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111. L;riterfuchuii,.q eines eitinaigen Glintmers, v o n 1T€:l?cRlCif ROSE in Berlin. Anzalil von Glimmerarten, die Hiiificlit ilires Verlialtens gegeri das I,icht Scpriift hat, hat er niir eine einzige aufge- fiindeii, die man mit einigem Rcclite einen eiiiaxi- gel1 Gliriinier iieniicn kiiiinte. Sie fand ficli in ci- ner Iiier ill Berlin verkauften Somniliing fiLirifiIicr Mineralien, ohne Bczeicliiiung des Fluidortes ; walir- I'clieinlicli ilt fic dalier ails SiLirien. Fine vo:i rnii 1111- ternorninene Anal} re diefo iiierkwiirdigen Gliniiriers gab folgendes Ref'ultat : Kiefelerde 42,ox Eifenoxyd 4,93 Tlmnerde x6,oj Talkerde 25,97 Kali 765 FlufsPdure 0,68 Marigan eine geringe Spur 97.19 9- ') Die Refultate der Analyfen, welche Hr. Rofe vor zwei Jahren bei Hrn Berzelius von drei nordifclicn Glimmerarten (aus Fah- lun, Firinlaad uad Utiin) gemaclit 'hat, in denen er zuerR ei- net1 Gehalt an Flufsfiure (yon $ bis I $ Procent) sber gar keine Magnefia fand , und Hrn Dr. GrewRer*s ErzBhlung yon den Verhandlungen Ubor cirinxigen Glimmer, fiiidet mail in St.

Untersuchung eines einaxigen Glimmers

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Page 1: Untersuchung eines einaxigen Glimmers

111. L;riterfuchuii,.q eines eitinaigen Glintmers,

v o n

1T€:l?cRlCif ROSE in Berlin.

Anzalil von Glimmerarten, die Hiiificlit ilires Verlialtens gegeri

das I,icht Scpriift h a t , ha t er niir eine einzige aufge- fiindeii, die m a n mit einigem Rcclite einen eiiiaxi- gel1 Gliriinier iieniicn kiiiinte. Sie fand ficli in ci- ner Iiier ill Berlin verkauften Somniliing fiLirifiIicr Mineralien, ohne Bczeicliiiung des Fluidortes ; walir- I'clieinlicli ilt fic dalier ails SiLirien. Fine vo:i rn i i 1111-

ternorninene Anal} re d i e f o iiierkwiirdigen Gliniiriers gab folgendes Ref'ultat :

Kiefelerde 42,ox Eifenoxyd 4,93 Tlmnerde x6,oj Talkerde 25,97 Kali 765 FlufsPdure 0,68 Marigan eine geringe Spur

97.19 9-

') Die Refultate der Analyfen, welche Hr. Rofe vor zwei Jahren bei Hrn Berzelius von drei nordifclicn Glimmerarten (aus Fah- lun, Firinlaad uad Utiin) gemaclit 'hat, in denen er zuerR ei- net1 Gehalt an Flufsfiure (yon $ bis I $ Procent) sber ga r keine Magnefia fand , und Hrn Dr. GrewRer*s ErzBhlung yon den Verhandlungen Ubor cirinxigen Glimmer, fiiidet mail i n St.

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c 1 4 I Del* pol'se Verlufi i n diel'er AiialyCe riillrt

grijfstentlieils voii der Sch\vierigkeit Iicr, Tnlkerde und Knli quantitativ von eiiiander zii trennen. Alle Ver- fahrlingsarten, die man liierbei anwenden kann, kijll-

nen iinr anniiliernde Zahlen geben ; icli kenne durcli- aus keiiie Metliode , durch die 111;111 ZU einetn Ecllerll Refliltate c$angen kanii. Die Methode deren icll micfi bediente, uni den Gelislt des lialis zit befiim- men, war folgende.

Diinne Bll~ttclieii des Glimmers w d e l l mit I a l p terfanrem Baryte I'orgfdtig in einem Silbertiegel ge- IchicIitet iind gegliiht. Die gegluhte MaITe wurde in SalzCaure a~ifgelGfi, die Kiefelerde durcli Eintrockneii, die Baryterde durcll Sclimefelf%ure Thonerde und Eirenoxyd durcli Aninioniak abgercliieden. Die Fliif- figkeit wnrde darauf giiiizlich abgeraucht, und der Riick- fianJ, nadideni er To lange gegliilit worden, bis alles falz- faure nnd I'chwefelfaurc Animoniak verfliichtigt war, i n WaKer aufgeliih, und daiin niit elligCaureni B a v t ver- fetzt. Die Fliifigkcit wurdc vom Sc lmer Ipd l abfiltrirt llnd eingedickt , ihr Riickfiaiid gcgliiht uiid mit Waf- fer digerirt nnd das dadurch aufgelijfie kolilei1faul.e Kali eingetrocknet , gegluht gewo~en , in rdzfaures verwandelt und z,ur Vcrgleicliuiig micder gewopn.

Urn das Verlialtnifs der andern Befiandtheile zll fiiiden , wurde die Analyfe wiederliolt , der Glimmer

10. Jahrg. 1821 dierer Aondeii, S. I G ~ . Nach Hm Brewlter roll der Glimmer von Kariat in GrGnland einaxig, dler andre (Aminnth enthaltender aurgenommen) zweiaxig, die beiden Axen aber in einigen unter 45' in andern nur unter 14" gegen einander geneigt feyn. Ob auch der GrGnllndifche Glimmer 26 p. C. nlagnefia entbalte, verdieiit untsrfucht zu werden. Gilb.

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aber mit kohfenfaiirern Kali aufgefclilolIkn. Die Kie- felerde wurde, nar;lidem die gegliilite Mare i n Sa]z. liiure aufgeldi worden, durcli ESintrocknen auf gewiilin- liche Weice gewonnen. Nach dem Gliihen war r;k et- was, wenn gleicli relir wenig, zufagnrmcngelintert. Sie konnte dalier , obgleich fie vollig ausgegliilit worden, niclit ganz rein fcyn, da gegliilite reine Kiefelerde dae feinlie Pnlver bildet.

Die FliiiGgkeit, die von dcr Kiefelerde abfiltrirt worden, wurde mit Ammoniak niedergefchlagen , der Niederl'chlas mit kauliifcller Kalilange gekoch t , das durch diefe niclit aiifgelafie Eifenoxyd i n Salzfiiure aiifselijk, und die Aufl6l;ing mit Ammoniak neutralifirt, llnd rnit bernlieinfaurem Ammoniak gef81h. Aus der AuflGl'ung in kanfiil'cliem Kali wurde die Tlronerde diircli Salzfiiure gefrillt , in derfelben aufgelijfi, iind dann diircli kolilcnfaures Ammoniak von Neuem ge- fdlt.

Die voii den1 durch Ammoniak erzeugten Nieder- Iclilag abfiltrirte Fliifigkcit, und die Fliifigkeit , tvel- che vom bernfieinfauren Eifen abfiltrirt worden war, wurden zufamnien gegolTep, bis zu einem fchickli- clien Voliimen abgedampft , nnd mit einer Auflijfiing von kohlenfanrem Kali verfetzt, To dak alle ammo- niakalil'clien Salze vollliiindig zerlegt werden konnten, und dann volljg abgedanipft ; die trockne MaKe wurde darauf wieder i n WaKer aufgeliifi, mit denifelben ge- koclit , uiid dio erhaltene Magnelia abntrirt. DieL miirde ge&iht, SewoGen und in Salzfwre aufgel64 wobei Iich , mie dieCs bei AnalXfcn kieElerde - haltigor FoIGlien fall immer iler Fall ill, etwas Kiefelerde ab- lcliied. Die kleino Spur von Mangan2 welche die

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[ 16 1 Mdgnefia ciitliielt , war zu Seriiig , iiiii abgeCcliiedeii mi wcrden.

.Die Znfammenenterung der nacli dierer Metliode erlialtencn Kiefelcrde konnte nur davon lierriiliren, dafs aiicli dierer Glimmer F l d Z i u r e eiitliielt , i n wcl- .&ern Falle Iicli auf das iinaufliisliclie FliiI's - SiIicat des Kalis b& der Anal+ rnit der Kiefelcrde verbundan ha- bell nd'ste, und Gch nicht vollfiiindig durcli Salzl'mc zcrl'etzt liaben koniite. Diirch das Gliilien verlor cs die Fldsfature; das wenige Kali abcr verband ficli mit dcr KieIelerde zii eincr znraniniengelinterten Blaflc.

Urn den Gelialt der FlufsPinre iind die riclitige Menge der hiefelerde zii befiinimen, inufste dalier cliu

Analyfe zum Jritten Male wiederliolt werden. Die Metliode, die icli dazn anwciidete, war ganz diefelbc, dereii lich Berzelius bei der UnterI'uchnng des T o p - fe'es bedient hat.

Da dieIhr Glimmer einer )Iitze ausgefetzt diircli welclie andere von inir unterfiichte GIinimerapten ill- rcn G e l d ail WaiTer und Fl~~fsCgnre vcrloren, nnver- gndert blieb, Ibwolil den1 gufsern Aiil'ehn nacli , als auch im Gewiclite, lo war mir die Auffiiidnrig der F l u f s h r e in ihm unerwartet. In einer Abliandlung, die ich vor zwei Jahren bekannt niaclite *), gab icli als ein Kennzeiclien der Glimmerarten, die vie1 Pluk- h i e enthalten, an7 dal's fie fchon durcli niclit 211 hef- tiges Gliihen ilireii inetallifcheii Glaiiz verlieren iind matt werdeii ; die mit Seriiigeii Spuren von Flufsfmre hingegen lollen iiacli meiner Angabe wohl durclis Gliilien ilire Farbe veriiiideru , aber die game Statrke

'1 Schweiggers Jburaal Band 29. S. 982. und folg.

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des metalliblien Glnnzes beibehalten. Diefer iinter- liichte Gliinrtier liingegen e i i h l t melir F1ufshnI-e 71s

der Glimmer voii Utii, <lcr Lehr leicht d i d 1 cine (nic!,t zii liarke) Hitze reinen Glanz verlicrt, bei welclier je-

ner noch ganz iinveriindert bleiht. Dns Mattwerdcn bei niclit l'elir holier 'Temperatur i5 nlfo, obgleicli es

YOU dem Verliifle der Fliil'sl$iire 6CWil'S I~erriili~Y, doc11 kain Kennzeichen cines g r o k r n Gelialts ilerl'eiben. Es fcheint , clal> wenii der C;limriier zugleich Spiiren von Wallkr critlitilt, die 1:luTsl'hr.c frti!ier entweicht, a h wen11 dieLe fehleii, llnd d a n n durch niclit fehr Iio- he Temperatiir iiiiitt w i d . Wird cler Ilitzegrad a!>er i e ~ i r erliii~it, 1; verliert aucIi der einaxige Glinimer feinen Glnnz, und dabei niclit v ~ l l i l ; zivei Proceiit hi- nes Gewichtes.

W a s die clicmifche ZiiTammenTetziing dicfes GIim- niers betrifft, To heht man, dsl's fie bedeutend abweiclit von der Ziil'ainmenfetzung der drei voii m i r Sriiiier niiterfiichten Glimmerarten. Fiir d i d . liatte icli a h einc wrlirCclieinliche Formel angegeben .KS3 + 12 f f l S; fie prl'stc p i t anf alle drei, die a d 1 in ilireni Verhn1:ea gegen das Licht ganz iibereinrtinimen. Oh in& Rcn

das Kali wirklicli als TriIilicat in diefen Glimmerartca entlialten ifi , will ich nicht mit GewiCsheit b e l i m p ten, da diefes bei dem geringen Sauerlloffgehalte des Ralis iuid bei der Schwierigkeit, die wirkliclle Menge deKelben zii finden, f ~ h w e r zii bcff immcri ifi. Dqe- gen ifi es gewirs, dafs Eifenoxyd und Thonerdc a h Si- licate in den ziveiaxigen Glimn~ern enthalteii find, und d a 6 beidey da fie ifomorph find, in ihnen fich gegen; lei t i g austaulhen.

Anrial. d. PbjSk. n. 71. St. I . J. 18aa. St. 5. B

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1 18 1 I11 dem yon mir unterlilcliten einaxigeli Gliiiiiner

2' onthalt

die Kierelnde 21,13 Procent SauerRoll das Eifenoxyd ID;[

die Thonerde 7,50 die Magnelio ro,o5 das Kali I,@

die FlafsMure 4 5

Wir fehen, hieraus, dafa der SauerliofT dler Eden cu-

fammen genommen gleich ifi dem der Kierelerde ; dal's ferner der SaucrRoff der Balm mit drei Atomen Sauerfioff (Eifenoxyd und Thonerde) nnd der des Kalis gleicll ifi dem SauerRoff der Ngnelia. Es witre daher maglich, dafi dierer Glimmer befiiinde aua gewohnlichem zwei- axigen Glimmer (oder aus Silicaten von Bden mit drei Atomen SauerRoff , vereinigt rnit KaK Silicat, wie die Glimmer, die ich friiher unterfucht hrbe) iind ails -Glimmer, der auo Silicaten von Bafen mit zwei Ato- men SauerRoff, wie die MagneGa iR, dmch welclic Verbindung vielleicllt das merkwiirdige Verhalten die. fes Glimmers gegen das Licht liervorgebracht wid.

Die zweiaxigen Glimmer unterkheiden fich auch durch ihr Verhalten gegen Siiureii von diekm einaxi- gen. Jene find d ~ ~ r c l l a i i ~ unaufloslicli in den firkrten Sdturen; niclit To diel'er, der obgleich rchwcr, doclt fehr bembrkbar durcli DiSeRion mit SRnren aiigegrif. fen wird.

Herr Pel'cliier in Genf hat neulich eitie Ab- handliing bekannt gemacht *), in welclter er behaup tet , in vielen Glimmerarten Titanoxyd in bedeniendci

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'9 3 Menge gefnnden e n liaben. Ich habe alle Glimmerar- ten, die er anfiihrt, der I'riifung mit dem Lothrollre unterworfen, jedoch in allen keine Spur vgn Titan- oxyd fiiiden kanneii, obgleich das Titanoxyd ZLI de- 11011 Subfianzen gehort , die vor dem Liithrohre lei& durch ihre Reactionen, die Ge den FluKen ertbeilen, ent- deckt werdeii konnen.) Herr Pebliier hat den Glimmer init Calpeterlaurem Earyt a i i fge~chlo~en , die gegliilite MaITe in Salzftiure anfgelofi, die Aufliihng mit kolilen- &wren1 Amnioniak iiberhttigt , iind atis der davon abfil- trirteii FliiIGgkeit das Titaiioxyd abgelcllieden. Es ift iiidefleii nicht miiglich auf diere Art Titanoxyd zu er- halten, da es in Sxureii aufgelaft aiis dieren Aliflahn- gen dnrch kohlenlaures Ammoniak ganz gefdlt wird '9,

'

*) Ich habe Hrn Peichier's Auffatz im Joarn. do Phyh Oct. noch einmal mit meiner freien Ueberfetzung d e l l b e n in Stack 3. diefer Annal. verglicben, und mich von der Treus derfelben wiederum iiberzeugt. L a diJolution fu t /uper/aturh avac lo carbonate Zammonioqas, fagt er, j s t t i s fur nn Jiltre, Is li- quids dvapori d jkcitd; st la ma& Ialinr obtenue, ahn11ff6~ juBi/Mlmant danr nn crau/ot & pht inr pour en volatiliIer Phydroohlarate d'mnnroninqua. fournit atc. . . . Blofs von die- fer Salzrnaiie iit in feiner Analyfe die Rede, in ihr findet er das Titanoxyd ; von einrm Niebsrfchlage, welchen die mit koh- lenfaurem Ammooiak ilberfattigte Aufliifiing beim Filtriren aot dem Filtrum zurilek gelaaen habe, wird dagagen nirgendr ein Wort gefagt, and doch mlifste geradc diefees Filtrat, nach Hrn Rofe's Bemerktmg, dlss Titanoiyd in lich fcbliehen, weun der Glimmer iiberhaupt Titanoxyd entbielte. Gilb,