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UP-Campus Magazin 1/2009

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Zeitschrift der Passauer Publikationen Gruppe

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Impressum

20. Ausgabe des UP-Campus Magazins (6. Jahrgang, 1. Ausgabe) Ausgabe 1/2009 (Frühjahr 2009, erschienen im März 2009)Auflage: 2000 Stück in PassauDruck: Druckerei Becker, Sportplatzweg 2a, 35799 Merenberg, Verlag: Passauer Publikationen Gruppe e.V.

ISSN: 1863-7701Herausgeber: Dr. iur. Bence Bauer und Dr. Florian HartlebChefredaktion: Barbara Klostermann und Christian Schneider (Stellv.)Layout: Barbara Klostermann, Anregungen: Sandra Bachl (www.bachl-layouts.de)Redaktion: Dr. iur. Bence Bauer, Dr. Florian Hartleb, Barbara Klostermann (bk), Christian Schneider (cs), Alexander Widmann (aw), Victoria Pöllmann (vp), Johannes Hoffmann (jh), Moritz Dreher (md), Johannes De Visser (jdv)Gastbeiträge: Prof. Dr. Werner Beulke & Prof. Dr. Armin Höland, Eric Salbert, Roland Josef Kufner (rjk), Ainars Lerhis, Museum Moderner Kunst - Wörlen (MMK), triartAnzeigenleitung: Christian Schneider, Barbara Klostermann (Stellv.)Abbildungen: S.1 Alexander Widmann; S. 4, 5 Barbara Klostermann; S. 6 Dieter Schütz / pixelio.de; S. 7 Gerd Altmann & Stanly Dezignus / pixelio.de; S. 8 Prof. Beulke; S. 9 Eric Salbert; S. 11 Erika Träger; S. 12 Wirtschaftsforum Passau; S. 16 Lothar Wandtner / pixelio.de; S. 17 MMK; S. 18 triart

Die Verantwortung im Sinne des Presserechts (V.i.S.d.P.) tragen die Herausgeber. Alle namentlich gekennzeichneten Artikel spiegeln die Meinung des Verfassers, nicht die der Redaktion oder des Herausgebergremiums wider. Ein herzlicher Dank gilt allen Inserenten!

Kontakt: Passauer Publikationen Gruppe e.V. Barbara Klostermann, Chefredakteurin, Tel.: 0851/2118681, Email: [email protected] Web: www.ppg-online.de (Herausgeber); www.up-campusmagazin.de (Magazin & Redaktion)

Editorial 4

UP-Campus online 5

„Quo vadis Afrika?“ - Prägung unseres Afrikabildes durch die Medien (jdv) 6

„USA und Europa in der Obama-Ära“ (md) 7

Seminar junger Juristen zu Auschwitz (Prof. Dr. Beulke & Prof. Dr. Höland) 8

Sprach- und Kulturaustausch: Neue Internetplattform geht online (Eric Salbert) 9

Heimaltiche Exkursion nach München (rjk) 10

Richtig lernen für die Prüfung - Teil 2: Zeitmanagement und Zielsetzung (bk) 10

Interview mit Stadträtin Erika Träger (cs) 11

Interview mit Dr. Maria Dorn (Regionalmanagerin für die Wirtschaftsregion Passau) (cs)

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Russische Aussenpolitik: Neue Herausforderungen für Europa (Ainars Lerhis) 15

Ausstellung: Anja Kutzki - Linienflächen (MMK) 17

SVÄNG - Fotzhobelattacken aus Finnland (triart) 18

UP-Campus HochschulgruppeEinladung zum Mitmachen!

Seit Sommer 2008 sind wir eine eingetragene Hochschulgruppe an der Uni Passau.

Falls Du Lust hast - Dich journalistisch zu betätigen- Dich ehrenamtlich zu engagieren- Events und Aktionen zu organisieren- Dich kreativ zu betätigen- interessante Wirtschafts-, Politik-, Kultur- oder Freizeitveranstaltungen zu besuchen- wertvolle Kontakte für Studium und Karriere zu knüpfen- ...Dann bist Du bei uns genau richtig!

Schau doch einfach mal unverbindlich bei einem unserer Treffen vorbei, um Dir einen Eindruck von uns zu verschaffen:Während der Vorlesungszeit treffen wir uns jeden 1. & 3. Mittwoch im Monat, 20 Uhr s.t. in der Alten Presse - wir freuen uns auf Dich!Alle Sitzungstermine, aktuelle Hinweise und weitere Informationen findest Du auf www.up-campusmagazin.de in der Ru-brik „Hochschulgruppe“ sowie an unserer Anschlagfläche im Philosophicum unten neben der Treppe, Brett Nr. 16.

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EditorialLiebe Leserinnen und Leser,

das Jahr 2009 ist nun auch schon wieder zwei Monate alt, Zeit für die erste Ausgabe des UP-Campus Maga-zins in diesem Jahr.

Wir freuen uns Euch wieder eine thematisch breite Palette an Themen präsentieren zu können. Unsere zwei neuen Redakteure Johannes De Visser und Moritz Dreher haben für Euch den Auftaktvortrag der Veranstaltungsreihe „Quo vadis Afrika?“ der Hochschulgruppe Amnesty International bzw. die Podiumsdis-kussion „USA und Europa in der Obama-Ära“ besucht. Prof. Dr. Werner Beulke vom Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht sowie Kriminologie berichtet zu-sammen mit seinem Kollegen Prof. Dr. Armin Höland (Universität Halle) über ein außerordentliches Seminar junger Juristen in Auschwitz.Eric Salbert, Gründer und Inhaber von www.awali.de, stellt Euch sein neues Online-Portal zum Suchen und Finden von Sprachpartnern vor - gerade für Passauer Studenten in der Fremdsprachenausbildung ein Sah-nestückchen.Der Kulturbeauftragte des Studentischen Konvents, Roland J. Kufner, lässt uns an der Exkursion der Pas-sauer Kunststudenten und -studentinnen nach München teilhaben. Des Weiteren beinhaltet diese Ausgabe den zweiten Teil unserer Serie „Richtig Lernen für die Prüfung“, wobei es diesmal um Zeitmanagement und Zielsetzung geht. Für die Interviewsparte haben wir zwei interessante Gespräche geführt - zum einen mit Stadträtin Erika Trä-ger von den Grünen und zum anderen mit der Regionlmanagerin Dr. Maria Dorn vom Wirtschaftsforum für die Region Passau.Ainars Lerhis hat sich als Gastbeitragsschreiber intensiv mit dem Thema befasst, welche Herausforderungen sich für Europa durch die russische Aussenpolitik stellen.Und zuguterletzt haben wir noch zwei Kultur- und Freizeitempfehlungen im Veranstaltungssektor für Euch. Die Passauer Absolventin Anja Kutzki hat ihre Ausstellung „Linienflächen“ im Museum Moderner Kunst und das finnische Mundharmonikaquartett Sväng gastiert im Proli.

Viel Vergnügen beim Lesen wünscht EuchEure Chefredaktion

Barbara Klostermann Christian Schneider (Chefredakteurin) (stellv. Chefredakteur)

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UP-Campus onlineUnsere Internetpräsenz www.up-campusmagazin.de

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KleinanzeigenmarktSchluss mit dem Chaos am schwarzen Brett - ab sofort gibt es auf der Inter-netpräsenz einen Kleinanzeigenmarkt mit vielen Kategorien. Ob Ihr etwas

anbietet oder sucht, etwas verloren oder gefunden habt oder einen studentischen Neben-job braucht: bei uns seid Ihr richtig.Ihr könnt Eure Inserate auch nach Aufgabe noch bearbeiten und habt es selbst in der Hand, wie lange Ihr inserieren möchtet. Alles schön mit Struktur, ohne Ab- und Überhängen und ganz bequem zugänglich von jedem Internetanschluss der Welt...

NewsletterMit dem UP-Campus Newsletter wirst Du regelmäßig über neue Artikel, Ver-anstaltungen & Termine sowie Rabatt-aktionen unserer Werbepartner infor-miert. Du kannst Dich jederzeit ganz einfach an- und abmelden. Für die Anmeldung ist nur Deine Emailadresse notwendig - diese wird von uns aus-schließlich für den Newsletterversand verwendet und keinesfalls an Dritte weitergegeben.

UP-Campus LeserbriefeDu hast Anmerkungen, Kritik, Wünsche oder Lob für uns?

Dann schreib uns doch einfach unter [email protected]

Viele weitere Artikel & InformationenAufgrund der doch begrenzten Fläche im Printmedium und um Euch stets Aktualität bieten zu können, gibt es auf unserer In-ternetpräsenz laufend neue Artikel aus den Sparten „Studium & Karriere“, „Politik & Ge-sellschaft“, „Kultur & Soziales“ sowie „Frei-zeit“, Ankündigungen, Veranstaltungstipps, Informationen, Rezensionen,...

Gewinnspiele & RabattaktionenGelegentlich haben wir auch tolle Verlosungen für Euch!Ihr könnt beispielsweise mit ein bisschen Glück 25 Trainingsgutscheine von unserem Werbepart-ner Jumpers Fitness abstauben (Einsendeschluss 15. Mai 2009)!Unser Werbepartner Swing-Autovermietung hat für Euch einen 30%-Rabattgutschein hinterlegt, der bis zum 30. Juni 2009 gültig ist. Zu diesem gelangt Ihr durch einen Klick auf das Swing-Logo unter dem Hauptmenü der Homepage.

Digitale PostkartenDigitale Postkarten mit Passaumotiven könnt Ihr kostenfrei über unsere Homepage ver-senden! Archiv

In unserem Archiv befinden sich alle Ausgaben des UP-Campus Magazins der letzten fünf Jahre als pdf zum online lesen und herunterladen!

UP-Campus HochschulgruppeAlle Informationen zur Hochschulgrup-pe: Termine, Veranstaltungen, Mitglie-der, Mitmachen,...

NEU!!! UP-Campus Rechtswissenschaft NEU!!!Unsere erste studiengangspezifische Rubrik steht end-lich - UP-Campus Rechtswissenschaft, die Rubrik für Jurastudenten.Neben Fachbuchrezensionen, Erfahrungsberichten und Informationen rund ums Jurastudium (vor al-lem an der Uni Passau) findet Ihr hier wertvolle Tipps und „Internetschätze“ (kostenlose Klausurenkurse, Fachzeitschriften, Informationsdienste, Podcasts,...), Fundstellen,...

NEU!!! UP-Campus Firmenportraits NEU!!!Unsere Werbepartner stellen sich Euch ganz ex-klusiv vor - alle studentisch relevanten Infos, Ra-battaktionen für Euch, Gewinnspiele, Studenten-jobs,... Reinschauen lohnt sich! Den Anfang der Reihe macht Jumper Fitness...

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„Quo vadis Afrika?“ - Prägung un-seres Afrikabildes durch die MedienEin Rückblick auf den Vortrag „Westliches Afrikabild – Inwiefern prägen die Me-dien unser Afrikabild?“ im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Quo vadis Afrika?“ der Hochschulgruppe Amnesty International an der Uni Passau

Den Auftakt der Veranstaltungsreihe „Quo vadis Afrika?“ der Hochschulgruppe Amnesty Inter-national bildete der Vortrag „Westliches Afrika-bild – Inwiefern prägen die Medien unser Afri-kabild?“. Vortragende war Natasha Kelly, unter anderem Herausgeberin und Autorin des Afro-magazins X.

Kelly, die in Deutschland aufgewachsen ist, jedoch afrikanische Vorfahren hat, versuchte dabei die afrika-nische Perspektive einzunehmen, wenngleich sie sich mehrmals ausdrücklich dagegen wehrte, als Afrikane-rin wahrgenommen zu werden. Der überwiegende Teil ihres Vortrages bezog sich auf Vorurteile und sprachliche Diskriminierungen gegen-über Afrika und seinen Bewohnern, welche durch die Kolonialzeit entstanden. So ist zum Beispiel die Rede-wendung „Hier sieht es aus wie bei den Hotten-Tot-ten“ eine offensichtliche Diskriminierung des gleich-namigen Stammes. Allerdings mahnt Kelly an, dass den Europäern bei vielen Begriffen nicht bewusst sei, wie herabsetzend diese für Afrikaner seien. So sei für den Anführer eines Stammes der Begriff „Häuptling“ eine Herabsetzung, richtig wäre hier „König“. Auch der Begriff „Schwarzafrika“ - in Deutschland immer noch oft verwendet um den Teil des Kontinents südlich der Sahara zu benennen - wird von den Bewohnern dieser Region als rassistisch angesehen, so Kelly. Er beziehe sich nur auf die Hautfarbe, die kein Kriterium für eine territoriale Einordnung sein sollte. In der Kolonialzeit sei auch die Betrachtungsweise des Afrikaners als „Wilder“ entstanden, welcher wahlweise über keine oder eine der europäischen weit unterle-genen Kultur verfüge. Diese Ansicht habe später eine Romantisierung erfahren, wobei der Afrikaner als „Ed-ler Wilder“ infantilisiert wurde.

Etwas spät wandte Kelly sich dann dem angekündigten Vortragsthema zu, der heutigen Darstellung Afrikas in unseren Massenmedien. Hier kritisierte sie zahlreiche Filmproduktionen, wie etwa den Fernsehfilm „Die wei-ße Massai“, in welchen das Motiv des „Edlen Wilden“ wieder aufgegriffen und den Europäern das Bild eines rückständigen Afrika präsentiert werde. Es seien ent-weder solche Filme zu sehen, in denen Hoffnung, Natur und traditionsgeprägte Stammeskulturen den Mittelpunkt bilden, oder es werde von Krieg, Elend und Misswirtschaft berichtet. Sie persönlich würde sich einen Film wünschen, in dem sich eine Frau und ein Mann in einer modernen afrikanischen Großstadt lieben lernen und glücklich werden. Dass dies täglich passiere, sei vielen Deutschen nicht klar meint Kelly. Erfolge und Entwicklung Afrikas würden nur als Rand-notiz wahrgenommen.

Die abschließende Diskussionsrunde, in der die Zu-hörer ihre Fragen an Natascha Kelly richten konnten, beleuchtete noch einmal zwei zentrale Themenkom-plexe. Zum einen verteidigten sich einige Anwesen-

de, dass das unwissentliche Benutzen eines rassi-stischen Begriffes zwar an sich falsch sei, der Betrof-fene jedoch auch etwas Verständnis mitbringen sollte. Deutsche würden den Amerikanern ja auch meistens nachsehen, von diesen als „Nazis“ tituliert zu werden. Es sei in solchen Fällen angebrachter, freundlich zu erklären, warum der Begriff bitte nicht zu verwen-den sei. Dieser Argumentation wollte Kelly nur einge-schränkt folgen. Aus ihrer Sicht sei jeder voll verant-wortlich für das was er sagt.Der andere Schwerpunkt der Diskussion war die Ent-wicklungshilfe. Kelly beschwerte sich, dass Exilafri-kaner und Deutsche mit afrikanischen Vorfahren zu wenig von der Bundesregierung in die Projektplanung eingebunden werden. Dass aber gerade Personen wie Kelly, die Afrika nach eigener Aussage nur aus ihrem Tunesienurlaub kennen, nicht mehr Eignung haben als hauptberufliche Mitarbeiter im Ministerium, blieb ausgeklammert.Auch die Frage, warum andere Kolonien außerhalb Afrikas, wie etwa Vietnam oder Argentinien, trotz schlechterer Ausgangslage heute wesentlich erfolg-reicher in ihrer Entwicklung sind, konnte oder wollte Kelly nicht richtig beantworten. Doch gerade diese Beispiele zeigen, dass die Zeiten, in denen die ehe-maligen Kolonialherren sich zu Recht den Hauptteil der Verantwortung für Misserfolge zurechnen lassen konnten, vorbei sind. Die Politik eines Robert Muga-be ist hausgemacht und hat mit der Kolonialzeit oder westlichem Einfluss wenig zu tun.

Fassen wir also kurz zusammen: Der Vortrag han-delte zwar leider nur peripher von tendenziösen oder unwahren Berichten unserer Medien über Afrika, war allerdings dennoch spannend und zeigte auf, dass Eu-ropas und Afrikas Selbstbild nicht mit dem Bild über-einstimmen, welches der jeweils andere über sie hat.

von Johannes De VisserBild: Dieter Schütz / pixelio.de

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„USA und Europa in der Obama-Ära“Rückblick auf die gleichnamige Podiumsdiskussion an der Uni Passau

Am 27.01.2009, ge-nau eine Woche nach der Amtseinführung von Barak Obama als US-Präsident, fand im HS 5 der Universität Passau eine Podiums-diskussion mit dem Titel „USA und Euro-pa in der Obama-Ära“ statt. Die Teilnehmer kamen überwiegend aus dem universi-tären Umfeld, doch auch die amerika-nische Regierung war in Person von Kathryn Crockart, Konsulin für Öffentlichkeitsarbeit

vom U.S. Generalkon-sulat München, vertreten.

Der Moderator Robert Queckenberg, Student in Pas-sau, leitete die Veranstaltung mit einem zweiteiligen Video ein, in dem er Ausschnitte aus Obamas Wahl-kampfreden vorführte und anschließend mit Fragen an Passaus Bürger und Studenten die Hauptdiskussions-punkte des Abends ansprach. Nach den durchaus un-terschiedlichen Stellungsnahmen der Passauer stellte Professor Fitz den neuen Präsidenten der USA als sehr vielseitigen, mitreißenden Menschen vor, in den die Amerikaner, aber auch die Europäer hohe Erwartungen setzen. Herr Schregelmann, Chefredakteur der Passau-er Neuen Presse, fügte hinzu, dass auf Barak Obama ein besonderer Druck liege, denn er soll viele Fehler wieder gut machen, die unter der Führung George W. Bushs gemacht wurden. Als einen Hoffnungsträger für die USA und einen sehr intelligenten Menschen, der durchaus in der Lage ist, Probleme zu lösen, beschrieb ihn Konsulin Crockart. Ob er jedoch alle Hoffnungen erfüllen kann, die er während seines Wahlkampfes ge-weckt hat bleibt fraglich, denn viele Leute haben sehr hohe Erwartungen persönlicher Natur. Professor Gell-ner wieß darauf hin, dass es derzeit in den USA keine starke Opposition gibt, welche das Regieren erschwe-ren könnte. Länder wie China oder der Iran könnten die neu gewählte Regierung allerdings auf die Probe stellen, um zu sehen, wie Obama reagiert.

Wie groß die Gefahr einer Enttäuschung denn sei, wollte Queckenberg als nächstes von den Teilnehmern wissen. Professor Gamerith wies auf die großen struk-turellen inneren Probleme hin, die zum Beispiel im Bildungssektor der USA vorherrschen. In den Augen von Herrn Schregelmann ist das Hauptproblem - mit dem nicht nur die Amerikaner konfrontiert sind - die weltweite Wirtschaftskrise, zu deren Lösung das Kon-junkturpaket Obamas mit ca. 787 Milliarden US-Dollar

beitragen soll.Mit den vielen Entscheidungen die der neue US-Prä-sident in seiner ersten Amtswoche gemacht hat, sind laut Schregelmann bereits viele Probleme angegan-gen. So ist in den ersten Tagen der Amtszeit der Son-dergesandte George Mitchell aufgebrochen, um im Nahen Osten den Friedensprozess wieder in Gang zu bringen. Professor Gellner sieht im Verhältnis USA und Russ-land die guten Beziehungen Deutschlands als hilfreich an, um auf längere Sicht eine Annäherung der bei-den Staaten zu erreichen. Dies wird aber angesichts der inneramerikanischen Probleme im Moment eher zweitrangig sein. Hierbei wird die Bundeskanzlerin Angela Merkel auf dem politischen Parkett in Zukunft an Einfluss verlieren und eher eine Vermittlerposition einnehmen. Die Konsulin fügte hinzu, dass Russland in Zukunft ein wichtiger Partner der USA sein wird, besonders in Fragen der Energiepolitik.Im arabischen Raum hat Barak Obama durch sein In-terview auf dem arabischen Sender „Al Arabia“ großen Respekt geerntet, in dem er betonte, dass die USA nicht der Feind der muslimischen Welt seien und Israel auf jeden Fall die Friedensgespräche mit den Palästi-nensern wieder aufnehmen müsse. Die Vertreterin von AIGEE, selbst US-Amerikanerin, die recht spät zum ersten Mal zu Wort kam, betonte die große Zugänglichkeit Obamas für junge Wähler. Er hat z.B. eine eigene Seite auf Facebook und schreibt einen Blog, was vielen das Gefühl gibt, näher am Ge-schehen und besser eingebunden zu sein. Diese Arbeit hat sich in einer sehr hohen Wahlbeteiligung junger Wähler niedergeschlagen.„Ist die amerikanische Situation auf Europa übertrag-bar?“, wollte Queckenberg von den Diskussionsteil-nehmern wissen.Die Konsulin sieht erste Nachahmer in Deutschland und kann das große Interesse der Leute an Obama sehr deutlich wahrnehmen, was sich unter anderem an der Party im US-Konsulat anlässlich der Präsidenten-wahl zeigte. Es gebe bereits erste Ansätze deutscher Politiker, bei ihrer Wahlkampfaktivität das Internet stärker nach dem Vorbild Obamas einzubeziehen. Bis-her ist die einzige - mehr oder weniger bekannte - On-lineaktivität einer deutschen Politikerin der wöchent-liche Podcast von Frau Merkel. Ansonsten machen die deutschen Parteien vom Internet als Wahlkampfmittel bisher eher wenig gebrauch.

Die Abschlussstatements lassen sich dahingehend zusammenfassen, dass für Barak Obama viele Türen offen stehen, er sich aber auch großen Herausforde-rungen stellen muss.Es schloss sich eine Fragerunde aus dem Publikum an.

von Moritz DreherBild: Gerd Altmann & Stanly Dezignus / pixelio.de

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Seminar junger Juristen zu Auschwitz

„Man kann über Auschwitz lesen, 20 Bücher, wenn man in Auschwitz ist, ich habe das x-Mal beobachtet, das ist eine andere Art Eindruck“ – diese Erkenntnis des ehemaliges Häftlings im Konzentrationslager Auschwitz, Hermann Lang-bein, lange Jahre Generalsekretär des Interna-tionalen Auschwitz-Komitees, in einem Inter-view kurz vor seinem Tode im Jahr 1995 können alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines ge-meinsamen Seminars der Juristischen Fakul-täten der Universitäten Passau, Halle und Kra-kau bestätigen. Zwei etwa gleich große Gruppen von Studierenden der Rechtswissenschaft aus den beiden deutschen Universitäten mit den Pro-fessoren Werner Beulke (Strafrecht, Universität Passau), Armin Höland (Privatrecht, Universität Halle) und Michael Kilian (öffentliches Recht, Universität Halle) hatten sich vom 19. bis 23. Januar 2009 in der Internationalen Jugendbe-gegnungsstätte in Oświeçim zusammen mit dem Krakauer Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Andrzej Zoll (Strafrecht) und sieben polnischen Studieren-den zu einem gehaltvollen Seminar- und Besich-tigungsprogramm eingefunden.

Unter ausgewählten Fragestellung mit Bezug zum Ho-locaust, für den Auschwitz als realer Ort und als Meta-pher steht, widmeten sich die studentischen Referenten vor allem der Bedeutung von Recht und Juristen in der Vorgeschichte und Verwirklichung des unvorstellbaren Vernichtungsprogramms des nationalsozialistischen Staates, und der Rolle von Recht und Gerichten in den Versuchen der Aufklärung und Verurteilung nach 1945. Das Themenprogramm war für die beiden juri-stischen Fakultäten Halle und Passau so umfangreich, dass ein großer Teil der Referate in vorgeschalteten Wochenend-Seminaren Ende 2008 in der „Leucorea“ in Lutherstadt-Wittenberg und in Passau bzw. in der Gedenkstätte Dachau gehalten und diskutiert wurde. Die Themen der Vorträge umfassten unter anderem

zivilrechtliche Fragen der so genannten Arisierung, von Kunstraub und Raubkunst im Nationalsozialismus, die Bedeutung von Auschwitz im Verfahren vor dem In-ternationalen Militärtribunal in Nürnberg 1945/46, das Strafverfahren gegen Adolf Eichmann im Jahr 1961 in Jerusalem, Untersuchungen des ersten Frankfur-ter Auschwitz-Prozesses 1963-1965 und des Prozesses gegen das Management der IG Farben, Fragen der Verfolgung von NS-Verbrechen in der DDR, das The-ma Auschwitz in Kunst und Literatur der DDR sowie die Ermittlungs- und Gerichts-verfahren zu Auschwitz und anderen NS-Verbrechen in der DDR-Strafrechtspflege. Ebenso gehörte zum Themenprogramm das Tagebuch des Lagerkommandanten Rudolf Höß, die Wannsee-Konferenz, die Lebensgeschichten von Primo Levi und Hermann Langbein und die Zuführungs-, Selektions- und Vernichtungspraxis vor und in Auschwitz.

Die jungen polnischen Juristen aus der Jagiellonen-Universität Krakau stellten mit ihren Vortragsthemen im Rahmen des gemeinsamen Seminars aktuelle Bezüge zu Schwierigkeiten im Verhältnis der Stadt Oświeçim zur Gedenkstätte Auschwitz, zu rechtlichen, konzeptionellen und organisatorischen Reformansät-zen in Bezug auf die Gedenkstätte, zu den psychischen Langfristfolgen der KZ-Haft für die überlebenden Häft-linge und ihre Familien und zum heutigen Lebensalltag in der Stadt Oświeçim her.

Wer die eingangs von Langbein beschriebenen beson-dere Wirkung des Konzentrations- und Vernichtungs-lagers Auschwitz erfahren will, muss sich an diese Orte begeben. Mehrstündige und gut geführte Besich-tungen des Stammlagers Auschwitz I und des Lagers Auschwitz-Birkenau (Auschwitz II) sowie eine Fahrt ins nahe gelegene Monowitz (Auschwitz III), den Resten des für die IG Farben und das Buna-Werk errichteten Häftlingslagers, bildeten einen wesentlichen Bestand-teil des Seminarprogramms. Eine weitere, gemeinsam mit Professor Zoll und den polnischen Studierenden und Doktoranden veranstaltete Exkursion führte in das nahe gelegene Franziskanerkloster Harmeze, in dem der ehemalige Häftling und spätere Bühnenbildner Ma-rian Kolodziej seiner beklemmenden, apokalyptischen Erinnerungen an die Jahre der Haft und der Folter in Auschwitz in einer großen Zahl von Bildern zum Aus-druck gebracht hat.

Ebenfalls ein Stück lebendige Erinnerung an die Wirk-lichkeit des Vernichtungslagers bot das mehrstündige Gespräch mit dem Zeitzeugen Kazimierz Smolen, fünf Jahre lang Häftling in Auschwitz, später Direktor des Auschwitz-Museums und einer der wichtigsten Zeugen im Frankfurter Auschwitz-Prozess 1963-1965. Smolen, 1923 geboren, nach dem Zweiten Weltkrieg zum Ju-risten ausgebildet, stand der Seminargruppe rund drei

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Stunden mit profundem Wissen und der Autorität des eigenen Erlebnisses zur Verfügung.

Den Abschluss der Seminarreise bildete am 23. und 24. Januar 2009 der Besuch der etwa 70 Kilometer von Oświeçim entfernten Stadt Krakau und ihrer tra-ditionsreichen Jagiellonen-Universität. Auf Einladung von Professor Zoll nahmen die Seminarteilnehmer aus Halle und Passau an einer universitäts- und kunstge-schichtlichen Führung durch das collegium maius, das historische Hauptgebäude der Krakauer Universität, und einer anschließenden Stadtführung durch Krakau teil. Das gemeinsame Abendessen bot Geselligkeit und eine gute Gelegenheit, die akademischen und persön-lichen Verbindungen zwischen den deutschen und pol-nischen Seminarteilnehmern zu vertiefen.

Die Begegnung der drei juristischen Fakultäten Hal-le, Krakau und Passau im Rahmen des Seminars in Oświeçim und Krakau wird sich fortsetzen. Wie von den Professoren Beulke, Höland, Kilian und Zoll verein-bart, wird für den 22. bis 24. Januar 2010 ein deutsch-polnisches Kolloquium zu europäischen Rechtsfragen

von gemeinsamem Interesse in der „Leucorea“ in Lutherstadt Wittenberg geplant. Damit wird im wis-senschaftlichen und kulturellen Austausch zwischen Deutschland und Polen ein Bogen geschlagen werden von der Vergangenheit des Holocaust zur Gegenwart europäischer Politik- und Rechtspraxis.

Das Seminar wäre ohne die in erheblichen Umfang erforderliche finanzielle Förderung nicht zustande ge-kommen. Der Dank der Veranstalter und Teilnehmer gebührt der Stiftung für deutsch-polnische Zusam-menarbeit, den Landeszentralen für politische Bildung in Bayern und Sachsen-Anhalt, der Stiftung Rechts-staat Sachsen-Anhalt, der gemeinnützigen Hertie-Stif-tung und der Universität Passau.

von Prof. Dr. Werner Beulke (Universität Passau)

und Prof. Dr. Armin Höland(Universität Halle)

Sprach- und Kulturaustausch: Neue Internetplattform geht onlinewww.awali.de ist das neue Online-Portal zum Suchen und Finden von Sprach-partnern auf allen Sprachniveaus

Eric Salbert (B.Sc.)Gründer und Inhaber

von www.awali.de

„Awali“ bedeutet auf Swahili „Beginn“. Beginn ist das Motto des neuen Online Portals www.awali.de. Jeder Austausch hat irgendwann sei-nen Anfang. Doch viele Menschen wissen gar nicht, dass vielleicht in derselben Stadt jemand wohnt, der sich für dieselbe Sprache begeistert, und sich darüber austauschen möchte. Awali knüpft ge-nau an diesem Problem an und bietet sprach- und kulturbegeisterten Menschen eine Platt-form, um sich in einem gleichgesinnten und seriösen Umfeld auszutauschen und weiterzu-bilden.

Was das Portal dem Nutzer bietet

Der Nutzer kann mit wenigen Klicks die passenden Sprachpartner in der eigenen Region finden und Kontakt aufnehmen. Alternativ kann er auch ganz einfach sein eigenes Angebot erstellen. In einer detaillierten Übersicht bisheriger Kontakte sieht der Nutzer wie oft und von wem sein Profil ange-klickt wurde. Der Communitybereich steht für Dis-kussionen rund um die Themen Sprachen, Aus-tauschprogrammen und Auslandserfahrungen zur Verfügung. Alle Dienste sind natürlich kostenfrei.

Die Historie

Als der Portalgründer Eric Salbert vor zwei Jahren von seinem Auslandsstudium in Seoul (Südkorea) zurückgekehrt ist, hat er nicht nur Land, Leute und die Sprache kennen und lieben gelernt. Er be-gann sich zudem intensiv mit fremden Sprachen

auseinanderzusetzen und ver-misste dabei einen Austausch mit gleichgesinnten Menschen.

Zukunftspläne

www.awali.de ist noch sehr jung und befindet sich mitten im Ent-stehungsprozess. Awali hat es sich zum Ziel gesetzt, in der Zukunft nicht nur den deutsch-sprachigen Raum zu bedienen, sondern international zu expan-dieren. Für die mittelfristige Zu-kunft ist zunächst die Erweiterung auf Österreich und der Schweiz gedacht. Weitere europäische Länder sollen danach folgen. Die Plattform möchte den Nut-zern den größtmöglichen Ser-vice bieten. Daher ist für die zukünftige erweiterte Ver-sion eine Suchfunktion gep-lant, bei der man gleichzeitig nach mehreren Sprachen und Regionen suchen kann. Auch soll eine Infoplattform mit sämt-lichen Informationen über Sprachkurse, -reisen und Austauschprogramme aufgebaut werden.

von Eric Salbert

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mHeimatliche Exkursion nach München Passauer Kunststudentinnen und –studenten besichtigen die Neue Pinakothek und die Kandinsky-Ausstellung Am Freitag, den 30. Januar 2009 fand eine hei-matliche Exkursion nach München mit einigen Kunststudentinnen und –studenten der Univer-sität Passau statt. Organisiert wurde diese von Herrn Univ.-Professor Dr. phil. Alexander Glas, Inhaber des Lehrstuhls für Kunstpädagogik/Äs-thetische Erziehung an der Universität Passau.

Zuerst besichtigten die Studentinnen und Studenten die Neue Pinakothek. In einer Führung wies Herr Dr. Alfred Czech vom Museums-Pädagogischen Zentrum (MPZ) München auf didaktisch-methodische Möglich-keiten (unter anderem Bildkarten mit versteckten Fehlern, Gedichte, Farbkompositionsübungen usw.) hin, wie man als Lehrer/in den Kindern und Jugend-lichen der verschiedenen Schularten die Bilder bes-ser zugänglich machen kann.

Danach besichtigten die Studentinnen und Studenten die Wassily-Kandinsky-Ausstellung im Lenbachhaus und im Kunstbau in München. Neben sehr vielen Bil-dern aus Kandinskys künstlerischem Schaffen gab es auch einiges über seine Biographie zu sehen.

Durch die Verzahnung von fachwissenschaftlichen und didaktisch-methodischen Anteilen war diese Ex-kursion für die angehenden Kunstlehrerinnen und –lehrer sehr interessant und lehrreich. Für alle Be-teiligten war dies ein erfüllender Tag, der in einem Münchner Café-Haus seinen Ausklang fand.

von Roland J. Kufner, Kulturbeauftragter des Studentischen Konvents an

der Universität Passau

Richtig Lernen für die PrüfungTeil 2: Zeitmanagement und Zielsetzung Nachdem es im ersten Teil der Serie um das rich-tige Lernumfeld ging (Heft 4/2008), widmet sich der zweite Teil den wesentlichen Aspekten von Zeitmanagement und Zielsetzung.

Sich Ziele setzenBasil S. Walsh hat einmal treffend formuliert „Wenn du nicht weißt, wohin du gehst, wie willst Du jemals dort ankommen?“. Es wird häufig unterschätzt, wie wichtig eine präzise Zielsetzung für den Lernerfolg ist. Dabei sollte zwi-schen einem Hauptziel, Fernzielen und Nahzielen un-terschieden werden. Das Hauptziel des Studenten ist im Regelfall sein spä-terer Beruf (Bsp.: „Ich habe das Ziel Jurist zu wer-den“). Ein Fernziel wäre beispielsweise der Abschluss des Studiums („Mein Ziel ist ein Staatsexamen“). Das tägliche Handwerkszeug stellen die Nahziele dar (z.B. das Erlangen der notwendigen Scheine).Seine Ziele kann man am besten definieren, wenn man vom Großen ins Kleine geht, hier am Beispiel des „Juristen“. Ich möchte Jurist werden (Hauptziel). Um mein Hauptziel zu erreichen, brauche ich zwei Staats-examina (Fernziele). Um zum Examen zugelassen zu werden, brauche ich diverse Scheine, Praktika,... (Nahziele).

Die Rolle der Psyche: Ziele präzisierenUm seine Ziele auch zu erreichen, sollten diese so präzise wie möglich und vor allem positiv formuliert sein. Möchte man „nur“ Jurist werden oder vielleicht Rich-ter? Um Richter zu werden, spielt die Note eine Rolle. Um Jurist zu werden, reicht es zu bestehen. Ist das Ziel Wirtschaftsjurist zu werden? Dann sollte die Prak-tikumszeit besser effektiv in einer Kanzlei mit Wirt-schaftsrecht genutzt werden als bei einem Anwalt mit Schwerpunkt Familienrecht.Das Ziel bestimmt immer den Weg.Wichtig ist auch, dass Ziele positiv formuliert werden. „Ich möchte in der Klausur nicht durchfallen“ ist keine Zielformulierung. „Ich möchte die Klausur bestehen.“ ist schonmal ein Ziel, allerdings noch ein unpräzises. „Ich möchte die Klausur am Montag mit neun Punkten bestehen“ stellt eine konkret formuliertes Ziel dar. Im

Rahmen der konkreten Formulierung gilt es jedoch realistisch zu sein. Wer sich das Ziel setzt, einfach nur zu bestehen, bleibt meist auch in diesem Seg-ment - psychisch gesehen ist das Ziel ja mit einem ausreichend erreicht. Wer hingegen plant die volle Punktzahl zu erreichen, baut sich von vornherein im Unterbewusstsein so viel Druck auf, dass das erhoffte Ergebnis im Regelfall ausbleibt. Erfolgreich und häu-fig positiv überrascht ist in der Regel derjenige, der sich eine solide, durchaus für ihn erreichbare Punkt-zahl gesetzt hat und sich weder über noch unter Wert handelt.

Zeit optimal nutzenZeit ist ein Gut, das einem nur begrenzt zur Verfü-gung steht. Daher gilt es seine Zeit möglichst effektiv zu verwenden.Im Alltag und in der gelebten Routine gibt es eine Menge Komponenten, die uns Zeit rauben. Diese gilt es zunächt zu enttarnen. Da jeder Mensch von unter-schiedlichen, individuellen Zeiträubern heimgesucht wird, ist es sinnvoll für sich persönlich einmal eine Wo-che lang Protokoll zu führen, wo die vorhandene Zeit eigentlich bleibt. Im Anschluss sollte das Protokoll da-hingehend analysiert werden, ob die Tätigkeiten, die Zeit gekostet haben, zum einen notwendig waren und zum anderen, ob notwendige Tätigkeiten optimiert werden können (Gibt es unnötige Zwischenschritte? Lassen sich Dinge verbinden?).Nach dieser Analyse sollte dazu übergegangen wer-den, sich detaillierte Tagespläne zu erstellen, in die die Ziele einfließen und ihr zeitliches Gewand bekommen.Dabei sollte besonders darauf geachtet werden, dass immer ein Zeitfenster für unerwartete Störungen (Puf-ferzeit) eingeplant, sowie keine Faktoren vergessen werden (etwa Fahr- und Wegezeiten oder Pausen).Pläne verhelfen gerade dazu, dass ein Weg konsequent verfolgt und weniger Zeit vertrödelt wird. Außerdem wird sichtbar, was man schon alles geschafft hat und das Abhaken erledigter Punkte steigert wieder die Mo-tivation.

von Barbara Klostermann

Fortsetzung in Heft 2/2009Teil 3: Effektives Lernen und Merktechniken

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„Die Stadt Passau sollte erkennen, dass die Studenten ein großes Kapital sind“Interview mit Stadträtin Erika Träger zur Politik der Grünen in Passau, der aktu-ellen Verkehrslage und den Entwicklungen der Passauer Wirtschaft

Frau Träger, was kennzeichnet die Passauer Grünen?

Wichtig ist uns der Begriff Nachhaltigkeit. In allen Bereichen der Politik ist nachhaltiges Agieren un-ser Credo. Wir wollen Politik machen, die noch für die nächsten Generationen gedacht ist und nicht nur kurzfristig wirkt und danach verpufft. Bestes Beispiel für die Kurzsichtigkeit der Politik ist das, was gerade in der Passauer Politik im finanziellen Bereich pas-siert.

Nachhaltigkeit ist ein politischer Modebegriff geworden. Jede Fraktion führt für sich ins Feld nachhaltig zu sein. Was aber ist das Alleinstel-lungsmerkmal der Grünen?

Neben der Nachhaltigkeit, die man als politisches Grundprinzip der Grünen sehen muss, haben wir na-türlich unsere Schwerpunktthemen. Die Umwelt und regenerierbare Energien liegen uns seit jeher beson-ders am Herzen.Diese Themen oder auch politischen Zielsetzungen wurden von den anderen Parteien übernommen. Ich weiß nicht genau, ob man darauf stolz sein soll, dass andere Parteien sich mit den Federn der Grü-nen schmücken, oder ob man darüber traurig sein soll. Letztendlich kommt es allein darauf an, dass die Umsetzung erfolgt.

Laufen die Grünen dann nicht die Gefahr, dass sie ihre politische Identität verlieren und ver-drängt werden?

Ich denke, dass diese Gefahr nicht gegeben ist. In erster Linie geht es doch um Glaubwürdigkeit. Uns von den Grünen kauft man einfach ab, dass uns die-se Themen wichtig sind und immer wichtig waren.

Welche Werte kennzeichnen Sie als Stadträ-tin?

Ich bin Sozialpädagogin. Daher liegen meine Affini-täten natürlich im sozialen Bereich. Kinder, Familien, Senioren und Jugendliche liegen mir besonders am Herzen. Jedoch hängen alle diese Bereiche von den anderen politischen Themen und Zielsetzungen ab. Diese Vernetzung zwischen den Bereichen und ihre wechselwirkende Verknüpfung ist meines Erachtens die Grundlage der Funktions-weise der Kommunalpolitik. Außerdem muss man auch mal Diskurse führen dürfen und mal eine Meinungsverschiedenheit aus-tragen können, ohne dass man scheel angeschaut wird. Es kann nicht angehen, dass man beispielswei-se von der regierenden Fraktion aufgrund Meinungs-verschiedenheiten abfällig behandelt wird (Anmer-kung der Redaktion: gemeint ist die Ära Zankl).

Wie viel Gewicht hat die Meinung der Grünen im Stadtrat?

Wir sind rein numerisch gesehen mit drei Stadträ-ten natürlich eine Minderheit. Daraus könnte man schließen, dass unser „Gewicht“ relativ gering ist. Letztendlich ist es aber so, dass es darauf ankommt, wie man Politik macht. Verfolgt man ernst zu neh-mende Ziele und stellt man nicht immer nur Schau-fensteranträge – über die sich momentan zwar Herr Koch von der PNP freut – nehmen einen auch die Stadtratskollegen ernst. Daher denke ich, dass die Grünen im Stadtrat sehr ernst genommen werden und unsere Meinung gewichtiger ist als unsere Stim-menanzahl es auszudrücken vermag.

Welche Bedeutung haben die Studenten für die Politik der Stadtratsfraktion der Grünen?

Grundsätzlich finde ich es sehr schade, dass wir kei-nen studentischen Vertreter mehr im Stadtrat ha-ben. Die studentische Sicht brachte eine ganz an-dere Wahrnehmung in den Stadtrat und durchbrach bisweilen die Gewohnheitssicht. Dieser frische Wind und der Blick über den Tellerrand hinaus war eine Bereicherung. Generell ist die Beziehung zur Universität besser ge-worden. Es ist eine gute Bindung zwischen der Uni und der Stadt Passau vorhanden.Besonders gut ist natürlich die Verbindung zur Grü-nen Hochschulgruppe. Es findet ein reger Austausch statt und man trifft sich häufig. Die Vorsitzende der Hochschulgruppe (Anmerkung der Redaktion: Vorsit-zende ist Maria Anneser) ist im Vorstand des Kreis-verbandes der Grünen. Dementsprechend besteht hier ein starkes Miteinander. Generell fände ich es sinnvoll, wenn die Stadt Pas-sau die Universität noch mehr einbeziehen würde.

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Beispielsweise könnten wissenschaftliche Auseinan-dersetzungen, die Studenten ja in ihrem Studium zu erbringen haben, der Stadt Passau als Argumenta-tionsgrundlage und Diskussionsgrundlage dienen. Die Stadt Passau sollte erkennen, dass die Studenten ein großes Kapital sind.

Haben die „Stadt-Grünen“ Einfluss auf die Poli-tik der Hochschulgruppe?

Die Frage ist natürlich was Einfluss heißt. Wir bestim-men die Politik der Hochschulgruppe sicherlich nicht. Jedoch herrscht ein häufiger Meinungsaustausch, so dass man sich gegenseitig befruchtet.

Wenn die Studenten so wichtig für Passau sind, müsste dann nicht mehr für sie getan werden?Beispielsweise könnte man das Verkehrschaos studentenfreundlich regeln.

Sie sprechen mit dem Verkehr ein Kernanliegen der Grünen an. Wir haben uns leider mit unseren Vor-schlägen in der Vergangenheit nicht durchsetzen können. So haben wir gegen die Taktentzerrungen beim ÖPNV und das Streichen von Buslinien ge-kämpft, aber verloren.

Das Argument für die Umstellung des ÖPNV ist grundsätzlich die Rentabilität. Macht es aber Sinn ein nicht rentables System abzustoßen, um so den Standort Passau als Universitäts-standort in seiner Attraktivität zu gefährden?

Grundsätzlich muss der ÖPNV attraktiv gehalten werden. Die Runterregulierung zu Gunsten der Rentabilität setzt eine gefährliche Spirale in Gang. Ein unattraktiver ÖPNV führt automatisch zur noch schlechteren Auslastung und Nutzung. Folglich ver-schärft sich die Situation dementsprechend. Das ist jedoch ein Problem, das alle betrifft. Wir haben das mit Herrn Weindler (Anmerkung der Redaktion: Geschäftsführer der SWP) diskutiert, doch er und die Mehrheit des Stadtrates enschieden sich für das sog. Optimierungskonzept, das jedoch in Wahrheit nur ein Einsparkonzept war.

Was liegt Ihnen persönlich am Herzen?Passau sollte seinem Image als „Klein-Venedig“ gerecht werden. Es gibt so viele unterschiedliche kulturelle Angebote, wobei die freien, offenen Plät-ze - wie etwa der Ting-Platz – für Freiluftveranstal-tungen mehr genutzt werden sollten.

Wie sehen Sie die Entwicklung der Passauer Wirtschaft?

Wir wollten die Realisierung der Galerie, so wie sie jetzt ist, nicht. Wir haben uns ja auch im Vorfeld vehement dagegen ausgesprochen und dagegen ge-stimmt. Wir wollten weniger Fläche.Wenn Sie durch die Bahnhofsstraße gehen, sehen Sie viele leere Schaufenster. Die Leerstände sind erschütternd. Man versucht dem natürlich entge-genzusteuern. Ob jetzt allein die Galerie der Grund für die Entwicklung ist, oder ob auch die allgemei-ne Wirtschafts- und Finanzkrise dazu beiträgt, kann man im Moment nicht so eindeutig sagen. Ich bin mir schon sicher, dass die Galerie einen Einfluss auf die Entwicklung hat. Insgesamt wird mir bei der Entwicklung Angst und Bange. Es ist schade, dass die Stadt und der Landkreis sich untereinander Kon-kurrenz machen. Eine Absprache zwischen beiden würde vieles vereinfachen. Momentan herrscht das Denken „Wer zuerst baut, mahlt zuerst“.

Müsste die Stadt Passau nicht Maßnahmen er-greifen, die ähnlich staatlichen Konjunkturpro-grammen die Kaufkraft erhöhen?

Mit kleineren Hilfen, wie zum Beispiel der Implemen-tierung eines Runden Tisches (Anmerkung der Re-daktion: Der CMP hat einen Runden Tisch zu den Problemen im Passauer Einzelhandel ins Leben ge-rufen) ist die Stadt ja schon aktiv. Wir können und wollen die Wirtschaft nicht derart regulieren, dass wir in den Markt eingreifen. Was wir tun können, ist Aufklärungsarbeit zu leisten und Beratungshilfen an-zubieten.

Vielen Dank für das Interview!

das Interview führte Christian Schneider

„Uns liegt es sehr am Herzen Absolventen als qualifizierte Kräfte im Berufsleben in der Region zu halten bzw. deren Ausbil-dung zu fördern“Interview mit Regionalmanagerin Dr. Maria Dorn über die Arbeit und Zielsetzung des Wirtschaftsforums, die Stärken und Schwächen der Region Passau und oft unbekann-te Chancen für Studierende direkt vor der Haustür

Frau Dr. Dorn, was genau ist das Wirtschafts-forum?

Das Wirtschaftsforum der Region Passau e.V., wie der

offizielle Volltitel lautet, existiert bereits seit vielen Jahren in Passau und hat der-zeit knapp 115 Mitglieder, die aus sehr vielseitigen Bereichen kommen. Unser Vorstandsvorsitzender Herr Just kommt beispielsweise aus der freien Wirtschaft,

unser Geschäftsführer Herr Dr. Audebert vertritt mit der ICUnet AG ein sehr erfolgreiches Start-Up-Unter-nehmen aus der Region.

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Dazu kommen neben den wichtigen Vertretern der Gebietskörperschaften von Stadt und Landkreis Pas-sau die Kammervertreter. Alle Kräfte der Region aus Politik, Wirtschaft und gesellschaftlichem Leben sind so sehr eng in die Aktivitäten des Wirtschaftsforums eingebunden. Ebenfalls vertreten ist als wichtiges Mitglied die Universität, aber wir haben auch viele weitere, persönliche Mitglieder. Wie man sieht, set-zen sich unsere Mitglieder aus allen Bereichen der Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft bis hin zur Wis-senschaft zusammen. Dieser bunte Strauß an Mitgliedern spiegelt sich in der ebenso breit aufgestellten Strategie unserer Ak-tivitäten wieder.Ganz klares Ziel des Wirtschaftsforums ist es, dafür zu sorgen, dass die Region Passau sowohl weiterhin ein prosperierender Wirtschaftsraum bleibt und sich weiterentwickelt, als auch die hier herrschende at-traktive und exzellente Lebensqualität zu befördern.Im Regionalmanagement sind wir ebenfalls strate-gisch in allen Bereichen aktiv, d.h. wir fokussieren nicht nur rein wirtschaftliche Standort- und Mar-ketingprojekte, was ja auch die Wirtschaftsförde-rungen in Stadt und Landkreis seit Jahren sehr gut machen.Besonders wichtig ist uns gerade die Vernetzung der Akteure untereinander. Insbesondere kleine mittel-ständische Unternehmen profitieren sehr davon, an-dere Betriebe, Unternehmen und Dienstleister der Region oder auch kulturelle Ansprechpartner auf kurzem Wege kennen lernen zu können und eine schnelle und einfache Möglichkeit zum Austausch zu bekommen. Hier bietet das Wirtschaftsforum den notwendigen informellen Rahmen.

Da liegen ja schon einige Unterschiede zu den hiesigen Institutionen. Daher die Frage – wie funktioniert in diesem Zusammenhang eigent-lich das Nebeneinander, etwa mit dem City Marketing Passau (CMP), den Wirtschaftsjuni-oren (WJ) oder auch der Stadtgalerie mit doch eigenen Verwaltungsstrukturen? Gibt es da Synergien oder Schnittstellen?

Die Stadtgalerie ist ganz klar ein Handelskomplex, der in die Stadt integriert ist, aber in dem Sinne nicht die Strukturen der Stadt bestimmt. Der City Marketing Passau e.V. hat sich beispielsweise aus dem Wirtschaftsforum mitentwickelt. Mit diesem stimmen wir uns auch ganz stark ab. Der CMP hat aber ganz klar den Fokus Stadtmarketing für die Stadt Passau. Hier liegt gerade der Unterschied, dass wir auch in die Fläche gehen, d.h. für uns ist der Landkreis gleichwertig mit der Stadt Passau.Die Wirtschaftsjunioren wiederum sind natürlich mit ihrem Fokus aus der IHK heraus sehr stark wirt-schaftsorientiert und sind aufgrund ihrer Bezeich-nung „Junioren“ doch eher auf den jüngeren Sektor beschränkt.Bei uns ist sozusagen wirklich jeder vertreten, vom Jungunternehmer bis hin zu traditionellen Unter-nehmen der Region und sehr erfahrenen Akteuren, so dass wir auch hier die übergreifende Spange bilden und den Wissens- und Erfahrungsaustausch befördern. Wir sind ein regionales Netzwerk, das sich in zwei bis drei Monatsabständen zu Unternehmen-live-Ver-anstaltungen trifft. Darunter kann man sich kurze Betriebsführungen oder Präsentationen bei einem Mitglied vorstellen, um Einblicke zu gewinnen und im Anschluss im Rahmen einer lockeren Netzwerk-veranstaltung Möglichkeiten zum Austausch und

Kennenlernen zu haben bzw. um auf kurzem Wege auch mal etwas besprechen zu können.Dadurch dass bei uns Stadt und Landkreis Mitglied sind, ist es uns gut möglich Hand in Hand zu ar-beiten, unnötige Doppelungen zu vermeiden und Synergieeffekte mit den zuständigen Strukturen in den Verwaltungseinheiten zu befördern.

Bei knapp 115 Mitgliedern, dem Einbezie-hen von Stadt und Landkreis und den unter-schiedlichen Unternehmensstrukturen, Kon-kurrenzsituationen,… etc. - wie ist es möglich in diesem Rahmen zu vermitteln? Handelt es sich eher um ein Forum zum Zwecke des Mei-nungsaustauschs oder findet auch Detailpla-nung, Entwicklung gemeinsamer Strategien oder Mediation statt?

Es ist von allem etwas. Die schon angesprochenen Unternehmen-live-Veranstaltungen und der Ur-sprungsgedanke des Wirtschaftsforums streben einen Austausch an, den Versuch aus dem ge-meinsamen Gespräch vielleicht Kooperationen zu entwickeln. Konkurrenzsituationen stellen sich als eher weniger problematisch dar, da bei allen doch die Denkweise vorherrscht, dass man mit Zusam-menarbeit und Abstimmung in gewissen Bereichen gemeinsam stärker ist als man es vielleicht als Ein-zelakteur wäre. Der wohl wichtigste Impuls in der bisherigen Ge-schichte des Wirtschaftsforums war der Gedanke des Vorstandes, dass wir etwas bewegen wollen in der Region – die Schaffung einer Zukunftsperspek-tive. Wir haben uns die Vision gegeben, dass man Passau bis 2020 als DEN Wirtschaftsraum mit exzellenter Lebensqualität entlang der europäischen Entwick-lungslinie Donau profilieren möchte und das über fünf Themenfelder hinweg. Mit einer enormen eh-renamtlichen Anstrengung von fast 70 Beteiligten aus der Region wurden Ziele, Maßnahmen und kon-krete Projekte entwickelt, die dann in einem Antrag zum Regionalmanagement gemündet sind, der beim Wirtschaftsministerium in München gestellt wurde. Das Besondere daran ist, dass wir im Moment für das Regionalmanagement, was das Großprojekt des Wifo ist, 50% Förderung vom Bayerischen Wirt-schaftsministerium aus EU-Mitteln erhalten und die anderen 50% anteilig getragen werden von der Stadt, dem Landkreis und den Mitgliedern des Wifo, so dass wir hier einen wahnsinnigen Push-Effekt aus der Region erfahren haben, sowohl vom intellektu-ellen, ideellen Engagement aber auch vom finanzi-ellen Engagement.

Was sind aus Ihrer Sicht die Stärken und Schwächen der Region und an wem orientiert man sich, um diese auszumachen?

Ich glaube, die Stärke der Region liegt im Bereich von Wirtschaft und Arbeitskräften. Die Unternehmen dieser Region schätzen sehr, dass gerade auch lang-jährig Angestellte eine enge Verbundenheit zu ihren Arbeitgebern aufgebaut haben und sehr großes per-sönliches Engagement zeigen. Natürlich hilft auch der kurze Weg zu einer Uni, einer Berufsschule oder ähnlichem dem Entwicklungspotential der Region sehr. Dass eine gewisse Aufbruchstimmung herrscht, die auch auf fruchtbaren Boden stößt, zeigen ja bei-spielsweise erfolgreiche Start-Ups wie etwa „My Müsli“, eine „ICUnet AG“ oder auch die „akt“. In vielen Bereichen erhalten Akteure unserer Region Auszeichnungen und Qualitätspreise, wie z.B. das

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uCity Marketing, das mehrfach für sein Innenstadt-marketing ausgezeichnet wurde. Wenn man sich all diese Dinge einmal in der Sum-me anschaut, wird deutlich, dass hier ein sehr gutes Umfeld für qualitativ hochwertige Tätigkeiten aber auch das Engagement der Mitarbeiter herrscht.Eine Schwäche ist sicher im infrastrukturellen Be-reich zu sehen, wo wir aber stetig versuchen nach-zuarbeiten. Das Regionalmanagement ist in Bayern noch relativ neu – wir sind jetzt insgesamt im fünften Förderjahr. Österreich hingegen macht schon seit weit über zehn Jahren Regionalmanagement. Daher geht gerade in unserer Region immer der erste Blick Richtung Ös-terreich, da wir uns die Messlatte sehr hoch setzen. Wobei man nicht alles über einen Kamm scheren kann – es gibt natürlich auch Ziele, die sich auto-matisch aus der Region selbst ergeben, so dass man schlecht ein bestimmtes Gebiet zur Vorbildregion er-klären kann. Eine Region, die etwa im Speckgürtel einer Metropole wie München liegt, hat schon wieder ganz andere Maßstäbe und Ziele.Es ist ganz wichtig, sich zu überlegen, was unser Profil ist oder welches Profil wir wollen und wie wir dieses in realisierbaren Schritten erreichen können und nicht irgendwelchen abgehobenen Phantasiege-bilden zu erliegen. Unsere Vision ist somit klar ge-steckt und wir versuchen diese mit konkreten Schrit-ten zu erreichen.

Wir wird eigentlich im Hinblick auf die angren-zenden Landkreise verfahren?

Es ist so, dass z.B. gerade Freyung-Grafenau, Deg-gendorf oder auch das Rottal mit Simbach, zwar Re-gionalmanagements haben, dies aber erst seit 1-2 Jahren, Freyung-Grafenaus sogar erst seit letztem Herbst. Hier sind wir in ganz enger Abstimmung. Durch die Förderung und aus ministerialer Sicht sind gewisse Strukturen vorgegeben, so dass jeder Land-kreis oder jede Region ein eigenes Regionalmanage-ment aufbaut.Aber gerade Bildungsbiographien reißen bei uns nicht an der Landkreisgrenze ab. Da gehören eben-so eine FH Deggendorf dazu wie auch eine Berufs-schule in Freyung, die einen anderen Schwerpunkt anbietet als die Berufsschulen im Landkreis Passau. Auch haben wir im Wirtschaftsforum Mitglieder, die nicht mehr direkt im Landkreis leben oder arbeiten. Generell beschränken wir uns im engeren Sinne schon auf Stadt und Landkreis, einfach auch weil andere schließlich auch über eigene Strukturen ver-fügen. Was jedoch den Austausch und das Netzwerk betrifft sind wir sowohl über die Landkreisgrenzen als auch aufgrund der geographischen Position über die Staatsgrenzen hinweg sehr, sehr offen.

Auf Ihrer Internetpräsenz sprechen Sie von einem „Schulterschluss der Region“ – was ist damit gemeint?

Die bildliche Assoziation, die man beim Begriff Schulterschluss hat, kommt diesem schon sehr

nahe. Bei den Vorstandssitzungen beispielsweise sitzen 15 Leute wirklich Schulter an Schulter und es ist eben eine Stadt, ein Landkreis, ein Univertre-ter, IHK, HWK, Unternehmer der Region, die dort gemeinsam überlegen, wie Ziele realisierbar sind, ob die richtigen Projekte verfolgt werden, wer noch eingebunden werden muss und wie wir uns weiter profilieren können. Besonders positiv ist, dass ein derartiger Schulter-schluss auf unseren fünf Themenfeldern Wirtschaft, Gesundheit, Kultur, Tourismus und Bildung schon seit rund zweieinhalb Jahren etabliert ist und nicht erst aufgrunddessen, dass man jetzt Förderung für ein Regionalmanagement bekommt, halbherzig zu-sammengepuzzelt wurde. In allen Segmenten findet sich bei uns das Bild des Schulterschlusses wieder, sei es eine Gesundheits- oder eine Kulturrunde. Es sitzt immer eine breite Auswahl von Akteuren aus dem jeweiligen Sektor an einem Tisch zusammen und denkt in eine Richtung. Das ist das, was uns hier auszeichnet.

Die Universität ist ja auch nachhaltig am be-sagten Schulterschluss beteiligt. Welche Rolle spielen die Universität und vor allem die „Res-source Student“ für die Region?

Die Universität ist ein ganz elementarer Bestand-teil der Region. Die Studenten sind zum einen eine wichtige Wirtschaftskraft in Passau, von der Woh-nung über den Handel bis hin zu Freizeitaktivitäten. Uns liegt es sehr am Herzen auch die Absolventen als qualifizierte Kräfte im Berufsleben in der Region zu halten bzw. deren Ausbildung zu fördern. Hierzu müssen wir in Zukunft noch enger mit der Univer-sität in Kontakt treten, um die Attraktivität unserer Region für Praktika, Diplom-, Bachelor- oder Master-arbeiten oder potentielle Arbeitgeber mehr in den Fokus zu rücken. Wir haben viele mittelständische Unternehmen in der Region, die auch international aktiv sind. Das Wissen um diese herrscht jedoch ge-rade in den Köpfen der Studenten noch nicht ausrei-chend vor. Ich denke, es kann durchaus interessant sein auch während des Semesters oder ohne großen räumlichen Aufwand schon praktische Erfahrungen zu sammeln oder aktiv Projekte in der Wirtschaft oder im kulturellen Bereich mitzugestalten. Hier ar-beiten ja auch die Praxiskontaktstelle der Universi-tät Passau und das Kuwi-Netzwerk bereits sehr aktiv und erfolgreich.Bei einer noch stärkeren Vernetzung der Universität mit der Region können letztlich nur alle gewinnen.

Vielen Dank für das Interview!

das Interview führte Christian Schneider .

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Russische Aussenpolitik: Neue Herausforderungen für EuropaIm Westen ist wenig bekannt über die sog. “humanitären Dimension” der russischen Au-ßenpolitik. Um die weitreichende und manch-mal aggressive Außenpolitik zu rechtfertigen benutzt Russland oft Ausdrücke wie „human, humanitär“. Diese Begriffe sind auch in den außenpolitischen Dokumenten von Russland beinhaltet, um den humanitären Charakter von Russlands Einfluss und das Festhalten an den Grundprinzipien der Bürgerrechte zu de-monstrieren. Unglücklicherweise wird dieser Begriff auch als Mittel eingesetzt, um das Ein-greifen in die innenpolitische Prozesse anderer Staaten verbergen. Ernsthafte Bürgerrechts-verletzungen, Beschränkungen der Pressefrei-heit und die Unterdrückung von politischen Gegnern sind alles dringende Probleme in Russland.

In 2006, 2007 und 2008 veröffentlichte die inter-nationale Organisation „Reporters Without Bor-ders“ (RWB) Berichte, in denen die Pressefreiheit und die Meinungsfreiheit in Russland als „komplex“ beschrieben wird; auf dem, von RWB zusammen-gestellten Worldwide Press Freedom Index Ranking kam Russland gerade auf den 141. Platz. Seit den ersten Amtsantritt von Vladimir Putin in 2000 wur-den 30 Journalisten gewaltsam in Russland ermor-det. In den obengenannten außenpolitischen Doku-menten ist der Begriff „humanitär“ eng verwoben mit der Absicherung von Russlands strategischen Interessen, was Russlands Taktik genau aufzeigt; der Sprachgebrauch der Bürgerrechte dient nur dem Zweck, die wirtschaftlichen, militärischen und politischen Interessen von Russland im Ausland umzusetzen.

Laut Informationen des russischen Außenministe-

riums hat Russland die zweitgrößte Diaspora der Welt, gleich nach China. Diese Gemeinschaft hat 25 Millionen Mitglieder, von denen 17 Millionen in den CIS Staaten und in den baltischen Staaten leben. Da der Großteil der Diaspora im russischen Ein-flussbereich liegt, ist eines der wichtigsten Priori-täten der russischen Außenpolitik der Stärkung des russischen Einflusses durch das Benutzen dieser Landsleute. Marlena Laruel, eine Wissenschaftlerin des Woodrow Wilson International Center schreibt folgendes in ihre Studie „Russian Diaspora“ and „Russian Compatriots“: Rights Protection Groups for Russians in the Near Abroad and their Arguments in Issues of National Identity“: Die „empirische Min-derheit“ wurde heute zur „nationale Minderheit“. Mit dem Einführen des Begriffes „Diaspora“ kann sich Russland nun als ethnisches Heimatland po-sitionieren. Diese Beschreibung, welche vorher nie im Bezug auf ethnische Russen oder andere Volks-gruppen der Russischen Föderation benutzt wurde ist heute verbunden mit der Formation einer nati-onalen Identität und dient als Basis für die Recht-fertigung von Russlands Versuchen innenpolitischen Einfluss in den Nachbarländern auszuüben. Ohne zu zögern hat Russland mit Drohungen und Erpressung das Thema um den Schutz seiner Landsleute aktu-alisiert.

Jedoch wurden Russen in den Staaten, welche eine gute Beziehung mit Russland haben, wie zB. Kasach-stan, ihrem Schicksal überlassen. Russlands „huma-nitärer Einfluss“ ist eng verwandt mit dem „soft po-wer“ (weiche Macht) und „sozialer Ingenieurarbeit“, welche essentiell gezielte und komplexe Verfahren mit größeren Massen sozialen Massen sind, basie-rend auf suggestive Beeinflussung, mit dem Ziel, die Ansichten und Werte der Angehörigen der Gesell-schaft zu verändern.

Pustet weißwie Frauenticken.

Lieber allein mit Pilcher als einsam mit Peter...

Nibelungenplatz 194032 PassauTel. 0851. 560 89-0

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ikMit kulturellen Projekten und Bil-dungsprojekten wird die Identi-tät der russisch Sprechenden in Übereinstimmung mit der russischen Außenpolitik ge-formt. Um diese Pro-gramme zu über-wachen wur-den „Moscow Cultural Centers“ mit der Hilfe des

Russischen Außenministeriums und den russischen Botschaften geöffnet. Diese Zentren koordinieren die Aktivitäten der russischen Gemeinden für ein einheit-liches Auftreten. {...} Das globale Projekt der „rus-sischen Welt“ wurde erst vor kurzem mit der Hilfe der russischen Regierung begonnen. Das Ziel des Projektes ist es die Organisationen der ausländischen Landsleu-te zu strukturieren in dem sie diese in von Moskau fi-nanzierte Ausbildungsprojekte einladen. Die russischen politischen Technologen, Yefim Ostrovsky und Pyotr Shedrovicki, Gründer des „Russian World“ Projektes und Autoren des Begriffes „humanitäre Technologie“ verneinen nicht, dass „Russian World“ ein politisches Konzept ist, welches in einem geokulturellem Format mit einem Marketing und Ausbildungsprogramm und mit dem Einfließen von politischen Projekten eingeführt wird. Die Konsequenzen einer Neudefinierung/Neupro-grammierung der Identität (zB. eine einseitige Inter-pretation von historischen Tatsachen) wurde in Estland im Jahr 2007 sichtbar, als die Umplatzierung des Mo-numents in Tallin als ein Chaos im Stadtzentrum eska-lierte, wo es mit der russisch sprechenden Bevölkerung zu Ausschreitungen mit der Polizei kam.

Die Politik der Russischen Föderation besagt, dass „Kultur ein effektives Instrument zu Sicherung des Schutzes der staatlichen, außenpolitischen und wirt-schaftlichen Interessen werden muss. Die Erfahrungen der führenden Nationen der Welt haben dies bewiesen und definieren kulturellen Einfluss als eine Manifesta-tion von „soft power“ um die Ziele zu erreichen, für welche sie enorme menschliche, finanzielle und infor-mative Ressourcen aufwenden.“ Die staatlichen Ein-richtungen, die in Landsleutepolitik involviert sind und die russischsprechenden ausländischen Organisationen entwickeln Vorschläge um das Gesetz von 1999 „On the State Policy of the Russian Federation in Regards to Compatriots Abroad“ zu verbessern. Ein neuer Ge-setzesvorschlag mit dem Titel „On The Russian Card“ wurde von der Russkiy Foundation eingereicht, einer Organisation welche von Leonid Shershnyov geführt wird. Shreshnyov ist der frühere stellvertretende Di-rektor der Administration für Spezialpropaganda beim Verteidigungsministerium und ist derzeit ein Experte

in Sicherheitsmaßnahmen bei der Russischen Staats-duma und beim Bundesrat und außerdem Ideologe bei der Shanghai Cooperation Organization. Das Ziel des Gesetzes ist es, russische ausländische Gemein-schaften mit ideologischen, wirtschaftlichen und nor-mativen Mechanismen zu festigen und zu überzeugen. Das Gesetz würde die Identität der russischen Lands-leute stärken und die geschichtliche und zukünftigen russischen Aussichten formen. Die Verabschiedung des oben genannten Gesetzes wäre ein zu gefährlicher Schritt, welcher zur Konfrontation in der Gesellschaft führen könnte und zur Spannung zwischen Russland und den baltischen Staaten führen würde. Die Verab-schiedung des Gesetzes „On Russian Problems“ könnte folgende Risiken beinhalten: Die Errichtung von kon-solidierten und deshalb kontrollierbaren russisch spre-chenden Gemeinschaften in diesen Staaten mit der Unterstützung welche Russland jene Ziele aktualisie-ren lässt, welche auf zwei Arten gewinnbringend für Russland sind: Auf der einen Seite für die Länder in denen seine Landsleute leben und auf der internatio-nalen Ebene. Die Bildung von Parallelgesellschaften im Ausland, welche die Zugehörigkeit der russisch Spre-chenden zu Russland stärken würde. Die Bildung von wirtschaftlichen und Bildungsverknüpfungen mit Russ-land für einen signifikanten Teil der Gesellschaft würde die Integration der CIS in die EU erheblich hindern. Das Gesetz „On the Russian Card“ würde sich auf die ehemaligen Sowjet-Staaten beziehen, ausgenommen Weißrussland. Das heißt Personalausweise – die „Rus-sian Card“ – würden in der Ukraine, in Kasachstan, in Moldawien und in den Baltischen Staaten eingeführt werden. Die Autoren des „Russian World“ Konzeptes räumen ein, dass es auf der Wiedergeburt und Konso-lidierung des deutschen nationalsozialistischen Groß-projektes „German World“, welches vor dem Zweiten Weltkrieg ausgedacht wurde, basiert. In den 1920ern schien diese Idee den deutschen In-tellektuellen Heidegger, Jung und Heisenberg effektiv und vielversprechend vor allem nach der schandhaften nationalen und politischen Demütigung vom Vertrag von Versailles. Die Aufgabe des Nazi-Großprojektes - ähnlich zu den Lehren der „Russian World“ - war es Deutsche als eine Form von Kapital und Ressource für Deutschland zu vereinen und diese einzuladen, um ein gemeinsames Schicksal mit deren Land zu teilen. Wir sollten die Folgen dieses Projektes nie vergessen.

von Ainars Lerhisübersetzt von Dr. Bence Bauer

Bild: Lothar Wandtner / pixelio.de

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Im Jahr 2002 gewann Anja Kutzki den Kunst-preis „Junge Kunst“ der Sparkasse Passau. Seit dieser Zeit ist die Künst-lerin konsequent ihren Weg weitergegangen. In einer bemerkenswerten Stringenz konzentrierte und verdichtete sich ihre Kunst seitdem.

Die Pockinger Malerin ent-wickelt in einer sehr hel-len Farbigkeit eine ganz eigene, abstrakte For-mensprache. In feinsten

Valeurs untersucht Kutzki die Möglichkeiten einer neuen mo-nochromen Malerei. Waren ihre Bilder in der Vergangenheit mit einem Lacküberzug versehen, der einen spiegelnden Kontrast zu einem matten Lineament bildete, so steht in den neuen Arbeiten ein dynamisches Lini-engeflecht im Vordergrund. In Bildserien auf zumeist quadra-tischen, kleinformatigen Lein-wänden setzt die Künstlerin graphische Zeichen in zarten Graustufen vor den hellen Mal-grund. Die Überlagerung der einzelnen Bildelemente verleiht dem Gefüge einen Aspekt der Räumlichkeit, der seit kurzem auf dreidimensionalen Papierspira-len als Bildträger fortgeführt wird. Diese freischwe-benden Endlosobjekte bilden durch Drehungen im Raum immer neue amorphe Formen und erwei-tern die bisherige serielle Strenge der Kunst Anja Kutzkis um ein spielerisches Element, das dazu auffordert, genauer hinzuschauen. Pur und zurück-genommen, haben die Arbeiten einen kontempla-tiven Charakter, auf den es sich einzulassen gilt.

In den zurückliegenden Jahren hat die Künstle-rin mit einer Ernsthaftigkeit ihre Arbeit voran-getrieben, die die seinerzeitige Auszeichnung mit dem Kunstpreis der Sparkasse immer wie-der bestätigte. Ihrer fruchtbaren künstlerischen Entwicklung wird mit der Aufnahme in die Aus-stellungsreihe „Kunst unter dem Dach“ des Mu-seums Moderner Kunst Rechnung getragen. Mit der neuen Präsentationsreihe bietet das Muse-um Moderner Kunst im Dachgeschoss des Hauses Künstlern die Möglichkeit, aktuelle Positionen in der bildenden Kunst in ihren unterschiedlichen Ausfor-

mungen zu präsentie-ren. Die Reihe startet im Jahr 2009 mit fünf Ausstellungen von Künstlerinnen, was je-doch kein Bekenntnis zu einer feministischen Kunst ist, sondern als Hinweis auf eine höchst lebendige und vielfäl-tige Kunst von Frauen verstanden werden soll.

Anja Kutzki hat von 1996-2004 ein Magisterstudi-um an der philosophischen Fakultät der Universität Passau absolviert (Haupt-fach: Kunsterziehung, Nebenfächer: Kunstge-schichte und Psychologie).

Pressetext Museum Moderner Kunst - Wörlen

Bräugasse 17 - 94032 Passau

Anja Kutzki - LinienflächenAusstellung vom 21.03. - 03.05.2009 im Museum Moderner Kunst - Wörlen

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SVÄNG - Fotzhobelattacken aus Finnland

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Die 21. Ausgabe - Heft 2/2009 - erscheint im Juni 2009!

Seit ihrem show-case bei der womex (world music expo) in Sevilla 2007 überzeugen SVÄ-NG Publikum und Presse weltweit. Wen wundert‘s, denn der vierkeh-lige Chor aus tiefer Bass-, Akkord- und zwei Sopran-Mund-harmonikas (diato-nische ebenso wie chromatische Mo-delle) swingt zau-

berhaft und spieltechnisch höchst kompetent. Das Mundharmonika-Quartett hat es auf diesen für Finnland zwar typischen, jedoch nicht häufig genutzten Instrumenten zu solcher Meisterschaft gebracht, dass man seinen Polkas und Tangos nur genauso gebannt wie verzückt lauschen kann. Nor-dische Tanzgrooves, slawische Melancholie, Rag-time, Blues und Balkanrhythmen, schwedische Polskas und samische Joiken – als das fließt in das „atemberaubende“ Musikerlebnis ein, das die vier Herren bieten. Das Wunderbarste allerdings ist, dass es Klänge zu erleben gibt, wie man sie zuvor kaum je zu Gehör bekommen hat. Drei, der außer-dem überaus charmanten Herrn, entstammen der renommierten Sibelius Akademie und verkörpern

dennoch das hundertprozentige Gegenteil von Aka-demismus. Und mit Pasi Leino haben Sväng einen wirklichen Veteranen der berühmten finnischen Mundharmonika-Orchester-Tradition in ihren Reihen.

MitgliederEero Grundström: beendet gerade seine Ausbildung am Folk Department der Sibelius Akademie. Neben der Mundharmonika spielt er zahlreiche andere In-strumente, arbeitet – auch für Sväng - als Komponist und ist ein wahres Improvisations-Genie. Eero ist der bekannteste „experimental harmonium“ Spieler Finn-lands und auf zahlreichen CD Einspielungen zu hören.Jouko Kyhälä: „Master mind“ von Sväng, unterrichtet Mundharmonika und Improvisation an der Sibelius Universität. Neben seiner Konzerttätigkeit appro-bierte Jouko Ende 2006 zum ersten Doktor Finnlands – möglicherweise sogar in ganz Europa - im Fach Mund-harmonika. Jouko spielt in einigen anderen Bands und ist auf zahlreichen CD-Einspielungen zu hören, 2006 veröffentlichte er seine erste Solo-CD „Saalas“.Pasi Leino: ist der „große alte Mann“ unter den fin-nischen Bass-Harmonika Spielern. Pasi spielte in den 90ern mit dem berühmten Raimo Sirkiä Har-monika-Quartett, mit dem er in Trossingen die Eu-ropean Championship of Harmonica Bands gewann.

Sväng erlebenAm 12. März 2009 werden Sväng um 20.00 Uhr zu Gast im Proli Passau sein.

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