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Summerschool Tokyo/Kyoto Geschichte und Erinnerungskultur im gegenwärtigen Japan In der Summerschool wird die Bedeutung von Geschichte im gegenwärtigen Japan beleuchtet. Die vielfältige Erinnerungskultur des Landes ist bis heute Gegenstand kontroverser Diskussionen in Politik und Gesellschaft. In Vorträgen, Gesprächen und Besuchen in Museen und Gedenkstäen werden die wichtigsten Felder des historischen Gedenkens thematisiert und ihre jeweilige Bedeutung für das gegenwärtige Japan herausgearbeitet. Die Beziehungen Japans zu Europa und europäische Einflüsse auf die Entwicklung des modernen Japans wird ein weiterer Themenschwerpunkt sein. Vom späten 8. bis zum späten 19. Jahrhundert besass Kyoto als Siꜩ des Kaisers und vieler religiöser Institutionen überragende politische, kulturelle und wirt- schaftliche Bedeutung. Ihre Tempel und Schreine dienten als «Portale der Macht», an denen geistliche und weltliche Macht verknüpft wurden. Die verschiedenen Exkursionen in Kyoto und Umgebung gehen hier den Spuren der vormodernen Geschichte Japans nach und stellt die wichtigsten Elemente des politischen und religiösen Denkens bis 1868 vor. Die Koordination der 10-tägigen Reise liegt bei Prof. Dr. Sven Saaler (Professor für japanische Geschichte an der Sophia Universität in Tokyo) und Prof. Dr. Reinhard Zöllner (Professor für Japanologie an der Universität Bonn). Herr Prof. Saaler wird Sie in Tokyo begleiten, Herr Prof. Zöllner in Kyoto. Unterstüꜩt werden sie vor Ort von Prof. Martin Dusinberre, Dr. Roger Moini, Prof. Dr. Mariko Fukuoka und Dr. Michael Wachutka. Zeitraum: 18. bis 28. April 2019 Modulkosten: 1690 CHF Alumni 1900 CHF Förderverein 1850 CHF Teilnehmer im Curriculum als zusätzliche School 2450 CHF Externe Teilnehmer inkl. Eintritte in Museen, Vorbereitungsliteratur und ein Abendessen exkl. An- und Abreise, Bustranfers, Übernachtungen, Kaffeepausen und Mittagessen. Orte: Tokyo, Kyoto Koordination: Prof. Dr. Sven Saaler Prof. Dr. Reinhard Zöllner Anmeldefrist: 30. Januar 2019 Anmeldungen mit Anmeldebogen an: [email protected] Statue von Kusunoki Masahige (1294–1336), vor dem Kaiserlichen Palast. Hinter der Statue passiert die Kutsche des Kaisers, begleitet von seiner Leibgarde. Holzschnitt-Triptychon 1899. Master of Advanced Studies in Applied History

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Summerschool Tokyo/Kyoto Geschichte und Erinnerungskultur im gegenwärtigen Japan

In der Summerschool wird die Bedeutung von Geschichte im gegenwärtigen Japan beleuchtet. Die vielfältige Erinnerungskultur des Landes ist bis heute Gegenstand kontroverser Diskussionen in Politik und Gesellschaft. In Vor trägen, Gesprächen und Besuchen in Museen und Gedenkstätten werden die wichtigsten Felder des historischen Gedenkens thematisiert und ihre jeweilige Bedeutung für das gegenwärtige Japan herausgearbeitet. Die Beziehungen Japans zu Europa und europäische Einflüsse auf die Entwicklung des modernen Japans wird ein weiterer Themenschwerpunkt sein.

Vom späten 8. bis zum späten 19. Jahrhundert besass Kyoto als Sitz des Kaisers und vieler religiöser Institutionen überragende politische, kulturelle und wirt­schaftliche Bedeutung. Ihre Tempel und Schreine dienten als «Portale der Macht», an denen geistliche und weltliche Macht verknüpft wurden. Die verschiedenen Exkursionen in Kyoto und Umgebung gehen hier den Spuren der vormodernen Geschichte Japans nach und stellt die wichtigsten Elemente des politischen und religiösen Denkens bis 1868 vor.

Die Koordination der 10-tägigen Reise liegt bei Prof. Dr. Sven Saaler (Professor für japanische Geschichte an der Sophia Universität in Tokyo) und Prof. Dr. Reinhard Zöllner (Professor für Japanologie an der Universität Bonn). Herr Prof. Saaler wird Sie in Tokyo begleiten, Herr Prof. Zöllner in Kyoto. Unterstützt werden sie vor Ort von Prof. Martin Dusinberre, Dr. Roger Mottini, Prof. Dr. Mariko Fukuoka und Dr. Michael Wachutka.

Zeitraum: 18. bis 28. April 2019

Modulkosten: 1690 CHF Alumni

1900 CHF Förderverein1850 CHF Teilnehmer im Curriculum

als zusätzliche School2450 CHF Externe Teilnehmer

inkl. Eintritte in Museen, Vorbereitungsliteratur und ein Abendessen

exkl. An- und Abreise, Bustranfers,

Übernachtungen, Kaffeepausen und Mittagessen.

Orte: Tokyo, Kyoto

Koordination: Prof. Dr. Sven Saaler

Prof. Dr. Reinhard Zöllner

Anmeldefrist: 30. Januar 2019

Anmeldungen mit Anmeldebogen an: [email protected]

Statue von Kusunoki Masahige (1294–1336), vor dem Kaiserlichen Palast. Hinter der Statue passiert die Kutsche des Kaisers, begleitet von seiner Leibgarde. Holzschnitt-Triptychon 1899.

Master of Advanced Studies in Applied History

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Programm

Summerschool Tokyo/Kyoto

Donnerstag, 18. April 2019: Zürich/Tokyo

13 Uhr Abflug mit Swiss LX160 von Zürich nach Tokyo (Empfehlung)

Freitag, 19. April 2019: Tokyo

7.50 Uhr Ankunft in Tokyo, Bezug des Hotels14 – 16 Uhr Einführung in die moderne Geschichte Japans (Prof. Dr. Sven Saaler)16 – 18 Uhr Beziehungen Japans zu Europa mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz (Dr. Roger Mottini)18 – 20 Uhr «Vergangenheitsbewältigung» und «Geschichtsbewusstsein» in Japan: Mythos und Wirklichkeit (Prof. Dr. Sven Saaler)

Samstag, 20. April 2019: Tokyo

8 – 10.30 Uhr Besichtigung/Walking Lecture im Chidorigafuchi National Cemetary und im Kitanomaru Garden des Kaiserlichen Palastes (Prof. Dr. Sven Saaler)10.30 – 12 Uhr Walking Lecture im Yasukuni-Schrein (Prof. Dr. Sven Saaler)12 – 14 Uhr Mittagspause14 – 16 Uhr Besichtigung/Führung im Museum Yûshûkan (Yasukuni-Schreins) 16 – 18 Uhr Eventuell Besichtigung/Führung durch die East Gardens des Kaiserlichen Palastes (inkl. Besichtigung Museum of the Imperial Collections; Ninomaru­Brücke; Statue von Kusunoki Masashige)

Shinbashi Triumphbogen, Tokyo. Erbaut 1904/05 als Kulisse für Paraden für die vom Russisch-Japanischen Krieg heimkehrenden Truppen.

Tokyo – Ansicht von 1968.

Sonntag, 21. April 2019: Tokyo

9 – 12 Uhr Japanese Imperialism: An Overview with Nine Observations (Prof. Dr. Martin Dusinberre) 14 – 17 Uhr Besichtigung und Führung im National Museum of Japanese History und Diskussion mit Prof. Dr. Mariko Fukuoka sowie anschliessend Führung durch den Sakura Castle Park

Montag, 22. April 2019: Tokyo

8 – 10 Uhr Besichtigung des japanischen Parlaments 10 – 12 Uhr Spaziergang entlang des Kaiserlichen Palastes (ehem. Burg des Shoguns) bis zum Hibiya-Park 14 – 16 Uhr Besichtigung Meiji-Schrein und anschliessend fakultative Besichtigung der Stadtteile Harajuku/Shibuya

Dienstag, 23. April 2019: Tokyo/Kyoto

8 – 11.30 Uhr Japan – vom feudalen Agrarstaat zur Technologiemacht (Dr. Roger Mottini)14.30 Uhr Abfahrt Tokyo with Shinkansen Nozomi 41 16.48 Uhr Ankunft in Kyoto 18.30 – 20 Uhr «Kyoto als historischer Lebensraum» (Dr. Michael Wachutka)

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Summerschool Tokyo/Kyoto

Kokkai-gijidô – Nationales Parlamentsgebäude im Stadtteil Nagatacho, Tokyo, eingeweiht 1936.

Statue von Kusunoki Masahige (1294–1336), über der ein Luftschiff kreist. Postkarte aus den 1920er Jahren.

Mittwoch, 24. April 2019: Kyoto – Vormoderne Herrschaft

8 – 10.30 Uhr Besichtigung/Walking Lecture im Schloss Nijô (Prof. Dr. Reinhard Zöllner)10.30 – 12 Uhr Besichtigung/Walking Lecture im Kinkakuji-Tempel (Prof. Dr. Reinhard Zöllner)12 – 14 Uhr Mittagspause14 – 15.30 Uhr Besichtigung/Walking Lecture im Ryoanji-Tempel (Dr. Michael Wachutka)15.30 – 17 Uhr Besichtigung/Walking Lecture im Ninnaji-Tempel (Dr. Michael Wachutka)17 – 18 Uhr Besichtigung Kitano Tenmangu-Schrein

Donnerstag, 25. April 2019: Kyoto – Religionsgeschichte

8 – 10 Uhr Besichtigung/Walking Lecture im Ginkakuji-Tempel10 – 10.30 Uhr Spaziergang entlang dem Philosophenweg10.30 – 12 Uhr Besichtigung/Walking Lecture im Nanzenji-Tempel (Dr. Michael Wachutka)12 – 14 Uhr Mittagspause14 – 15 Uhr Besichtigung Heian-Schrein15 – 16.30 Uhr Besichtigung Kiyomizu-Tempel16.30 – 17.30 Uhr Besichtigung Yasaka-Schrein

Freitag, 26. April 2019: Kyoto/Uji – Weltbild im Wandel

8 – 10 Uhr Besichtigung Fushimi-Inari-Schrein10 – 12 Uhr Besichtigung/Walking Lecture Uji-Byodoin-Schrein (Prof. Dr. Reinhard Zöllner)12 – 14 Uhr Mittagspause14 – 15.00 Uhr Besichtigung The Tale of Genji Museum15 – 16.30 Uhr Besichtigung Mimuroto-Tempel16.30 – 18 Uhr Besichtigung Manpuku-Tempel

Samstag, 27. April 2019 : Nagoya – Erinnerungskultur

7.30 Uhr Check-Out aus dem Hotel und Fahrt nach Nagoya 10 – 11.30 Uhr Besichtigung Tokugawa Art Museum11.30 Uhr Fahrt nach Inuyama11.30 – 13 Uhr Besichtigung Burg Inuyama13 – 14 Uhr Mittagspause14 – 17 Uhr Besichtigung/Walking Lecture Meiji Mura (Prof. Dr. Reinhard Zöllner)

Abends Weiterreise nach Tokyo, erneut Übernachtung in Tokyo (Nacht vom 27. auf den 28. April 2019)

Sonntag, 28. April 2019 : Tokyo/Zürich

10.10 Uhr Abflug von Tokyo nach Zürich mit Swiss LX161 (Empfehlung) 15.35 Uhr Landung in Zürich am Sonntag, 28. April 2019

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Impressum: © 2018 Universität Zürich

Herausgeberin: Universität Zürich

Historisches SeminarMAS Applied History

Redaktion: Janina Gruhner

Gestaltung: TGG Hafen Senn Stieger

Bilder/Bildrechte: Prof. Dr. Sven Saaler

Kurzbiographien der Dozentinnen und Dozenten

Summerschool Tokyo/Kyoto

Prof. Dr. Sven Saaler (Koordinator)Sven Saaler ist Professor für moderne japanische Geschichte an der Sophia Universität in Tokyo. Nach seiner Pro­motion in Japanologie an der Universität Bonn war er als Dozent an der Universi­tät Marburg tätig. Weiter war Saaler Leiter der Geisteswissenschaftlichen Abteilung des Deutschen Instituts für Japanstudien (DIJ) und Associate Profes­sor an der Universität Tokyo.

Prof. Dr. Reinhard Zöllner (Koordinator)Seit 2008 hat Reinhard Zöllner einen Lehrstuhl für Japanologie an der Abtei­lung für Japanologie und Koreanistik der Universität Bonn inne. Sein Haupt­arbeitsgebiet ist die Geschichte des früh­modernen und modernen Japans sowie die Geschichte Ostasiens. Dabei erforscht er besonders die Entwicklung moderner Wahrnehmungen der Welt, Mentalitäten und Lebensformen vor dem Hintergrund der kulturellen und religiösen Traditio­nen Japans.

Prof. Dr. Martin DusinberreMartin Dusinberre ist seit 2015 Professor für Globalgeschichte mit Schwerpunkt Asien im 19. und 20 Jahrhundert an der Universität Zürich. Er forscht zu Schiffen und Migranten. Zuletzt erschien 2012 seine Monographie «Hardtimes in the Hometown. A History of Community Survival in Modern Japan».

Dr. Roger MottiniRoger Mottini erlangte 1998 seine Doktor­würde an der Universität St. Gallen mit einer Arbeit zur Beziehung der Schweiz zu Meiji-Japan. Von 2009 bis 2011 hatte Mottini einen Lehrauftrag am Schweizer-Seminar an der Sophia Universität in Tokyo.

Prof. Dr. Mariko FukuokaMariko Fukuoka forscht zur diplomati­schen Geschichte Japans des 19. Jahrhun­derts und konzentriert sich dabei beson­ders auf die Meiji-Restauration, basierend auf japanischen, englischen, deutschen und niederländischen Quellen.

Dr. Michael WachutkaMichael Wachutka wirkt an der philoso­phischen Fakultät der Eberhard­Karls­Universität in Tübingen und ist Direktor des Tübinger Zentrums für Japanstudien in Kyoto. Wachutkas letzte Publikation handelte von heiligen Orten und sakra­len Räumen in den Religionen Japans.

Yasukuni-Schrein im Stadtbezirk Chiyoda, Tokyo, gegründet 1869.