in erster Linie den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geschuldet, die sich derzeit so viel positiver darstellen als andernorts in Europa. Der Be-fragung zufolge sind hierzulande 48 Prozent der Entrepreneure optimistisch für 2014. De-ren Anteil ist damit zwar im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozentpunkte geringer, wird international aber nur von den schon traditi-onell positiv gestimmten US-En trepreneuren getoppt. Dort erwartet exakt die Hälfte der Unternehmer eine bessere wirtschaftliche Entwicklung im kommenden Jahr.

Zuversicht trifft Zurückhaltung Trotz des verbliebenen Optimismus scheuen sich der Untersuchung zufolge auch deutsche Unternehmer, zusätzliches Personal einzustel-len. Demnach planen lediglich elf Prozent, ihre Belegschaft aufzustocken. Damit liegen sie minimal über dem internationalen Schnitt

(zehn Prozent). 2012 waren es noch 15 Pro-zent. Die Unternehmerschaft glaubt offenbar noch nicht so recht daran, dass die Talsohle der Krise bereits durchschritten ist.Während im von der Krise gebeutelten Spa-nien Innovationskraft ein Ausweg aus der Rezession scheint, setzen deutsche Unter-nehmer eher auf Altbewährtes. 39 Prozent der befragten iberischen Unternehmen ent-wickelten in den vergangenen zwölf Monaten ein neues Produkt oder eine neue Dienstleis-tung, dagegen nur 22 Prozent ihrer deutschen Kollegen. „Die in der Studie gesammelten Erfahrungen sind sehr unterschiedlich ausge-fallen – in Spanien beispielsweise wurden unter anderem auch die Chancen von Frauen in dieser Situation besonders herausgestellt. In den Benelux-Ländern hingegen wurde die Befragung aufgrund des negativen Wirt-schaftsumfelds anders aufgegriffen – mehr

Innovation war nicht die Antwort“, kommen-tiert Thomas Heindl, Manager Marketing & Business Development bei Hiscox, das Un-tersuchungsergebnis. Deutsche Unternehmer haben den Studien-ergebnissen zufolge im Vergleich zum Vorjahr ein um drei Prozentpunkte besseres Verständ-nis für das Thema Versicherungen herausge-bildet (53 Prozent). „Gerade der Bereich Be-rufshaftpflicht gewinnt mehr und mehr an Aufmerksamkeit beim deutschen Mittelstand. Sicherlich ist dies auch dadurch bedingt, dass die Anzahl der Regressfälle steigt. Hiscox als Spezialversicherer in diesem Feld versucht durch intensive Aufklärung zu diesem Thema zu sensibilisieren. Grundsätzlich vertreten wir die Auffassung, dass Information und Aufklä-rung ureigenste Aufgabe eines Versicherers ist“, so Heindl.

Wer mehr arbeitet, muss mehr urlaubenÜbrigens: Deutsche Unternehmer arbeiten der Studie zufolge mit 43,7 Stunden pro Wo-che ganze 2,6 Stunden mehr als der interna-tionale Schnitt – und sogar beinahe sechs Stunden mehr als ihre britischen Pendants. Gleichzeitig nehmen sie sich mit durchschnitt-lich 21,6 Tagen jedoch den meisten Urlaub unter den untersuchten Ländern – nämlich drei Tage mehr als der internationale Durch-schnitt und mehr als doppelt so viel wie die US-amerikanischen Entrepreneure.

Entrepreneur-DNA: Fast die Hälfte der deutschen Unternehmer ist mit Blick auf 2014 zuversichtlich

Das deutsche Unternehmer-GenAusgerechnet Deutschlands Entrepreneure sind die Optimisten Europas. Dies ist das Ergebnis einer internationalen Befragung kleinerer und mittlerer Unternehmer durch den Spezialversicherer Hiscox.

MEHR INFORMATIONENWWW.HISCOXDNAREPORT.COM

DIE ZUKUNFTS-ZUVERSICHT IST RÜCKLÄUFIGSO OPTIMISTISCH SIND DIE UNTERNEHMER IN DEN SECHS VON HISCOX UNTERSUCHTEN LÄNDERN MIT BLICK AUF DAS NÄCHSTE GESCHÄFTSJAHR:

Angaben in Prozent; Quelle: Hiscox-Studie „DNA of an Entrepreneur Report 2013“

2011 2012 2013

45

5550

5559

4853

61

4247

35

22

40

4742 41

28 28

47 48

38

Gesamt US DE NL UK ES FR

DUBGRÜNDUNG & NACHFOLGE

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DUB Unternehmer Magazin – der Service-News-letter der Deutschen Unternehmerbörse · Schan-zenstraße 70 · 20357 Hamburg · Telefon: 040/46 88 32-660 · Telefax: 040/46 88 32-669 · HRB 115977 Amtsgericht Hamburg · USt-IdNr. DE 273386655 · Geschäftsführer: Nicolas Rä-decke (verantwortlich für den Inhalt i.S.d. § 5 TMG i.V.m. § 55 RStV) · Redaktion/Vermarktung: JDB MEDIA GmbH, Hamburg · Media-Kontakt: Jörg Zimmermann, Tele fon: 040/46 88 32-31, Daniel Grundmann, Telefon: 040/46 88 32-57Foto credit: iStockphoto (3), PR (3), veer (2)

REDAKTIONSSCHLUSS: 29.11.2013

Eine beliebte Gestaltung des Dienstvertrags mit Angestellten sieht vor, dass sie ihren

Firmen-Pkw auch privat nutzen können. Der private Nutzungsanteil gilt dann als Teil der Entlohnung und muss versteuert werden. Üb-lich ist in diesen Fällen eine Pauschalversteu-erung von einem Prozent des Kfz-Neuwertes pro Monat. Diese Art der Besteuerung sieht § 6 Abs. 1 Nr. 4 Satz 2 des Einkommensteu-ergesetzes (EStG) in Verbindung mit § 8 Abs. 2 Satz 2 EStG vor. Mit dieser Regelung sollen alle Kosten des Firmenwagens abgedeckt sein, also sowohl die laufenden Betriebskos-ten als auch Faktoren wie Wertverlust, Versi-cherung, Kfz-Steuer und Wartung.

Pauschalbesteuerung kaum abwendbarAlle diese Aufwendungen, die der Arbeitgeber trägt, zählen zu den geldwerten Vorteilen, die dem Arbeitnehmer zuzurechnen sind. Sie werden gebündelt und mittels der Ein-Pro-zent-Regelung seinem Einkommen zuge-schlagen. Wer also einen Dienstwagen fährt, der inklusive aller Extras 35.000 Euro kostet, muss in jedem Monat pauschal zu seinem normalen Gehalt weitere 350 Euro versteuern. Das gilt sogar dann, wenn der Arbeitnehmer einen Teil der Unterhaltskosten für das Fahr-zeug trägt. Wer einen Dienstwagen fährt, sollte also im Arbeitsvertrag darauf achten, dass der Arbeitgeber wirklich alle Kosten – einschließlich jener für die private Nutzung –

MEHR INFORMATIONEN: WWW.DSTV.DE

Steuerpflicht ohne NutzungDie Finanzrichter haben ihre Meinung zum geldwerten Vorteil beim Dienstwagen geändert. In Zukunft müssen Arbeitnehmer schon für die theoretische Gebrauchsmöglichkeit zahlen.

Angestellter mit Limousine: Ein Dienstwagen muss bei privater Nutzungsmöglichkeit versteuert werden

übernimmt. Ansonsten muss der Arbeitneh-mer auch jene Teile des Arrangements versteuern, die er selbst bezahlt. Mindern lässt sich die steuerliche Belastung nur dann, wenn er die Anschaffungskosten teilweise mitträgt, also zum Beispiel zum Kaufpreis von 35.000 Euro 5.000 Euro beisteuert.

BFH ändert RechtsprechungFinanzämter und Finanzgerichte entschieden bisher, dass die Ein-Prozent-Regelung nur dann anzusetzen sei, wenn der Arbeitnehmer seinen Dienstwagen tatsächlich privat nutzt. Davon sind Finanzverwaltung und Finanzge-richte jetzt abgerückt. Begründung: § 8 Abs. 2 Satz 2 EStG setze keine tatsächliche Nut-zung voraus. Für die Qualifizierung der Fahr-zeugüberlassung als Arbeitslohn und die daraus resultierende Steuerpflicht reiche die rein theoretische Nutzungsmöglichkeit. Der steuerlich erhebliche Vorteil liege darin, dass dem Arbeitnehmer das Fahrzeug überlassen werde. Ob er es auch nutze, sei nicht ent-scheidend. Das hat der Bundesfinanzhof (BFH) in einer Reihe von Urteilen in den ver-gangenen Monaten entschieden und damit seine bisherige Rechtsprechung revidiert (AZ: VI R 46/11, VI R 42/12, VI R 23/12).

Nutzungsmöglichkeit entscheidendDie obersten Steuerrichter betonen, dass die Ein-Prozent-Regelung nur zum Tragen kommt,

wenn feststeht, dass der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer tatsächlich einen Dienstwagen zur privaten Nutzung arbeitsvertraglich oder doch zumindest auf Grundlage einer still-schweigend getroffenen Nutzungsvereinba-rung überlassen hat. Bisher wurde in diesen Fällen vermutet, dass der Arbeitnehmer von diesem Nutzungsrecht auch Gebrauch macht. Diese Vermutung konnte er unter engen Vor-aussetzungen widerlegen, zum Beispiel durch ein Fahrtenbuch. Doch diese Möglichkeit der Steuervermeidung ist jetzt entfallen, da es auf die konkrete Nutzung gar nicht mehr an-kommt.

Auch Fahrten zur Arbeit steuerpflichtigEbenfalls versteuert werden müssen Fahrten zur Arbeit und wieder nach Hause. Zwar sind die Fahrten zwischen Wohnung und Arbeits-stätte laut BFH (AZ: VI R 56/10) keine private Nutzung. Der Gesetzgeber habe diese Fahr-ten der Erwerbssphäre zugeordnet (§ 9 Abs. 1 Satz 3 Nr. 4 EStG und § 4 Abs. 5 Satz 1 Nr. 6 EStG). Daher gilt hier die Ein-Prozent-Re-gelung nicht. Stattdessen ist zusätzlich zur Ein-Prozent-Regelung für die Privatnutzung für Fahrten zwischen Wohnung und regelmä-ßiger Arbeitsstätte eine andere steuerliche Regel einschlägig: Pro Entfernungskilometer und Monat ist ein Zuschlag von 0,03 Prozent auf den Listenpreis fällig. Im Beispielsfall müsste der Arbeitnehmer also monatlich 350 Euro plus 10,50 Euro, insgesamt 360,50 Euro, zusätzlich zum Gehalt versteuern.

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