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Logistikwirtschaft und räumliche Planung.Erfahrungen aus der südlichen Metropolregion Hamburg
STEFANO PANEBIANCO, LANDKREIS HARBURG, STABSSTELLE KREISENTWICKLUNG/ WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG , 12.11.2009
2SCI Verkehr GmbH / Büro Hamburg / +49 (40) 50 71 97-0 / 01.10.2009
Warum beschäftigt sich die südliche Metropolregion Hamburg mit der Planung von Logistikstandorten?
KOPLAS
Projekte für großräumig relevante Verkehrsinfrastruktur(insb. A 22, A 26,A 39)
4 1
Anhaltend hohe Nachfrage nach Gewerbestandorten nahe an den Autobahnen; regionales Cluster Logistik
Gestaltungsauftragund -anspruchder Regional- und Bauleitplanung
3 2
Akzeptanzprobleme und Nutzungskonflikte an entsprechend ausgewiesenen Standorten
Landesinteresse an kreisübergreifendem Handeln in dezentraler Verantwortung
AUFBAU DES PROJEKTS
3
Der Projektansatz von „KOPLAS“
� Anspruch: Verbesserung der Wissensgrundlage, Abschätzung des Bedarfs, Empfehlungen für den planerischen Umgang mit Logistik, Grundlage für „Kooperative Planung in der südlichen Metropolregion Hamburg“ (=KOPLAS)
� Trägerschaft: Kooperationsprojekt von acht Regionalplanungsträgern in der südlichen Metropolregion Hamburg (LK Cuxhaven, Rotenburg, Soltau-Fallingbostel, Stade, Harburg, Lüneburg, Uelzen, Lüchow-Dannenberg)
� Finanzierung: 75%-Förderung aus dem Regionalisierungsfonds der niedersächsischen Landesplanung, Kofinanzierung durch 8 Landkreise nach Einwohnerschlüssel
� Auftragnehmer: SCI Verkehr GmbH (Maria Leenen, Karl Strang); Planquadrat Dortmund (Dr. Hans-Werner Bonny)
4
10 Thesen zum planerischen Umgang mit Logistikwirtschaft. Erfahrungen aus der südlichen Metropolregion Hamburg
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10 Thesen zum planerischen Umgang mit Logistikwirtschaft. Erfahrungen aus der südlichen Metropolregion Hamburg
1) Die Logistikwirtschaft ist in eine Schlüsselbranche für Wertschöpfung und Beschäftigung. Sie wird die räumliche Planung weiter beschäftigen.
6SCI Verkehr GmbH / Büro Hamburg / +49 (40) 50 71 97-0 / 01.10.2009
GLOBALISIERUNG UND OUTSOURCING ALS MOTOR FÜR ÜBERPROPORTIONALES WACHSTUM DER LETZTEN JAHRE
ENTWICKLUNG DES LOGISTIKMARKTES IM VERGLEICH ZUM BSP IN DEUTSCHLAND [INDIZIERT; 1995=1]
1,00
1,54
1,611,65
1,221,221,20
0,90
1,00
1,10
1,20
1,30
1,40
1,50
1,60
1,70
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
BSP Deutschland
Logistikmarkt Deutschland
Quelle: Die TOP100 der Logistik 2008/2009 & IMF Outlook 02/2008
LOGISTIK - EIN MARKT IN STÄNDIGER BEWEGUNG
• Internationalisierung der Märkte
• Outsourcing
• Grenzüberschreitende Logistikleistungen
• One-Stop-Shopping
• Entwicklung von Nischenmärkten
• E-Commerce
• Konsolidierung der Märkte
• Leistungsvielfalt
LOGISTIK IN DER VOLKSWIRTSCHAFT
7SCI Verkehr GmbH / Büro Hamburg / +49 (40) 50 71 97-0 / 01.10.2009
LOGISTIK: Jobmotor in der südlichen Metropolregion Hamburg
Entwicklung von Arbeitsplätzen und Logistik-Arbeitsplätzen in der südlichen Metropolregion Hamburg 2003-2008(Index 2003 = 100)
102
106
100
9897
100
104
9999
98
90
92
94
96
98
100
102
104
106
108
2003 2004 2005 2006 2007 2008
Beschäftigte gesamt Logistik-Beschäftigte
LOGISTIK IN DER SÜDLICHEN METROPOLREGION
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10 Thesen zum planerischen Umgang mit Logistikwirtschaft. Erfahrungen aus der südlichen Metropolregion Hamburg
1) Die Logistikwirtschaft ist in eine Schlüsselbranche für Wertschöpfung und Beschäftigung. Sie wird die räumliche Planung weiter beschäftigen.
2) Die Wirtschaftskrise wird die Nachfrage nach Logistikimmobilien nur kurzfristig schwächen.
9SCI Verkehr GmbH / Büro Hamburg / +49 (40) 50 71 97-0 / 01.10.2009
AKTUELLE INTERNATIONALE PROGNOSEN GEHEN VON EINEM ÜBERSCHAUBAREN VERLAUF DER WIRTSCHAFTSKRISE AUS
LOGISTIK IN DER VOLKSWIRTSCHAFT
BIP-Wachstumsraten real 2000-2014 [in %]
-8%
-6%
-4%
-2%
0%
2%
4%
6%
8%
10%
12%
14%
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Euro area World China India Germany United States
Year 2000-07 & 2011-14: IMF, World Economic Outlook Database, April 2009Year 2008-10: IMF, World Economic Outlook Update, July 2009
Source:
10SCI Verkehr GmbH / Büro Hamburg / +49 (40) 50 71 97-0 / 01.10.2009
LOGISTIKIMMOBILIEN ALS LANGFRISTIGE ANLAGE – TROTZ DER KRISE POSITIVE ENTWICKLUNG IN DER MITTLEREN FRIST
TREIBER - MARKT FÜR LOGISTIKIMMOBILIENWACHSTUMSRATEN LOGISTIKIMMOBILIEN - PROGNOSE IN DREI SZENARIEN
• BIP Entwicklung und Konjunkturzyklen –Auswirkung auf den Logistikimmobilienmarkt erfolgt zeitverzögert
• Finanzentwicklung wichtiger Branchen, insbesondere Automobil, Handel, Lebensmittelbranche, Finanzinvestoren
• Gütertransportvolumen und somit die Notwendigkeit von Logistikdienstleistung
• Entwicklung der Kontraktlogistik – spezialisierte Ansprüche des Kontraktlogistikgeschäfts erfordern Neuinvestitionen in Logistikimmobilien
SCI Verkehr erwartet für den Markt von Logistikimmobilien ein moderates Wachstum von 7-8% bis 2015
LOGISTIK IN DER VOLKSWIRTSCHAFT
Quelle: SCI Verkehr GmbH
0,8
1
1,2
1,4
2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Basis-Szenario
Positiv-Szenario
Negativ-Szenatrio
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10 Thesen zum planerischen Umgang mit Logistikwirtschaft. Erfahrungen aus der südlichen Metropolregion Hamburg
1) Die Logistikwirtschaft ist in eine Schlüsselbranche für Wertschöpfung und Beschäftigung. Sie wird die räumliche Planung weiter beschäftigen.
2) Die Wirtschaftskrise wird die Nachfrage nach Logistikimmobilien nur kurzfristig schwächen.
3) Der Raumanspruch der Logistikwirtschaft wird weiter zunehmen.
12SCI Verkehr GmbH / Büro Hamburg / +49 (40) 50 71 97-0 / 01.10.2009
LOGISTIK-RAUMANSPRUCH:WACHSTUMSKURVE MIT NUR GERINGEN AUSSCHLÄGEN
Entwicklung des Logistik-Raumanspruchs
in der südlichen Metropolregion Hamburg 2003-2015 [m2]
6 242 400
6 170 000
6 183 3006 148 900
6 400 900
5 880 200
5 960 400
6 025 800
6 220 600
0
1 000 000
2 000 000
3 000 000
4 000 000
5 000 000
6 000 000
7 000 000
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
• zusätzlich: ca. 850.000 m² exogener Flächenbedarf, insb. aus Hamburg und Bremerhaven
ENTWICKLUNG DER NACHFRAGE
13SCI Verkehr GmbH / Büro Hamburg / +49 (40) 50 71 97-0 / 01.10.2009
DIE METROPOLREGION IST STARK IN MODERNEN LOGISTIK-IMMOBILIEN - DENNOCH BESTEHT NOCH DEUTLICHES POTENZIAL
0102
09
0807
06 04
03
10 1213
1514
16
17
18
18
19
25 24
26
29
2128
2720
22
23
3938
303132
33
34
35 36
37
49
4846
4741 40 42
4544 59
58
5751505253
5456
55
6160 63
64
65
66 6768
69
7170
79
77
76
72
74
7375
88 8782 83
84
85
89 868081
9091
92
9394
959697
98
99
78
0102
09
0807
0604
03
101213
1514
16
17
18
18
19
25 24
26
29
2128
2720
22
23
3938
303132
33
34
35 36
37
49
4846
47
41 40 42
4544 5958
57515052
53
5456
55
6160 63
64
65
6667 68
69
7170
79
77
76
72
74
7375
88 8782
83
84
85
89 868081
9091
92
9394
959697
98
99
78
0 % - 3 %
3 % - 7 %
> 8%
niedrig
mittel
hoch
Relativer AnteilmodernerLogistik-immobilienam Bestandnach PLZ
LeerstandmodernerLogistik-immobiliennach PLZ
LOGISTIK IN DER SÜDLICHEN METROPOLREGION
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10 Thesen zum planerischen Umgang mit Logistikwirtschaft. Erfahrungen aus der südlichen Metropolregion Hamburg
1) Die Logistikwirtschaft ist in eine Schlüsselbranche für Wertschöpfung und Beschäftigung. Sie wird die räumliche Planung weiter beschäftigen.
2) Die Wirtschaftskrise wird die Nachfrage nach Logistikimmobilien nur kurzfristig schwächen.
3) Der Raumanspruch der Logistikwirtschaft wird weiter zunehmen.
4) Ein Autobahnanschluss bleibt der zentrale Standortfaktor für logistische Nutzungen.
15SCI Verkehr GmbH / Büro Hamburg / +49 (40) 50 71 97-0 / 01.10.2009
Bewertung von Standortfaktoren
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13
EinkaufsmöglichkeitenKulturangebot, Attraktivität der Region
See- / BinnenhafennäheNähe zu Unternehmen gleicher Branche
Schulen / BildungseinrichtungenFlughafennäheBahnanschluss
Umweltqualität / WohnqualitätPersönliche Präferenzen
Zugang zu intermodalen VerlademöglichkeitenSubventionen / Fördermöglichkeiten
Image des StandortesAusstattung / Alter der Immobilie
UnternehmensnetzwerkeGesetzliche Vorschriften / Umweltschutzauflagen
LohnkostenniveauExpansionsmöglichkeiten vor Ort
Verfügbarkeit qualifizierter ArbeitskräfteLage und Größe des Grundstücks
Kaufpreis des Grundstücks / Gebäudes / MietkostenAbsatzpotenzial / Kundennähe
Autobahnanschluss
unwichtig weniger wichtig wichtig sehr wichtig
© SCI Verkehr GmbH
SCHLEIFEBEURTEILUNG FAKTOREN
16SCI Verkehr GmbH / Büro Hamburg / +49 (40) 50 71 97-0 / 01.10.2009
LOGISTISCHE ENTWICKLUNGSPOTENZIALE:AUTOBAHNEN
LOGISTISCHE ENTWICKLUNGSPOTENZIALE
0 100 km
100 % Akzeptanz(≤ 2 km Entfernung)
≥ 80 % Akzeptanz(≤ 6 km Entfernung)
≥ 60 % Akzeptanz(≤ 10 km Entfernung)
0 15 km15 km
7
7
250 (39)27
1
26
27
23
1
20
22
739
N
17
10 Thesen zum planerischen Umgang mit Logistikwirtschaft. Erfahrungen aus der südlichen Metropolregion Hamburg
1) Die Logistikwirtschaft ist in eine Schlüsselbranche für Wertschöpfung und Beschäftigung. Sie wird die räumliche Planung weiter beschäftigen.
2) Die Wirtschaftskrise wird die Nachfrage nach Logistikimmobilien nur kurzfristig schwächen.
3) Der Raumanspruch der Logistikwirtschaft wird weiter zunehmen.
4) Ein Autobahnanschluss bleibt der zentrale Standortfaktor für logistische Nutzungen.
5) Moderne „Logistikparks“ stellen die räumliche Planung vor neue Herausforderungen.
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IMMOBILIENTYPENDistributionshalle
Hochregallager
Lagerhalle
Umschlaglager
Speziallager
STANDORTANFORDERUNGEN DER LOGISTIKWIRTSCHAFT
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LOGISTIKIMMOBILIEN – WESENTLICHE TRENDS
GRÖSSE
DRITT-VERWENDBARKEIT
MIETE STATT KAUF
AUTOBAHN
24-STUNDEN-BETRIEB
FLÄCHENKNAPPHEIT
NACHHALTIGKEIT
• Die Nachfrage nach größeren und modernen Logistikimmobilen (Logistiklagerfläche ab10 000 m2) hat zugenommen. Dieser Trend wird auch zukünftig anhalten
• Neue Logistikimmobilien werden nicht nur auf die Bedürfnisse des Mieters ausgerichtet, sondern erfüllen bei entsprechender Planung zusätzlich auch die Anlagekriterien der Investoren (z. B. Nachvermietbarkeit und Teilbarkeit / Drittverwertbarkeit)
• Kontraktlogistik-Dienstleister verzichten immer öfter auf eigene Investitionen und mieten Logistikimmobilien von Eigentümern und spezialisierten Anbietern. Die Laufzeiten der Mietverträge und der Kontrakte über die Logistik-Dienstleistungen entsprechen sich
• Eine Autobahnanbindung bleibt das wichtigste Lage-Kriterium
• Eine Betriebsgenehmigung ohne eine wesentliche Lärmeinschränkung an 24 Stundenan 7 Tagen ist notwendig, um dauerhaft Logistik in der Immobilie betreiben zu können
• Die Lagerhallen in deutschen Ballungsräumen werden zunehmend knapp
• Besondere Bedeutung bekommt der Zukunftstrend Nachhaltigkeit / Green Logistics
LOGISTIK IN DER VOLKSWIRTSCHAFT
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10 Thesen zum planerischen Umgang mit Logistikwirtschaft. Erfahrungen aus der südlichen Metropolregion Hamburg
1) Die Logistikwirtschaft ist in eine Schlüsselbranche für Wertschöpfung und Beschäftigung. Sie wird die räumliche Planung weiter beschäftigen.
2) Die Wirtschaftskrise wird die Nachfrage nach Logistikimmobilien nur kurzfristig schwächen.
3) Der Raumanspruch der Logistikwirtschaft wird weiter zunehmen.
4) Ein Autobahnanschluss bleibt der zentrale Standortfaktor für logistische Nutzungen.
5) Moderne „Logistikparks“ stellen die räumliche Planung vor neue Herausforderungen.
6) Nutzwertanalysen können helfen, den „richtigen“ Standort zu finden.
21SCI Verkehr GmbH / Büro Hamburg / +49 (40) 50 71 97-0 / 01.10.2009
KRITERIEN UND INDIKATOREN DER NUTZWERTANALYSE
• Beispielkategorie: Nutzungskonflikte/Flächenkonkurrenzen
– Nutzenfunktion:
Nutzwerte 0 1 2 3 4
Abstand zu emissionsempfindlichen Nutzungen
≤ 100 m 100 m – 300 m 300 m – 500 m 500 m – 800 m ≥ 800 m
Verlagerungskosten für vorhandene inkompatible Nutzungen
Sehr hoch Hoch Mittel Gering Keine
Eignung für andere Siedlungszwecke (z.B. Wohnen oder Gewerbe)
Sehr hoch Hoch Mittel Gering Keine
Eingriff in vorhandene Grünzüge / Freiräume
unvermeidbar XMit entsprechenden Maßnahmen abmilderbar
X vertretbar
Gewicht: 20 %der Gesamtbewertung
STANDORTANFORDERUNGEN AUS SICHT DER PLANUNG
22SCI Verkehr GmbH / Büro Hamburg / +49 (40) 50 71 97-0 / 01.10.2009
VERGLEICHENDE BEWERTUNG VON STANDORTEN
Bewertung des Standortes A
0,0
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0Grösse, Verfügbarkeit, Planungsrecht
Restriktionen
ErschließungLogistik-Kompatibilität
Verkehrsanbindung
Bewertung des Standortes B
0,0
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0Grösse, Verfügbarkeit, Planungsrecht
Restriktionen
ErschließungLogistik-Kompatibilität
Verkehrsanbindung
• Die Nutzwertanalyse gibt einen schnellen Überblick über die Stärken und Schwächen der Standorte und erleichtert die Kommunikation der Standortwahl
• Kriterien: Größe, Verfügbarkeit, Planungsrecht, Restriktionen, Erschließung, Logistik-Kompatibilität, Verkehrsanbindung, …
• Kein Ersatz für planerische Abwägung
STANDORTANFORDERUNGEN AUS SICHT DER PLANUNG
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10 Thesen zum planerischen Umgang mit Logistikwirtschaft. Erfahrungen aus der südlichen Metropolregion Hamburg
1) Die Logistikwirtschaft ist in eine Schlüsselbranche für Wertschöpfung und Beschäftigung. Sie wird die räumliche Planung weiter beschäftigen.
2) Die Wirtschaftskrise wird die Nachfrage nach Logistikimmobilien nur kurzfristig schwächen.
3) Der Raumanspruch der Logistikwirtschaft wird weiter zunehmen.
4) Ein Autobahnanschluss bleibt der zentrale Standortfaktor für logistische Nutzungen.
5) Moderne „Logistikparks“ stellen die räumliche Planung vor neue Herausforderungen.
6) Nutzwertanalysen können helfen, den „richtigen“ Standort zu finden.
7) Neue Logistikstandorte stoßen auf Akzeptanzprobleme und Nutzungskonflikte vor Ort.
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Akzeptanzprobleme und Nutzungskonflikte
Typische Konfliktpunkte:
-Landschaftsbild / Naherholung
-Abstand zur Wohnnutzung
-Verkehrsaufkommen
-Lärmemissionen
-Beeinträchtigung sonst. Gewerbe
-„Black box“
-(In-)Transparenz der Kommunikation
-…
Mögliche Lösungsansätze:
- Festsetzungen zur Konfliktminimierungüber das gesetzl. erforderliche Maß hinaus
- Neubau von (entlastender) Verkehrsinfrastruktur
- transparenter Dialog
- ...
Bsp. Gewerbegebiet Tangendorf, Stand: 2008
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10 Thesen zum planerischen Umgang mit Logistikwirtschaft. Erfahrungen aus der südlichen Metropolregion Hamburg
1) Die Logistikwirtschaft ist in eine Schlüsselbranche für Wertschöpfung und Beschäftigung. Sie wird die räumliche Planung weiter beschäftigen.
2) Die Wirtschaftskrise wird die Nachfrage nach Logistikimmobilien nur kurzfristig schwächen.
3) Der Raumanspruch der Logistikwirtschaft wird weiter zunehmen.
4) Ein Autobahnanschluss bleibt der zentrale Standortfaktor für logistische Nutzungen.
5) Moderne „Logistikparks“ stellen die räumliche Planung vor neue Herausforderungen.
6) Nutzwertanalysen können helfen, den „richtigen“ Standort zu finden.
7) Neue Logistikstandorte stoßen auf Akzeptanzprobleme und Nutzungskonflikte vor Ort.
8) Die Entwicklung von Logistikstandorten erfordert eine professionelle Kommunikation mit Nutzern und Nachbarn.
26SCI Verkehr GmbH / Büro Hamburg / +49 (40) 50 71 97-0 / 01.10.2009
1. Kommunikation gegenüber der (Gemeinde-/Kreis-)Politik
– Die herrschenden Meinungen müssen fortlaufend erforscht werden.
– Sachlich falsche Auffassungen sollten frühzeitig korrigiert werden.
2. Kommunikation gegenüber der Öffentlichkeit
– Vorhabendarstellungen, Argumentationsketten, Antworten auf oft gestellte Fragen gehören in die Hände von Kommunikationsprofis (freie Journalisten, PR-Agenturen etc.).
– Hilfreich ist die Einbindung von Multiplikatoren, Honoratioren, Vereinen etc.
– Die Kommunikation sollte frühzeitig einsetzen und den Höhepunkt zum Beginn der Bauarbeiten erreichen.
– Grundsätzliche Bedenken und verdeckte Interessen sollten im Kommunikationsprozess aufgespürt, offengelegt und angemessen beantwortet werden. Dies erfordert Erfahrung und ein gewisses Gespür.
3. Kommunikation gegenüber Investoren
– Ein Ansprechpartner je Verfahrensabschnitt sollte ausreichen. Solange dieser spricht, sollten alle anderen schweigen.
– Verantwortlich für die Planung bleibt der zuständige Planungsträger.
STANDORTANFORDERUNGEN AUS SICHT DER PLANUNG
KOMMUNIKATION - QUERSCHNITTSAUFGABE BEI DER ENTWICKLUNG VON LOGISTIKANSIEDLUNGEN
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10 Thesen zum planerischen Umgang mit Logistikwirtschaft. Erfahrungen aus der südlichen Metropolregion Hamburg
1) Die Logistikwirtschaft ist in eine Schlüsselbranche für Wertschöpfung und Beschäftigung. Sie wird die räumliche Planung weiter beschäftigen.
2) Die Wirtschaftskrise wird die Nachfrage nach Logistikimmobilien nur kurzfristig schwächen.
3) Der Raumanspruch der Logistikwirtschaft wird weiter zunehmen.
4) Ein Autobahnanschluss bleibt der zentrale Standortfaktor für logistische Nutzungen.
5) Moderne „Logistikparks“ stellen die räumliche Planung vor neue Herausforderungen.
6) Nutzwertanalysen können helfen, den „richtigen“ Standort zu finden.
7) Neue Logistikstandorte stoßen auf Akzeptanzprobleme und Nutzungskonflikte vor Ort.
8) Die Entwicklung von Logistikstandorten erfordert eine professionelle Kommunikation mit Nutzern und Nachbarn.
9) Die Instrumente von Raumordnung / Regionalplanung und Bauleitplanung sind für die Steuerung der Entwicklung von Logistikstandorten gefragt.
28SCI Verkehr GmbH / Büro Hamburg / +49 (40) 50 71 97-0 / 01.10.2009
1. Fachliche Fundierung durch Gutachten
2. Vorranggebiete für Standorte, wo entsprechende Infrastruktureinrichtungen gegeben oder zu erwarten sind (Basis: Nutzwertanalyse)
3. Definition von Raumfunktionen an den potenziell geeigneten bzw. nicht geeigneten Standorten
4. Grundsätze /„Qualitätsregeln“ für die Entwicklung von Logistikprojekten (Bedarf/Voraussetzungen, Umgang mit Nutzungskonflikten, Minimalkriterien, …)
5. Moderation interkommunaler / regionaler Abstimmungsprozesse: Konkurrenzplanungen von Gemeinden vermeiden; interkommunale Gebiete befördern
STANDORTANFORDERUNGEN AUS SICHT DER PLANUNG
HANDLUNGSANSÄTZE DER REGIONALPLANUNG
29SCI Verkehr GmbH / Büro Hamburg / +49 (40) 50 71 97-0 / 01.10.2009
• Im Flächennutzungsplan ergeben sich die möglichen Standorte aus der Verbindung mit Umschlageinrichtungen sowie Transportwegen (vor allem Autobahnen). Schon früh sollten geprüft werden:
– die Möglichkeiten des Grundstückserwerbs
– Konfliktstatus mit den übrigen Nutzungen
• Beste Steuerung der Raumnutzung im Bebauungsplan bietet die Festsetzung als Sondergebiet gemäß § 11 BauNVO.
Festsetzungmöglichkeiten auf B-Planebene zur Minimierung von
Nutzungskonflikten:
Abstandsregelung, Erschließung/Umgehung, Lärmkontingente, Hallenhöhen, Farbgestaltung, (lärmmindernde) Ausrichtung von Gebäudekörpern, Begrünung, …
STANDORTANFORDERUNGEN AUS SICHT DER PLANUNG
MÖGLICHKEITEN FÜR FESTSETZUNGEN IN BAULEITPLÄNEN
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10 Thesen zum planerischen Umgang mit Logistikwirtschaft. Erfahrungen aus der südlichen Metropolregion Hamburg
1) Die Logistikwirtschaft ist in eine Schlüsselbranche für Wertschöpfung und Beschäftigung. Sie wird die räumliche Planung weiter beschäftigen.
2) Die Wirtschaftskrise wird die Nachfrage nach Logistikimmobilien nur kurzfristig schwächen.
3) Der Raumanspruch der Logistikwirtschaft wird weiter zunehmen.
4) Ein Autobahnanschluss bleibt der zentrale Standortfaktor für logistische Nutzungen.
5) Moderne „Logistikparks“ stellen die räumliche Planung vor neue Herausforderungen.
6) Nutzwertanalysen können helfen, den „richtigen“ Standort zu finden.
7) Neue Logistikstandorte stoßen auf Akzeptanzprobleme und Nutzungskonflikte vor Ort.
8) Die Entwicklung von Logistikstandorten erfordert eine professionelle Kommunikation mit Nutzern und Nachbarn.
9) Die Instrumente von Raumordnung / Regionalplanung und Bauleitplanung sind für die Steuerung der Entwicklung von Logistikstandorten gefragt.
10) Regionale Kooperation ist ein Schlüssel zur nachhaltigen Entwicklung von Logistikstandorten und -regionen.
31
1) Fachgutachten: gemeinsame Wissens- und Handlungsgrundlage
2) Regionale Clusterentwicklung und Standortmarketing: Vernetzung von Unternehmen, Standortentwicklung, …
3) Monitoring: regionale Beobachtung von Nachfrage und Angebot
4) Maßstäbe: Einheitliche Festsetzung von Qualitätsmaßstäben / Grundsätzen der Standortentwicklung
5) Regionales Lobbying: Forderungen nach Infrastrukturausbau:, Abstimmung von Prioritäten
6) Regionale Arbeitsteilung: Quantitäten/Qualitäten von Standortausweisungen
Mögliche Ansätze für regionale Kooperation in der Entwicklung und Vermarktung von Logistikstandorten
32
Entwicklung von Logistikregionen –Der Beitrag des Landes Niedersachsen
So unterstützt das Land Niedersachsen die Entwicklung von Logistikregionen – Bsp. südliche Metropolregion Hamburg:
- Benennung als Logistikregion im Landesraumordnungsprogramm
- Aktivitäten der Logistikinitiative Niedersachsen
- EFRE-gefördertes Clustermanagement bei der Süderelbe AG
- Förderung des KOPLAS-Gutachtens
- ...
Hier benötigt die Gemeinde- und Kreisebene weitere Unterstützung:
- Förderung regionaler Gutachten / Handlungsansätze
- aktive Abstimmung der Infrastrukturentwicklung mit den Nachbarländern
- Unterstützung bei Maßnahmen an Landesstraßen / -infrastruktur
- zeitl. koordinierter Ausbau der Infrastruktur – Bsp. A26 ...
33
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!