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INSTITUT FÜR BAUSTOFFE, MASSIVBAU UND BRANDSCHUTZ AMTLICHE MATERIALPRÜFANSTALT FÜR DAS BAUWESEN . 1 . i TU BRAUNSCHWEIG UNTERSUCHUNGEN ZUR WIRTSCHAFTLICHEN SANIERUNG UND BESTANDSERHALTUNG GESCHÄDIGTER STAHLSTEINDECKEN Abschlußbericht vorgelegt von Univ. Prof. em. Dr.-lng. Dr.-lng. E.h. K. Kordina Dipl.-lng. E. Gunkler September 1991 Bl8Ll0THE:l< Jnst!tut i :: ... >.' . c ·.:' Er.-,ndsc.I1Utz der Tee:·,,,;, L .·" · .,.:·,::,c:'l'··:eig Das Forschungsvorhaben wurde gefördert vom Niedersächsischen Minister für Wissenschaft und Kunst Aktenzeichen: 21 02 - B V 4 e - 11 /88 Beethovenstraße 52 · D-3300 Braunschweig · Tel. (0531) 391-5431 · Telex 952698 ibstb d · Telefax (0531) 391 -45 73 http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00057787 21/10/2014

Untersuchungen zur wirtschaftlichen Sanierung und ... · Oie Geschoßdecke des Wirtschaftsgebäudes, Block 56 der Ziethen-Kaserne in Göttingen besteht aus Stahlbetonunterzügen mit

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INSTITUT FÜR BAUSTOFFE, MASSIVBAU UND BRANDSCHUTZ

AMTLICHE MATERIALPRÜFANSTALT FÜR DAS BAUWESEN

. 1 . i

TU BRAUNSCHWEIG

UNTERSUCHUNGEN ZUR WIRTSCHAFTLICHEN SANIERUNG UND BESTANDSERHALTUNG

GESCHÄDIGTER STAHLSTEINDECKEN

Abschlußbericht

vorgelegt von

Univ. Prof. em. Dr.-lng. Dr.-lng. E.h. K. Kordina

Dipl.-lng. E. Gunkler

September 1991

Bl8Ll0THE:l< Jnst!tut fü~ C..;·.·:~o;;;;;, i :: ... >.' . c ·.:' Er.-,ndsc.I1Utz

der Tee:·,,,;, ct;~~:~ L .·" · .,.:·,::,c:'l'··:eig

Das Forschungsvorhaben wurde gefördert vom Niedersächsischen Minister für Wissenschaft und Kunst Aktenzeichen: 21 02 - B V 4 e - 11 /88

Beethovenstraße 52 · D-3300 Braunschweig · Tel. (0531) 391-5431 · Telex 952698 ibstb d · Telefax (0531) 391 -45 73 http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00057787 21/10/2014

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Inhaltsverzeichnis

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1.0 Einleitung ..................................................... 1

2.0 Sanierung aus vorhandener Gebäuden entnommener Stahlstein-decken. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

2.1 Begriffsbestimmung 3 2.2 Entnahme vorgeschädigter Plattenstreifen aus

Stahlsteindecken vorhandener Gebäude..................... 6 2.3 Materialuntersuchungen zur Schadensanalyse der Decken

und zur Bestimmung mechanischer Kennwerte der vorhan-denen Deckenbaustoffe.................................... 9 2 . 3 . 1 Beton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

2.3.2 Deckenziegel....................................... 13 2.3.3 Betonstahl......................................... 14

2.4 Schadensbeurteilung...................................... 15 2.5 Sanierungskonzept und Durchführung der

Sanierungsmaßnahmen............. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

3.0 Untersuchungsprogramm und Beschreibung der Prüfeinrichtung..... 19 3.1 Beschreibung der Prüfeinrichtung zur Untersuchung der

Stahlsteindecken......................................... 19 3.2 Untersuchungen an verstärkten Stahlsteindecken........... 19

3.2.1 Abmessungen und Belastung der Prüfkörper........... 19 3.2.2 Versuchsprogramm................................... 21

3.3 Ergänzende Untersuchungen zur Bestimmung mechanischer Kennwerte der Sanierungsbaustoffe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 3.3.1 Betonartige Werkstoffe............................. 21 3. 3. 2 Betonstahl und Laschenstahl St 37.2... . . . . . . . . . . . . . 22

4.0 Versuchsdurchführung und Prüfergebnisse........................ 23 4.1 Untersuchungen an Stahlsteindecken..... . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 4.2 Materialuntersuchungen der Sanierungsbaustoffe........... 28

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4.2.1 PCC-Stahlfaserspritzmörtel......................... 28 4.2.2 Micro-silica-modifizierte Mörtel und Betone........ 30 4.2.3 Verbundestrich..................................... 32 4.2.4 Füllbeton der Deckenplatte Gö 3.................... 33 4.2.5 Aufbeton der Deckenplatte He 3..................... 34 4. 2. 6 Betonstah 1 und Laschenstah 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

5.0 Rechnerische Überprüfunq der Versuchsergebnisse der Deckenplatte................................................... 36 5.1 Statisches System und gemessene Bruchschnittgrößen....... 36 5.2 Biegetragfähigkeit und Verformungsverhalten von

Stahlsteindecken......................................... 38 5. 2. 1 Rechenmode 11 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 5. 2. 2 Werkstoffgesetze. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40

5.2.2.1 Betonartige Werkstoffe..................... 41 5.2.2.2 PCC-Stahlfaserspritzmörtel................. 45 5.2.2.3 Betonstahl und Laschenstahl................ 48

5.2.3 Berechnung der inneren Bruchmomente................ 49 5.2.4 Wiedergabe und Kommentierung der berechneten

Durchbiegungen................................. . . . . 51 5.3 Schubtragverhalten verstärkter Stahlsteindecken.......... 56

5.3.1 Tragmodell......................................... 56 5. 3. 2 Schubnachweis............ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60

6.0 Bewertung des Sanierunqserfolges............................... 62

7. 0 Zusammenfassung. . . . . . . . • . . . . . . . . . . . . . . . • . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64

Literaturverzeichnis ................................................. 66

Anhang Tabellen ab Tabelle 17 ............................................... Bilder ab Bild 24 ....................................................

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1.0 Einleitung

Zwischen 1910 und 1950 errichtete Wohn-, Gewerbe- und Verwaltungswände ent­halten Geschoßdecken, die oftmals als Stahlsteindecken hergestellt wurden. Diese bestehen aus in Deckenspannrichtung verlegten Deckensteinen aus Bims­beton oder Ziegelmaterial mit dazwischen liegenden Rippen aus Ortbeton, die die statisch erforderliche Bewehrung enthalten. In manchen Fällen wurde der Tragquerschnitt durch eine auf den Deckenziegeln angeordnete Druckbeton­schicht ergänzt.

Infolge unzureichender Verdichtung weist der Ortbeton der Rippen und der Druckbetonschicht in vielen Fällen eine porenreiche Gefügestruktur auf. Die Bewehrung in den ca. 5 cm breiten Rippen besitzt häufig eine unzureichende Betondeckung und die Karbonatisierungsfront des Rippenbetons liegt oftmals höher als die Biegebewehrung. Bei entsprechenden klimatischen Bedingungen wird hierdurch die Korrosion der Bewehrung begünstigt. Dies führte wiederholt zu Schäden an Stahlsteindecken, die in Form großflächiger Abplatzungen der unteren Schale der Deckensteine an der Deckenunterseite zu erkennen sind.

Zur Behebung der Schäden wurden in der Vergangenheit Sanierungsverfahren entwickelt, die den Ersatz der Stahlsteindecken durch Stahlbetonvollplatten oder den Einbau von Abfangkonstruktionen in Form von Stahl- oder Stahlbe­tonunterzügen vorsehen. Die Durchführung derartiger Sanierungsmaßnahmen ist aufwendig, kostenintensiv und mit längeren Nutzungsunterbrechnungen der Ge­bäude verbunden. Außerdem wird hierbei die Tragfähigkeit ungeschädigter Deckenbereiche nur unzureichend oder gar nicht genutzt.

Ziel des Forschungsvorhabens, über dessen Ergebnisse im folgenden berichtet wird, war die Entwicklung und experimentelle Untersuchung von Ver­stärkungsmaßnahmen für schadhafte Stahlsteindecken, die eine weitestgehende Erhaltung der Bausubstanz ermöglichen. Hierbei stand die Wiederherstellung oder Erhöhung der ursprünglichen Tragfähigkeit der Stahlsteindecken im Vor­dergrund der Untersuchungen.

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Im Hinblick auf die Berücksichtigung in der Praxis auftretender Schäden waren in einem ersten Arbeitsschritt vorgeschädigte Stahlsteindeckenele­

mente werksüb 1 i eher Abmessungen aus vorhandenen Gebäuden zu entnehmen, um

diese anschließend in der Versuchshalle zu verstärken und ihre Tragfähig­

keit zu prüfen.

Bei der Beschaffung geeigneter Deckenplatten wurde das Institut für Bau­

stoffe, Massivbau und Brandschutz (iBMB) der TU Braunschweig in dankens­

werter Weise von den Staatshochbauämtern Göttingen und Braunschweig unter­

stützt. Der Transport der Deckenelemente vom Entnahmeort zum Institut wurde

unentgeltlich vom Technischen Hilfswerk Braunschweig und Wolfenbüttel orga­

nisiert und durchgeführt. Auch diesen Dienststellen sei an dieser Stelle gedankt.

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2.0 Sanierung aus vorhandenen Gebäuden entnommener Stahlsteindecken

2.1 Begriffsbestimmung

Da Stahlsteindecken und Stahlbetonrippendecken Hohlkörper aus werksmäßig vorgefertigten Formsteinen enthalten, werden beide Deckenkonstruktionen häufig miteinander verwechselt. Zum besseren Verständnis soll daher eine Erläuterung der Unterscheidungsmerkmale beider Deckenkonstruktionen den weiteren Ausführungen voran gestellt werden.

Stahlsteindecken und Stahlbetonrippendecken mit Hohlkörpern untersehe i den sich durch folgende Konstruktionsmerkmale:

Stahlbetonrippendecken sind Flächentragwerke, die aus in einem Arbeitsgang betonierten T -förmi gen Rippenbalken bestehen, deren 1 i chter Rippenabstand maximal 70 cm betragen darf. Die Druckplatte erhält nur eine einfache Quer­bewehrung zur Sicherung ihrer Quersteifigkeit. Die Zugbewehrung wird in den Rippen verlegt, so daß eine Stah 1 betonri ppendecke statisch als ein System von quersteif untereinander verbundenen, parallel angeordneter T-Balken be­schrieben werden kann. In vielen Fällen sollen die zwischen den Rippen vor­handenen Aussparungen nach der Fertigstellung der Decke nicht sichtbar bleiben. Aus diesem Grunde werden zwischen den Rippen Füllkörper aus Zie­gelmaterial oder Bimsbeton angeordnet, die statisch mitwirkend oder nicht tragend ausgebildet werden können. Sie dienen zusätzlich als Schalung, schaffen eine ebene Untersicht der Decke und erhöhen das Wärme- und Schall­dämmaß der Geschoßdecken. Die Druckbetonschicht von Stahlbetonrippendecken muß mindestens 5 cm dick sein bzw. ihre Höhe mindestens 1/10 des 1 i chten Rippenabstandes betragen. Die Rippen haben eine Mindestdicke von 5 cm und aufgrund von Regelabmessungen der Deckensteine einen Achsabstand von 25 bis 50 cm. Die Anforderungen an Deckenziegel von Stahlbetonrippendecken sind in DIN 4160 "Ziegel für Decken: statisch nicht mitwirkend", Ausgabe August 1978 und DIN 4159 "Ziegel für Decken und Wandtafeln: statisch mitwirkend", Ausgabe April 1978 geregelt. Ihre äußere Form ist in Bild 01 dargestellt.

Die Bilder 24 bis 91 und die Tabellen 17 bis 37 befinden sich im Anhang dieses Berichtes.

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Bild 01: Querschnitt von Stahlbetonrippendecke mit Deckenziegeln /1/

Vorschriften über die Bemessung und Ausführung von Stahlsteindecken wurden in einer eigenen Norm zuletzt in DIN 1046, Ausgabe August 1943 bzw. im Er­gänzungserlaß zu DIN 1046 vom 20.07.1962 festgelegt. Später wurden diese Vorschriften durch Einführung von DIN 1045, Ausgabe Januar 1972, ersetzt.

Stahl steindecken sind Verbundtragwerke, bei denen druckfeste Voll- oder Hohlsteine, meist aus gebranntem Ton, die statische Aufgabe der Kraftüber­tragung übernehmen müssen. Eine Betondruckschicht ist bei Stahlsteindecken nicht erforderlich, aber möglich. Falls eine Druckbetonschicht angeordnet wird, darf diese nicht dünner als 2 cm und nicht dicker als 5 cm sein. Wäh­rend bei den Stahlbetonrippendecken an die Hohlkörper keine besonderen Fe­stigkeitsanforderungen gestellt werden, müssen die Deckenziegel von Stahl­steindecken hinsichtlich ihrer Festigke·itseigenschaften stets bestimmten Mindestanforderungen genügen. Diese sind in DIN 4159 festgelegt. Die erfor­derl i ehe Betonstahl bewehrung wird in den Längsfugen der Deckensteine ver­legt. Die Längsfugen zwischen den Deckensteinen werden mit Beton vergossen,

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wodurch ca. 5 cm breite Längsrippen entstehen. Ihr Abstand in Deckenquer­richtung beträgt je nach der Breite der Deckensteine 20 cm oder 25 cm (Bild 02). Der Unterschied zu Stahlbeton-Rippendecken mit Füllkörpern ist ver­gleichsweise gering.

Zum Ausbetonieren der Rippen und Stoßfugen sowie in Vollbetonstreifen von Stahlsteindecken, war vor Einführung der DIN 1045, Ausgabe Januar 1972, ein Beton der Güte B 160 oder B 225 zu verwenden. Nach Einführung von DIN 1045 (Ausgabe 1972) mußte der Beton mindestens der Güteklasse B 15 entsprechen.

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Bild 02: Querschnitt von Stahlsteindecken /1/

Aufgrund der genannten Unterscheidungsmerkmale handelt es sich bei den im Zusammenhang mit diesem Forschungsvorhaben untersuchten Prüfkörpern um Plattenstreifen von Stahlbetonrippendecken mit nichttragenden Deckenstei­nen.

Da an Stahlsteindecken und Stahlbetonrippendecken mit Hohlkörpern Schäden gleichen Erscheinungsbildes und vergleichbaren Auswirkungen auf die Trag­wirkung und Dauerhaftigkeit der Decken auftreten, erscheint eine Unter­scheidung beider Deckenarten in den weiteren Ausführungen nicht erforder­lich. Vereinfachend wird daher im folgenden stets der Begriff "Stahlsteindecke" verwendet.

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2.2 Entnahme vorgeschädigter Plattenstreifen aus Stahlsteindecken vorhande­

ner Gebäude

Die zur nachträglichen Verstärkung vorgesehenen Versuchskörper sollten pra­xisübliche Vorschädigungen aufweisen. Daher wurden vorgeschädigte Platten­streifen raumgroßer Länge aus Stahlsteindecken vorhandener Gebäude entnom­men. Hierzu wurden von den Staatshochbauämtern Braunschweig und Göttingen geeignete Gebäude zur Verfügung gestellt.

Für die Entnahme von Versuchskörpern wurde das ehemalige Stabsgebäude der Luftwaffenkaserne in Helmstedt, Marienthal-Horst und das Wirtschaftsge­bäude, Block 56 der Ziethen-Kaserne in Göttingen ausgewählt. Im folgenden werden die Versuchskörper entsprechend ihrem Entnahmeort mit He (für Helm­stedt) und Gö (für Göttingen) bezeichnet.

An den Stahlsteindecken waren folgende, äußerlich sichtbare Schäden zu er­kennen:

Stahlsteindecke "Helmstedt" (Bilder 24 und 25):

Die untere Hälfte der Deckensteine hatte sich an e1n1gen Stellen der Dek­kenunterseite schalenförmig abgelöst. Die dadurch freigelegte Rippenbeweh­rung der Stahlsteindecke zeigte starke Korrosionsmerkmale. Die Betondeckung betrug oftmals weniger als 0,5 cm. Der Rippenbeton hatte ein poröses Gefüge und 1 ieß sich leicht mit einem Meißel zwischen den Deckensteinen heraus­kratzen. Das Kasernengebäude in Helmstedt war mehrere Jahre lang nicht ge­nutzt worden und die Fenster zu den Kellerräumen unter den Stahlsteindecken defekt. Somit war davon auszugehen, daß über längere Zeiträume wechselnde Klimabedingungen und Witterungseinflüsse zur Korrosion auch nicht freilie­gender Bereiche der Deckenbewehrung geführt haben.

Stahlsteindecke "Göttingen":

Im Zusammenhang mit einer Begutachtung des Gebäudes 56 durch ein vom Staatshochbauamt Göttingen beauftragtes Ingenieurbüro wurde an einigen Stellen der Geschoßdecke der Fußbodenaufbau entfernt und dabei starke Riß­bildungen senkrecht zur Deckenspannrichtung, ca. 1,0 m von den Deckenaufla­gern entfernt, festgestellt. Die Risse waren an der Ober- und Unterseite

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der Decke erkennbar; sie verliefen nahezu senkrecht durch den Deckenquer­

schnitt. Offensichtlich handelte es sich hier um einen Biegeriß, da eine

obere Bewehrung der auf Stahlbetonunterzügen aufgelagerten, durchlaufenden

Stahlsteindecke - von Schubaufbiegungen abgesehen - fehlte. Die Druckbeton­

schicht der Stahlsteindecke mit einer Dicke von maximal 3 cm entsprach

nicht den Anforderungen der DIN 1045. Aufgrund der dünnen Druckbetonschicht

war davon auszugehen, daß die Druckzone des Biegequerschnittes der Decke

auch Bereiche der Füllkörper mit einschloß, wofür diese aufgrund ihrer

Querschnittsgeometrie nicht geeignet sind. Nach Auskunft des Staatshochbau­

amtes Göttingen bestand bei extrem hoher Belastung der Decke an einigen

Stellen sogar die Gefahr des Herausfallens einzelner Füllkörper.

Druckfestigkeitsuntersuchungen an Bohrkernen ergaben Prüfergebnisse, die

eine Einstufung des Deckenbetons in die bei der Erstellung des Gebäudes im

Jahre 1935 geforderten Festigkeitsklasse B 225 (alt) nicht zuließ /2/. In

den meisten Fällen wurden Betondruckfest igkeiten festgestellt, die denen

eines B 120 entsprachen.

Aus den Kasernengebäuden in Hel mstedt und Göttingen wurden jeweils vier

Plattenstreifen entnommen. Sie werden im fo 1 genden mit He 0 bis He 3 bzw.

Gö 0 bis Gö 3 bezeichnet. Querschnitt und vollständiger Deckenaufbau der

Stahlsteindecken ist in den Bildern 03 und 04 dargestellt.

Oie Geschoßdecke des Wirtschaftsgebäudes, Block 56 der Ziethen-Kaserne in

Göttingen besteht aus Stahlbetonunterzügen mit einem Achsabstand von 3,0 m

und dazwischenliegenden Feldern, die als Stahlsteindecken ausgebildet sind.

Beiderseits der Unterzüge sind zusätzlich Vollbetonstreifen mit einer

Breite von 45 cm angeordnet. Querschnitt und Aufbau der Stahlsteindecken­

felder sind Bild 04 zu entnehmen.

Zur Sicherung der Versuchskörper während ihres Ausbaus und Transportes,

wurden unter den einzelnen Plattenstreifen "Hebeschlitten" aus Kanthölzern

und Stahlprofilen angebracht.

Danach wurden die Deckenteile unterschalt und in den Eckpunkten der heraus­

zutrennenden Versuchskörper Überschnittbohrungen 121 200 angeordnet. Danach

konnten die Einzelelemente mit einem Diamant-Fugenschneider aus den Ge­

schoßdecken herausgetrennt, auf einen LKW verladen und nach Braunschwei g

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gebracht werden. Die Bilder 26 bis 29 zeigen diese Arbeitsschritte im ein­

zelnen.

Die Anordnung der vorhandenen Biegebewehrung der unverstärkten Stahlstein­decken ist den Bewehrungsplänen des Bildes 30 zu entnehmen.

1 cm Aspholtestrich 3 cm Zementestri:tl 3 an Holzwolleleichtbouplatte Arbeitsfuge

Bild 03: Aufbau der Kellerdecke des ehemaligen Stabsgebäudes der Luftwaf­fenkaserne Helmstedt, Marienthal-Horst

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Aufbau der Erdgeschoßdecke des Wirtschaftsgebäudes, Block 56, der Ziethen-Kaserne in Göttingen

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2. 3 Material Untersuchungen zur Schadensanalyse der Decken und zur Best im­mung mechanischer Kennwerte der vorhandenen Deckenbaustoffe

2.3.1 Beton

Die Druckfestigkeit des Rippen- und Druckbetons wurde an Bohrkernen 0 50 mm (h/d = 1} ermittelt, die senkrecht oder parallel zur Deckenspannrichtung aus gesondert entnommenen Probestücken der Stahlsteindecken erbohrt worden waren. Normalerweise werden Bohrkerne nur in vertikaler Richtung, senkrecht zur Deckenebene, entnommen, da hiermit verbundene Beschädigungen der Dek­kenplatten vergleichsweise gering sind. Bei der Prüfung derartiger Bohr­kerne geht man davon aus, daß die Druckfestigkeit ordnungsgemäß eingebrach­ten Betons richtungsunabhängig ist. Diese Vorgehensweise erscheint bei der Prüfung der Betone von Stahlsteindecken nicht sinnvoll. Eine ausreichende Verdichtung des Betons von Stahlsteindecken ist sehr schwierig durchführ­bar. Daher sind richtungsunabhängige Betoneigenschaften nicht zu erwarten.

Zur Einordnung des Deckenbetons in Betonfestigkeitsklassen nach DIN 1045, Abschnitt 6.5.1, wurden die an Bohrkernen ermittelten Druckfestigkeitswerte in auf einem Probewürfel mit 200 mm Kantenlänge bezogene Festigkeitswerte umgerechnet.

Wie erwartet, differieren die Ergebnisse der Druckfestigkeitsprüfungen von senkrecht und para 11 e 1 zur Deckenebene entnommenen Bohrkernen erheb 1 i eh. Tabelle 01 enthält die Zusammenstellung der Prüfergebnisse.

Bei der Prüfung des Mittelwertunterschiedes auf Signifikanz mit Hilfe des t-Tests nach Student konnte nachgewiesen werden, daß die Druckfestigkeits­werte in unterschiedlicher Richtung erbohrter Prüfkörper verschiedenen Grundgesamtheiten zuzuordnen sind. Eine Zusammenfassung in ein Prüfkollek­tiv ist somit nicht zulässig.

Die Ursache für den Mitte 1 wertunterschied der Druckfest igkei tsergebni sse von Bohrkernen, die aus der "Helmstedter" Stahlsteindecke entnommen worden waren, kann wie folgt erklärt werden:

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Stahlsteindecke Stahlsteindecke "Helmstedt" "Göttingen"

ll I l_ II I l_ zur Deckenbewehrung zur Deckenbewehrung

Mitte!wert der Rohdichte p (kg/m )

1894 1945 2337,6 2266

Variationskoeffizient (%) 2,7 2,3 1,0 2,2

Mittelwert der Oruckfestig-9,0 61,8 39,9 keit an Bo~rkernenen 0 50 mm 6,6

Pcso (MN/m )

Prüfkörperanzahl 26 14 21 11

Variationskoeffizient (%) 17,9 8,8 9,3 27

Würfelfestigkeit (MN/m2) 5,9 8,1 55,6 35,97 Pw2oo aus Pw2oo = 0, 9 · ßcso

5 %-Fraktil2 von Pw200 (MN/m )

4,1 6,7 46,16 15,6

Betonfestigkeitsklasse gemäß < B 5 B 5 B 45 B 15 DIN 1045, Abschnitt 6.5.1

Tabelle 01: Ergebnisse der Druckfestigkeitsprüfungen an Betonbohrkernen, die aus dem Rippenbeton der Stahlsteindecken erbohrt worden waren

Bei der Untersuchung des Deckenquerschnittes wurde eine Betonierfuge in der Druckbetonschicht festgestellt (Bild 31), die auf die Einbringung des Be­tons in zwei zeitlich versetzten Arbeitsschritten schließen läßt. Offenbar waren die Rippen der Stahlsteindecke in einem ersten Arbeitsgang betoniert worden und die Erhärtung des Betons zum Zeitpunkt der Aufbringung der Druckbetonschicht bereits weit fortgeschritten. Demzufolge war eine Verbin­dung beider Betonschichten nur bedingt möglich. Dies hat sich bei Bohrker­nen, die parallel zur Deckenspannrichtung entnommen worden waren, festig­keitsmindernd ausgewirkt. Aufgrund des geringeren Haftverbundes zwischen Zementmatrix und Zuschlagskorn im Bereich der Betonierfuge ist auch die aufnehmbare Querzugspannung kleiner als bei homogenen Betonkörpern.

Überzeugende Gründe für die Druckfestigkeitsunterschiede von Bohrkernen, die aus der "Göttinger" Stahlsteindecke entnommen worden sind, können nicht angegeben werden. Eine Betonierfuge konnte hier nicht festgestellt werden.

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Es wurde jedoch nachgewiesen, daß die Druckfestigkeit von Bohrkernen, die senkrecht zur Deckenebene aus Stahlsteindecken entnommen worden sind, keine Rückschlüsse auf die Druckfestigkeit in Richtung der Wirkungslinie der Be­tondruckkraft des Biegequerschnittes zulassen.

E-Modulprüfungen wurden nur an Bohrkernen durchgeführt, die aus den 11 Götti nger 11 Deckene 1 ementen erbohrt worden waren. Aus den 11 He 1 mstedter 11

Stahlsteindecke konnten aufgrund der geringen Festigkeit des Betons keine Bohrkerne mit einem h/d-Verhältnis von 2 entnommen werden. Auf E-Modulprü­fungen mußte daher verzichtet werden.

Die nach DIN 1048 Teil 1, Abschnitt 4.8 durchgeführten Prüfungen ergaben einen Mittelwert des E-Moduls des 11 Göttinger 11 Deckenbetons von

E0 = 22.000 N/mm2.

Zur Bestimmung der Karbonatisierungstiefe des Deckenbetons wurden die Quer­schnittsflächen gesondert entnommener Probestücke der Stahlsteindecken mit Phenolphtalein eingesprüht. Die zunächst farblose Indikatorlösung verfärbt sich oberhalb eines ph-Wertes von 9,5 violettrot. Unterhalb dieses ph-Wer­tes der Wasserstoff-Ionenkonzentration in der Porenlösung des Zementsteines verliert Beton seine korrosionsschützende Wirkung auf die Bewehrung. Dies ist im Bereich unverfärbt gebliebener Querschnittsbereiche der Fall. Die Bilder 05 und 06 zeigen die untersuchten Querschnittsflächen der 11 Helmstedter 11 und 11 Göttinger 11 Probekörper.

Der Beton der 11 Helmstedter 11 Stahlsteindecke war nahezu vollständig durch­karbonatisiert. Die Karbonatisierungsfront des "Göttinger" Deckenbetons wurde ca. 1 cm von dem Querschnittsrand entfernt festgestellt. Die Beweh­rung war nur in einigen Querschnittsbereichen durch das alkalische Milieu des ungebundenen Betons vor Korrosion geschützt. In Fällen, in denen sich kein Beton zwi sehen Bewehrung und den Deckensteinen befand, war mit ver­stärkter Korrosion des Betonstahles zu rechnen.

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Bild 05: Karbonatisierung des Deckenbetons der "Helmstedter" Stahlstein ­decke

Bild 06: Karbonatisierung des Deckenbetons der "Göttinger" Stahlstein­decke

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2.3.2 Deckenziegel

Eine Klassifizierung der Deckenziegel nach DIN 4159 bzw. DIN 4160 durch Druckfestigkeitsprüfungen und Rohdichtebestimmungen der Deckensteine, konnte nicht durchgeführt werden. Versuche, einzelne Deckenziegel aus der Stahlsteindecke zu entnehmen, schlugen fehl. Die Deckensteine waren entwe­der zu porös und brüchig ("Helmstedt") oder ihr Verbund mit dem umgebenden Beton zu gut ("Göttingen"), um sie ohne nennenswerte Beschädigungen aus ih­rem Verband herauslösen zu können. Daher wurden nur ihre äußeren Abmessun­gen und ihre Gestaltsmerkmale festgestellt. In Bild 07 sind die Deckenzie­gel der Stahlsteindecken aus Helmstedt und Göttingen dargestellt.

Deckenziegel der

.,Helmstedter" Stahlsteindecke

Schnitt A -A B Ansicht B- B

''f:Fo=" !'I '=4;-r Ai

1J f D dl tf ~~~~-~~-~~~~ 1$ 25 25tll

1 I

t 2 ! 21 l2 t . +---- 25 ___ ___" t 255 ~ 1 1

B A~ Deckenziegel der

., Göttinger " Stahlsteindecke

Schnitt A-A B ---t L(\

25

2 ---+4-~2 25 ~"'

16 ' . 21 ~

B

Ansicht B -B

A-t ----j-----------+----

----!-----I

+---- 25 ----1

A~

Bild 07: Deckenziegel der "Helmstedter" und "Göttinger" Stahlsteindecken

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Aufgrund ihrer Abmessungen und ihrer Querschnittsform, sind beide Decken­ziegeltypen als statisch nicht mitwirkend einzustufen.

2.3.3 Betonstahl

Es wurden jeweils 4 Stahlproben von ca. 40 cm Länge aus den "Helmstedter" und "Götti nger" Stah 1steindecken entnommen. Sie wurden zunächst fotogra­phiert, ihre Querschnittsabmessungen ermittelt und ihr Korrosionsgrad nach Augenschein beurteilt. In den Bildern 32 und 33 sind einzelne Stahlproben dargestellt.

Alle Stahlproben hatten einen runden Querschnitt, eine glatte Oberfläche und einen Querschnittsdurchmesser von 10 mm mit herstellungsbedingten Maß­abweichungen von bis zu 5 %. Nennenswerte Querschnittsschwächungen der Be­wehrung infolge Korrosion, konnten nicht festgestellt werden. Allerdings waren aus der "Helmstedter" Stahl steindecke stammende Stahl proben stärker korrodiert als die in Göttingen entnommenen Betonstähle. Alle Stähle wiesen äußerliche Merkmale einer abtragenden Stahlkorrosion auf. Bei dieser Korro­sionsform handelt es sich um einen Vorgang, bei dem größere zusammenhän­gende Bereiche der Stahloberfläche korrodieren. Der Rostabtrag findet in parallelen Ebenen zur Oberfläche statt. Dies ist die übliche Form bei Kor­rosion nicht geschützter Stahloberflächen, wenn sie der Witterung ausge­setzt sind oder durch Karbonatisierungskorrosion beansprucht werden.

In Tabelle 17 sind die Ergebnisse von Zug- und E-Modulprüfungen der Beton­stahlproben zusammengestellt. Es wurde ein Elastizitätsmodul in Höhe von Es = 206 000 N/mm2 ermittelt. Das Verhältnis von Streckgrenze zu Zugfestig­keit Re/Rm betrug bei den Stahlproben aus Helmstedt i.M. 390/522 N/mm2 und bei Stahlproben aus Göttingen 405/583 N/mm2.

Der Betonstahl der Biegebewehrung der Helmstedter und Göttinger Stahlstein­decken war hinsichtlich ihrer mechanischen Eigenschaften der Klasse I nach DIN 488 (alt) zuzuordnen. Es handelt sich demnach um einen BSt 240/340 GU.

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2.4 Schadensbeurteilunq

Der bauliche Zustand der Göttinger Stahlsteindecke läßt sich wie folgt zu­sammenfassen:

- Der überwiegende Teil der Biegebewehrung befindet sich an der Grenzlinie oder im Bereich des karbonisierten Rippenbetons. Das korrosionshemmende alkalische Milieu in der Umgebung der Bewehrungsstähle ist nur noch teil­weise feststellbar. Bei korrosionsfördernden Umweltbedingungen ist mit fortschreitender Korrosion der Bewehrung zu rechnen, was die Dauerhaftig­keit der Deckenkonstruktion erheblich beeinträchtigen kann.

- Parallel zur Auflagerlinie der Decken verlaufende Risse können sich traglastmindernd auf die Deckenkonstruktion auswirken.

Der Umfang der Schäden an den Helmstedter Stahlsteindecken war wesentlich größer als bei den Decken in Göttingen:

- Die unter Volumenvergrößerung entstandenen Korrosionsprodukte an der Bie­gebewehrung der Decken, haben zu großflächigen Abpl atzungen an den Dek­kenstei nen geführt. Nicht herabgefa 11 ene Ziege 1 schalen der Deckensteine sind porös und ohne festen Verbund zu angrenzenden Deckensteinen.

- Trotz umfangreicher Sicherungsmaßnahmen waren an den Versuchskörpern wäh­rend ihres Ausbaus und Transportes in die Versuchsha 11 e in Querrichtung der Plattenstreifen verlaufende Risse entstanden. Es wurde zunächst ver­sucht, diese Risse kraftschlüssig zu verpressen. Da das Injektionsgut in das Innere der Hohlkörperdecke lief, ohne die Risse zu schließen, wurde von der Durchführung weiterer Rißinjektionen abgesehen. Es war daher er­forderlich, die Tragwirkung der Deckenplatten durch Aufbringung einer zu­sätzlichen Druckbetonschicht wieder herzustellen.

2.5 Sanierungskonzept und Durchführung der Sanierungsmaßnahmen

Bei der Entwicklung eines Sanierungskonzeptes war zu berücksichtigen, daß durch die Sanierungsmaßnahmen eine Wiederherstellung der ursprünglichen Trageigenschaften oder - falls möglich - eine Steigerung der Tragfähigkeit der Stahlsteindecken erreicht wird. Grundlage für die Auswahl von Sanie-

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rungsmaßnahmen waren die Ergebnisse der in Abschnitt 2.3 beschriebenen Ma­

terialuntersuchungen.

Bei den Materi a 1 untersuchungen war festgestellt worden, daß der Beton der "Helmstedter"-Oeckenelemente eine vergleichsweise geringe Druckfestigkeit besaß. Oie tragfähigkeitsmindernde Wirkung der Risse im Druckbeton der Oek­ken war durch konstruktive Maßnahmen auszugleichen. Oie Sanierungsmaßnahmen der Helmstedter Deckenelemente sollten daher in erster Linie die Tragfähig­keit der Biegedruckzone der Decken erhöhen. Aus diesem Grund wurde auf der Deckenoberseite der Helmstedter Deckenelemente eine zusätzliche Druckbeton­

schicht aus

- Verbundestrich (He 1),

- micro-silica-modifiziertem Beton (He 2) oder

- herkömmlichem Fließbeton (He 3)

aufgebracht. Die Deckensteine der in He lmstedt entnommenen Deckenplatten waren porös und brüchig. Sie waren daher nicht in der Lage, das Eigenge­wicht an der Deckenunterseite anzubringender Ergänzungsschichten aus Spritzbeton oder Schubbeanspruchungen aus äußeren Lasten aufzunehmen. Oie Deckenziegel waren daher so weit wie möglich zu entfernen. Danach wurde an der Deckenunterseite jeweils eine Querschnittsergänzungsschicht aus Micro­silica-Spritzmörtel angeordnet, die eine zusätzliche Biegebewehrung aus Be­tonstahlgewebe (He 1 und He 3) oder Betonstabstahl (He 2) enthielt. Im Re­gelfall sollte eine ebene Deckenuntersicht erreicht werden. Dies setzt einen erheblichen Bedarf an Spritzmörtel zum Ausgleich sämtlicher Uneben­heiten voraus, wodurch das Deckeneigengewicht wesentlich erhöht wird. Daher wurde bei der Deckenplatte He 1 im Bereich der abgeschlagenen Deckensteine Einzelstreifen aus zementgebundenen Holzwoll e-Leichtbaup 1 atten angeordnet. Die Rippen des Versuchskörpers He 2 wurden wellenartig eingespritzt, nach­dem hier zur Erhöhung der Schubtragfähigkeit zusätzlich Steckbügel angeord­net worden waren. Auf eine ebene Deckenunterschicht wurde bei He 2 verzich­tet.

Der Druckbeton der "Göttinger"-Deckenelemente besaß eine vergleichsweise hohe Druckfestigkeit. Auf die Anordnung einer neuen Druckbetonschicht wurde

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daher verzichtet. Die Deckenziegel waren in einem guten Zustand. Zur Erhö­hung der Tragfähigkeit dieser Decken, konnten daher Verstärkungsmaßnahmen ausgewählt werden, die die Anbringung von Ergänzungsbauteilen direkt unter die Deckenziegel vorsehen. Hierzu wurden geklebte Stahllaschen {Gö 1), stahlfaserbewehrte Ergänzungsschichten aus PCC-Spritzmörtel {Gö 2) oder be­tonstahlbewehrte Ergänzungsschichten aus micro-silica-modifiziertem Spritz­mörtel verwendet {Gö 3). Zur Erhöhung der Schubtragfähigkeit des Versuchs­körpers Gö 3 wurden die Hohlkammern der Deckensteine mit einem quellfähigen Füllbeton gefüllt.

Bei der Durchführung von Sanierungsarbeiten an Stahlbetonbauteilen sind im Rege 1 fall Maßnahmen des vorbeugenden Korrosionsschutzes durch Verwendung geeigneter Betoninstandsetzungssysteme erforderlich. Hierauf wurde bei der Sanierung der Stahlsteindecken verzichtet, da Maßnahmen zur Erhöhung der Dauerhaftigkeit von Bauteilen im Rahmen dieses Forschungsvorhabens, von un­tergeordneter Bedeutung waren.

Tabelle 02 enthält eine Übersicht über die durchgeführten Verstärkungsmaß­nahmen der "Göttinger" und "Helmstedter" Deckenplatten.

Verstärkungsumfang Versuchskörper 1)

He 1 He 2 He 3 Gö 1

Verbundestrich HS-Beton Fließbeton Druckzone de = 6,0 cm de = 7,0 cm de = 10,0 cm -

Quer-schnitts- Zugzone MS-Spritzmörtel MS-Spritzmörtel MS-Spritzmörtel -erganzung 2) 2) 2)

Decken- entfernt entfernt entfernt -ziegel

Untergrundvorbehand-1 ung durch Sand- ja strahlen

ja ja ja

Druckzone nein konstruktiv nein -

Zusatz- Stahllaschen bewehrung Zugzone R 188 2 x 0 8 IV R !88 St37.2,2x

je Rippe 30/3 je Rippe

Rippen - Bügel 0 6 IV - -e = 25 cm

I) Die Deckenplatten He 0 und Gö 0 wurden als Vergleichskörper unverstärkt geprüft 2) Schichtdicke: siehe Detailzeichnungen Bild 37 bis 39

Gö 2

-

PCC-Stahlfaser-spritzmörtel

de = 5,0 cm

-

ja

-

Stahlfasern Typ Dramix ZC30/.50 vf = 1,0 Vol.-%

-

Tabelle 02: Durchgeführte Verstärkungsmaßnahmen der Stahlsteindecken

Gö 3

-

MS-Beton de • 5,0 cm

Quellbeton

ja

-

K 884

-

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Oie Bilder 34 bis 39 zeigen den Querschnittsaufbau der verstärkten Stahl­steindecken.

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3.0 Untersuchungsprogramm und Beschreibung der Prüfeinrichtung

3.1 Beschreibung der Prüfeinrichtung zur Untersuchung der Stahlsteindecken

Bei der Konzipierung der Prüfeinrichtung waren folgende Anforderungen zu berücksichtigen:

Die Belastung soll in vertikaler Richtung senkrecht zur Deckenebene auf­gebracht werden. Hierbei kann die gleichmäßig verteilt wirkende Deckenbe­lastung bei einachsig lastabtragenden Bauteilen durch zwei Einzellasten in einem Abstand von einem Viertel der Systemlänge von den Auflagern ent­fernt ersetzt werden.

- Der Lastabtrag der vertikalen Belastung erfolgt einachsig.

- Die Auflagerausbildung für die Prüfkörper soll eine gelenkige Lagerung der Decken ermöglichen.

Bild 40 zeigt den Versuchsaufbau bei der Prüfung der Stahlsteindecken in vereinfachter Darstellung. Zur Erzielung einer schneidenlagerartigen Aufla­gerung der Versuchskörper wurden Stahlrollen- bzw. Stahlhalbrollenlager verwendet.

3.2 Untersuchungen an verstärkten Stahlsteindecken

3.2.1 Abmessungen und Belastung der Prüfkörper

Es wurden Prüfkörper mit einer Breite von 82 cm (Gö 0 bis Gö 3) bzw. 77 cm (He 0 bis He 3) untersucht; ihre Gesamtlänge betrug 3,0 m bzw. 3,60 m. Die Dicke der verstärkten Deckenelemente variierte je nach Verstärkungsumfang zwischen 19 cm und 31 cm. Die genauen Abmessungen der verstärkten und un­verstärkten Deckenplatten sind der Tabelle 18 zu entnehmen.

Die Belastung der Versuchskörper erfolgte durch zwei Einzellasten. Ihr Ab­stand vom Deckenauflager - im folgenden Schubabstand a genannt - betrug 1/4 der Stützweite 1. Der Schubabstand a definiert jene Strecke, mit der die

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maximale Querkraft Qmax zu multiplizieren ist, um das maximale Biegemoment

M zu berechnen. Es ist max

Bei einer Gleichstreckenlast mit

und

beträgt

q . 1 Qmax = --

2

1 a = -

4

Die Schubschlankheit ). eines Bauteils ist definiert durch das Verhältnis von Schubabstand a zu statischer Höhe des Tragquerschnittes. Es ist

a ). = -

h

Von Stahlbetonbauteilen ist bekannt, daß ihre Querkrafttragfähigkeit bei Schubschlankheiten ). ~ 2,5 überproportional zunimmt. Da ein Schubversagen der Deckenplatten nicht ausgeschlossen werden sollte, war zu berücksichti­gen, daß die vorhandene Schubschlankheit der belasteten Versuchskörper den Zahlenwert von 2,5 nicht unterschreitet.

Die vertikale Belastung der Prüfkörper wurde schrittweise bis zum Eintreten des Bruches gesteigert und die Meßwerte jeder Laststufe protokolliert. Ver­formungen aus Eigengewicht der Versuchskörper wurden meßtechnisch nicht be­rücksichtigt.

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3.2.2 Versuchsprogramm

Es wurden insgesamt 8 Plattenstreifen untersucht. Von den Helmstedter und Göttinger Stahlsteindecken wurde jeweils ein Deckenelement als Vergleichs­körper im unverstärkten Zustand geprüft (He 0 und Gö 0).

Die Mischungsrezepturen sämt 1 i eher betonartiger Sanierungsbaustoffe sind, sofern es sich um im Labor hergestellte Mörtel oder Betone handelt, in den Tabellen 19 bis 21 zusammengestellt. Der PCC-Mörtel zur Herstellung des PCC-Stahlfaserspritzmörtels, wurde als Werktrockenmörtel angeliefert und nach Zusatz von gekröpften Stahlfasern (1/d = 60; Vf = 1,0 Vol-%) von einem Anwendungstechniker der Herstellerfirma verarbeitet. Die Tabellen 22 bis 32 enthalten Angaben zu den Fri schmörte 1 ei genschaften des PCC-Mörte 1 s ohne Faserzusatz aus /3/. In Tabelle 33 sind die Frischmörteleigenschaften der übrigen betonartigen Sanierungsbaustoffe zusammengesetzt. Die Arbeiten zur Herstellung der Querschnittsergänzungsschichten aus micro-silica-modi­fi zierten Betonen wurden von einem Spezial unternehmen ausgeführt. Die Mi­schungsrezeptur wurde nicht bekanntgegeben.

3.3 Ergänzende Untersuchungen zur Bestimmunq mechanischer Kennwerte der Sa­nierunqsbaustoffe

3.3.1 Betonartige Werkstoffe

Zur Ermittlung von Werkstoffkennlinien, die für die rechnerische Überprü­fung gemessener Traglasten und Durchbiegungen benötigt werden, wurden Pro­bekörper aus

- Verbundestrich (für He 1),

- PCC-Stahlfaserspritzmörtel (für Gö 2),

- micro-silica-modifiziertem Spritzmörtel und Beton (für He 1 bis He 3;

Gö 3),

- Fließbeton (als Druckbeton für He 3} und

- Quellbeton (als Füllbeton für Gö 3)

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auf ihre Druckfestigkeit, zentrische Zugfestigkeit, Biegezugfestigkeit und ihren Elastizitätsmodul untersucht. Die Probekörper wurden entweder separat hergestellt oder aus Spritzproben geschnitten bzw. erbohrt. Dabei wurde be­achtet, daß die Belastung der Prüfkörper im Prüfstand in der gleichen Wir­kungsrichtung erfolgen konnte, wie sie bei der Beanspruchung der Decken­

platten auftritt.

Einige Materialprüfungen sollten weg-geregelt ausgeführt werden; mindestens war das Last-Verformungsverhalten der Mörtel und Betone bis zum Scheitel­punkt der Werkstoffkennlinien zu bestimmen.

Der Umfang der Materialuntersuchungen an betonartigen Werkstoffen ist den Tabellen 34 bis 37 zu entnehmen.

3.3.2 Betonstahl und Laschenstahl St 37.2

An Reststücken der für die Zusatzbewehrung der Deckenelemente verwendeten Betonstahlmatten, Betonstahlstäbe und Stahllaschen, wurden Werkstoffprüfun­gen nach DIN 488 Teil. 5 und DIN 17 100 durchgeführt und hierbei der Trag­querschnitt, die Streckgrenze, die Zugfestigkeit und der Elastitzitätsmodul bestimmt.

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4.0 Versuchsdurchführung und Prüfergebnisse

4.1 Untersuchungen an Stahlsteindecken

Es wurden 2 unverstärkte (He 0; Gö 0) und 6 verstärkte Plattenstreifen (He 1 ... He 3; Gö 1 ... Gö 3} geprüft. In jedem Versuch wurden fo 1 gende Meßgrößen je laststufe ermittelt:

- Vertikalbelastung F (kN} über Kraftmeßdosen bzw. Federkraftmanometer,

- Durchbiegung der Deckenplatten wi (mm} über induktive Weggeber,

- Dehnungen auf der "Zugseite" der Plattenstreifen E:i (0 /oo) über induktive Weggeber,

- Dehnungen der alten und neuen Betonstahlbewehrung bzw. der geklebten Stahllaschen E:s (0/oo} über DMS,

- Dehnungen und Stauchungen E:i (0/oo} verschiedener Querschnittsfasern im Bereich der alten und neuen Querschnittsschichten durch DMS und induktive Weggeber,

- Relativverschiebungen ~u (mm) zwischen alten und neuen Querschnitts­schichten.

Die Meßbasis der induktiven Weggeber betrug 20 cm.

Die Anordnung der Meßgeräte ist den Meßstellenbelegungsplänen der Bilder 41 bis 44 zu entnehmen.

Die Biegelinien wurden mit Hilfe der in verschiedenen vertikalen Meßebenen gemessenen Einzelwerte der Durchbiegungen konstruiert (Bilder 45 bis 52). Die aus den Mittendurchbiegungen des unverstärkten Versuchskörpers He 0 konstruierte last-Durchbiegungslinie, verläuft im Gegensatz zu der von Gö 0 bis zum Bruch nahezu liniear. Eine Mitwirkung des Betons auf Zug zwischen den Rissen (tension-stiffening) ist nicht erkennbar. Dies ist auf die er­hebl i ehe Vorschädigung von He 0 zurückzuführen, die den Verbund zwi sehen der Biegebewehrung und dem Rippenbeton beeinträchtigt. Bei allen übrigen

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Plattenstreifen wurde ein nichtliniearer Last-Durchbiegungsverlauf in Plat­tenmitte festgestellt, was auf Verbund zwischen Bewehrung und umgebenden Beton der Ergänzungsschichten schließen läßt. Dies kann als Hinweis für den

Sanierungserfolg gewertet werden.

Der Verlauf, der auf der alten und neuen Biegebewehrung bzw. Stahllaschen oder an der Oberfläche der stahl faserverstärkten Querschnittsergänzungs­schicht gemessenen Dehnungen zeigen die Bilder 53 bis 60. Ebenso sind hierin die Verläufe der gemessenen Stauchungen der äußeren Querschnitts­faser der Biegedruckzone enthalten. Dehnungen und Stauchungen der Versuchs­körper verlaufen nicht in allen Fällen affin zur Biegemomentenlinie, was bei den Helmstedter Versuchskörpern auf einen Altriß in Plattenmitte zu­rückzuführen ist. An anderen Prüfköpern ( Gö 0; Gö 1 und Gö 2) wird hier­durch ein beginnender Schubbruch angezeigt.

Bild 61 zeigt die gemessenen Bügeldehnungen des Versuchskörpers He 2. Wie an bügelbewehrten Stahlbetonbalken nehmen die Dehnwerte erst bei höheren Prüfkörperbelastungen überproportional zu. Dies ist auf Rißverzahnungs- und Verdübel ungseffekte zurückzuführen, die bei vergl ei chswei se geringen Riß­weiten das Schubtragverhalten der Versuchskörper mit bestimmen. Mit zuneh­mender Rißaufweitung nimmt ihr Einfluß ab und die Schubbügel werden höher beansprucht. Die Fließgrenze des Betonstahls der Schubbügel wurde nicht er­reicht.

Krümmungen ki (1/km) und in verschiedenen Schichten des Tragquerschnittes in Deckenplattenmitte gemessene Dehnungen (i (0/oo) sind in den Bildern 62 bis 69 dargestellt. Im ungerissenen Zustand wurde ein linearer Dehnungsver­lauf über den gesamten Verbundquerschnitt festgestellt. Im Zustand II wur­den die Krümmungen aus den Dehnungen von Biegebewehrung bzw. Stahlfasermär­te 1 und den in der Biegedruckzone gemessenen Stauchungen berechnet. Die nichtlinieare Zunahme der Krümmung in Deckenplattenmitte verdeutlicht die zunehmende Rotation des mittleren Deckenbereiches, wie sie sich bei allmäh­licher Ausprägung eines plastischen Gelenkes durch Rißbildung einstellt. Man erkennt weiterhin, daß mit Ausnahme von Gö 1 an allen verstärkten Dek­kenpl atten die Stahldehnungen der neuen Bewehrungen die Fließgrenze über­schreiten. Die Stahlzugtragfähigkeit der Biegebewehrung wird somit voll ausgenutzt· Der Prüfkörper Gö 1 versagte frühzeitig durch Schubbruch. Die

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dort angeordneten Stahllaschen endeten ca. 20 cm vor den Deckenauflagern. Somit war die Schubtragfähigkeit des unverstärkten Versuchskörpers für die Höhe der erreichbaren Traglast maßgebend.

Re 1 at i vverschi ebungen .t.U nennenswerter Größe zwi sehen den ei nze 1 nen Quer­schnittsschichten wurden nur bei He 1 gemessen (Bild 70). Sie nahmen ab ei­ner Belastung in Höhe von 87 % der Bruchlast überproportional zu. An allen übrigen Deckenp 1 atten wurden vernachlässigbar kleine Relativverschiebungen gemessen. Es war daher von starrem Verbund der ei nze 1 nen Quer­schnittsschichten auszugehen.

Die Bilder 71 bis 78 zeigen Rißverläufe der geprüften Stahlsteindeckenplat­ten. Gute Rißverteilungen auf der Unterseite der Versuchskörper wurden an Deckenelementen festgestellt, die durch betonstahlbewehrte Ergänzungs­schichten verstärkt worden waren. Dies läßt auf eine Übertragung von Zug­kräften in den Ergänzungsschichten auch bei größeren Dehnungen schließen. Bei dem Prüfkörper Gö 2, der durch eine stahlfaserbewehrte Querschnittser­gänzungsschicht aus PCC-Spritzmörtel verstärkt worden war, ist die Rißver­teilung noch befriedigend. Die laschenverstärkten Plattenstreifen Gö 1 zei­gen deutliche Schubrisse außerhalb des Wirkungsbereiches der Stahllaschen. An unverstärkten Deckenelementen wurde eine unbefriedigende Rißverteilung festgestellt. Dort waren konzentrierte Risse im Bereich der Stoßfugen der Deckensteine zu erkennen.

Verstärkte Stah 1steindecken, deren zusätzl i eh angeordnete Bewehrung nicht bis hinter die Auflagerlinie geführt wurde, versagten durch Schubbruch. Dies wurde bei den Versuchskörpern Gö 1 und Gö 3 durch Altrisse in den auf­lagernahen Deckenbereichen begünstigt. Altrisse sind daher bei der Sanie­rung von Stahlsteindecken grundsätzlich durch eine Zusatzbewehrung zu über­decken.

In Tabelle 03 sind die wichtigsten Versuchsergebnisse zusammengefaßt.

Das Bild 08 zeigt Säulendiagramme gemessener Traglasten der Stahlsteindek­

ken.

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Bezeichnung He 0 He 1 He 2 He 3 Gö 0 Gö 1 Gö 2 Gö 3

0,82 0,82 0,82 0,77 0,77 0,82 Prüfkörperbreite b0 ~mj 0,77 0,77 2,50 2,50 2,50 2,50

Systemlän~e 1 m 3,20 3,20 3,20 3,20 22 22 26 27 Gesamtdie e d0 cm) 19 29 31 31

X - - - -Druckzone - X X

10,0 - - - -Dicke de (cm) - 6,0 7,0 Umfang Quer-

X X - - - -der schnitts- Zugzone - X Decken- ergänzung 1) 1) 1) - - 5,0 5,0 ver- Dicke de (cm) -stär-

Hohlkörper-ja kung

- - - -verfüllung - - -

2 x il 8 IV Stahllaschen Stahlfasern je RiW St 37.2 Oramix Zusatzbewehrung in der

R 188 Bü II 6 /25 R 188 - 2 X 30/3 zc 30/50 K 884 Zugzone -je Rippe vf K 1 Vol.%

Zusatzbewehrung bis hinter die Auflagerlinie geführt - ja ja ja - nein ja nein

Rißlast FRiss (kN) - ? 25 20 20 40 60 40

Bruchlast Fu (kN) 48 148 196 164 75 115 103 304

Mittendurchbiegung w (mm) 27,0 16,7 21,3 der letzten Laststufe 13,2 14,5 7,0 7, 9 10,6

Biegezugversagen X X X X X

Versagensart Biegedruckversagen X

Schubversagen X X

1) siehe Konstruktionsdetails der Bild 37 bis 39

Tabelle 03: Wiedergabe ausgewählter Versuchsergebnisse

Die Tragfähigkeit der Stah 1steindecken konnte mit Hi 1 fe der gewäh 1 ten Sa­ni erungsmaßnahmen gesteigert werden. Die Traglasterhöhung, definiert a 1 s Verhältnis der Traglasten verstärkter Deckenelemente zur Traglast des un­verstärkten Vergleichskörpers, beträgt bei den Helmstedter Deckenelementen ca. 200 % bis 300 %. Bei He 1 wurde trotz vorhandener Relativverschiebungen zwi sehen a 1 ten und neuen Querschnittsschichten ein Laststeigerungsfaktor von 3,1 gemessen. Bei den Göttinger Deckenelementen betrug die maximale Traglasterhöhung 300 %. Die Verstärkung der Versuchskörper Gö 1 und Gö 2 ermöglicht eine Steigerung der aufnehmbaren Lasten von 46 %. Die im Ver­gleich zu Gö 3 geringe Traglaststeigerung von Gö 1 ist auf das vorzeitige Schubversagen dieser Versuchskörper zurückzuführen.

Auf eine Wiedergabe sämtlicher Meßwerte der einzelnen Laststufen wird ver­zichtet. Alle Einzelwerte sind auf Datenträgern gespeichert und stehen für weiterführende Untersuchungen zur Verfügung.

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350 .-----------~ 304 kN

~ 250 1----------V

-~ u? 200 1-----------V .... 1/)

~ 150 t------------f :::J m 1oo

50

II Göttinger II Deckenelemente

350~----------------~

300r---------------------~

z 250 r---------------------~ .::L.

c

12 -gj 1 50 1------------:==-1/ ::c <.) :::J '-al

50 1----===----f"

OL-~--~~UL~~~~--~

"Helmstedterll Deckenelemente

D unverstärkt

~verstärkt

D unvers tärkt

~ verstärkt

Bild 08: Gemessene Traglasten verstärkter und unverstärkter Stahl stei n­

decken

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4.2 Materialuntersuchungen der Sanierungsbaustoffe

4.2.1 PCC-Stahlfaserspritzmörtel

Die Tabellen 04 und 05 enthalten Ergebnisse der Druckfestigkeits- und Zug­festigkeitsprüfungen an zyl i ndri sehen Prükörpern aus PCC-Stah 1 faserspri tz­mörtel, die durch Kernbohrungen aus Spritzproben entnommen worden waren.

Profkörper PrUfkörper- PrUfkörper- Prüfkörper- Rohdichte Druckfestig-0 schlankheit alter anzahl Pspf keit ß0 f .sp

(lll11) h/d (d) n (kg/dm3) (N/Ill112)

80 1,0 28 3 2,307 52,10

80 1,0 123 6 2.266 70,36

Tabelle 04: Ergebnisse von Druckfestigkeitsprüfungen an Bohrkernen aus PCC­Stahlfaserspritzmörtel

Prüfkörper Prüfkörper- Prüfkörper- Prüfkörper- Rohdichte Zugfestig-schlankheit alter anzahl keit 1)

" h/d t n Pspf Pz(I),spf (mm) (-) (d) (-) (kg/dm3) (N/mm2) 80 2,0 28 6 2,29 3,08 80 2,0 181 6 2,25 4,94

1 Zu f 9 est1gke1t 1m Zustand I

Tabelle 05 = Ergebnisse von Zugfestigkeitsprüfungen an Bohrkernen aus PCC­Stahlfaserspritzmörtel

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Während zusätzl i eher 1 ast- und dehnungsgeregelter Druck- und Zugfest i g­

keitsuntersuchungen konnte neben dem E-Modul auch das Last-Verformungsver­halten des Stahlfaserspritzmörtels bestimmt werden. Der E-Modul betrug

Eo,spf = 34700 N/mm2

und ist somit etwas geriner als derjenige von nicht faserbewehrtem PCC­

Spritzmörtel /15/. Das Spannungsdehnungsverhalten von PCC-Stahlfaserspritz­

mörtel wird in Bild 79 dargestellt.

Bild 09 zeigt Spannungsdehnunglinien von zentrisch auf Zug beanspruchten Bohrkernen. Zur Erfassung des Nachbruchverhaltens faserbewehrten PCC-Mör­

tels wurden die PrOfungen dehngeregelt durchgeführt.

e E

' z c ~

Bild 09:

I I I I I I I I I I I I I I I I I I

5 _I_ .J_I_J__j_L..l_l_

_ ßz r= 4.8 Nimm' I I ·~ f I I 1 I I I I I I I I

l - 1- T -~ - r I -~-1 I I I I I I I I I I I I I

-l -1- .1- -1- 1- ...j. -1-I I I I I I

I I I I I I I

2 : l ~ ~ "'~-!:=~-' ;;~ :;::--" ~'--~~ ~-~-.~----!~~ 8

I~ I I I I I I I I -1--:--l-1-+-1-l--t-l-

1 ~ I I I I I I I

I I

-- 6-(-l.lniP der- [mzelprobe

- gem•ttelte 6-C-L m 1e

I --~--~--

1

I ---1---1--

I I

llß !I= 1.93 Nimm' II bz,f L!. ~-----·::.:.··-J..::.··::.--:

f---~----····--~~------····· I I

I ---1---1---

1 I

I I

I I 0 0.10.20.30.40.50.60.70.80.9 I 5

Dehnung € in o/oo

6 7 8

PCC-Stah lf aser­

spritzmortel

SPF l. .. 5 Fasergehalt: I Vol.-7.

Zugprüfung

(8ohrkerne aus Ruckstellproben)

Prufzyl 1nder: 0 80 mm

hld = 2 Prufkorperanzahl: 5

Prufkörperalter: 118 d

Dehngeschw1nd1gkeit:

( = 0.9 yml(m-s)

Gern. mech. Kennwerte: ßz,.,.r = 4. 8 Nimm'

ß u = I . 93 Nimm' bz,f

Cs = 0. 17 7~

C = >8.0 ?oo u

Spannungs-Dehnungslinien von auf zentri sehen Zug beanspruchten

Bohrkernen aus PCC-Stahlfaserspritzmörtel

Im Gegensatz zu PCC-Mörtel ohne Faserzusatz können Fasermörtel auch noch

nach überschreiten der Zugfestigkeit Zugspannungen in nennenswerter Größe

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über Dehnwege von bis zu 8 o;oo übertragen. Der Mittelwert der Nachrißfe­

stigkeit ßz(II),spf betrug 1,93 N/mm2.

Tabe 11 e 06 enthält die Ergebnisse von Biegezugprüfungen aus Spritzproben geschnittener Balken aus PCC-Stahlfaserspritzmörtel. Neben dem Biegezugfe­stigkeitswert ßBZ{I),spf' der aus dem Rißmoment auf MR und dem Widerstands­moment im Zustand I errechnet wurde, wird auch ein äquivalenter Biegezugfe­stigkeitswert äqu ßBZ{II),spf angegeben. Dieser wurde aus Bruchmoment M = p . e und dem Widerstandsmoment nach Zustand I berechnet. u u

Prüfkörper Prüfkörper- Prüfkörper- Rohdichte Biegezug- äquivalente alter anzahl festigkeit Biegezug-

festigkeit 1/b/h t n Pspf ßsz(I),spf äqußsz( II), spf

(cm) (d) (-) (kg/dm3) (N/mm2) (N/mm2)

70/15/10 216 3 2,277 3,56 7,12

70/15/15 209 3 2,283 3,16 6,12

Tabelle 06: Ergebnisse von Biegezugfestigkeitsprüfungen aus Spritzproben geschnittener Biegebalken aus PCC-Stahlfaserspritzmörtel

Durch die Wirkung der Stahlfasern kann die Belastung der Biegebalken auch nach einsetzender Rißbildung gesteigert werden: äqu ßBZ{II),spf ist ca. doppelt so groß wie ßBZ(I),spf· Die Bilder 80 und 81 zeigen die zugehörigen Last-Verformungsliniender geprüften Biegebalken.

4.2.2 Micro-silica-modifizierte Mörtel und Betone (MS-Betone, MS-Mörtell

Die Zusatzbewehrung der Deckenelemente He 1, He 2, He 3 und Gö 3, wurde mit einem micro-silica-modifizierten Spritzmörtel eingespritzt. Dem Frischmör­tel war während des Mischvorganges eine Silicasuspension hinzugegeben wor­den, wodurch die Rückprallmenge des Spritzmörtels wesentlich verringert bzw. die Haftung des Spritzmörtels auf dem Untergrund entscheidend verbes­sert wird. Außerdem besitzen MS-Mörtel oder MS-Betone eine höhere Dichtig­keit und Festigkeit als herkömmliche Betone. Ebenso wird die Resistenz von Beton gegen Sulfate und Chloride durch Zugabe von Sil icastaub erheblich verbessert.

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Die Ergebnisse der Materi a 1 untersuchungen an Prüfkörper aus micro-sil ica­modifizierten Spritzmörteln und Betonen, die seperat hergestellt oder aus Spritzproben geschnitten worden waren, sind in den Tabellen 07 bis 09 zusammengestellt.

Prüfkörper Eigenschaftswerte

Einbau- Würfel Bohrkerne Prüf- Prüf- Rohdichte Druckfestig- E -Modul art 15/15/15 111 100 körper- körper- keit

alter anzahl h/d t n p ßo Eo

(cm) (-) (d) (-) (kg/dm3) (N/mm2) (N/mm2)

X - 28 3 2,39 100,3 -

- 1,0 28 6 2,34 112,8 -Hand- 1,0 112 6 2,31 100,1 einbau - -

- 1,0 153 4 2,33 112,8 -

- 2,0 117 6 2,32 107,1 42700

X - 28 3 2,31 61,4 1) -

X - 111 3 2,27 74,8 1) -

X - 154 3 2,39 142,0 -ge-spritzt - 1,0 28 6 2,36 96,0 -

- 1,0 112 6 2,34 113,4 -

- 2,0 117 6 2,35 121,6 44600

1) Prüfkörper waren während ihrer Erhärtung der Frosteinwirkung ausgesetzt

Tabelle 07: Ergebnisse von Druckfestigkeits- und E-Modul-Prüfungen an Prüf­körpern aus micro-silica-modifiziertem Spritzmörtel und MS-Ort-

beton

Bohrkern Prüfkörper- Prüfkörper- Rohdichte Zugfestig- E-Modul 111 100 alter anzahl keit h/d t n p ßz Eo

(-) (d) (-) (kg/dm3) (N/mm2) (N/mm2)

2,0 28 6 2,36 2,9 -

2,0 113 5 2,35 4,4 -

2,0 177 6 2,34 4,3 43000

Tabelle 08: Ergebnisse von Zugfestigkeitsprüfungen an Bohrkernen aus micro­silica-modifiziertem Spritzmörtel

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Prüfkörper Prüf- Prüf- Rohdichte Biegezug- Druckfestig-

körper- körper- festigkeit keit

alter anzahl ßo

1/b/h t n p ßsz

(cm) {d) (-) (kg/dm3) {Njmm2) (N/mm2)

16/4/4 28 3 2,35 9' 1 90,2

16/4/4 90 3 2,34 10,6 124,6

70/15/15 195 3 2,36 3,15 1) -

1) Prüfkörper waren während ihrer Erhärtung der Frosteinwirkung ausgesetzt

Tabelle 09: Ergebnisse von Biegezugprüfungen nach DIN 18555 und DIN 1048 an aus Spritzproben geschnittenen Prüfkörpern aus micro-silica-mo-

difiziertem Spritzmörtel

Oie Bilder 82 bis 86 zeigen Spannungs-Dehnungslinien aus Druck- bzw. Zugfe­stigkeitsprüfungen an Bohrkernen aus MS-Spritzmörtel und MS-Beton sowie Last-Verformungslinien auf Biegezugfestigkeit geprüfter Versuchsbalken

70/15/15 cm.

Aufgrund ihrer Druckfestigkeitswerte, die nach einer Erhärtungsdauer von 28 Tagen ermittelt wurden, sind die micro-silica-modifizierten Betone der Fe­stigkeitsklasse B 55 gemäß OIN 1045 zuzuordnen.

4.2.3 Verbundestrich

Der Tragquerschnitt des Versuchskörpers He 1 war u.a. mit einer Druckbeton­schicht aus Verbundestrich verstärkt worden. Die Ergebnisse von Druckfe­stigkeitsprüfungen von Bohrkernen, die aus Rückstellproben des Estrichmör­tels erbohrt worden waren, sind in Tabelle 10 zusammengestellt.

Prüfkörper Prüfkörper- Prüfkörper- Prüfkörper- Rohdichte Druck- E-Modul sch l ankheit alter anzahl fest igkei t

!11 h/d t n p ßo Eo

(mm) (-) (d) (-) (kg/dm3) (N/mm2) (N;mm2)

100 2,0 28 6 2,31 35,4 26400

100 2,0 77 6 2,25 42,15 -

100 2,0 77 3 2,27 41,55 29800

Tabelle 10: Ergebnisse von E-Modul- und Druckfestigkeitsprüfungen an Bohr­kernen aus Estrichmörtel

Die Bilder 87 und 88 zeigen zugehörige Spannungslinien.

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4.2.4 Füllbeton der Deckenplatte Gö 3

Die Tabellen 11 und 12 enthalten Ergebnisse von Zug- und Druckfestigkeits­prüfungen an Bohrkernen, die aus Rückstell proben des Füllbetons erbohrt worden waren, der zur Sch 1 i eßung der Hoh 1 räume in den Deckenziege 1 n des Prüfkörpers Gö 3 verwendet worden war.

Bohrkern Prüfkörper- Prüfkörper- Rohdichte Zug- E-Modul 0 100 alter anzahl festigkeit h/d t n p ßz Eo

(-) (d) (-) (kg/dm3) (N/mm2) (N/mm2)

2,0 28 6 2,25 2,35 -

2,0 189 6 2,23 2,72 -

2,0 194 5 2,24 2,96 27800

Tabelle 11: Ergebnisse von Zugfestigkeitsprüfungen an Bohrkernen aus Füll­beton

Bohrkern Prüf- Prüf- Rohdichte Druck- E-Modul körper- körper- festigkeit alter anzahl

0 h/d t n p ßo Eo

(mm) (-) (d) (-) (kg/dm3) (N/mm2) (N/mm2)

100 1 '0 30 6 2,24 34,9 -

100 1,0 126 6 2,22 41,9 -

80 1, 0 167 5 2,20 39,6 -

100 2,0 202 5 2,25 32,9 26500

Tabelle 12: Ergebnisse von Druckfestigkeitsprüfungen an Bohrkernen aus

Füllbeton

Die Bilder 89 und 90 zeigen zugehörige Spannungslinien.

Der Füllbeton ist aufgrundseiner Druckfestigkeit nach 28 Tagen der Gü­

teklasse B 25 von DIN 1045 zuzuordnen.

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4.2.5 Aufbeton der Deckenplatte He 3

Oie Biegedruckzone des Versuchskörpers He 3 war mit einer Aufbetonschicht aus Fließbeton ergänzt worden. Oie Ergebnisse von Druckfestigkeitsprüfungen an separat hergestellten Betonwürfeln mit 15 cm Kantenlänge und von Bohr­kernen, die aus Rückstellproben erbohrt worden waren, sind in Tabelle 13 zusammengstellt.

Prüfkörper Eigenschaftswerte

Würfel Bohrkern Prüf- Prüf- Rohdichte Druckfestig- E-Modul 15/15/15 0 100 körper- körper- keit

alter anzahl h/d t n p ßo Eo

(-) (-) (d) (-) (kg/dm3) (N/mm2) (N/mm2)

X - 28 3 2,37 55,0 -

X - 121 3 2,34 63,3 -

- 2,0 137 6 2,38 64,0 -

- 2,0 151 6 2,37 61,5 37900

Tabelle 13: Ergebnisse von Druckfestigkeitsprüfungen an Prüfkörpern aus dem Aufbeton für die Stahlsteindecke He 3

Es wurde eine mittlere Druckfestigkeit nach 28 Tagen von ßw150 = 55 N/mm2 festgestellt. Dies entspricht etwa einem B 45 gemäß DIN 1045.

Die zugehörigen Spannungs-Dehnungslinien auf Druckfestigkeit geprüfter Bohrkerne sind in Bild 91 dargestellt.

4.2.6 Betonstahl und Laschenstahl

Tabelle 14 enthält Ergebnisse von Zugfestigkeitsprüfungen nach DIN 488 T 5 und DIN 17100, die an Reststücken der Betonstahlmatten und Stabstähle für die Zusatzbewehrung der Ergänzungsschichten (Versuchskörper He 1, He 2, He 3, Gö 3) und für die geklebten Stahllaschen der Deckenplatte Gö 1 durchge­führt wurden.

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Bewehrung Eingebaut in Proben- !st-Ill E-Modul Streck- Zug- Bruch-Versuchskörper anzahl grenze festigkeit dehnung

n Es Re Rn. A1o

(-) (11111) (N/111112) (N/mm2) (N/mm2) (%)

He 1 Betonstahl- R 188 3 5,92 1 '98 . 105 566 594 8,9 Matten He 3

K 884 Gö 3 3 7,34 1, 98 . 105 582 611 8,5

Beton- fl 6 IV He 2 3 6,14 1,97 . 105 530 629 22,2 stabstahl

fl 8 IV He 2 6 8,00 2,00 . 105 569 686 21,5

Stahllaschen r:/:J 30/3 Gö 1 3 r:/:J 29,96/3,28 1,96 . 105 343 455 29,6 St 37.2

Tabelle 14: Ergebnisse von Zugfestigkeitsprüfungen an Betonstahl und La­schenstahl

Die Streckgrenze der Betonstähle variierte zwischen 530 N/mm2 und 596 N/mm2, die des Laschenstah 1 s betrug 343 N/mm2. Die Zugfestigkeit der Betonstähle lag zwischen 594 N/mm2 und 686 N/mm2. Der Laschenstahl hatte eine Zugfestigkeit von 455 N/mm2.

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5.0 Rechnerische Überprüfung der Versuchsergebnisse der Deckenplatten

5.1 Statisches System und gemessene Bruchschnittgrößen

Alle Versuchskörper waren an ihrem Ende gelenkig gelagert. Für die rechne­rische Überprüfung der Versuchsergebnisse sind daher einfeldrige, beidsei­tig gelenkig gelagerte Plattenstreifen zu betrachten, die in ihren Viertelspunkten durch zwei Einzellasten und durch ihr Eigengewicht g bela­stet werden. Bild 10 zeigt die statischen Systeme der Prüfkörper.

~ystem 1 :

I ,F/2 ,F/2 I I g t

. I ~ I

liiii *** *********' 4A F1 A

02~ I . 0,8 f 1,60 -+ 0,8 -tt0,2

0,2 1=3,20 ---tt0,2

_?ystem 2:

1 ! F/2 ,F/2 1

I ' g I I t I Ii+++ i+++!!+++l ~ A F

1 A

025~1 +- -t l • 0,625 1,25 ~,625 0,25

0,25 0 25 I =2 50 I .

Deckenplatten

He 0

He 1

He 2

He 3

Deckenplatten

Gö 0

Gö 1

Gö 2

Gö 3

Bild 10: Statische Systeme der untersuchten Stahlsteindecken

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Das Gesamtgewicht der Deckenplatten war vor Versuchsbeginn gemessen worden, so daß im Hinblick auf eine gute Übereinstimmung zwischen Meßwerten und rechnerisch ermittelten Größen das Deckeneigengewicht in die theoretischen Untersuchungen mit einbezogen werden konnte.

In der Tabelle 15 sind die aus Meßwerten ermittelten Schnittgrößen sämtli­cher Prüfkörper infolge Deckeneigengewicht und äußerer Belastung aus den Pressenkräften zusammengestellt.

He 0 He 1 He 2 He 3 Gö 0 Gö 1 Gö 2 Gö 3

Gesamtgewicht G (kg) 841 1650 1670 1860 882 902 1164,9 1375

maßgebende Belastung aus Deckeneigengewicht 2,33 4,58 4,63 5,18 2,45 2,51 3,38 4,39 g (kN/m)

Belastung der letzten Laststufe aus Druck- 48 148 196 164 75 115 103 304 zylindern Fu (kN)

Systemlänge zwischen den Auflagern 1 (m) 3,20 3,20 3,20 3,20 2,50 2,50 2,50 2,50

Feld- aus g moment

(kN/m) 2,94 5, 77 5,83 6,53 1,81 1,86 2,53 3,29

MF aus Fu (kN/m) 19,2 59,2 78,4 65,6 23,4 34,19 32,19 95

Quer- aus g (kN) 3,73 7,33 7,41 8,29 3,39 3,46 4,57 5,62 kraft QA aus Fu (kN) 24 74 98 82 37,5 57,5 51,5 95

Bruchmoment Mu 22,14 64,97 84,27 72,13 25,21 36,05 34,72 98,29

a = g(i)/g(o) 1) 1 1, 96 2,0 2,2 1 I ,02 1,38 1,79

ß = M (i)/M (o) 2) u u 1 2,93 3,80 3,26 1 1,43 1,38 3,90

1) a: Verhältnis des Deckeneigengewichtes verstärkter und unverstärkter Versuchskörper 2) ß: Verhältnis der Traglastmomente verstärkter oder unverstärkter Versuchskörper infolge äußerer

Belastung aus Deckeneigengewicht und Pressenkräften

Tabelle 15: Aufnehmbare Schnittgrößen der Stahlsteindecken

Die Rechenansätze zur Ermittlung der Schnittgrößen der untersuchten Plattenstreifen werden im folgenden formelmäßig wiedergegeben.

Das Biegemoment in Feldmitte errechnet sich aus

MF = [g . 12 . 0,125 - (0,5 F) · 1 · 0,25] - g · lk2 · 0,5

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und die Querkraft Qa wird bestimmt aus

QA = ( 0, 5 F) + g · l · 0, 5

zur Verdeutlichung der Eigengewichtserhöhung der Stahlsteindecken durch

ihre Verstärkung wurde der Vergrößerungsfaktor

g(i) a = --

g(o)

in Tabelle 15 aufgenommen. Es beschreibt das Verhältnis des Eigengewichts g(i) des verstärkten Versuchskörpers (i) zu dem Eigengewicht g(o) des un­verstärkten Vergleichskörpers (He 0 oder Gö 0). Durch ihre Verstärkung er­höhte sich das Eigengewicht der 11 Helmstedter 11 -Deckenelemente um 96 % bis 220 %. Bei den 11 Göttinger .. -Versuchskörpern variiert a zwischen 1,02 und 1,79. Der Faktor ß in Tabelle 15 beschreibt die Erhöhung des Traglastmomen­tes durch die Verstärkung der Stah 1steindecken. Der Zah 1 enwert von ß be­trägt bei den Versuchskörpern He 2 und Gö 3 zwischen 3,8 bzw. 3,9. Bemer­kenswert ist die Höhe von ß bei dem Deckenelement Gö 1. Das Tragmoment von Gö 1 nimmt bei einer Eigengewichtserhöhung von nur 2 % um 43 % zu. Die Ver­wendung geklebter Stahllaschen zur Sanierung von Stahlsteindecken ist daher zu bevorzugen, wenn das Eigengewicht von Stahlsteindecken durch Sanierungs­maßnahmen nur geringfügig erhöht werden darf. Im Hinblick auf die Tragfä­higkeit sanierter Stahlsteindecken ist jedoch festzustellen, daß die Erhö­hung der Eigengewichtslasten der Decken für die Höhe der erreichbaren Traglast von untergeordneter Bedeutung ist (siehe He 2 bzw. He 3).

5.2 Biegetragfähigkeit und Verformungsverhalten von Stahlsteindecken

5.2.1 Rechenmodell

Stahlsteindecken, die durch bewehrte Ergänzungsschichten verstärkt werden, sind wegen ihres mehrschichtigen Aufbaus aus unterschiedlichen Baustoffen den Verbundbauteilen zuzuordnen. Ihr Trag- und Verformungsverha 1 ten wird durch die mechanischen Eigenschaften der im Tragquerschnitt durch Haftver­bund schubfest miteinander gekoppelten Einzelbaustoffe bestimmt. Aufgrund

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des unterschiedlichen Werkstoffverhaltens dieser Baustoffe ist es zweckmä­ßig, den Mehrstoffquerschnitt mit Hilfe eines Elementrasters in eine grö­ßere Anzahl starr miteinander verbundener Querschnittselemente zu gliedern.

Eine Unterteilung der Deckenplatten in einzelne Stababschnitte der Länge AX

ermöglicht die Einbeziehung vertikaler Einzellasten in Form senkrecht zur Stabachse gerichteter Knotenlasten.

Aufgrund der umfangreichen Werkstoff-, Geometrie und Be 1 astungsparameter wurde die Überprüfung der Untersuchungsergeboi sse der Deckenp 1 atten mit Hilfe eines Rechenprogramms durchgeführt. Hierfür wurde das institutseigene Programmsystem STABA-F verwendet. Einzelne Unterprogramme von STABA-F wur­den im Hinblick auf eine allgemeine Formulierbarkeit von Werkstoffkennli­nien den Besonderheiten flächenhaft verstärkter Stahlsteindecken angepaßt.

Zur Ermittlung der Querschnittssteifigkeit wird ein Elementraster über den Verbundquerschnitt gelegt, welches bei einfach symmetrischen Querschnitten nur bis zur z-Achse vereinbart zu werden braucht, siehe Bild 11: Elementie­rung des Tragquerschnittes und der Stablänge.

Die Momenten-Krümmungsbeziehungen werden punktweise für vorgegebene Krüm­mungen kz bestimmt und lassen sich in Form von Momenten-Krümmungslinien (M­k-Linien) darstellen. Die Größe der Durchbiegungen bei Steigerung der Dek­kenlasten ist von der Form der M-k-Linie abhängig. Diese wird u.a. von

- kriech- und schwindbedingten Eigenspannungen des Verbundquerschnittes und

- der Mitwirkung der Spritzmörtelschicht auf Zug zwischen den Rissen

bestimmt. Derartige Einflüsse wurden berücksichtigt.

Voraussetzung für eine gute Übereinstimmung von HeBergebnissen und berech­neten Größen ist eine wirklichkeitsnahe Simulation des Materialverhaltens der verschiedenen Einzelbaustoffe der Stahlsteindecken. Dies geschieht mit Hilfe im Rechenprogramm zu vereinbarender Werkstoffgesetze, die im folgen­

den Abschnitt beschrieben werden.

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Elementierung in Prüfkörperlängsrichtung lsometne

0,5 F 0,5 F

t t /Oeckeneigen -

lt B H t tH t H BtH~~:ht g

:'""'~==-= ::::=~ Stahlstem-decke CD @ G) (j) ® , untere .

Z 1 Erganzungssch1cht I

Elementierung des Tragquerschnittes

Bild 11:

d/2

+ y

d/2

-L

I I

r-- b/2 -----; I I

11 1., 66 .. · <

67 • • I.

I I I 1 I I r-:;-+- -;-+--t-L1.J_L.L..!._!_56

69

z

ohne ErgWlzungs -schtcht

Al tbetDn der Stuhlsteindecke

untere Erganzungsschicht mit Bewet:!tJ!lgselementen

~-Elemente

{ programmbedinot l

Element i erung einer verstärkten Stah 1steindecke für die rechne­rische Oberprüfung gemessener Durchbiegungen

5.2.2 Werkstoffgesetze

Grundlage für die Formulierung der Werkstoffgesetze für betonartige Bau­stoffe ohne Faserzusatz, PCC-Stahlfaserspritzmörtel, Betonstahl und Laschenstahl waren die in ergänzenden Untersuchungen ermittelten Spannungsdehnungslinien der verwendeten Werkstoffe. Die wichtigsten Kenn­werte sind die Materialfestigkeiten bei Druck- bzw. Zugbeanspruchung, die dazugehörigen Verzerrungen und der Elastizitätsmodul. Bei der rechnerischen Oberprüfung der Versuchsergeboi sse wurde angestrebt, eine möglichst gute Obereinstimmung zwischen den Kurvenverläufen in Materialuntersuchungen er­mittelter Spannungsdehnungslinien und für die Berechnungen verwendeter Ma­teri a 1 gesetze zu erreichen. Hierzu wurden aus der Literatur /5 ... 9/ ge­eignete Spannungsfunktionen entnommen, die auch nach Oberschrei tung der

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Scheitelwerte der Werkstoffkennlinien das Last-Verformungsverhalten der Einzelmaterialien durch Verwendung eines 11 abfallenden Astes 11 zutreffend be­schreiben.

5.2.2.1 Betonartige Werkstoffe

Zur mathematischen Beschreibung des Spannungsdehnungsverhaltens betonarti­ger Werkstoffe ohne Faserzusatz wurde ein nichtlinearer Rechenalgorithmus verwendet, in den die Kenngrößen Druckfestigkeit ßD, die dazugehörige Stau­chung E:s und der Ursprungsmodul E0 eingehen. Dabei wurden für I E: I s I E:s I und lt=l > lt=sl unterschiedliche Ansätze gewählt.

In normierter Schreibweise mit

1 autet der Rechenansatz zur Beschreibung des ansteigenden Druckspannungs­

verlaufs lt=l s lt=sl

Der Grad der Parabelfunktion n1 wird durch

Eo · E:s nl =

ßD

nl ~ 1,0

nl = 1 Gerade

nl = 2 quadratische Zahl

bestimmt.

o h""lt an ein Werkstoffgesetz in Form einer Für E:s = 2,0 joo und n1 = 2 er a m quadratischen Parabel, wie es in DIN 1045 für den Bereich zunehmender

Druckspannungen in Ansatz gebracht wird.

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Der "abfallende Ast" der Spannungsdehnungslinie für Stauchungen lEI > IEsl

kann durch de hyperbolische Gleichung

ßD

mit eS = -

bestimmt werden. Mit n2 = 0 wird eine konstante Verteilung der Druckspan­

nungen bei zunehmenden Stauchungen simuliert.

Bild 12 zeigt den allgemeinen Kurvenverlauf des durch die obigen Rechenan­sätze formulierten Materialgesetzes für druckbeanspruchten Beton.

-Eu

Bild 12: Werkstoffgesetz druckbeanspruchten Betons oder Mörtels

Für Bauteilbemessungen wird empfohlen, das Parabel-Rechteck-Diagramm gemäß DIN 1045 (Bild 13) oder ersatzweise einen Spannungsblock (s. Abschnitt 5.2.3) zu verwenden.

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-2,0%o -3,5 °/oo -E(o/oo)

Bild 13: Werkstoffgesetz druckbeanspruchten Betons

Zur Formulierung eines Materi a 1 gesetzes für zugbeanspruchten Beton oder

Mörtel wurden Werkstoffkennwerte von Bohrkernen oder Prismen verwendet, die

unter zentrischem Zug geprüft worden waren. Bei Stahlsteindecken mit beton­

stahlbewehrten Ergänzungsschichten wurde nach einsetzender Rißbildung eine

Mitwirkung des Betons auf Zug zwischen den Rissen (tension stiffening)

festgeste 11 t. Das Materi a 1 gesetz zugbeanspruchten Betons oder Mörte 1 s war

durch die Verwendung einer geeigneten Spannungsfunktion derartig flexibel

zu formulieren, daß der "tension-stiffening 11 -Effekt berücksichtigt werden

konnte.

Der zur Zugfestigkeit gehörende Dehnwert wurde aufgrund der Ergebnisse von

Materialuntersuchungen auf Es = 0,11 °/oo bis 0,14 °/oo festgelegt. Als E­Modul wurde der Wert des druckbeanspruchten Betons oder Mörtels verwendet.

Bis zum Erreichen des Zugfestigkeitswertes wird von einer 1 inearen Span­

nungs-Dehnungslinie ausgegangen (Bild 14}.

Die Mitwirkung des Betons auf Zug zwischen den Rissen (tension stiffening}

biege- oder zugbeanspruchter Stah 1 betonbauteile wird "verschmiert" durch

einen "abfallenden Ast" im Zugbereich der Beton-Arbeitsl inie berücksich­

tigt. Der tension-stiffening-Effekt kann bei flächenhaft verstärkten Stahl­

steindecken durch den "abfallenden Ast" der Arbeitslinie zugbeanspruchten

Betons oder Märte 1 s der Ergänzungs~chichten wie folgt berücksichtigt wer­

den:

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Ansteigender Ast:

Abfallender Ast:

t: - t:s m2 a (t:) = ßz [1 - ---]

Bild 14 zeigt die allgemeine Form des Werkstoffgesetzes für zugbeanspruch­ten Beton oder Mörtel. Oie Exponenten m1 und m2 bestimmen den Verlauf der Werkstoffkennlinie. Infolge des linearen Spannungsanstieges ist m1 = 1 zu

setzen.

I I

of Lu I mz=O

ßz ..-------------.

+(

Bild 14: Werkstoffgesetz zugbeanspruchten Betons oder Mörtels

Der Wert von m2 ist bei BerUcksichtigung des "tension-stiffening" aus

mz = lg (asp,Riß2/ßsp,s)

zu bestimmen. Hierin bedeuten

asp,Riß2 Rißspannung der Spritzbetonschicht bei abgeschlossener Rißbil­dung

ßsp,S 5 %-Fraktile der Zugfestigkeit des Spritzbetons

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mittlere Stahldehnung bei abgeschlossener Rißbildung zum Erstriß gehörende Dehnung der Spritzbetonschicht "Dehnung" der Spritzbetonschicht bei vollständig gestörtem Ver­bund zwischen Bewehrung vom umgebenden Spritzbeton~ Fließdeh-nung des Betonstahls

Hinsichtlich der Herleitung dieser Formel wird auf die Literatur /4,5/ ver­wiesen.

5.2.2.2 PCC-Stahlfaserspritzmörtel

Im Zusammenhang mit der Verstärkung von Stah 1steindecken wird von der in der Literatur /6/ häufig zitierten Modellvorstellung ausgegangen, daß es sich bei den Stahlfasern um eine statistisch verteilte Bewehrung von Beto­nen oder Mörteln handelt. Die rißüberbrückende Eigenschaft der Fasern ist der einer normalen Betonstahlbewehrung vergleichbar, wobei der gerissenen, aber noch tragfähigen Ergänzungsschicht auf der Biegezugseite verstärkter Stahlsteindecken eine ideelle Zugfestigkeit zugewiesen wird.

Die Zugfestigkeit von Stahlfasermörteln oder -betonen vor dem Auftreten von

Rissen kann durch die Gleichung

1 -) ßc z d '

berechnet werden /7/. Hierin bedeuten

K1 = 0,9 ... 1,0: Beiwert für die verringerte Verdichtungswilligkeit des

Betons

K2 = 0,25

vf 1/d

ßc,z

Beiwert für die Faserorientierung

Fasergehalt (%) Verhältnis von Faserlänge zu Faserdurchmesser Zylinderzugfestigkeit des Betons ohne Fasern

Die Beiwerte K1

und K2 wurden für glatte Fasern aus Versuchen /7 I ermi t­telt. Ihre Übertragbarkeit auf Faserbeton mit gekröpften Fasern, wie sie bei der Verstärkung von Stahlsteindecken verwendet wurden, wird in /8/ be-

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stät igt. Nach Überschreitung der Zugfestigkeit ßz( 1), spf im ~ustand I die Höhe der im zustand 11 übertragbaren Zugkräfte im wesentl1chen vom

sergehalt vf und von der Fasergeometrie abhängig. Es ist

vr ßz(II),spf = K3 · 100

l - ßwN d

mit K3 = 0,042: für gerade Fasern

ßwN: Nennfestigkeit von Beton;

ist Fa-

Bei Verwendung gestauchter oder gekröpfter Fasern ist zu K3 ein Korrektur­faktor K4 zu addieren, der durch Materialuntersuchungen bestimmt wird. Der

Ausdruck für ßz(Il),spf lautet dann

ßz(II),spf = (K3 1 - + K4) d

In eigenen Untersuchungen konnte ßz(II),spf auch noch bei Dehnungen t:.z > 8 °joo übertragen werden (siehe Bild 09). Für Bemessungen wird eine Begrenzung der Zugdehnungen auf t:.uz,spf = 5 °/oo empfohlen.

Über die Steigerung der Druckfestigkeit von Mörtel oder Beton durch Stahl­fasern wird in der Literatur /6 ... 9/ kontrovers diskutiert. In eigenen Un­tersuchungen wurde eine geringfügige Verminderung der Druckfestigkeit um ca. 5 % festgestellt, was auf die geringere Verdichtungsfähigkeit von PCC­Stahlfaserspritzmörtel gegenüber nicht bewehrtem PCC-Spritzmörtel zurückge­führt werden kann.

übereinstimmend wird in der Literatur der Einfluß von Fasern auf das Ver­formungsverhalten von Mörteln oder Betonen beschrieben. So sind die Bruchstauchungen r.u,spf und die dem Scheitelwert der Druckspannungen zuge­ordneten Stauchungen t:.s,spf größer als bei Mörteln oder Betonen ohne Faser­zusatz. Dieser Effekt konnte jedoch aufgrund der vergleichsweise geringen Prüfkörperanzahl bei den eigenen Untersuchungen nicht festgestellt werden. Im folgenden wird auf die literaturaussage Bezug genommen.

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In /9/ wird vorgeschlagen, ts und tu um einen vom Fasergehalt (Vf in %) ab­hängigen Faktor zu vergrößern. Demnach ist

(s,f = (s + a vf (u,f = (u + b vf

Für Normalbeton mit ts = -2 °/oo und tu= -3,5 °joo gilt bei Zusatz von Stahlfasern a = 0,3 und b = 1,35. Für PCC-Stahlfasermörtel liegen keine Versuchsergeboi sse zur Bestimmung der Faktoren a und b vor. Daher werden die Werte von a und b für PCC-Mörtel zunächst übernommen und t und t wie s u bei unbewehrtem PCC-Mörtel mit -3,0 °joo bzw. -3,5 °joo angesetzt /15/.

Das Werkstoffgesetz für druckbeanspruchten PCC-Stahlfasermörtel kann durch die Spannungsfunktion

E: 2 u(E:) = ßD,spf [1 - (1 - ) ] für IE:I 5 l(s,spfl

3,0 + o,3 vf

und u{t) = ßD,spf

beschrieben werden.

Bei Bautei 1 bemessungen wird der Druckfestigkeitswert ßD, spf durch den Re­chenwert der Oruckfestigkei t von PCC-Stahl fasermörtel ßR, spf ersetzt. Es gelten hierbei die üblichen Beiwerte zur Abminderung von ßD,spf infolge der Einflüsse von Prüfkörpergröße und Verhältnis von Dauerstandsfestigkeit zu

Kurzzeitfestigkeit.

Die Werkstoffkennlinie von PCC-Stahlfasermörtel wird in Bild 15 darge­

stellt.

Für Bauteilbemessungen können die angegebenen Formeln uneingeschränkt ange­wendet werden. Zur rechnerischen Überprüfung von Versuchsergebnissen wurden geringfügige Veränderungen vorgenommen. Sie betreffen im wesentlichen den Parabelanstieg im Druckbereich der Spannungs-Dehnungslinie und orientieren sich an den Ergebnissen der Materialuntersuchungen (siehe 4.2.1).

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v1 Fasergehalt

in Vol.%

E 1

: 3,0+0.3 V1 s,sp

Eu,spf = 3.5 + 1.35 V,

Eu.spf

-Ein %o

vernachlässigt

+Oz.spt

Bild 15: Werkstoffgesetz von PCC-Stahlfaserspritzmörtel

5.2.2.3 Betonstahl und Laschenstahl

Es wurde abschnittweise lineares Materialverhalten des Betonstahls gemäß Bild 16 angenommen.

+Oz.s

+E

Bild 16: Werkstoffgesetz für Betonstahl und Laschenstahl

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Im Druck- und Zugbereich wird gleiches Werkstoffverhalten unterstellt, z.B. gilt für den Zugbereich:

Bereich I: u(E) = E · E0 ,s ~ ßs

Bereich III: u(~) = ßz,s ~ + .~ < ~ < ~ , 's,s u's ' 'u,s

5.2.3 Berechnung der inneren Bruchmomente

Bei der Prüfung der Stahlsteindeckenelemente waren - mit Ausnahme des Ver­suchskörpers He 1 - keine nennenswerten Relativverschiebungen zwischen den Ergänzungsschichten und dem Altbeton festgestellt worden. Ihr Einfluß war daher bei der Bestimmung der Traglast bzw. des Bruchmomentes Mu zu vernach­lässigen. Es wurde von starrem Verbund zwischen den Einzelschichten des Tragquerschnittes ausgegangen.

Die Berechnung der inneren Biegemomente für den Zustand unmittelbar vor Eintritt des Bruches erfolgte mit Hilfe des Rechenprogramms STABA-F durch Auswertung der Gleichgewichtsbedingungen

}; Hx = 0

und

für die Grenzzustände von Dehnung und Spannung des Tragquerschnittes.

Tabelle 16 enthält eine Zusammenstellung gemessener (exp Mu} und berechne­ter Bruchmomente (cal Mu) von Stahlsteindeckenplatten, deren Traglastzu­

stand durch Biegeversagen erreicht wurde.

Die Zahlenwerte gemessener und berechneter Bruchmomente unterscheiden sich um 5 % bis 9 %. Eine befriedigende Übereinstimmung theoretischer und gemes­

sener Bruchschnittgrößen ist somit gegeben.

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He 0 He 1 He 2 He 3 Gö 0 Gö 1 Gö 2 Gö 3

Bruchmoment aus äußerer Last 22,1 65,0 84,2 72,1 25,2 34,7 Mu,Last (kNm)

berechnetes Bruchmoment Schub-36,9

Schub-cal Mu (kNm) 24,0 61,6 80,3 70,5 24,5 bruch bruch

Verhältnis jJ = cal Mu

1,09 0,95 0,95 0,98 0,97 1,06 Mu,Last

Tabelle 16: Zusammenstellung gemessener (exp Mu) und berechneter Bruchmo­mente (cal Mu) bei Biegeversagen der Stahlsteindecken

Bei Bauteilbemessungen sind Verformungsberechnungen, deren Ergebnisse im folgenden Abschnitt vorgestellt werden, im Regel fa 11 von untergeordneter Bedeutung.

Dann ist es ausreichend, die inneren Bruchmomente durch eine "Handrech­nung" mit Hilfe der in Bild 17 angegebenen Formeln zu bestimmen.

Druckbeton neu ----4\..--'\.

Druckbeton alt

Siegetlewehrung alt

Druckzonenhöhe:

x = h1 · le:bl = h2 ·I e:bl _ Zs,neu + Zs.alt !Eu,sneui+!Ebl IEs.atti+IE:bl- 0,76·b

0-nR

Bruchmoment:

Mu = Z s, alt · ( h 1 - 0, 4 X l + Z s. neu · ( h 2 - 0, 4 x )

Bild 17: Bestimmung der Bruchmomente verstärkter Stahlsteindecken mit Hilfe eines Spannungsblockes

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Hierbei wird vorausgesetzt, daß die Fließdehnung der neuen Biegebewehrung erreicht wird und Vordehnungen der alten Bewehrung von untergeordneter Be­deutung sind.

5.2.4 Wiedergabe und Kommentierunq der berechneten Durchbiegungen

Die Übereinstimmung von im Versuch gemessenen und rechnerisch ermittelten Last-Verformungskurven ist ein Gradmesser für die Richtigkeit des verwende­ten Tragmodells. Daher wird im folgenden der Verlauf rechnerischer und ge­messener Durchbiegungsverläufe gegenübergestellt.

Bild 18 zeigt Last-Verformungslinien der Deckenplatte He 3, in denen die Deckenlast F als Funktion berechneter und gemessener Durchbiegungswerte in Versuchskörpermitte dargestellt wird. Bei der Ermittlung der berechneten Last-Durchbiegungsl inien wurden Eigenspannungen aus behindertem Schwinden durch Annahme eines verminderten Zugfestigkeitswertes des Spritzmörtels der unteren Ergänzungsschicht in Höhe von ßbz(R2) = 1,0 N/mm2 berücksichtigt. In einer weiteren Rechnung wurde ßbz(Rl) zu Null gesetzt und dadurch die Mitwirkung des Spritzmörtels auf .Zug zwischen den Rissen vernachlässigt.

Bild 18:

200

l F 1~ 1 =164kN

0-o:;,_ F(AII=160 kN L--- " 6 .,...-. F1A21 =153 kN -

/;~ ' u

6"; 0

150

o I

~1/1 o?' I

0

~~I I Stahlsteindecke He 3 0'/ ,0

;/ / o-o Versuch I I -

t/ I Berechnung_ I

o--o ß':Z~1 ... = 0 N/mm

2 I

h I •- -• ß~~2,!. =1.0N/mm2

II

z ..liC

-~ u.

100 t; 2 i l!)

so

I I I I

5 10 15 20

Mittendurchbiegungen w in mm

Mittendurchbiegung der Stahlsteindecke He 3: Vergleich gemesse­

ner und berechneter Durchbiegungen

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Bei Vernachlässigung von Eigenspannungen und des "tension stiffening" kann das Verformungsverhalten verstärkter Stahlsteindecken nur unzureichend be­schrieben werden, da die Durchbiegungen unter Gebrauchslastbeanspruchung zu groß berechnet werden. Bei Belastungen nahe der Bruchlast wurde für ßbz = 0 ( nakter Zustand II) eine gute Übereinstimmung gemessener und berechneter Mittendurchbiegungen erreicht. Oie Zah 1 enwerte gemessener und berechneter Traglasten sind nahezu gleich.

Bild 19 zeigt gemessene und berechnete Verläufe der Mittendurchbiegungen des Versuchskörpers Gö 3, bei deren Berechnung der "tension-stiffening"-Ef­fekt vernachlässigt wurde. Aus dem nahezu linearen Verlauf der gemessenen Last-Durchbiegungslinie ist zu erkennen, daß eine Mitwirkung des Spritzmör­tels der Ergänzungsschicht auf Zug zwischen den Rissen nicht oder nur in einem sehr geringen Maße stattgefunden hat.

400 .------~--- .--------.-----------,

t.-- F1R1=35SkN ~"- E u

.. - E I 0 I t! ~

-----r------+--t>--/--c-O''D~-] F1v1=304kN -I / E u

i D E /I / -.a_ Schubbruch I V $2

I D " // . 300

:z ..ll:

,I;

u.. ..... 111 _g 200 ~ 111 CU l!)

100 tl /

0 V

Stahlsteindecke Gö 3

c-c Versuch

.. _ --o. Berechnung

I 0 4 8 12 16

Mittendurchbiegungen w in mm

Bild 19: Mittendurchbiegung der Stahlsteindecke G ö 3: Vergleich gemesse-ner und berechneter Durchbiegungen

Aus Meßwerten er~ittelte und berechnete Last-Durchbiegungslinien stimmen im unteren Lastbere1ch gut überein o·e 1 1 · 1 rag astwerte sind jedoch unterschied-

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lieh hoch. Der Bruch der Deckenplatte Gö 3 war durch Überschreitung der Schubtragfähigkeit des Versuchskörpers ausgelöst worden. Der theoret i sehe Traglastwert war unter der Voraussetzung eines Biegeversagens der Decken­platte berechnet worden. Mit Hilfe des verwendeten Rechenverfahrens können Traglasten von Versuchskörpern, die durch Überschreitung ihrer Biegetragfä­higkeit versagen, in guter Übereinstimmung mit gemessenen Werten berechnet werden (Bild 18). Die Differenz zwischen dem in Bild 19 dargestellten be­rechneten und gemessenen Traglastwert kann somit als Maß für die unvo 11-ständige Ausnutzung der Biegetragfähigkeit des verstärkten Versuchskörpers Gö 3 interpretiert werden. Die aufgrund vorzeitigen Schubversagens von Gö 3 entstandene Traglastdifferenz beträgt ca. 21 %.

Bild 20 zeigt Last-Durchbiegungslinien der durch geklebte Stahllaschen ver­stärkten Deckenplatte Gö 1. Der Bruch dies es Versuchskörpers war augen­schei n 1 i eh durch Überschreitung seiner Schubtragfähigkeit verursacht wor­den. Im Schubrißbereich war auf der Deckenoberseite der Prüfkörper vor sei­ner Verstärkung bereits ein Altriß vorhanden (Bild 72). Die Stahllaschen waren nicht über diesen Bereich hinweggeführt worden, sondern endeten kurz vor dem Altriß. Bei der rechnerischen Überprüfung gemessener Durchbiegungen war zu berücksichtigen, daß sich die Tragwirkung der Stahllaschen als Zugglieder erst nach einer bestimmten Lasteinleitungslänge einstellt. Das Maß der Lasteinleitungslänge wurde mit ca. 20 cm abgeschätzt. Aus dem Bewehrungsplan der "Göttinger" Stahlsteindecken (Bild 30) ist zu entnehmen, daß 50 % der vorhandenen Biegebewehrung als Schubbewehrung aufgebogen worden war. Bei der Berechnung der Traglast und der Durchbiegungen war daher die Deckenplatte Gö 1 in drei Abschnitte unterschiedlichen

Bewehrungs-gehaltes zu gliedern:

Abschnitt 1: Halber Querschnitt der in Feldmitte vorhandenen alten Beweh­

rung (EJ1)

Abschnitt 2: vo 11 er Querschnitt der in Fe 1 dmitte vorhandenen alten Beweh­

rung (EJ 2)

Abschnitt 3: Voller Querschnitt der in Feldmitte vorhandenen alten Beweh­

rung und der Stahllaschen (EJ3)

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Rechnerisch wurde der Bruch kurz vor dem Laschenende durch Überschreitung der Biegetragfähigkeit des unverstärkt gebliebenen Deckenquerschnittes er­reicht. Der Verhältniswert zwischen errechneter und gemessener Traglast be­trägt 1,08. Es ist davon auszugehen, daß sich der ausgeprägte Schubriß von Gö 1 aus einem Biegeriß entwickelt hat und das Schubversagen des Platten­streifens durch unzureichende Zugkraftdeckung eingeleitet wurde.

Insgesamt konnte das Trag- und Verformungsverhalten verstärkter und unver­stärkter Stahlsteindecken rechnerisch zufriedenstell end nachvoll zogen wer­den. Bild 21 zeigt einen Vergleich gemessener (exp Fu) und berechneter Traglasten (cal Fu) der Versuchskörper. Eigengewichtslasten wurden berück­sichtigt. Die gemessenen Traglasten waren i.M. 5% bis 10% größer als die berechneten Werte.

Bild 20:

160

z 120 ..X

,!;;

u.." .....

111 Cj

:;:::: 80 E Cj

lC 1.!:1

40

0

I

+-625 rSF 625~ li ~~ c::::q I F!RI=125kN

D D (EJlln u

_(EJ1) !Ehl --"' 1>.-

~0 fzof zsf- eo --t f//o- F!VI=115 kN u / 0

/ / o"'

1/

/ !h

Stahlsteindecke Gö 1

_j/ o-o Versuch

1/ 1>.----.t.. Berechnung

01>./ /

V 0 2 4 6 8

Mittendurchbiegung w in mm

Mittendurchbiegung der Stahlsteindecke Go·· 1.· Vergleich gemesse-ner und berechneter Durchbiegungen

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Bild 21:

- 55 -

z .:.: .S Li' a. X Cll -Ul 0 0. 100 0 .= Cll c Cll Ul Ul Cll E Cll 0> 50

berechnete Traglast cal F0 in kN

Vergleich gemessener (exp fu) und berechneter Traglasten (cal Fu) bei Biegeversagen der Stahlsteindecken

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5.3 Schubtragverhalten verstärkter Stahlsteindecken

5.3.1 Tragmodell

zur Beschreibung des Tragverhaltens von Bauteilen unter Biege- und Schuhbe­anspruchung werden im Regelfall Fachwerkmodelle benutzt. Wenn die schiefen Hauptzugspannungen vom Beton nicht aufgenommen werden können und eine Schubbewehrunq nicht vorhanden ist, wird die Tragwirkung derartiger Bau­teile häufig mit Hilfe eines Boden-Zugband Modells erläutert.

Nachfolgend wird anhand der Versuchsergebnisse qualitativ geprüft, mit wel­chem Mode 11 oder we l eher Mode 11 kombi nat i an das Tragverhalten verstärkter Stahlsteindecken beschrieben werden kann.

Zur Erhöhung der Schubtragfähigkeit der Deckenplatte He 2 waren die Rippen des Versuchskörpers nachträglich mit Schubbügel ~ 6 IV im Abstand von 25 cm bewehrt worden. Oie Schubbügel wirken wie Zugpfosten eines Fachwerkes, wel­che die schrägen Druckstrebenkräfte in höhere Bereiche des Tragquerschnit­tes verhängen. Während der Prüfung des Versuchskörpers He 2 war ein zur Biegemomentenlinie nahezu affiner Verlauf der Stahldehnungen der alten und neuen Bi egebewehrung festgestellt worden. Oie von der Prüfkörpermitte bis zu den Auflagerpunkten abnehmenden Stahldehnungen werden in einem Fachwerk­modell durch den abgestuften Verlauf der Zuggurtkräfte erfaßt (Bild 22). Die Differenzzugkräfte A Zs werden durch den Haftverbund zwischen Altbeton und der in der Biegezugzone angeordneten Querschnittsergänzungsschicht in höher gelegene Querschnittsbereiche zurückgeführt. Hierbei entstehen Haft­scherspannungen rHs in der Kontaktfläche zwischen Altbeton und Ergänzungs­schicht, deren Größe von der Lage der entsprechenden Schichtgrenze im Quer­schnitt abhängig ist. Dabei wirken die in Bild 22 auf einen Fachwerkknoten konzentriert dargestellten Haftspannungen über die gesamte Verbundfläche verteilt.

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Querschnittsergänzung an

der Deckenoberseite

Egkraft- Verlauf

Deckenlast q

an der Deckenunterseite

Zm-1

Kräf1l!spiel im Be~ich des Fachwerkknotens j_

Bild 22:

T---1 /~

Altbeton I THS __ ._ ... -,._

n..o:.scmitts-t -/---- I erganzung an . ! der Decken-

unterseite h-~+-- ..-/!-+-+-+-+

B h I l"v flZm-1 m-2 I ewe rung ·

THs Haftseherspannungen

Tv Stahlverbundsponnungen

Vj Zugpfostenkraft im Schubbügel

Dj Druckstrebenkraft

ö.Z m-l ; m-2 Differenzzugkraft zwischen den Zuggurten

m-1 und m-2 (Biegebewehrung )

Fachwerkmode 11 zur Beschreibung des Tragverhaltens verstärkter Stahlsteindecken, deren Rippen zusätzlich mit Schubbügeln verse­hen wurden

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Bei verstärkten Stahlsteindecken, deren Rippen keine Schubbügel enthalten, ist die Modellbildung wesentlich schwieriger. Die Anwendung des klassischen Begen-Zugbandmodells scheidet aus, weil dies einen nahezu konstanten Ver­lauf der Stahldehnungen der Biegebewehrung voraussetzt. In den Bauteilver­suchen wurde ein von Prüfkörpermitte bis zu den Deckenauflagern abnehmender

Dehnungsverlauf gemessen.

überschreitet die Größe der Hauptzugspannungen die Betonzugfestigkeit, kön­nen Querkräfte bei fehlender Schubbewehrung in ungerissenen Bereichen des Tragquerschnittes (z. B. Biegedruckzone} übertragen werden. In gerissenen Bereichen von Bauteilen werden Querkräfte aufgenommen, wenn sich dort, durch geringe Rißbreiten begünstigt, Sekundärtragwirkungen einstellen. Diese werden durch Rißverzahnung oder Verdübelungseffekte infolge die Risse kreuzender Biegebewehrung verursacht.

Im folgenden wird die Entstehung des zur Biegemomentenlinie affinen Ver-1 aufs der Stahldehnungen durch die Tragwirkung von "Betonzähnen" erklärt

(Bild 23}.

Bei Belastungen, deren Größe deutlich kleiner als die Bruchlast ist, sind die Rißbreiten noch verhältnismäßig gering. Hierdurch ist eine ausreichende Rißverzahnung (aggregates interlock) gegeben, die eine Übertragung von Querkräften QR im Rißbereich ermöglicht. Die sogenannten Betonzähne übertragen die Differenzzugkräfte 6 Zs über Biegung zwischen zwei Rissen. Mit zunehmender Belastung werden die Rißbreiten größer und die Verzahnung der Rißflanken .nimmt ab. Es können dann in wesentlich geringerem Umfang Querkräfte im Rißbereich übertragen werden. Die Biegezugfestigkeit ßBz in den Betonzähnen begrenzt den Zuwachs der Differenzzugkraft 6 Zs. Bei Über­schreitung von ßBz des Betons im Einspannbereich können sich die Betonzähne nicht mehr am Lastabtrag beteiligen, so daß keine Differenzzugkräfte 6 Zs zwischen den Rissen auftreten. Es entsteht dann theoretisch eine konstante Zugkraftverteilung (Zs = Mm/zm) im Zugurt. Aus diesem Grunde sollte zusätz­lich angeordnete Betonstahlbewehrung nach Aufstemmen der an die Decken an­grenzenden Wandberei ehe zumindest zum Teil bis hinter die Aufl agervorder­kante der Deckenplatten geführt werden.

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- Qum-schnittsergänzung auf der Deckenoberseite

ZusatzbewehrunQ vor der Auflagervorderkante

® Rißweiten noch gering~

-Rißverzohnung und Übertragung

von Q. im Rißbereich möglich

ob,o1 Aufbeton ( neu )

1:::: -- --- -tHs

ob." Druckbeton ( att)

i ~6Z, I

L- 6x _____;_ I

CD CD

:::I I

I I

I

Zs,a<l) = Zs,a(j) •l1Zs,a

z,,. <ll = Zs.•CD +l1Z, .•

Deckenlast q

max Z,

V ZsR"aRh

Zusatzbewehrung ende~ hinter der Auflager -vorderkante

@ Rißbreiten wachsen an :

Verzahnungswirkung nimmt ab - geringe Übertragung

von Querkräften im Rißbereich

Ob 2 = 1\,-~tlZ, :0 L:Z,(j)= L:Z s@

-Zugfestigkeit des Betons begrenzt

den Zuwachs von [/:1Z,

Aufbeton (neu)

--­z,,n CD r--'-1------J.l-..---

---zs,o(j) •Ms,o ---zs,o(j) +tJZ,n

Bild 23: Bogen-Zugband-Modell zur Beschreibung des Tragverhaltens ver­stärkter Stahlsteindecken ohne Schubbewehrung

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Stemmarbeiten im Bereich der Deckenauflager sind in der Praxis mit der Ent­stehung von Zusatzkosten verbunden. Aus diesem Grunde wurde an zwei Ver­suchskörpern auf eine Endverankerung der Zusatzbewehrung verzichtet (Gö 1 und Gö 3). Diese Ausführungsvariante wird in Bild 23 im linken Auflagerbe­reich der dargestellten Stahlsteindecke berücksichtigt. Beide Deckenplatten versagten jedoch vorzeitig durch Überschreitung ihrer Schubtragfähigkeit, bevor ihr Biegetragvermögen ausgeschöpft werden konnte. Die Schubrisse ent­standen zwischen der Auflagerlinie und den Enden der Zusatzbewehrung. Für die Schubtragfähigkeit war somit die Dicke des unverstärkten Tragquer­schnittes maßgebend. Es ist daher davon auszugehen, daß ein Verzicht auf die Endverankerung der Zusatzbewehrung zu Traglasteinbußen führen kann. Zur Vermeidung vorzeitiger Schubbrüche wird daher empfoh 1 en, im Berei eh der Verankerungslänge lE nicht bis hinter die Auflagervorderkante geführter Zu­satzbewehrung eine bügelartige Aufhängebewehrung anzuordnen. Hierdurch kön­nen schräge Druckstrebenkräfte Os, die sich gegen die Zusatzbewehrung im Zugkrafteinleitungsbereich lE abstützen, mit Hilfe einer vertikalen Zug­kraft ZA in höher gelegene Querschnittsbereiche rückverankert und dann di­rekt in Deckenauflager eingeleitet werden.

5.3.2 Schubnachweis

Die Stahlsteindecken Gö 1 und Gö 3 versagten durch Schubbruch. Ihre gemes­senen Traglasten wurden mit Hilfe der in EC 2, Abschnitt 4.3.2 angegebenen Formeln, die die Grenzzustände der Tragfähigkeit von Massivbauteilen unter Querkraftbeanspruchung beschreiben, rechnerisch überprüft. Die Rechenan­sätze berücksichtigen auch Sekundärtragwirkungen, die im vorigen Abschnitt beschrieben wurden.

Gemäß EC 2 ist die Querkrafttragfähigkeit gegeben, wenn

Mit Vsd wird die maßgebende Querkraft im Bruchzustand bezeichnet. Der Bau­teilwiderstand VRd wird nach der Standardmethode für Bauteile mit Schub­aufbiegungen aus

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berechnet. Die von einem Betonquerschnitt aufnehmbare Querkraft vRdl läßt sich aus

VRd1 = [rRd · k (1,2 + 40 p1) + acp . 0,15] . bw . d

bestimmen. Der durch die Schubbewehrung aufnehmbare Querkraftanteil errech­net sich aus

Asw Vwd = --- · 0,9 d · fywd (1 + cot a) . sin a

s

Der Neigungswinkel a der Zugstreben wurde mit 45° eingesetzt. Er entspricht dem Winkel unter dem die alte Bewehrung der Stahlsteindecke aufgebogen war. Als wirksame Querschnittsbreite bw wurde bei der Deckenplatte Gö 3 die Ge­samtquerschnittsbreite eingesetzt, da die Hohlkörper dieses Prüfkörpers mit einem Füllbeton gefüllt worden waren. Sonst errechnet sich bw aus der Summe der Rippenbreiten der Stahlsteindecken.

Zur Bestimmung des 1Rd-Wertes aus

TRd = 0,25 fctk 0,05

wurde der 5 %-Fraktilwert der gemessenen Betonzugfestigkeiten fctk o,os der verwendeten Sanierungsbaustoffe bzw. des Altbetons eingesetzt. Sind Betone unterschiedlicher Zugfestigkeiten in einem Tragquerschnitt vorhanden, wurde der geringste fctk o,os-Wert in der Berechnung verwendet. Weitere Erläute­rungen zu den gewählten Rechenansätzen sind EC 2 zu entnehmen.

Es wurde eine gute Annäherung zwischen gemessener und berechneter Querkraft

Qu bzw. VRd im Bruchzustand ermittelt

Prüfkörper Gö 1:

Prüfkörper Gö 3:

Vsd = Qu = 60,96 kN; Vsd = Qu = 157,02 kN;

VRd = 56 kN VRd = 146,8 kN

Die Schubtragfähigkeit verstärkter Stahlsteindecken kann somit zuverlässig mit Hilfe der in EC 2 aufgegebenen Rechenverfahren bestimmt werden. Die Ab­Weichungen gemessener und berechneter aufnehmbarer Querkräfte betragen 5 %

bis 9 %.

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6.0 Bewertung des Sanierungserfolges

Der Sanierungserfolg der verstärkten Stahlsteindecken ist unter den Ge­

sichtspunkten

- handwerkliche Durchführbarkeit,

- erforderlicher Arbeitsaufwand und

- Verstärkungserfolg

der angewandten Sanierungsmethoden zu beurteilen.

Es wurde festgestellt, daß sämtliche Sanierungsmaßnahmen mit handwerklichen Arbeitsmethoden durchführbar sind. Die Auswahl einer bestimmten Sanierungs­methode zur Ertüchtigung von Stahlsteindecken orientiert sich an dem Schä­digungsgrad und an der Höhe der gewünschten Traglasterhöhung des Bauteils. Die Wirtschaftlichkeit einer Sanierungsmethode kann nicht ausschließlich an den Arbeitsaufwand zur Verstärkung der betreffenden Decke gemessen werden. In Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen sind auch Kosten für die Nutzungsunter­brechung und Sicherstellung der Gesamtstabilität des Gebäudes mit einzube­ziehen.

Der Sanierungsaufwand an den 11 Helmstedter 11 Deckenplatten war wesentlieh größer a 1 s bei den 11 Gött i nger.. Stahlsteindecken. Er wurde erforderl i eh, weil der Umfang der Vorschädigungen der "Helmstedter 11 Deckenplatten wesent­lich größer war, als bei den Versuchskörpern, die aus dem Göttinger Kaser­nengebäude entnommen worden waren.

Für Stahlsteindecken, die einen vergleichbar hohen Schädigungsgrad und eine ähn 1 i eh geringe Qua 1 i tät des Deckenbetons besitzen, wie sie in den He 1m­stedter Deckenplatten vorgefunden wurden, ist im Normalfall der Ersatz der Stahlsteindecken durch Stahlbetonvollplatten die wirtschaftlichere Sanie­rungsmethode. Mit Hilfe der an den Helmstedter Deckenplatten angewandten Sanierungsmethoden konnte jedoch nachgewiesen werden, daß im Sinne einer Substanzerhaltung von Bauteilen eine Ertüchtigung der Decken durch einen

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nahezu vollständigen Austausch minderwertiger Baustoffe einzelner Quer­schnittsbereiche durch hochwertige Ersatzbaustoffe möglich ist.

Die Anwendung der modernen Spritz- und Spritzbetontechnologie unter Verwen­dung von Spritzbetonen bei deren Einsatz nur geringe Rückpra 11mengen ent­stehen, wie z.B. bei micro-silica modifiziertem Beton, ist hier von ent­scheidendem Vorteil. Hinzu kommt, daß eine beachtliche Traglaststeigerung der Decken von maximal 300% ermöglicht wurde. Die Wirtschaftlichkeit die­ser Verstärkungsmaßnahmen erscheint jedoch nur in Fällen gegeben, in denen der vollständige Ersatz der Decken durch Stahlbetonplatten wegen langandau­ernder Nutzungsunterbrechungen nicht möglich ist.

Zur Sanierung der Göttinger Deckenelemente konnten weniger aufwendigere und damit wirtschaftlichere Sanierungsmethoden gewählt werden. Vorrangig ist in diesem Zusammenhang die Verwendung geklebter Stahllaschen zu nennen. Im In­teresse einer hohen Tragfähigkeitssteigerung ist jedoch darauf zu achten, daß die Laschenenden bis zum Deckenauflager durchgeführt und dort endveran­kert werden. Ebenso ist der Einbau stahlfaserbewehrter Querschnittsergän­zungsschichten unter Verwendung rückprallarmer Spritzmörtel oder Spritzbe­tone von Vorteil, da hierbei erforderliche Bewehrungsarbeiten entfallen.

Das Aufstemmen von Stahlsteindecken zur Verfüllung ihrer Hohlkörper mit ei­nem quellfähigen Füllbeton ist eine besonders aufwendige Sanierungsmethode, die vornehmlich der Steigerung der Schubtragfähigkeit von Decken dient. Hierbei ist zu kontrollieren, daß sämtliche Hohlkörper vollständig verfüllt sind. Dies ist insbesondere in auflagernahen Bereichen der Decken erforder­lich, da bei unzureichender Füllung der Hohlkörper der Füllbeton aus­schließlich das Deckeneigengewicht erhöht und keinen Beitrag zur Erhöhung

der Schubtragfähigkeit leistet.

Unter Berücksichtigung der genannten Einschränkungen sind alle im Rahmen des Forschungsvorhabens ausgeführten Sanierungsmaßnahmen geeignet, die Trageigenschaften geschädigter stahlsteindecken wieder herzustellen oder ihre Tragfähigkeit zu erhöhen. Der Sanierungserfolg wurde in allen Fällen

festgeste 11 t.

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7.0 Zusammenfassung

Es war zu prüfen, in welcher Art und Weise vorgeschädigte Stahlsteindecken vorhandener Gebäude mit einem angemessenem Aufwand so verstärkt werden kön­nen, daß ihre ursprüngliche Tragfähigkeitseigenschaften wieder hergestellt oder ihre Tragfähigkeit erhöht werden kann.

Es wurden 8 Plattenstreifen aus den Geschoßdecken von zwei Kasernengebäuden herausgeschnitten, in Transportrahmen eingebaut und zum Institut für Bau­stoffe, Massivbau und Brandschutz der TU Braunschweig gebracht.

In Materialuntersuchungen wurde festgestellt, daß die Schäden an den ent­nommenen Oeckenpl atten entweder auf minderwertigen und unzureichend ver­dichteten Rippen- und Druckbeton, zu geringe Betondeckung der Bewehrung oder auf Rißbildungen in den Decken als Folge von Konstruktionsfehlern bei der Deckenherstellung zurückzuführen sind. Nach Entfernung schadhafter Be­reiche des Rippenbetons oder der Deckensteine wurden die Deckenplatten ge­sandstrahlt und entweder einseitig auf der Biegezugseite oder beidseitig flächenhaft verstärkt. Hierbei wurden betonstahlbewehrte oder faserbewehrte Querschnittsergänzungsschichten aus PCC-Spritzmörtel, micro-silica-modifi­ziertem Spritzmörtel, Normalbeton oder Verbundestrich verwendet. Ebenso ka­men geklebte Stahllaschen zum Einsatz. In begleitenden Materialuntersuchun­gen wurden Werkstoffkennlinien der Sanierungsbaustoffe und bei der Herstel­lung der Stahlsteindecken verwendeter Baustoffe für die rechnerische Über­prüfung der Versuchsergebnisse bestimmt.

Die in Bauteiluntersuchungen an der alten und neuen Biegebewehrunq oder auf der Oberfläche stahlfaserbewehrter Ergänzungsschichten gemessenen Dehnungen verliefen nahezu affin zur Biegemomentenlinie. Es wurden keine nennenswer­ten Relativverschiebungen zwischen alten und neuen Querschnittsschichten festgestellt, so daß von einem starren Verbund der Querschnittsmaterialien auszugehen war.

An den verstärkten Plattenstreifen wurden um bis zu 300 % höhere Traglasten als an unverstärkten Vergleichskörpern gemessen. Im Mittel betrugen die Traglaststeigerungen 100% bis 200 %.

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Eigenspannungen aus behindertem Schwinden der Ergänzungsschichten und Ein­

fl üsse aus der Mitwirkung des Betons auf Zug zwi sehen den Rissen wirken

sich auf das Verformungsverhalten der verstärkten Deckenplatten aus. Zu­

sätzlich angeordnete Biegebewehrung ist zur Vermeidung vorzeitiger Schub­

brüche bis hinter die Auflagervorderkante zu führen und dort ausreichend zu

verankern, um vorzeitiges Schubversagen zu vermeiden.

Mit Hilfe eines geeigneten Rechenverfahrens konnte das Trag- und Verfor­

mungsverhalten der sanierten Stahlsteindecken mit guter Übereinstimmung der

gemessenen und berechneten Größen nachvoll zogen werden: Die Abweichungen

bei den Traglasten lagen i.M. zwischen 5% und 10 %.

Oie Schubtragfähigkeit verstärkter Stahlsteindecken kann mit Hilfe in EC 2

angegebener Rechenverfahren bestimmt werden. Oie Abweichungen berechneter

und gemessener Traglasten bei Querkraftversagen der Versuchskörper betrugen

5 % bis 9 %.

Alle angewendeten Sanierungsmethoden sind geeignet, die Tragfähigkeit ge­

schädigter stahlsteindecken wieder herzustellen oder - falls erforderlich -

zu erhöhen. Der Sanierungserfolg wurde in allen Fällen festgestellt.

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Literaturverzeichnis

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/2/ Prüfbericht Nr. 07.32.151.85: Druckfestigkeitsprüfungen an Bohrkernen aus der Ziethen-Kaserne, Göttingen. Firma Prüftechnik Göttingen, 21.

Juni 1985

/3/ Prüfzeugnis Nr. M 9100912 der Amtlichen Materialprüfanstalt für Steine und Erden, Clausthal-Zellerfeld, vom 11.01.1990

/4/ Schwennicke, A.: Zur Berechnung von Stahlbetonbalken und Scheiben im gerissenen Zustand unter Berücksichtigung der Mitwirkung des Betons zwischen den Rissen. Berichte aus dem Konstruktiven Ingenieurbau, TU Berlin, 1983.

/5/ Grzeschkowitz, R.: Zum Trag- und Verformungsverhalten schlanker Stahl­betonstützen unter Berücksichtigung der schiefen Biegung. Di sserta­tion, Institut für Baustoffe, Massivbau und Brandschutz der TU Braun­schweig

/6/ Schnütgen, B.: Bewertung von Ergebnissen der Materialprüfung für Be­messungsmodelle von Stahlfaserbeton. Konstruktiver Ingenieurbau, Be­richt 42 der Ruhruniversität Bochum.

/1/ Schnütgen, B.: Verhalten von Stahlfaserbeton. Darmstädter Massivbau­Seminar Band 3, 1990

/8/ Schnütgen, B. : Rohre aus Stah 1 faserbeton. Beton und Stah 1 beton 1989, Heft 4, Verlag Wilhelm Ernst und Sohn

/9/ Schnütgen, B. : Bemessung von Stah 1 faserbeton und ; hre Prob 1 emat i k. Konstruktiver Ingenieurbau - Bericht 37 der Ruhruniversität Bochum

/10/ Haß, R.: Zur praixgerechten brandschutztechnischen Beurteilung von Stützen aus Stahl und Beton. Dissertation 1986, Institut für Bau­stoffe, Massivbau und Brandschutz der TU Braunschweig

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/11/ Frey, J.: Zur Berechnung von vorgespannten Stahl-Verbundtragwerken im Gebrauchszustand. Der Stahlbau 1985, Heft 6

/12/ Frey, J.: Zur Berechnung von vorgespannten Seton-Verbundtragwerken im Gebrauchszustand. Beton und Stahlbeton, Heft 11 und 12

/13/ Frey, J.; Trost, H.: Zur Berechnung von teilweise vorgespannten Beton­tragwerken im Gebrauchszustand. Beton und Stahlbeton 1983, Heft 11 und 12

/14/ Trost, H.: Auswirkung des Superpositionsprinzips auf Kriech- und Rela­xationsprobleme bei Beton und Spannbeton. Beton und Stah 1 beton 62 (1967}, Heft 10 und 11

/15/ Kordina, K.; Gunkler, E.: Bauliche Maßnahmen zur nachträglichen Er­tüchtigung von Mauerwerkswänden zur Erhöhung ihrer Biegetragfähigkeit, 2. Forschungsabschnitt. Untersuchungsbericht des Instituts für Bau­stoffe, Massivbau und Brandschutz der TU Braunschweig, Mai 1991

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ANHANG

zum Abschlußbericht über

UNTERSUCHUNGEN ZUR WIRTSCHAFTLICHEN SANIERUNG UND BESTANDSERHALTUNG

GESCHÄDIGTER STAHLSTEINDECKEN

Der Anhang umfaßt 20 Tabellen und 68 Bilder.

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Bezeichnung 1) Proben- Ist-0 E-Modul Streck- Zug- Bruch-anzahl grenze festigkeit dehnung

n Es Re Rat AlO

(-) (nun) (N/mm2) (N/mm2) (N/mm2) (%)

Göttingen 4 10,58 2,06 . 105 404 583 23,3

Helmstedt 4 9,98 2,06 . 10 5 391 522 24,3

1) Die Art der Bezeichnung gibt gleichzeitig Auskunft über den Entnahmeort

Tabelle 17: Ergebnisse von Zugfestigkeitsprüfungen an Stahlpro­

ben der vorhandenen Biegebewehrung der Stahlstein­

decken

Prüfkörperabmessungen

Breite Länge Systemlänge Dicke bo 10 1 do

(cm) (m) (m) (cm)

He 0 1) 77 3,60 3,20 19,0

He 1 77 3,60 3,20 29,0

He 2 77 3,60 3,20 31,0

He 3 77 3,60 3,20 31,0

Gö 0 1) 82 3,0 2,50 22,0

Gö 1 82 3,0 2,50 22,0

Gö 2 82 3,0 2,50 26,0

Gö 3 82 3,0 2,50 27,0

1) unverstärkte Prüfkörper

Tabelle 18: Abmessungen der untersuchten Stahlsteindecken

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Bezeichnung Verbundestrich als Druckbeton für die Deckenplatte He 1

Zement PZ 35 F - DIN 1164 Teutonia

Zuschlag 0/1 - DIN 4226 0/2a - DIN 4226 2/8 - DIN 4226

Zusatzmittel Fließmittel FM 72: 2%

Zusammensetzung 0/1 87,81 kg w 0/2 878,10 kg W/Z = 2/8 790,29 kg z + 0,3 f PZ 35 F 350,10 kg FM 72 7,00 kg W/Z = 0,55 Ges. Wasser 192,51 kg

Rohdichte 2305,81 kg/m3

Ausbreitmaß a = 43; Konsistenz KR

Tabelle 19: Mischungsrezeptur des Estrichmörtels der Stahlsteindecke He 1

Bezeichnung Fließbeton als Aufbeton für die Deckenplatte He 3

Zement HOZ 35 L - OIN 1164 EFA-Füller Teutonia

Zuschlag 0/2a - DIN 4226 2/8 - DIN 4226 8/16 - DIN 4226

Zusatzmittel F1 ießmittel FM 72: 2%

Zusammensetzung 0/2 a 752,96 kg w 2/8 225,68 kg W/Z = 8/16 903,56 kg z + 0,3 f HOZ 35 L 300,00 kg EFA 50,00 kg W/Z = 0,44 FM 72 6,00 kg Ges. Wasser 140,00 kg

Rohdichte 2378,00 kg(m3

Ausbreitmaß a = 56 cm; Konsistenz KF

Tabelle 20: Mischungsrezeptur des Aufbetons der Stahlsteindecke He 3

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Bezeichnung Quellbeton als Füllbeton für die Deckenplatte Gö 3

Zement PZ 35 F - DIN 1164 EFA-Füller Teutonia

Zuschlag 0/2a - DIN 4226 2/8 - DIN 4226 8/16 - DIN 4226

Zusatzmittel Quell-Tricosal: 1%

Zusammensetzung 0/2 a 711,19 kg w 2/8 213,36 kg W/2 = 8/16 853,44 kg z + 0,3 f PZ 35 F 300,00 kg EFA 50,00 kg w/z = 0,57 Quellmittel 3,00 kg Ges. Wasser 180,00 kg

Rohdichte 2310,99 kg/m3

Ausbreitmaß a = 55 cm; Konsistenz KF

Tabelle 21: Mischungsrezeptur des Füllbetons der Stahlsteindecke Gö 3

Siebgrößen Siebrückstände (Mittelwert)

[mm] [M. -%]

8 -4 1,2 2 8,8 1 18,4

0,5 17,1 0,25 16,6 0,125 12,8 0,063 4,7

< 0,063 20,4

Tabelle 22: Kornzusammensetzung des Zuschlages des verwendeten PCC-Spritzmörtels /3/

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Festkörpergehalt [M.-%] 1)

Einzelwerte 33,5 34,0 33,7 Mittelwert 33,7

1) Ermittelt nach DIN 53 189 durch Trocknung bei 105 oc

Tabelle 23: Festkörpergehalt der Kunststoff-Copolymer­Dispersion 131

Anmachflüssigkeit:

Wasser I Kunststoff-Copolymer-Dispersion 2 I 1 [Gew. -%]

Frischmörtel:

Trockenmörtel I Anmachflüssigkeit 100 I 12 [Gew.-%]

Tabelle 24: Mischungsverhältnisse des PCC-Mörtels nach Herstel­lerangaben 131

Längenänderung 01oo bezogen auf die Ausgangsspannung bei (23 ± 2) oc

nach Erwärmung bei nach Erwärmung bei (80 ± 2) oc (23 ± 2) oc

Mittelwert 0,733 0,133

Wärmedehnzahl a23180 = 12,9 · 10-6 k- 1

Tabelle 25: Thermische Dehnung des PCC-Spritzmörtels, ermittelt in Anlehnung an DIN 42 450 131

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bez. Biegezug- bez. Druck-festigkeiten [%] festigkeiten [%]

ß Ca(OH) 2 ßoCa(OH) 2 BZ 100 % . 100 % ßsz(o) ßD(o)

Mittelwert *) 36,5 96,8

*) 28-tägige Lagerung in Calciumhydroxidlösung (50 ± 2) oc und Prüfung nach 90 Tagen

Tabelle 26: Beständigkeit des PCC-Mörtels gegen Calciumhydroxid­lösung /3/

Probenalter [d] 1 2 3 7 28 90

Gewicht [g] 576 573,8 571,9 570,0 567,2 566,1

Längenänderung [0/oo] - 0,07 0,10 0,28 0,75 0,95

Tabelle 27: Schwindverhalten des PCC-Mörtels, ermittelt nach DIN 42 450 /3/

1 2 7 28

Rohdichte 1) [kg/dm3] 2,21 2,20 2,18 2,16

Biegezugfestigkeit 1) [N/mm2] 4,0 5,1 6,5 10 -Druckfestigkeit 1) [N/mm2] 15 24 41 48

1) Mittelwerte

Tabelle 28: Festmörteleigenschaften des PCC-Mörtels nach DIN 18 555 Teil 3 /3/

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Proben- dynamischer Elastizitätsmodul [N/mm2] alter (Mittelwerte) [d] Lagerung 23 ·c Lagerung 80

28 37500 33500

Tabelle 29: Dynamischer Elastizitätsmodul des PCC-Spritzmörtels /3/

Halogengehalt gemahlenen, 7 Tage alten Festmörtels [M.-%] 0,007

Probe

Stromdichte von [J.LA/cm2]

1 PCC-Spritzmörtelproben 2

3

Tabelle 30: Halogengehalt und Stromdichte des PCC-Spritzmörtels /3/

1 h

0,1 0' 1 0,1

·c

24 h

0,1 0,1 0, I

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Ausbreitmaße 2) [cm] Zeit [h] Normalklima 23/.50-2

23 oc 5 oc 30 oc

sofort (3 min) 16,0 17,0 16,0

0,25 15,6 16,0 16,0

0,50 15,2 16,0 15,2

0,75 15,0 15,5 14,5

1,00 14,8 15,5 14,0

1,25 14,3 15,1 13,8

1,50 14,0 14,8 13,5

2,00 13,8 14,0 12,5

4,00 11,0 13,0 n.b. 1)

6,00 n.b. 1) n.b. 1) n.b. 1)

1) n.b.: nicht bestimmbar 2) nach DIN 18 555 Teil 2

Tabelle 31: Konsistenzmessung und Prüfung des temperatur- und zeitabhängigen Ansteifens /3/

Rohdichte [g/cm3] 1) Luftporengehalt [Vol.-%] 1)

Einzelwerte Mittelwert Einzelwerte Mittelwert 2,212 4,4 2,220 2,214 3,8 4, I 2,210 4,2

1) gespritzte Frischmörtelproben

Tabelle 32: Frischmörtelrohdichte und Luftporengehalt des PCC­Spritzmörtels in Anlehnung an DIN 18 555 Teil 2 /3/

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Baustoff Eingebaut in Ausbreit- Frischbeton-Deckenplatte Nr. maß rohdichte

(cm) (kg/dm3)

MS-Spritzmörtel He 1; He 2; He 3; Gö 3 36 2,28

MS-Ortbeton He 2 40 2,40

Verbundestrich He 1 43 -

Fließbeton He 3 56 2,39

Füll beton Gö 3 55 2,29

Pcc-stahlfasen spritzmörtel - - -

1) siehe Tabellen 22 bis 32

Tabelle 33: Frischbetoneigenschaften rungsbaustoffe

der verwendeten Sanie-

Zylinder

• h/d (11111) (-)

100 2,0 100 2,0 100 2,0 - -

Spritz- - -mörtel - -

- -- -

100 1,0 100 1,0 100 2,0

- -100 1,0

Ortbeton 100 1,0 100 1,0 100 2,0

Tabelle 34:

Prüfkörper Prüfung auf

Würfel Prismen Anzahl Alter Zug- Druck- Biegezug- E-Hodul 1/b/h 1/b/h n t festigkeit festigkeit festigkeit

(cm) (cm) (-) (d)

- - 6 28 X - - 5 l13 X - - 6 177 X X

- 16/4/4 3 28 X X - 16/4/4 3 90 X X

15/15/15 - 3 28 X 15/15/15 - 3 111 X 15/15/15 - 3 154 X

- - 6 28 X - - 6 112 X - - 12 117 X X

15/15/15 - 3 28 X - - 6 28 X - - 6 112 X - - 4 153 X - - 6 117 X X

Umfang der Materialuntersuchungen an Prüfkörpern aus micro-silica-modifiziertem Spritzmörtel oder MS-Ort­

beton

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Prüfkörper Prüfung auf

Material Zylinder Würfel Anzahl Alter Druck- E-Modul fl h/d 1/b/h n t festigkeit

(nun) (-) (cm) (-) (d)

100 2,0 - 6 28 X X Verbund-estrich 100 2,0 - 6 77 X (He 1)

100 2,0 - 3 77 X X

- - 15/15/15 3 28 X Fließ-beton - - 15/15/15 3 121 X (He 3)

100 2,0 - 6 137 X

Tabelle 35: Umfang der Materialuntersuchungen an Prüfkörpern aus Estrichmörtel und Fließbeton als Druckbeton für die Stahlsteindecken He 1 und He 3

Prüfkörper Prüfung auf

Zylinder Prismen Anzahl Alter Zug- Druck- Biegezug- E-Modul fl h/d 1/b/h n t festigkeit festigkeit festigkeit

(mm) (-) (cm) (-) (d)

100 1,5 - 6 33 X

100 2,0 - 6 173 X

100 1,0 - 9 28 X

100 2,0 - 5 119 X

100 2,0 - 5 119 X X

- - 70/15/10 3 216 X

- - 70/15/15 3 209 X

Tabelle 36: Umfang der Materialuntersuchungen an Prüfkörpern aus PCC-Stahlfaserspritzmörtel

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Prüfkörper Prüfung auf

Zylinder Würfel Anzahl Alter Zug- Druck- E-Modul f h/d 1/b/h n t festigkeit festigkelt

( ßlll) (-) (cm) (-) (d)

100 2,0 - 6 28 X

100 2,0 - 6 189 X

100 2,0 - 5 194 X X

- - 15/15/15 3 28 X

100 1,0 - 6 30 X

100 1,0 - 6 126 X

80 1,0 - 5 167 X

100 2,0 - 5 202 X X

Tabelle 37: Umfang der Materialuntersuchungen an Prüfkörpern aus Füllbeton der Stahlsteindecke Gö 3

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Bild 24:

Bild 25:

Abplatzungen an den Deckenziegeln der Stahlsteindecke Helmstedt, Marienthal-Horst

Frei 1 i egende Bewehrung im Berei eh der Abp 1 atzungen an den Deckenziegeln der Stahlsteindecke Helmstedt, Marienthal -Horst

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Bild 26: Entnahme von Plattenstreifen aus vorhandenen Stahl­steindecken: Überschnittbohrungen im Kreuzungspunkt der Trennschnitte

Bild 27: Entnahme von Plattenstreifen aus vorhandenen Stahl ­steindecken: Durchführung der Schneidarbeiten mit Hilfe eines Diamant-Fugenschneiders

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Bild 28:

Bild 29:

Entnahme von Plattenstreifen aus vorhandenen Stahl­steindecken: An der Oberseite der Plattenstreifen mon­tierte Hebetraverse

Entnahme von Plattenstreifen aus vorhandenen Stahl­steindecken: Herausheben des freigeschnittenen Platten­streifens aus der Geschoßdecke

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li)

Tf ~--+

ll

Bewehrung~Rian der "Helmstedter" Stahlsteindecke ( unverstärk ter Zustand )

I -----@ 1x!.610 I (s=25~)

---- )<D 1x~10 I ( s=255 I

~---

I

""m + I I .... 20-t----------3,20---------+20+ I I I I l I

-r I I ~ ~ (D ~10 I I s:25SJ ;::::o1

-+- +7-J~--·-------- 3,20 (1j ~ 10 I I s=25Sl ~ I I

Tf ~ N

-+-

l~t

~~~------------~l~17 __ ~GD~1-~_10_I~I~s-=2_s~5 ~J_n_=~3~,L~=~3~,5~3~m-----3,17 ®~10IIs=255) n=3,l=3,53m ~

Bewehrung~plan der "Göttinger " Stahlsteindecke

( unverstärkter Zustand )

------)GD 1x~121 ls=42l -----

1----- I / ® 1x~121 I s=421 ------

+-25 1 L ------- I + ..... 2,50 ---------t--25

~; l ' ----*--- zs

t25-+------- 2,50 -------------f- 25+

~ 40 ~ 2,46 CD 1x~12l(s=42) l=3,0m; n=2

2,46 (?:) 1x~12lls=42) L=3,0m; n=2 .:y 40

Bild 30: Bewehrungspläne der unverstärkten Stahlsteindecken

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Bild 31: Betonierfuge im Bereich der Druckbetonschicht der "H~lmstedter" Stahlsteindecke

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Bild 32: Stahlproben der vorhandenen Biegebewehrung der "Göttinger" Stahlsteindecke

Bild 33: Stahlproben der vorhandenen Biegebewehrung der "Helmstedter" Stahlsteindecke

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T (X) ..-

I

-21

Bild 34:

--21

('()

'-0-N

LI'\

LI'\ ..-N

CO ..--('() .--

'---- Bewehrung ~'k> I (alt) "'"---- geklebte Stahllaschen :

21- 1t:1 30/3; St. 37.2 C neu l

Querschnitt der verstärkten Stahlsteindecke Gö I

Ul

LI'\ N CO

('()~ ..--

LI'\

Bewehrung C/J 10 I (alt) PCC-Stahlfaserspritzmörtel (neu I Stahlfasern : Typ Oramix ZC 30/.50. Fasergehalt: Pv = 1,0 Val.%

Bild 35: Querschnitt der verstärkten Stahlsteindecke Gö 2

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Bild 36:

Hohlraumfüllungen aus quellfähigem

Füllbeton (neul Zusatzbewehrung K 884 , BSt 500 M I neu 1

micro- silica- mod. Spritzmörtel (neu 1 Bewehrung ~ 10 I (altl

Querschnitt der verstärkten Stahlsteindecke Gö 3

Verbundestrich mit zementgebundener Haftbrücke ( neu l

Holzwolle -Leichtbauplatten

als Hohlraumfüllung (neu l

~~~~tr ~ ~

~+ I 151l ~ 115 I

-- 21--+ 45----h--:~--+ 45 +-- 21 --1--+---t--

Bewehrung 2 x ~ 10 I j Biegebewehrung R 188 • BSt 500 M

(alt) (neu l

Micro - silica- modifizierter Spritzmörtel ( neu )

Bild 37: Querschnitt der verstärkten Stahlsteindecke He 1

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Hicro- sihca - modif. Oruckbelon (neu l

Bild 38:

Bügel f> 6 IV /2Scm

BSt SOOS (neu)

(neu I Gipskartonplatte

Querschnitt der verstärkten Stahlsteindecke He 2

Aufbeton Druckbeton (alt I

r~. ~~~~ I ~

~~· ~~~+

Bild 39:

Bewehrung

2x 1;6 10 I (alt)

Hicro - silica -mod Spritzmörtel

(neu) Biegebewehrung

R 188 , 6St 500 M (neu)

Querschnitt der verstärkten Stahlsteindecke He 3

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Prüfstand der Stahlsteindecken

1) t 625 ~ 125 t 625 l

(80) 2) (160) (80) 1

1 ~0,5F ®-io,5F I I ~l& l& .

25 250 25 (20) (320) (20)

1) Maße beziehen sich auf die Stahlsteindecken Gö 0 bis Gö 3

2l in (. .. ) dargestellte Maße beziehen sich auf die Sfnhlsteindecken Hl! 0 bis He 3

(][) Versuchskörper

@ unverschiebliches Rollenlager

@ verschtebltches Rollenlager

(];) Betonblöcke zur Auflagerung

® lasteinleitungsträger

@ durch hydraulische Druck­

zylinder aufgebrachte Einzel -last

Schnitt A-A

~O.SF 5

L 82 L l (77) 1

Bild 40: Prüfstand zur Untersuchung von Stahlsteindecken

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tF

' l B A r---------- L1B i~ f-· oO

0 ·-r-·J f-· 00 - ~ - .,.. ·-

~ ~w ~w -'?w dfw .. ~w .A.

~ x~l x=0,2? x=0,7S x=1,2S X= 1,7S X= 2,2S x=2,S

! 2S

I 2S l so l so l so f so 1 2S

l 2S

\ 2S 250 2S

I I I I I I I I I I - Ir- Gö 0

Gö 1 Gö 2

- - - - - Gö 3 82

- - - - -I Oberseite i

-+---I I I I I

I I I I I

Gö 0

0'w 0w 0'w 0w 0w Gö 1 Gö 2 - - Gö 3

-fl!w 0w 0'w rtfw 0'w

Untersei1e

I I I I I I I I I I

Gö 0 Gö 1 Gö 2 Gö 3

Schnitt A-A

Bewehrung (alt)

I I I I I I I I I I

Gö 3

- Sch:litt B-B Bewehrung (neu)

I I I I I 1 1 I I 1

legende :

Bild 41: 0F Meßstellenbelegungspläne der Pressenkraft an Verschiebungen

"Göttinger" Stahlsteindecken 0w Durchbiegungen -; - Dehnungen

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r

I 25

25

rF t

~

~ x=0.25 X;:0,75 X;: 1,25

I 25 f so ~ so ~ 1

250

45 t 210

Bild 42: Meßstellenbelegungsplan für die DMS der Stahllaschen der Stahl­steindecke Gö 1

t A

X;:: 1,75 X= 2,25 X=2,50

50 t 50 ~ 25

I 25 I 1 25

-t--

Gö 1

82

45 Unterseite

- Dehnmeßstreifun

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B. f--------------=--------- :---·-1 ~ j__~t-:-. - --o• . ~-=---+

--• 1 1

~w fw -o/w ~w ~w 4

~ x=0,4 x=1,0 x:1,6 x=2,2 x=2,8 x=3,2

l l I I I I

- -Detail .. !..:.. Aussparungen für OeiYlmeßstretfen

/:.:\ ( nur He 11 siehe Bild 44 -\ 1!!!!1 j

....__

-I I I I I I I I

0w fl!w

0'w fl!w I I I I I I I I

-

I I I I l I I I

--

Bild 43: Meßstellenbelegungspläne der "Helmstedter"-Stahlsteindecken

E3

-I I I I

0w

0'w I I I t

-

I I I I

I I

--

I I I I

rzfw

0'w I I I I

-

I I I I

Pressenkraft

Durchbiegungen

I I

~

-I \

I I

rz!w

0'w I I I I

-

I I I I

--

~ .___

-

He 0 He 1 He 2

77 He 3

lberseite t.-

He 0 He 1 He 2 He 3

Unterseite

He 0 He 1 He 2 He 3

Schnitt A-A Bewehrung (alt l

He 1 He 3

Schnitt B-B Bewehrung (neu)

Verschiebungen

Dehnungen

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Detail "L: Aussparungen für Oehnmeßstreifen

I L·-·-·-·

~ x[~ I r---x=0,4

I X=1,0

I X= 1,6

A...-;-

Querschnitts - Ergänzungs schicht in der Druckzone

Druckbetonschicht (alt)

des Deckenelementes

I x=2,2

I X:2,8

I x=3,2

t~=i=t=t-t-t~f~t:-=t~:t=t=~~ A--+

Schnitt A -A

- Dehnmeßstreifen

übrige Meßstellen

siehe Bild 43

Untersicht

Vorderansicht

Bild 44: Aussparung für die DMS in der neuen Druckbetonschicht

der Stahlsteindecke He 1 und Meßste 11 enbe l egungsp 1 äne

der neuen Bewehrung der Stahlsteindecke He 2

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c -

z .:t.

c ...

4

B

16

" )\

Ul!

2B

B

I V B

ca.75

L

8

125

"nruckbeton (alt) ~Bewehrung (alt)

1.25 1.75

-......max UJ = 14.5 rmt

/ ~

2.25 2.5

max w = 14.5 11m_

F = 75 kN u

I ' 1

12 16

Mittendurchbiegung UJ in mm

Bild 45: Durchbiegungen der Stahlsteindecke Gö 0

0 F= 30 kN

* F= 4a kN ll F= 60 kN 0 F= 72.5 kN V F= 75 kN u

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~ c -31

Cl c ::I Cl lll

.c ~ 0 L a

z .:./.

1: -u.. .., " 111

...J

" "

Ia la.25 la.75 Ia

2

4

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8

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14111

121!1

100

BB

6111

/ / lj

41!1 J l 21!1

V a a 2

F

f2 " 'Druckbeton(a]t)

""-Bewehrung (alt)

"'stahllaschen ~

1.25 1.75

- 7.0 nm

/ t---e

V

max 111 - 7. 0 mn _

~ = 115 kN

I I 6 8 IB

Mittendurchbiegung w in mm

Bild 46: Durchbiegungen der Stahlsteindecke Gö 1

0 F= 20 kN

* F= 60 kN

ll F= 90 kN [] F = llB kN

V F = 115 kN u

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~ c -3

m c :J m I) -..D

.r::: u L

a

z ..1

c: ... LL

+' ., II

...J

F

125 f2 "Druckbeton (alt) ~Bewehrung (alt)

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Bild 47: Durchbiegungen der Stahlsteindecke Gö 2

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* F= 60 kN

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0 F = 100 kN

V F = 102.5 kN u

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Mittendurchbiegung 111 in mrn

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* F = 100 kN

ll F = 200 kN

0 F = 280 kN

V ~ = 304 kN

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F = 48 kN u

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Mittendurchbiegung 111 in mm

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Bild 49: Durchbiegungen der Stahlsteindecke He 0

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* F = 16 kN

11 F = 24 kN

0 r = 32 kN

V r = 40 kN

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V ~ = 148 kN

8 8 4 8 12 16 28

Mittendurchbiegung w in mm

Bild 50: Durchbiegungen der Stahlsteindecke He 1

0 F = 48 kN

* F = 92 kN

ll F = 130 kN

0 F = 146 kN

V F = 148 kN u

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129

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F = 196 kN

r I B 12 16 24 28

Mittendurchbiegung 111 in mm

Bild 51: Durchbiegungen der Stahlsteindecke He 2

0 F = 60 kN

* F = 120 kN

ll F = 170 kN

0 F = 190 kN

V F = 196 kN u

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4B

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Bild 52:

F = 164 kN

I l I 2 6 8 10 12 14 16

Mittendurchbiegung 111 in mm

Durchbiegungen der Stahlsteindecke He 3

0 F = se kN

* F = se kN

ll F = 128 kN

0 F = 148 kN

V F = 164 kN u

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* F = 42. 5 kN "' F /1.75

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1.25 1.75 2.25 2.5

8

Bild 53: Stauchungen und Dehnungen der Druckbetonschicht bzw.

der Biegebewehrung der Stahlsteindecke Gö 0

u

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D F = 115 kN u

1.75 2.25 2.5

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121.75 1.25 1. 75 2.25 2.5

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Stauchungen und Dehnungen der Druckbetonschicht bzw.

der Biegebewehrung der Stahlsteindecke Gö 1

u

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Stauchungen und Dehnungen der Druckbetonschicht bzw.

der Biegebewehrung der Stahlsteindecke Gö 2

u

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F = 160 kN • ~ /1.75 F = 300 kN

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Bild 56: Stauchungen und Dehnungen der Druckbetonschicht bzw.

der Biegebewehrung der Stahlsteindecke Gö 3

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1

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Bild 57: Stauchungen und Dehnungen der Druckbetonschicht bzw.

der Biegebewehrung der Stahlsteindecke He 0

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http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00057787 21/10/2014

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Bild 58:

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D F = 148 kN u

1.6 2.2 2.8 3.2

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Stauchungen und Dehnungen der Druckbetonschicht bzw. der Biegebewehrung der Stahlsteindecke He I

u

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00057787 21/10/2014

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F

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F

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F = 110 kN • F /1.75 F = 190 kN

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1 1.6 2.2 2.8 3.2

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Stauchungen und Dehnungen der Druckbetonschicht bzw.

der Biegebewehrung der Stahlsteindecke He 2

u

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00057787 21/10/2014

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F

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o F = 40 kN

* F = 94 kN • F /1.75 ll F = 156 kN

o F = 164 kN u

1.6 2.2 2.8 3.2

1.6 2.2 2.8 3.2

Stauchungen und Dehnungen der Druckbetonschicht bzw.

der Biegebewehrung der Stahlsteindecke He 3

u

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00057787 21/10/2014

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111.

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F = 115 kN u

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Mittenkrümmung k in 1/km

B

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~ Betonstauchung

Bild 63: Querschnittsverzerrungen und Krümmungen in Prüfkörper­

mitte der Stahlsteindecke Gö 1

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00057787 21/10/2014

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~

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V

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F = 102.5 kN u

I I 4 8 12 16

Mittenkrümmung k in 1/km

Gö 2

1) über Riß gemessen

t. Stah 1 dehnung

~ Betonstauchung

Bild 64: Querschnittsverzerrungen und Krümmungen in Prüfkörper­

mitte der Stahlsteindecke Gö 2 http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00057787 21/10/2014

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Bewehrung ( a 1 t)

Druckbeton

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369

249

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---

Bild 65:

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I max k = 18.58 1/km

--~~ -------~-- --------- -

F = 304 kN u

I 4 8 12 16 29 24

Mittenkrümmung k in 1/km

Querschnittsverzerrungen und Krümmungen in Prüfkörper­mitte der Stahlsteindecke Gö 3

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* Bewehrung (alt) 1.5

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1

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V -·--·-~-.

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4B

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He 0

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(\ Betonstauchung

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24

16

B / V

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I 9 12 15

Mfttenkrümmung k in 1/km

1/km

18

Bild 66: Querschnittsverzerrungen und Krümmungen in Prüfkörper­

mitte der Stahlsteindecke He 0

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00057787 21/10/2014

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188

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l2B

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V

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F = 148 kN u

J J 4 6 B 18 12 14

Mittenkrümmung k in 1/km

He 1

E• Stah 1 dehnung

~ Betonstauchung

Bild 67: Querschnittsverzerrungen und Krümmungen in Prüfkörper­

mitte der Stahlsteindecke He 1

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00057787 21/10/2014

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~ [:..A

/ 17

He 2

t. Stahldehnung

~ Betonstauchung

c .... 12fiJ V

V LL.

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V 49 /

V 9 B

V

2

max k = 15.40 1/km

F = 196 kN u

I I 6 B 18 12 14 16 18

Mittenkrümmung k in 1/km

Bild 68: Quersehn i ttsverzerrungen und Krümmungen in Prüfkörper­

mitte der Stahlsteindecke He 2

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00057787 21/10/2014

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V r V

1GB

12S

I V

BB

I max k = 30.42

l F = 164 kN u

49

a 0 5 10 15 2B 25

H i t tenk rürmx.Jng k i n llk m

1/km

35

He 3

t. Stah 1 dehnung

~ Betonstauchung

Bild 69: Querschnittsverzerrungen und Krümmungen in Prüfkörper­mitte der Stahlsteindecke He 3

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00057787 21/10/2014

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Meßbereich CD I

~ff$#~

-- I

t--30 1

leB

BliJ

® '

Meßbereich (l) I

~ ~w r ~ 61iJ

c .... u.. .tJ

" 41iJ lU .J

(iJ (iJ

f

0.4 0.8 1.2

.... T ~

1'-tD . -

1.6

Re l at i vversch i ebungen 4 u in nm

~eßbereich @

I I

t-- 30 -----4

Bild 70: Relativverschiebungen der Querschnittsschichten des

Versuchskörpers He 1

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00057787 21/10/2014

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Vorderansicht

Hinteransicht [_~ _____________ l ___ J~------~-J

Bild 71: Rißbild der Stahlsteindecke Gö 0

I I

- Risse nach der Prüfung

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IGö 11 I I

Vorderansicht

I I

r---:t~--~-~-~-~-. -~---,-----~----1l • 4

~~~~---------------------------=25=0____________ --+ 25 t

Hinteransicht

y T

l--~~~------------------~----d --- Risse vor der Prüfung

- Risse nach der Prüfung

Bild 72: Rißbild der Stahlsteindecke Gö 1

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00057787 21/10/2014

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IGö 21

Vorderansicht

L I

I I I I I I I

82

Uniersieht

II

l I I I ( I

\ I I I

I I

Hinteransicht r:~~::::v~::~~~:r~~~~~~~:1 IZZl Ergänzungsschichi I I I I

--- Risse vor der Prüfung

Bild 73: Rißbild der Stahlsteindecke Gö 2 - Risse nach der Prütung

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\brderunsicht

82

Untersicht

I I

Hinteransicht C:~~~~r=T=~:J f::Z1 Ergänzungsschicht I I I I

- Risse nacn der Prüfung

Bild 74: Rißbild der Stahlsteindecke Gö 3

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Vorderansicht F--=:;;----- --"--;;t,-----4 -~ --,-.---: --,--~-------] ~t

1 A j_ 320

Hinteransicht

--- Risse vor der Prüfung

- Risse nach der Prütung

Bild 75: Rißbild der Stahlsteindecke He 0

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Vorderansicht

IJ1~rsicht

Hinteransicht

Bild 76: Rißbild der Stahlsteindecke He 1

--- ö<isse vor der PrUfung

- i:(,sse nach der Prutung

76

~ HC!raklithplatte

12:) obere Ergänzungsschicht

lSSJ untere Ergänzungsschicht

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Vorderansicht

Untersicht

Hinteransicht

Bild 77:

--- Risse vor der Prüfung

- Risse nach der Prüfung Rißblld der Stahlsteindecke He 2

77

fZa obere Ergänzungsschicht

ISS:! untE>re Ergänzungsschicht

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Vorderansicht

Untersicht

Htnteranstcht

Bild 78: Rißbild der Stahlsteindecke He 3

--- ~isse vor der Prüfung

- Risse nach der Prüfung

l 11

78

l22l obere Ergänzungsschicht

E::S1 untere Ergänzungsschicht

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~ ' z 1:

_, I m 1: :J 1: 1: 111 Q.

Ul

60

50

40

3

20

10

ßD,spf = - 61.0 N/mm'

I I I

-- -~--- r

I

"' w

I I I --~--~---,--

I I I -----~--~---,--

6-C-Linie der Einzelprobe

Go 2: PCC-Stahlfaser­

spritzmortel

SPF 9 .•. 13

Fasergehalt: I Vol.-~

Druckprüfung

(Bohrkerne aus Rückste I I proben)

Prufzyl inder: 0 100 mm

h/d = 2

Prüfkörperanzahl: 5

Prüfkörperalter: 119 d

Dehngeschwind1gkeit:

t = 9.9 pm/(m·sl

Gern. mech. Kennwerte:

ß 0 = - 61. 0 N/mm'

0~----~----~----+-----+-----+-----+---~ - 3.0 %, 0

Bild 79:

0..

+' ~

...J

18

16

14

12

8

6

4

2

0.5 1.5 2 2.5 3 3.5

Stauchung -t in o/oo 34700 N/mm'

Spannungs-Dehnungslinien druckbeanspruchter Bohrkerne aus PCC-Stahlfaserspritzmörtel

Q)

-+-...:t---+--+-1 ~I I I

-+--+--+--+---+-1 I I I I I I

- - -1- - 5 20 Prl 20 Prl 20 5, 4 - - ~ - ~ - -

I 1: J f :1~ 1 1 ~ 1 - - l. - l 10 !! J - - _J _c.o _J - -

I I I I ~ I __ l __ l __ l __ l __ j __ j __ j __

I I __ l __ l __ l __ j __ j __ j __ j __

P-w-Linie der Einzelprobe I ---------1 gem1ttelte P-w-Linie

Gö 2: Biegebalken

PCC-Stahlfaser-

spritzmörtel

(aus Spritzprobe geschnitten)

5PF 14 ••. 16

Last-Durchbiegungs­

Diagramm

Fasergehalt: I Vol.-%

Prüfkörpergröße: bxhxl

150xl00x700 rnm

Prüfkörperalter: 216 d

Gern. mech. Kennwerte:

Ps 17.8 KN

01+---~----~----~---+----4---~----~--~ Pu 11.8 KN

0

Bild 80:

2 3 4 5 6 7 8 UJ 1.8 mm s

UJ 6.6 mm u Mittendurchbiegung w in mm

Last-Ourchbiegungslinien von Biegezugkörpern aus PCC­Stahlfaserspritzmörtel

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20

18

16

14

~ 12 c

n. 10

+' 8 M

II _J

6

4

2

0 -6

Bild 81:

140

I '}' I -- -~- "- f-

J< I --------

1

I

I I ---------1

______ !_ __

P-(-L1n1e der E1nzelprobe

gernilleite P-(-Linle

-4 -2

Zugse1te

I I ------------

I I I -~ = 8.9 KN

I -~--~---~--~ -m _ L __ J ___ L __ csi I I

-~- ~ I:. ~: '. :!"] 0 2 4 6

Dehnung t in o/oo

8

Go 2: Biegebalken

PCC-Stahlfaser-

spritzmortel (aus Spritzprobe geschnitten)

SPF 14 ... 16

Last-Dehnungs-

Di agranrn <Ausschnitt)

Fasergeha I t: I Vo I. -7.

Prufkorpergroße: bxhxl

150xl00x700 mm

Prufkorperalter: 216 d

Gem. mech. Kennwerte:

PR 8.9 KN

17.8 KN

11.8 KN

last-Dehnungslinien von Biegezugkörpern aus PCC-Stahl­faserspritzmörtel

He I, He 2, He 3, Go 3

I MJcro-silJca-__ l __ l __ l __ j __ j __ j __ j __

Sp r 1 tzmorte l

I MS 11. .. 16 120 - - t - - t - - -t - - i - - i - -

DruckprOfung E I I I E ' 100 - - - - - - - - - - - - -z c

80 --+---1----1--1 I I

I I I I I I 60 --T--T- T--T--1--1--l--

I I I I I I

40 ___ l __ l __ j __ j __ j __

-] Bruchversagen der E1nzelprobe ---t---t--20

1 I

0.5 J .5 2 2.5 3 3.5

Stauchung - t in oloo

4

<Bohrkerne aus

Ruckste II proben)

Prufzylinder: 0 100 mm

h/d = 2

Prufkorperanzahl: 6

Prufkörperalter: 117d

Dehngeschw1nd1gke1t:

C = 9.9 ~m/(m·s)

Gern. mech. Kennwerte:

ßD =-121 .6 Nimm'

t:u = -3.3 :7~

E0 = 44600 Nimm'

Bild 82: Spannungs-Dehnungslinien druckbeanspruchter Bohrkerne

aus MS-Spritzmörtel

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120

110

100

90

• E 80 E

' z 70 c:

60 '0 I

50 Cl c: :J 40 c: 5

30 0. m

2

Bild 83:

I ------------1

___ I ___ L __ -l _ - - L - -

- - -1 - - - t- - - -1 - - - t-1 I I

- - -1 - - - - - - -1 - - ---~---,--

- - _I - - - !._ - - - _!_ __ j ___ !_ __

---1----l---1---1 I I I

--.---.----;---.---1 I I

r--l---r--l---r--_L __ ~ ___ L __ ~ ___ L __

I

-] Bruchversagen der Einzelprobe _

0.5 1.5 2 2.5 3

Stauchung - t in o/oo

3.5

He 2: M1cro-s1 I lea­

Druckbeton ( Hande 1 nbau)

t1S 17 •.• 22

Druckprüfung

<Bohrke rne aus

Rückstellproben)

Prüfzylinder: 0 100 mm

h/d = 2

Prüfkörperanzahl: 6

Prüfkörperalter: 117 d

Oehngeschwindigke1t:

c = 9.9 vm/(m·s)

Gern. mech. Kennwerte:

ßD =-107. I N/mm'

Cu = -2.? 7~

E0 = 42700 N/mm2

Spannungs-Dehnungslinien druckbeanspruchter Bohrkerne aus MS-Beton

He I, He 2, He 3, Gö 3 I I l I

4.5 ---.---r---.---r--,- Micro-s i 1 ica-

• E E

' z c -

4

3.5

3

2.5

2

1.5

Bild 84:

- - -1- - - t - - I - - - t - -I I I I

---1---t----J---

1

---1---1--- --1-----1---1---1 I 1 l I I

---1---L --1---L---l---L--I I l

L __ ~ ___ L __ ~ ___ L __

I I I __ L __ ~ ___ L __ j ___ L __

I I -] Bruchversagen

der Einzelprobe

Dehnung t in o/oo

0.14

Spr i tzmörte 1

t1S 1. .. 6

Zugprüfung

(aus Spritzproben ent­

nommene Bohrkernel

Prüfzylinder: 0 100 mm

h/d = 2

Prüfkörperanzahl: 6 Prüfkörperalter: 1?7 d

Dehngeschwindigkeit:

c = 0.9 vm/(m·sl

Gern. mech. Kennwerte

Cs 0. II 7~

E0 = 43000 N/mm2

Spannungs-Dehnungslinien auf zentrischen Zug bean­spruchter Bohrkerne aus MS-Spritzmörtel

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20

18

16

14

z .::1.

12

c -n. 10

... 8 "' 111

-' 6

4

2

Bild 85:

18

16

14

Zugseite

{\J

CS1 I --

-, ~ :::J

I I"' ------- ------1 1

I I -------- -------1 1

__ j __ j __

I __ l __ l __ l_ I I I

I I I __ l __ l __ l __

0.04 0.08 0. 12 0.16

Dehnung t in o/oo

He I, He 2, He 3, Go 3

Biegebalken

Mlcro-sJIJca-

Spr 1 tzmorte I

(aus Spr1tzprobe geschn1ttenl

MS7

Last-Dehnungs­Diagranm

Prufkorpergroße: bxhxl

150xl50x700 mm

Prufkorperalter: 195 d

Mechanische Kennwerte:

Pu 17.7 kN

0. 13 7.o

Eu,D = -0. 12 %o

Last-Dehnungslinien von Biegezugkörpern aus MS-Spritz­mörtel

---r---r---1-P= u

I I I ---t----t---i--

1 I I

---t---+---ISl

---i----11

1 I :::>

3

He I, He 2, He 3, Go 3

Biegebalken

Mlcro-sJIJca-

Spr 1 tzmor te I

(aus Spr 1 tzprobe geschn 1 t ten)

z .::1.

12 - - - + - - - + - MS7

c 10 - - - +. - - - - - - -1- - - - --t - - - --t - - -Last-Durchbiegungs­

Diagranvn n. ... = -'

8

6

4

2

Bild 86:

I

---!-

I I I I _l ___ J ___ j ___ J __ _

I I ___ l ___ l __ _

I

Mittendurchbiegung w in mrn

Prufkorpergroße: bxhxl

150x 150x 700 mm

Prufkörperalter: 195 d

Mechan1sche Kennwerte:

p u

17.7 kN

wu 0. I mm

3. I N/mm7

Last-Durchbiegungslinien von Biegezugkörpern aus MS­

Spritzmörtel

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• E E

~ c ~

_, I

m c :I c c II

Jt

ß =-33.3 Nimm' u

35 _- 1 _ ß0

=-35.3 Nimm• -d_:-:z~+=~:::::J::::;; I I

I I I ~ I 30 ---t---t-- --i--~--i-~

N ("')

25

20

15

5

I I

I II I ("')

" w I

I II

.11

~--~--~--4--4--~--1 I I I I I I I I I

--T--T--1--l--l--l--1 I I I I I

l __ l __ l __ j __ j __ j __ j __

6-C-Linie der Einzelprobe

gemittelte 6-C-Linie

01+---~----~--~----~---+----+----+--~ 0 0.5 1.5 2 2.5 3 3.5 4

Stauchung -c in o/oo

He I:Verbundestr1ch

VE 1. .. 3

Druckprüfung

( Bohrkerne aus

Ruckstel !proben)

Prüfzyl 1nder: 0 100 mm

hld = 2

Prufkörperanzahl: 3

Prüfkörperalter: 28 d

Dehngeschwindigkeit:

E = 9.9 vm/(m·s)

Gern. mech. Kennwerte:

ßD =- 35.4 Nimm•

Es =- 2. 5 %o

Eo = 26400 Nimm•

Bild 87: Spannungs-Dehnungslinien druckbeanspruchter Bohrkerne aus Estrichmörtel (t = 28 Tage)

I I 40 - - - 1 - - - r - - -J - - - r -

• E E ~ 30

_, I

m 20 c :I c c 111

Jt

I I I

-t---l-----l---1---1 I

-L--~---L--~---L--1 I I I

____ L __ ~ ___ L __ j ___ L __

0+-----~----r---~-----+-----r----~--~ 0 0.5 1.5 2 2.5 3 3.5

Stauchung - c in o/oo

He l:Verbundestrich

VE 4 ••• 6

Druckprüfung

<Bohrkerne aus

Rückstellproben)

Prüfzyl inder: 0 100 mm

hld = 2

Prüfkörperanzahl: 3

Prüfkörperalter: 77 d

Dehngeschwindigkeit:

E = 9.9 vm/(m·s)

Gern. mech. Kennwerte:

ß 0 =-41.5 Nimm•

Es =- 2. 75 7~

E0 = 29800 Nimm•

Bild 88: Spannungs-Dehnungslinien druckbeanspruchter Bohrkerne aus Estrichmörtel (t = 77 Tage)

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• E E

~ c b I m c :J c ~ Jt

I

35 - - - _ L _ J __ I_ _

30

25

20

15

10

5

I I I

I I I ß 0 =-32.9Nimm•T--;;C~:f--- -1 - - f- - -j - - 1- - t - r .-.,-~--r- . - t-­

1 ~ ISl I

I ru 1 - -~ - - I - - - - - -----·1 ·---1 I II I .. ,"'

- -1- - -I- - t. - -I - - ~ -I I

I I I I I I - -~-- 1 - -~- - T- -~-- r-

I I I I I I I _ J __ L _ 1 _ _ I _ _ 1 _ _ I _ _ L _

6-C-Linie der Einzelprobe

gemittelte 6-C-Lonoe

0+---+---4---~---+---+---+--~--~L---~~ 0 0.25 0.5 0.75 I. 25 I. 5 I. 75 2 2. 25 2. 5

Stauchung - t in o/oo

Go 3: Fullbeton

FB 6 ... 11

Druckprüfung

<Bohrkerne aus

Ruckstellprobenl

Prufzylonder: 0 100 mm

h/d = 2

Prufkorperanzahl: 5

Prufkorperalter: 202 d

Dehngeschw1ndogkeot:

i = 9.9 ~m/(m s)

Gern. mech. Kennwerte:

[ s -2.0%.

26500 Nimm'

Bild 89: Spannungs-Dehnungslinien druckbeanspruchter Bohrkerne aus Füll beton

• E E

~ c

b

m c :J c c 111

Jt

I I I I I

3 - -, - - r - l - - ,- - 1 - - 1-

I I I I I

2.5 - -1 - - I - l - - 1- -

I I I 2 - 1 - - - - T - -~- - I -

I

I I I I I 1.5 --~--I- - ---I - -~- - T- - - -I -

I I I I

- --- - - -~-- -- -~- - - -

-] Bruchversagen 0.5 der Eonzelprobe

0!~--~~~-4---+---r--~--~--+---r-0 0.02 0.04 0.06 0.08 0.1 0.12 0.14 0.16 0.18 0.2

Dehnung t in o/oo

Go 3: Fullbeton

FB 1 ... 5

Zugprüfung

( Bohrkerne aus

Ruckstellproben)

Prufzyl 1nder: 0 100 mm

hld = 2

Prufkorperanzahl: 5

Prufkorperalter: 194 d

Dehngeschwondogkeot:

[ = 0.9 pml(m-s)

Gern. mech. Kennwerte:

ßz 2. 95 Nimm'

[s 0.14%.

E0 = 27800 Nimm'

Bild 90: Spannungs-Dehnungslinien auf zentrischen Zug bean­

spruchter Bohrkerne aus Füllbeton

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• E E

i c:

" I m c: ::l [; [; 111

Jl-

50

40

30

20

10

I I ___ 1 __ _

~ I es 1 f}l __ 1 __ _

II ., w

-] Bruchversagen der Einzelprobe

He 3: Rufbeton

AB 1. .. 6

Druckprüfung

(Bohrkerne aus

Ruckstel !proben)

Prufzyl1nder: 0 100 mm

h/d = 2

Prufkorperanzahl: 6

Prufkörperalter: 151 d

Oehngeschwind1gkeit:

( = 9.9 ~m/(m·s)

Gern. mech. Kennwerte;

ßD =-61. 5 N/mm'

01~-----4------4------4------+------+----~ [s = -2.04 %o 0

Bild 91:

0.5 1.5 2 2.5 3

Stauchung - € in o/oo E0 = 37'300 N/mm'

Spannungs-Dehnungslinien druckbeanspruchter Bohrkerne aus dem Aufbeton der Stahlsteindecke He 3

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