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VI. V E R S U CHE. der GeJell/chafk Am fccrdammer Phyfi- &er nbrr drei wrrJchiedcne Arccn vom k o h I e n h a 1 t i g e m Wa fJe r ft oJJg a s, zo e I c h c fich aus Alkohol UR~ APcher enc- wickelrr Inuen. 3 r Did bekannten PhyCker, v a p Trooftwyk, Lauwreuberp untl Bondt zu Ainherrlom, welche fchon feit mchrerrr Jalrren ge nreiofchaftliclie Verfiicbe dtelJten, richteten jm J,iIire I 79s ilire Cnterfuchitngea vorzfiglicli ad ctps Gas, welches Gch bei der Verbindong conceiitrjr. t e r Schwefe:Tj;ure mit Nkohol entwickelr. Rei dje fer Verbindung zerfprengt es, wie beltannt, gar hzufig die Gefsfst; es hrennt niit einer Ghligen Fknirne, To dds man cs in den elrctrifchen Ljml pen der breniibaren Luft vorzieht bildet trnter ge. \viffen UmCtPiidcn Oehl (ciaher rein Nahme : OehJ erzetrgendes Gar,) irnd hat im Vergleiche der as. artell, die Iich aus Alkohul oder Aether bci an&t Behonduagsart enrwickeln fo merkmfirclige G.. genfchaften, dab eine geirauere Untufuchung &$- Ielben die a h h e zu lohnen verfpch. D e i m a n,

Versuche der Gesellschaft Amsterdammer Physiker über drei verschiedene Arten von kohlenhaltigem Wasserstoffgas, welche sich aus Alkohol und Aether entwickeln lassen

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Page 1: Versuche der Gesellschaft Amsterdammer Physiker über drei verschiedene Arten von kohlenhaltigem Wasserstoffgas, welche sich aus Alkohol und Aether entwickeln lassen

VI. V E R S U C H E .

der GeJell/chafk A m f c c r d a m m e r P h y f i - & e r nbrr d r e i wrrJchiedcne A r c c n vom

k o h I e n h a 1 t i g e m W a fJe r ft oJJg a s, zo e I c h c fich aus A l k o h o l U R ~ APcher enc-

wickelrr I n u e n . 3

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Did bekannten PhyCker, v a p T r o o f t w y k , L a u w r e u b e r p untl B o n d t zu Ainherrlom, welche fchon feit mchrerrr Jalrren g e nreiofchaftliclie Verfiicbe d te l J ten , richteten jm J,iIire I 79s ilire Cnterfuchitngea vorzfiglicli ad ctps Gas, welches Gch bei der Verbindong conceiitrjr. ter Schwefe:Tj;ure mit Nkohol entwickelr. Rei d j e fer Verbindung zerfprengt es, wie beltannt, gar hzufig die Gefsfst; es hrennt niit einer Ghligen Fknirne, To dds man cs in den elrctrifchen Ljml pen der breniibaren Luft vorzieht bildet trnter ge. \viffen UmCtPiidcn Oehl (ciaher rein Nahme : OehJ erzetrgendes Gar,) irnd hat im Vergleiche der as. artell, die Iich aus Alkohul oder Aether bci an&t Behonduagsart enrwickeln fo merkmfirclige G.. genfchaft en, dab eine geirauere Untufuchung &$- Ielben die a h h e zu lohnen verfpch.

D e i m a n,

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Da das Gas fich Lei Verfer l ipr ig tles S c h ~ c f ~ l - s thers gewbhulich erft gegen Entle des Pronelfcs entwickelt , Co nalini nian beitle Sloffe i n tlem Ver- h5\tnj[rey worin fie c l a m bei tler Aethererzeligung zu {teller1 pRegen, d. I I . , a i d vier Theile conccntrirter Sch\vefeifiiire einen Thei l Alkohol , uotL behan- '[elte das GJiize i n einern Z L I Lufiverfuchen fcllick- lichen Glasgerithe. Sobald beitle Stoffe gemifclit fin<[, erhitzen fie fich, wertlen bcaiin, untl geben Jtlch ohne Beitritt yon iiuf\erer LVArnic ein Gas. Erlviirmt m a n fie, fo braiifttn lie vie1 f t i k e r auf

itll[l \vercIen f ~ h t ~ ~ r z ; es entwicltelt Gch einr grofse JIense von Luft; unt l foil niclit [lie gJnze Alifchiing tl,-,von gelien, . fo mufs m a n n1ifhtiren, fie zu cr\vii*- men. D e r RitckCtsnd, nachtlrrn C ~ J S Gas fich ent- \vickelt hat , ift Schwefelkiiire mil Kohlenftoff ver- mifcht unil clatlurch g e f c l i w k t . Anfangs iind 711

Elide der Operalion ifL tlas entbuntlene Gas f tark anit fchwefelfaiirem C J S vermifcht ; in der MiIte ties ProTeffes pilegt es reiner zu f e w URtl niir fcfirve- fe l fawcs Gas zu en:halten. Luftfiirlr-e i'inclet fich clzrin gar nicht. N i t \Vaffer und Ammoniak getva- iclien, wirtl es fehr rein.

Das Gewicht tliefes Gas betriigt 0,909 vom Ge- wichte de r atrnoiphiirifchen Lufl; W C I I I I es recht rein ift, n e c h t es unangenehm, untl eq brennt mit einer ftJrken und clichten Flnniine, gleich harzigein Ocli!e. )Ionate lang niit \ v a k gefperrt, blcibt es iin\erititlert ; eben Co weniy wirken cl3rauf 5ch:ve- f c l - , S J p e i e r - oder S a l z k u r e , Salpeterluft, Al-

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*) Sir konntea Cch niche genug yon didem Oehle verkhaffen, urn es ciner chemifchen Priifuq zu unterwerhn. Einr Art yon Acthcr &hint cs ruE kcinen Fall zu by&

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gaqartigen Riickfrande cfas iibrige falzlaure Gas alpfcllietlen hztte, blieb etwa i&ftttl an Stickgas

WecIer i n den Rilclikioden bei tliefem ProzefTa nod l beitn Ahbrenricn ties G a s rnit Saucrftoffhft durcli Hfilfe electrifcher Funken , zeigte falzfnure Sclil.vererrIe cine Spiir von fchwefelfnurer Luf t ; eiu Beweis, h f s t l as brennlnre Gas nicht etwa eine Auf, Iiiiung cles Aethers i i i fcliwefelfaurem G,ts war. Ua 0 s wecIer den Geruch von frhwefelhaltigem Warfer- ftoffgas hat, nocli beiiii Verbrennen fich Schwefql clarntis niecle~fchligt , fo k a n n arich Icein Schwefel in tier Mifchung tliefes Gas enthalten feyn. Die Ua- fis clefklben k3nn alro nur durch eine eigne Ver- bi ncl LI ng u n t er den B eft a 11 11 t heil e n der Sc h \v efel Tau r c

n,l;l ties Alkoliols, d. h., von Wafferrtoff, Kohlen- Itoff und S~iterftoff, entftehen. Die Anwefenheit (Ies letztern laugnen die holliinclirchen PhyGker ails dem (;runde, wejl iich f o d t entweder Waffer ocler I(oh- lenldure h5tte bilclen miiffen. Iv i c h o 1 lo n be- merk t aber mit Reclit, tlafs diefes bei einer chemi- fchen Verbindung aller tlreier Stoffe rnit einander nicht niithig ift, wie denn eine folche Verbindung ~~ahr fche in l i ch in dem erzeugten Oehle wirklich be- fLehe. ’ Die Anwefenheit von Wafferftoff uncl Koh. lenftoff in cliefem Gas beweifen auch fdgende Ver- fiiche: Als die genannten Phyfiker es clurcli eine Rijhre, die mi t fclinielzendem Scll~vefel gefirllt war, triebc:n, erhielten Ge fchwefe:haltiges WaIferftoff- g3s uiid der Schivefel fzrbte Iich fchwuz; in einer

UbJ’jg.

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gltihenden Rohre, die Braunftein enthielt verwaa- delte 6ch ihr Gas in kohlenfaures Gas; auch beim Abbrennen mit Sauerfroffgas durch electrifche Funken blieb im Rackftande Kohledtoffgas; u n d

aIs fie es mit oxygenirtem falzfauren Gas milch- ten und ehe noch die Oehlerzeugung vor Gch ging. ahhrannten. wurcle clas Glaqgeriith rnit Kohlen- ftoff in Geftdt von Innpenfchwarze bgtleckt, biefes beftirnrnte tlie hollaitrlifchea PhyGker, ihrem Gas den Nahmen : kohlenhalt ips , 6hliges IVaJjer- JiofJgns, zu geben. . Diefcc Gas lafst fich aiich aus dein fchongebiltfe- ten Schrppf i i ther durch Vernllfc'chung mit Schwefel- f;iure entivickeln, nur J n f 5 tlann oxygeiiirie S.llz- fsiire nicht rnehr J I S {tel rleffelben i; Oelil verwaii- delt. Der Rilckfianct Iir.ennt bldu, und giebt nicht weiter Oehl niit tlzfclurem Gas. - t i n e drilie BIethoJe, diefes Gas ZLI erhalten, i f t , wenn rnJn Alkohol und Aether (lurch eine gluhende th6nerne Pfeifenrdhre treibt. ')

*) Hierbei verdient ein Verruch B r u g n a t c I 1 i ' s erwiihnt zu werden, den er in einrrn Briefe an den Herrn v a n M o n s , ( A n n d e s dr Chimi?; N. 87, p. 3 2 6 , ) befchreibt. Er gofs auf zwei Unzen frhr reinen Alkohols eben fo vie1 Salpeterfdure, und zwe i Minuten nachher eben ro vie1 Schwefelhure , zu zwe i verrchiedenen Mablcn. Sogleich Keg ein weifslicher Dampf a d , und darauf folgte eine eben To lebhafte Entzihdung, als wcnn man Salprterfdurc auf Terpendndhl giefst. Zogleich verbreitete fich

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Lakt man dagegen Alkohol ocler Aether (Iurch eine gIiiIiencIe GIasrGhre in ein rnit W d f e r gefiilltes Gefiifs Iteigen, fu e r l id t man zwci von diefem 6111- erzeuga~iden Gas verfchiedene Gasarten, (lie fich zwar nicht in cler Art rler Beftancltlteile, wohl aber in (!em Verhiltni,lfe, w o r i n diefe in der blifchung

ein rother Dampf von Salpcterhure, u n d ein fehr fiarlcer Darnpt, de r fich bei d e r Italte de r At- mnfplAre verdichtete, und dierer letztere erfullte das Lqtioratna iutn mit einern rehr angenehmeo W u h l y t uchr. \vie Aat her. - Dierzr VerTuch wur- de i n verCt;hloTlcnen Gofirsen wiedcrholt. B r u - g n a t e 1 1 i gcrs in eine Pietorte zwei Unzen Tellr reinen / . / k u / , o , s unJ eben To vie1 Salp?terlaure, vcr- band wit der Retorte zwei L h r weite Recipientell, die rnit einaavjer zuf'arnmen hingen und in Tticlier mir kaltern \Vafrrr gehullt w u r d e n , To dars ihre Tcmperatur bis auf I O Lnk , und hrachte dann die Schw.efelf';iure mittelk eines Trichterr , dzr keine Lnfthla:en herails IieL , in die Retorte. Es erf'olg:e ein rehr letthaftes AtlfbrauTen und eine Entziin- dung, und ndcblter rand man itn errten necipien- ten etwas vom Gernilche aus der Rctorte, das beim AiifItrati~-er, in d ide lbe l h i i b e t gegangen war; irn zweitea Lie-ipicnten hingegen Salpeter - Aether, c b e r welchem ein griioliches, arornatirch und ganz angonehm riechandes Oehl Tchmamni. SchwPJel-

i i the i . ruf dierelbe Art, wie hier der Alkohol be- handelt , gal, gleichfalls eine fehr lebhafte Ent- ~ i i r idung ; und giefst man Schivefr(/;iuie auf Sal- peter - Aerher , erfolgt ein a!lnliches Aufbrau- fen. als wenn man eine rnineraiilche Saure 2 1 1 koh- ]en Ta u r cm A I kal i Tc h 3 t te t . d . H.

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vorkommen, rom vorigen unterfcheib6n. Das aus. dem Alkohol auf tlie angegebene A r t entwic1;elte. hat ein Gewicht $-on 0,436 der atmofphiirifchen Luft, und brennt mit einer .blPflern Flnrnrne, tlie niehr tlem brennenden Alkohol als cler Oehllhmme Slcicht. Das aus dern Aerher entbuodene hat ein Gewicht von 0,709 der atmolphdrifchen Luf t , uiid brerint mit einer blauen u n d dichten Oehlflainrne. B e i h riechen unangenehm und trilben ~ J F 1;alkwJ Ikr nicht ; \VafTer, Ssuren und Alltalien lrirkeii t larmf eben fo wenig, als Juf das Oehl erzeugrntle G . ~ s ; bei Vermifcliung rnit oxygenirteni idlLI;1 iiren Gas ge- hcn fie i b e r wedcr Oehl nochKohlenJiofl, niir wird ilir Urnl*ang tlnclurch uni verriiigert. DJfs i i i & 4 "

hcide \Yall&ftoff unt l ICalilenftoff enthalten , lmvei- fen diefclben T i t a t f x h c n , wor,~its die Anifiertiani- nier P1,yfiker auf die Gegenwart diefer Stoffe im Oelil erzeugentlcn Gas k h l o C h .

Als fie Alltohol oder Aethcr durclr eine-thij- nci-ne Ruhr'e, die in eine Glasri;hr-e eingelcliluCien iinc[ ziigleich ni i t ihr gli\h-eentl gemaclit w a r , Cteigen l ieken, otter (lurch eine giiihende Glasrdhrc, worin St uckchcn Pfeifenthon hgen , erlliellen fie t l ~ s Oelil erzeuSer.de Gas; ein Zeicheii , ilsfs der T h o n ; ~ i i *

Bi1 lung cliefes GJS wdentlicli niit Leiti iizl. Ij.lffcibe erfolgto, 31s (lie Alkoliol- ontl Aethcrtliiiipfa in ilcr gluhentlen Clasrflire iiber i?ttcn (lei I l c T t ~ ~ c l i l ~ ~ ~ i l u des Tlioiis, Alaiin ollrr I\izfeIt.rt!c, eini.l.:~~ f$ ) i . t -

gingen. t l 'urde abz r c!ie (;iJ\rrtlire mi: ii tii;, o,IeL* M a g n c h ader ve~e!:bi!ifcIieiii Aliidi, d c ; . li&-

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]en, ader fchwefelfaurern Kali gefilllt ; fo trhielt man clie letztern Gasarten, woraus fich kein Oehl bil(fen liefs; und daclurch, dafs man diefe Jrirch ejne gliilienrle Glasriihre iiber T h o n , Alaun ocler Kefelerde trieb, liefs fich i h e n nicht die Eigen- genfchaft, Oehl zu geben, beibringen. Alle in die Rohre gelegte Stoffe wurden fchwarz gefsrbt. Schwefel i n der gliihentfen Glasrlihre gab fchwe- felhaltiges WaEerltoffgas, nicht das Oehl erzeu- gentle Gas.

T r i e b man ctiefes letztere (lurch eine gluhenrle Glasriihre, io verlor es feirie Eigenfchdt, mit oxygenirter Salzfaure Gehl zu erzeugen; tlabei wiir- de abcr clie Glasrijhre gekhwarzt uncl mit T r o p f e n ernpyreumatifchen Oehls , fo wie clas Waffer in d e r Vorlage niit einern ichwnrzen Rufs becleckt. Durchs Eleccri/iren verlor das Oehl erzeugenble Gas, (def- fen Uinfang nJch 600 Schliigen uin < vermehrt wordcn war ,) (lie Eigenfchaft , Oehl 211 biltlen, ohne (Idfs dabei Kohlenftoff wzre niecle'rgefchlagen w ort 1 e n .

IJm clas Verhiltllifs zu enttlecken, nacli wel- chein tlie Berrdntl theile in den tlrei verfchiedenen Arten V O I I kohlenhnltigern Wafferhf fgas , die fie aus Alliohol uncl Aether eiitwickelt hatten, ge- mikh: 1i i l t l , fiillteii (lie Amfterdammer Phyfiker zu jeder tliefcr Gasarten i n eirieln langen Glafe oiler einec weiten , an eineni ICntIc 7.u~efchmolzeoen Glzsrolire mehr Sauerfloffgas, als nithig war, urn tie gfinz- lich zu verbrenuen, fperrten das Gemif'ch rnit

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QueckGlber,entzilndet en es durch electrifcheFunkca, and beftjmmten dann forgfaltjg tlie tlatlurch hewirk- te fiaumsverminderung. Diefe gab deli Antheil VOII

Wafferftoff in den unterfuchten ( h a r t e n . Die Men- g e des dabei erzeugten kohlenfawen Gas w u r d a xnittelft Kdkwaffer, t l as man iiber t l a s Orieckfilber hinein Jiefs, aus dcr GrSfse des Kietlerfchlags be- ftimnit. So fanil fich tlann, dn!s dicfe Gasarten; 30 bis 26 Theile Waflerftoff iinlt 60 bis 74 T&Ie Kohlenftoff entliielten, uncl Gcli in tler Menge Lei- tier Edtandtheile n u r wenig. von einantler unter- fchierlen. D,is Oelil erzeugeirde Gas gab tIen niei- f ten; tlas aus Alkohol in einer gliilienden Glas- roh re entlvickelte Gas den wenigften tiohlenftufl'.

,,Hier find alfo tlrei verfchiedene Ar ten von breniibarer Ltift, (lie allefammt a u ~ Alkohol UIIC!

Acther, nur auf \.erfchietlenen\Vegen cntwickclt \veiC- den. Sie komrnen dnrin ilbercin, (l3rs Gc aus \.Vnf- Ierftoff und Kohlenftoff zufnmniengcfctzt, m i l a i f o Arten von kohlenhaltigem \V3fl'riftoffga~ find, un t l auch im Verhdtniffe diefer ReftanJtlieile fcheinen fie firh nur wenig von einantler zu uiiterfcheiden. I h r wcfentlither Unterlchied beruht aber auf i h r rm fpecitifchen Gewichte, der Art, wie fie brennen, ih rer Erzeugungsart, unrl darnuf, dafs n u r eine diefer Gasar;en mit oxygenirtem f.AzfJuren Gas lich zu Oehl verbindet , die a ide rn nicht. "

,, LVie entfteht a ber bei tiiefcr l'erbindung das Oelil? tlurch Hinzufugting von Ssrierliuff zuin Oehl erzeugendea Gas, oder tlurch Lnizirhung von IVdf-

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krfroff? Wie komint es, dafs die Alkohol- un& Aetherdampfe nur tlann in ein 0e:il erzeugendes Gas verwandclt werden, wenn iic uber Alaun, JGe- felerde u n d Thon, nicht aiich, wenn fie biers t\ber Glas fortfteigen? Und b d t r h t cler gaiize Unter- fchietl der tlrei Gasarten ni-lit blofs tlarin, tlafs clie eine mehr \Varmefroff 31s tlie andere enthzlt, tlaher denn auch die erfte ihre Eigenkhaft ,Oehl zti gehen, in dem Gratlc verliert, i n wclchem ihr Volumen durch ElectiiGren vertiie!lrt wirtl, ohiie dak Gcb dabei Kohlenltoff niederkhISgt ?

* Y lb

Urn iiber tIiFfe Fragen, tvoniit die Anifterdam- mcr Phyliker den Bericht von ihreii Vcrfuchen be- fchliclsen, niehr Liclit .zu verhrciten, 1e':zten auf Ar it ri eb t I e r p h il om at 1 k!i e n G e fe 1 I I'cha F t z u I' a r i s d ie Diirger TI e c h t uncl \'a u q u c 1 i 11 tlie Vcrftlche iiber t1:is Ovli! erzetigende Gas f o r t Als fie es durch cine glfiheiide Porzcl!Jnr;jlire trie!wn, er- hielwit Gc lVufferftoffg3s znit iiohlcnfaure gcrnifcht, u n d i n einer GIzsrijhrc, welche am Eiitle der Por- zellaiir"lire fJfs, fctzte Iich vie1 Iiohlenftoff ab. Uiefc Vcrfcl;ietIc.nheiL clcr LT'il-ktinz mit der in ci- ner glijheiii{en Gldsrijhrc, rtihrt wahdcheinlicli von den1 hijherii CJra:le 1 on Flitzc, tler Gch der Porzel- InnrGIire.gcben I,;kt, her. \\:en:i man i las Oelil erzeugencic Gas idler Kohlenfitire herrrulit , I t n d

dara mit oxyseriirtem f~lzfauren Gas verinikht, fo enti& kein OeM. Durch Rdliren iiber AIaun ge-

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hieben, fetzt es feinen Iiohlenftoff an den Alsun 3b. D n s Aethergas breiint rnit oxygenirtem faizfauren Gas, untI bildet c lani i t tlaffelbe Oehl 31s das Orhl erzeiigencle G a s , welches eine groke Analogie zwi- Echen beiden beweil't. Verniuthlicli untcrfrheiden Ee fich blofs i n J e r JIenSe voii gebuntlenern \V3r- meltoff.

,, Ahs allen diefen vcrgleichenden Verfuchen folgt," Dgt F o i i r c r o y in Feinein Berichte von diefen Beobachtungen , y, ( I d 5 tlas Oelil erzeugeod@ Gas, welches vie1 tlichter ilt i i i d weniger gebuntle- nen IViirrneftoff enthslt , nls ( \as ltobleilhalrige \Vaf- ferftoffgas aus P-lkoliul oder Aether i i i gliillrn.iea Ghsrohren eotwickclt , lctliglicll li:.3ft iler gri;rserii h i l l e , worin die JIolekiilrii clc!-I-dhen Lei CillJIIcl,y

f i i i t I , ctas Vermijgcn , Oelrl Z I I Lilrlen , bclilzt , i i i i "

diefes yerliert, \ r q p i i (lie Par\il\rlcIicii tlrTfrI~~cn

[lurch eine grcifsel-e FIengc von \\'Lrtiieftcff wciter aus eiiinntler gctrieben, untl ,1Jililrc.h ciie ArizieIitiil- gen dcr \V~rnieftnff - u n t I 1Coll:enfiofT- Pnrtikelc auf einander gCfcli\~';iclit'\vel.~len. Di i i .~h jetfeil Pr-o- zefz, wodurch djdes gefchielit z. 5. beiiii bitrcli- grtnge tliirch gl;;heiitlc Kiihren 0th- Lei heftisem Electrifiren, mufs folglicli d a s Oelil eveiigentle c J ~ i n ei n ge \v 6 h n 1 ic h cs li oh 1 en h a I ;g c F IT d (1 I' r 1 C) s rervf3ntlelt wertlen, uiid die l'razel're, urn aiis AI- koliol otler Acther Oehl erzeilgendes Gas otler tlie beiclen antlcrn Gasarten zii erhslien, unterfrlicitlen fich in1 il'efrutlichen iiiir tlatlui.cli , tl;tfs bei jcncm weuiger \Yiirnieftofi niit in das Gas'eingeht, \Vat.

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feerftoff und KohlenftofF t h i n mehr concentrirt bleiben, uncl ddtlurch FAiiger find, durcli Hiiizu- kommen von Sauerftoff, (der in den1 oxygenirten €alzfauren Gas noch i n grijlserer Dichtigkeit a l s in der Lebensluft vorhdiitlen i f t ,) Oehl Z L I biltlen. Werden dagegcn Alkohol otter Aether tlurch eine k i r k e r e Anbuf i rny yon IVarnieftoff noch rnehr zerfetzt, ihre Partiltelchen nocli lveiter a i l s einan- de t getrieben und daclurch ihre Anxieliung ge- fchwachr, to p h c n fie m i t (;en) Sarierlroffe nicht fer- yier t!ir VerlJiiidung zu eiiiciii OLIrle e in , intlem diefe Anzichung nur, w c n n fie in ihrer grijlcern Stirke ilt, diere Verhi.1 turig darzuftellen vermag. UnJ lo erklar t es Gch, wie ttas Oehl e rzz i tg~nt te GJS, i n d e n es auf tliefe Art feinc Eigenthiiinlich- k e i t Lerlierr, rein rpecififches Gewicht vou 0,909 %is a i i f 0, +3:; veranilert. ''

,, Uals ALitin, Kierelerrte otler T h o n , nichr aher G:ac, Kslk, bld.yieGa 1 1 . f. f., bcim DurchgclnSe von Alkohol - oltt'r Acther ' S i i i p f ~ n tlurch gliil~eiitla Rijhren, iiber ,liere Sroffe, Oelil erzeiigenrtcy Gas 6"- b r n ; dns liegt ficlier nicht an dicfen Stoffen, Ton- dern hochlt wahrl'clieitilich wrirtle in den errtern Fallen, cia man Oehl erzeugentlrs Gas erhielt, fchwiicheres Feiier, als in tien letztero gegelen, (oder diefe Stoffe felbft find To bcfcliaffen, t tak bei gleichem Feuergrade die \VLrllie in der Rfihre n i i t erf tcrn gefiillt, geringei. iTt, als bei letztern.) ''

Diefe Verfiichc \erbreiten ein neues Lirht i\ber die Bildung des Oehls, uad beftitigen die Lehren

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der neuern pneumatifchen Chemie iIber die Beftand- theile. der vegetabilifchen ohllgen Stoffe. Wir fehen hier cio Oehl, [Lurch Vereinigung von Wafrerftoff, Kohlenftoff und etvvas Sauerftuff eiitftehen. Bei Verrnifchung. tles Oehl erzrugentten Gas, (d . h., des fehr v(crdichteten kohlenlialtigen Waferftoff- gas,) mit oxvgenirter SalzGure, biltlet fich fogleich ein Oehl, gerarle fo, als wenn iiolz otler ein 3n- derer an fich nicht iilili~el.'rtlanzeriftoff in einer Re- tor te erhitzt wircl. Wahrfcheinlich entwickelt Gch bei langfanien Breiinen folcher Stoffe, aus deofelben dxi Qehl erzeugende oder ein ghnliches Gas, und ditrfes in freier L u f t init verbrannt, fetzt dabei fei- nen Rufs orler Kohlenftoff ab , worlurch (Ins Holz gcfchwiirzt untl die KaLchf5nge, welche die elafti- fchcn Flilffigl.reite;l ahfiiliren, mit Rtils iiberzugen \v c I' I e 1 1 . LVr n n man d agegen €1 o I z, I' fl a n z e n fc h I ei- mt. 1 1 . C. w. fchneller untl ftarker erhitzt, fo geben fie i i i verfchlofl'enen Gefiifsen weniger Oehl, mehr Iiohlcnfrof'f uncl liohlentiiire, untl in freier Luft zeiqt fich eine Kirkere Flarnrne,' wobei weniger Kolllenftoff ocler RuTs abgefetzt wird. Wahrfckein- lich wird irn erftern Falle rlas Oehl erzeugentle Gas, i rn letztern Lias gewiihnliche kohlenhaltige Waifer- ftoffgas entwickelt. " *)

*) ,, Hierbci " , ragt N i c h o 1 l o n , ,, h l l t mir eine Beobachtung e i n , die ich khan vor iiiehrern Jah- ren heim Rrennen yon Alkohol in riner Argand- fchen Lainpe gprnacht hahe. Unhei unterrclieidet lich nicht nur drr innere und der auLereThei1 der

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,Wir find dfo auf dern K e g e , Oehl durch H u n f t zuf3nlinenzuletzen. Datu Fcheint nur nocli e ine Mcthotle zu fehlen , olilre Ueiliiilie eines Pflanzeu- it o f fs , d as (I ir h t t Tt e ko h Ic n h a 1 ti g e l V a fTe r ft o f fg ns v0n 0,909 'fpcciSfchein Gewicht zu erhaltcn; wel- ches man \ie!lrict~t nus den an KolileliTtofC reichen &lineralien zu entbinLlen verinag, z. B. ails man- &en StJhlarten, B'JS denen licli, w e n n fie ~ I I e icer S&n-e aufgelijft w e d e n , bei tler Zerfetzung tles \Vsl.ers , die fie befordern, k o l ~ ~ c o h ~ l t i g e s \ V n k ferftoffgas c:itwirhelt. Dirl'es vcrrlieiit illle Auf- mel-kfdmkPit tlcr Clieinifteu, da es UIIS einen Schritt i lci ter in die l iciintii if~ tler Pda:izen, und belonclers in die Bildung des Oehls, brin- gen wihle. ''

Flamme auffallend von einondet, (auf eine shn- li&e Art wie Jeim Phosp!ror und Schwefcl d ie Flsrnrue zu Anrang und in der Dlirw des Verhren. nens ,) fondern Lei ungehindertem Luftztye durch die Mitte der Fldinrne brennt der Alkohol , w ie gcwolinlicb, rnit zincr fchwachen, bliulichen Flatn- me. VerrchlieCst inan aber die Oeffnung Tur die- fen Luftzug allrnahlig rnit der Hand, To wird die Flarnine immer heller uiid heller, gleich der Flom- me des Oehls, bis die Oeffnung To weit verkhlor- fen ift , dafi das Verbrennen, wesen illangels an Luft , abnimmt. Bei eitier gek1,rigeo Oeffnung brennt der Alkohol irn.nerfart Kit einer hellen, 3 u 6er I i c h w ei fs en FLin m e. Wd 11 r I c h ei nli cli . i ft dann die Tetnpclotur perade fa , dik Lch das Cehl erzeugende Gas cntwickelt. "

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,,Die Gnnreichen Verfuche tier Amfterdammes PhyGker geliijren zii den wenigen, welche ~ e u e Ausfichten in die PhyGk vffnen, und ihnen ge- bilhrt neben den Enttleckungen, tlie wir [chon die- fen K'aturforfchern vertlanken, ilber die Zerfe- tt u n g u nil Zu fa mmen fe t z 11 ii g rl es []'a fiers d i i rcho Electi*ihen, iiber tlie 'allcalifchcn untl metallifchen Schwefel u. f. f., ein vorziiglicher Rang in tier pneu- matifclirri Chemie, auf tlrren Vervollkommniing diefe Phyfiker ihre Bemiihungen vtmciglich gei-ich- t e t haben. cc