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Verlag

bit media e-Learning solution GmbH & Co KG Kärntner Straße 311

A-8054 Graz – Austria e-Mail: [email protected]

Unsere Web-Adresse:

http://www.bitonline.com

Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf deshalb der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages.

Aufgrund der leichteren Lesbarkeit wird in dieser Unterlage auf eine Formulie-rung, die beide Geschlechter berücksichtigt, verzichtet und die Bezeichnung „Lernender, Benutzer, etc.“ verwendet. Dies soll keineswegs als Diskriminierung der einen oder anderen Form verstanden werden.

Die Medien des Verlagshauses bit media e-Learning solution GmbH & Co KG können Verweise und Links zu Internetseiten anderer Anbieter beinhalten. Aufbau, Gestaltung und Inhalt dieser verlagsfremden Angebote entziehen sich dem Ein-flussbereich von bit media e-Learning solution GmbH & Co KG. Die Verantwortung hierfür obliegt gänzlich dem jeweiligen Anbieter.

Dieses Lehrwerk wurde mit hohem Augenmerk auf fachliche und didaktische Qualität entwickelt. Dennoch lassen sich Fehler nicht gänzlich ausschließen. Herausgeber, Verlag und Autoren können für fehlerhafte Inhalte und deren Kon-sequenzen weder irgendeine Haftung noch juristische Verantwortung überneh-men. Das Verlagsteam ist jedoch um eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Optimierung der Lernunterlage bemüht. In den Optimierungsprozess möchten wir auch Ihre Anregungen und Wünsche mit einfließen lassen. Das Team freut sich über Ihr Feedback: [email protected] (Im Mailbetreff bitte die ISBN-Nummer angeben).

Fotoquelle: www.photocase.de

1. Auflage/Version 3.0 © 2010 by bit media e-Learning solution

Vollständige Überarbeitung: Doz. (FH) Dr. Viktor Zorn

IFAS Institut für Angewandte Sozialwissenschaften

In Zusammenarbeit mit der Abteilung für Bildungspolitik der Wirtschaftskam-mer Österreich, Initiative Unternehmerführerschein.

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ISBN: 978-3-85168-043-0

SBNR: 141245

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Vorwort

Machen Sie sich fit für Ihre Zukunft!

Wirtschaftswissen als Schlüssel zum beruflichen Erfolg!

Neben guten EDV-Kenntnissen ist das Wissen um wirtschaftliche Zusammen-hänge mittlerweile eine der Schlüsselqualifikationen – und das gilt nicht nur für Selbständige, sondern für jeden Mitarbeiter in einem Wirtschaftsunternehmen.

Um besser auf die Zukunft und die Anforderungen der Arbeitswelt vorzubereitet zu sein, hat die Wirtschaftskammer Österreich (WKO) den Unternehmerführer-schein konzipiert. Der Unternehmerführerschein ist heute ein international an-erkanntes Bildungszertifikat für den Nachweis von grundlegendem betriebs- und volkswirtschaftlichem Wissen.

Für allgemeinbildende und berufsbildende Lehrgänge stellt der Unternehmerfüh-rerschein eine einzigartige Zusatzqualifikation dar. Auch sollen junge Menschen angesprochen werden, die sich im Übergang von Schule in Ausbildung, Studium und Wirtschaft befinden.

Durch den modularen Aufbau (Module A, B, C, UP) kann der Unternehmerfüh-rerschein individuell auf den wirtschaftlichen Wissensstand der Lernenden ab-gestimmt werden.

Modul A beschäftigt sich mit grundlegenden wirtschaftlichen Zusammenhängen und zeigt wie die Arbeitswelt funktioniert. Die Buchinhalte reichen dabei von grundlegendem Wissen über den Markt und die Arbeitswelt, bis hin zum Wirt-schaftskreislauf, Grundbegriffen der Geldwirtschaft, Marketing und Betriebsor-ganisation, sowie Aussenhandel.

Modul B befasst sich zentral mit volkswirtschaftlichen Grundlagen. Es werden Themen wie Bruttoinlandsprodukt, Konjunktur und Wirtschaftswachstum, Geld und Geldwert, Haushalts- und Steuerpolitik behandelt.

Modul C konzentriert sich ganz auf die Betriebswirtschaft. Von der Entwicklung eigener Geschäftsideen, über Produkt-, Preis- und Vertriebspolitik sowie Marketing und Werbung bis hin zu Arbeits- und Sozialrecht reicht hier der Inhalt.

Modul UP beinhaltet vertiefende und aufbauende Themen wie u.a. Rechnungs-wesen, Buchführung, Steuerrecht, Vollkosten- und Deckungsbeitragsrechnung, Finanzierung sowie das Unternehmen im Geschäftsverkehr. Das Modul UP rundet die Kenntnisse der Teilnehmer fundiert ab und bereitet sie auf eine mögliche Unternehmensgründung vor.

Das vorliegende Lehr- und Lernbuch wurde, basierend auf dem Lernzielkatalog des Unternehmerführerscheins der Wirtschaftskammer Österreich von der bit media e-Learning solution GmbH & Co KG entwickelt.

Die Lehrbuchreihe stellt zusammen mit den e-Learning Kursen von bit media e-Learning solution GmbH & Co KG (auf CD-ROM oder online) das ideale Medien-paket zur Vorbereitung auf die Prüfungen zum Unternehmerführerschein dar.DEMO

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1 Wie gut geht es unserer Wirtschaft? ......................81.1 Wie geht es der Wirtschaft? ............................................................................... 9

1.2 Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ...................................................................... 101.2.1 Wertschöpfung ................................................................................. 121.2.2 Welche Leistungen werden nicht im BIP erfasst? ................................. 141.2.3 Das BIP pro Kopf ............................................................................. 141.2.4 BIP als Wohlstandsmaß ..................................................................... 161.2.5 Bruttonationaleinkommen (BNE).... .................................................... 17

1.3 Nominelles und reales Bruttoinlandsprodukt ................................................. 17

1.4 Entstehung, Verwendung und Verteilung des BIP ......................................... 191.4.1 Die Entstehungsrechnung.... .............................................................. 201.4.2 Die Verwendungsrechnung ................................................................ 201.4.3 Die Verteilungsrechnung .................................................................... 21

1.5 Wirtschaftswachstum ....................................................................................... 221.5.1 Investitionen .................................................................................... 231.5.2 Produktivität ..................................................................................... 241.5.3 Innovationen .................................................................................... 25

1.6 Konjunktur – das Auf und Ab der Wirtschaft ................................................ 261.6.1 Wie kommt es zu Konjunkturschwankungen? ...................................... 281.6.2 Saisonale Schwankungen................................................................... 301.6.3 Konjunkturindikatoren ....................................................................... 30

1.7 Konjunkturpolitik .............................................................................................. 311.7.1 Antizyklische Wirtschaftspolitik ........................................................... 321.7.2 Geld- und Fiskalpolitik ....................................................................... 321.7.3 Angebotsorientierte Wirtschaftspolitik ................................................. 35

1.8 Zusammenfassung ............................................................................................ 36

1.9 Links ................................................................................................................... 37

1.10 Übungsblätter ................................................................................................... 37

Geld und Geldwert ..............................................462.1 Funktionen des Geldes ..................................................................................... 47

2.2 Arten von Geld................................................................................................... 482.2.1 Münzen und Banknoten ..................................................................... 492.2.2 Buch- oder Giralgeld ......................................................................... 49

2.3 Der Kreislauf des Bargeldes ............................................................................. 50

2.4 Geldmenge ........................................................................................................ 52

2.5 Der Wert des Geldes ......................................................................................... 532.5.1 Der Verbraucherpreisindex ................................................................. 552.5.2 Geldwertänderungen ......................................................................... 572.5.3 Inflationsursachen ............................................................................ 582.5.4 Inflationsarten .................................................................................. 592.5.5 Inflationsfolgen ................................................................................. 60

2.6 Geldverkehr mit dem Ausland .......................................................................... 622.6.1 Umrechnung von Fremdwährungen (Euro gegen andere Währungen)....63

2.7 Europäische Wirtschafts- und Währungsunion (EWWU) ............................... 64

2.8 Geldpolitik des Eurosystems ............................................................................ 65

2.9 Zusammenfassung ............................................................................................ 69

2.10 Tipps und Links ................................................................................................. 69

2.11 Übungsblätter ................................................................................................... 70

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3Budget und Staatshaushalt ..................................783.1 Wie wirtschaftet ein Staat? .............................................................................. 79

3.2 Die Einnahmen des Staates .............................................................................. 813.2.1 Steuern allgemein ............................................................................. 813.2.2 Einkommensteuer ............................................................................. 833.2.3 Körperschaftsteuer und Kapitalertragsteuer ........................................ 863.2.4 Die Umsatzsteuer .............................................................................. 863.2.5 Sonstige Einnahmen des Staates ........................................................ 87

3.3 Abgabenquote ................................................................................................... 873.3.1 Finanzausgleich ................................................................................ 89

3.4 Die Aufgaben des Staates................................................................................. 893.4.1 Staatsausgaben nach ökonomischen Gesichtspunkten ......................... 913.4.2 Einkommensumverteilung .................................................................. 913.4.3 Funktionale Gliederung der Staatsausgaben ........................................ 93

3.5 Das Budget ........................................................................................................ 943.5.1 Budgetdefizit .................................................................................... 953.5.2 Staatsverschuldung ........................................................................... 973.5.3 Budget und EU – Konvergenzkriterien ............................................... 100

3.6 Zusammenfassung .......................................................................................... 103

3.7 Tipps und Links ............................................................................................... 104

3.8 Übungsblätter ................................................................................................. 104

Wirtschaftswelt -Weltwirtschaft ........................1124.1 Außenhandel ................................................................................................... 113

4.1.1 Warum brauchen wir eigentlich den Außenhandel? ............................ 1154.2 Zahlungs- und Leistungsbilanz ...................................................................... 116

4.2.1 Woran können wir erkennen, ob wir mehr exportieren oder importieren?. .......................................................................... 116

4.3 Österreichischer Außenhandel ....................................................................... 1194.3.1 Die Warenstruktur des Außenhandels ............................................... 1194.3.2 Die Regionalstruktur des Außenhandels ............................................ 1204.3.3 Österreichs Leistungsbilanz .............................................................. 1214.3.4 Zukunftsperspektiven für Österreichs Außenhandel ...............................123

4.4 Außenhandel der Europäischen Union .......................................................... 1244.4.1 Intra-EU-Handel .............................................................................. 1244.4.2 Extra-EU-Handel ............................................................................. 125

4.5 Welthandel ...................................................................................................... 127

4.6 Internationale Handelsorganisationen und -vereinbarungen .....................1294.6.1 Welthandelsorganisation WTO ......................................................... 1294.6.2 OECD. ............................................................................................ 1304.6.3 Freihandelszonen. ........................................................................... 1304.6.4 Gruppe der Acht ............................................................................. 1314.7.1 Zölle ............................................................................................. 1324.7.2 Nichttarifäre Handelshemmnisse ...................................................... 132

4.8 Globalisierung ................................................................................................. 134

4.9 Zusammenfassung .......................................................................................... 138

4.10 Tipps und Links ............................................................................................... 139

4.11 Übungsblätter ................................................................................................. 140

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Im Zentrum Europas ..........................................1505.1 EU-Vertiefung .................................................................................................. 151

5.1.1 Die Ausgangsituation. ..................................................................... 1515.1.2 Die 1950er Jahre ............................................................................ 1535.1.3 Die 1960er Jahre ............................................................................ 1545.1.4 Die 1970er Jahre. ........................................................................... 1545.1.5 Die 1980er Jahre ............................................................................ 1555.1.6 Die 1990er Jahre ............................................................................ 1565.1.7 Beginn des 21. Jahrhunderts ........................................................... 1585.1.8 Die Gemeinschaftsorgane ................................................................ 164

5.2 EU-Erweiterung ............................................................................................... 1685.2.1 Die „Kopenhagener“ Voraussetzungen .............................................. 1695.2.2 Chancen und Bedeutung ................................................................. 170

5.4 Tipps und Links ............................................................................................... 174

5.5 Übungsblätter ................................................................................................. 174

Lösungen ......................................................................................................... 179

Glossar ............................................................................................................. 192

Index ............................................................................................................. 198

Index .................................................................200

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► Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung – Konjunktur

► ► ► ► ► ► ► ►Wie gut geht es unserer

Wirtschaft?DEMO

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1 Wie gut geht es unserer Wirtschaft?

Lieber Leser!

Wir freuen uns, dass Sie den Unternehmerführerschein absolvieren möchten. In diesem ersten Kapitel des zweiten Moduls erhalten Sie wissenswerte Informa-tionen zur Konjunktur.

Nach diesem Kapitel wissen Sie,

was man unter dem ■ Bruttoinlandspro-dukt (BIP) versteht und welche Bedeu-tung es für ein Land hat.

welchen Beitrag die einzelnen Wirt- ■schaftssektoren zum BIP leisten und wofür das BIP verwendet wird.

was das ■ Volkseinkommen ist und wie es sich verteilt.

dass die Wirtschaft nicht gleichmäßig ■wächst und was man unter Konjunktur versteht.

welche Möglichkeiten der Staat hat, den Konjunkturverlauf zu ■ beeinflus-sen.

Nach diesem Kapitel können Sie

erklären, was man unter ■ Wertschöpfung versteht.

den Unterschied zwischen nominalen und realen Größen erklären. ■

die typischen Phasen eines ■ Konjunkturzyklus und ihre Merkmale nennen.

erklären, welche Bedeutung ■ Investitionen und Produktivitätssteigerungen für das Wirtschaftswachstum haben.

Worauf Sie achten sollten...

Mit ■ „I“ (Information) gekennzeichnete Abschnitte bieten Ihnen die wichtigsten Informationen. Auf dem Weg zum Unternehmer-führerschein sollten Sie über diese Inhalte auf jeden Fall Bescheid wissen, da sie Prüfungsstoff sind. Zusätzlich erfahren Sie weitere interessante Dinge über unsere Wirtschaft.

Mit ■ „Ü“ gekennzeichnete Abschnitte sind Übungsbeispiele. Es werden Ihnen grundlegende Zusammenhänge veranschaulicht.

Mit ■ „E“ (Erweiterung) gekennzeichnete Textabschnitte bieten Ihnen Zusatzinformationen und dienen der Vertiefung eines Themas.

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11.1 Wie geht es der Wirtschaft?

Um diese interessante Frage beantworten zu können, müssen Sie sich zuerst einen Überblick über die Wirtschaft verschaffen. Das mag Ihnen auf den ersten Blick ziemlich schwierig vorkommen, da die wirtschaftlichen Abläufe oftmals komplex und unüberschaubar erscheinen. Allein in Österreich gibt es mehr als acht Millionen Menschen, rund 300.000 Unternehmen und eine Vielzahl staatlicher Institutionen, die auf die wirtschaftlichen Abläufe einwirken. Diese wirtschaftlichen Abläufe werden jedoch auch durch die internationale Verflechtung Österreichs in überregionale Märkte beeinflusst.

Alle diese Wirtschaftseinheiten – Unternehmen, Haushalte, öffentliche Verwal-tungen - treffen täglich Entscheidungen, die Auswirkungen auf unsere Wirtschaft haben. Sie konsumieren, sparen, stellen Güter (Sachgüter und Dienstleistungen) her und investieren. Der Staat erhebt Steuern, baut Straßen und Bildungsein-richtungen. Menschen gründen Unternehmen, die expandieren, stagnieren oder auch in Konkurs. Wie soll man da die Übersicht behalten?

Ganz einfach – indem Sie sich das Ganze von oben anschauen. Genau das ist mit den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) möglich: ein Blick auf die Wirtschaft aus der Vogelperspektive. Wenn Sie von dort oben hinunter-schauen, verlieren Sie natürlich einige Details aus dem Auge. Im Gegenzug erhält man aber auf beeindruckende Weise einen umfassenden Überblick auf das ganze (Wirtschafts-) Geschehen.

Was Sie jetzt sehen, sind nicht mehr die wirtschaftlichen Handlungen einzelner Wirtschaftseinheiten (z.B. ein einzelner privater Haushalt, ein einzelnes Unter-nehmen), sondern Sie sehen die Zusammenfassungen von Wirtschaftsein-heiten (alle Haushalte, ganze Wirtschaftssektoren). Gleichzeitig werden die wirtschaftlichen Vorgänge (wie der Konsum aller privaten Haushalte oder die Investitionen aller Unternehmen) in komprimierter Form dargestellt.

Die VGR sind ein umfangreiches statistisches System, eine Art nationale Buch-haltung. Im Rahmen dieses Kapitels ist es nicht möglich, auf alle Details der VGR einzugehen, deshalb werden wir uns auf das bekannteste Konzept im Rahmen der VGR konzentrieren, auf das Bruttoinlandsprodukt. DEMO

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1 1.2 Das Bruttoinlandsprodukt (BIP)

Die mit Abstand wichtigste Kennzahl zur Messung der wirtschaftlichen Leistung im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) ist das Bruttoin-landsprodukt (BIP). Mit ihm wird die Leistungsfähigkeit und der Wohlstand einer Volkswirtschaft beurteilt werden.

Auf das BIP beziehen sich:

Kriterien für die Teilnahme an der gemeinsamen Währung EURO (symbo- ■lisiert durch „€“), wie z.B. die maximal zulässige Neuverschuldung (3 % des BIP) oder der maximale Schuldenstand eines Landes (max. 60 % des BIP).

Viele Kennzahlen, wie die ■ Produktivität einer Wirtschaft, ihre Investitions-tätigkeit oder die Exportintensität, nehmen ebenfalls Bezug auf das BIP.

Unter dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) versteht man die Summe der Werte aller Waren und Dienstleistungen, die in einem Land in einer bestimmten zeitlichen Periode hergestellt werden.

Das BIP erhalten wir also, wenn wir alle Endprodukte und Dienstleistungen, die in einem Land produziert, bzw. erbracht wurden, addieren.

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1Aber wie addiert man nun so unterschiedliche Produkte wie Bohrinseln und CDs, Haarschnitte und Taxifahrten, Autos und Medikamente, Theatervorstellungen und Flugreisen? Notieren Sie hier Ihre Gedanken:

ÜIn Wirklichkeit ist diese Rechnung allerdings natürlich nicht ganz so einfach. Nicht alle Waren und Dienstleistungen haben einen Marktpreis. Was ist zum Beispiel mit den unentgeltlichen Leistungen, die der Staat zur Verfügung stellt, z.B. die Arbeitsleistung von Polizisten oder Lehrern? Da es für diese Leistungen keinen Marktpreis gibt, werden sie mit ihren Kosten (also dem Gehalt des Lehrers oder Polizisten) bewertet.

Im BIP werden nur diejenigen Güter erfasst, die in der laufenden Periode hergestellt wurden. Bereits existierende Güter werden nicht berücksichtigt. Der Bau eines Hauses zählt zum BIP, der Handel mit bestehenden Häusern nicht. Eine eventuelle Gebühr für den Immobilienmakler gehört aber ins BIP, weil seine Leistung in der laufenden Periode erbracht wird.

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1 1.2.1 Wertschöpfung

Da die meisten Produktionsprozesse mehrstufig verlaufen, gehen in das BIP nur die Endprodukte ein (Endprodukte sind solche Produkte, die nicht mehr weiter verarbeitet werden). So lassen sich mögliche Mehrfachzählungen vermeiden.

Um das zu verstehen, schauen Sie sich ein einfaches Beispiel an:

Ein Hersteller von Computern kauft bei einem Lieferanten Compu-terchips. Aus diesen (und anderen Teilen) baut er einen Computer zusammen und verkauft ihn.

Der Computerhersteller hat den Chip also nicht selbst produziert. Seine Leistung besteht darin, dass er aus den zugekauften Teilen ein neues Produkt herstellt. Er fügt den zugekauften Teilen einen zusätzlichen Wert hinzu.

Vorleistungen

Produkte, die von anderen Unternehmen zugekauft und wei-terverarbeitet werden, nennt man Vorleistungen. Dazu zählen Rohstoffe, Vorprodukte, Handelswaren und Reparaturleistun-gen.

In das BIP fließt nur der Preis des Endproduktes Computer ein. Der Preis der Vorleistung Chip bleibt unberücksichtigt, sein Wert steckt ja schon im Endpreis des Computers. Würde man den Chip auch noch dazuzählen, würde er doppelt ins BIP eingehen. Wenn Sie sich also dafür interessieren, welche Werte in einer Volkswirtschaft geschaffen werden, müssen solche Doppel- und Mehrfachzäh-lungen natürlich vermieden werden, weil ansonsten der Wert der geschaffenen Produkte weit überschätzt wird.

In der Praxis vermeidet man Doppelzählungen, indem man mit der sogenannten Wertschöpfung arbeitet. DEMO

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1Wertschöpfung

Wertschöpfung ist der Mehrwert, den ein Unternehmen im Produktionsprozess schafft. Die Wertschöpfung errechnet sich aus Verkaufserlös minus Vorleistungen.

Auf jeder Produktionsstufe wird nur die jeweilige Wertschöpfung zum BIP gerech-net.

Schauen Sie sich das an einem klassischen Beispiel an. Sie sehen hier die Dar-stellung eines vierstufigen Produktionsprozesses:

1. Verkauft ein Bauer Weizen um 100,- €, beträgt seine Wertschöp-fung 100,- €.

2. Ein Müller kauft den Weizen und macht daraus Mehl. Verkauft er dieses um 150,- €, so beträgt seine Wertschöpfung 50,- €. Das entspricht der Differenz zwischen Vorleistung (Bauer 100,- €) und Verkaufspreis (Müller 150,- €).

3. Ein Bäcker kauft das Mehl (150,- €) und verarbeitet es zu Brot. Dieses Brot verkauft er für 200,- € weiter (Wertschöpfung 50,- €).

4. Supermärkte kaufen das Brot beim Bäcker für 200,- € ein und verkaufen es an den Endverbraucher um 230,- € (Wertschöpfung 30,- €).

Wenn wir nun die Wertschöpfung aller vier Produktionsstufen zusam-menzählen (100,- € + 50,- € + 50,- € + 30,- € = 230,- €), so ent-spricht das genau dem Wert des Brotes, das an den Endverbraucher verkauft wurde.

Die Vorleistungen Weizen, Mehl und Brot gehen nicht ins Bruttoin-landsprodukt ein, sie stecken im Wert des Endproduktes.

Grafisch lässt sich das auch so zeigen:

Die Summe aller Wertschöpfungen einer Volkswirtschaft ergibt das Bruttoinlandsprodukt.

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Wert- schöpfung

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Vorleistung WEIZEN

Vorleistung MEHL

Vorleistung BROT

Bauer Müller Bäcker Supermarkt

Wert des Endproduktes

SUMME ALLER WERTSCHÖPFUNGEN = WERT DES ENDPRODUKTES

100,- € 100,- € 150,- €

50,- €

50,- €

30,- €

200,- €

230,- €

1.2.2 Welche Leistungen werden nicht im BIP erfasst?

Das BIP misst nicht alle in einem Land erbrachten Leistungen. Große Teile werden nicht erfasst, obwohl sie einen durchaus großen Anteil am BIP eines Landes haben.

Alle ■ Tätigkeiten im Haushalt: Das selbst gekochte Essen trägt nur inso-fern zum BIP bei, als dass die dafür nötigen Zutaten konsumiert werden; die Wertschöpfung der Hausfrau oder des Hausmannes (z.B. die Arbeit zur Zubereitung des Essens) werden nicht berücksichtigt.

Die ■ do-it-yourself-Bewegung: Wer möchte bestreiten, dass durch den Bau des eigenen Hauses ein Wert geschaffen wird. Im BIP wird dieser jedoch nicht berück-sichtigt, wohl aber der Einkauf der benötigten Materialien.

Die ■ „Schattenwirtschaft“ (Schwarzar-beit): Alle Leistungen, die am Staat vorbei steuerfrei erbracht werden, wie z.B. unver-steuerter Nachhilfeunterricht, die illegale Beschäftigung von Arbeitskräften oder der nicht gemeldete Untermieter zählen auch nicht zum BIP, obwohl ihr Umfang in Öster-reich auf etwa 10 % des BIP geschätzt wird.

1.2.3 Das BIP pro Kopf

Wenn man das BIP als Maß für den materiellen Wohlstand eines Landes her-anzieht, genügt es nicht, das reale BIP zu berechnen. Was ist wenn das reale BIP steigt, gleichzeitig aber auch die Bevölkerung? Was bleibt für den Einzelnen übrig? Das ist z.B. ein Problem in vielen Entwicklungsländern, wo das reale BIP zwar wächst, die Bevölkerung aber noch schneller zunimmt. Und wenn man den materiellen Wohlstand zweier Länder miteinander vergleichen will, ist das absolute BIP auch wenig geeignet. Natürlich hat z.B. Deutschland ein zehnmal höheres BIP als Österreich, aber man kann nicht sagen dass die Deutschen zehnmal reicher sind. In Deutschland leben schließlich auch zehnmal so viele Einwohner.

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1Für wirklich aussagekräftige Vergleiche bezieht man das BIP daher auf die Bevölkerungszahl („BIP pro Kopf“).

Die folgende Tabelle zeigt das BIP/Kopf für einige Länder (Stand 2008):

Quelle: Statistik Austria, Eurostat,OECD

www.statistik.atBIP pro Kopf Index

Luxemburg 205,7 Irland 110,6 Niederlande 109,8Österreich 100,0Schweden 98,4Dänemark 95,9Großbritannien 95,1Deutschland 94,3Belgien 93,5Finnland 93,5Frankreich 87,0Spanien 84,6Italien 81,3Zypern 77,2Griechenland 76,4Slowenien 74,0Tschechische Republik 65,0Portugal 61,3Malta 61,0Slowakei 58,5Estland 55,3Ungarn 51,2Litauen 49,6Polen 48,3Lettland 45,5Rumänien 37,4Bulgarien 32,5EU-27/EU-15/Eurozone 16 81,3/90,2/87,8

In der oben dargestellten Tabelle ist das österreichische BIP/Kopf des Jahres 2008 mit 100 angenommen. Der Wert 205,7 von Luxemburg bedeutet, dass das luxem-burgische BIP/Kopf um 105,7 % höher ist als das österreichische BIP/Kopf.

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1 Beim BIP/Kopf darf man aber nicht vergessen, dass es sich um eine Durch-schnittsrechnung handelt. Über die tatsächliche Verteilung des Wohlstandes sagt diese Zahl nichts aus, z.B. ob es in einem Land wenige sehr Reiche und viele Arme gibt wie z.B. in Brasilien oder ob das Einkommen gleichmäßiger verteilt ist wie in Österreich.

An der Aussagekraft des BIP als Messgröße für die wirtschaftliche Leistungsfä-higkeit eines Landes gibt es aber auch noch mehr Punkte auszusetzen...

1.2.4 BIP als Wohlstandsmaß

Das BIP gilt immer noch als wichtigster Maßstab für den Wohlstand eines Landes. Hohes BIP, hoher Wohlstand, niedriges BIP, niedriger Wohlstand, so lautet die einfache Formel. Das BIP zählt aber nur die Wirtschaftsaktivitäten zusammen und bewertet sie. Deswegen gibt es auch Kritik am BIP als Wohl-standsmaßstab:

Ob die jeweilige Aktivität Wohlstand steigernd ist wie z.B. eine innovative ■Erfindung zur Müllvermeidung, oder ob die Aktivität durch sinnlose Ver-schwendung von Rohstoffen zukünftigen Generationen das Leben schwer macht, wird im BIP nicht berücksichtigt.

Aktivitäten, durch die Bewohner eines Landes krank werden, die eine ■Luftverschmutzung verursachen oder die Gewässer verseuchen – sie alle können durchaus zu einer Erhöhung des BIP führen. Es ist aber fraglich, ob das als Wohlstand empfunden wird.

Auch die Beseitigung von Umweltschäden, die Entsorgung von Sonder- ■müll, die Rehabilitation von Unfallopfern, steigende Rüstungsausgaben wegen kriegerischer Auseinandersetzungen, der steigende Alkohol- und Tabakkonsum oder mehr Verkehrstote erhöhen das BIP und senken den Wohlstand.

Das BIP steigt, auch der Wohlstand?

Allerdings darf man bei aller berechtigten Kritik am BIP als Wohlstandsmaß nicht übersehen, dass oft ein sehr enger Zusammenhang zwischen dem BIP und verschiedenen Kennzahlen, die typischerweise als Wohlstandsindikatoren gelten, besteht.

Beispielsweise haben Länder, die ein hohes BIP erwirtschaften, tendenziell eine niedrigere Säuglingssterblichkeit, höhere Lebenserwartungen, ein besseres Gesundheitssystem, eine höhere Alphabetisierungsrate und einen besseren Zugang zu Bildung.

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11.2.5 Bruttonationaleinkommen (BNE)

Neben dem BIP gibt es noch andere volkswirtschaftliche/wirtschaftliche Begriffe, z.B.: Bruttonationaleinkommen, Bruttonationalprodukt und das Brutto-sozialprodukt. Das sind drei Bezeichnungen für ein und dieselbe Sache, wobei der Begriff des Bruttosozialprodukts nur bis 1999 verwendet wurde und seither als veraltet gilt.

Im Prinzip stehen sie für die gleiche Aussage wie das BIP. Sie gelten als Kennzahl für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Landes. Es muss jedoch auf fol-gende Unterscheidung geachtet werden:

Das ■ Bruttoinlandsprodukt erfasst alle Leistungen, die im Inland erwirtschaftet werden. Dabei ist es egal, ob die Lei-stung von Inländern oder von Ausländern erbracht wird. (Inlandskonzept).

Das ■ Bruttonationaleinkommen erfasst dagegen die Leistung von Inländern, egal ob diese im Inland oder im Ausland erbracht wird (Inländerkonzept).

Um vom BIP zum BNE zu kommen, subtrahiert man einfach die Einkommen der Ausländer im Inland vom BIP und addiert die Einkommen der Inländer im Ausland dazu.

1.3 Nominelles und reales Bruttoinlandsprodukt

Sieht man sich die Definition des BIP an, stellt man fest, dass das Bruttoinlands-produkt aus zwei Komponenten besteht, einer Mengenkomponente („alle Produkte und Dienstleistungen“) und einer Preiskomponente („bewertet zu Marktprei-sen“).

Das BIP steigt also, wenn entweder mehr produziert wird oder wenn die Preise (gemeint sind die Durchschnittspreise aller Güter) für die Waren und Dienstlei-stungen steigen oder wenn beides zutrifft.

Man unterscheidet zwischen nominellem und realem Bruttoinlandspro-dukt.

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Beim realen Bruttoinlandsprodukt wird die Preiskomponente konstant gehal-ten, es wird die reine Produktionssteigerung gemessen. Daher ist das reale BIP das korrekte Maß für die wirtschaftliche Leistung eines Landes.

Die folgende Abbildung zeigt das Wachstum des realen und des nominellen BIP von 1998 bis 2009. Die Grafik zeigt, dass das reale BIP-Wachstum im Betrach-tungszeitraum stets niedriger war als das nominelle Wachstum. In Abhängigkeit von der Inflationsrate lagen die Werte mal mehr zusammen (zu Beginn des Betrachtungszeitraums) oder auch mal mehr auseinander (bis 2008, danach wurde der Abstand wieder sehr gering).

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4

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- 2

- 4

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reales Wachstum

nominelles Wachstum

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

3,6 3,3 3,7 0,5 1,6 0,8 2,5 2,5 3,5 3,5 2,0 - 3,6 4,0 3,7 4,8 2,4 3,0 2,0 4,2 4,6 5,2 5,7 4 ,1 - 1,8

Reales und nominelles BIP-Wachstum in Österreich 1998 - 2009

Quelle: Statistik Austria

Die Grafik verdeutlicht auch, dass man mit der Interpretation von Zahlen über nominelles und reales Wachstum vorsichtig sein muss:

Im Jahr 2001 lag beispielsweise das nominelle Wachstum bei 2,4 %. Tatsäch-lich wuchs die Wirtschaft jedoch lediglich um 0,5 %. Zwei Jahre später lag das nominelle Wachstum bei nur 2,0 %. Allerdings legte die Wirtschaft real um 0,8 % zu.

Die Werte des nominellen Wachstums sind daher nur sehr, sehr eingeschränkt aussagekräftig, da man nicht weiß, ob ein nominelles Wachstum auf die Verän-derung der Preise oder der Produktion zurückzuführen ist. Das reale Wachstum hingegen weist die tatsächliche Veränderung der Wertschöpfung aus und ist folglich die interessantere Messgröße.

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