7/28/2019 Vom Schulheft bis zur Rolex

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JANUAR 2008 KNIZER ZEITUNGDER SENSETALER 9

Aktion ausgewhlt. Im Winter07/08 ist dies Weissrussland.In Frage kommen jeweils Ln-der, in denen das SRK Kontaktzu den jeweiligen Rotkreuz-Organisationen hat. Diese sindim Empngerland r die Ver-teilung zustndig. Brokratie,Korruption, Die Lage imOsten ist nicht immer einach,weiss Reinhardt. Deshalb schi-cken wir Leute mit, die r zweiMonate vor Ort sind und dieVerteilung berwachen. EineKiste voller Esswaren sei verlo-ckend. Sie habe im Osten einenungleich hheren Wert als in derSchweiz.

Sechs Lastwagen mit insgesamt120 Tonnen Gtern werden anbenachteiligte Menschen inWeissrussland gelieert. Jeweilszwei Lastwagen ahren nachMoldawien und Bosnien. Un-sere Aktion ist ein Tropen auden heissen Stein, meint Rein-

hardt. Sie zeigt aber, dass dieSchweizer ber die Weihnachts-zeit auch an die Leute im Ostendenken.

Barbara Imboden

willkommen sind haltbare Nah-rungsmittel, neue Kinderschu-he und -kleider, Schreibwaren,Schulhete und Hygieneartikel(Seie, Shampoo, Zahnpasta).60 bis 70 % der Spender kau-en heute extra r die Aktionein und halten sich an unsereVorschlge, weiss Reinhardt.Ab und an fnden die reiwilli-gen Heler aber auch Ausser-gewhnliches zwischen Mehl,Zucker, Shampoo, Schokoladeund Zeichenblckli: Alle G-ter der Welt wurden schon aus-gepackt vom Goldvreneli, zurRolex ber Banknoten bis hin zuSchnapsaschen, asst Rein-hardt zusammen.

Spenden einfach gemacht

Das Profl der Spender kannReinhardt relativ genau umrei-ssen: Es sind vor allem Frauen,die zwischen 40 und 80 Jahrealt sind. Junge Leute spendenselten. Dies hrt Reinhardt

auch darau zurck, dass dieseden ganzen Tag arbeiten undkeine Gelegenheit haben, zurPost zu gehen. Deshalb gibtes seit diesem Winter die Web-

Vom Schulheft bis zur Rolex700 Freiwillige sortieren in Wabern den Inhalt von gespendeten Pckchen

WABERN Fr die Aktion2 x Weihnachten wurden

in diesem Winter 62'000Pckchen gespendet. Sor-

tiert wurden die Geschenke

im Logistik-Zenter des

Roten Kreuzes in Wabern.

Die Aktion 2 x Weihnachtenwurde in diesem Winter zumelten Mal durchgehrt. Ge-meinsam mit der Post und SRGSSR ide suisse sammelte das

Schweizerische Rote KreuzSRK r Menschen in materi-eller Not im In- und Ausland.Zwischen dem 27. Dezember2007 und dem 8. Januar 2008wurden 62'000 Spendenpaketeentgegengenommen. Diese wur-den in den ersten Wochen desneuen Jahres in Wabern ausge-packt und der Inhalt sorgltigsortiert.

ber 700 Freiwillige vor al-

lem Rentnerinnen und Rentner haben beim Sortieren geholen,weiss Jose Reinhardt, Leiterder Fachstelle Katastrophenhil-e SRK. Die Heler/innen stam-men vor allem aus dem Umelddes SRK. Immer hufger nutzenaber auch Firmen die Gelegen-heit, sich sozial zu engagieren:Anstatt regulr zu arbeiten,werden die Mitarbeiter r ei-nen Tag reigestellt und helentatkrtig in der Sammelstelle inWabern mit, erklrt Reinhardt.In diesem Jahr haben sich soviele Freiwillige gemeldet, dassdie einzelnen Arbeitseinstzeverkrzt werden mussten.

Aussergewhnliche Trouvaillen

Mit den Jahren ist man im-mer mehr vom ursprnglichenKonzept der Aktion 2 x Weih-nachten abgekommen. Frhersei es die Idee gewesen, Weih-nachtsgeschenke, die nichtgebraucht wurden, weiter zu

schenken. Heute besteht der In-halt der gespendeten Pakete zueinem grossen Teil aus Grund-nahrungsmitteln, Hygiene- undPapeterieartikel. Besonders

REGION

site www.2xweihnachten.ch,so Reinhardt. Dort knne mangellte Spendenpakete kauen,ohne sie au die Poststelle brin-gen zu mssen. ber die Web-site wurden insgesamt Paketeim Wert von 54'000 Frankengespendet.

Unterschiedliche Verteilarten

Die Hlte der Spenden bleibt inder Schweiz, der Rest geht insAusland. In der Schweiz werdendie sortierten Gter an Kinder-Tagessttten, Pegeheime undSozialhileempnger verteilt.Die Warenwnsche der Kanto-nalverbnde des SRK gehen inder Verteilzentrale in Wabern ein:Wir versuchen schliesslich diegewnschten Gter zu lieern,erklrt Reinhardt. Jeder Verbandverteile die Gter schliesslichau seine Weise. In manchenKantonen wrden Heime direktangeahren, andernorts wrdendie Geschenke in Turnhallen an

Bedrtige verteilt.

Schwerpunkt Weissrussland

Jedes Jahr wird ein Schwer-punktland im Ausland r die

700 Freiwillige helfen in Waben beim auspacken und sortieren der eingegangenen Spendenpakete. | bi