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Informationsbroschüre über den Lehrberuf Verpackungstechnologie
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VerpackungstechnologeVerpackungstechnologin
Wer kennt nicht die Toblerone? Diese
Schokolade ist nicht zuletzt wegen der
besonderen Verpackung berühmt gewor-
den! Verpackungstechnologen und -tech-
nologinnen sind Fachleute, die Schachteln
aus Karton oder Wellkarton gestalten und
sie produzieren. Mit hochmodernen
Maschinen schneiden oder stanzen sie
aus grossen Kartonbögen die gedruckten
Verpackungen und prägen, falten und
kleben sie an den richtigen Stellen. Die
Berufsleute wissen, wie man die Maschi-
nen einstellt, von denen manche compu-
tergesteuert sind. Und sie entwickeln im
Kontakt mit der Kundschaft neue Verpa-
ckungen – damit deren Produkte so
berühmt wie die Toblerone werden!
IGB Interessengemeinschaft Berufsbildung
«Bei der Berufswahl war mir wichtig, einen abwechslungsreichenBeruf zu finden. Ich interessierte mich zuerst für den Beruf Poly-grafin, aber ich merkte, dass man dort fast nur am Computerarbeitet. Dann entdeckte ich die Verpackungstechnologie. DieserBeruf vereint beides: Das Zeichnen von Verpackungen am Compu-ter und ihre maschinelle Herstellung in der Werkhalle. Ich liebediesen Spagat zwischen Büro und Produktion, diese tolleMischung von Kopf- und Handarbeit!
Ich bin jetzt im zweiten Lehrjahr und habe schon in allen Abteilun-gen unserer Firma gearbeitet. Am besten gefällt es mir in derStanzerei. Hier werden aus grossen, zum Teil bedruckten Wellkar-ton-Bögen viele einzelne Verpackungen geschnitten, die je nachVerpackungstyp in der Kleberei gefaltet und geleimt werden. DasWerkzeug dafür bildet die Stanzform, die wie die Ausstechformbeim Guezliteig funktioniert; auf der Fotografie sieht man, wie icheine dieser Stanzformen handhabe. Die Grundlage meiner Arbeit
bilden Laufzettel, die alle wesentlichen Angaben über einen Auf-
trag enthalten – Name des Kunden, Termine, Stückzahlen. Als Ers-tes montiere ich die Stanzform in der Maschine. Dann positioniereich sie über die Steuerung auf den Zehntel-Millimeter genau. Undschliesslich stelle ich sicher, dass die Stanzform den Karton auchwirklich überall durchtrennt. Dafür muss ich die Dicke des Well-kartons, den Druck der Stanzform und die Geschwindigkeit, mitder die Maschine arbeiten soll, festlegen. Bevor ich einen Auftragin hohem Tempo laufen lassen kann, benötige ich stets einige Versuche.
Wenn der Auftrag läuft, sorge ich dafür, dass die Maschine immergenug Druckbögen erhält; ebenso müssen die ausgestanzten Ver-
packungen gestapelt und palettiert werden. Dabei bin ich natür-lich nicht alleine, in der Produktion arbeitet man immer in Teams.Ich finde das toll, ich fühle mich im Kreis der Mitarbeitenden sehrwohl. Ich habe auch überhaupt kein Problem als Frau in diesemBeruf, obwohl wir in der Minderheit sind.
Seit dem zweiten Lehrjahr arbeite ich Schicht, entweder von
morgens fünf Uhr bis eins oder von eins bis halb zehn. Dasgehört zu meinem Beruf. Im ersten Lehrjahr war ich auch schonwährend fünf Wochen in der Entwicklung tätig, wo neue Verpa-ckungen kreiert werden. Einmal hat mir meine Lehrmeisterinsechs gleichartige Flaschen in die Hand gedrückt und mich aufge-fordert, eine Verpackung zu konstruieren, die garantiert, dass dieFlaschen sicher verschickt werden können. Um eine solche Aufga-be zu erfüllen, muss man natürlich wissen, was es überhaupt für Verpackungsmöglichkeiten sprich -typen gibt. Im berühmten‹Fefco-Katalog›, einem Muster-Buch, findet man rund 150 ver-schiedene Arten von Verpackungen, eingeteilt in bestimmte Typenwie Faltschachteln, Deckelschachteln, Schiebeschachteln, Aufrich-te-Schachteln und viele mehr.
Kundenaufträge bearbeite ich erst im dritten Lehrjahr, zuerstmuss ich mit all den Schachteln vertraut werden. Dafür brauche
ich ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen; gute Noten inGeometrie und Rechnen sind von Vorteil, denn Verpackungen können mathematisch ganz schön knifflig sein. Für den Berufbraucht es einen guten Schulabschluss. Was nach der Lehrab-schlussprüfung kommt, weiss ich noch nicht. Aber man findet alsVerpackungstechnologin relativ gut eine Stelle. Schachtelnbraucht es schliesslich immer!»
CORINNE REUSS, 2. LEHRJAHR, FÜHLT SICH ALS FRAU IN IHREM BERUF TOTAL WOHL
«Tolle Mischung von Kopf- und Handarbeit»
DER KUNDENKONTAKTWie setzt man Kundenwünsche optimal um? Im Gespräch entwickeln
Verkäufer und Entwicklerin gestalterisch ansprechende
und technisch lösbare Vorschläge.
DIE ARBEIT AM COMPUTER Am Computer erstellen die Verpackungstechnologinnen und
–technologen technische Zeichnungen neuer Verpackungen.
Dafür brauchen sie ein gutes Vorstellungsvermögen.
DAS RICHTIGE MATERIALFlaschen erfordern eine andere Verpackung als Kaugummis.
Die Berufsleute kennen die Eigenschaften verschiedener Kartons und
Wellkartons und wählen die richtige Sorte aus.
DAS ERSTE MUSTERMit dem «Plotter» schneiden und rillen die Verpackungstechnologinnen
und -technologen das Muster. Anschliessend falten und montieren sie
die Verpackung. Die Steuerung des Plotters erfolgt über den Computer.
DAS ÜBERWACHEN DER PRODUKTIONDie Produktion von Verpackungen in hoher Zahl verläuft nicht immer
reibungslos. Die Berufsleute überwachen den Produktionsfortlauf
und korrigieren wenn nötig die Einstellungen der Anlage.
DIE ARBEIT AN DER KLEBEMASCHINEAn Klebemaschinen werden Verpackungen gefaltet und geklebt.
Die Berufsleute richten die verschiedenen Stationen ein. Sie kennen
die Eigenschaften der verwendeten Leime.
DAS EINRICHTEN DER PRODUKTIONSANLAGEAn Stanzautomaten werden unterschiedliche Verpackungen
produziert. Das exakte Einrichten ist wichtig für einen störungsfreien
Maschinenlauf.
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DIE KONTROLLE DER QUALITÄTVerpackungen müssen auf den Zehntel Millimeter genau geprägt und
gestanzt werden. Beim Einrichten und während des Produktionsprozesses
ist eine ständige Qualitätskontrolle sehr wichtig. AR
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«Ich bin im dritten Monat meiner Lehre. Bis jetzt habe ich erst inder Kleberei gearbeitet. Hier werden an fast zwanzig Meter langenAnlagen täglich hunderttausende Kartonschacheln geklebt. Alleindie ‹Alpina 75›, eine Klebemaschine, schafft 100'000 Stück proStunde. Die leichteste Arbeit ist, die laufenden Maschinen mit denausgestanzten, aber noch flachen Kartonschachteln zu füllen unddie an der Längsseite geklebten, aber noch nicht aufgefaltetenSchachteln ‹abzutischen›. In dieser Form gelangen sie dann anden Kunden, der sie maschinell aufklappt, wenn nötig querver-leimt. Danach füllt er sie zum Beispiel mit Kaugummis oder Heft-pflaster. Schon etwas schwieriger ist es, die Anlage für einenneuen Auftrag einzurichten und die Knick- und Leimstationen richtig zu platzieren. Manche Maschinen sind computergesteu-
ert, bei anderen versetze ich die Stationen von Hand. Dafür mussich genau wissen, in welcher Reihenfolge die Kartonteile vorge-brochen, geklebt und gefaltet werden. Diese Arbeit durfte ich bisjetzt noch nicht alleine machen. Ich habe vor allem zugeschautund mir die Schritte eingeprägt.
Meine Berufswahl war mühsam. Nach dem zehnten Schuljahrhatte ich noch immer keine Lehrstelle, eigentlich gab ich da dieHoffnung fast auf. Ich habe vor allem Stellen als Verkäufer undAutolackierer gesucht. Auf die Idee, Verpackungstechnologe zulernen, bin ich durch Zufall gekommen, ich dachte immer, in die-sem Beruf füllt man nur Säcke oder Kisten ab. Aber in der Schnup-perlehre habe ich eine ganz andere Welt kennen gelernt. Nie
hätte ich gedacht, dass man so ausgeklügelte, perfekte Verpa-
ckungen bauen kann! In meiner Lehre lerne ich alle Schritte ken-nen, die dafür nötig sind: Vorbereitung des Stanzens, Stanzen,Prägen, Kleben. Stanzen heisst übrigens ausschneiden. Und in
der Entwicklungsabteilung werde ich lernen, neue Verpackungenzu entwerfen. Eigentlich ist alles möglich – es muss einfach durchdie Maschine gehen. Um gute Verpackungen zu entwickeln, muss ich natürlich die Möglichkeiten der Maschinen kennen!Neue Verpackungen müssen nicht nur schön aussehen, sie müs-sen auch einfach und möglichst rasch hergestellt werden können.
Am liebsten gehe ich in die Berufsfachschule. Auf diesen einenTag freue ich mich immer. Ich habe noch nie eine so perfekte Klas-se erlebt, hier wird niemand ausgegrenzt. Von 22 Schülern sindfünf Mädchen, wir kommen aus der ganzen Deutschschweiz inAarau zusammen. An diesem Tag wohne ich zuhause bei meinenEltern, während meiner Arbeitszeit lebe ich bei meinem Onkel imRaum Bern. Neben allgemein bildenden Fächern wie Deutschhaben wir auch Zeichnen oder Betriebskunde. Ich habe gelernt,
was Verpackungen für Lebensmittel oder Chemieprodukte von
Non-Food-Verpackungen unterscheidet; vor allem die Hygiene-Vorschriften sind viel strenger. Darum werden gewisse Verpackun-gen bei uns in geschlossenen Räumen produziert. In der Schulewerde ich als Freifach Englisch belegen, weil ich Lust habe, dieseSprache besser zu beherrschen. Ausserdem besuche ich regel-mässig den ‹Stiften-Träff› an meiner ehemaligen Schule. Hier hel-fen uns die alten Lehrer bei den neuen Hausaufgaben.»
TERANCE YOGATHAS, 1. LEHRJAHR, WOHNT WÄHREND DER LEHRE BEI SEINEM ONKEL
«Eigentlich ist alles möglich»
HIER SIND EINIGE ANFORDERUNGEN FÜR DIE AUSBILDUNG ZUR VERPACKUNGSTECHNOLOGINODER ZUM VERPACKUNGSTECHNOLGEN.Was trifft auf dich zu?
❐ Ich bringe gute Leistungen in technischem Zeichnen, Geometrie und Informatik
❐ Ich habe ein gutes, räumliches Vorstellungsvermögen und kann logisch denken
❐ Ich habe einen Sinn für Formen und Farben❐ Ich kann exakt und sauber arbeiten❐ Ich bin handwerklich ganz geschickt❐ Ich habe Lust, in Produktionshallen an modernen Maschi-
nen zu arbeiten❐ Ich finde Verpackungen aus Karton interessant
Wenn die meisten dieser Sätze auf dich zutreffen, kommt derBeruf Verpackungstechnolgin/Verpackungstechnologe für dichin Frage. Wenn das nicht der Fall ist, setzt du dich besser nochmit anderen Ausbildungen auseinander.
CHECKLISTE
IMPRESSUM
Herausgeber:
Schweizerisches Dienstleistungszentrum Berufsbildung IBerufs-, Studien- und Laufbahnberatung
IGB Interessengemeinschaft Berufsbildung
Konzept:
Schweizerisches Dienstleistungszentrum Berufsbildung IBerufs-, Studien- und Laufbahnberatung
Texte/Redaktion:
Daniel Fleischmann, Schaffhausen
Fachlektorat:
Reto Hubler, Flamatt
Fotos:
Frank Müller, Gottmadingen (D)
Grafik:
Viviane Wälchli, Zürich
Umsetzung:
Roland Müller, SDBB
Lithos und Druck:
Südostschweiz Print AG, Chur
Wir danken den porträtierten Personen herzlich für ihre Mitarbeit.© SDBB 2007, Zürich, alle Rechte vorbehalten
SDBB
CSFO
SDBB I CSFO
KARTON UND WELLKARTON
Karton und Wellkarton sind ideale Ausgangsmaterialien für die Fer-tigung von Verpackungen. Die Produkte, welche von Verpackungs-technologinnen und Verpackungstechnologen hergestellt werden,treffen wir täglich an. Ohne die Verpackungen aus Karton oder Well-karton wäre unser heutiges Leben kaum mehr denkbar!
In ihrer beruflichen Grundbildung lernen Verpackungstechnologin-nen und Verpackungstechnologen folgende Aufgaben (Auszügeaus der Bildungsverordnung): a. Sie klären Kundenbedürfnisse ab, wählen geeignete Materia-
lien, entwickeln entsprechende Verpackungen und stellen Prototypen her.
b. Die aus der Entwicklung resultierenden Unterlagen und Daten bereiten sie anschliessend für die technische Arbeitsvorberei-tung und die Produktion auf. Mit verschiedensten Anlagen produzieren sie Karton- und Wellkartonverpackungen.
c. Sowohl in der Verpackungsentwicklung als auch in der Produk-tion berücksichtigen sie Qualitäts- sowie ökologische Aspekte und halten die Vorschriften zur Arbeitssicherheit sowie Hygiene ein. Sie zeichnen sich aus durch eigenverantwortliches Handeln, Lernbereitschaft, Teamfähigkeit und Belastbarkeit.
d. Die Fachkompetenz umfasst Kenntnisse und Fähigkeiten in folgenden Bereichen:a. Verpackungsentwicklung;b. Material;c. Technische Arbeitsvorbereitung;d. Produktion;e. Qualität, Sicherheit, Hygiene und Umweltschutz.
Dieses Faltblatt ist erhältlich bei:SDBB Versandbuchhandlungc/o SVBZürichstr. 98, 8600 Dübendorf Telefon 044 801 18 99, Fax 044 801 18 00E-Mail: [email protected]: www.sdbb.ch/medienshopArtikelnummer: FE1-3044 (Einzelex.), FB1-3044 (Bund à 50 Ex.)
oder bei:IGB Interessengemeinschaft BerufsbildungBergstr. 110, Postfach8032 ZürichTelefon 044 266 99 28E-Mail: [email protected]: www.verpackungstechnologe.ch
« Ich habe in meiner beruflichen Lauf-
bahn nicht selten die Stelle gewechselt.
Ich bin gelernter Verpackungstechno-
loge. Aber ich arbeitete auch als Produk-
tionsleiter in einem Druckereiunterneh-
men und später in der grössten
Buchbinderei der Schweiz. Auf diese
Weise habe ich die ‹Nachbarn› der Ver-
packungstechnologie kennengelernt –
und profitiere jetzt vom Gelernten. In
meiner Stellung als Produktionsleiter
erlebe ich ständig neue Situationen.
An Messen oder aus Fachzeitschriften
erfahre ich, welche neuen Maschinen
angeboten werden – und prüfe, ob sie
für unseren Betrieb in Frage kommen.
Und bei Produktionsproblemen zieht
man mich zu Rate. Heute Morgen bei-
spielsweise diskutierten wir zu dritt,
wie wir mit ganz kleinen Schrumpfun-
gen der Papiergrösse umgehen können.
Gelagertes Papier hat weniger Feuchtig-
keit und ist deshalb kleiner als ungela-
gertes. Als Produktionsleiter habe ich
neben solchen betrieblichen Aufgaben
natürlich auch geschäftliche Verpflich-
tungen. Als Beispiel nenne ich die Quali-
tätssicherung. Ich muss auf dem Laufen-
den bleiben, welche Anforderungen
die Kundschaft – Chemiefirmen oder
Lebensmittelhersteller etwa – an unsere
Verpackungen stellt. »
Berufsweg:
1985-1988 Lehre in der Druckereikarton-nage (heute: Verpackungstechnologe);1993-1998 Leiter Verpackungsentwick-lung, Ausbildung als Techniker HF Poly-grafie; 1998-2000 Schweizerischer Kursfür Unternehmensführung in der Medien- und Druckindustrie; seit 1999Produktionsleiter in diversen Firmen
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« Das Erfüllen von individuellen Kun-
denwünschen ist in der heutigen Zeit
enorm wichtig! Als Verkaufsleiter trage
ich dazu bei, dass uns das auch gelingt.
Ich bin für den kurz-, mittel- und lang-
fristigen Erfolg in unserem Unternehmen
verantwortlich. Wenn ich nicht das
Wissen eines Verpackungstechnologen
hätte, könnte ich meinen Job nicht so
professionell machen. Als Fachmann
kann ich unsere Kunden vor Ort kompe-
tent beraten. Fragen nach Mass,
Gewicht, Lager und Transport werden
professionell von Anfang an berücksich-
tigt. Ich im Laufe meiner beruflichen
Tätigkeit viele Betriebe kennen gelernt
und Erfahrungen gesammelt. So war ich
zwölf Jahre bei einer grossen Verpa-
ckungsgruppe tätig. Dieses Netzwerk
erweitere ich ständig; ich lese Fachzeit-
schriften und besuche Messen, um
neue Kundenkreise zu erschliessen.
Dabei ist es entscheidend, dass ich an
die verantwortlichen Personen gelange.
Meine heutige Hauptaufgabe ist der
Aufbau von verschiedenen Verkaufsge-
bieten in der Schweiz. Dies verlangt eine
intensive Planung und auch Reisetätig-
keit, aber auch Ausdauer und Hartnä-
ckigkeit sowie eine hohe Sozialkompe-
tenz für den Umgang mit verschiedenen
Menschen. »
Berufsweg:
1979-1982 Lehre als Verpackungstechno-loge; 1986-1988 Ausbildung als Sachbe-arbeiter «gib» (heute Druckkauffrau/-mann); 1997-1998 Ausbildung zumVerkaufsfachmann GIB M; 2003 Dale Car-negie Verkaufs- und Leadership- Trainingfür Manager
« Ich habe vor eineinhalb Jahren die
Lehre als Verpackungstechnologin abge-
schlossen und arbeite seither in der Ent-
wicklungsabteilung einer grossen Verpa-
ckungsfirma. Hier entwerfe ich neue
Verpackungen oder passe bestehende
Zeichnungen neuen Anforderungen an.
Ich mache dafür von Hand Skizzen,
zeichne am Computer Pläne und fertige
die Muster an. Gestern zum Beispiel
habe ich eine Schachtel für ein Weinglas
sowie eine Karte konstruiert; sie wird
als Einladung für ein Weinfest verschickt
werden. Zu meinen Aufgaben gehört
auch die Wahl des richtigen Kartons.
Zudem muss ich überlegen, wie eine
Verpackung am günstigsten produziert
werden kann. Bei meiner Arbeit nehme
ich nicht selten Rücksprache mit der Pro-
duktion. Häufig habe ich auch Kontakt
mit dem Verkauf oder der Grafikerin, die
die Gestaltung der Verpackungen ent-
wirft. Ich glaube, dass Verpackungen
aus Karton oder Wellkarton eine gute
Zukunft haben. Viele Kunden unter-
schätzen dieses Potenzial. Das Verpa-
ckungsspektrum ist so gross, dass wir
nicht selten mehrere Varianten entwi-
ckeln, einfachere und ausgefallenere.
Ein Verpackungstechnologe, der mit mir
die Lehre gemacht hat, entwickelt heute
sogar Möbel aus Karton – so vielfältig
sind die Möglichkeiten! »
Berufsweg:
2002-2005 Lehre als Verpackungstech-nologin
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Fächer
Verpackungsentwicklung (inkl. Informatik)/ Material / technische Arbeitsvorberei-tung / Produktion / Qualität, SicherheitHygiene und Umweltschutz (inkl. natur-wissenschaftliche Grundlagen).
Berufsmatura
Bei sehr guten schulischen Leistungenkann während oder nach der Grundbil-dung die Berufsmittelschule besucht wer-den. Diese ist Bedingung für den Zugangzur Fachhochschule.
Abschluss
Nach bestandener Lehrabschlussprüfung:eidg. Fähigkeitszeugnis als «Verpackungs-technologe EFZ / VerpackungstechnologinEFZ».
WEITERBILDUNG
Kurse
Angebote von Berufsfachschulen undFachverbänden
Berufsprüfungen (BP)
• Druckkaufmann/-frau mit eidg. Fach-ausweis
• Betriebsfachmann/-frau • Drucktechnologie mit eidg. Fachausweis
AUSBILDUNG, WEITERBILDUNGVORAUSSETZUNGEN
Vorbildung
Abgeschlossene Volksschule
AUSBILDUNG
Dauer
4 Jahre (ab 2008)
Schwerpunkte (wird im Lehrvertragvermerkt):• Karton• Wellkarton
In beiden Schwerpunkten werden in derBildung in beruflicher Praxis sowie imQualifikationsverfahren folgende Vertie-fungsbereiche unterschieden:• Verpackungsentwicklung• Produktion
Bildung in beruflicher Praxis
In einem Betrieb der Karton oder Wellkar-ton verarbeitenden Industrie.
Schulische Bildung
1 Tag pro Woche an der Schule für Gestal-tung Aargau in Aarau
Höhere Fachprüfungen (HFP)
• Dipl. Packaging Manager• Dipl. Fachmann/-frau Druckindustrie
und Verpackung
Höhere Fachschulen
• Dipl. Techniker/in HF Polygrafie• Dipl. Techniker/in HF Medienwirtschaft
und Medienmanagement
Fachhochschule
• Bachelor FH in Medieningenieurwesen• Bachelor-Studiengänge in Verpackungs-
technik in Deutschland (FachhochschuleStuttgart, Technische Fachhochschule Berlin, Hochschule für Technik, Wirt-schaft und Kultur, Leipzig)
VERWANDTE BERUFE
• Flexodrucker/in• Drucktechnologe/-in• Papiertechnologe/-login• Printmedienverarbeiter/inInfos unter www.berufsberatung.ch
WEITERE INFORMATIONEN
IGB Interessengemeinschaft BerufsbildungBergstr. 110, Postfach8032 ZürichTel: 044 266 99 28E-Mail: [email protected]
Schule für Gestaltung AargauWeihermattstr. 945000 AarauTel: 062 834 40 40www.sfgaargau.ch
Allgemeine Informationen zu Berufswahlund Laufbahnplanung:www.berufsberatung.ch
Weiterbildungsangebotsbörse: www.w-a-b.ch
© SDBB Verlag 2007, Zürich Swis
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