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Landesamt für Umwelt, Gesundheit, Verbraucherschutz Abteilung Gesundheit Landesamt für Umwelt, Gesundheit, Verbraucherschutz Abteilung Gesundheit Verletzungsschwerpunkte: Daten zu Verletzungen im Säuglings- und Kleinkindalter Erkenntnisse für die Prävention Dr. Gabriele Ellsäßer Abteilung Gesundheit im LUGV Fachtagung „Wie konnte das passieren?!“ Frühe Prävention von Unfällen im Kontext Früher Hilfen - 9. Februar 2012 in Potsdam

Verletzungsschwerpunkte: Daten zu Verletzungen im ... · survey (Kinder 1-17Jahre) (2003-2006) Injury Data Base in Deutschland Studien Kinder- und Jugendgesundheitssurvey. Landesamt

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Abteilung Gesundheit

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Verletzungsschwerpunkte: Daten zu Verletzungen im

Säuglings- und Kleinkindalter –

Erkenntnisse für die Prävention

Dr. Gabriele Ellsäßer

Abteilung Gesundheit im LUGV

Fachtagung „Wie konnte das passieren?!“

Frühe Prävention von Unfällen im Kontext Früher Hilfen -

9. Februar 2012 in Potsdam

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Hintergrund

Datenquellen und Ergebnisse in Deutschland

- Schwere Verletzungen durch Unfälle und Gewalt

- Alterstypische Gefahren

- Unfälle: Soziale Lage und Migrationshintergrund

Präventionsbeispiele

Schlussfolgerung

Gliederung

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WHO Definition von

Verletzungen

Quelle: Child and adolescent injury prevention: a global call to action. World Health Organization 2005

Gewaltz. B. tätliche

Auseinandersetzung

Selbstverletzung

Beabsichtigt

sog. Gewalthandlungen

Settingsz. B. Heim-

und Freizeitunfälle

Aktivitätenz. B. Sport

Mechanismusz. B. Stürze

Unbeabsichtigt

sog. Unfälle

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Abteilung GesundheitRelevanz in Europa

Verletzungen sind ein vorrangiges Gesundheitsproblem im

Kindes- und Jugendalter

Sie sind die häufigste Todesursache für alle Kinder ab 1 Jahr und

die Hauptursache für eine Behinderung

UNICEF (2001) A league table of child deaths by injury in rich nations. Innocenti Report Card No2, UNICEF Innocenti Research Centre,

Florence World Health Organization (2006) Child and adolescent injury prevention: a WHO plan of action 2006-2015, Genf

Mackay M, Vincenten J (2009) Child Safety Report Card (2009) Europe Summary for 24 countries. Amsterdam: European Child Safety Alliance, Eurosafe. http://childsafetyeurope.org

WHO 2006 EuroSafe 2009Unicef 2001

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Unfallprävention ist

hoch effektiv

Child Safety Good Practice Guide: Good investments in unintentional child injury prevention and safety promotion, European Child Safety Alliance, June 2006

Anbringen von

Rauchmeldern

Nutzen eines

TreppengittersAnbringen eines

HerdschutzgittersWegschließen von

Medikamenten

Studien konnten zeigen, dass Sicherheitsmaßnahmen im

häuslichen Bereich wirksam Unfälle verhindern

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Hintergrund

Datenquellen und Ergebnisse in Deutschland

- Schwere Verletzungen durch Unfälle und Gewalt

- Alterstypische Gefahren

- Unfälle: Soziale Lage und Migrationshintergrund

Präventionsbeispiele

Schlussfolgerung

Gliederung

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Abteilung GesundheitDatenquellen

Todesursachenstatistik

Krankenhausdiagnose-statistik

Kinder- und Jugendgesundheits-survey (Kinder 1-17Jahre) (2003-2006)

Injury Data Base in Deutschland

Studien

Kinder- und

Jugendgesundheitssurvey

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Seit Jahren gilt unverändert

Säuglinge und kleine Kinder

höchstes Risiko für tödliche

Unfälle bei Kindern (< 15 J)

Unfallschwerpunkt zu Hause

Jungen höheres Risiko als

Mädchen

Tödliche Verletzungen durch Unfälle

kleine Kinder: höchstes Risiko

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Quelle: Statistisches Bundesamt, Todesursachenstatistik, eigene Berechnungen, Abt. Gesundheit , LUGV Brandenburg

Ellsäßer G (2006) Das Gesundheitswesen 68:1-8

Tödliche Verletzungen durch Gewalt

Säuglinge: höchstes Risiko

0

1

2

3

4

5

6

7

8

Kinder unter 1 Jahr

Unfälle (V01-X59)

Tätl. Angriff (X85-Y09)

0

1

2

3

4

5

6

7

8

Kinder von 1 bis unter 5 Jahren

Unfälle (V01-X59)

Tätl. Angriff (X85-Y09)

0

1

2

3

4

5

6

7

8

Kinder von 5 bis unter 15 Jahren

Unfälle (V01-X59)

Tätl. Angriff (X85-Y09)

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Säuglinge 27fach

höheres Risiko als

Schulkinder

Kleine Kinder (1-4 J)

4fach höheres Risiko

als Schulkinder

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Schwere Verletzungen

Kleine Kinder: Höchste stationäre Behandlungsraten

1.000

1.500

2.000

2.500

3.000

3.500

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Stationäre Behandlungsraten von verletzten Kindern, pro 100 000Deutschland 2000 - 2009

m: unter 1 Jahr

m: 1 bis 4 Jahre

m: 5 bis 14 Jahre

w: unter 1 Jahr

w: 1 bis 4 Jahre

w: 5 bis 14 Jahre

Quelle: Statistisches Bundesamt, Krankenhausdiagnosestatistik

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Schwere Verletzungen durch Gewalt

Säuglinge: höchstes Risiko

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Abteilung GesundheitIDB: Typische Verletzungshergänge

bei Kindesmisshandlung

Quelle: Abteilung Gesundheit LUGV Brandenburg: IDB Leipzig und Cottbus 2007-08 hochgerechnet durchschnittlich 11.337 verletzte Kinder unter 18 Jahren pro

81.248 EW (mittlere Bevölkerung); durchschnittliche Verletzungsrate: 139,5 pro 1.000 der Altersgruppe

Alter Geschlecht Hergang

Säugling ♂ Die 21jährige Mutter sei mit dem Kind völlig überfordert und habe es

mehrfach geschlagen und geschüttelt. Vor 3 Wochen sei das Kind

einmal von der Wickelkommode gefallen. Kindesmisshandlung

Säugling ♂ Psychischer Ausnamezustand der Mutter (Wochenbettpsychose),

Mutter gab an vor 2 Tagen ihr Kind einmalig in die rechte Gesichtshälfte

geschlagen zu haben, eine Freundin rief den Rettungsdienst

Säugling ♀ Laut Mutter sei das Kind am Vortag in der Dusche gestürzt und dabei

mit der rechten Gesichtshälfte auf den Boden aufgeprallt.

Unfallhergang lt. Rechtsmedizin nicht plausibel. Die Mutter räumte

später ein, das Kind auch geschlagen zu haben.

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Hintergrund

Datenquellen und Ergebnisse in Deutschland

- Schwere Verletzungen durch Unfälle und Gewalt

- Alterstypische Gefahren• Tödliche Unfälle

• Thermische Verletzungen

• Gefahren zuhause

- Unfälle: Soziale Lage und Migrationshintergrund

Präventionsbeispiele

Schlussfolgerung

Gliederung

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Die vier häufigsten Todesursachen

bei Säuglingen und kleinen Kindern

Heim- und Freizeitunfälle

Ersticken (Aspiration)

Ertrinken

Stürze aus Gebäuden

Verbrennungen / Rauchgasvergiftungen

Quelle: Statistisches Bundesamt (Hrsg.). Unfälle, Gewalt, Selbstverletzungen bei Kindern und Jugendlichen, 2010, Wiesbaden

Sterbeziffer durch Unfälle bei kleinen Kindern

nach äußeren Ursachen 2009

Tödliche Kinderunfälle pro 100 .000 der Altersgruppe

0,4

0,4

0,4

2,7

4,5

5,3

Vergiftungen(X40-X49)

Rauch, Feuer,Flammen(X00-X09)

Ertrinken(W65-W74)

Stürze(W00-W19)

Ersticken (W75-W84)

darunter: Heim- und Freizeitunfälle

Unfälle ohne Spätfolgen(V01-X59)

0,1

0,5

1,0

0,4

0,5

2,9

3,8

Kinder unter 1 Jahr Kinder 1 bis unter 5 Jahre

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Thermische Verletzungen

Kleine Kinder: höchstes Risiko

74 % aller Kinder (<15 J)

mit thermischen

Verletzungen betreffen

Kinder unter 5 Jahren

Anzahl entspricht dem

Fünffachen von im

Straßenverkehr schwer

verletzten kleinen

Kindern (n=748)0

20

40

60

80

100

120

140

160

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Sta

tionä

r B

ehan

delte

pro

100

.000

der

Alte

rsgr

uppe

Stationäre Behandlungsquoten von Kindern mit thermischen Verletzungen, Deutschland 2000 - 2009

unter 1 Jahr

1 bis 4 Jahre

5 bis 14 Jahre

Quelle: Statistisches Bundesamt, Krankenhausdiagnosestatistik

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3.780 kleine Kinder von 5.100

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Häufigste Ursachen:

Umkippen von

heißemTee,Kaffe,etc.

Herunterziehen von

Behältnissen mit

heißen Flüssigkeiten

Anfassen heißer

Objekte

Verbrühungen und Verbrennungen

werden durch heiße Flüssigkeiten

oder Objekte verursacht

Herd, Heizkörper

Kaffee, heißes

Wasser

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KiGGS: Stürze zuhause häufigster

Unfallmechanismus bei allen Kindern

Kleine Kinder

stürzen - bezogen

auf alle Kinder - am

häufigsten aus der

Höhe

Quelle: Kahl H, Dortschy R, Ellsäßer G (2007) Verletzungen bei Kindern und Jugendlichen (1-17 Jahre) und Umsetzung von persönlichen

Schutzmaßnahmen. Ergebnisse des bundesweiten Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS) 2003-2006. Bundesgesundheitsbl –

Gesundheitsforsch – Gesundheitsschutz 5/6: 718-727

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IDB: 80% der Stürze zuhause durch ein Produkt

in der Lebensumwelt des kleinen Kindes ausgelöst

Ausgelöst durch:

- Sitz-/Schlafgelegenheiten

- Wickeltisch

- Treppen

- Baby-/Kinderartikel

- Hochbett

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Welche Gefahrenquellen

finden Hebammen?Auftretenshäufigkeit in %, Basis: N = 98 Hebammen

Gefahren in

der

Wohnung

Gefahren

im Auto

Gefahren

rund ums

Schlafen

Quelle: Ellsäßer G (2006) Welche Effekte können Hebammen und Kinderärzte in der Unfallprävention erzielen? 102. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin in Mainz. Monatsschr

Kinderheilkunde, Band 154 Suppl.1

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Hintergrund

Datenquellen und Ergebnisse in Deutschland

- Schwere Verletzungen durch Unfälle und Gewalt

- Alterstypische Gefahren

- Unfälle: Soziale Lage und Migrationshintergrund

Präventionsbeispiele

Schlussfolgerung

Gliederung

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Verkehrsunfälle passieren häufiger in Familien

mit niedrigem Sozialstatus (Ellsäßer 2000/2006, Kinder- und Jugendsurvey 2007)

Verbrühungen und Verbrennungen sind um das 10- bzw.

6-fache häufiger bei Jungen im Säuglings- bzw.

Kleinkindalter mit Migrationshintergrund im Vergleich zu

ihren deutschen Altersgenossen (Ellsäßer, Böhmann 2004)

In Mehrkindfamilien sind Verbrühungsunfälle von Kindern

häufiger(Ellsäßer 2002)

Lauflernhilfen werden häufiger benutzt in Familien mit

niedrigem Sozialstatus (Zimmermann 2000)

Ellsäßer G (2000) Injuries among preschool children in the federal state of Brandenburg depending on social factors – 1997-99. International Conference, Social inequities in injury risks, book of

abstracts, Paris

Ellsäßer G et al (2002) Soziale Ungleichheit und Gesundheit bei Kindern. Ergebnisse und Konsequenzen aus den Brandenburger Einschulungsuntersuchungen. Kinderärztliche Praxis 4: 248-257

Ellsäßer G, Böhmann J (2004) Thermische Verletzungen im Kindesalter (<15 Jahre) und soziale Risiken. Kinderärztliche Praxis 2: 34-38

Kahl H, Dortschy R, Ellsäßer G (2007) Verletzungen bei Kindern und Jugendlichen (1-17 Jahre) und Umsetzung von persönlichen Schutzmaßnahmen. Ergebnisse des bundesweiten Kinder- und

Jugendgesundheitssurveys (KiGGS) 2003-2006. Bundesgesundheitsbl – Gesundheitsforsch – Gesundheitsschutz 5/6: 718-727

Unfälle und soziale Lage

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Daten für Handlungs-

empfehlungen

Hochrisikogruppe

Säuglinge und kleine Kinder

Unfälle zuhause, nahe

Wohnumwelt

Stürze

Verbrühungen

Ersticken

Ertrinken

Datenquellen

Statistisches Bundesamt

Kinder- und Jugendsurvey

Injury Data Base, Studien

Ver

letz

ungs

mec

hani

smen

Risiken

Lebensumwelt

Produkte

Umgebung

Familie

Soziale Lage

Migration

Aufsicht

Kind

Geschlecht

chronische

Erkrankungen

(wie ADHS)

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Hintergrund

Datenquellen und Ergebnisse in Deutschland

- Schwere Verletzungen durch Unfälle und Gewalt

- Alterstypische Gefahren

- Unfälle: Soziale Lage und Migrationshintergrund

Präventionsbeispiele

Schlussfolgerung

Gliederung

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Beispiel 1: Maßnahmen auf der

Basis des Brandenburger

Verletzungsmonitorings

Ausstellung zeigt typische

Verletzungsmuster im

häuslichen Bereich

Kleine Kinder müssen

von Treppen fern gehalten

werden. IDB zeigte hier ein

hohes Verletzungsrisiko

Broschüre illustriert die

zehn gefährlichsten Unfallquellen

und welche Maßnahmen

ergriffen werden sollten

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Abteilung GesundheitBeispiel 2: Flyer zur Unfallprävention

in Brandenburg

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PD Dr. Erler, ärztlicher Direktor des Carl-Thiem Klinikum in Cottbus

„Mit Einführung der IDB in die klinische Anwendung hat sich bei den

ärztlichen Kollegen sukzessive eine besondere Fachkompetenz im

Erkennen von tatsächlichen Unfallsituationen einerseits, aber auch in

der Diagnostik von Misshandlungskonstellationen andererseits

entwickelt. Somit ist die IDB inzwischen zu einem etablierten

Diagnostikinstrument in einer großen Kinderklinik geworden.

Gleichzeitig hat die kontinuierliche Erhebung von Unfalldaten zur

Etablierung zahlreicher Präventionsmaßnahmen geführt. So erfolgt die

Säuglingspflege in der Klinik ausschließlich in Schlafsäcken. Alle

Mütter von Neugeborenen erhalten vor der Entlassung einen

Schlafsack als Abschiedsgeschenk

Die IDB gab den Anstoß zu größer angelegten Kampagnen gegen das

gefürchtete Schütteltrauma bzw. einen plötzlichen Säuglingstod.“

Beispiel 3: Verletzungsmonitoring

verknüpft mit Unfallprävention

bereits im Krankenhaus

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Schlussfolgerung

Die Prävention von Gewalt muss früh einsetzen, um z.B.

schwere Schütteltraumen bei den Säuglingen zu verhindern

Säuglinge und kleine Kinder zeigen das höchste Unfall- und

Verletzungsrisiko bezogen auf alle Kinder (unter 15-Jahren)

- Daher sollte die Prävention von Unfällen verstärkt auf die

alterstypischen Unfallgefahren bei kleinen Kindern

ausgerichtet werden

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