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Sonderwirtschaftszonen Meist räumlich vom Binnenland abgegrenztes Gebiet innerhalb des Wirtschaftsraumes eines Staates, für das zoll-, steuer- und andere rechtliche Sonderbestimmungen und administrative Vergünstigungen gelten für Güter (Tax Holidays), die nicht in den inländischen Warenverkehr gebracht werden. In Sonderwirtschaftszonen (SWZ) werden Sonderkonditionen zur Ansiedlung vor allem transnationaler Unternehmen angeboten, die in der Regel für den Export produzieren (Exportproduktionszone EPZ). Ziele (mögliche Vorteile) Probleme (Nachteile) Arbeitsplätze Wachstumsimpulse Technologietransfer Infrastrukturelle Entwicklung Wirtschaftliche Entwicklung (Industrialisierung, Tertiärisierung) Ausländische Direktinvestitionen Kapital/Gewinne gehen häufig ungehindert ins Ausland ab Keine Steuereinahmen (oder sehr gering) Erleichterung des Umwelt-, Arbeits- oder Sozialrecht möglich Entwicklungskosten für den Staat Ausbeutung des Menschen & von Ressourcen Die Gesamtbilanz kann negativ ausfallen Weltweit stark verbreitet in der Volksrepublik China, in Indien, Russland, den Vereinigten Arabischen Emiraten Mit dem EU-Recht nicht vereinbar keine SWZ in der EU möglich (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Sonderwirtschaftszone) EPZ Lekki (Nigeria) Die Exportproduktionszone Lekki, nahe der nigerianischen Hauptstadt Lagos, entstand aus einem Joint Venture, bestehend aus vier chinesischen Unternehmen, des Lagos State Government und Lekki Worldwide Investment Ltd.. Beweggründe Chinas Beweggründe Nigerias Rohstoffreserven & Ressourcen Wachsender Absatzmarkt Billige Lohnarbeiter Agrarland Infrastrukturelle Entwicklungshilfe durch China (Ministerien, Kasernen, Kongresshallen, Kulturstätte, Eisenbahn, Straße, Krankenhäuser

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Sonderwirtschaftszonen

Meist räumlich vom Binnenland abgegrenztes Gebiet innerhalb des Wirtschaftsraumes eines Staates, für das zoll-, steuer- und andere rechtliche Sonderbestimmungen und administrative Vergünstigungen gelten für Güter (Tax Holidays), die nicht in den inländischen Warenverkehr gebracht werden. In Sonderwirtschaftszonen (SWZ) werden Sonderkonditionen zur Ansiedlung vor allem transnationaler Unternehmen angeboten, die in der Regel für den Export produzieren (Exportproduktionszone EPZ).

Ziele (mögliche Vorteile) Probleme (Nachteile) Arbeitsplätze Wachstumsimpulse Technologietransfer Infrastrukturelle Entwicklung Wirtschaftliche Entwicklung

(Industrialisierung, Tertiärisierung) Ausländische Direktinvestitionen

Kapital/Gewinne gehen häufig ungehindert ins Ausland ab

Keine Steuereinahmen (oder sehr gering) Erleichterung des Umwelt-, Arbeits- oder

Sozialrecht möglich Entwicklungskosten für den Staat Ausbeutung des Menschen & von

Ressourcen

Die Gesamtbilanz kann negativ ausfallen

Weltweit stark verbreitet in der Volksrepublik China, in Indien, Russland, den Vereinigten Arabischen Emiraten

Mit dem EU-Recht nicht vereinbar keine SWZ in der EU möglich (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Sonderwirtschaftszone)

EPZ Lekki (Nigeria)

Die Exportproduktionszone Lekki, nahe der nigerianischen Hauptstadt Lagos, entstand aus einem Joint Venture, bestehend aus vier chinesischen Unternehmen, des Lagos State Government und Lekki Worldwide Investment Ltd..

Beweggründe Chinas Beweggründe Nigerias Rohstoffreserven & Ressourcen Wachsender Absatzmarkt Billige Lohnarbeiter Agrarland

Infrastrukturelle Entwicklungshilfe durch China (Ministerien, Kasernen,

Kongresshallen, Kulturstätte, Eisenbahn, Straße, Krankenhäuser usw.)

Lekki durchlief seit der Gründung einen intersektoralen Strukturwandel zu einem vertikalen Cluster. Phase 1: Wohngebiete Phase 2: Nutzung von Rohstoffen/Veredlung Phase 3:

Sekundärer Sektor (Produktion und Logistik) Phase 4: Tertiärer Sektor (Tourismus/Verwaltung)

Protektionismus

Abgrenzung von anderen Staaten gegen ausländische Unternehmen zum Schutz der heimischen

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Wirtschaft (Bsp.: USA, EU, Japan, Südkorea).

Vorteile Nachteile Vermeidung von einseitigen

Produktionsstrukturen Sicherung der Versorgung Verbraucher- bzw. Umweltschutzgründe

Die Verbraucher zahlen unter Umständen mehr Geld für schlechtere Waren

Gegen das Wohl der Allgemeinheit Kann Arbeitsplätze und Wohlstand kosten Schützt den eigenen Staat, schadet aber

den anderen Staaten

Unterschiedliche Perspektiven auf den Protektionismus

Für wen lohnt sich der Protektionismus? Industrieländer: Ja, da sie dadurch ihre eigene Stabilität sichern. Schwellenländer: Nein, da sie erst wachsen müssen. Entwicklungsländer: Ja, da sie sich vor Ausbeutung schützen sollten.

Freihandel

Spezifisches Konzept zur regionalen Integration/Handelsliberalisierung. Bei einer Freihandelszone werden zwischen den Partnerländern schrittweise alle Zölle und Kontingente, d.h. alle tarifären und nicht tarifären Handelshemmnisse, abgebaut. Innerhalb der Freihandelszone werden keine Zölle erhoben.

Vorteile Nachteile Vielfältigeres Güterangebot Kostensenkung Mehr Wettbewerb

Zu starke Konkurrenz Verdrängung leistungsschwacher

Wirtschaftszweige Arbeitsplatzverlust

Joint Venture

Langfristige Zusammenarbeit zweier oder mehrerer Unternehmen in einem

Freihandelszone Pudong, Shanghai (China)

Die Sonderwirtschaftszone Pudong entstand Mitte der 1990er-Jahre. Seit 2013 ist ein Teilgebiet eine Freihandelszone. Der Erfolg dieser Region ist riesig und Pilot-Projekt für viele folgende SWZ in China. Das BIP von Pudong entwickelte sich von 1990 mit 6 Milliarden Yuan auf 645 Milliarden in 2013. Die Region zählt zu den reichsten Chinas.Einzige Bedingung für die ausländischen Investoren ist hier ein Joint Venture.

Vorteile für China von SWZ Anziehung von Investoren Schaffung von Arbeitsplätzen Wirtschaftswachstum Diversifizierung „Testlabor“ für Reformen der Wirtschaftspolitik Technologische Entwicklung und Transfer BIP-Wachstum Förderung neuer Wachstumszentren

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Gemeinschaftsunternehmen. Gründe sind bspw. die Kontrolle des ausländischen Einflusses auf die heimische Wirtschaft sein.

Gründe/Vorteile Probleme/Nachteile Ähnlich wie bei einer SWZ, weshalb

bestimmte SWZ nach dem Joint Venture Prinzip funktionieren (Bsp.: Shanghai, China)

Gemeinsame Nutzung von Ressourcen und Netzwerken

Streit über die Höhe der Beteiligung Ausmaß des Einflusses Unterschiedliche Interessen Investoren sehen sich häufig

benachteiligt Bürokratiekosten, unklare

Rechtsverhältnisse Mögliche Produktpiraterie

Die ASEAN-Staaten und ACFTA

ASEAN (Association of South East Asian Nations): Brunei, Kambodscha, Indonesien, Laos, Malaysia, Myanmar, Philippinen, Singapur, Thailand,

Vietnam Diese Staaten wollen einen gemeinsamen Wirtschaftsraum nach Vorbild der EU schaffen. Wollen Stärken übernehmen, Fehler ausmerzen

ACFTA (Asian China Free Trade Agreement): Größte Freihandelszone der Welt China und die ASEAN-6 wollen 90% aller Zölle streichen Partner sind Indien, Japan, Australien, Südkorea und Neuseeland

Funktion: Ziele: Vorteile: Ökonomische/

wirtschaftliche Zusammenarbeit

Investoren anziehen Aus der EU lernen

Wirtschaftliche, politische und soziale Lage stärken

EU als Vorbild Entwicklung

(Fourastie/Contradieff)

Räumliche Nähe Zollerleichterung mit

China und Indien wachsen

Einfacher Handel Know-how Transfer

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