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Zeitschrift ffir Untersuchung der Lebensmittel Heft 6. Dezember 1938. 76. Band. i Vereinfachte Bestimmung des Unverseifbaren und seiner Bestandteile in Speisefetten. Von Prof. Dr. J. GroBfeld. Mitteilung aus der PreuBisehen Landesanstalt fiir Lebensmittel-, Arzneimittel.. und gerichtliehe Chemie in Berlin-Charlottenburg. Unsere Speisefette enthalten nur kleine Mengen an unverseifbaren Stoffen, die aber naeh der anderen Seite bin fiir die Untersuchung und Beurteilung der Fette yon .grSBLer Bedeutung sind. So sei auf die bekannte UnLerscheidung der Tier- und Pflanzen.- :fetLe auf Grund der l~hytosterinaeetatprobe nach B Smer hingewiesen. Abet aueh in anderer ttinsieht ist die Erkennung yon Menge und Art des Unverseifbaren wichtig geworden, so zum Naehweis yon MineralS1 und yon zum Genusse niehL geeigneten SeetierSlen, wie Pottwaltran und LeberSlen von gewissen ttaifiseharten (Squaliden), die naeh Tsujimoto 1 bis zu 90% aus dem Kohlenwasserstoff Squalen bestehen kSnnen. Dieses Squalen kommt als charakteristischer Bestandteil auch in Oliven51 ~ in sehr kleinen Mengen und ira Hefefett S in grS]eren Mengen vor und kann zur Erkennung yon OlivenS1 benutzt werden, wie wit in einer weiteren Mitteilung ~ zeigen werden. Woll- fett ist dureh hohen Gehalt an Sterinen gekennzeichnet. Mowrahfette 5 enthalten wieder Kohlenwasserstoffe in betr~ehtlichen Mengen. FeLt aus Kakaoabf~llen ist nach tt. Fincke 6 gegeniiber Kakaobutter durch kleine Mengen eines Kohlenwasserstoffe,,~ gekennzeichnet, die nach K. H. Bauer und L. Seber 7 die beste Grundlage fiir seinen Naehweis liefern. Zur Bestimmung des Unverseifbaren kennt man eine Anzahl Methoden, die alle :auf Entziehung desselben aus der aus dem zu priifenden Fett hergestellten Seife b% ruben. Meistens wird das Unverseifbare aus der w~sserig-alkoholisehen SeifenlSsung durch J~ther oder Petrol~ther ausgeschiiLtelt. Hierbei treLen leicht Schwierigkeiten ein, einerseits durch Emulsionsbildung, wenn die SeifenlSsung eine zu geringe Konzentration an Alkohol besitzt, andererseits aber besitzt auch die Seifenl6sung ein betr~chtliche~ LSsungsverm6gen ftir BestandLeile des Unverseifbaren, insbesondere fiir Sterine, um so mehr noeh, je h6her die AlkoholkonzentraLion ist. Umgekehrt sind die Sterine nach 1 M. Tsujimoto, J. Ind. a. Engng. Chem. 8, 889 (1916); 12, 63, 73 (1920). 2 T. Thorbjanarson u. J.V. Drummond, Analyst 60, 23 (1935). a K. Ti~ufel, H. Thaler u. H. Schreyegg, diese Z. 72, 394 (1936). 4 j. Grol~feld u. tt. Timm, erscheint im n~ehsten Band dieser Z. 5 Vgl. P. Berg u. J. Angerhausen, diese Z. 27, 723; 28, 73 (1914). s H. Fineke, Die Kakaobutter und ihre VerfMsehungen. Stuttgart 1929. : /~. ~. Bauer u. L. Seber, Fette u. Self, 45, 342 (]938). :Leb6nsmittel, Bd. 76. 33

Vereinfachte Bestimmung des Unverseifbaren und seiner Bestandteile in Speisefetten

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Z e i t s c h r i f t ffir

Untersuchung der Lebensmittel Heft 6. Dezember 1938. 76. Band.

i

Vereinfachte Bestimmung des Unverseifbaren und seiner Bestandteile in Speisefetten.

Von

Prof. Dr. J. GroBfeld.

Mittei lung aus der PreuBisehen Landesansta l t fiir Lebensmittel- , Arzneimittel.. und gerichtliehe Chemie in Berl in-Charlot tenburg.

Unsere Speisefette enthalten nur kleine Mengen an unverseifbaren Stoffen, die aber naeh der anderen Seite bin fiir die Untersuchung und Beurteilung der Fette yon .grSBLer Bedeutung sind. So sei auf die bekannte UnLerscheidung der Tier- und Pflanzen.- :fetLe auf Grund der l~hytosterinaeetatprobe nach B Smer hingewiesen. Abet aueh in anderer ttinsieht ist die Erkennung yon Menge und Art des Unverseifbaren wichtig geworden, so zum Naehweis yon MineralS1 und yon zum Genusse niehL geeigneten SeetierSlen, wie Pottwaltran und LeberSlen von gewissen ttaifiseharten (Squaliden), die naeh T s u j i m o t o 1 bis zu 90% aus dem Kohlenwasserstoff Squalen bestehen kSnnen. Dieses Squalen kommt als charakteristischer Bestandteil auch in Oliven51 ~ in sehr kleinen Mengen und ira Hefefett S in grS]eren Mengen vor und kann zur Erkennung yon OlivenS1 benutzt werden, wie wit in einer weiteren Mitteilung ~ zeigen werden. Woll- fett ist dureh hohen Gehalt an Sterinen gekennzeichnet. Mowrahfette 5 enthalten wieder Kohlenwasserstoffe in betr~ehtlichen Mengen. FeLt aus Kakaoabf~llen ist nach tt. F incke 6 gegeniiber Kakaobutter durch kleine Mengen eines Kohlenwasserstoffe,,~ gekennzeichnet, die nach K. H. Bauer und L. Seber 7 die beste Grundlage fiir seinen Naehweis liefern.

Zur Bestimmung des Unverseifbaren kennt man eine Anzahl Methoden, die alle :auf Entziehung desselben aus der aus dem zu priifenden Fett hergestellten Seife b% ruben. Meistens wird das Unverseifbare aus der w~sserig-alkoholisehen SeifenlSsung durch J~ther oder Petrol~ther ausgeschiiLtelt. Hierbei treLen leicht Schwierigkeiten ein, einerseits durch Emulsionsbildung, wenn die SeifenlSsung eine zu geringe Konzentration an Alkohol besitzt, andererseits aber besitzt auch die Seifenl6sung ein betr~chtliche~ LSsungsverm6gen ftir BestandLeile des Unverseifbaren, insbesondere fiir Sterine, um so mehr noeh, je h6her die AlkoholkonzentraLion ist. Umgekehrt sind die Sterine nach

1 M. Tsujimoto, J. Ind. a. Engng. Chem. 8, 889 (1916); 12, 63, 73 (1920). 2 T. Thorbjanarson u. J.V. Drummond, Analyst 60, 23 (1935). a K. Ti~ufel, H. Thaler u. H. Schreyegg, diese Z. 72, 394 (1936). 4 j. Grol~feld u. tt. Timm, erscheint im n~ehsten Band dieser Z. 5 Vgl. P. Berg u. J. Angerhausen, diese Z. 27, 723; 28, 73 (1914). s H. Fineke, Die Kakaobutter und ihre VerfMsehungen. Stuttgart 1929. : /~. ~. Bauer u. L. Seber, Fette u. Self, 45, 342 (]938).

: L e b 6 n s m i t t e l , B d . 76. 33

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[Zeitschr. f. Untersuchung 514 J. G r o n f e l d : [ der Lebensmittel.

Literaturangaben in Petrol~ther verh/iltnism/i$ig schwer 16slich, in Xther zwar leichter, doch gelingt es aueh hiermit erst nach wiederholter Ausschfittelung mit betr~ehtlichen Xthermengen das Unverseifbare der SeifenlSsung einigerma~en quanti~ativ zu entziehen. Vergleicht man die Angaben der Literatur fiber den Gehalt der Speisefette an Un- verseifbarem, so fallen die iiberaus gronen Schwankungen bei gleichen Fetten auf. Es bestehen bereehtigte Zweifel, ob diese Angaben zuverl~ssig sincI. Die umst~ndliche Methodik zur Bestimmung des Unverseifbaren nach bisherigen Methoden ist aueh tier Grund, weshalb die Prfifung darauf in der Lebensmitteluntersuehung weniger beliebt ist als andere, einfaehere Prfifungen.

Vor einiger Zeit habe ieh in Gemeinschaft mit K. H6ll 1 eine Methode angegeben, nach der es m6glieh ist, dutch einfaehe Versuchsanstellung, n~mlieh dutch Behandlung einerseits mit einer im Verh~ltnis zur Fettmenge kleinen, andererseits mit einer ver- h~ltnisms grSSeren Menge Petrol~ither, zwei Werte zu erhalten, aus denen sich dann dureh einfache Reehnung sowohl der Gehalt an Kohlenwasserstoffen und an Sterinen als auch entspreohend der Summe beider der GeM, it an Unverseifbarem berechnen l~nt. Die Methode fu{~t auf dem Befund, dal] die Seife unter den vorliegenden Bedingungen in Petrol~.ther praktiseh unl6slich ist, wogegen sieh darin Koh]enwasserstoffe zu 100%, Cholesterin je nach angewandter Menge Petrol~ther in ganz bestimmter Ausbeute 15sen. Diese Versuche wurden zun~ehst nur mit Schweinefett und Cholesterin ausgeffihrt. Es schien aber yon Wert, sie auf weitere Fette und auf andere Bestandteile des Unver- seifbaren auszudehnen, um so mSglicherweise zu einer allgemein anwendbaren einfaeh auszuffihrenden Methode zur Bestimmung des Unverseifbaren und seiner Bestandteile zu gelangen.

1. Versuehe mi t Choles te r in .

Zu diesen Versuchen dienten neben einer weiteren Probe Schweinefett CocosfetG Butterfett, gehs WalS1, Kakaofett, LeinS1, Erdnun61 und OlivenS1, also Fette und Ole mit ganz verschiedener Zusammensetzung der Fetts~uren. Die Fette wurden nun zun~chst ffir sieh allein untersucht, dann wurden kleine ~Iengen Cholesterin zu- gesetzt und die u wiederholt. Aus der Ausbeuteerh5hung dadureh lien sich nun bereehnen, ein wie groner Anteil des zugesetzten Cholesterins bei unserer Methode wiedergefunden wird.

Die Arbeitsweise stimmte mit der fffiher angegebenen fiberein. Nur bei dem Vet- such mit 2,5 g Fett und 200 ccm Petrol~ther wurde anfangs eine Vereinfachung ein- geffihrt. Naehdem besondere Proben ergeben hatten, dan die frfiher angewendete Reinignng der Petrol~therlSsung mit n/lo0-Kalilauge ohne Einflun auf das Ergebnis war, wurde sie jetzt weggelassen, und yon der L6sung wurden nach Stehen fiber Naeht direkt 100 ccm in den Destillationskolben pipettiert. Dafi]r wurden die Verd~mpfungs- rtickst~nde dutch Behandetn mit Wasser und Zusatz eines Tropfcns PhenolphthMein- 15sung auf etwaige Reste yon Seife gepriift.

Sp/itere Nachprfifungen (vgl. S. 524) haben irides ergeben, da~] die Aussehfittelung mit n/lo0-Kali- oder Natronlauge doch mit gr6nerer Sicherheit kleine Seifenreste aus der Petrol/~therl6sung entfernt, wobei es sieh um einige Milligramm, besonders bei fliissigen Fetten, handeln kann. Aus diesem Grunde empfiehlt es sich, diese Behandlung beizubehalten. Sie wurde daher in die folgende Arbeitsvorschrift mit aufgenommen. - -

1 j . GroSfeld u. K. H61t, diese Z. 76, 478 (1938).

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76. Band. ] B e s t i m m u n g des Unverse i fba ren in Speisefe t ten . 515 Dezcmber 1938./

Die folgenden Versuche wurden, soweit nicht besonders angegeben, noch ohne diese Behandlung ansgeftihrt.

Um den 16senden Einflug der Seife zu prtifen, wurde auch ein Versuch otme Fett nur mit Cholesterin vorgenommen. So wurden folgende Ergebnisse erhalten:

T a b e l l e 1.

Vel*- such ~ r .

1

2 3 4 5 6 7 8 9

10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20

21

Act des Fettes

: E i n w a a g e a n Unverseifbare Fraktion

Abzug in der fiir den

Fet~ Chole- gesamt abgcmes.' Sterin- sterin senen gehalt Rest

' LTsung des Fettcs

g g g g I g g

I. V e r s u c h e m i t 5 g F e t t u n d 5 0 c c m P e t r o l ~ t h e r .

o 5,0090 0 4,9959

0,1288 5,2304 5,0495 0,1~64 5,0243

0,0~32 5,1311 5,0167

0,1718 5,0024 0 5,0226

0,201695,0270 5,0263

0 , I ~ 2 7 5 , 0 1 1 0 5,0024

0 5,0099 5,0059 0,0~98 5,0040

0 5,0062 0,0831 5,0065 0,1244 5,0034 0,2421 5,0026

Schweineschmalz . . . 5,0090 ,, 4,9959 ,, 5,]016 ,, 4,8931

Cocosfet t 5,0243 ,, 5,0879

B u t t e r f e t t 5,0167 ,, 4,8306

WM61, gehi~rtet . . . . 5,0226 . . . . . . . . 4,8101

LeinS1 . . . . . . . . 5,0263 . . . . . . . . 4,8683

Er~,?f~51 . . . . . . 5,00245,0099

,, . 4,926i

Oli:?nT1 . . . . . . . 5,0062 5,0040

. . . . . . . 4,9234 K a k a o b u t t e r . . . . . 4,8790

,, . . . . . 4,8405

Ohne F e t t . . . . . .

I I . V e r s u c h e m i t 2 , 5 g F e t t u n d Schweineschmalz . . .

, ~ �9 . .

~, . . .

Cocosfet t . . . . . .

Bu t t e r f e t t . . . . . .

2,5076 2,5182 2,5107 2,5167 2,5886 2,5050 2,3509 2,5164

22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 OlivenSl . . . . . . . 41 . ,, . . . . .

4 2 K a k a o b u t t e r . . . . .

43 Ohne ~ e t t . . . . . .

. . . . . . . . . 2,4694 Wals1, geha r t e t . . . . 2,5030

. . . . . . . . 2,5397 ,, . . . . 2,3883

LeinT1 . . . . . . . . 2,5175

0 2,5076 0 2,5182

0,0410 2,5517 0,0723 2,5890 0,0789 2,6675

0 2,5950 0,1725 2,5234

0 2,5164 0,0897 2,5581

0 2,5030 0 2,5397

0,1338 2,5221 0 2,5175

,, . . . . . . . . 2,4405 , , . . . . . . . . 2,5905 . . . . . . . . . . . 2,3806

ErdnuBS1 . . . . . . 2,5000 . . . . . . 2,3692

0,0808 2,5213 0 2,5905

0,1566 2,5372 0 2,5900

0,1588 2,5280 2,5160 0 2,5160 2,3193 0,20t0 2,5203 2,4123 0,1072 2,5195

0,0045 - - - - 0,0049 0,0216 0 , ~ 4 8 0,0168 0,0277 ] 0,0046 0,0231 0,0025 0,0131 0,0025 0,0106 0,0040 - - 0,0040 0,0321 0,0039 0,0282 0,0068 - - - - 0,0390 0,0065 0,0325 0,0140 - - - - 0,0342 0,0136 0,0206 0,0066 - - - - 0,0058 - - - - 0,0193 0,0061 0,0131 0,0251 - - - - 0,0262 0,0375 0,0252 0,0123 0,0217 0,0044 0,0173 0,0396 0,0044 0,0352

- - 0,0795 200 ecru P e ~ r o l / ~ t h e r .

0,0063 ~06 - - 0,0064 0,0231 ~ O, 3 0,0168 0,0368 10,0063 0,0305 0,0402 F0,0065 0,0337 0,0034 0,0802 0,0032 o, 77o 0,0080 0,0437 0,0-079 0 , ~ 5 8 0,0103 - - - - 0,0109 o,o64o o, o3 o, 37 0,0132 0,0470 0,d29 0, 41 0,0138 0 , 0 7 7 8 0 , ~ - 2 5 0 , ~ 5 3 0,0059 0,0736 0,0056 0 , ~ 8 0

0,0152 - - 0,~-77 0,0917 0,0140 0,0423 0,0505 0,0082

0,0390 O,0390

Gel6ste Menge Cholesterin

g %

o, 93 0,0404 26

0,0185 43

0,0493 2 9

0,0572 26

0,0361 25

0,0231 29

0,0216 26 0,0303 24 0,0616 26

0,1600 98

0 , 0 3 0 7 / 75 0,0558 l 77 0,0617 ~ 78

o, 57 7-;

0, 85 0,0 25 78 0,1198 77

o, 48 7; o,i 25 7-/ 0,0776 72

0,0780 98

33*

Page 4: Vereinfachte Bestimmung des Unverseifbaren und seiner Bestandteile in Speisefetten

[Zeitschr. f. Untersuchung 516 J. G r o B f e l d : [ der Lebensmit te l .

Aus der Tabelle lassen sich folgende Schliisse ziehen: 1. Bei den Versuchen oh~e Fettzusatz wird praktisch alles zugefiigte Cholesterin

zurfickgefunden. Die Ausbeutezahlen betragen in beiden Fgllen 98%. Bei den u suchen mit Fettzusatz is~ die Ausbeute betrgehtlich vermiadert; dies beweist, dab es die Seife ist, die das Cholesterin in der Alkohotschicht zuriiekhglt, nieht etwa der Alkohol. Eine wgsserig-alkoholische SeifenlSsnng besitzt also gegeniiber Cholesterin eine neck hShere LSsefghigkeit als Petrol~ther. Dies ist der Grund, weshalb eine quantitative Ausschiittelung des Unverseifbaren aus Seifen so schwierig ist.

2. Bei den Versuehen mit verschiedenen Mengen Petrotgther linden wir die Aus- beute bei Erweiterung des gerhgltnisses g Fett : ecru Petrolgther yon 1 : 10 auf 1 : 80 so betrgehtlich gesteigert, dab darauf in Bestgtigung der friiheren Versuche eine Be- reehnung anfgebaut werden kann.

3. Die Ausbeutezahlen liegen fiir Schweineschmalz, Butterfett, gehgrtetes Wal(~l, Kakaobutter, LeinS1, ErdnuBS1 und OlivenSl in nahezu der gleichen GrSBenordnung, wie sie aueh friiher yon uns gefunden wurde, wobei zu beriicksiehtigen ist, dab auf die Bereehnung dieser Ausbeutezahlen kleine W/igungsfehler starken EinfluB ausiiben. Man wird sieh also damit begniigea miissen, nut die GrSBenordnung der Ausbeute, nieht die einzelne Zahl als unbedingt zuverlgssig anzusehen. Andererseits sind abet diese Streuungen aueh fiir die welter zu entwickelnden Bereehnungsformeln nut yon geringem EinfluB. Eine Ausnahme bildet Coeosfett, bei dem die Cholesterinausbeute betrgehtlich hSher ist. Offenbar besitzen Coeosfettseifen in geringerem MaBe die F/ihig- keit, Cholesterin zu 15sen, das dadureh dann in grSBerer Menge in den Petrolgther geht.

Die vorstehenden Versuehe beziehen sieh zun/ichst auf k le ine Gehalte an Chole- sterin, wie sie in gew5hnliehen Speisefettert gefunden werden. Bei grSBeren Sterin- gehalten, z. B. in Wo]lfett, ist noeh zu untersuchen, inwieweit durch die Verringerung des restlichen Fettes bzw. der daraus entstehenden Seife die Ausbeuteverhgltnisse ver- sehoben werden (vgl. S. 528). Weiterhin kann dieser Fall aueh dureh grSBere Gehalte an Xohlenwasserstoffen oder aliphatisehen Fettalkoholen eintreten. Die vorliegende Arbeit soil sich zungehst nut mit den kleinen Steringehalten befassea, etwa bis zur HShe von 5% des Fettes.

2. u mi t P h y t o s t e r i n .

Um zu priifen, ob Phytosterin sich bei unserem Yerfahren ghnlich verhglt, wurden unter Verwendung der gleiehen Fettproben Versnehe ansgefiihrt, die folgendes Ergebnis hatten (Tab. 2).

Hiernaeh verhglt sieh Phytosterin praktiseh genan so wie Cholesterin, ebenso reines Sitosterin. Aueh bei diesen Versuehen fiillt Cocosfett ans des iibrigen GrSBenordnnng heraus. Alle iibrigen nntersuehten Fette zeigen nahezu gleiehe Ausbeutezahlen. Phyto- sterin allein ohne Fett wird wieder fast quantitativ zuriickgefunden.

3. A n s a r b e i t u n g e iner A r b e i t s v o r s e h r i f t zur B e s t i m m n n g k le ine r Mengen S te r ine und K o h l e n w a s s e r s t o f f e .

In der vorigen Mitteilnng 1 wurden far die Bestimmnng kleiner Mengen Cholesterin i• Sehweinefett neben Paraffin Berechnungsformeln angegeben. Naeh den nun vor- liegenden Befunden wgren diese Formeln ohne grSBeren Fehler aueh auf die jetzt unter-

1 j . Grol~ield u. X. H(ill, diese Z. 76, 478 (1938).

Page 5: Vereinfachte Bestimmung des Unverseifbaren und seiner Bestandteile in Speisefetten

76. Band. �9 Bestimmung des Unverseifbaren in Speisefetten. 517 Dezember 1938.J

Tabe l le 2.

V6IY- such Nr.

1 2 3 4 5 6 7

8 9

10 11 12

13

14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24

25 26

Art des Fettes

Schweinefett . . . . . 4,8600 . . . . . . . 4,6470

Cocosfett . . . . . . Butterfett . . . . . . Waltran, geh/~rtet .

Lein61 . . . . . . . . ErdnuB61 . . . . . . Oliven61 . . . . . . . Kakaobutter . . . . .

Olme Fett* . . . . .

Einwaage an Unverscifbare Fraktion

Abzug in der fiir den

Fett Phyto- abgemes- Sterin- stcriu gesamt senen gehalt 1%est LSsung des

Fettes g g g g g g

L Versuche mib 2,5g F e t t u n d 50 ccm Pe t ro l~ the r . 0,1470 5,0070 0,0247 0,0059 0,3750 5,0220 0,0549 0,0055

4,9032 0,1032 5,0064 0,0201 0,0046 4,8790 0,2843 5,0033 0,0481 0,0046 4,9693 0,0449 5,0142 0,0140 0,0025 5,0279 0,0639 5,0918 0,0143 0,0040 5,2291 0,0822 5,3113 0,0184 0,0071 4,9535 0,0448 4,9983 0,0198 0,0139 4,9964 0,0534 5,0498 0,0140 0,0062 5,0791 0,0498 5,1289 0,0334 0,0260 4,9026 0,1029 4,9026 0,0184 0,0044 4,8655 0,1383 5,0038 0,0236 0,0044

0,1177 0,1177 0,0576

II. Versuche mi t 2,5 g l~ett und 200 ccm Pet ro l / i ther . Schweinefett . . . . . 2,4102 ]

. . . . . . . 2,3119 !

Cocosfett . . . . . . . Butterfett . . . . . Waltran, gehartet . . Lein61 . . . . . . . . Erdnug61 . . . . . . Oliven61 . . . . . . . Kakaobutter . . . . .

Ohne Fett . . . . . . *

2,4637 2,5099 2,3985 2,4501 2,3634 2,5161 2,4254 2,4137 2,3808

0,0952 2,5054 0,043 0,2066 2,5185 1 0,086 0,0514 2,5151 ] 0,025 0,1410 2,6509 ] 0,060 0,1083 2,5068 ] 0,051 0,0558 2,5059 ] 0,029 0,14'91 2,5035 ] 0,066 0,1079 2,6240 ]0,058 0,0969 2,5223 ] 0,045 0,0889 2,5026 ]0,051 0,1381 2,5189 | 0,061

0,0937 0,0937 ll0,~ ~ 0,0622 0,0622 / 0,032

Besondere Versuchsreihe mit Sitosterin.

GelSste 1VIenge 2hytosterin

g %

0,0188 0,0330 23 0,0494 0,0869 2 3 0,0155 0,0272 26 0,0435 0,0766 2 7 0,0115 0,0201 45 0,0103 0,0180 28 0,0113 0,0198 24 0,0059 0,0103 23 0,0078 0,0136 26 0,0074 0,0130 26 0,0140 0,0245 24 0,0192 0,0336 24

/01115 98

0,0060 0,0370 0,0058 0,0806 0,0062 0,0197 0,0063 0,0537 0,0033 0,0485 0,0078 0,0219 0,0101 0,0566 0,0134 0,0453 0,0057 0,0393 0,0146 0,0365 0,0081 0,0531

0,9456 0,0321

0,0679 71 0,1478 72 0,0361 70 0,0984 70 0,0889 82 0,0402 72 0,1038 74 0,0831 77 0,0721 75 0,0670 75 0,0974 71

0,0912 98 0,0642 1(103)

suchten Fette und auf Phytosterin start Cholesterin anwendbar, jedoch mit Ausnahme von Cocosfett, das sich quant i ta t iv abweichend verh~lt. Auch far dieses Fe t t wirdl

man irides auf gleicher Grundlage eine Berechnungsformel aufs~ellen kSnnen; nu t sind dann die einzusetzenden Zahleawerte andere. Wenn es in Zukunft mSglich sein sollte, die Versuchsgenauigkeit zu steigern, dtirfte das Ergebnis sein, dai3 dann ftir die einzelnen Fet tar tea ganz bestimmte Konstanten einzusetzen w~ren.

Es schien daher ntitzlich zu sein, die Berechnungsformeln zun/ichst einmal in a11.- gemeiner Form abzuleiten:

Far diese Ausrechnung ffihren wit folgende Benennungen ein: m = prozentuale Ausbeute an Sterin bei Versuch A mit 5 g Fett und 50 ccm Petroli~ther, n = prozentuale Ausbeute an Sterin bei Versuch B m i t 2,5 g Fett und 200 ecru Petroli~ther.

Beide Gr68en sind dutch besonderen Versuch, wie in den vorhergehenden Abschnitten gezeigt ist, mit dem zu prfifenden Fett bzw, mit der Fettart zu ermittein. p = n a c h Versuch A erhaltene Fraktion des Unverseifbaren in Prozent des Fettes, q = n a c h Versuch B erhaltene Fraktion des Unverseifbaren in Prozent des Fettes, x = Gehal~ des Fettes in Prozent an Kohlenwasserstoffen, y = Gehalt des Fettes in Prozent an Sterin.

Page 6: Vereinfachte Bestimmung des Unverseifbaren und seiner Bestandteile in Speisefetten

~Zeitsehr. f, Un~ersuchung 518 J. Gro l~f el d : [ der Lebensmittel.

Diesen VerhMtnissen entsprechen die beiden Gleiehungen

~b n x + ~ y = p , X + l ~ y = q.

Durch Aufl6sung dieser beiden Gleichungen erhalten wir:

Kohlenwasserstoffe: x = p (q -- p), (1) n - - m

Sterine: y = 100 q -- p , (2) n - - m

q (100 -- m) -- p (100 -- n) Unverseifbares: x + y = (3)

~ - - m

Wenn nun ein Fett keine Kohlenwasserstoffe enth~lt, nimmt Gleichung (1) folgende Form an:

i x = p - - - - (q-- p) = 0,

n - - m

m p = _ _ ( q - p ) ,

n - - m m

P = ~ q .

Wird also p gleich oder kleiner als m - - q gefunden, so sind KohlenwasserstoHe nieht nach- n

weisbar. Um dies direkt an den gewogenen Mengen zu erkennen, ffihren wir, da p und q nach S. 521 und 523 durch Malnehmung der gewogenen Mengen mit dem Faktor 35,0 bzw. 73,4 entstanden sind, die gewogenen Mengen selbst als

P q Pl = 35,0' ql ~ 73,4

ein. Dann wird: m

35,0 Pl = - - " 73,4 ql, n

m Pl = 2,10 �9 - - ql �9 (4)

n

Nur dann also, wenn die Auswaage beim Versuch mit 5 g Fet t und 50 ccm Petrol-

~ther grSJ]er ist als das 2,10 �9 ~m fache der Auswaage mit 2,5 g Fet t und 200 ccm Petrol-

s sind Kohlenwasserstoffe nachgewiesen, ira anderen Falle nicht. Diese Feststellung benutzen wit zur Vereinfachung der Berechnung.

Nun bereehnen wir aus den in den vorigen Abschnitten beschriebenen Versuchen gefundenen Werten fiir m u n d n die Mittelwerte, abet zuni~chst unter Weglassung yon Cocosfett. So l inden wir ftir

Angaben: _1 Cholesterin _[ Phytosterin

~e~hode: A B A B

Zahl der Versuche . . . . . . . . 1 9 10 I 11 10 Mittlere Ausbeutezahlen . . . . . . 27 % 75 % ~5 % 73 %

Mit Phytosterin ist also die Ausbeute etwas geringer als mit Cholesterin. Doch ist dieser Unterschied, bezogen auf die Streuungen der gefundenen Ausbeutezahlen, yon vernachls GrS]enordnung, die anch fiir die Berechnnng der in Speisefet~en vorkommenden kleinen Mengen Sterin nicht ins Gewicht f~llt. Auch die Abweichung des Wertes B yon dem friiher an Sehweinefett gefundenen (78%) ist unwesentlieh, der friihere Weft A st immt mit dem jetzt erhaltenen iiberein.

Page 7: Vereinfachte Bestimmung des Unverseifbaren und seiner Bestandteile in Speisefetten

76. Band, ] Bes~immung des Unverseifbaren in Speisefetten. 519 Dezember 1938.J

Da sich Cholesterin und Phytos te r i a also nahezu gleieh verhalten, erscheint es zul/~ssig, aus beidea Versuchsreihen die gemeinsamen Mittelwerte einzufiihren, die dana

flir A und B betragen m = 2 6 , n = 7 4 .

Setzen wir diese Werte in unsere Gleichungen ein, so finden wir

n - - m = 48, m - - 0,54, 2,10.--m = 0,737. % - - 7 7 b

Kohlenwasserstoffe: x --~ p - - 0,54 (q - - p) - - 1,54 p - - 0,54 q , (1~) Sterine: y ---- 2,08 (q - - p ) , (2~) Unverseifbares: x -[- y = 1,54 q - - 0,54 p . (3a)

Betrachten wir zun~chst wieder den Fall, dal~ x = 0 sei, da]3 Kohlenwasserstoffe nicht vorhanden seien. Dann wird also Gleichung (la) zu

x = 1 , 5 4 p - - 0 , 5 4 q = 0 , 1,54 ~ = 0,54 q~

p ~ 0,35 q.

Unmittelbar auf die gewogenen Mengen bezogen erhalten wir aus Gleichung (4):

m = 2,10 - - ql, (~L)

n

in unserem Fall: 26

= 2,10 74 q1

= 0,737 ql �9 (4~)

Wenn also bei dem Versuch A nicht mehr Unverseifbares gewogen wird dis das 0,737fache yon Versuch B, sind Kohlenwasserstoffe nich~ nachgewiesen.

In diesem Falle k6nnen wir das Gesamtunverseifbare dann in einfaehster Weise durch

Malnehmen mit den Ausbeutezahlen 100 oder 100 berechnen. Von diesen beiden Faktoren m n

ist--100 als der kleinere vorzuziehen. Ftir n ~-- 74 wird er zu n

100 100 n 74 1,35

oder bezogen auf die Auswaage selbst zu 100 7~-" 73,4 = 99,2.

Wean wit also die nach Versuch B erhaltene Menge des Unverseifbaren mit 99,2 multiplizieren, entsprieht in uaserem Falle das Ergebnis dem Gehalt des Fet tes an Sterinen oder an Gesamtunverseifbarem, vorausgesetz~ natiirlich, dal~ das Unverseif- bare keine w~gbare Menge Seife mehr enth~lt.

In der Tab. 4 S. 522 siad den naeh Versueh B erhaltenen W~igungsriiekst~inden in Mill igramm die zugehSrigen H6ehstwerte nach Versneh A beigefiig~ and in der darauf- folgenden Spa]re der zugehSrige Gehalt des Fet tes an Unverseifbarem enthalten. Wird nach A mehr gefunden, als den Tabellenwerten entsprieht, so sind, wieder vorausgesetz~, dab auch bei A alle Seifenreste entfernt sind, Kohleawassers~offe vorhanden, und die Ausreehnnng mug naeh den Gleichungen ( la ) , (2a) and (3a) erfo]gen.

Mit diesen Gleichungen kSnnen wir nun ads den gefundenen Gr6~en q nnd p bei den genannten Fe t t en das Unverseifbare und seine Bestandteile, Kohlenwasserstoffe and Sterine, einzeln und zusammen, berechnen.

Page 8: Vereinfachte Bestimmung des Unverseifbaren und seiner Bestandteile in Speisefetten

IZeitsehr. f. Untersuchung. 520 J . G r o g f e l d : i tier Lebensmittel.

Alle drei Gleichungen stel len l ineare F u n k t i o n e a dar. I m Versueh wird na tu r -

g e m , S q immer grSger gefunden werden als p, aul~er im Fal le re iner Kohlenwassers to f f

ohne Ster in vor l ieg t ; dann werden q und p gleieh ausfallen. Dieser Fa l l t r i t t abe t bei

nati~rliehen Speisefet ten n ieh t ein, well diese stets kleine Mengen Ster ine entha! ten .

Fiir C o e o s f e ~ t berechnen sich aus unseren Versuchen mit Cholesterin nnd Phytoster ia folgende Mittelwerte:

m = 44, n = 82,

n - - m = 38, m -- 1,16, 2 , 1 0 m = 1,126. % - - m ' f b

Kohlenwasserstoffe: x = p -- 1,16 (q -- 19) = 2,16 p -- 1,16 q , (lb). Sterine: y = 2,63 (q - - p ) , (2b) Unverseifbares: x + y = 1,47 q - 0,47 p . (3b~

Ftir x = 0 bei Abwesenheit yon Kohlenwasserstoffen wird

x = p - - 1,16 ( q - - p) = 0 , p = 1 ,16 (q - p ) ,

p = 0,537 q, '~

oder bezogen auf die gewogenen Mengen

Pl = 1,13 ql .

Erst wenn Pl grS~er als 1,13 ql wird, sind Kohlenwasserstoffe nachgewiesen. Im andem Falle berechnet man die Sterine bzw. das Gesamttmverseifbare aus q mit dem Faktor

100 100 - - - - 1,22,

n 82 oder aus ql mit dem Faktor :

1,22 �9 73,4 = 89,5.

Wie in fo lgendem gezeigt wird, sind die im vor s t ehenden entwiekel ten Forme]r~

fiir die ]?raktische F e t t u n t e r s u c h u n g brauchbar , w e a n es auch n ieh t ausgesehlossen er-

scheint , da~, wie erw~hnt , durch wei tere Veffe inerung der Ausf i ihrung der Methode

fiir die e inzelnen F e t t e noch genauere, sicherere K o n s t a n t e n gefunden werden kSnnen .

D a n n wird m a n fl i t jede F e t t a r t besondere Zahlenwer te l inden und danaeh die en t -

spreehenden Gleichungen durch E inse tzung in die a] lgemeinen Grundgle ichungen (1),

(2) nnd (3) erhal ten.

Es ist anzunehmen, dag die Konstanten m u n d n miteinander in bestimmter Beziehung stehen. Je grSger m gefunden wird, um so grSger wird auch n sein. Versuche, diese Beziehung rechnerisch auf Grund des Verteilungsgesetzes beim Ausschiittein zweier Fliissigkeiten mit- einander zu finden, ffihrten zu keinem Ergebnis, well die Konstante k bei Yersuch A und Ver- such B offenbar versehieden ist. Ffir eine direkte Ab]esung aus den Versuchswerten ist die Streuung derselben noeh zu groG, und ftir eine Anwendung der Grogzahlforschung, insbesondere der Korrel~tionsmethode, ist das Versuchsmaterial noch zu gering. Vielleieht kaml, wie gesagt, auch die Versuchsgenauigkeit noch verbessert werden. Die LOsung dieser Aufgaben mug weiteren Untersuchungen iiberlassen bleiben. Der praktische Vortefl best~nde darin, dag man dann nur mehr e i n e GrSge, z. B. m , durch Versueh zu ermittein brauchte, um damit daim auch die Zahl n zu erhalten. FOx unsere praktischen Zweeke gentigt es zun~ehst, mit den gefundenen mittleren Zahlen fiir m ~nd n zu arbeiten.

Die in Frage kommenden Abweichungen sind nur klein, wie folgende Tab. 3 erkennen li~$t. Bei dieser Tabelle ist angenommen, dag in einem Fet t naeh Versuch A 1,00%, naeh Ver-

such B 2,00% an Unverseifbarem gefunden worden seien. Dann w~re also

p = l , 0 0 , q = 2 , 0 0 , q - - p = l , 0 0 .

Wir ersehen aus diesen Zahlen, dal~ F o r m e l 1, 3, 4 und auch noch 5 fiir den Ge-

hair an Kohleztwasserstoffen und Ster inen innerhalb der Fehlergrenze i ibere ins t immende

Page 9: Vereinfachte Bestimmung des Unverseifbaren und seiner Bestandteile in Speisefetten

76. Band . ] Bes~immung des Unverseifbaren in Speisefetten. 521 Dezember 1938.J

Tabelle 3. V e r g l e i c h v e r s c h i e d e n e r B e r e c h n u n g s f o r m e l n ff i r p ~ 1,00, q = 2,00.

I Oeiundene Wer te ffir : Lfd. lqr. A r t der Berechnungsformel Formel

~t

!

Allgemeine Formel fiir Sloeisefette [ 26 Formel f/Jr Cocosfett . . . . . [ 44 Formel fiir Cholesterin . . . . . 27 Formel ftir Phytosterin . . . . . 25 Frfihere Formel f f i r Cholcsterin ]

und Schweinefet~ I 27

Kons :an t e

74 82 75 73

78

Kohlen- ] wasserstoffe Sterine "

% %

0,46 2 , 0 8 0,16 2,63 0,44 2,08 0,38 2,08

0,47 1,96

Unversei:i- bares %

2,54 2,47 2,52 2,56

2,43

Ergebnisse liefern. Dagegen finde~ m a n nach der Cocosfet t formel wesent l ich weniger

Kohlenwassers tof fe und mehr Sterine, an Gesamtunverse i fba rem aber zuf~ll igerweise

wieder nahezu den gleichen W e f t wie nach der anderen Formel . Bei dieser Gegeniibe:c-

s~ellung Jst zu beachten , dab es sich bei d iesem Vergleich berei ts u m ziemlich hohe

Gehal te handel t , wie sic in Sl0eise~etten sel ten vo rkommen . Bei k le ineren Gehal ten

werden auch die Unterschiede en tsprechend geringer gefunden.

A r b e i t s v o r s c h r i f t e n .

V e r s u c h A. 5,00 g des Speisefettes oder SpeiseSles werden in einer 100 ccm-Stebflasche aus Jenaer Glas yon hoher Form (Abb. 1) mit 20 corn 95 proz. Alkohol und 3 ecru 47proz. Kal f lauge 5 Minu~en ~ lang am 1R, iickflui]ktihler verseif~. Nach ErkMten auf etwa 30---40 ~ (tIandw/~rme) 16st man die Scifenmischung in genau 50 ccm voll- stgndig r/ickstandfrei bei 60--70 o siedendem Petrolgther (S c h e r in g - K a h 1 - b a u m 0568) 3, verschlieBt, m i~ einem Bunastopfen und schwenkt einige Male urn. Bei stearinsgurereichen Fet ten t r i t t bei zu weitgehendem Abkiihlen Ausscheidung yon erstarr~er Seife ein. Diese bringt man durch kurzes Erw~rmen am Riickflul~ wieder in L6sung. Nun versetz t man unter Ab- nehmen des S~opfens mit 20 ecru Wasser, versehlie~t wieder und schwenkt etwa 30ram urn, wodurch die Seife aus der Petrol~therl6sung in die untere Schicht geht. Ein starkes Schfitteln ist unn6tig. Man 1/~Bt zur restlosen Abscheidung dcr Seife bis zum folgenden Tage stehen und entnimmt dann durch Druckpipettierung, wie aus der Abbildung zu erschen, 25 ccm Fett- 15sung, gibt diese in ein mit wenigen Bimssteink6rnchen beschicktes, trockenes und gewogenes 100 cem-Erlenmeyerk61bchen, destilliert den Petrol/~ther ~b und w/~g~ den Rtickstand nach ~instiindiger Trocknung / H "% bei 105 ~ Dieser Abdampfrfickstand real 35,0 liefert die Fraktion p des r ][ I Unverseifbaren in Prozent des Fettes.

V e r s u c h B. 2,50 g des gleichen Speisefettes oder Sloeisc61es werden in einer 300 ccm-Stehflasche aus Jenaer Glas yon gleicher Form wie bei A 3 mi~ 20 ccm 95proz. Alkohol und 1 ccm 47proz. KMilauge 5 Minuten lang am RiicldluBkiihler verseift. Nach Erkalten ~ui etwa 30--40 ~ (Hand- Abb. 1. Vorrichtung w~rme) 16st man die Seifenmischung in genau 200 ccm des wie bei Ver- zur Drnckpipettie, such A verwendeten Petrol~thers, verschlieBt mit cinem Bunastopfen Und rung nach J . GroB-

f e l d . bchandelt wie bei Versuch A weiter. Nur be~r~g~ bier die zuzusetzende

1 Ein langercs Verscifen (bis zu 15 Minuten) ist nur bei Gegenwart gr5Berer Mengen yon Unverseifbarem efforderlich. Ffir gew6hnliche Fet te genfigen 5 Minuten.

2 Der Pe~rol~hcr muB vSllig frei yon schwer siedenden Kohlenw&sserstoffen sein. ]~s empfiehlt sich d~her frisch bezogene Ware vorher durch Destillation zu reinigen. Durch Ab- destillieren im VersuCh wiedcrgewonnene 1Kengen k6nnen unmit~elbar welter verwendet werden.

z Ersatzweisr sind auch Stehkolbcn oder Erlenmeyerkolben (yon hoher Form) brauchbar.

Page 10: Vereinfachte Bestimmung des Unverseifbaren und seiner Bestandteile in Speisefetten

[Zeitschr. f. Untersuehung 522 J. G r o B f e l d : L der LebensmitteL

Tabelle4. Be rechnung des Unverse i fb~ren bzw. der Ster ine nach V e r s u c h B bei Abwesenhe i t yon Kohlenw~ssers to f fen .

:Fetteinwaage 2,5 g. Petrolgther 200 ccm. Verd~mpfte L6sung 100 ccm. Ffir m = 26, n = 74.

Wggungs- Wggungs- rfickstan4 nach Un- rfiekstand nach

A B (HSchst-

wert) mg mg

0,0 0,0 0,1 0,1 0,2 0,1 0,3 0,2 0,4 0,3 0,5 0,4 0,6 0,4 0,7 0,5 0,8 0,6 0,9 0,7

1,0 0,7 1,1 0,8 1,2 0,9 1,3 L0 1,4 1,0 1,5 1,I 1,6 1,2 1,7 1,3 1,8 1,3 1,9 1,4

~,0 1,5 2,1 1,5 2,2 1,6 2,3 1,7 2,4 1,8 2,5 1,8 2,6 1,9 2,7 2,0 2,8 2,1 2,9 2,1

3 , 0 [ 2,2 3,1 i 2,3 3,2 2,4 3,3 .2,4 3,4 2,5 3,5 2,6 3,6 2,7 3,7 2,7 3,8 2,8 3,9 2,9

4,0 2,9 4,1 3,0 4,2 3,1 4,3 3,2 4,4 3,2 4,5 3,3 4,6 3,4 4,7 3,5 4,8 3,5 4,9 3,6

verseif- bares S~erin)

%

0,00 0,01 0,02 0,03 0,04 0,05 0,06 0,07 0,08 0,09

0,10 0,11 0,12 0,13 0,14 0,15 0,16 0,17 0,18 0,19

0,20 0,21 0,22 0,23 0,24 0,25 0,26 0,27 0,28 0,29

0,30 0,31 0,32 0,33 0,34 0,35 0,36 0,37 0,38 0,39

A B (HSchst-

i weft) mg i mg

5,0 3,7 5 , 1 3,8 5,2 3,8 5,8 i 3,9 5 , 4 4,0 5,5 4,1 5,6 4,1 5,7 4,2 5,8 4,3 5,9 1 4,4

6,0 4,4 6,1 4,5 6,2 4,6 6,3 4,6 6,4 4,7 6,5 4,8 6,6 4,9 6,7 4,9 6,8 5,0 6,9 5,1

7,0 5,2 7,1 5,2 7,2 5,3 7,3 5,3 7,4 5,4 7,5 5,5 7,6 5,6 7 , 7 5,7 7,8 5,8 7,9 5,8

8,0 5,9 8,1 6,0 8,2 6,0 8,3 6,1 8,4 6,2 8,5 6,3 8,6 6,3 8,7 6,4 8,8 6,5 8,9 6,6

9,0 6,6 9,1 6,7 9,2 6,8 9,3 6,9 9,4 6,9 9,5 7,0 9,6 7,1 9,7 7,1 9,8 7,2 9,9 7,3

~n- verseif. bares

(Sterin)

%

0,50 0,51 0,52 0,53 0,54 0,55 0,56 0,57 0,58 9,59

0,60 0,61 0,62 0,62 0,63 0,64 0,65 0,66 .0,67 0,68

0,69 0,70 0,71 0,72 0,73 0,74 0,75 0,76 0,77 0,78

0,79 0,80 0,81 0,82 0,83 0,84 0,85 0,86 0,87 0,88

Wggungs- rtickstand naeh Un-

verseif A bares

B (HSchst- Sterin) wert)

mg mg %

10,0 7,4 0,99 1O,1 7,4 1,00 10,2 7,5 1,01 10,3 7,6 1,02 10,4 7,7 1,03 10,5 7,7 1,04 10,6 7,8 1,05 10,7 7,9 1,06 10,8 8,0 1,07 10,9 I 8,0 1,08

11,0 8,1 1,09 11,1 8,2 1,10 11,2 8,3 1,11 11,3 8,3 1,12 11,4 8,4 1,13 11,5 8,5 1,14 11,6 , 8,5 1,15 11,7 8,6 1,16 11,8 8,7 1,17 11,9 8,8 1,18

12,0 8,8 1,19 12,1 8,9 1,20 12,2 9,0 1,21 12,8 9,1 1,22 12,4 9,1 1,23 12,5 9,2 1,24 12,6 9,3 1,25 12,7 9,4 1,26 12,8 9,4 1,27 12,9 9,5 1,28

13,0 9,6 1,29 13,1 9,7 1,30 13,2 9,7 1,31 13,3 9,8 1,32 13,4 9,9 1,33 13,5 9,9 1,34 13,6 10,0 1,35 13,7 10,1 1,36 13,8 10,2 1,37 18,9 10,2 1,38

14,0 10,3 1.39 14,1 10,4 1~40 14,2 10,5 1,41 14,3 10,5 1,42 14,4 10,6 1,43 14,5 10,7 1,44 14,6 10,8 1,45 14,7 10,8 1,46 14,8 10,9 1,47 14,9 11,0 1,48

W~gungs- rfiekstand naeh Un-

verseif- [ A bares

]B I (H5chst- (8terin) F wert)

mg I mg % i

15,0 1i,1 1,49 15,1 11,1 1,50 15,2 11,2 1,51 15,3 11,3 1,52 15,4 11,4 1,53 15,5 11,4 1,54 15,6 11,5 1,55 15,7 11,6 1,56 15.8 11,6 1,57 15,9 11,7 1,58

16,0 11,8 1,59 16,1 11,9 1,69 16,2 11,9 1,61 16,3 12,0 1,62 16,4 12,1 1,63 16,5 12,2 1,64 16,6 12,2 1,65 16,7 12,3 1,66 16,8 12,3 1,67 16,9 12,4 1,68

17,0 12,5 1,69 17,1 12,6 1,70 17,2 12,7 1,71 17,8 12,8 1,72 17.4 12,8 1,73 17,5 12,9 1,74 17,6 13,0 1,75 17,7 13,0 1,76 17,8 13,1 1,77 17,9 13,2 1,78

18,0 13,3 1,79 18,1 13,3 1,80 18,2 13,4 1,81 18,3 13,5 1,82 18,4 13,6 1,83 18,5 13,6 1,84 18,6 13,7 1,85 18,7 13,8 1,85 18,8 13,9 1,86 18,9 13,9 1,87

19,0 14,0 1,88 19,1 14,1 1,89 19,2 14,1 1,90 19,3 14,2 1,91 19,4 14,3 1,92 19,5 14,4 1,93 19,6 14,5 1,94 19,7 14,5 1,95 19,8 14,6 1,96 19,9 14 7 1,97

Page 11: Vereinfachte Bestimmung des Unverseifbaren und seiner Bestandteile in Speisefetten

76. Band. ] Bestimmung des Unverseifbaren in Speisefetten. 523 :Dezember 1938.J

Wassermenge nicht 20 ecru, sondern 12,5 ccm. Aus der entstehenden Petrol/~therlTsung pipettiert man 150 ecru 1 in einen 200 cem-Erlenmeyerkolben mit Glasstopfen (Jodzahlkolben), gibt 20 ccm ~/100-Natron- oder Kalflauge zu, sehfittelt kr~ftig und l~$t fiber Nacht stehen. Dann ent- n immt man dureh Druckpipettierung genau 100 ccm, destillert diese aus einem gewogenen 200 ccm-Erlenmeyerkolben ab und w/~gt den Rfickstand nach einstfindigem Trocknen bei 105 ~ und Erkalten. Zur Kontro]le der W/~gung empfiehlt es sich das Unverseifbare mit ~ ther aus dem Kolben zu entfernen und den so gereinigten Kolben zuri~ckzuw/~gen. Dieser Ab- dampfrfickstand real 73,4 liefert die Fraktion q des Unverseifbaren in Prozent des Fettes.

Zur einf~ehen ~rfifung, ob keine Seife in den gewogenen unverseifbaren Antei[ yon A oder B gelangt ist, iibergie~t m~n ihn mit egwa 20 ccm hei~em Wasser und setzt einen Tropfen ~ikoholische Phenolphthaleinl5sung zu. Dalm daft keine Rotf~rbung mehr eintreten. RStungen zeigen ungenfigende Absoheidung der Seife aus dem Petrol~ther oder - - h~ufiger - - ein Mit- pipettieren yon SeifenlSsung an. In solchen F~llen ist der Versuch zu wiederholen.

Aus der tt6he der n~eh A und B erhaltenen Abdampfriickst/~nd6 entnimmt man zun/s ob Kohlenwasserstoffe vorliegen oder nicht. Die Tab. 4 gibt ffir die Fette Schweinesehmalz, Butterfett , geh/~rtetes WalT1, Kakaobutter, LeinS], Erdnu$51 und OlivenTl sowie /ihnliche :Fette, jedoch nicht ffir Cocosfett, an,'ob der W/~gungsrfiekstand naeh A die Grenze ffir Abwesen- heir yon Kohlenwasserstoffen fiberschreitet oder nieht. Liegt der Weft yon A unter der Grenze oder hTchstens um 1 mg darfiber ~, so liest man das Unverseifbare aus der Tabelle ab oder be- rechnet es nach der einfachen Formel (4a) S. 519. - - Bei Coeosfett pr/ift und bereehnet ]man nach S. 520.

Liegt der Wert yon A mehr als 1 mg fiber der Grenze, so bereehnet man das Unverseifbare und seine Bestandteile aach folgenden Formeln.

B e r e e h n u n g s f o r m e l n .

Gegenstand Allgemeine Formel Formel fiir Cocosfett

Kohlenwasserstoffe . . . . . . . . x : 1,54' p 0,54 q x ~ 2,16 p - - 1,16 q Sterine . . . . . . . . . . . . . . . . y : 2,08 (q - - p) y = 2,63 (q - - p) Unverseifbares . . . . . . . . . . . . x -~ y : 1,54 q - - 0,54 p x -k y : 1,47 q - - 0,4'7 p

6. G e h a l t y o n S p e i s e f e t t e n a n K o h l e n w a s s e r s t 0 f f e n u n d S t e r i n e n .

Das vors tehende Verfahren k5nnen wir j e t z t dazu verwenden , die versch iedenen

Speisefet te ohne groge Mfihe auf ihren Gehal t an Unverse i fba rem und dessen Ante i le

an Kohlenwassers~offen und Ster inen zu prfifen. Zu diesem Zwecke haben wir zu-

n/~chst die in den vor igen Abschn i t t en erw/ ihnten Ergebnisse an den Speisefe t ten selbst

ausgewer te t . Wei te rh in wurde eine Anzah l P roben K a k a o b u t t e r und Kakaoex t r ak t i ons -

~ett der Pr i i fung unterworfen .

a) P r f i f u n g v o n S p e i s e f e t t e n u n d S p e i s e S l e n a u g e r K a k a o f e t t . D i e A n -

wendung unserer F o r m e l n auf die Befunde an den re inen Speisefe t ten und Speise51en

l iefer te das folgende Bi ld a. Zur Bereehnung d ien ten auger bei Coeosfett , wo die !For-

meln ( lb ) , (2b) und (3b) benu tz t wurden, die F o r m e l n ( l a ) , (2a) und (3a).

Diese Ergebnisse sind in mehr faeher Hins ieh t in te ressan t :

Zun/~chs~ s ind d i e Wer t e f a r P bei Cocosfett , B u t t e r f e t t und geh/~rtetem WalS1

kleiner als der Grenzwert . Das gleiehe l inden wir bei K a k a o b u t t e r S. 526. Naeh den

a l lgemeinen F o r m e l n wiirde sieh hieraus ein kleiner nega t iver W e f t far Kohlenwasser - s toffe berechnen.

1 Man kann zur Abtrennung auch dekantieren oder mittels Scheidetrichters die untere Schicht entfernen. - - Die umzuffillende Menge Petrol/~therschicht braucht nicht genau 150 ccm, sondern kann auch mehr betragen.

Sicherheitsgrenze ffir mitgelSste Spuren yon Seffe. 3 Versuehe ohne Reinigung der Petrol/~therI6sung bei Versuch B.

Page 12: Vereinfachte Bestimmung des Unverseifbaren und seiner Bestandteile in Speisefetten

[Zeitschr. f. Untersuchung 52A~ J. G r o B f e l d : [ der Lebensmittel.

T a b e l l e 5.

Gehalt des Fettes an

Nr.

[ Unverseifbare Fraktion [_

[ m i t S g u n d ! mit 2,5g [ Art dos Fettes [ 50 ecru un4200ccm[

[ Petrol~ther ] Petrolather I P q

Schweinesehmalz . . . . . . . . . 0,16 0,47 Coeosfett . . . . . . . . . . . . 0,09 0,25 Butterfet t . . . . . . . . . . . . 0,14 0,59 Geh~rtetes WalT1 . . . . . . . . . 0,24 0,78 LeinS1 . . . . . . . . . . . . . . 0,19 0,99 ErdnuBT1 . . . . . . . . . . . . 0,22 0,43 Oliven51 . . . . . . . . . . . . . 0,90 1,12

Kohlen-

stoffen $ %

Sterinen Y

%

Gesamt- unversekf-

ba~em x + y

%

o o

0 0

0,22 0,11 0,78

0,63 0,31 0,80 1,05 1,04 0,4~ 0,46

0,63 0,31 0,80 1,05 1,26 0,54 1,24

Es wurde sparer versucht, diese Erscheinung aufzukl/~ren. Sie k6nnte dadurch bedingg sein, dab in den Fet ten noch andere unverseifbare Bestandteile als Koh]enw~sserstoffe und Sterine enthalten sind, oder dadurch, daft Petrol/~ther doch noeh ldeine, mit der Phenolphthalein- probe nicht nachweisbare, Mengen Seife aufnimmt.

Wenn keine Seife aufgenommen wird, miigte beim Versueh ohne Ausschtitteln mit Lauge mit einer chemisch reinen Fetts&ure der W~gungsrtickstand naeh Methode ]3 0 mg betragen. Zur tk'tifung wurde reinste 01s&ure (Oleins/~ure) yon S c h e r i n g - K a h l b a u m ,,zur Analyse" unserer Prfifung unterworfen. Das Ergebnis war tiberrasehenderweise folgendes:

Art der Priifung Versuch A Versuch B

W/igungsrtickstand . . . . 17,5; 17,8 mg 10,2; 10,2 mg Entsprechend . . . . . . 0,62 % 0,75 %

Berectmete Menge Kohlenwasserstoffe . . . 0,55% . . . . Sterine (scheinbar) . . . . 0,27%

Die Probe enthielt somit deutliche Mengen Kohlenwasserstoffe. Andererseits waren naeh- weisbare ~engen Seife in die Petrol/~thersehieht gegangen; denn diese f~rbte sich mit Phenol- phthglein deutlich r o t .

Obwohl es sich somit um ein unreines 01s~urepr/~parat handelt, so sprach doch der Aus- fall der Probe daf/ir, dab sich kleine Mengen 0]seife in Petrol~ther 15sen kSnnen. Immerhin karm diese Menge nur sehr klein sein, weil sie bei den zuerst vorgenommenen Prtifungen nichg erkannt wurde.

In dem W/~gungsriickstand yon Versuch A war mit Phenolphthalein und W~sser keine Seife nachzuweisen.

Bei K~kaofett wurde diese Erseheinung in quantitativer ttinsicht weiter untersueht (S. 526).

Bereehne t m a n fiir Nr. 1--~: der vors tehenden Tabel le die Ster ine einersei ts aus p 100 100

mi t dem F a k t o r -2-6-- und anderersei ts aus q mi t dem F a k t o r ~ - , so erhgl t man im

ersten Fal le bei Bu t t e r f e t t und gehgr t e t em WaIN ta ts~ehl ieh etwas niedrigere Ergeb-

nisse en tsprechend der Besei t igung des Seifeneinflusses bei B :

Schweineschmalz Cocosfett Butterfett Geh. WalS1 Fett % % % %

Sterine, bereclmet aus q . . 0,63 0,31 i 0,80 1,05 Sterine, berechnet aus io . . 0,61 0,35 ~ 0,54 0 , 9 2

Unterschied . . . . . . . . - - 0 , 0 2 -1- 0,(}4 [ - - 0,26 - - 0,13

Die un te r such ten Proben LeinT1 und Erdnu1351 entha] ten naeh den Versuehen kleine,

das OlivenS1 etwas gr6Bere Mengen Kohlenwassers toffe . Wie unsere ~ndere U~te r -

Page 13: Vereinfachte Bestimmung des Unverseifbaren und seiner Bestandteile in Speisefetten

76. Ban& ]. Bestimmung des Unverseifbaren in Speisefetten. 525 Dezsmber 1938.J

suchung 1 gezeigt hat, sind in Oliven51 etwa 0,4--0,6% Squalen enthalten. Daneben scheinen also nach dem vorstehenden Befund auch noch meJ~bare Mengen eines mehr ges~ittigten Kohlenwasserstoffs vorzuliegen.

Betrgchtlieh sind aueh die Unterschiede in der HShe des Gehaltes an Unverseif- harem, das bei Cocosfett, ErdnuJ]~Jl, Schweineschmalz und ButJ, erfett unter 1%, bei geh~rtetem Wa]S1, LeinS1 nnd OlivenS1 iiber 1% gefunden wurde.

b) P r i i f ung y o n K a k a o b u t t e r und K a k a o e x t r a k t i o n s f e t t . Naeh Unter- suehungen yon tI. F i n c k e 2 und neuerdings yon K. H. B a u e r und L. Seber 3 sowie eigenen frt~heren Versuehen 4 unterscheidet sieh Kakaobutter veto Kakaoextraktions- felt im Gehalt an Unverseifbarem, and zwar ist dieser Gehalt bei Extraktionsfett be- tr~chtlich erhSht. Die Quelle dieses Unverseifbaren ist nicht etwa in Extraktionsmitteln, sondern nach B a u e r und Seber darin zu suchen, daJ~ Extraktionsiett aus sehalen- nnd keimhaltigen Abf~llen gewonnen wird, die im Felt betr~chtliehe Mengen u n v e r - seifbarer Stoffe enthalten.

Die Anwendung unserer Untersnchungsmethode auf Kakaofett war fiir uns in doppelter Hinsicht yon Interesse. Einmal schien dadurch die MSglichkeit gegeben, in sehr einfacher und bequemer Weise Kakaobutter yon Extraktionsbutter zu unter- seheiden, dann aber aueh einen gewissen Einbliek in die Zusammensetzung des Un- verseifbaren zu erhalten 5.

Die Untersuehung wurde sowohl nach der angegebenen Arbeitsvorschrift nnd Reinigung der L6sung naeh B mit n/100-Nattonlauge als aueh zum Vergleich ohne diese Reinigung ausgefiihrt. Im ersten Falls warden folgende Ergebnisse erhalten (Tab. 5).

Kakaobutter and Extraktionskakaofett unterscheiden sieh hiernaeh wesentlich so- wohl in der Menge als auch in der Zusammensetzung des Unverseifbaren. Die Gesamt- menge des Unverseifbaren ist bei Extraktionsfett rand viermal so groJ] wie bei Kakao- butter. Ftir Kohlenwasserstoffe wurden in allen Kakaobutterproben Wefts unter 0,1% erhalten, bei allen Extraktionsfettproben um im Mittel 0,71% schwankende Betr~,ge.

Unsere Methode bitdet also ein hervorragendes Mittel zu~ Erkennung und zum Nachweis yon Xakaoextraktionsfett.

Da der Versueh A mit 5 g Fett and 50 ccm Petrolather yon ausschlaggebendem Einflu~ ist, kann auch far die Praxis die hierbei gewogene Menge (Spalte 3) allein als Kennzahl benutzt werden oder der entsprechende Wert in Prozenten des Fettes (Spalte 5). Man finder dann bei Extraktionsfett im Mittel rund das 6fache des Wertes bei Kakao- butter. Auf diese Weise ist es mSglich, in nut 5 g Fett mit nur 50 cem Petrol~ther das Freisein tier Kakaobutter yon Extraktionsfett festzustellen.

Da das Unverseifbare bei der Ex~raktion mit LSsnngsmitteln, wie Benzin, mit dem Fett mit ausgezogen wird, ist bier Bin Weg gegeben, auch in Schokolade oder anderen Kakaozubereitungen auf Zusatz yon Extraktionsfett zu priifen. Selbst ein Nachweis yon Kakaoschalen, die ja ira Fett erhebliche Mengen Kohlenwasserstoff ent, halten, ist so vielleicht mSglich.

Vgl. Anm. 4, S. 513. ~ H. Fincke, Die Kakaobutter und ihre Verfalschnngen. Stuttgart 1929. s X. H. Bauer u. L. Seber, Fette u. Seif. 4~, 342 (1938).

a Diese Z. 60, 64 (1930); 62, 441 (1931). 5 Diese Untersuchung wurde dadurch ermOglicht, dab Herr Dr. H. t~incke in KOln eine

Anzahl Proben yon reiner Xakaobutter und yon Kakaoextraktionsfetten zur Ver~iigung st~]lte, wofiir ieh ihm auch an dieser Stelle noch verbindliehst danke.

Page 14: Vereinfachte Bestimmung des Unverseifbaren und seiner Bestandteile in Speisefetten

52 6 J . G r o B f e 1 d : [Zcitschr. L Untersuchung [ der Lebensmittel.

Tabelle 5. D a s U n v e r s e i f b a r e y o n K a k a o b u t t e r u n d E x t r a k t i o n s k a k a o f e t t .

Wggungs- Unverseifbare rfickstand Fraktion Gehalt des Fetges an

Ver- Vet- I such A such B

(p) (q) % %

Nr.

7 8 9

1O 11 12 13

14 15

Bezcichnung vet- such A

mg

16 17

Kakaobutter

, ::- . . . . . . . . . . . .

Mittelwert (1--6)

Teehnisches Kakaofett

Extraktionsfett

Raffinie'rtes extrahiertes Kakaofett . Unraffiniertes extrahiertes Xakaofett Misehung yon 20% aus Kakaosehalen

abgepreStem Kakaofett und 80% raffiniertem Kakaofett

Teehnisches Kakaofett Kakaofett . . . . . . . . . . . . I

Mittelwert (7--15)

Xakaosehalenfett, selbst ausgezogen Kakaobutter mit 1% Schalenfett

4,1 4,5 4,5 4,9 4,9 5,8

4,8

28,5 29,4 28,2 26,6 35,0 32,6

33,3 39,7 30,6

81,5 93,9

5,9

Vet- such B

mg

5,9 5,7 5,0* 6,2* 5,1 4,7

5,4

23,4 22,6 24,7 21,1 27,5 23,6

24,6 31,2" 28,5

25,2

82,3 6,4*

0,14 0,43 0,16 0,42 0,16 0,37 0,17 0,45 0,16 0,37 0,18 0,34 0,16[ 0,40

1,00 1,71 1,03 1,66 0,99 1,81 0,93 i 1,55 1,22 2 , 0 2 1,14 1,73

1,17 1,80 1,39 2,29 1,07 [ 1,83

1,10 1,82 3,29 6,04 0,21 0,47

I Gcsamt- XW- 8terine nnver- Stoffe I seifbar.

% ] % %

0 0 , 5 8 0,54 O,O1 !0 ,54 0,55 0,05 0,44 0,49 0,02 0,58 0,60 0,05 0,44 0,51 0,09 0,33 0,42

0,04 i 0,40 0,5R

0,62 1,48 2,10 0,69 1,31 2,00 0,54 1,71 2,26 0,59 1,29 1,88 0,79 1,66 2,45 0,82 1,23 2,01

0,83 1,31 2,14 0,90 1,87 2,77 0,65 I 1,58 2,23

0,71 1,49 2,20

1,81 5,72 7,53 0,07 0,54 0,61

* Ohne Reinigung gefundener Wert, abzfiglich 3 rag, vgl. weiter unten. Eine direkte Bestimmung war nieht mehr m5glieh, weil die Probe aufgebraueht war.

Die Versuehe, bei denen die bei B vorgeschriebene Reinigung mit n/10o-Natronlauge weg- gelassen wurde, ergaben bei den 6 Proben Kakaobutter folgendes Bild:

T a b e l l e 6.

~r.

1 2 3

W~gungsriickstand

Versuch A

mg

4,1 4,5 4,5

Versuch B

mg

9,0 8,5 8,0

Unverseifbare Fraktion ]

Ver- I such B (q) [

(ohne Nr. l~einigung mit NaOII)

%

0,62 5 0,59 6

Vet- such A (p)

0,14 0,16 0,16

WggungsrSckstand

Versuch A Versuch B

mg mg

4'9 9,2 4,9 8,0 5,8 9,0

Unverseifbare Fraktiou

i Ver- such B (q)

Vet- (ohne such A (p) ]~einigung

mit XaOH) % %

0,17 0,68 0,17 0,59 0,20 0,66

l~echnet man diese Ergebnisse nach unseren Formeln auf Kohlenwasserstoffe urn, so finder man:

Nr. 1 2 3 4 5 6 Kohlenwasserstoife . . - - 0,14 - - 0,09 - - 0,07 --0,11 - - 0,06 - - 0,05%

also negative Werte. Diese Feststellung war uns Veranlassung, der Frage nachzugehen, wie gro6 die Menge der in Petrol~ther 15slichen Seife bei der Versuchsanstellung ohne Reinigung mit Natronlauge is~. Die Gegenfiberstellung, der naeh be, iden Behandlungsarten gefundenen Ergebnisse gibt die gewfinsehte Auskunft (Tab. 7).

Hiemach 16sen sieh, wenn wit yon dem letzten, etwas herausfaHenden, Versueh 6 absehen, in 100 corn Petrol~ther unter den Versuchsbedingungen fund 3 mg Seife. 1VIan kann diesen Fehler im NotfMle aueh dadurch aussehals dab man yon dem Wagungsrfickstand yon B 3 mg abzieht, wie es bei den Proben 3, 4, 14, 17 der obigen Tabelle geschehen ist.

Page 15: Vereinfachte Bestimmung des Unverseifbaren und seiner Bestandteile in Speisefetten

76. Band . ] Dezember 1988.J Bestimmung des Unverseifbaren in Speisefetten. 527

Tabe l le 7.'

W~igungsrfickstand yon Wggungsrf ickstand yon Gewich t sabnahme durch N u m m e r der B ohne Reinigung B m i t Rein igung die Reinigung K a k a o b u t t e r

rng m g m g

1 2 5 6

9,0 8,5 8,0 9,0

5,9 5,7 5,1 4,7

3,i 2,8 2,9 4,3

Nun schien es yon Wert, zu prfifen, ob nicht auch bei Versuch A bereits Meine, durch die PhenolphthMeinprobe nicht naehweisbare Seifenmengen sich in der Petrolgtherschicht 16sen. Zu diesem Zweck wurde die nach der Vorschrift erhaltene LSsung unter Verwendung eines Scheidetriehters abgetrennt, mit 10 ccm n/100-Natronlauge ausgesehiittelt und am folgenden Tage die Menge yon 25 ccm abpipettiert und darin der W~gungsriickstand ermittel~. Das Er- gebnis war folgendes: Tabe l le 8.

s er der K a k a o b u t t e r

W~gungsrf ickstand yon W~gungsrf ickstand yon / Gewichts~nderung A ohno Reinigung A m i t ~e in igung I durch die R, einignng

m g nlg m g

4,5 477 +0 ,2 4,9 475 --0,4 5,8 5,0 --0,8

Die durch die Reinigung mit Lauge eintretende Gewichtsgnderung liegt bier innerhalb der Wggefehlergrenze, ist also vernachlgssigbar klein. Bei Versuch A werden somit w~gbare, Mengen Seife nicht mitgelSs~.

Wfirden wir bei Versuch A eine gMche LTslichkeit der Seife in Petrolgther voraussetzen wie bei Versuch B, so wtirden auf 25 ccm der LSsung 0,75 mg entf~llen, eine mit einer gewThn- lichen AnMysenwaage kaum feststellbare Menge. Auch bus diesem Grunde kSnnen wir davon absehen, bei Versuch A die Reinigung der PetrolgtherlSsung mit Natronlauge einzuschalten.

Bei Kakaoextrak~ionsfett und Kakaoschalenfett wurde folgender Einflul~ der Reinigung mit Natronlauge festgestellt: Tabe l le 9.

z~

7 8 9

10 11 12 13

15 16

Gegenstand

Technisches Kakaofett . . . . . . '7 ,7 . . . . . .

Extraktionsfett . . . . . . . . . . ,7 . . . . . . . . . .

Raffiniertes extrahiertes Kakaofett . Unraffiniertes extrahiertes Kakaofett Mischung yon 20% SchalenpreBfett

+ 80 % raffiniertes Kakaofett . . Kakaofett . . . . . . . . . . . . Kakaoschalenfett . . . . . . . . .

Mit~elwer~

W~gungsrf ickstand nach B

gereirAgt eUlil ". Vnter- g , m g t schied

m g m g m g

23,4 22,6 24,7 21,1 27,5 23,6

24,3 25,2 24,8 24,4 30,0 25,8

27,2 28,5 89,1

0,9 2,6 0,1 3,3 2,5 2,2

2,6 3,6 6,8

Unversei fbare Frak t ion nach P,

24,6 24,9 82,3

. . - Unter- germmgt gelU~nigt schied

% I % %

1,71 1,78 0,08 1,66 1,85 0,19 1,81 1,82 0,01 1,55 1,83 0,28 2,02 2,20 0,18 1,73 1,89 0,16

1,80 1,99 0,19 1,83 2,08 0,25 6,04 6,54 0,50 - - - - 0,20

Auch bier tiegt der Mittelwer~ des Unterschiedes etw~ in der GrOl~enordnung von 3 mg entsprechend 0,20% des Fettes.

5. B e s t i m m u n g s o n s t i g e r u n v e r s e i f b a r e r S to f fe .

a) V e r s u c h e m i t C e t y l a l k o h o l . Einige orientierende Versuehe wurden mit~ C e t y l a l k o h o l ausgefiihrt.

Cetylalkohol ist der Hauptbestandtei l des Walrats und des Unverseifbaren des PottwalSles, das nur fiir teehnisehe Zweeke, nieht als Speise61 verwendbar ist. Da

Page 16: Vereinfachte Bestimmung des Unverseifbaren und seiner Bestandteile in Speisefetten

[Zeitschr. f. Untersuchlmg 528 J. G r o f l f e l d : [ der Lebensmittel.

mix einem gelegentlichen Auftauehen yon Pottwal61 oder seinem Hydrierungsprodukt in Speisefetten zu reehnen ist, war es yon Interesse, in einigen Vorversuehen auch den Cetylalkohol in den Kreis uaserer Untersuehnng zu ziehen.

Wghrend Sterine in Speisefetten nur in sehr kleinen Mengen, meist unter 1%, enthalte!x sind, enthaIten dig gens~nntea Seetier61e oft betrgchtliche Mengen Fettglkohole, insbesondere Cetylglkohol. Aus diesem Grunde wurden Fet, gmischungen mit versehieden hohem Gehalt Cetylalkohol nntersucht.

An Misehungen yon Cetylalkohol mit Sehweinefett wurden folgende Ergebnisse

erhalten: Tabe l l e ]0.

Einwaage an

Cetyl- Fett alkohol

F

Gehalt der Ein- waage

an Cetyl- alkohol

%

Unverseifbare Fraktion in der Abzugffir

abgemes- d. Sterinq senen Igehaltdesl Rest

LSsung Fettes I g g g

faktor [

GelSste Menge Cetylalkohol

g %

I. Versuche mi t 5 g F e t t und Versuch mit Fett

,, ,, ,,

Versueh ohne Fett

4,9664 4,9113 4,7106 4,5515 4,3193 3,7869 3,1299

0,0461 0,9 ] 0,0139 0,1168 2,3 I 0,0283 0,2909 5,8 ] 0,0701 0,4672 9,3 I 0,1138 0,6926 13,8 [ 0,1710 1,2172 24,3 ] 0,3306 1,9522 38,4 10,6203 0,2131 ~ 1 0 , 1 6 - g ~

0,0047 0,0082 0,0046 0,0237 0,0044 0,0657 0,0041 0,1097 0,0041 0,1669 0,0036 0,3270 0,0039 0,6164

- - 0 , I 0 3 2

i0 ecm Petrol~i ther . 1,770 ] 0,0145 1,754 1 0,0406 1,766 ] 9,1161 1,778 [ 1,1951 1,794 0,2995 1,834 I 0,5996 1,894 I 1,1680

31 36 40 42 43 50 60 97

II. Versuohe mi t 2,5g F e t t und 200 ecru P e t r o l g t h e r . Versuch mit Fett ]2,2706 0,3327 ] 12,8 ]0,1464 0,0057 0,1407 1,834 [0,2580 78

,1,5767 0,9530 t 3L~27_10,4315 ! ! 1,834 10,7829 82 . . . . . . . 0,0046 0,4269 V ~ o h oh~ F~t I - - I 0,19~1 0,1972 I o ~ ] - - I 0,0970 ~ ~ i ~ 6 100

Cetylatkohol wird zlso in grSflerer Ausbeute erh~lten ~is dis Sterine. Bei erhShten Gehglten des Fettes an Cetylglkohol wird die entstehende Seifenmenge immer geriager, und dadureh steigt die Ausbeute betriichtiich an, eine Erscheinung, die iibrigens auch bei den Sterinen zu erwarten ist, wenn diese in grSBerer Menge vorliegen; dies trifft abet bei Speisefetten nieht zu. Wertvoller wiire es, diese Versuehe auf Pottwal51 selbst und Misehungen yon PottwalS1 mit WaIN zu erweitern. Da uns diese 01e bier zur Zeit nieht zur Verfiigung standen, mugte yon diesen Versuehen zun~ehst abgesehea werden.

b) V e r s u c h m i t e i n e m T r e n n w a c h s ft ir B a c k f o r m e n . Von einer Grogfirma in Sfiddeutschland wird sin Trennwachs, ,,wasserfreies Spezial-Trenn- und Reinigungs~ mittel far Xneheableehe, Feingeb~ck- und Dauerbackwarenformen aller Art yon hSch- ster Wirksamkeit , praktisch unbegrenzt haltbar, frei yon MineralS1, Paraffin und Ta lkum" hergestellt.

Das Erzeugnis bildete eine 51ige, in W~sser unl5sliche t~l/issigkeit yon schwach ~romatischem Geruch, die in d/inner Schicht ~uf Blech gestrichen, bei 150---200 ~ l~ngsam verdampfte.

Wir priiften das/)1 auf sein Verhalten bei unserer Versuchsanstellung in Mischnng mit Sehweinesehmalz. Das Ergebnis war folgendes (Tab. 11).

Das Trennwaehs zeigt somit eine hohe LSsliehkeit in SeifenlSsung, eine sehr niedrige dagege~ in Petrolgther. Dies scheint auf einen Fettalkohol yon verhiiltnismiigig niederem Molekulargewicht hinzudeuten. Jedenfalls unterseheidet es sieh in dieser Hinsieh~ wesentlieh yon ParaffinS1, das sieh umgekehrt verMlt .

Page 17: Vereinfachte Bestimmung des Unverseifbaren und seiner Bestandteile in Speisefetten

Dezember76" Band.1938.j ] Bestimmung des U n v e r s e i f b u r e n i n Speisefetten. 529

Tabelle 11.

Vermtch mi t

5 g Fett und 50 ccm Petrol- &ther . . . . . . . . . .

2,5 g Fett und 200 ccmPetrol- &ther . . . . . . . . . . /

Einwaage an

F, 5t Trenn- wa~hs

g

4,7040 0]0306 2,337710,1564 2,3190i0,1739

Vnverseifbare Fraktion Gehalt derEin- in der Abzug wa~ge abge- f ib den

Sterin- an Trenn- messe- gehalt wachs nen des

LSsung Fettes % g g

6,1 0,0281 0,0055 6,3 0,0345 0,0058 7,0 0,0364 0,0058

J~est

0,0226 0,0287 0,0306

K u r z e Z u s a m m e n f a s s u n g .

]3e- nutzter GelSste

Urn- Menge rech- Trennw~ct

nth~gs- faktor

1,75 0,0396 13 1,83 0,05261 34 1,83 0,04511 32

1. Eine Erweiterung des frtiher an Schweinefett mit Cholesterinzusatz ausgearbeiteten Verfahrens zur Bestimmung des Unverseifbaren, beruhend au~ Behandhng der Seifen- 15sung auf 5 bzw. 2,5 g Fetteinwaage mit 50 bzw. 200 ccm Petrol~ther unter bestimmten Bedingungen auf weitere Fette und Phytosterin wird beschrieben.

2. Die Ausbeutezahlen fiir den in Petrol~ther iibergehenden Anteil yon Cholesterin wurden fiir Butterfett, geh/irtete s WalS1, Lein61, Erdnul]51, 0livenS1 und Kakaobutter in gleicher Gr6$enordnung gefunden wie fib Schweinefett. Bei Cocosfett waren da- gegen die Ausbeuten erh6ht.

3. u mit Phytosterin lieferten nahezu gleiche Ergebnisse wie mit Cholesterin. Eine beobachtete etwas geringere Ausbeute liegt innerhalb der Fehlergrenze des Verfahrens.

4. Durch Versuche ohne Fett mit Cholesterin und Phytosterin allein wurde er- wiesea, da$ die Ausbeuteverluste beim Ausschtitteln mit Petrol~ther durch die LSse- fi~higkeit der w/~sserig-alkoholischen SeifenlOsung, nicht dutch deren Alkoholgehalt be- dingt sin& Auch die AusbeuteerhShung bei Cocosfett beweist'die schlechtere L6sungs- f~higkeit der Cocosfettseife gegeniiber dea anderen Seifen.

5. Zur Bestimmung von Meinen, in Speisefetten vorkommenden Prozentgehalten an Sterinen (y) und Kohlenwasserstoffen (z ) und des Gesamtunverseifbaren (x ~-y) aus der nach dem Versuch mit 5 g (p) bzw. mit 2,5 g (q)erhaltenen Menge an unver- seifbarer Fraktion und den an dem Fett dutch besonderen Versuch mit dem Sterin ermittelten prozentualen Ausbeutezahlen m bzw. n wurden folgende allgemeine Formeln abgeleitet: m

x = p (q - - p),

y = ~ 0 o q - - p , n - - m

q (100 - - m) - - p (100 - - n) x ~ y =

Eine Vereinfachung dieser Berechnung bei Abwesenheit yon Kohlenwasserstoffen wird besprochen.

6. Ftir Butterfett, geh/btetes WalS1, Lein51, Erdnul~51, OlivenS1, Kakaobutter sowie Schweinefett werden als Mittelzahlen

m = 26, n = 74 Vorgeschlagen, ftir Cocosfett

m = 44, n = 82. Die diesen Konstanten entsprechenden Gleichungen werden angegeben.

Lebensmittel, Bd. 76. 34

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5 3 0 F t . K i e r m e i e r u n d R. g e i s s : [Zeitscllr. f. Untersuehnng [ der Lebensmittel.

7. Ffir die Ausfiihrung der gesamten Untersuchung werden Arbeitsvorschriften be- sehrieben.

8. Naeh diesen wurden in LeinS1 0,22, Erdnnl~5! 0,11, OlivenS1 0,78%, in Schweine- left, Cocosfett, Butterfett, geh~rtetem und WMS] keine wesentliehen Mengen Kohlen- wasserstoffe gefunden.

9. An Gesamt-Unverseifbarem ergaben je eine Probe SchweinesehmMz 0,63, Cocos- fett 0,31, Butterfett 0,80, geh~rtetes WalS1 1,05, LeinS1 1,26, Erdnul]61 0,54, OlivenS1 1,24%.

10. 6 Proben Kakaobutter ergaben neben sehr kleinen, in die Fehlergrenze fallenden (0--0,09%) Mengen Kohlenwasserstoffen 0,42--0,60, im Mittel 0,53% Gesamt- Unverseifbares.

11. Kakaoex~raktionsfett ist dutch einen Gehalt an Kohlenwasserstoffen (0,54 bis 0 ,90%)und dureh erhShten Gehalt an Gesamt-Unverseifbarem (1,88--2,77%) yon Kakaobutter nn~erschieden. Dieser Un~erschied kommt berei~s ~uffgltig in der H6he des nach dem Versueh A mit 5 g Fett und 50 ecru Petrol~ther erhaltenen Wggnngs- riiekstandes, der bei Kakaobutter 4,1--5,8 rag, Kakaoextraktionsfett 26,6--39,7 mg betrug, zum Ausdruck. Diese GrSl]e oder ihre Umreehnnng auf Prozente des Fettes wird als Kennzahl zur Priifung der Reinheit yon Kakaobutter vorgeschlagen.

12. Die L6sliehkeit der Seife ans Kakaofett in Petrolgther nnter den Versuehs- bedingungen wnrde im Mittel zu e~wa 3 mg in 100 ecru gefunden.

13. Versnche mit Sehweinefett, dem steigende Mengen Cetylalkohol beigemischt waren, ergaben hShere Ausbeuten an Cetylalkohol als bei analogen Versuchen mit Sterinen. Mit zunehmendem Gehalt an Cetyla!l~ohol stieg infolge der Verringerung der Seifenwirkung die Ausbeute immer mehr an, umbei dem Versuch ohne Fett praktiseh vollst~ndig zu werden.

14. Ein Trennwachs ffir Kuchenbleehe und Baekwaren ging mlr in geringer Menge aus der Seifenl6sung in Petrol~ther fiber; die Zahl ffir m betrug bier nnter den gewghlten Versuchsbedingungen nur 13, ffir n etwa 33.

Untersuehungen fiber Ver~nderungen des Hfihnereies bei der Lagerung.

L Das AuRreten yon Methylketonen. Yon

Dr. Friedrich Kiermeier und Dr.-Ing. habil. Rudolf Heiss.

Mitteilung aus dem K~lte technischen Ins t i t u t der Technischen Hochschule Kurlsruhe, Abte i lung •e ichs ins t i tu t f i ir Lebensmi t t e l f r i s chha l tung ; aus RKTL.-

Arbeiten.

(Eingegangen am 24. Mai 1938. )

Der vorwiegende Tell der Untersuehungsmethoden zur Feststellung yon Ver- s des Eies bei der Lagerung verfolgs das Ziel, im Rahmen der amtliehen Lebensmittelkontrolle e~ne objektive Feststellung des Eialters zu ermSgliehen. Dabei