42
VDA Standardbelieferungsformen der Logistik in der Automobilindustrie 5010 Diese Empfehlung dient der Information über relevante Belieferungsformen in der Automobilindustrie und vertieft diese anhand konkreter Beispiele. Grundsätzlich werden zwei Belieferungskonzepte mit folgenden Ausprägungen dargestellt. Diese sind: 1. Lagerlose Belieferungskonzepte - JIS (Just in sequence) - JIT (Just in time) 2. Lagerhaltige Belieferungskonzepte - Anlieferung über einstufige Lagerhaltung Die mehrstufige Lagerhaltung wurde nicht weiter betrachtet. Die Empfehlung ist das Projektergebnis der VDA-Projektgruppe „Standardbelieferungsformen“ (VDA PG SBF). 1.0 vom September 2008 Projektgruppe Standardbelieferungsformen (PG SBF) Herausgeber: Verband der Automobilindustrie Copyright Westendstraße 61 Nachdruck und jede sonstige Form Postfach 17 05 63 der Vervielfältigung ist nur mit 60079 Frankfurt Angabe der Quelle gestattet. Telefon 069/97507-284 Telefax 069/97507-300 Internet: www.vda.de

VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

  • Upload
    others

  • View
    9

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA Standardbelieferungsformen der Logistik in der Automobilindustrie

5010

Diese Empfehlung dient der Information über relevante Belieferungsformen in der Automobilindustrie und vertieft diese anhand konkreter Beispiele. Grundsätzlich werden zwei Belieferungskonzepte mit folgenden Ausprägungen dargestellt.

Diese sind:

1. Lagerlose Belieferungskonzepte

- JIS (Just in sequence)

- JIT (Just in time)

2. Lagerhaltige Belieferungskonzepte

- Anlieferung über einstufige Lagerhaltung

Die mehrstufige Lagerhaltung wurde nicht weiter betrachtet.

Die Empfehlung ist das Projektergebnis der VDA-Projektgruppe „Standardbelieferungsformen“ (VDA PG SBF).

1.0 vom September 2008

Projektgruppe Standardbelieferungsformen (PG SBF)

Herausgeber: Verband der Automobilindustrie Copyright

Westendstraße 61 Nachdruck und jede sonstige Form Postfach 17 05 63 der Vervielfältigung ist nur mit

60079 Frankfurt Angabe der Quelle gestattet. Telefon 069/97507-284 Telefax 069/97507-300 Internet: www.vda.de

Page 2: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 2 von 42

Copyright: VDA

Haftungsausschluss Die VDA-Empfehlungen sind Empfehlungen, die jedermann frei zur Anwendung stehen. Wer sie anwendet, hat für die richtige Anwendung im konkreten Fall Sorge zu tragen. Sie berücksichtigen den zum Zeitpunkt der jeweiligen Ausgabe herrschenden Stand der Technik. Durch das Anwenden der VDA-Empfehlungen entzieht sich niemand der Verantwortung für sein eigenes Handeln. Jeder handelt insoweit auf eigene Gefahr. Eine Haftung des VDA und derjenigen, die an den VDA-Empfehlungen beteiligt sind, ist ausgeschlossen. Jeder wird gebeten, wenn er bei der Anwendung der VDA-Empfehlungen auf Unrichtigkeiten oder die Möglichkeit einer unrichtigen Auslegung stößt, dies dem VDA umgehend mitzuteilen, damit etwaige Mängel beseitigt werden können.

Page 3: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 3 von 42

Copyright: VDA

Inhaltsverzeichnis

1 Allgemein ..................................................................................................................... 4

1.1 Vorwort ................................................................................................................. 4 1.2 Rahmenbedingungen............................................................................................ 4 1.3 Ziele der Empfehlung............................................................................................ 4 1.4 Änderungen gegenüber der Vorversion................................................................ 5 1.5 Abkürzungen, Begriffe, Definitionen...................................................................... 5 1.6 Literaturverweise .................................................................................................. 8

2 Standardbelieferungsformen (SBF) - Variantenbaum................................................ 10

2.1 Variantenbaum lagerlose Prozesse .................................................................... 10 2.2 Variantenbaum lagerhaltige Prozesse ................................................................ 11

3 Standardbelieferungsformen Unternehmensbeispiele ............................................... 12

3.1 Lagerlose Belieferungskonzepte (JIS – JIT) ....................................................... 12 3.2 Belieferungskonzepte mit einstufiger Lagerhaltung ............................................ 21

4 Zusätzliche planerische Funktionen........................................................................... 37

4.1 Teilezuordnungsverfahren (TZV) ........................................................................ 37 4.2 Transportlogistik (Materialfluss) .......................................................................... 39

5 Ausblick - Interkontinentale Lieferbeziehungen.......................................................... 42

Page 4: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 4 von 42

Copyright: VDA

1 Allgemein

1.1 Vorwort

Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse und Funktionen werden die Stabilität im Materialfluss abgesichert und die Logistikkosten auf beiden Seiten nachhaltig optimiert, sowie ein einheitliches und ganzheitliches Prozessverständnis aller Beteiligten erreicht.

Um eine weitgehend standardisierte Ausprägung insbesondere von neuen Lieferketten sicherzustellen, sollten erprobte Prozesselemente im Sinne von Bausteinen eines Werkzeugkastens Verwendung finden. Wesentliche Elemente werden im Weiteren beschrieben.

Die Anwendung unternehmensübergreifender Automotive Standards führt in der Zusammenarbeit von OEM´s, Lieferanten, Dienstleistern und IT-Unternehmen zu Effizienzsteigerungen, Synergieeffekten und Kostenoptimierungen.

Betrachtungsumfang für die Anlieferung aus dem Blickwinkel des Abnehmers ist die letzte Wertschöpfungsstufe, wie z.B. der Lieferanten- oder Industriepark im Rahmen einer Just in sequence Belieferung.

1.2 Rahmenbedingungen

Aus Sicht der Projektgruppe ist die vorliegende VDA-Empfehlung insbesondere unter den folgenden Rahmenbedingungen entstanden.

Anwendung bei Lieferbeziehungen innerhalb Deutschlands und Europas. Aus diesem Grund entfällt eine detaillierte Betrachtung interkontinentaler Lieferbeziehungen und der damit verbundenen zoll- und steuerrechtlichen Themen.

Die Standardbelieferungsform (SBF) greift ab der letzten Wertschöpfungsstufe und es werden keine Kombinationen (z.B. einstufige Lagerhaltung und Sequenzierung) betrachtet.

1.3 Ziele der Empfehlung

Ziel dieser VDA-Empfehlung 5010 ist eine Darstellung der wesentlichen, erprobten Prozesselemente im Sinne eines Werkzeugkastens. Dabei steht eine inhaltliche Begrenzung der Prozessdefinition auf ihren Kern (80%) im Vordergrund. Die unternehmensspezifischen Ausprägungen (20%) stehen nicht im Fokus dieser Empfehlung.

Insbesondere bei der Neugestaltung von Prozessen und der Einordnung von neuen Teilen in die Belieferungskonzepte dient die Empfehlung als Anschauungsmaterial.

Page 5: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 5 von 42

Copyright: VDA

1.4 Änderungen gegenüber der Vorversion

Version Änderung Kapitel Seite 1.0 keine, Erstausgabe

1.5 Abkürzungen, Begriffe, Definitionen

Die nachfolgenden Begriffe und Definitionen sind im Rahmen der Projektarbeit aufgetaucht und werden seitens der Projektgruppe wie folgt festgelegt. Die Reihenfolge der Begriffe orientiert sich an ihrem erstmaligen Auftreten im Variantenbaum.

Belieferungskonzept

Fokussierung auf lagerlose bzw. einstufige lagerhaltige Konzepte. Mehrstufige lagerhaltige Konzepte werden nicht betrachtet. Lagerstufen sind unter Kostengesichtspunkten zu vermeiden. Sollte dies nicht möglich sein, ist unter Kosten-/ Handlingsgesichtspunkten (Total Landed Cost (TLC), Total Cost of Ownership (TCO)) eine einstufige Lagerhaltung zu präferieren.

SBF-Ausprägungen

Just in sequence (JIS)

Lagerlose, kurzzyklische Direktbelieferung in Sequenz. Maßgeblich für eine Einführung von JIS über längere Transportdistanzen ist eine hohe Perlenkettengüte über einen definierten Zeitraum, der u.a. die längeren Transportzeiten und Distanzen berücksichtigt.

Just in time (JIT)

Lagerlose, kurzzyklische, sortenreine Direktbelieferung.

Einstufige Lagerhaltung

Nur eine Lagerstufe in der Lieferkette vom Lieferanten bis zum Abnehmer. Der Lagerbestand befindet sich entweder im Eigentum des Abnehmers oder des Lieferanten.

Lager-/Produktionsstandorte

abnehmernah

Lager-/Produktionsstandort befindet sich auf dem Werksgelände bzw. in unmittelbarer Nähe zum Werksgelände des Abnehmers. Möglichst kurze Entfernung zwischen Lager-/ Produktionsstandort und Verbauort.

abnehmerfern

Lager-/Produktionsstandort befindet sich direkt beim Lieferanten oder in dessen unmittelbarer Nähe.

Regionallager

Lager zur Dekonsolidierung von z.B. interkontinentalen Lieferungen. Aus diesem Lager erfolgt die Belieferung an den Abnehmer ohne weitere Lagerstufe.

Page 6: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 6 von 42

Copyright: VDA

Produktionssteuerung / Steuerung in das Lager

Verbrauchssteuerung

Nur verbrauchtes Material wird seitens des Abnehmers z.B. durch Kanban-Steuerung nachbestellt.

Reichweitensteuerung

Auf Basis von Brutto-Bedarfen und Beständen im Lager plant der Dispositionsverantwortliche manuell oder systemgestützt die Steuerung des Lagerbestandes. Zwischen Abnehmer und Lieferanten können zur Steuerung Minimum- und Maximum-Bestände vereinbart werden. Die Reichweite wird in Stückzahlen oder in Zeiteinheiten vorgegeben.

Auftrags-Reihenfolgesteuerung

Der JIS-Abruf beinhaltet als wichtigste Kenngröße die Fahrzeugnummer, im Sinne eines konfigurierten Kundenauftrages sowie die Reihenfolgenummer.

Resequenzierung

Puffer / Pufferfläche zur Nachsortierung aufgrund von Prozessstörungen z.B. gesperrter (ausgesteuerter) Karossen bei JIS-Anlieferung.

Dispositionsverantwortung

Disposition Abnehmer

Die Übermittlung von Vorschau-Informationen (z.B. VDA 4905) liegt in der Verantwortung des Abnehmers.

Für die kurzfristigen Lieferinformationen (z.B. VDA 4905, 4915, 4916), im Sinne konkreter Bestellungen, liegt die Verantwortung in der Regel ebenfalls beim Abnehmer.

Disposition Lieferant

Im Rahmen einer vertraglich vereinbarten Reichweitensteuerung liegt die Dispositionsverantwortung beim Lieferanten.

EDI-Verfahren (klassisch, WEB)

Verweis auf die bekannten Standards und Datenformate der Automobilindustrie (VDA, Odette, etc.):

- LAB: Lieferabruf und Vorschau

- FAB: Feinabruf

- PAB: Produktionssynchroner Abruf

Diese können als klassische EDI-Abrufe oder über WEB-Portale (z.B. COVISINT, SupplyOn) ausgetauscht werden.

Abruf / Lieferfrequenz

Monatlich, wöchentlich, täglich, untertägig in Abhängigkeit vom Planungs- und Versorgungshorizont.

Page 7: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 7 von 42

Copyright: VDA

Incoterms (europäische Lieferströme)

- FCA Free Carrier Named Place (Frei Frachtführer, benannter Ort)

- DDU Delivered Duty Unpaid (Geliefert unverzollt, benannter Bestimmungsort)

- DDP Delivered Duty Paid (Geliefert verzollt, benannter Bestimmungsort)

Belieferungsform Beispiele

- JIS (MAN)

- JIS (Peguform)

- JIT (Daimler)

- KANBAN (Bosch)

- VMI (Continental)

- LLZ (Daimler)

- LAB (VW)

- Pick-Up-Sheet (Opel)

Gefahrenübergang

Der Gefahrenübergang wird durch die Incoterms und in den bilateralen Verträgen geregelt.

Siehe hierzu Matrix im Variantenbaum (S. 10, S.11). Weitergehende Informationen zu den Incoterms können von der internationalen Handelskammer (International Chambers of Commerce) bezogen werden.

Steuerung aus dem Lager

Einsatz kundenspezifischer Abrufsysteme.

Puffer

Material mit einer Reichweite i.d.R. unter einem Tag (z.B. Durchlaufregal), hier ist keine Disposition erforderlich. Ein Puffer kann sich im Versand des Lieferanten, beim Abnehmer im Wareneingang oder in der Fertigung befinden. Aus diesem Grund können im Rahmen des Versands weitere Funktionen wie Kennzeichnung oder Kommissionierung verbunden sein, die im Rahmen dieser Empfehlung nicht weiter beschrieben werden.

Lager

Eine Dispositionsstufe ist erforderlich. Ein Lager kann sich im Versand des Lieferanten oder beim Abnehmer im Wareneingang befinden. Aus diesem Grund können im Rahmen des Versands weitere Funktionen wie Kennzeichnung oder Kommissionierung verbunden sein, die im Rahmen dieser Empfehlung nicht weiter beschrieben werden.

Page 8: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 8 von 42

Copyright: VDA

Europa

Der Begriff Europa kann unter verschiedenen Aspekten (geografisch, politisch, kulturell, wirtschaftlich, rechtlich) definiert werden. Im Sinne der Projektgruppe werden unter dem Begriff Europa alle Länder des Kontinents Europa mit Ausnahme von Russland, Weißrussland, der Ukraine und Georgien verstanden. Eine Anwendung der VDA-Empfehlung kann in begrenzten Fällen auch für Lieferbeziehungen mit nicht europäischen Ländern, wie z.B. aus Nordafrika oder der Türkei sinnvoll sein. Dieses ist im Einzelfall durch den Anwender zu prüfen.

Perlenkette

Perlenkette bedeutet, dass mit der Fahrzeugeinplanung die Inhalte und Reihenfolge der Fahrzeugaufträge festgelegt werden. Auf Basis dieser Festlegung werden die Lieferanten für die Belieferung des Montagewerkes beauftragt und diese liefern gemäß dieser Beauftragung auftragsbezogen an. Die 100%-Synchronisation „Teil mit Fahrzeug“ erfolgt mit dem Einlauf-Impuls Montage (IB-Impuls) beim Lieferant oder im Werk. Ziel ist es, die eingeplante Reihenfolge der Kundenaufträge für den Montagetag einzuhalten. Hierdurch werden stabile Bedarfe von der Auftragseinplanung bis zum Verbrauch über die Zeitleiste der Fahrzeugeinplanung sichergestellt. Dies ist die Basis zur Reduzierung von Beständen und Handling im Werk und bei den Lieferanten.

TLC (Total Landed Cost)

Die TLC-Betrachtung umfasst die Herstellkosten der Teile und die simultane Analyse aller Kostenbestandteile entlang der kompletten Lieferkette (Lagerwirtschaft, Transport, Handling, Verpackung, Leerguttransport, Zoll und administrative Kosten etc.). Entscheidend ist hierbei die Abbildung der Kostenbestandteile als Prozesskosten ab Entstehungsort bis zur Verbrauchsstelle. Die TLC-Betrachtung liefert damit die Basis für die Entscheidung kostenoptimaler Anlieferprozesse und Lieferantenauswahl.

TCO (Total Cost of Ownership)

Die TCO beinhalten die TLC und können projektbezogen noch weitere, insbesondere auch kalkulatorische Kostenbestandteile beinhalten (Risikobewertungen für Nachlieferungen, Kosten im Produktanlauf und – Auslauf, Abschreibungen, IT-Umlagen etc.).

1.6 Literaturverweise

Auf Literaturverweise wurde weitgehend verzichtet. Es werden die in der Praxis verprobten Konzepte und deren Definitionen zugrunde gelegt. Ein Abgleich der VDA 5010 mit dem Odette-VMI-Standard wurde durchgeführt und dessen Aussagen / Inhalte bestätigt.

Page 9: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 9 von 42

Copyright: VDA

Schematische Darstellung des Informationsflusses ´Einstufige Lagerhaltung´

Der nachstehende Ausgriff aus der VDA-Empfehlung 4913 (Datenfernübertragung (DFÜ) von Lieferschein- und Transportdaten) beschreibt schematisch vereinfacht die wesentlichen Funktionen und Beziehungen bei der Umsetzung einstufiger Lagerhaltungskonzepte. Diese liefern die Basis für die Beschreibung der folgenden Beispiele.

Page 10: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 10 von 42

Copyright: VDA

2 Standardbelieferungsformen (SBF) - Variantenbaum

2.1 Variantenbaum lagerlose Prozesse

DD

UF

CA

Pro

du

kti

on

s-

ste

ue

run

go

de

r

Ste

ue

run

g

in d

as

La

ge

r

Eigentum Besitz

FC

A

DD

P

DD

U

Lie

fera

nt

Tra

ns

po

rtE

DL

OE

M

Lie

fera

nt

OE

M

Lie

fera

nt

(be

na

nn

ter

Be

sti

mm

un

gs

ort

;ve

rzo

llt)

Lie

fera

nt

(be

na

nn

ter

Be

sti

mm

un

gs

ort

;un

ve

rzo

llt)

OE

M

OE

M

JIS

(MA

N)

1.3

.2.2

.1.2

.1.B

.1

Inc

ote

rm

La

ge

rlo

s

JIS

JIT

1.3

1.3

.11

.3.2

ab

ne

hm

ern

ah

ab

ne

hm

erf

ern

ab

ne

hm

ern

ah

ab

ne

hm

erf

ern

1.3

.2.1

1.3

.2.2

1.3

.1.2

1.3

.1.1

Ste

ue

run

g A

uft

rag

(pro

du

kti

on

ss

yn

. )R

eih

en

folg

e

1.3

.2.1

.3

1.3

.2.2

.3

ED

I-V

erf

ah

ren

(kla

ss

isc

h o

de

r

we

b)

Dis

po

sit

ion

Lie

fera

nt

Dis

po

sit

ion

Ab

ne

hm

er

1.3

.1.x

.x.1

1.3

.1.x

.x2

Inc

ote

rm

Ge

fah

ren

üb

erg

an

g

Ste

ue

run

g

Re

ich

we

ite

Ste

ue

run

g

Ve

rbra

uc

h1

.3.1

.x.1

1.3

.1.x

.2

Ab

ruf/

Lie

ferf

req

ue

nz

gli

ch

BU

nte

rtä

gig

CM

on

at,

Wo

ch

e

A

Dis

po

sit

ion

s-

ve

ran

twort

un

g

JIS

(Pe

gu

form

)1

.3.2

.1.2

.1.1

.3

LA

B /

FA

B

LA

B /

PA

B

Re

se

qu

en

zie

run

g

1.x

.x.x

.x.x

.1.

1.x

.x.x

.x.x

.2

Dis

po

sit

ion

Ab

ne

hm

er

1.3

.2.x

.x.2

Be

lie

feru

ng

sfo

rm/

Be

isp

iele

Ab

ruf

Ku

nd

e (

ku

nd

en

sp

ezi

fis

ch

e S

ys

tem

e)x

.x.x

.x.x

.x.Z

Ste

ue

run

g a

us

de

m

La

ge

r

1.x

.x.x

.x.x

.x.x

.11

.x.x

.x.x

.x.x

.x.2

DD

P1

.x.x

.x.x

.x.x

.x.3

Be

lie

feru

ng

s-

Ko

nze

pt

SB

F-A

us

prä

gu

ng

en

Sta

nd

ard

-

Be

lie

feru

ng

sfo

rm1

.(S

BF

)

Pro

du

kti

on

ss

tan

do

rt-

JIT

(Da

imle

r)1

.3.1

.x.x

.x.C

.1

DD

UF

CA

Pro

du

kti

on

s-

ste

ue

run

go

de

r

Ste

ue

run

g

in d

as

La

ge

r

Eigentum Besitz

FC

A

DD

P

DD

U

Lie

fera

nt

Tra

ns

po

rtE

DL

OE

M

Lie

fera

nt

OE

M

Lie

fera

nt

(be

na

nn

ter

Be

sti

mm

un

gs

ort

;ve

rzo

llt)

Lie

fera

nt

(be

na

nn

ter

Be

sti

mm

un

gs

ort

;un

ve

rzo

llt)

OE

M

OE

M

JIS

(MA

N)

1.3

.2.2

.1.2

.1.B

.1

Inc

ote

rm

La

ge

rlo

s

JIS

JIT

1.3

1.3

.11

.3.2

ab

ne

hm

ern

ah

ab

ne

hm

erf

ern

ab

ne

hm

ern

ah

ab

ne

hm

erf

ern

1.3

.2.1

1.3

.2.2

1.3

.1.2

1.3

.1.1

Ste

ue

run

g A

uft

rag

(pro

du

kti

on

ss

yn

. )R

eih

en

folg

e

1.3

.2.1

.3

1.3

.2.2

.3

ED

I-V

erf

ah

ren

(kla

ss

isc

h o

de

r

we

b)

Dis

po

sit

ion

Lie

fera

nt

Dis

po

sit

ion

Ab

ne

hm

er

1.3

.1.x

.x.1

1.3

.1.x

.x2

Inc

ote

rm

Ge

fah

ren

üb

erg

an

g

Ste

ue

run

g

Re

ich

we

ite

Ste

ue

run

g

Ve

rbra

uc

h1

.3.1

.x.1

1.3

.1.x

.2

Ab

ruf/

Lie

ferf

req

ue

nz

gli

ch

BU

nte

rtä

gig

CM

on

at,

Wo

ch

e

A

Dis

po

sit

ion

s-

ve

ran

twort

un

g

JIS

(Pe

gu

form

)1

.3.2

.1.2

.1.1

.3

LA

B /

FA

B

LA

B /

PA

B

Re

se

qu

en

zie

run

g

1.x

.x.x

.x.x

.1.

1.x

.x.x

.x.x

.2

Dis

po

sit

ion

Ab

ne

hm

er

1.3

.2.x

.x.2

Be

lie

feru

ng

sfo

rm/

Be

isp

iele

Ab

ruf

Ku

nd

e (

ku

nd

en

sp

ezi

fis

ch

e S

ys

tem

e)x

.x.x

.x.x

.x.Z

Ste

ue

run

g a

us

de

m

La

ge

r

1.x

.x.x

.x.x

.x.x

.11

.x.x

.x.x

.x.x

.x.2

DD

P1

.x.x

.x.x

.x.x

.x.3

Be

lie

feru

ng

s-

Ko

nze

pt

SB

F-A

us

prä

gu

ng

en

Sta

nd

ard

-

Be

lie

feru

ng

sfo

rm1

.(S

BF

)

Pro

du

kti

on

ss

tan

do

rt-

JIT

(Da

imle

r)1

.3.1

.x.x

.x.C

.1

Page 11: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 11 von 42

Copyright: VDA

2.2 Variantenbaum lagerhaltige Prozesse

n

-stu

fig

e

Lag

erh

altu

ng

1-s

tufi

ge

Lag

erh

altu

ng DD

UF

CA

Pro

du

ktio

ns

-

steu

eru

ng

-

Ste

uer

un

g

in d

as

Lag

er

Eigentum Besitz

FC

A *

DD

P

DD

U

Lie

fera

nt

Tra

nsp

ort

ED

LO

EM

Lie

fera

nt

OE

M

Lie

fera

nt

(be

nan

nte

r B

esti

mm

un

gs

ort

; ve

rzo

llt)

Lie

fera

nt

(ben

ann

ter

Bes

tim

mu

ng

sort

; u

nve

rzo

llt)

OE

M

OE

M

Bes

tan

d L

iefe

ran

tB

esta

nd

Ab

neh

mer

abn

ehm

ern

ahR

egio

nal

lag

erab

neh

mer

fern

KA

NB

AN

(BO

SC

H)

abn

ehm

ern

ahR

egio

nal

lag

erab

neh

mer

fern

LA

B

(VW

)

PIC

K-U

P-S

HE

ET

(OP

EL

)

Ste

uer

un

g

Rei

chw

eite

Ste

uer

un

g

Ver

bra

uch

LL

Z

(Dai

mle

r)

Sta

nd

ard

-B

elie

feru

ng

sfo

rm1.

1.2

.

1.2.

1

1.2

.1.1

1.2.

1.2

1.2.

1.3

1.2

.2

1.2.

2.1

1.2.

2.2

1.2

.2.3

1.x.

x.x.

11.

x.x

.x.2

1.2.

x.x.

x.A

1.2.

2.2.

1.2.

1.B

.11.

2.2.

1.2.

1.1.

x1.

2.2.

1.1.

2.1.

1

Inco

term

Lag

er-/

Pro

du

ktio

ns-

stan

do

rt

Bel

iefe

run

gs

-Ko

nze

pt

ED

I-V

erfa

hre

n

(kla

ssis

ch o

der

web

)

1.1.

Inco

term

Gef

ahre

ber

gan

g

Abr

uf/

Lie

ferf

req

uen

z

glic

hB

Un

tert

äg

igC

Mo

nat

, W

och

e A

Dis

po

siti

on

s-

vera

ntw

ort

un

g

VM

I

(Co

nti

ne

nta

l)1.

2.2.

1.2.

1.1.

3

Dis

po

siti

on

A

bn

ehm

er

Dis

po

siti

on

Lie

fera

nt

1.x.

x.x.

x.1

1.x

.x.x

.x.2

Bel

iefe

run

gsf

orm

/

Bei

spie

le

LA

B /

FA

B

1.x.

x.x.

x.x.

1.

Ab

ruf

Ku

nd

e (

kun

den

spez

ifis

che

Sys

tem

e)x.

x.x.

x.x.

x.Z

Ste

uer

un

g a

us

dem

Lag

er

1.x.

x.x.

x.x.

x.x.

11.

x.x.

x.x.

x.x.

x.2

DD

P1.

x.x

.x.x

.x.x

.x.3

SB

F-A

usp

räg

un

gen

* S

on

der

situ

atio

n L

LZ

Dai

mle

r: D

er

ED

L(L

LZ

-Bew

irts

chaf

ter)

wir

d v

om

Lie

fera

nte

n b

eau

ftra

gt.

Dah

er d

op

pel

ter

(ern

eute

r)G

efah

ren

üb

erg

ang

. Bei

Ein

lag

eru

ng

ins

LL

Z a

uf

den

Lie

fera

nte

n,

bei

Au

slag

eru

ng

au

f d

en O

EM

.

(SB

F)

n-s

tufi

ge

Lag

erh

altu

ng

1-s

tufi

ge

Lag

erh

altu

ng DD

UF

CA

Pro

du

ktio

ns

-

steu

eru

ng

-

Ste

uer

un

g

in d

as

Lag

er

Eigentum Besitz

FC

A *

DD

P

DD

U

Lie

fera

nt

Tra

nsp

ort

ED

LO

EM

Lie

fera

nt

OE

M

Lie

fera

nt

(be

nan

nte

r B

esti

mm

un

gs

ort

; ve

rzo

llt)

Lie

fera

nt

(ben

ann

ter

Bes

tim

mu

ng

sort

; u

nve

rzo

llt)

OE

M

OE

M

Bes

tan

d L

iefe

ran

tB

esta

nd

Ab

neh

mer

abn

ehm

ern

ahR

egio

nal

lag

erab

neh

mer

fern

KA

NB

AN

(BO

SC

H)

abn

ehm

ern

ahR

egio

nal

lag

erab

neh

mer

fern

LA

B

(VW

)

PIC

K-U

P-S

HE

ET

(OP

EL

)

Ste

uer

un

g

Rei

chw

eite

Ste

uer

un

g

Ver

bra

uch

LL

Z

(Dai

mle

r)

Sta

nd

ard

-B

elie

feru

ng

sfo

rm1.

1.2

.

1.2.

1

1.2

.1.1

1.2.

1.2

1.2.

1.3

1.2

.2

1.2.

2.1

1.2.

2.2

1.2

.2.3

1.x.

x.x.

11.

x.x

.x.2

1.2.

x.x.

x.A

1.2.

2.2.

1.2.

1.B

.11.

2.2.

1.2.

1.1.

x1.

2.2.

1.1.

2.1.

1

Inco

term

Lag

er-/

Pro

du

ktio

ns-

stan

do

rt

Bel

iefe

run

gs

-Ko

nze

pt

ED

I-V

erfa

hre

n

(kla

ssis

ch o

der

web

)

1.1.

Inco

term

Gef

ahre

ber

gan

g

Abr

uf/

Lie

ferf

req

uen

z

glic

hB

Un

tert

äg

igC

Mo

nat

, W

och

e A

Dis

po

siti

on

s-

vera

ntw

ort

un

g

VM

I

(Co

nti

ne

nta

l)1.

2.2.

1.2.

1.1.

3

Dis

po

siti

on

A

bn

ehm

er

Dis

po

siti

on

Lie

fera

nt

1.x.

x.x.

x.1

1.x

.x.x

.x.2

Bel

iefe

run

gsf

orm

/

Bei

spie

le

LA

B /

FA

B

1.x.

x.x.

x.x.

1.

Ab

ruf

Ku

nd

e (

kun

den

spez

ifis

che

Sys

tem

e)x.

x.x.

x.x.

x.Z

Ste

uer

un

g a

us

dem

Lag

er

1.x.

x.x.

x.x.

x.x.

11.

x.x.

x.x.

x.x.

x.2

DD

P1.

x.x

.x.x

.x.x

.x.3

SB

F-A

usp

räg

un

gen

* S

on

der

situ

atio

n L

LZ

Dai

mle

r: D

er

ED

L(L

LZ

-Bew

irts

chaf

ter)

wir

d v

om

Lie

fera

nte

n b

eau

ftra

gt.

Dah

er d

op

pel

ter

(ern

eute

r)G

efah

ren

üb

erg

ang

. Bei

Ein

lag

eru

ng

ins

LL

Z a

uf

den

Lie

fera

nte

n,

bei

Au

slag

eru

ng

au

f d

en O

EM

.

(SB

F)

Page 12: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 12 von 42

Copyright: VDA

3 Standardbelieferungsformen Unternehmensbeispiele

Die Struktur der Unternehmensbeispiele folgt dem Aufbau des Variantenbaumes.

3.1 Lagerlose Belieferungskonzepte (JIS – JIT)

3.1.1 JIS - am Beispiel MAN

3.1.1.1 Prozessbeschreibung

(1.) Standardbelieferungsform

Der Abnehmer versorgt sich lagerlos per JIS-Belieferung von seinem Lieferanten. Die Belieferung orientiert sich an der Produktionsreihenfolge (Perlenkette) in den Montagewerken, die bei der Einplanung der Kundenaufträge (Fahrzeuge) pro Montageband entsteht. Jede Lieferung umfasst genau so viel Material, damit ein begrenzter Abschnitt der geplanten Perlenkette versorgt ist. Das Material wird produktionssynchron, in Sequenz und in der Regel traileroptimiert beim Lieferanten abgerufen sowie beim Abnehmer angeliefert.

Die Verantwortung für die Bestände, der Gefahrenübergang und die Bilanzierungspflicht gehen auf Basis des Incoterm - FCA - ab Verladerampe des Lieferanten auf MAN über.

(1.3) Logistikkonzept / lagerlos

Die Lagerstufe entfällt, da JIS ein lagerloses Logistikkonzept darstellt.

(1.3.2) Logistikkonzept / JIS

Bei dem Logistikkonzept handelt es sich um eine sequenzgerechte Anlieferung.

(1.3.2.X) Produktionsstandort

Die Sequenzierung des JIS-Lieferumfangs entsprechend Lieferabruf erfolgt durch den Lieferanten entweder abnehmerfern (klassischer Produktionsstandort des Lieferanten) oder abnehmernah (Produktionsstandort des Lieferanten in unmittelbarer Nähe zum Empfangswerk).

(1.3.2.X.2) Produktionssteuerung / Reichweite

Der Abnehmer übermittelt den JIS-Abruf sobald der Pufferbestand im Empfangswerk eine zuvor definierte Bestandsreichweite unterschritten hat und die Perlenkette nicht mehr ausreichend weit in die Zukunft versorgt ist (-> Reichweitensteuerung). Die Abrufmenge berücksichtigt das Transportvolumen der jeweiligen Transportfamilie. Alternativ übermittelt der Abnehmer den Teileabruf in Abhängigkeit vom Produktionsfortschritt.

Page 13: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 13 von 42

Copyright: VDA

Anmerkung: Werden die JIS-Abrufdaten geblockt und sachnummernbezogen zusammengefasst, ergibt sich eine Just in time (JIT) Anlieferung.

(1.3.2.X.2.2) Dispositionsverantwortung / Abnehmer

Die Verantwortung zur Definition von Abrufmengen und Reichweiten liegt beim Abnehmer.

(1.3.2.X.2.2.1) EDI-Verfahren (klassisch, WEB)

Der Abnehmer versendet einen JIS-Abruf per DFÜ entweder im VDA-Format (VDA 4916) oder im Format EDIFACT DELJIT (DELJIT SYNCHRO) an den Lieferanten.

(1.3.2.X.2.2.1.X) Abruf / Lieferfrequenz (B-C)

Der Abruf erfolgt täglich oder untertägig in Abhängigkeit von Verbaurate und Transportvolumen.

(1.3.2.X.2.2.1.X.1) Incoterms

FCA.

3.1.1.2 Materialfluss

JIS-Abruf

ML

Prozessverantwortung: VW Lieferant

Montage

Prozessverantwortung: MANLieferant

Lieferant Puffer Routenzug,

2 Behälter SteuerungDirektverkehr Trailer-Yard

Trailer-Dock

Page 14: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 14 von 42

Copyright: VDA

3.1.1.3 Informationsfluss

Der Lieferant erhält vom Abnehmer Bedarfsvorschau (z. B. VDA 4905) und JIS-Abruf. Der Lieferant übermittelt seinerseits Lieferschein (VDA 4913 oder EDIFACT DESADV), Rechnung (VDA 4906 oder EDIFACT INVOIC) und Zahlungsavis (z. B. VDA 4907) an den Abnehmer.

Lief

eran

t

O

EM/K

unde

JIS

-Pro

zess

MA

N

P =

Ver

sand

puffe

r

Tran

spor

tTr

ansp

ort

Hau

ptla

uf

Reg

iona

l-Lag

er

Hau

ptla

ufLi

efer

ante

n-La

ger

- p

rodu

ktio

nsna

h

OEM

-Mon

tag

elin

e

Proz

essb

ild u

nd

Abl

äufe

(Pr

ozes

s,

IT, m

onet

är)

Info

rmat

ions

flüss

e

Pro

zess

abla

uf 1

- per

iodi

sche

r Li

efer

abru

f VD

A 4

905

für

Vor

mat

eria

lpla

nun

g/-b

esch

affu

ng

Pro

zess

abla

uf 2

Seq

uenz

abru

f - V

DA

49

16 o

der

ED

IFA

CT

DE

LJIT

(S

YN

CH

RO

)

Pro

zess

abla

uf 3

Li

efer

avis

ieru

ng

nach

VD

A49

13 o

der

E

DIF

AC

T D

ES

AD

V (L

iefe

ravi

sier

ung

ist n

icht

zw

inge

nd e

rfor

der

lich)

Pro

zess

abla

uf 4

- Rec

hnu

ng

oder

Gut

schr

ift g

gf.

unte

rstü

tzt d

urch

Zah

lung

savi

s (z

.B.

VD

A 4

907)

an

den

Abn

ehm

er

LLZ

LLZ

LL

1122

33

AB

44

44 4444

P =

Mon

tage

puffe

rLL L

P L

11

4411 11 11

4411

Lief

eran

t

O

EM/K

unde

JIS

-Pro

zess

MA

N

P =

Ver

sand

puffe

r

Tran

spor

tTr

ansp

ort

Hau

ptla

uf

Reg

iona

l-Lag

er

Hau

ptla

ufLi

efer

ante

n-La

ger

- p

rodu

ktio

nsna

h

OEM

-Mon

tag

elin

e

Proz

essb

ild u

nd

Abl

äufe

(Pr

ozes

s,

IT, m

onet

är)

Info

rmat

ions

flüss

e

Pro

zess

abla

uf 1

- per

iodi

sche

r Li

efer

abru

f VD

A 4

905

für

Vor

mat

eria

lpla

nun

g/-b

esch

affu

ng

Pro

zess

abla

uf 2

Seq

uenz

abru

f - V

DA

49

16 o

der

ED

IFA

CT

DE

LJIT

(S

YN

CH

RO

)

Pro

zess

abla

uf 3

Li

efer

avis

ieru

ng

nach

VD

A49

13 o

der

E

DIF

AC

T D

ES

AD

V (L

iefe

ravi

sier

ung

ist n

icht

zw

inge

nd e

rfor

der

lich)

Pro

zess

abla

uf 4

- Rec

hnu

ng

oder

Gut

schr

ift g

gf.

unte

rstü

tzt d

urch

Zah

lung

savi

s (z

.B.

VD

A 4

907)

an

den

Abn

ehm

er

LLZ

LLZ

LL

1122

33

AB

44

44 4444

P =

Mon

tage

puffe

rLL L

P L

11

4411 11 11

4411

Page 15: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 15 von 42

Copyright: VDA

3.1.2 JIS - am Beispiel Peguform

3.1.2.1 Prozessbeschreibung

(1.) Standardbelieferungsform

Das Grundkonzept (Losgröße 1) der JIS-Fertigung besteht in der Fertigung von Bauteilen beim Zulieferer exakt parallel zur Montagereihenfolge der Fahrzeuge beim OEM. JIS-Belieferungen werden angewandt, wenn die Bauteile durch eines oder mehrere der folgenden Merkmale charakterisiert werden können:

- große Varianz

- hoher Wert

- großes Volumen

Resultiert der JIS-Abruf des OEM nicht aus der physischen Montagereihenfolge sondern aus einer geplanten Auftragsreihenfolge, ist gegebenenfalls eine Resequenzierung der angelieferten Bauteile notwendig. Die JIS-Belieferung auf Basis einer geplanten Auftragsreihenfolge ist auch unter dem Begriff ‚Belieferung nach Perlenkette’ bekannt.

Die maximale Entfernung des Zulieferer-Montagestandortes vom OEM wird durch die Vorlaufzeit bestimmt.

(1.3) Logistikkonzept / lagerlos

Die Lagerstufe entfällt, da JIS ein lagerloses Logistikkonzept darstellt. In Abhängigkeit der Incoterms wird die Bestandsverantwortung geregelt.

(1.3.2) Logistikkonzept / JIS

Bei dem Logistikkonzept handelt es sich um eine sequenzgerechte Anlieferung.

(1.3.2.X) Produktionsstandort

Die Fertigung des JIS-Lieferumfangs entsprechend eines produktionssynchronen Lieferabrufs erfolgt durch den Lieferanten entweder abnehmerfern (klassischer Produktionsstandort des Lieferanten) oder abnehmernah (z.B. Modulcenter des Lieferanten im Industriepark).

(1.3.2.X.3) Produktionssteuerung / Steuerung in das Lager

Die Produktionssteuerung erfolgt auf Basis der JIS-Abrufdaten. Der JIS-Abruf beinhaltet als wichtigste Kenngröße die Fahrzeugnummer sowie die Reihenfolgenummer. Die JIS-Abrufdaten werden als Basis für die Bildung der Montageaufträge verwendet. Wird der Abruf 1:1 in einen Montageauftrag umgesetzt erfolgt eine sequenzgerechte Anlieferung.

Page 16: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 16 von 42

Copyright: VDA

Bei Bauteilkonfigurationen mit extrem hoher Varianz wird im JIS-Abruf nicht eine eindeutige Zusammenbau-Sachnummer übertragen sondern die zugehörigen Komponenten (JIS by Components). Somit kann die Anzahl der verwalteten Sachnummern drastisch reduziert werden.

Resultieren die JIS-Abrufe aus einer geplanten Auftragsreihenfolge, ist gegebenenfalls eine Resequenzierung in Abhängigkeit der Reihenfolgestabilität des Abnehmers notwendig. Die Resequenzierung erfolgt in Nähe des Verbauortes.

Die Einsteuerung in ein Lager entfällt, da es sich um eine lagerlose Fertigung handelt.

(1.3.2.X.3.2) Dispositionsverantwortung / Abnehmer

Entfällt aufgrund der parallelen Fertigung. Die Versorgungssicherheit wird über den Auftragsfortschritt der Montageaufträge in Verbindung mit der verbleibenden Vorlaufzeit kontrolliert.

(1.3.2.X.3.2.2) EDI-Verfahren (klassisch, WEB)

Es werden klassische VDA Formate oder auf Odette/ Edifact basierende Nachrichtentypen verwendet. Alternativ kann auch direkt ein Remote-Drucker an das Montagesteuerungssystem des Abnehmers angeschlossen werden.

(1.3.2.X.3.2.2.X) Abruf / Lieferfrequenz

Die Abrufsequenz erfolgt analog zur Taktfrequenz des Abnehmers. Alternativ können die aus der Planreihenfolge resultierenden Abrufsequenzen im Block übertragen werden.

(1.3.2.X.3.2.2.X.X) Incoterms

Die Lieferkonditionen sind bilateral vereinbart.

3.1.2.2 Materialfluss

Prozessverantwortung: PeguformLieferant

Sequenz ML

Sequenzabruf (M1)

Werksgrenze

Fertigung exakt parallel zurMontagereihenfolge

Sequenz Montage

Werksgrenze

Direktverkehr

Page 17: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 17 von 42

Copyright: VDA

3.1.2.3 Informationsfluss

Lief

eran

t

O

EM

/Kun

de

JIS

-Pro

zess

P

egu

form

P =

Ve

rsa

nd

pu

ffe

rTra

nspo

rtT

rans

port

Hau

ptla

uf

Reg

iona

l-Lag

er

Hau

ptla

ufLi

efer

ant

en-L

ager

-

prod

uktio

nsna

h O

EM

-Mo

nta

gel

ine

Pro

zess

bild

un

d A

bläu

fe (

Pro

zess

, IT

, mo

net

är)

Info

rmat

ion

sflü

sse

Pro

zess

abla

uf

1-

per

iod

isch

er L

iefe

rab

ruf

VD

A 4

905

(wö

chen

tlic

h)

für

Vo

rmat

eria

lpla

nu

ng

/-b

esch

affu

ng

Pro

zess

abla

uf

2-

Seq

uen

zvo

rsch

au n

ach

VD

A 4

916

od

er

ED

IFA

CT

DE

LJI

T (

täg

lich

) o

hn

e T

aktn

um

mer

als

No

tko

nze

pt

un

d/o

der

In

form

atio

n f

ür

die

Vo

rfer

tig

un

g v

on

B

aug

rup

pen

Pro

zess

abla

uf

3.1

Seq

uen

zab

ruf

- V

DA

491

6 o

der

ED

IFA

CT

D

EL

JIT

(S

YN

CH

RO

) m

it T

aktn

um

mer

Pro

zess

abla

uf

3.2

Bei

Seq

uen

zab

ruf

nac

h P

lan

reih

enfo

lge:

S

equ

enza

bru

f -

VD

A 4

916

od

er E

DIF

AC

T

DE

LJI

T (

SY

NC

HR

O)

mit

Tak

tnu

mm

er z

ur

Res

equ

enzi

eru

ng

nah

e d

em V

erb

auo

rt

Pro

zess

abla

uf

4.1

Lie

fera

visi

eru

ng

nac

h V

DA

4913

od

er

ED

IFA

CT

DE

SA

DV

(L

iefe

ravi

sier

un

g is

t n

ich

t zw

ing

end

erf

ord

erlic

h)

Pro

zess

abla

uf

4.2

TS

L (

Tag

essa

mm

ellie

fers

chei

n)

mit

In

form

atio

n d

er v

erb

aute

n F

ahrz

eug

e am

V

erb

rau

chso

rt n

ach

VD

A 4

913

od

er

ED

IFA

CT

DE

SA

DV

Pro

zess

abla

uf

5-

Rec

hn

un

g o

der

Gu

tsch

rift

gg

f.

un

ters

tütz

t d

urc

h Z

ahlu

ng

savi

s (z

.b.

VD

A

4907

) an

den

Ab

neh

mer

LL

ZL

LZ

LL

1122

33

AB

44

44 4444

P =

Mo

nta

ge

pu

ffe

rLLL

P L

11

4411 11 11

4411

4411

4411

4411

Page 18: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 18 von 42

Copyright: VDA

3.1.3 JIT (untertägig) – am Beispiel Daimler

3.1.3.1 Prozessbeschreibung

(1.) Standardbelieferungsform

Das Logistikkonzept ist gekennzeichnet durch eine lagerlose, kurzzyklische, d.h. tägliche bis mehrfach tägliche, sortenreine Direktbelieferung in die Verbraucherhalle.

(1.2) Logistikkonzept / lagerlos

Es handelt sich um einen lagerlosen Versorgungsprozess. Gefahren-, Besitz- und Eigentumsübergang sind in der Incoterm FCA geregelt.

(1.2.1.) Logistikkonzept / JIT

Bei dem Logistikkonzept handelt es sich um eine kurzzyklische, d.h. mehrfach tägliche und sortenreine Direktbelieferung.

(1.2.1.X) Produktionsstandort

Kurzzyklische JIT-Lieferumfänge sind mit dem Lieferanten mit Hinblick auf dessen Produktionsstandort so auszugestalten, dass eine robuste untertägige Liefer- und Transportversorgung möglich wird.

(1.2.1.X.X) Produktionssteuerung / Verbrauch oder Reichweite

Die Produktionssteuerung erfolgt entweder als verbrauchsgesteuerter E-Kanban (Kanbanknopfabruf) (a) oder bedarfsgesteuert über Reichweiten (b).

Die Unterschiede liegen im Wesentlichen in der Berechnung der Bedarfs- und Abrufmengen, in den unterschiedlich übermittelten Daten und in der Verantwortlichkeit der Liefermengenermittlung (Disposition).

(a) Prozess nach interner verbrauchsbezogener Kanban-Steuerung

Der Lieferant erhält drei Mal pro Monat einen periodischen Lieferabruf gemäß VDA 4905 zur Vormaterialplanung und –beschaffung.

Sobald ein Materialbehälter in der Produktion leer wird, betätigt der Montagemitarbeiter den Abrufknopf für die entsprechende Sachnummer und führt daraufhin einen Zweibehältertausch durch. Dieser interne Knopfabruf wird dem Banddisponenten übermittelt, welcher einen neuen Behälter aus einem JIT-Puffer (kein Lager) bereitstellt.

Über den leeren Behälter wird die Auslagerung an das interne Steuerungssystem übermittelt. Dort wird für den Behälter eine elektronische Kanban-Karte erstellt und an das interne Lieferabrufsystem gesendet. Die Menge wird dort im Feinabruf (VDA 4915), der einen vorgegebenen Abrufplan enthält, auf den nächstmöglichen Anlieferzeitpunkt eingebucht.

Page 19: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 19 von 42

Copyright: VDA

Dieses wiederholt sich so lange, bis ein im Plan festgelegter Abrufzeitpunkt erreicht wird. Dann ist dieses Abruffenster gesperrt. Der Feinabruf wird zu festen Abrufzeitpunkten untertägig dem Lieferanten übermittelt. Der physische Lieferprozess wird gestartet.

(b) Prozess nach Reichweitensteuerung

Der Unterschied zur Steuerung über Kanban liegt darin, dass sich der Lieferant innerhalb festgelegter Mindest- und Maximalreichweitengrenzen eigenständig steuert.

Dem Lieferanten wird zusätzlich mehrfach täglich ein „Zeitstempel“ für den Bestand/Sachnummer per VDA 4915 übermittelt. Der Lieferant entscheidet dann eigenständig wie viel Material er produziert und bei der nächsten Lieferung direkt an Daimler bzw. in den JIT-Puffer übersendet.

(1.2.1.X.X.X) Dispositionsverantwortung / Abnehmer, Lieferant

Die Verantwortung für die verbrauchsgesteuerten Kanbans liegt beim Abnehmer.

Bei einer MIN-/MAX-reichweitengesteuerten JIT-Lieferung kann die Dispo-Verantwortung nach Vereinbarung auf den Lieferanten übertragen werden.

(1.2.1.X.X.X.1) EDI-Verfahren (klassisch)

Es kommen die klassischen Lieferabrufverfahren des VDA (Lieferabruf VDA 4905 und Feinabruf VDA 4915) oder korrespondierende Odette-Nachrichtenformate zum Einsatz.

(1.2.1.X.X.X.1.X) Abruf / Lieferfrequenz (B/C)

Der Lieferabruf VDA 4905 mit Mengen- und Terminangaben wird eingesetzt, wenn sich das Ladevolumen auf lediglich eine Anlieferung pro Arbeitstag beschränkt.

Bei JIT-Lieferumfängen die zwei oder mehr Anlieferungen pro Arbeitstag erfordern, kann der Einsatz des klassischen Feinabrufs nach VDA 4915 erfolgen. Hierbei werden Mengen, Termine und Anlieferzeiten übermittelt, die als exakte Versandanweisung und ggf. Feinsteuerung der Produktion beim Lieferanten dienen.

(1.2.1.X.X.X.1.X.1) Incoterms

In der Regel FCA-Lieferwerk.

3.1.3.2 Materialfluss

KANBAN ML

Abruf / KANBAN Abruf - ML

WerksgrenzeJIT –untertägig sortenrein

Prozessverantwortung: Daimler Lieferant

KANBAN ML

Abruf / KANBAN Abruf - ML

WerksgrenzeJIT –untertägig sortenrein

Prozessverantwortung: Daimler Lieferant

Page 20: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 20 von 42

Copyright: VDA

3.1.3.3 Informationsfluss

Lief

eran

t

O

EM

/Kun

de

JIT-

Pro

zess

(kur

zzyk

lisch

)

D

aim

ler

Tran

spor

tTr

ansp

ort

Hau

ptla

uf

Reg

iona

l-Lag

er

Hau

ptla

ufLi

efer

ante

n-La

ger

- p

rodu

ktio

nsna

h O

EM

-Mon

tage

line

Pro

zess

bild

und

Abl

äufe

(Pro

zess

, IT

, mon

etär

)

Info

rmat

ions

flüss

e

Pro

zess

abla

uf 1

- per

iodi

sche

r Li

efer

abru

f VD

A 4

905

(3 x

m

onat

lich)

für

Vor

mat

eria

lpla

nung

/-be

scha

ffun

g

Pro

zess

abla

uf 2

a ve

rbra

uchs

gest

euer

ter

Lief

erab

ruf V

DA

491

5

Pro

zess

abla

uf 2

b

Rei

chw

eite

nges

teue

rter

JIT

-Abr

uf je

A

nlie

feru

ng

VD

A 4

915

Pro

zess

e 2a

ode

r 2b

wah

lwei

se

Pro

zess

abla

uf 3

Li

efer

avis

ieru

ng n

ach

VD

A 4

913

Pro

zess

abla

uf 4

- Rec

hnun

g od

er G

utsc

hrift

LL

ZL

LZ

LL

1122

33

AB

44

44 4444

P =

Mon

tage

puffe

rLLLP L

11

4411 11 11

4411

4411

Page 21: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 21 von 42

Copyright: VDA

3.2 Belieferungskonzepte mit einstufiger Lagerhaltung

3.2.1 KANBAN - am Beispiel Bosch

3.2.1.1 Prozessbeschreibung

(1.) Standardbelieferungsform

Das Logistikkonzept ist gekennzeichnet durch eine Lagerstufe, die sich beim Lieferanten befindet. Der Abnehmer unterhält einen Pufferbestand mit geringer Reichweite z.B. in Form eines fertigungsnahen Supermarkts.

(1.2) Logistikkonzept / Einstufige Lagerhaltung

Es befindet sich ein abnehmerfernes Lager in der gesamten Lieferkette.

(1.2.2) Logistikkonzept / Bestand beim Lieferanten

Die Verantwortung für die Bestände, der Gefahrenübergang und die Bilanzierungspflicht gehen auf Basis des Incoterms - FCA - ab Verladerampe des Lieferantenlagers auf Bosch über.

(1.2.2.2) Lagerstandort / abnehmerfern

Das Lager befindet sich abnehmerfern i.d.R. am Produktionsstandort oder in der Nähe des Produktionsstandortes des Lieferanten.

(1.2.2.2.1) Steuerung / Verbrauch

Die Steuerung der Pufferbestände erfolgt durch eine Kanbanabwicklung. Durch die Entnahme von Material aus dem Pufferbestand des Abnehmers wird durch einen Kanban das Signal zur Nachlieferung an den Lieferanten erzeugt. Der Lieferant liefert auf Basis dieses Kanbanabrufs aus seinem Lager mengen- und termingenau die Menge, die lt. Kanbanabruf verbraucht wurde.

Die Steuerung des Lieferantenlagers obliegt in der Verantwortung des Lieferanten.

(1.2.2.2.1.2) Dispositionsverantwortung / Abnehmer

Die Verantwortung zur Steuerung der Pufferbestände liegt beim Abnehmer. Der Lieferant erhält zur Vorschau vom Abnehmer unverbindliche Vorschaudaten sowie verbindliche Kanbanabrufe. Der Lieferant ist für die Disposition seines Lagers verantwortlich.

Page 22: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 22 von 42

Copyright: VDA

(1.2.2.2.1.2.1) EDI-Verfahren (klassisch, WEB)

Die eingesetzten Nachrichtenformate sind im Wesentlichen die VDA 4916, DELJIT 97A (produktionssynchroner Kanban), VDA 4905, DELFOR 97A (zur Übermittlung von Vorschaudaten), VDA 4913 (Lieferschein- und Transportdaten). Diese können per klassischem EDI oder webbasiert über SupplyOn übermittelt werden.

(1.2.2.2.1.2.1.X) Abruf / Lieferfrequenz (A-C)

Die Frequenz wird abhängig von den Rahmenbedingungen festgelegt. Die Kanbanabrufe erfolgen mehrmals täglich bzw. täglich.

(1.2.2.2.1.2.1.X.1) Incoterms / FCA

In der Regel FCA-Lieferwerk.

3.2.1.2 Materialfluss

Kanbanabruf

ML

Prozessverantwortung: VW Lieferant

ML

Prozessverantwortung: BoschLieferant

Lieferant Lagerbestand

GSP / Milkrun

Werksgrenze

Page 23: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 23 von 42

Copyright: VDA

3.2.1.3 Informationsfluss

Lief

eran

tTr

ansp

ort

Tran

spor

t

O

EM

/Kun

de

Kan

ban-

Pro

zess

Rob

ert B

osch

Tr

ansp

ort

Lief

eran

ten-

Lage

r

Vor

-,H

aupt

-N

achl

auf

ins

Reg

iona

llage

r

Reg

iona

l-Lag

erV

or-,

Hau

pt-,

Nac

hlau

fLi

efer

ante

n-La

ger

- p

rodu

ktio

nsna

hN

achl

auf

Puf

fer -

Sup

erm

ärkt

e

Pro

zess

bild

und

Abl

äufe

(P

roze

ss, I

T, m

onet

är)

Info

rmat

ions

flüss

e

Pro

zess

abla

uf 1

Li

efer

abru

fe/V

erbr

auch

- VD

A 4

905

- ED

LJIT

97A

- VD

A 4

916

- Nut

zung

Inte

rnet

pla

ttfo

rm fü

r

WE

B/E

DI

Pro

zess

abla

uf 2

Li

efer

sch

ein-

/Tra

nspo

rtda

ten

V

DA

491

3

Pro

zess

abla

uf 3

E

inga

ngsb

estä

tigu

ng R

egio

lage

r

nich

t erf

ord

erlic

h

Pro

zess

abla

uf 4

B

esta

ndsi

nfor

mat

ion

ED

L-O

EM

nich

t erf

ord

erlic

h

Pro

zess

abla

uf 5

Lag

erab

ruf O

EM

-ED

L n

icht

erf

orde

rlic

h

Pro

zess

abla

uf 6

Lie

fers

chei

ndat

en E

DL

-OE

M (V

DA

491

3)

Pro

zess

abla

uf 7

- Bes

tan

ds/A

usla

geri

nfo

ED

L-LF

T

ni

cht e

rfo

rder

lich

Pro

zess

abla

uf 8

Rec

hnun

g od

er G

utsc

hrift

VD

A 4

908

(V

DA

490

6)

Gef

ahre

nübe

rgan

g b

ei F

CA

-Lie

fera

nt (R

amp

e)Ü

berg

ang

ab V

erla

dera

mpe

vom

Lie

fera

nten

auf

den

Spe

dite

ur a

ls F

rach

tführ

er; K

unde

LLLL

1122

3344

B

AB B

A A

B

ABB

33

Ver

brau

ch, F

orec

ast

Kan

ban

LL

LLLL3A

A

Page 24: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 24 von 42

Copyright: VDA

3.2.2 Lieferabruf (LAB) – am Beispiel VW

3.2.2.1 Prozessbeschreibung

(1.) Standardbelieferungsform

Das Logistikkonzept ist gekennzeichnet durch eine einstufige, abnehmer- bzw. verbauortnahe, verbrauchsgesteuerte Lagerabwicklung. Das Betreiberkonzept (OEM-eigen/ fremd) wird zwischen Abnehmer (in der Regel OEM), Lieferant und Dienstleister vertraglich geregelt.

(1.2) Logistikkonzept / Einstufige Lagerhaltung

Es befindet sich nur ein Lager abnehmernah in der gesamten Lieferkette.

(1.2.2) Logistikkonzept /Bestand Lieferant

Die Verantwortung für die Bestände, der Gefahrenübergang und die Bilanzierungspflicht gehen auf Basis des Incoterm - FCA - ab Verladerampe des Lieferanten auf VW über.

(1.2.2.1) Lagerstandort / abnehmernah

Das Lager befindet sich in räumlicher Nähe zum Abnehmer, im besten Falle auf dem Werksgelände bzw. in produktionsnahen Räumlichkeiten.

(1.2.2.1.1) Steuerung / Verbrauch

Die Bestände werden auf Basis der LAB / FAB Vorschauen sowie der vereinbarten Sicherheitsbestände über VW gesteuert. Die Abwicklung im VW-Lager wird i.d.R. durch einen internen oder externen Dienstleister betrieben.

(1.2.2.1.1.2) Dispositionsverantwortung / Abnehmer

Der Lieferant erhält vom Abnehmer einen Lieferabruf auf Basis der VDA 4905. Dieser ist im Rahmen der VW-Einkaufsbedingungen für Produktionsmaterial verbindlich, sofern der Lieferant nicht binnen zwei Wochen nach Zugang widerspricht.

(1.2.2.1.1.2.1) EDI-Verfahren (klassisch, WEB)

Die eingesetzten Nachrichtenformate sind im Wesentlichen die VDA 4905 (Lieferabruf, LAB), VDA 4915 (Feinabruf), 4913 (Lieferschein- und Transportdaten) und VDA 4921.

(1.2.2.1.1.2.1.X) Abruf / Lieferfrequenz (A-C)

Die Frequenz der Lieferabrufe entspricht der VDA-Standardabwicklung, d.h. es werden ein Hauptlauf und mehrere Nachläufe gerechnet, die Informationen aber regelmäßig aktualisiert.

Page 25: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 25 von 42

Copyright: VDA

(1.2.2.1.1.2.1.X.1) Incoterms

Im Regelfall FCA aber auch DDU / DDP möglich.

3.2.2.2 Materialfluss

ML

Werksgrenze

Prozessverantwortung: VW Lieferant

Lager

ML

Abruf LAB - Disposition Werk Abruf-ML

Werksgrenze

Prozessverantwortung: VWLieferant

Lager

ML

Werksgrenze

Prozessverantwortung: VW Lieferant

Lager

ML

Abruf LAB - Disposition Werk Abruf-ML

Werksgrenze

Prozessverantwortung: VWLieferant

Lager

Page 26: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 26 von 42

Copyright: VDA

3.2.2.3 Informationsfluss

Lief

eran

t

O

EM/K

unde

LAB

Pro

zess

VW A

GTr

ansp

ort

Tran

spor

tTr

ansp

ort

Vers

andp

uffe

r Pr

oduk

tions

stan

dort

Hau

ptla

uf

Reg

iona

l-Lag

er

Hau

ptla

ufLi

efer

ante

n-La

ger

- p

rodu

ktio

nsna

hN

achl

auf

VW-L

ager

- p

rodu

ktio

nsna

hO

EM -

Mon

tage

linie

Proz

essb

ild u

nd A

bläu

fe

(Pro

zess

, IT,

mon

etär

)

Info

rmat

ions

flüss

e

Proz

essa

blau

f 1- L

iefe

rabr

uf V

DA

490

5 bz

w. F

eina

bruf

VD

A

4915

Proz

essa

blau

f 2- L

iefe

rsch

ein-

/Tra

nspo

rtda

ten

VDA

491

3 / V

DA

49

12 V

DA

4921

DFÜ

-W

aren

begl

eits

chei

ne

Proz

essa

blau

f 3- E

inga

ngsb

estä

tigun

g ED

L-LF

T VD

A 49

13

Proz

essa

blau

f 4- B

esta

ndsi

nfor

mat

ion

EDL-

OEM

(VD

A 4

913)

Proz

essa

blau

f 5- L

ager

abru

f OEM

-ED

L

Proz

essa

blau

f 6- L

iefe

rsch

eind

aten

ED

L-O

EM (V

DA

491

3)

Proz

essa

blau

f 7- B

esta

nds/

Aus

lage

rinfo

ED

L-LF

T (V

DA

491

3)

Proz

essa

blau

f 8- R

echn

ung

oder

Gut

schr

ift V

DA

490

8 (V

DA

49

06)

LLLLLL

LL

ZL

LZ

LL

1122

3344

AB

AB B

A A A

B B B

A ABB

VDA

- 492

1

(Akt

uals

ieru

ng 4

913

inte

rne

Buch

ung

Lage

r - E

mpf

änge

r

Bsi

ehe

Proz

essa

blau

f 1

(LAB

VD

A 49

05)

LL

33

4 4 4 4 4 4

Page 27: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 27 von 42

Copyright: VDA

3.2.3 VMI - am Beispiel Continental

3.2.3.1 Prozessbeschreibung

(1.) Standardbelieferungsform

Das Logistikkonzept ist gekennzeichnet durch eine einstufige, abnehmer- bzw. verbauortnahe, reichweitengesteuerte Lagerabwicklung.

VMI ist eine Form der Bestandsverwaltung, bei der der Lieferant und nicht der Kunde für die Planung der Liefertermine und der Liefermengen zur Erreichung der optimalen Bestandshöhe verantwortlich ist. Sowohl die technischen Details (Übertragungsmedium, Übertragungsinhalte, Übertragungshäufigkeit, etc.) als auch die minimalen und maximalen Bestandsgrenzen werden zwischen Lieferant und Kunde vertraglich geregelt.

Das VMI-Lager kann entweder vom Kunden selbst oder von einem Logistik-Dienstleister betrieben werden. Dies muss ebenfalls vertraglich festgehalten werden.

(1.2) Logistikkonzept / Einstufige Lagerhaltung

Es befindet sich nur ein Lager abnehmernah in der gesamten Lieferkette.

(1.2.2) Logistikkonzept / Bestand Lieferant

Die Bestände befinden sich bis zur Auslagerung aus dem VMI-Lager im Eigentum des Lieferanten.

Die Verantwortung für die Bestände liegt beim Lieferanten. Der Gefahrenübergang und die Bilanzierungspflicht sind abhängig von der jeweiligen vertraglichen Regelung.

(1.2.2.1) Lagerstandort / abnehmernah

Das Lager befindet sich in räumlicher Nähe zum Kunden - entweder auf dem Werksgelände (intern) oder außerhalb des Werksgeländes in unmittelbarer Nähe (extern).

(1.2.2.1.1) Steuerung / Verbrauch

Die Bestände werden innerhalb der gemeinsam zwischen Kunde und Lieferant vereinbarten Minimal- und Maximalreichweiten pro Sachnummer durch den Lieferanten gesteuert.

(1.2.2.1.1.2) Dispositionsverantwortung / Abnehmer

Der Lieferant erhält vom Kunden einen unverbindlichen Lieferabruf auf Basis der VDA-Empfehlung 4905, der als Bedarfsprognose für seine Vormaterialbeschaffung dient. Die verbindliche Dimensionierung der Bestände im VMI-Lager wird über Reichweiten gesteuert. Die Dispositionsverantwortung liegt beim Lieferanten.

Page 28: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 28 von 42

Copyright: VDA

(1.2.2.1.1.2.1) EDI-Verfahren (klassisch, WEB)

Die eingesetzten Nachrichtenformate sind im Wesentlichen der Lieferabruf per DFÜ (DELFOR - im VDA-Format 4905) mit Bruttobedarfen (Termine und Mengen), aktuelle Bestandswerte und -bewegungen (INVRPT) sowie Lieferschein- und Transportdaten (VDA 4913).

(1.2.2.1.1.2.1.X) Abruf / Lieferfrequenz (A-C)

Die Frequenz der Lieferabrufe entspricht der VDA-Standardabwicklung, d.h. es werden ein Hauptlauf und mehrere Nachläufe gerechnet, die Informationen aber täglich aktualisiert.

(1.2.2.1.1.2.1.X.1) Incoterms

Im Regelfall FCA, aber auch DDU / DDP möglich.

3.2.3.2 Materialfluss

Continental

ML

Bruttobedarfe & Bestandsmeldungen Materialabruf

Prozessverantwortung: ContinentalLieferant

Werksgrenze

VMILager

Bestandsverantwortung: Lieferant

Anlieferung: reichweitenorientiert

Page 29: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 29 von 42

Copyright: VDA

3.2.3.3 Informationsfluss

Lie

fera

ntO

EM

/Kun

de

Tra

nspo

rtT

rans

port

Tra

nspo

rt

Lie

fera

nten

-Puf

fer

Hau

ptla

uf

Reg

iona

l-Lag

er

Hau

ptla

ufV

MI-

Lag

er

-pr

oduk

tion

snah

Nac

hlau

fC

onti

nent

alM

onta

geli

nie

Pro

zess

bil

d u

nd

Ab

läu

fe (

Pro

zes

s, IT

,m

on

etär

Info

rmat

ions

flüs

se

Pro

zess

abla

uf 1

-L

iefe

rab

ruf V

DA

490

5

(Bru

ttob

edar

fe)

Pro

zess

abla

uf 2

-L

iefe

rsch

ein

-/T

rans

port

-dat

en

VD

A 4

913

LF

T-E

DL

Pro

zess

abla

uf 3

-E

inga

ngsb

estä

tigu

ng E

DL

-LF

T

VD

A 4

913

Pro

zess

abla

uf 4

-B

esta

ndsi

nfo

rmat

ion

ED

L-O

EM

(VD

A 4

913)

Pro

zess

abla

uf 5

-L

ager

abru

f OE

M-E

DL

Pro

zess

abla

uf 6

-L

iefe

rsch

eind

aten

ED

L-O

EM

(VD

A 4

913)

Pro

zess

abla

uf 7

-B

esta

nds/

Aus

lage

rinf

o IN

VR

PT

Pro

zess

abla

uf 8

-R

echn

ung

oder

Gut

schr

ift

(VD

A

4906

bzw

. VD

A 4

908)

LLLLLL

LL

ZLLL

1122

3344

AB

AB

3

BA A

3

A3 3

B

3B

3B

A3

AB

VM

I Pro

zess

Co

nti

nen

tal

Lie

fera

ntO

EM

/Kun

de

Tra

nspo

rtT

rans

port

Tra

nspo

rt

Lie

fera

nten

-Puf

fer

Hau

ptla

uf

Reg

iona

l-Lag

er

Hau

ptla

ufV

MI-

Lag

er

-pr

oduk

tion

snah

Nac

hlau

fC

onti

nent

alM

onta

geli

nie

Pro

zess

bil

d u

nd

Ab

läu

fe (

Pro

zes

s, IT

,m

on

etär

Info

rmat

ions

flüs

se

Pro

zess

abla

uf 1

-L

iefe

rab

ruf V

DA

490

5

(Bru

ttob

edar

fe)

Pro

zess

abla

uf 2

-L

iefe

rsch

ein

-/T

rans

port

-dat

en

VD

A 4

913

LF

T-E

DL

Pro

zess

abla

uf 3

-E

inga

ngsb

estä

tigu

ng E

DL

-LF

T

VD

A 4

913

Pro

zess

abla

uf 4

-B

esta

ndsi

nfo

rmat

ion

ED

L-O

EM

(VD

A 4

913)

Pro

zess

abla

uf 5

-L

ager

abru

f OE

M-E

DL

Pro

zess

abla

uf 6

-L

iefe

rsch

eind

aten

ED

L-O

EM

(VD

A 4

913)

Pro

zess

abla

uf 7

-B

esta

nds/

Aus

lage

rinf

o IN

VR

PT

Pro

zess

abla

uf 8

-R

echn

ung

oder

Gut

schr

ift

(VD

A

4906

bzw

. VD

A 4

908)

LLLLLL

LL

ZLLL

1122

3344

AB

AB

3

BA A

3

A3 3

B

3B

3B

A3

AB

VM

I Pro

zess

Co

nti

nen

tal

Page 30: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 30 von 42

Copyright: VDA

3.2.4 VMI - am Beispiel Lieferanten-Logistik-Zentrum (LLZ) Daimler

3.2.4.1 Prozessbeschreibung

(1.) Standardbelieferungsform

Das Logistikkonzept ist gekennzeichnet durch eine einstufige, abnehmer- bzw. verbauortnahe, reichweitengesteuerte Lagerabwicklung. Das Betreiberkonzept wird zwischen Abnehmer, Lieferant und Dienstleister vertraglich geregelt.

(1.2) Logistikkonzept / Einstufige Lagerhaltung

Es befindet sich ein (1) Lager in der gesamten Lieferkette.

(1.2.2) Logistikkonzept / Bestand Lieferant

Die Bestände befinden sich bis zur Auslagerung aus dem LLZ im Eigentum des Lieferanten. Die Verantwortung für die Bestände und die Bilanzierungspflicht liegen beim Lieferanten.

(1.2.2.1) Lagerstandort / abnehmernah

Das Lager befindet sich in räumlicher Nähe zum Abnehmer, idealerweise auf dem Werksgelände bzw. in produktionsnahen Räumlichkeiten (z.B. LLZ in der Montagehalle).

(1.2.2.1.2 ) Steuerung / Reichweite

Die Bestände werden innerhalb der gemeinsam zwischen OEM und Lieferant vereinbarten Minimal- und Maximalreichweiten pro Sachnummer durch den Lieferanten gesteuert.

(1.2.2.1.2.1) Dispositionsverantwortung / Disposition Lieferant

Der Lieferant erhält vom Abnehmer einen unverbindlichen Lieferabruf auf Basis der VDA-Empfehlung 4905, der als Bedarfsprognose für seine Vormaterialbeschaffung dient. Die verbindliche Dimensionierung der Bestände im Lager wird über Reichweiten festgelegt.

(1.2.2.1.2.1.1) EDI-Verfahren (klassisch, WEB)

Die eingesetzten Nachrichtenformate sind im Wesentlichen die VDA 4905 (Lieferabruf, LAB) und VDA 4913 (Lieferschein- und Transportdaten).

(1.2.2.1.2.1.1.X) Abruf / Lieferfrequenz (A-C)

Die Frequenz der Lieferabrufe entspricht der VDA-Standardabwicklung, d.h. es werden ein Hauptlauf und mehrere Nachläufe gerechnet, die Informationen aber täglich aktualisiert. Dies führt zu sachnummerspezifischen Frequenzen.

Page 31: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 31 von 42

Copyright: VDA

(1.2.2.1.2.1.1.X.X) Incoterms

Es können grundsätzlich drei Incoterms zur Anwendung kommen.

FCA: Anwendung bei nationalen und EU-innergemeinschaftlichen Verkehren;

Frachtzahler: Abnehmer

DDU/DDP: Anwendung bei Lieferungen aus dem Inland oder Drittländern;

Frachtzahler: Lieferant (Differenzierung nach unverzollt/unversteuert; verzollt/versteuert erfolgt in Abhängigkeit des gewählten Zollverfahrens)

(1.2.2.1.2.1.1.X.Z) Steuerung aus dem Lager / Abnehmerabruf (abnehmerspez. Systeme)

Der Bandabruf, d. h. die Bestellung des Materialnachschubs für die Montagelinie, wird durch OEM-spezifische Systeme durchgeführt.

Gefahren-/ Besitzübergang:

In Abhängigkeit des gewählten Incoterms geht die Gefahr für den Untergang der Lieferung ggf. zweifach vom Lieferanten auf den Abnehmer/ Dienstleister über. Der finale Gefahrenübergang vom Lieferanten auf den Abnehmer erfolgt bei Entnahme aus dem LLZ. Der Eigentumsübergang vollzieht sich ungeachtet der vorstehenden Bedingungen gemäß der jeweiligen Einkaufsbedingungen für Produktionsmaterial und Ersatzteile.

Spezifika:

Es werden grundsätzlich zwei Bewirtschaftungsmodelle unterschieden:

Eigenbewirtschaftetes LLZ

- Daimler bewirtschaftet als Lagerhalter selbst, kann sich bei der Durchführung Dritter bedienen.

Fremdbewirtschaftetes LLZ

- Ein externer Dienstleister (EDL) bewirtschaftet als Lagerhalter das LLZ.

Bei beiden Bewirtschaftungsmodellen kann sich der Standort des LLZ entweder auf dem Werksgelände (intern) oder außerhalb des Werksgeländes von Daimler befinden (extern).

Page 32: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 32 von 42

Copyright: VDA

3.2.4.2 Materialfluss

Lieferanten Logistik Zentrum (LLZ): lieferantengesteuerte, einstufige Lagerabwicklung

Betreibermodell: eigenbetrieben (Daimler); fremdbetrieben (Dienstleister) bzw. Kombination

Intern/ Extern: Das LLZ befindet sich entweder auf dem Werksgelände (intern) bzw. in räumlicher Nähe zum Werk (extern, s. Abb.)

Daimler WerkVersandpuffer

ML

Lager

Abruf (unverbindlich)Abruf (verbindlich)

LLZ

Prozessverantwortung: Daimler Dienstleister Lieferant

Werksgrenze

Daimler WerkVersandpuffer

ML

Lager

Abruf (unverbindlich)Abruf (verbindlich)

LLZ

Prozessverantwortung: Daimler Dienstleister Lieferant

Werksgrenze

Page 33: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 33 von 42

Copyright: VDA

3.2.4.3 Informationsfluss

Li

efer

ant

OE

M/K

unde

LLZ-

Pro

zess

D

AIM

LER

Tran

spor

tTr

ansp

ort

eige

n- o

der f

rem

dbet

riebe

ne (E

DL)

LLZ

Tran

spor

t

Lief

eran

ten-

Lage

rR

egio

nal-L

ager

Hau

ptla

ufLi

efer

ante

n-La

ger

- p

rodu

ktio

nsna

h

Nac

hlau

f O

EM

-Lag

er

- pro

dukt

ions

nah

O

EM

-Lag

er

Pro

zess

bild

und

A

bläu

fe (P

roze

ss, I

T,

mon

etär

)

Info

rmat

ions

flüss

e

Pro

zess

abla

uf 1

- Lie

fera

bruf

VD

A 4

905

Pro

zess

abla

uf 2

- Lie

fers

chei

n-/T

rans

por

t-da

ten

VD

A

4913

LF

T-E

DL

Pro

zess

abla

uf 2

aTr

ansp

ortb

eauf

trag

ung

Pro

zess

abla

uf 3

- Ein

gang

sbes

tätig

ung

ED

L-LF

T

VD

A 4

913

Pro

zess

abla

uf 4

- Bes

tand

sinf

orm

atio

n E

DL-

OE

M

(VD

A 4

913)

Pro

zess

abla

uf 5

- Lag

erab

ruf O

EM

-ED

L

Pro

zess

abla

uf 6

- Lie

fers

chei

ndat

en E

DL

-OE

M (V

DA

49

13)

Pro

zess

abla

uf 7

- Bes

tand

s/A

usla

geri

nfo

ED

L-LF

T (V

DA

491

3)

Pro

zess

abla

uf 8

- Rec

hnu

ng o

der

Gut

schr

ift (V

DA

49

06 b

zw. V

DA

490

8)

LL

ZL

LZ

1133

44

AB

3

BA A

3

A3 3

B

3B

3B

A3

AB

LL 22

LL

"unv

erbi

ndlic

her"

Lie

fera

bruf

/ L

LZ-V

erso

rgun

g is

t bila

tera

l rei

chw

eite

nges

teue

rt

AA

o

pera

tive

"Avi

sier

ung

und

Bea

uftra

gung

"B

T

rans

portr

ahm

enve

rtrag

BA

Page 34: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 34 von 42

Copyright: VDA

3.2.5 Pick-up-sheet (PUS) - am Beispiel Opel

3.2.5.1 Prozessbeschreibung

(1.) Standardbelieferungsform

Das Logistikkonzept ist gekennzeichnet durch eine einstufige, abnehmer- bzw. verbauortnahe, reichweitengesteuerte Lagerabwicklung.

Als Lieferdokument wird im Voraus ein sogenanntes Pick-up-sheet (PUS) als verbindlicher Abruf mit der Angabe über den Abholtermin, die Liefermenge und die erforderliche Verpackung erstellt und in elektronischer Form dem Lieferanten und dem Spediteur übertragen. Nach Erstellung des PUS ist der Bestellhorizont für die genannte Woche „eingefroren“.

Der Lieferant stellt die Ware zum angegebenen Zeitpunkt an der Laderampe bereit. Zur Abholung bringt der Spediteur das PUS mit. Dies gilt gleichzeitig auch als „Lieferschein“ und Transportdokument.

(1.2) Logistikkonzept / Einstufige Lagerhaltung

Es befindet sich ein (1) Lager in der gesamten Lieferkette.

(1.2.1) Bestandsverantwortung / Abnehmer

Die Verantwortung für die Bestände, der Gefahrenübergang und die Bilanzierungspflicht gehen auf Basis des Incoterm - FCA - ab Verladerampe des Lieferanten auf Opel über.

(1.2.1.2) Lagerstandort / abnehmernah

Das Lager befindet sich in der Regel auf dem Werksgelände des OEM.

(1.2.1.2.2) Steuerung / Reichweite

Die Steuerung erfolgt auf Basis einer Reichweitenberechnung durch Opel unter Beachtung der eingestellten Sicherheitsbestände. Auf dieser Basis werden einmal wöchentlich (dienstags) für die folgende Woche, die benötigten PUS erstellt, optimiert und übertragen. Mit diesem Dokument erfolgt die Steuerung in das Lager. Die Abwicklung im Lager erfolgt i.d.R. durch Opel selbst.

(1.2.1.2.2.2) Dispositionsverantwortung / Abnehmer

Die Dispositionsverantwortung liegt vollständig bei Opel. Zur Planung der Produktion des Lieferanten werden von Opel entsprechende Forecasts zur Verfügung gestellt.

(1.2.1.2.2.2.1) EDI-Verfahren (klassisch, WEB)

Genutzte Nachrichtenformate VDA 4916, VDA 4913, DELJIT 97A, DESADV. (Vorschaudaten: VDA4905, DELFOR 97A).

Page 35: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 35 von 42

Copyright: VDA

(1.2.1.2.2.2.A) Abruf / Lieferfrequenz / (A/B)

Die Abrufe erfolgen einmal wöchentlich (dienstags) im Voraus für die Abholung der nächsten Woche. Die Abholung erfolgt zwischen mehrmals täglich und einmal wöchentlich.

(1.2.1.2.2.2.A.1) Incoterms / FCA

FCA-Lieferwerk.

3.2.5.2 Materialfluss

ML

Abruf: Kanban/Andon

Prozessverantwortung: VW Lieferant

ML

Abruf PUS –Disposition Werk

Werksgrenze

Prozessverantwortung: OpelLieferant

Lager

ML

Abruf: Kanban/Andon

Prozessverantwortung: VW Lieferant

ML

Abruf PUS –Disposition Werk

Werksgrenze

Prozessverantwortung: OpelLieferant

Lager

Page 36: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 36 von 42

Copyright: VDA

3.2.5.3 Informationsfluss

Lief

eran

t

O

EM/K

unde

Pick

-up-

shee

t Poz

ess

Adam

Ope

l Gm

bHTr

ansp

ort

Tran

spor

t

Tran

spor

t

Lief

eran

ten-

Vers

andp

uffe

rH

aupt

lauf

Reg

iona

l-Lag

erH

aupt

lauf

Lief

eran

ten-

Lage

r

-

prod

uktio

nsna

hN

achl

auf

OEM

-Lag

er

- pro

dukt

ions

nah

Proz

essb

ild u

nd A

bläu

fe

(Pro

zess

, IT,

mon

etär

)

Info

rmat

ions

flüss

e

Proz

essa

blau

f 1- L

iefe

rabr

uf D

ELFO

R 9

7A (V

DA

490

5)

Proz

essa

blau

f 2- L

iefe

rsch

ein-

/Tra

nspo

rt-d

aten

Del

JIT

PUS

97A

Proz

essa

blau

f 3- E

inga

ngsb

estä

tigun

g

Proz

essa

blau

f 4- B

esta

ndsi

nfor

mat

ion

Proz

essa

blau

f 5- L

ager

abru

f

Proz

essa

blau

f 6- L

iefe

rsch

eind

aten

Proz

essa

blau

f 7- B

esta

nds/

Aus

lage

rinfo

Proz

essa

blau

f 8- R

echn

ung

oder

Gut

schr

ift (V

DA

490

6 bz

w.

VDA

490

8)

LLLLLL

LLZ

LLZ

LL

1122

3344

AB

AB B

A A

B

ABB

Kanb

an /

And

on

LL

33

4 4 4

11

PUS

BPU

S D

okum

ent

Page 37: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 37 von 42

Copyright: VDA

4 Zusätzliche planerische Funktionen Im Rahmen der Projektarbeit wurde deutlich, dass insbesondere zu den Themen Teilezuordnungsverfahren (Methode) und Transportlogistik (Materialfluss) zusätzlicher, erläuternder Informationsbedarf besteht.

4.1 Teilezuordnungsverfahren (TZV)

Insbesondere bei den planerischen Tätigkeiten stellt sich immer wieder die Frage, welche Teile, Module, Commodities welcher der Standardbelieferungsformen methodisch nachvollziehbar zugeordnet werden können. Hierzu gibt es in den Unternehmen unterschiedlichste Verfahren. In dieser Empfehlung werden wesentliche Elemente allgemein dargestellt. Dieses Werkzeug (TZV) unterstützt den Planer über Zuordnungsvorschläge. Die finale Entscheidung der Zuordnung trifft der Planer aus vergangenheitsbezogenen Daten, zukünftigen Sourcing-Strategien sowie mittels des TZV.

4.1.1 Beeinflussungskriterien

Die folgende Darstellung soll einen ersten Überblick über mögliche Parameter (linker Teil der Darstellung) sowie deren Wirkungsumfang bzw. Dominanz vermitteln.

Teilezuordnung zu den Standardbelieferungskonzepten anhand Standardprüfkriterien

(Verbrauch, Wert, Verbrauchsstetigkeit, Prognosegüte), z.B. JIT für Kühlergebläse

Detaillierung der Zuordnungsmethodik durch ergänzende Zusatzkriterien

(Variantenzahl, … ) z.B. JIS für Stoßfänger (wegen fehlender Fläche am Montageband)

Eindeutige Zuordnung der Teileumfänge zu den Standardbelieferungskonzepten durch

übergeordnete Rahmenbedingungen, z.B. globale Beschaffung über Lagerkette

Methodische Vorgehensweise Anteil (Beispiel)

= Zuordnung offen = Zuordnung eindeutig

Page 38: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 38 von 42

Copyright: VDA

4.1.2 Zuordnungsportfolio nach Standardprüfkriterien

Dieses Zuordnungsportfolio soll veranschaulichen, wie anhand weniger ausgewählter Standardprüfkriterien eine Teilezuordnung vorgenommen werden kann.

Aufgrund einer nicht immer eindeutigen Trennschärfe ist insbesondere in den Übergängen zu den unterschiedlichen Standardbelieferungsformen die Entscheidung des Planers final ausschlaggebend. Die Diagonalen im Portfolio dienen nochmals zur Trennschärfenabgrenzung zu lagerlos und lagerhaltig. Die gestrichelte Diagonale bezieht sich auf mögliche mehrstufige Lagerabwicklungen z.B. während der Übergangszeit vom Produktanlauf bis zur Kammlinie.

Einzelteilwert, Jahresbedarf, Volumen

Ste

tig

kei

t, V

orh

ers

ageg

üte

, Var

ian

z

hoch gering

ho

ch

ge

rin

g

(ggf. mehrstufig)

JIT

JIS

VMI / LLZ PUS / LAB

KANBAN

Page 39: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 39 von 42

Copyright: VDA

4.2 Transportlogistik (Materialfluss)

4.2.1 Standardtransportformen (STF) / Verkehrsträger Straße

Neben den Standardbelieferungsformen (SBF) haben sich in der Automobilindustrie bezogen auf den Verkehrsträger Straße Standardtransportformen (STF) entwickelt. Diese werden mit ihren Wechselwirkungen zu den SBF beschrieben.

Gebietsspedition (GS):

Gebietsspedition ist eine Transportform in der Automobilindustrie, welche sich durch folgende Merkmale auszeichnet:

- definierter Wirtschaftsraum

- mindestens ein Umschlagsterminal im Wirtschaftsraum

- Prozessstruktur: Vorlauf à Umschlag à Hauptlauf ggf. Nachlauf (mehrere Werkteile)

- Sendungsstruktur: In der Regel Stückgut, Sammelgut (Gewicht >32 kg <=2,5 t) und Teilladungen (Gewicht >2,5 t oder <11 Lademeter)

Direktrelation (DR):

Punkt-zu-Punkt-Verkehr:

- ohne Umschlag

- Prozessstruktur: Hauptlauf

- Sendungsstruktur: Komplettladungen (>11 Lademeter bzw. Gewichtsrestriktionen)

Milkrun (MR):

Einbindung verschiedener Ladestellen (Volumenfix) auf einer definierten Transportroute.

Anwendungsformen:

- ohne Umschlag (Unterform von DR)

- mit Umschlag (Unterform von GS)

- Prozessstruktur: Vorlauf ggf. Umschlag, Hauptlauf

- Sendungsstruktur: Teilladungen werden im Milkrun zu Komplettladungen gebündelt

Anmerkung: Milkruns erfordern eine hohe Prozessstabilität, um einen hohen Auslastungsgrad der Fahrzeuge zu gewährleisten.

Hinweis: Auf Grund der heterogenen Belieferungssituationen (OEM, 1tier, ntier) sind hier keine eineindeutigen Begriffsdefinitionen möglich. Ausdrücklich ausgenommen sind Spezialtransporte (z.B. Silo, Tank, Anlagen) sowie KEP (KurierExpressPaketdienste)

Page 40: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 40 von 42

Copyright: VDA

4.2.2 Matrix Standardbelieferungsformen / Standardtransportformen

Die nachfolgende Matrix zeigt sinnvolle Kombinationen zwischen Belieferungs- und Transportformen.

4.2.3 Schematische Darstellung Transportformen (vereinfacht)

GS

MR

DR

Transport - form

X

X

(X)

X

(X) X X

Lager

n - stufig 1 - stufig (LLZ) 1x tgl. n x tgl.

X

X X

JIT JI

S Transport

form

X

X

(X)

X

(X) X X

Lager

n - stufig 1-stufig 1 x tgl. n x tgl.

X

X X

JIT JIS

GS = Gebietsspedition

DR = Direktrelation

MR = Milkrun

X = Vorzugsvarianten

(X) = ggf. möglich

= DR in allen SBF möglich = m

mögliche Transport formen der SBF

(X) (X)

Hauptlauf

Nachlauf

Direktrelation (o. Umschlag)

Gebietsspedition (mit Umschlag; stern-bzw. ringförmig)

Milkrun (ohne Umschlag)

LFT

LFT

LFT

LFT

LFT

LFTLFT

LFT

Wirtschaftsraum des Gebietsspediteurs *

LFT

LFT

LFT

LFT

LFT

HUB

* Ein Gebietsspediteur kann auf weitere Frachtführer zurückgreifen oder im Selbsteintritt fahren

LFT

LFT

LFT

HUB

HUB

OEMGültig für:• Palettierbares (Serien-) Material• Keine Anlagen/Investitionsgüter• Keine KEPs

OEM

OEM

OEM„gebietsübergreifender

Milkrun“

Hauptlauf

Nachlauf

Direktrelation (o. Umschlag)

Gebietsspedition (mit Umschlag; stern-bzw. ringförmig)

Milkrun (ohne Umschlag)

LFTLFT

LFTLFT

LFTLFT

LFTLFT

LFTLFT

LFTLFTLFTLFT

LFTLFT

Wirtschaftsraum des Gebietsspediteurs *

LFTLFT

LFTLFT

LFTLFT

LFTLFT

LFTLFT

HUB

* Ein Gebietsspediteur kann auf weitere Frachtführer zurückgreifen oder im Selbsteintritt fahren

LFTLFT

LFTLFT

LFTLFT

HUBHUB

HUBHUB

OEMOEMGültig für:• Palettierbares (Serien-) Material• Keine Anlagen/Investitionsgüter• Keine KEPs

OEMOEM

OEMOEM

OEMOEM„gebietsübergreifender

Milkrun“

Standardbelieferungsform

Page 41: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 41 von 42

Copyright: VDA

GS MR DR

TFZ

GS MR DR

4.2.4 Entscheidungsbaum Transportformen Zuordnung

Kriterien für die Transportformen Zuordnung

1. Lieferhäufigkeit: Lieferrhythmus des Lieferanten

2. Ladungsstruktur: Platzbedarf , Gewicht auf LKW, Sperrigkeit

3. Produktionsstandort des Lieferanten im Hinblick auf ihre räumliche Routenbildungsfähigkeit

4. Stabilität des Transportvolumens: Planbarkeit des Transportvolumens je Zeiteinheit

5. Kombinierbarkeit der Volumina: Störungsfreie, kontinuierliche Zusammenfassung von Teil- zu Komplettladungen

Achtung: Zollaspekte könnten zusätzliche Restriktionen verursachen

LieferhäufigkeitLieferhäufigkeit unregelmäßigunregelmäßigregelmäßigregelmäßig

TeilladungTeilladung StückgutStückgutKomplettladungKomplettladung

LadungsstrukturLadungsstruktur

LieferantenLieferanten--standortestandorte

Stabilität des Stabilität des TransportvolumensTransportvolumens

DRDR MRMR GSGS

1

2

3

LieferantLieferant

DRDR

KomplettladungKomplettladung

Kombinierbarkeit Kombinierbarkeit der Voluminader Volumina

NeinNein

JaJa

JaJa

NeinNein

4

5

am Bsp. LLZ

Routenbildung +Routenbildung + Routenbildung Routenbildung --

Page 42: VDA 5010 - Verband der Automobilindustrie e. V. - VDA · Die Unternehmen in der Automobilindustrie werden von einer Vielzahl von Lieferanten beliefert. Über standardisierte Prozesse

VDA-Empfehlung 5010 Version 1.0, September 2008 Seite 42 von 42

Copyright: VDA

5 Ausblick - Interkontinentale Lieferbeziehungen

Die in dieser Empfehlung beschriebenen Belieferungsformen beziehen sich im Wesentlichen auf europäische Prozessketten. Im Rahmen eines zunehmenden Global Sourcings in Emerging Markets wird die robuste und regional verträgliche Adaption auf die jeweiligen Beschaffungsmärkte erforderlich.

Bei einer Weiterentwicklung sind unter anderem

- Zoll- und steuerrechtlichen Vorschriften

- Verkehrsträgerkonzepte (Schiene, Luft, See)

- Dienstleisterkonzepte

zu beachten.

Die vorliegende Empfehlung kann hierzu erste Hilfestellungen bieten.