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iiber die bleicknden Chlor@crbindungen. SOB nun als Gemenge von I At. Chlarmetrll mit a At. un- terchlorigsauren Salzer betrarhten mufs ; 3) daf's endlich die Gegenwart des Chlormetalls in den blei- chenden Verbindnngen die Eigenscbaften der ante- cbloligsauren Salzcs selbst nicht veriindert. Ueber die Art, wie diese Verbindungen bleichen und Ge- riiche zerstiirend wirken, kann man sich nach den eufgeziihb ten Thatsachen leicht Rechnung ablegen. Versettt man sie mit eim Glure, so entwickelt sich Chlorgas, welcbes mr ad eiRe bii jetzt nocb nicht geniigend erklarte Weise, am wahr- rcbeinlkhrten aber dnrch Oxydation Permittelst des aus WM. er entbundenen Sanerstoffs wirkt. Bleichen sie ohne Zosatz einer Saure, so geschieht es einzig und allein vermbge des Sauerstoffs der Siiure und der Basis des unterchlorigsauren Saleer , welches dch dedurch in Chlormetall rerwandett. Aus der Analogie des Chlors mit dem Brom liefs sich scblicfsea, daCs es auch eine der unterchlorigen Siiure ent- cprechende Sanerrtoffsaure der Bromo geben werde, ond in der That gliidste es, dieselbe anf ahnliche Weise wie die unterchlorige Saure zu erhalten. Herr Ba 1 a r d verspricbt seiner Zeit das Nahere mitzutheilen, wenn die zur genauen Kenntnifs dieser Siiure niithigen Untersuchungen beendigt seyn werden. (bnnales de cliiinie et de physiquo Bd. 57. S. 995.) Versache nber Stitrkmehl und Starkmehl- aucker; von C. Brunner. Seit vielen Jahren wild die Entdeckung t{irch hoff's, dafs das Slhhmehl durch Bchandlung rnit verdiinnten Sauren

Versuche über Stärkmehl und Stärkmehlzucker;

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Page 1: Versuche über Stärkmehl und Stärkmehlzucker;

iiber die bleicknden Chlor@crbindungen. SOB

nun als Gemenge von I At. Chlarmetrll mit a At. un- terchlorigsauren Salzer betrarhten mufs ;

3) daf's endlich die Gegenwart des Chlormetalls in den blei- chenden Verbindnngen die Eigenscbaften der a n t e - cbloligsauren Salzcs selbst nicht veriindert.

Ueber die Art, wie diese Verbindungen bleichen und Ge- riiche zerstiirend wirken, kann man sich nach den eufgeziihb ten Thatsachen leicht Rechnung ablegen. Versettt man sie mit e i m Glure, so entwickelt sich Chlorgas, welcbes mr a d

eiRe bii jetzt nocb nicht geniigend erklarte Weise, am wahr- rcbeinlkhrten aber dnrch Oxydation Permittelst des aus WM. e r entbundenen Sanerstoffs wirkt. Bleichen sie ohne Zosatz

einer Saure, so geschieht es einzig und allein vermbge des Sauerstoffs der Siiure und der Basis des unterchlorigsauren Saleer , welches d c h dedurch in Chlormetall rerwandett.

Aus der Analogie des Chlors mit dem Brom liefs sich scblicfsea, daCs es auch eine der unterchlorigen Siiure ent- cprechende Sanerrtoffsaure der Bromo geben werde, ond in der That gliidste es, dieselbe anf ahnliche Weise wie die unterchlorige Saure zu erhalten. Herr B a 1 a r d verspricbt seiner Zeit das Nahere mitzutheilen, wenn die zur genauen Kenntnifs dieser Siiure niithigen Untersuchungen beendigt seyn werden.

(bnnales de cliiinie et de physiquo Bd. 57. S. 995.)

Versache nber Stitrkmehl und Starkmehl- aucker;

von C. Brunner.

Seit vielen Jahren wild die Entdeckung t{irch ho f f ' s , dafs das Slhhmehl durch Bchandlung rnit verdiinnten Sauren

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30-4 Rrunner, Versuche iiber. Sttirkmehl uiid Stiirkmehlzircker.

sich in Zucker verwandeln lasse, technisch benntzt Dennoch beeitzt die Wissenschaft keine gepiigende Erklarung dieser merbwiirdigen Udnderung. Mchrere Cherniker habea w a r , besonders za der Zeit da diese Erfahrung nea war, Versuche angestellt, urn hieriiber Aafscbluk zu erhslten; allein ee boten mch dabei Schwierigkeiten dar, welche bei dem damaligen Zuataode der Wissenschaft nicht leicbt iiberwunden werden konoten Man rand bier bald, dafs weder Gas aus der Atmo- sphiire aofgenommen, noch welcher entwichelt, 80 wie rucb, daf's die angewandte s u r e n i c h zerstiirt werde, ond so06 daraas deu Schlols, daB die Urniindaang auf' gegenseitipm Aastsusch oder Umsetzung der Bestaodtheile des Starkmeblr wad des Wasaers beruben miisse. Alleie urn dime genam za benncn, war ea erforderlielt, sowohl die Menge des aus einm gegebenen Quantitiit Stiirbtnehls entstehenden Zuckem, d r dio hsammensetzung beider zu bestimmen. S a u s s u r e , weicber diese Untersuchung anstellte, schloh aus eeinen Beobachtan- gen, dafs das Starkmehl hiebei eine gewisse Menge Wassera aufnehme. Er hatte gefunden, dafs dasselbe bei dieser Urn. waodlung ungefdhr to f rocent an Gewicht zuaehme, welche Zunahme t r den von demselbea aufgenemmeaen Wasserbe- standtheilen zuschvieb.

Derechnet man indessen die io S a u s s u r e ' s Versuchen aufgefundenen Mengenbestimmungen , so Lndet man, dafs seine Erkla'rung mit den Versuchen niclit iibereinstimmt; dcnn weno auch die Menge von Sauerstoff und Wasserstoff, welcbe d u Starkmehl aufnimmt , dem relativen Verbaltnisse der Wasser- elemente nahe hornmt, so ergibt sich dagegen, bei der Ver- gleichung der Aiialyse ron 1 0 0 Theilen Stiirkmehl mit der- jenigen iler dnraus entstebenden Menge von Zacber, ein Mange1 von 4,32 Kohlenstoff, Es mufs daber entweder die Analpse oiler der aus ihr gezogene Schlufs unrichtig seyn.

Diese Erklarung S a a a s u r e ' s ist gleichwohl seithher in

.-

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fast alle damitahen Lebrbiicher, obgleicb in die neuesten, van T b h a i d , B e r z e l i u s a. a. mit einigem Zweifel, aaf- geeommeo, worden.

Vor dniger Zeit wwde diese Tbeorie von C o u v e r c h e t bmtritten, weicher gefonden haben will, dafs die Menge des entetebenden Zucken immer geringer aey, als diejenige des angewandtea Stiirhmebls. Er ersetzte daher d% krhtiituag, d e b B a u a r o r e gegebea batte, welche er VOD der durch Biistung bewirkten Verwandlung des Stiirkmehls i n Gummi rbleitete. Ila niimlich, so hutet seine Tbeorie, das Gummi dn twisehen dem Starkmehl und dern Zocker in der Mitte aehender Prodact sey, and, nach seinen Verancben, darcb das Riisten des Starkmehls aus diesem dorcb Entfernung von Wa~crerbestandtheilen entstehe ; bei der Zackerbildung nech X ir cb b o f f ' s l e thode ebenfalls zuerst Gummi gebildet werde, und erst am diesem durch 18nger fortgesetzte Einwirkang der Zacker, so sey wahrscheinlich diese letztere Veranderung als eine weitere Fortsctzung desGummibildungspr~e~essesenzusehels. Zar Unterstiitzung dieser Erklarag fiihrt er die von Thorn- eon angegebene Analyse des Starkmchls und des Zacbem en; begeht aber dabei den nicht gcringen Verstofs, die Zarram. mensetzung des Rohrzuckers zu uehmen, welche freilich eo seiner Tbeorie besser pafst.

Er e e blart die Verwandlung des Stgrkmehls in Zucker f3r einea Verkohlungsprocefs.

Buch G D 4 r i n will beobachtet haben, dafs die Menge des Stiirkzachers immer geringer sey, a98 diejenige des dam am gewandten Starkmebls, und schreibt den Irrthum S eassare% einem in dem analpsirten Starkzocker befindlichen Wasser- gehalte ZU. V'ie er die Mengc des wasserfreien Stiirkzuckers bei seinen Versuchen bestimmte, ist nicht angegeben.

In den neueswn Zeiten sind mebrere Untersachaogen Gber

Aehniiche Ansicbten hat Kii I 1 e ausgesprochen.

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die Natur des Stiirltmehls und seine mannigfaltigen Umbil- dungen angestellt worden. Nachdem R a s p a i l gezeigt hatte, d a b sich dasselbe unter dem Mikroskop 01s ein tusammeng* setzttr Organismus darstelle, und G u i b o u r t gelehrt hatte, dutch Reiben die von R a 8 pa i I beobachteten BlPscben zu zetreifaen, und oachher durch kaltes Wasser die darin eat- baltene Substanz aufzuliisen, hat man ouch wirlilich versohie- dene Producte darauo erhalten. Es wiire zu weitliiuftig him alle die, besonders von frarir6sischen Chemiliern, h i e d b e r gelieferten Angaben, die denn doch noch zum Theil oiiherer Untersuchung bediirfen, durcbzugehen. Ich erwahne nur noch im besonderen der Arbeit von B i o t und Persoz. Diese Naturforscher untersuchten das optische Verhdten der dem Zucberbildungsprocefs unterworfenen Stiirkmehiauflijsung in den verschiedenen Epochen der Operation. Sie faoden, drfs dieselbe, sobald sie eine diinntlussige Consistenz annimmt, und iiuii statt Stiirkmehl Gummi eothhlt, eine Rotation d e Polaiisationsebene nach der Rechten des Beobacbtem zeige. Ton diesem Umstande leiteten sie f ir dieses Gummi die Be. nennutg Deztrin ab. Bei dem Uebergange desselben in deo eigentlichen Starkzucker im ferneren Verlouf der Operation fanden de, dars diese Eigenschaft wieder abnehme. Eine Ea blarung des chemischen 'I'heiles dieses UmbildungspFocesser gaben sie jedoch nicht.

Bur allen diesen Arbeiten scheint mir bervorzugeben, dab sowobl die Bildung, a h die Zusammenoetmng deo Sti i~b zuckers noch nicht gehijrig beleuchtet sey, und mwohl in practiscber, ah in theoretischer Racksicht verdienc n i i h uotersucht LU werden. Auf der eiaen Seite dehen die Aasicbten S a u s s u r e ' s und C o u r e r c h e l ' s geradeeu entgcgen , andererseits konnte man m6glicherweisc an oiae isomerische Beschaffenhcit dieses Piwducts mit deol Rohr- zucher oder auch mit den1 Stiirkmebt denken, obgleicb auch

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Brutmet, Versuds iiber Sliirkmehl und Stiirhmciizuchcr. 301

wieder atas anderen Griinden zu erwarten war, d d s die ZU- sammensetzung desselben sich durch ein einfacheres Atoni- verhiiltnifs werde ausdriicken larsen, als diejenige des Rohr- zuckers. Vielleicht sind die nun mitzutheilenden Yersuche geeignet aul' cliese Fragen einiges Licbt zu verbreiten.

Der sicherste Weg, zu einem bertimmten Resultate eu gelangen, schien mir zunachst der ron Saarsare einge- schlagene zu seyn. Es ist namlicb Mar, dafs durch die Ueber- einstimmung der Analysen des Stiirkmehls und der Stiirb- sackers, mit Berechnung der aus einer gegebenen Nenge des ersteren erhaltenen Qaentitat deo letztenn, die Veranderang a d nwei verscbiedehea Wegsa beleuchtet werden kana, die einander zur Bestiitigung dienen miissen.

Obgleich die Zusaiumensetaung des Sti ihnebls bereitm ijfier untersiicht worden, so Kelt ich es doch nicbt liir iiber- flussig diese UaterSacbung zu wiederholea, oumal die bereits bcbannten Anseben . nicht iibereinatimmend Folgender kt die Zusammenstellang derselben :

Gay-Lus8.a Saus- Betre- Prou~' Mamet. Ure. OuCria. TbCnard. sure. lius.

H. 43,55 45,39 44,150 42,8 40,7 3 8 s 43.9'

49n 5 3 2 4947 w* 6977 5890 6,674 1 s. 49,M 4 4 3 1 49,076 I

6,6 6,13 4 1 a bP

St. O,$O

Dle Ursachc der Abreichung diessr Angabeo mag rohl zum l'heil auf deu nirhlicbon Verschiedenbeit der mgu- aandten Proben , wabrscheinlich docb nocb mebr in d e Velt rcbiedenheit der Methoden begriindet seyn. Auf jeden Fall wird abet in Riickueht auf die Perwandlung in Starkwcbfr nur eine Aaalpe der bieeo EU rmendenden $or& in Batraeh- tang gezogen werden Itiinuen.

Analyseo ton Stiirkeucbar besitzen wir, 90 vie1 ich weirs,

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nur awei. Baasea r e bestimmte seine Zuaammensetzung, bei m0 C getrocibnet, w :

K. w. b,& 3. 55,87.

Den Traubeneacber, bei IOOO C. getrwhnet, fand er zusam- menges&zt aw :

K. 36,tr

6. 56,51. P r o u t aoalysirte Stiirkzacker, welcher wihi-end mehreren Tagen neben khefelsiiure unter ehem Recipienten getegm hrtte.

Koble, 36,s Waeser 63,a

Er erUrt iha geradezu fur identisch mit dem Etonigeaeker, Traubenzucber end Bararuhrzucber. Bei 100" rerliere .) rchnell 3 Pma. Wasser, und nach 30 Stunden, dieser Tea+ peram aosgesetcst, iiber 10 Proc., nohi jedocb &n 2er- setmng eintrete.

Ich wiederbolte naa suerst die Andpe deo Stiirhmebts. Es diena bieru, wie zp ellen spa'teren Opratioaea, wrg- Mtig Bereitetes und voilkommen weifses HartoffelstWmehl , we'ichs w m UeBerflusse noch mit kalihaltigem, znietzt mfr minenr WssPer gewaschen wordea war. Ea mrde aaf einem g e h r t e n Stubenofen neben ScbwefelsBerr so lange gctmek. net, he das dasselbe enthaltende Sccbiilchea, ldt gewogen, beme Aboahme mebr zeigetR Alsdaon menee Icb die m i 0em Versache erfordmkbe Menge, ao nabe rls maglich gOC 40 Gm., mit uagefiihr I o Grm. QuaPgpiver , a d oexkoete &e in einern Stmme vm herstoffgas, wosa ich mich dpr yoe einiger Z e a beschriebenen Methohe bedienee. €%a die Erfabrong mi& bei ihrer Anwendung einige Verbesserangen

w. 6 9 9

Er fand denfelben zusammclngesetzr am:

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geaau tarirte Apparat nicht die geringste Gewick&eriinde- rung erlitt. *)

3) Die Verbrennungrr6hre hann, wenn rie ro8 gutem (aali-3 Glaee ist, oft zu vielen Verenchen dienen, indkm m m jedesmal v o w einen neuen Schoabel mschmdzt. Nor biite man sicb; sie durcb Reiben mit einem U r a t h e f v o n &a suw

B+"ngendem Quarrpulrer m reinigen; indem dadorch in dcm G h e Bleine Risse entsteben, die hi naubheripn Ebhbzeu das Zerfeifsen deerelben z u r Folge bobeh. Am besten nigt plan de dwch blefses Ausspiilen m i t t w a s s e r , oder, *arm man doe BleioxydeerIGndung ange*endet hatte, mit #ath

lrage. E r s b wenn aller Quarz b e r a u s e e d r r f l l bt, w&hm gewtSbnlich ganz leicbt geschiebt, kann &e mit einem- a- widelten D r a t h e ausgewiscbt werden.

fcb behre nun zu der Ana1p.e des StErkmebls w r r l i Die Beaultate dreier Veraache waren folgende :

3 Die Verbesserungen, welche Herr Brunner an seinem Appa- rate neeerdings angebraclit hat , gehen uns die Eioffnung, dafs er zuleht unsern Apparat ausscliliehlich anwenden werde. weno q r eich entschlieben konnte, seine Zweckmakigkeit auf clie Probs

stellen. Es ist heine Frage, d a h der Apparat des #erm B r u nn e r , besonders in seiner gescbicktea Hand , genatie da euverlPssige Resultate EU gebcn rermag, aber er ist-nifht ae beschaffen, dafs man ihn smpfehlen konnte, dene er eignet sich nur fiir eioe kleine Hlasse von organischen Materien und zufZllig gerade nur fGr solche, weicbe sich rnit unserm Appa- rate leichter und bequemer analysiren lassen. Stickstetmaltige Materien, solche, welcbe CMw. enthalten, Fl&t$gkriten uod fette Substancen lassen eich nach seiner Methode nicht ver- brennen. Woeu dient es aber .vielerlei Metbodea anzuwenden, wo man mit einer eineigen, welcbe genauer ist, d o m i n t . Wir sagen, unsere Methode iet genaucr, neil!so. enois\rem ferencen, so wie sie in den Analysen des Hrn. Brunner in der Wasaerstoffbestimmung vorkommen , nacb unwrer Method8 nie Lu befiirchten sind.

D. R-

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Bmnner, Vcrsuche iibcr Stiirkmzkl rind St& lirnehbuckcr. Yii

I. 11. I n . Mittel. Kohlenstoff 44,373 44,672 43,949 54,095

Sauerstoff 49,31 L 118,968 50,ooa 49,428 *) Es wurde nun von dem narnlichen Starkmehl eine hin-

Itingliche Probe in Zucker verwandelt. 80 Theile desselbeo im Iuntrocbenen Zustande gewogen, wurden mit ungefahr 160 'rh: Wasser angeriihrt und in eine hochende Mischung von 160 Th. Wasser und 4 l'h. Schwefelsaure langsarn ein- getragen, so dafs nie ein Coaguliren entstand, sondern die eingetragene Portion sicb sogleich klar aufliiste. Sogleicb nach dem Eintragen wurde eine kleine Probe der Fliissigkeit mit kohlensawem Baryt gesattigt und von dem schwefelsauren Baryt abfiltrirt. Sie gab nun, rnit Iodkalium und einem Tropkn raucrbender Salpetersaut e verrnischt , deutlich die blew Fiirbung , welche dem Stiirhmehl durch Einwirkung des 1 4 s .mkomint. Nach ewei Stunden lang fortgesetetem Kochen der Nixhung in einem Kolben, und der Voi.sicht, dnrs nur der Boden Jesselben erhitzt werdeo konnte, z e i p die Fliis sigheit immer noch, wie anfangs, eine geringe 'l'riibung. Da diege sich nicht zu rermindern schien, so filtrirte ich die fi'ltissigkeit. buf dem Filtrum blieb eine sehr geringe Menge einer gallertartigen Masse, welche, nach dern Auswaschen, sich in Halilauge schwer auflaste; die Aulliisung gab, mit Salzsaure gesiiltigt , hei gelindem Erwiirnien einen flockigen Niedersthlag , mit Iodkalium und rauchender Salpetersaure ver- s e t E t entstand eine deutliche Farbung, wie von Stiirhmehl. S e Men@ dieser Substanz bettug sehr wenig, und konnte nicht bestimmt werden.

Wasserstofi 6,3 I 6 6,360 6,756 6,477

*) Die beiden ersten bnalysen, denen man ibrer Uehereinstiaimung wegen das iiieiste Zutrauen schenlcen mufs, stimmen rnit der im %Band S. 34. dieser Annalen entwicltellen Formel C,,E& O,, tollhoinmen iibereia. D. R.

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312 Brunner, Versuche iiber Si#.kmehl und Sturkmehlzucker.

Die filtrir te Hauptfliissiglteit schien ltein Stsrhmehl mehc zu enthalten. E ine P r o b e dtwelben gab , n a d i d e r Sattigung niit hohlensaurem Bat,) t , rnit Iodkaliuni und Salpetersiiure rer- setzt , e ine blutrothe Fdrburig, genau so wie eine Gegen- probe von eigentlichem Starkgummi. Die Fliissigkeit wurde nun noch sieben Stunden lang anhalteod gekocht unter E e setzen des verdunstenden Waswrs. Jetzt gab eioe Probe dersclben mit Mhohol keine merhliche Triibung, eine endere mit kohlensaurem Baryt gesattigt, filtrirt, und rnit lodhnliam und Salpetersiiure vertaischt, erhielt dadurch eine weingel la Farbung, gleich einer eben so behandelten Gegenprobe voo Starkzucker. Die Fliissigkeit wurde nun noch warm m i t bob- lensaureni Barpt gesattigt, wohei sich ein geringer Schaum w k FQII Pllanzeneiweirs absonderte, Jer durch das Filtrum zugleich rnit dem ltohlensauren Btrryt aus der Fllssigkeit e o t fernt wurde. Diesc rnit Knuclienkohle von der schwaeh wein- gelben Farbe befreit und zur Syropconsistenz verdampft , gab nach einigen Tagen kBrnige I-kystalle , und verwandelte sich zuletzt ganz in kiirnig krystallinischen Zucker.

Urn nun die Menge des erhaltenen Zockers mit clerjeni- gen des verwandten Starkmehls verglekhen xu kijnnen , wie- derholte ich diese Bereitung mehrere Male auf die oben be- schriebene Art. Das Starhmel,l u u r d e genau gewogen, und zu,gleich eiiie besondere Probe desselben welche hierauf unter der Luftpumne vollstindig ausgetrocknet wurde, und durch rhrc dabei erlittcne Cewichtsabr:ahmu die wahre Menge dcs zur Zucherbereitung vet wandten Stiirkrnc~hls itn trockenen Zu- stande Lerechnen lick. T)ie erhaltene hlenge des Starkzuchecs wurde dadurch beslimmt, dafs t o n cier erhaltenen krystalli- sirten Masse e k e gewogene Probe in Wasser g e l h t und mi t Molzltchlenpulver cingetroclinet nuixle , wie ich es friiher (Poggcnd. Annalen Ma XXTI.) bescbrieben habe. Hiedurch H urden folgende Resultate erhalten :

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Rrunner, Verswhe iiber Stlirkmehl und Sturkmehlzuckrr. 313

100 Starbmeld gabea 106,82 trockenen Zucher i I 08,30 106,239 106,71 I

irn Durchschnitt 107,01.

Man h3nnte sich veranlarst finden, a m die Zusammensetzong des Stiirhzuckem 20 erfahren, aus diesem Ergebnisse ond d e r mrbergegangenen Aaalpse des Starlirnehls dieselbe durch Be- rechnung abzuleiten. Dieses setate jedoch voraus, dafs das 8tiit.barehl vollkornmen frei von Pflanzeneiweil's, und dafs die eogewandte Ikstimrnungsmethode d e r Menge des erhaltenen Seiirkzuclrers hinlanglich scharf ware, urn hiichstens I Proc. Beobachtungsfehler zu geben. Rei iit'terer Wiederholung iiber- eeugte ich mich jedoch, dafs dieses sich nicht so verhiilt, ond Ba boi allen analytischen Nethoden jeder Fehler d e r Snalpse auf den Sauerstoff, der nur als Rest bestimmt w i r d , zuriick- fiillt, so is t d e r iininer mijgliche Irrthum vie1 zu grofs. Es bano daher jenes Ergebnifs iiber die Menge des producirten Zuckers nur als ein arrnaherndes und etwa i n practischer Riick- sicht brauchbares betrachtet werden.

Zur directen Annlyse des Stiirkzuckers sochte ich zuniichst densel ten, durch Behandlnng in mafsiger Wi i rme, in durch Schwefelssure getrockneter Luft auf einen constanten Grad von Trochenheit zu bringen. Allein mehrere Analpsen mit solchergestalt getrockneten Proben angestellt, gabcn Resul- tate, welche zwar bei Anwendung der oiimtichen Probe genaa msammenstimrnten, bei verschiedenen aber zu sehr von ein- ander abwichen , um einen bestimmten Schlufs zu gestatten. Das Namliche zeigte sich, nls ich Starltzocker analysirtc, des- sen Feuchtigkeitsgrad durch Austrocknung mit Kohlsnpulver bestimmt worden war.

Ich war bereits Willens diese Untersucbung aufkugzlien, als mir die Beobachtung C a I I Q nd 3 einfiel, welcher gerunden

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8iP Rrunner, k'ersuche u b w Starkmehl und Stlirkmehlzucker.

hatte , dafs der Harnzuclter rnit Hochsalz eine krystallisii*bare Verbindung eingelit. n a die meistrn neuen Schriftsteller diesen Zucker mit tlc~ii S1;irkzucker f i r identisch halten, so rersnchtc ich diese Vcrhinrlring zu erhalten, um claraus sowohl e ine pro- centische Analyse, als ein Atomverhlltnifs fiir den Stb'rltzucker rbzuleiten. C a I I o u d fand dieselle atis 8,3 Kochsalz und 91 (7 Harnz:ickrr hestehend. Aus Traubenzucker erhielt er cine d c r Foim l i d 1 ganz ahnliche Verbindung, welche bei der Analyse 30 Hochsaia auf 90 Traubenzucker gab.

Nach rinigen Versuchen gelang es mir dicse Verbindung zu erhalten. I&t malt niimlich in e iner mnfsig concentrkten wiisserigen Aulliisung yon StErkzucker [{ochsalz bis ZIW Siit- tigung auf, und unterwirft die .4ufliisung der Verdunstaog bei gewiibnlicher oder nur sehr wenig erhiihter Tempera!ur, so scheidet sich anfangs blos Horhsalz aus. Bei for tgese~ztem Abdampfen entstelien auf dem I%oden der Schalc l{rystalle, die sich s o a o h l drirch ihre Gestalt, als durch ibre griifsere HSrte leicbt von den L~ochsalzkrystallen untersclieiden lassen. Durch Umltrystallisiren erhdt man dieselben leicht vollkom- men rein und frei von eiiigemengtein Kochsalz.

lbre Gestalt ist eine bseitige 1)oppelpyramide : horizontale Axe: Hauptaxe Poi kan te 126' 16' Mittelhante 128 40 *).

1 : 1,83

Sie waren vollkommen farhlos, har t , liersen sich jedoch leicbt zu Pulver reiben. D e r Geschmack war ganz derjenige von Zueker mit Kochsalz gemischt. Nachdem sie zerrieben und durch Pressen zwischen Papier von der anhangenden Mutter- lauge so gut als maglich befreit waren, verloren sie beim

*) Dieso Messung rerdanke ich Hrn. S t u d er. Dieselbe rtiinnit mit der von M a r l (Scliweigg. Journ. LII. S. 475) angegebe- nen sehr nahe cusammen. M a r r hatte die Verbindung aur nosinen bereitet.

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B h n u , VersuAe iibcr Stiirknichl urid Stiirkrnehltuckcr. 323

Trocboen auf warmem Sande unter der Luftpumpe nur ein Unmerbliches an Gewicht, oline 2 weifel nocb anhiingende Feachtigkeiti In Wasser ltisten sich die Krystalle desselben leieht aof, dagegen aul‘serst schwer in Alkohol von 96 Roc.*).

Die Zaeammensetzung der Verbindung wurde dadurch be. titirnmt, dafs oollkommen getrocknete Proben der fein zerrie- benen Krpstalle von I bin s Grm. auf einem PlatinschHlcben iiber der Weingeistlampe rerbrannt wurden. Die erhaltene Koble mit Wasser ausgezogen, diese AuflSsung filtrirt, zuc Trochoe venlampft, gab als Riickstand dos Kochsalz, wekhes rorsichtig zum anfangenden Gliihen erhitzt and nach dem Er- kalten gewogen w a d e . An€ solcte Art wurden aus 100 Th. der Verbindung folgende Mengen von Kochsalz erhalten :

L 13,484 11. 13,560 111. 13,786

V. 13,443 Mittel 13,558.

20 den drei ersten Analysen dienten Proben von der nPmli- cben Bereitung, IV and V wurdon mit zwei besonderr be- reiteten Krystallisationen erhalten **).

Ee wurden nun mehrere Arialysen dieser Verbindung darcb Verbrennen derselben in Sauerstoffgas , anter Anwen-

Iv. 13,490

9 Hierin stimmt meine Erfalirung mit der Aogabe Calloud’r nicbt iiberein, welcher seine Kystalle als leicht auflaslich im wasserfnien Alkobol angibt,

-) Calloud fand in den aus Harnrucker bereiteten Hrystallen: Zucker g1,7 Hochsalz 8,3.

Diejenigen aus Traubemucker gaben : Zucker 75 Hocbsah 95.

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dung der oLen hescbriebenen Methode, gemacht. Zu jeder Operation wurde o,a bis o,a5 Grm. der trocbenen Verhinbng genoinineri, und 1 0 bis IZ Grm. Quarz *). Dieselbc warde SQ

lange fortgesetzt, bis tier Qudrz wieder rollhomrpon w e i t erschien. F o l p i d e s sind die erbaitencn Ncngcn von Ibhlen- stoff u d VVassarstoiT am eiwr (burntitiit der Verbiadung, wefche loo TIi. Starkzucbero entspricht : It. Z9.920 4c.,3qi 4a;67a 44017 +,% 40,640 41,039 40$La W 6&- 6,729 6,:Rj 6,719 6,866 6p8a 6,554 t47w

aitael: FL 40,45a

S. 52,839 w. 6,709

? 00,003.

Dieaes E r g c h i i s stimnit mit d6.r Fcjrmei H2 GO odes Cli'F sehr nshe zusanrmen. Diese gibt Lei der iSerccbnung oaf' aoo TLcIie :

K. 4c,$c3 W. 6,65 s. 5nI&).

Es wiire diosem nach der Stjrkzucker ein e infxhes Koh- lenhydrat! - Geht man nun, un. die obsoluten MIongen der Atome zu bcstimmen, v m der Kochsalzverbindnng aus, oad

nimmt dieselbc aus I Atom StGrkzucker ucd 1 Atom Koch- salz gebildet an, ohne Wasser I SO Gibt die Berwhnung, nach

*) IIirr bewics sicli dic .4nwendung der weiten Verbrenuungsrohre als hsonders vortheilhaft. In eincr engen gclingt dic Verbren, nsng sehr um ollkoinmcu, wic dcnn ubcrbaupt der Starkzucker zu den an schwersten zu verbrennenderi Substanzen gchGrC. Urn die Hesultatc ineinrr Analjse mi iontroliren ~ versuchte ich yon den :i~idic~ir!n f<r! :t.-.llc3 einige Proben auf die gcwobn- liche Art init 1tupii:roxyd 1.11 analysiren j allein obgleich icl: einc groke I)lenge dcr leizceren anwandtc! und die Hijhren bis nahe zuin Zusammeoschmelzen erhitnte, ,o blicb immer eine bcdeu- tcntlc Mengc von Ko'ule unverhrannt.

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& ~ n n @ , Versuche iiber Stltrkmchl und SfiirkrneALzucker. 3i7

der oben aagegebenen Zusammensetzrang des Starkzucbem, fiir wise wahren astandthei le die Formel HsO CSs 0 2 5 j denn nach diesen Vwhaltnissen wiirden 100 der hrystallisirtcn Koch- $ahrotbindung 13,443 Hochsalz enthalten, nudich :

C1= 442,650 H 5 O = 31 1,990

Na = 290.897 ca'= 1010,925 -_- Ma ci =733,547 0 ' 6 =aho,ooo

473a,9 I 5.

8 Atom der Verbindang == 5456,465r, ond : 5456,46a : 733,547 = I 0 0 : I;

x= 13,443 welcBe Zahl Q O ~ der oben gerundenen ( 13,552 j nur wenig ebweicht, nnd lnit dem einen Vewiche vollkornmen zusam- mentrifft. *)

PI_

+) Diese Rererhnung ist offenhar unrichtig, weil sich mit der roll- konimensten Gcwiklieit schlicfsen lafst, dars die Methode, nach welclicr Herr B r u n n e r dau Kochsalz bestirnrnt bat, etwas weniger Xochsalr. liefern rnurste, a16 die Verbindung in der That enehalt. W i r mcinen narnlich, daL sein Verfahren ihn gegen einen V"erlust an Hochsalz nicht schiitzen konnte; durcb die einfache Zersetzung mit salpetersaurem Silber wiirde er aicber wenigrr ahweichende Resultate erbalten haben. Diesen Verlust an Hochsalz vorausgesetzt finden wir nun, dale der Formel naeh, welcher Herr B r u n n e r den Vorzug gibt, die Verbindung 13,223 Kochsalz enthalten rnufs, wahrend wir seben, dafs iu 4 Analysen mchr Kochsalz erhalten wurde, a b die Theorie verlangt ; wir schlielsen daraus, d d s diese Formel keineswegs die wahre Zusammensetzung ausdriickt.

Berrrhnet man die Formel nach den hochsten Zahlen, so ist die Zusainmensetzung folgende :

4 At. Starkemcker 4534,006 %,o8 1 v Cblornatrium 733,547 13,g-a

5267,553 roo,oo - __ .~

Die Zusammenseteung des StIrkezuckers wiirde darnach durch die Formel C,2 H,, O,, ausgedriicht, und irn wasserfreien zu- btinde wurde cr 3 Atome und im hrJstallisirten 3 Atome

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318 &unner, Versuchc iiber Starkmehl und St&kmehIzuckcr.

Es bleibt nun noch die Frage zu beantworten: ob der Stiirkzuclier rnit dem 'rraiibenzucher, Honigzucker und H a r m rnhrzucber idedtisch sey ? Die neueren Schriftsteller scheinen dieses als ousgemaclit anzusehen. Das abweichende Verhalten derselben i n ihrea Verbindungen mit Rochsalx, wie es Cal- l o u d bescbreibt , indem er sowohl die Mischun,osverhiiltaisse dieser Verbindungen, als auch ihre Aufliislichkeit i n Albohol verschieden fand, lassen einige Zweifel iibrig, welche durch Versuche leicht g e l k t werden libnnten. Besonders icteressant w a r e dieses in Bezug euf den Harnruhrzucker. Leider kennte ich mir bis jetzt keinen solchcn verschaffeo, da diese Kranh- beit bei uns fast nie vorkommt.

W a s nun endlich d ie Erklk'rong d e r Bildung des Stiirk- zuckers aus dem Stiirkmehl anbelangt, so liifst eich diese immer noch nicht gcniigend aus dem Vorhergehenden ab- leitrn. Besteht ns'mlich das Stiirhmehl, nach Be r z e 1 i us, DUS C' H I S 0 0 , so ergibt s ich, dafs es, urn i n Stiirkzucker iiherzugehen, 1 At. Hohle und I At. Wasserstoff abzugeben, oJer I At. Sauerstoff und I At. Nasserstoff aufzunehmen habe. Da aber die neueren Untersucliungen seine zusammen- gesetzte S t ruc tur wohl aufser Zweifel gesetzt haben, so wird auch eine chemische Zusammensetzung nicht mehr durch eine Formel bezeichnet werden hiinnen, und d i e vollstiindige Kenntnirs jener Zuckerbildung wird erst durch genaueres Stu- dium seiner niheren Bestandiheile erlangt werden hiinnen.

Wesder mebr enthalten ale der wasserfreie Rohrcucker. - Wir verweisen Hrn. B r u n n e r auf die Abhandlung iiber die- selhen Gegenstfnde Bd. IX. dieser Annalen, und finden es auf- fallend, dah man in der Scliweis die neuere chemische Litera- lur nich cu bennen scheint.

D. R.

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Brunnm, V m s d e ilbu Stiirkmehl und Stiirkmclrlzucker. 348

Wiederholte hndyse des Rohnuckers , Mannazuckers und Milchzuckers.

Im Zusammcnhrnge mit oben beschriebener Untersachung sab icb mich veranlafst auch den Rohrzuckcr einer neuen Ana- lyse EU onterwerfen, mehr in der Absicbt, die angewandte Verbrennangsmethode dadurch zu priifen, als ih 'der Hoffnang n h e Resultate za Crhalten, obgleich denn auch die Abwei- chungen der bieriiber vorhandenen Angaben eine eolche Wie- derholung nicht f i r ganz fiberfliissig erscheinen lief's.

Ich wandtc hiezu vollkommen weifsen englischen Robr- zuclier an, wie derselbe als Lurusartikel, unter der Benen- nung Cunurienrucker, im Handel vorbommt. Er wurde zum Ueberflurs noch einmal in Wasser gelcst, und die blar filtrirte vollkommen farblose AuflJsung dun-ch behutsames Verdampfen krystallisirt. Eine Probe der erhaltenen Krystalle, vollbom- men ausgetrocknet und zerrieben , hinterliefs, beim Verbren- nen auf einem Platinschiilchen, ziemlich genau 0,001 ihres Gewichts Asche, die sich als Kalk mit einer Spar von Eisen- osyd verhielt. Es wurden nach der oben beschriebenen Ar t zwei Analysen gemacht , welche folgende Verhnltnisse geben :

L 11. Mittel. Bertelius. Gay-Liura u. ThBnad

Kohle 453,099 42,389 43,5344 49,9535 453,47 Wasserstoff 6,561 6,269 6,415 6,600 490 Sanmtof f 51,341 51,175 50,63

100,000.

Moanazutker, auf die bekannte Art bereitet, und durch mehrmaliges Aulliisen i n Alkohol und mit thierischer Kohle vollkommen gereinigt , wurde zerrieben , getrocknet und der Verbrennnng i n Sauerstoffgas unter worfen. Es wurden fol- gende Resultate erhalten :

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Brunner, Yersuche iiber Stiirkmehl imd Sii3rkmehlrucker.

I. IL IU IV. Mittel.

W w e r s t o f f 7,100 7,543 7,961 7,513 7,539 Sauerstoff 52,387

I00 ,000 .

Hohle 40,783 391677 40,402 39,476 40,084

nieses Verhaltnifs kommt dem Ton 0 p p e r in a n o gefundeoen am nPchsten, weicbt aber von den Angaben der iibrigen ziern- lich ab, wie man aus folgender Zusammensetzung rieht :

Prout. Saussure. Henry und Oppermann. Plisson.

Kohlenstoff 38,7 38,53 38,770 40,752 -40,397 Wassertsoff Sauerstoff

7987' 8,587 7,843- 7,738 53,60 52,7i3 51,405-51,945 1 6b3

Da man nocb keine coltstante Verbindong des Manna- zuckers mit einem unorganischen I K r p e r kcnnt, SO haon man die Atom - Quantitaten seiner Bestandtheile nicht bestimmen. Bckarmtlich hat sie 0 p p e r m a p n vorlaufig auf Cd He S4 bc- rechnet , welches geben wiirde :

Kohle 4P,13 Wasserstoff 7,37 Sauerstoff 52,50.

Mhhtctcker, BUS Itiiufiichem, bereits ziemlich reinma durch zweimaliges Urnkrystallisiren in vollboinmen weifsen Krystallen clsrgestellt , und im fcin zerriebenen Zustande ge- nau getrocknet, wurde auf gleiche W e i s e zcrsetzt. Es wurden foIgen& Verhiiltuisse erhalten :

Mittel.

Kohlenstoff 40,oqa 40,783 40,437 Wasserstoff 6,656 5,767 6,71 I

Sauerstoff 53,252 5a,450 52,852. Es geht hieraus hervor , dars d e r Milchzucker die oarnliche procentische Zusammensetzung habe wie der Starkrecker. Ob

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V d c r die Identifiil dcs Grenadins mit dcrn Manni t . 3!2f

er mit demselben als isamerisch zu betrachten sey, mufs durch AuffiRdung seiner Atomverhaltnisse erforscht werden.

(Poggsndorffs Annalen Bd. XXXIV. S. 319 If.)

Uebtlr die Identitiit des Grenadina mit dem Nannit ;

von den Herren Aoutron- Cliurlatrd und Guillemette.

Hr. M i t o u a r t , Aptheke r zu Paris, ontersocbte schon a h 4 die Bestandtheile der Wurzelrinde des Granatbaums, deren man aich in Frankreich seit einiger Zeit gegen den Bandwurm bediente. Er fand sie gebildet aus Gerbestoff .(Gerbesaure), einer dem Wacb6e analogen Materie, aus einem auckerigen Stoffe, der alle Eigenscbaften des Mannits hesefs, aud endlicb a m einer ziemlich grofsen Menge von Gallus- saore. Einer spiitern Analyse dieser Rinde zufolge, welche Hr. L a t o u r 1831 in einer Abhandlung bekannt maohte, ent- halt dieselbe noch eineo cigenen Stoff, das Grenadin, dessen Erforschung e r besondere Aufmerksamheit widmete.

Diese Substanz, welcher L a t o u r ganz eigenthiimliche Eigenschal'ten zuschrieb and deshalb auch einen neuen Namen gab , und vorschlug, sie nnmittelbar dem Orcin anzureihen, wovon sie eine eigene Art ausmachen sollte, warde indessen bald f'iir Mannit erhlart ron ellen denjenigen , die Gelegenheit ,batten sie zu when oder zu bereiten.

Diese Aehnlichkeit mag ihm selbst aufgefallen seyn , nach den vielfachen Versuchen zu urtheilen, die er anstellte, urn einigeo Unterschied ewischen dem Grenadin uod dem Mannit eofzufinden, Diese unterscbeidenden Merltrnale, H elche durch die vorliegenden Yersuche ganzlich beseitigt sind , wiirden jedoch, gesetzt auch sie hatten wirhlich qxistirt, kaum zu der