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03 12 Von Check-in bis Take-off ContiTech Kraftpakete für internationale Flughäfen

Von Check-in bis Take-off - Continental Industry...Von Check-in bis Take-off ContiTech Kraftpakete für internationale Flughäfen Die Gorgon-Quelle wird ab 2014 für etwa sechzig Jahre

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  • 03 12

    Von Check-in bis Take-offContiTech Kraftpakete für internationale Flughäfen

  • Die Gorgon-Quelle wird ab 2014 für etwa sechzig Jahre rund acht Prozent des weltweit benötigten Erdgases liefern

  • Wir sind ständig unterwegs, unsere Leistung weiter zu verbessern. Dabei

    hilft uns CBS (das Continental Business System). Mit diesem Ansatz wol-

    len wir an unseren weltweit 76 Standorten gemeinsam mit allen unseren

    Mitarbeitern an Verbesserungen in Administration, Produktion, Vertrieb,

    Forschung und Entwicklung sowie Logistik – also einfach überall – zum

    Nutzen unserer Kunden und aller anderen „Stakeholder“ arbeiten.

    Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir werden mit „Respekt“ in das neue Jahr

    2013 gehen. Herausforderungen werden nicht ausbleiben – wie immer!

    Dies bedeutet, dass wir uns auch auf mögliche negative Entwicklungen

    an den Märkten flexibel einstellen müssen! Aber mit unserer ContiTech

    Mannschaft sind wir dafür bestens gerüstet!

    In diesem Sinne wünsche ich Ihnen bei der Lektüre unserer neuen Aus-

    gabe der ContiTech initiativ viel Freude.

    Ihr

    Heinz-Gerhard Wente

    Leiter der Division ContiTech

    Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    schauen wir auf die letzten zwölf Monate zurück, so haben wir bei

    ContiTech im Jahr 2012 viele zukunftsträchtige Projekte angestoßen und

    vieles erreicht. Eines der wesentlichen Ziele unserer Unternehmens-

    strategie ist es dabei, profitabel zu wachsen, indem wir uns mit unse-

    ren Partnern in den Schlüsselindustrien weiterentwickeln und indem wir

    uns durch Zukäufe und Kooperationen an den internationalen Märkten

    weiter verstärken.

    Einige Beispiele verdeutlichen dies:

    Wir haben im Sommer einen der größten Zukäufe unserer Firmen-

    geschichte getätigt und für den Geschäftsbereich Fluid Technology das

    Automotive Klimaleitungsgeschäft von Parker Hannifin Corporation in

    Ohio, USA, übernommen. Damit erhöhen wir bei den japanischen und

    amerikanischen Automobilherstellern unsere Marktchancen.

    Am US-Standort Somersworth in der Nähe von Boston bauen wir derzeit

    ein weiteres Kompetenzzentrum für Kunststoff aus.

    Für das Segment Oil & Marine unserer Business Unit Fluid Technology

    werden wir Anfang 2013 mit dem Bau eines neuen Werks im brasilia-

    nischen Macae beginnen, damit wir künftig auch bei der Lieferung von

    Schwimm- und Bohrschläuchen für die Öl- und Gasindustrie hervorragend

    aufgestellt sind. In Macae spielt die Musik der brasilianischen Ölindustrie!

    Editor ial_ 3

  • In dieser Ausgabe

    6

    Ina Seterbakken: jung, dynamisch, wagemutig

    Als Mitglied eines motivierten Teams der ContiTech

    Conveyor Belt Group im mexikanischen San Luis Potosí

    gestaltet die 22-jährige Norwegerin Ina Seterbakken

    den Standort aktiv mit. __________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Seite 18

    Bestleistung zum Nutzen unserer Kunden

    Konrad Müller, Geschäftsbereichsleiter der ContiTech

    Power Transmission Group und Wegbereiter des Themas

    Continental Business System (CBS), erzählt, welche Ziele

    mit der konzernweiten Philosophie verfolgt werden. _____________________________________________ Seite 22

    Unternehmerisch wirken

    Um Prozesse kontinuierlich zu verbessern und Produkte

    sowie Dienstleistungen optimal auf den Nutzen für Kunden

    auszurichten, implementiert ContiTech als zentralen Baustein

    der Gesamt-Unternehmensstrategie das Continental Business

    System (CBS). Mit CBS optimieren ContiTech Mitarbeiter

    dabei global alle Arbeits- und Geschäftsprozesse. _____________________________________________________ Seite 24

    Mensch ZukunftPolymere auf Ausweichkurs

    Benecke-Kaliko stellt Oberflächenmaterialien für auto-

    mobile Innenräume her. Zur Freude von Autobesitzern:

    Dem Hersteller ist es gelungen, kratzbeständige Mate-

    rialien zu entwickeln, damit spitze Gegenstände wie

    Schlüssel & Co. keine Spuren auf der Instrumenten-

    tafel, Seitenverkleidung oder dem Ablagefach im Pkw

    oder Nutzfahrzeug hinterlassen. _________________________________________________________________________________________________________________________________ Seite 28

    Der Lebensraum Auto im Wandel

    Wie viel Zeit wir im Auto verbringen und was das für uns

    bedeutet, darüber berichtet im Gastbeitrag Professor Peter

    Naumann, Leiter der Fakultät für Design an der Hochschule

    München. Er erläutert aktuelle Trends in der Gestaltung

    automobiler Innenräume und gewährt einen Blick in die

    Zukunft des Fahrzeugdesigns. _____________________________________________________________________________________________________________________________________________ Seite 34

  • 32

    Weltflair am Flughafen

    Passagiere, Fracht und Gepäck in alle Länder dieser Welt

    zu befördern, erfordert logistische Höchstleistungen. Auf

    internationalen Flughäfen spielt die Antriebstechnik der

    ContiTech Power Transmission Group eine entscheidende

    Rolle, wenn es darum geht, die riesige Logistikmaschinerie

    einer Airport City in Bewegung zu halten. ____________________________________________________________________________________________ Seite 6

    Hochdruck in Down Under

    Für das weltweit größte Förderprojekt für Flüssiggas im

    Westen Australiens stellt ContiTech Dunlop Oil & Marine

    Hochdruckschläuche her. Als Lieferant für die Gasindustrie

    zeigt das Unternehmen, dass es bei Megaprojekten wie

    diesem auf Hochtechnologie, Termintreue und Qualität

    ankommt. _____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Seite 36

    Nachrichten aus der ContiTech Welt

    Einer der größten Zukäufe der Firmengeschichte. ______________________________________________________ Seite 21

    Neues in Kürze

    Weitere Nachrichten aus der ContiTech Welt. __________________________________________________________________________ Seite 39

    Impressum _____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Seite 39

    Technologie Et cetera

    36

    182822

  • Gläserne Sicherheit: Lautlos öffnen sich die elektronischen Personenschleusen, durch die Fluggäste bequem passieren

    Weltflair ...

  • … am FlughafenAn internationalen Flughäfen sorgen Antriebsriemen von ContiTech für reibungslose Abläufe

    Wenn der Hubwagen an die Frachtluken der Flugzeuge fährt, tickt bereits die Uhr für schnelle Umkehrzeiten: Fracht, Gepäck und Lebensmittel werden in Rekordzeit ent- und beladen

  • 10_Technolog ie

    Internationale Flughäfen sind in unserer modernen Gesellschaft ein Garant für den globalen wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen und gleichzeitig das Tor zur Welt für Urlaubsreisende zu ihren weltweiten Destinationen. So befördert allein der Airport Zürich jeden Monat zwei Mil-

    lionen Passagiere und 34.000 Tonnen Fracht von und nach Europa, Asien,

    Australien, Afrika oder Amerika.

    Den Reisenden in der Abflug- und Ankunftsebene soll der Aufenthalt dabei

    so angenehm wie möglich gemacht werden, während hinter den Kulissen

    eine gewaltige Maschinerie abläuft. Das Drehkreuz Zürich zählt mit 25 Milli-

    onen Fluggästen im Jahr zu den 15 größten europäischen Flughäfen, London

    Heathrow ist dabei mit fast 70 Millionen Passagieren der Spitzenreiter.

    An den Airports ist im wahrsten Sinne des Wortes alles in Bewegung. Dabei

    spielen Antriebsriemen eine wesentliche Rolle: „Ob Zahn-, Flach-, Noppen-,

    Keil- oder Keilrippenriemen, Antriebselemente sorgen für Komfort und Sicher-

    heit im Getriebe der Höchstleistungsmaschinerie Flughafen“, sagt Regina

    Arning, Segmentleiterin Industrie von der ContiTech Power Transmission

    Group. „Mit Antriebslösungen aus Kautschuk und Kunststoff sorgen wir

    dafür, dass Kräfte sicher übertragen werden, effizient arbeiten und gleich-

    zeitig die Umwelt geschont wird.“

    Interkontinentalflug nach Delhi: Wettlauf mit der Zeit

    Es herrscht rege Betriebsamkeit am Airport Zürich. Ein Flughafen ist ver-

    gleichbar mit einer Kleinstadt, in der Menschen kommen und gehen, öffent-

    liche Verkehrsmittel mit Haltestellen und Bahnhof ebenso im Dauereinsatz

    sind wie der Individualverkehr, für den riesige Parkhäuser bereitstehen. Wo

    tausende von Menschen arbeiten, während abertausende sich auf Reisen

    begeben. Ein Flughafen ist ein riesiges Areal und Umschlagplatz für Waren

    und Güter. Dem Fluggast bieten zahlreiche Hinweisschilder und riesige Anzei-

    getafeln über seine Flugzeiten und Abfluggates genaue Orientierung. An der

    Anzeigetafel sieht ein Geschäftsmann auf dem Weg nach Delhi, dass ihm

    noch knapp anderthalb Stunden bis zum Abflug des Airbus A330 bleiben.

    Er ist bequem mit der Bahn angereist und gerade über eine der vielen Roll-

    treppen in die Abflugebene gefahren. Als einer von 226 Passagieren steht er

    an einem der Check-in-Schalter an. Alles läuft hier bereits auf Hochtouren.

    Die freundliche Dame vom Bodenpersonal prüft das Gewicht des schweren

    Koffers, den der Fluggast neben ihr auf dem Förderband abgestellt hat. Aus

    dem Spezialdrucker springt das Kofferlabel mit dem Kürzel des Zielflug-

    hafens: DEL. Mit einem Knopfdruck setzt sich das kleine Förderband in Bewe-

    gung, dann verschwindet das Gepäckstück hinter einer Luke, wo es neben

    tausenden weiteren Koffern den richtigen Weg zu seiner Maschine findet. Mit

    einem „Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Flug“ erhält der Reisende sein

    Ticket und begibt sich zur Sicherheitskontrolle.

    Bis zu diesem Zeitpunkt war der Passagier bereits mehrfach Nutznießer der

    Hochtechnologieprodukte der ContiTech Power Transmission Group. Das

    Industriesegment, dessen Vertrieb Jürgen Zwoll leitet, liefert aus seinem

    Spektrum eine Vielzahl unterschiedlichster Antriebsriemen an Flughäfen.

    Angefangen bei den Eingangstüren über die Fahr- und Rolltreppe hinauf ins

    Terminal bis hin zu Druckern und Ticketautomaten sowie dem Kofferband

    beim Check-in begleitet die Power Transmission Group den Passagier bis zum

    Abflug und holt ihn auch wieder von seiner Maschine ab. Dabei bleiben die

    Produkte für ihn meist unsichtbar. Der Gast verlässt sich einfach auf Qualität

    und Sicherheit von Mensch und Maschine.

    Das gilt auch bei der Sicherheitskontrolle. Auf bis zu vier Etagen können die

    Passagiere seit Ende 2011 über die neuen 26 Kontrolllinien ins sogenannte

    „Airside-Center“ passieren, um zu den Abflugbereichen zu gelangen. Alles

    wirkt hochmodern, sehr effizient und ist dabei ganz einfach in der Nutzung.

    „Je nach Passagieraufkommen werden mehrere Etagen freigegeben, die >>

    Tausende Zahnriemen von ContiTech treiben die Motoren der Gepäckförderbänder an

  • >>Große Kompressoren mit ContiTech Riemen sorgen für saubere Luft und angenehmes Klima im gesamten Terminal

  • 12_Technolog ie

    über Fahrtreppen von einem Hersteller miteinander verbunden sind, der im

    Handlauf Gummizahnriemen von ContiTech einsetzt“, sagt Vertriebsleiter

    Jürgen Zwoll.

    Währenddessen wird der Fluggast auf seinem Weg nach Delhi vom Sicher-

    heitspersonal routinemäßig instruiert, sein Laptop auf das Band zu legen

    sowie Jacke und weiteres Handgepäck durchleuchten zu lassen.

    Dann betritt der Geschäftsreisende die Shopping- und Restaurant-Mall. Erst

    jetzt sieht er die beeindruckende Architektur der lichtdurchfluteten Halle.

    Eine geschwungene Glaskonstruktion verleiht dem Bauwerk Offenheit und

    Transparenz. Während viele das Panorama bewundern, sorgt die Klimatech-

    nik für die saubere Luft und ein angenehmes Raumklima. Die Kompressoren

    der Klimaanlage werden dabei von Riemen angetrieben.

    Der Design-Handschrift des Architekten folgen auch die vielen gläsernen

    Dreh- und Schiebetüren, die sich fast lautlos öffnen und schließen – ange-

    trieben von Gummizahnriemen.

    Genauso sind die teils steilen Rolltreppen harmonisch in das Gesamtbild

    eingebettet.

    Auch die Aufzüge sind gläsern. Und gerade dieses Fortbewegungsmittel

    muss höchste Sicherheit bieten. Mit ihren PU-Riemen für Aufzugstechnik,

    die herkömmliche Stahlseilkonstruktionen zum Betrieb von Liftkabinen abge-

    löst haben, schaffte ContiTech gemeinsam mit dem Hersteller seinerzeit eine

    Revolution.

    Das Antriebssystem kann durch die Riemen so klein und kompakt gestal-

    tet werden, dass es problemlos im Aufzugsschacht Platz findet und einen

    Maschinenraum überflüssig macht. Der Riemen ist nur wenige Millimeter

    dünn, hält dabei aber ein Gewicht, das dem von drei Kleinwagen entspricht.

    Die längenstabilen Riemen sind flexibel, abriebfest und enorm langlebig, da

    der verzinkte Stahl nahezu korrosionsfrei ist. Von diesen Eigenschaften pro-

    fitiert auch die Umwelt: Müssen Stahlseile in Aufzügen nach wenigen Jahren

    ausgetauscht werden, liegt die Lebensdauer von PU-Riemen bei 20 Jahren.

    „Viele Hersteller von Aufzügen ersetzen darum Stahlseile durch Flachriemen

    aus Polyurethan. Seit über zehn Jahren ist diese Technologie von ContiTech

    bereits im Einsatz, und die neueste Generation unseres ‚POLYROPE‘-Riemens

    wird inzwischen bei vielen Aufzugherstellern im Test eingesetzt“, ergänzt Zwoll.

    Der Fluggast nimmt an den ausladenden Panoramafenstern Platz, genießt

    den Blick auf die Berge am Horizont und beobachtet die hereinrollenden

    Flugzeuge.

    Ankunft aus Chicago: Alles fit machen für den Flug nach Delhi

    Eines davon ist die Maschine aus Chicago, die bereits in gut zwei Stunden

    nach Delhi wieder startklar sein muss. Nach knapp acht Stunden ist der

    Swiss-Air-Flug aus Chicago pünktlich gelandet. Es nieselt leicht. Der Airbus,

    der auf „Glarus“ getauft worden ist, rollt auf das Terminal E zu und dockt

    am Gate 52 an. Bereits während die Anschnallzeichen mit einem gut ver-

    nehmlichen „Pling“ erlöschen und die 236 Passagiere wie auf Kommando

    aufspringen, um die Gepäckfächer zu öffnen, fährt die Fluggastbrücke an die

    Ausstiegsluke heran.

    Erst wenn die Skymetro steht, öffnen sich zur Sicherheit

    der Menschen mit Zahnriemen betriebene Glastüren und

    regeln die Passagierströme

  • Technolog ie_13

    Wie bei einer Ziehharmonika fahren die einzelnen Elemente der Brücke aus,

    bis sie sich an die Öffnung der Ausstiegstür schmiegt. Stufenlos streben

    nun Menschen unterschiedlichster Herkunft – Amerikaner, Chinesen, Japa-

    ner, Schweizer, Belgier, Deutsche und Ungarn – über die Gangway zu ihren

    Anschlussflügen oder zur Gepäckausgabe und zum Ausgang.

    Es ist der einzige Moment, wo sich die Blicke der Ankommenden und Abflie-

    genden vereinzelt treffen. Die einen eilen zu Taxi, Bahn oder Pkw, die anderen

    vertreiben sich die Zeit im Wartebereich bis zum Boarding. Dann konzentriert

    sich schnell jeder wieder auf seinen persönlichen Ablauf.

    Umkehr in Rekordzeit

    An jedem Flughafen sind schnelle Umkehrzeiten das A und O des Geschäfts.

    Sobald die ersten Passagiere die Fluggastbrücke betreten, öffnen sich schon

    die Luken zur Gepäckentladung. Die Männer in Neonwesten verrichten ihre

    Arbeit hoch routiniert. Zum Vorschein kommen silberne und orangefarbene

    Frachtcontainer mit LX-Nummern, die von den Mitarbeitern entladen wer-

    den. Am Heck rollt sechs Minuten nach dem Stopp der Triebwerke Koffer

    für Koffer per Förderband hinab. Nur kurze Zeit später wird hier der schwere

    Koffer unseres Geschäftsreisenden zusammen mit dem Gepäck hunderter

    Gäste den umgekehrten Weg nehmen und nach Delhi fliegen. Wenige Meter

    entfernt stemmt ein mächtiger Hublift die Container des Caterers empor, der

    die Servicecontainer neu mit Getränken und Speisen bestückt.

    Auch das Reinigungspersonal steht unten an der Treppe und wartet darauf,

    dass der letzte Passagier das Flugzeug verlässt – es bleibt den Servicekräften

    nur wenig Zeit, um in der Kabine alles blitzblank zu machen.

    Dann fährt der Tankwagen heran. Über 97.000 Liter Kerosin passen in den

    Airbus. Hier sind Betankungsschläuche von ContiTech Fluid Technology mit

    am Zug, denn sie erfüllen alle Anforderungen, die man an höchste Qualität

    und Sicherheit stellen kann. In jeder Kerosinpumpe übertragen dabei Riemen

    die Antriebskräfte auf den Pumpzylinder.

    Jürgen Zwoll, der sich mit dem Spektrum innovativer und umweltgerech-

    ter Antriebstechnik bestens auskennt, weiß genau, an wie vielen Stellen

    Antriebsriemen ihren reibungslosen Job zu erledigen haben. „Unsere Hoch-

    leistungsriemen bringen und halten alles in Gang, was ein Airport braucht.“

    Sicherheit am Bahnsteig

    Über Personenförderbänder legen die Fluggäste aus Chicago die erste Strecke

    zurück, bis sie der Weg ins Untergeschoss des 488 Meter langen Baus führt.

    Über lange Rolltreppen oder Fahrstühle mit ausgereifter Antriebstechnik

    geht es hinab zur Luftkissenbahn „Skymetro“. Sie bringt die Passagiere zum

    Hauptterminal mit der Gepäckausgabe. Damit bei höherem Aufkommen nie-

    mand ins Gleisbett fallen kann, schirmen Glaswände die Bahnsteigkante ab

    und öffnen sich erst, wenn die Metro steht. Dann öffnen sich mithilfe der

    PU-Hochleistungszahnriemen die automatischen Türen in der Glaswand und

    regeln die Passagierströme. Eine Sicherheitsmaßnahme, die weltweit Schule

    machen dürfte.

    In nur 165 Sekunden legt das Schienenfahrzeug die 1.138 Meter bis zum Haupt-

    terminal zurück. Die Schweizer nutzen die Gelegenheit, auf dieser Ministrecke

    die Fluggäste mit landestypischen Tönen und Bildern zu überraschen: So >>

  • Der Airbus wird über ein Förderband Koffer für Koffer beladen

  • Technolog ie_15

    vernehmen die Reisenden auf diesem Kurztrip ein fröhliches Jodeln, das Muh

    vieler Kühe, Alpenhörner und sie sehen an der Wand eine winkende „Heidi“. Es

    ist ein kurzweiliger Transfer, der vielen ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

    Dann geht es schnurstracks zu den Koffern und Taschen mit dem Airport-

    Code ZRH auf dem Etikett, die auf einem der 18 Gepäckbänder die Runde

    machen. Ein Blick auf die Dimensionen der Gepäcktransportsysteme macht

    deutlich, welcher logistischen Herausforderung sich die Züricher Frachtspe-

    zialisten jeden Tag stellen. „Die Förderstrecken unseres Gepäcksystems sind

    insgesamt zwölf Kilometer lang“, erklärt Urs Maurer, stellvertretender Lei-

    ter der Gepäcksortieranlage. „Damit bewältigen wir am Tag durchschnittlich

    32.000 Gepäckstücke – in Spitzenzeiten sogar bis zu 46.000“, sagt er. Der

    blau lackierte Hauptsortierer von Siemens füllt eine riesige Halle und ist in

    diesem System fraglos das Herzstück: Gerade eingechecktes Gepäck diri-

    giert er zu den Abfluggates, ankommenden Stücken weist er den Weg zum

    richtigen Gepäckband oder zu den Ausgängen der Anschlussflüge. Dabei wird

    jedes Packstück durchleuchtet und bei Verdacht auf gefährliche Inhalte für

    die manuelle Prüfung aussortiert. „Bei unseren rund 340 Abflügen pro Tag

    bleibt sogar noch Luft nach oben“, sagt Urs Maurer. Bis zu 65.000 Stücke pro

    Tag könnten mühelos bewältigt werden.

    Für den Antrieb dieser Maschinerie sorgen rund 4.500 Motoren mit tausen-

    den von ContiTech Zahnriemen aus Gummi und Polyurethan. Sie bringen die

    Motorleistung auf die Antriebswellen jener Förderbänder und Schienensys-

    teme, auf denen gerade die letzten Teile aus Chicago ankommen.

    Und dann geht alles ganz schnell. Mit dem Trolley an der Hand eilen die Pas-

    sagiere nach draußen zum Taxi, Flughafentransferbus oder dem eigenen Pkw

    in Richtung Zuhause oder zum Geschäftstermin.

    Schleppmanöver zum Abflug

    12.20 Uhr: Am Gate 52 hat das Team auf dem Vorfeld seine Arbeiten in der

    gewünschten Zeit abgeschlossen. Die Crew hat an Bord alle Vorbereitungen

    erledigt, im Cockpit bereiten sich Kapitän und Kopilot auf den siebenstündi-

    gen Flug nach Asien vor.

    Im Wartebereich werden die Passagiere aufgefordert, sich zum Boarding zu

    begeben – die letzten Reihen zuerst, First Class und Business dürfen jeder-

    zeit einsteigen. Innerhalb weniger Minuten passieren über zweihundert Men-

    schen die Durchlässe – ganz bequem, sicher und ohne Zeitverlust. So auch

    der Geschäftsmann, der gelassen die Fluggastbrücke betritt.

    Während noch hier und da Taschen und Jacken verstaut werden, naht auf

    dem Vorfeld das Schleppfahrzeug, das sich am vorderen Fahrwerk des Airbus

    A330 andockt.

    „Boarding completed“, hört man innen über die Lautsprecher, der Flug -

    kapitän stellt sich kurz vor und startet die Maschine. Ebenso wie der schwere

    Schlepper, dessen Motor kraftvoll anspringt. Er manövriert den 64 Meter

    langen Jet in dessen Fahrtrichtung, als sei es ein Kleinwagen.

    Dann rollt das Flugzeug zur Startbahn, die Triebwerke fahren hoch und wenige

    Sekunden später bewegt sich der Jet steil in die Luft.

    Alles lief heute wieder wie am Schnürchen auf dem laut World Travel Award

    „Besten Flughafen Europas“ in Zürich. Die nächsten Langstreckenjets warten

    bereits auf das Hochleistungsteam aus Mensch und Maschine.

  • 16_Technolog ie

  • Technolog ie_17

    ContiTech: Sicherheit und Komfort am Flughafen

    Vor und nach dem Start sorgen Produkte aus

    vielen ContiTech Geschäftsbereichen für einen

    perfekten Ablauf.

    Im Wartebereich verbringen die Fluggäste die

    Zeit bis zum Boarding oft auf Sitzen mit Be-

    zugsmaterialien von Benecke-Kaliko. Diese

    halten höchsten Belastungen stand, sind dabei

    komfortabel und erfüllen zugleich die beson-

    ders hohen Brandschutzvorgaben für Flug-

    hafenausstattungen.

    Auf Flughäfen rund um den Globus verläuft

    die Betankung der Jets auf dem Vorfeld effizi-

    ent und sicher: Zum Einsatz kommen dabei oft

    die Betankungsschläuche von ContiTech Fluid

    Technology. Weil Kerosin sehr leicht entzünd-

    lich ist, sind diese Schläuche extrem dicht und

    druckfest ausgelegt. Daneben widerstehen sie

    den chemischen Beanspruchungen durch den

    Kraftstoff und hohen mechanischen Belastun-

    gen. Auch die Kompensatoren von ContiTech

    Air Spring Systems bringen diese Eigenschaf-

    ten mit und sorgen in Betankungsfahrzeugen

    für Sicherheit.

    Komfort auf den letzten Metern bis zum Flug-

    zeug bieten die Faltenbalgstoffe von ContiTech

    Elastomer Coatings. Flexibel schmiegen sich

    die extrem robusten Materialien von der Flug-

    gastbrücke an Airbus, Boeing oder Fokker, so-

    dass Passagiere und Crew bei Wind und Wetter

    das Flugzeug bequem erreichen oder verlassen

    können.

    Und auch in der Kabine sind ContiTech Pro-

    dukte sprichwörtlich auf Schritt und Tritt zu

    finden. Wo Pumps mit spitzen Absätzen oder

    Rollen von Board-Trolleys den Boden stark

    beanspruchen, kommt der dünne, leichte und

    strapazierfähige Fußbodenbelag Flightfloor®

    von Benecke-Kaliko zum Einsatz.

  • Wunschstation Mexiko: Für Ina Seterbakken von der ContiTech Conveyor Belt Group ist das exotische

    Land die erste Wahl für ihre berufliche Laufbahn

  • Mensch_19

    Die dreifache norwegische Meisterin im Eiskunstlauf, Ina Seter-bakken, verstärkt seit August 2012 das Vertriebsteam der ContiTech Conveyor Belt Group in San Luis Potosí, Mexiko. Von hier gehen die Förderbänder in den nord-, mittel- und südamerikanischen Markt.

    Um diesen zu erobern, bedarf es vor allem strategisch gut aufgestellter

    Vertriebspartner, kurzer Lieferzeiten und überzeugender Produkte. Für den

    Erfolg muss außerdem ein schlagkräftiges und engagiertes Team aufgestellt

    werden, um mit hochwertigen Fördergurten in

    den Märkten zu punkten. Als Mitglied des jun-

    gen Pionierteams hat die zielstrebige 22-jäh-

    rige Ina Seterbakken nun die große Chance

    genutzt, den Standort aktiv mitzugestalten.

    Die junge Norwegerin suchte sich Mexiko als

    erste Wunschstation für ihre berufliche Karri-

    ere aus. Bereits 2011 war sie als Teilnehmerin

    des „Conti-Bachelors“ in Mexiko. Das duale

    Bachelor-Studium bei Continental dauert drei

    Jahre und das Auswahlverfahren ist äußerst anspruchsvoll. Es ist der erste Mei-

    lenstein auf dem Weg zu einer Führungskraft im Unternehmen. In dem mehr-

    stufigen Bewerbungsverfahren im Assessment-Center überzeugte Ina Seter-

    bakken die Personalverantwortlichen – als eine von nur 14 Auserwählten unter

    150 Mitbewerbern – und bewies einmal mehr, dass sie über eine Vielzahl von

    Talenten verfügt, so wie sie vor ihrem Start bei ContiTech auch ihre Parcours auf

    dem Eis meisterhaft beherrschte. Während ihres Studiums durchlief sie bisher

    sieben Abteilungen in den verschiedenen Bereichen, dadurch erhielt sie einen

    fundierten Einblick in die weltweite Geschäftstätigkeit des Unternehmens und

    ein divisionsübergreifendes Wissen, von dem sie enorm profitiert. Nachdem sie

    während ihres dualen Studiums im Sommer 2011 acht Wochen lang in Mexiko

    war, kam ContiTech im November auf sie zu: Ob sie sich vorstellen könnte, nach

    ihrer Ausbildung von dort aus den nordamerikanischen Markt mit aufzubauen?

    Die junge Norwegerin, die sehr gut Spanisch spricht, fließend Englisch, Deutsch,

    Norwegisch, Schwedisch beherrscht und – nicht zu vergessen – auch Franzö-

    sisch zu ihren Fremdsprachen zählt, überlegte nicht lange und ergriff ihre große

    Chance. Im ersten Schritt schrieb sie eine praxisrelevante Marktanalyse über

    den Markt für Fördergurte in Kanada/USA als Abschlussarbeit.

    Nicht nur das exotische Land reizte Ina Seterbakken. Auch das berufliche

    Umfeld stimmt. Wie ist sie denn überhaupt auf den Konzern aufmerksam

    geworden? Die dreifache norwegische Meis-

    terin im Eiskunstlauf erkannte sehr früh, dass

    ihre sportliche Karriere nur eine begrenzte Zeit

    dauern würde. Bereits während ihrer Zeit im

    Sportinternat in Oberstdorf bewarb sie sich

    für das duale betriebswirtschaftliche Studium

    „Conti-Bachelor“. „Als ich das Assessment-

    Center durchlief, wurde mir klar, dass ich unbe-

    dingt zu Continental wollte. Es stimmte einfach

    alles.“ Als Vertriebsmitarbeiterin in einem klei-

    nen siebenköpfigen Team kann sie nun all die

    persönlichen Stärken einsetzen, die sie bereits zu einer erfolgreichen Sportlerin

    gemacht haben. Mit der gleichen Selbstständigkeit, Disziplin, Ausdauer und Ziel-

    strebigkeit einer Leistungssportlerin baut sie heute mit Elan den Standort der

    ContiTech Conveyor Belt Group weiter aus.

    Jeden Tag um 9 Uhr trifft sie sich mit den Kollegen aus den Abteilungen Logis-

    tik, Produktion, Qualität und Vertrieb, um aktuelle Abläufe und den Status

    abzustimmen. Das ist auch schon die einzige Konstante im Tagesablauf, denn

    einen typischen Arbeitsalltag gibt es in dem Team nicht. Die Aufgabe von Ina

    Seterbakken ist gleichermaßen anspruchsvoll wie herausfordernd. Die meisten

    Kunden der Conveyor Belt Group sitzen in Mittel- und Südamerika. Der Stand-

    ort San Luis Potosí hat regional die USA und Kanada als neue Zielbereiche für

    die Kundengewinnung definiert. Ina Seterbakken beweist Tag für Tag, dass sie

    große Verantwortung übernehmen kann und gerne mit anpackt: Die junge

    „Wir können sehr schnell auf individuelle Kundenwünsche

    eingehen und haben kurze Lieferzeiten. Ergo: Wir bieten

    das beste Kauferlebnis.“Ina Seterbakken, ContiTech Conveyor Belt Group,

    San Luis Potosí, Mexiko

    >>

    Ina Seterbakken: jung, dynamisch, wagemutig

    Die erst 22-jährige Norwegerin startet in Mexiko voll durch

  • 20_ Mensch

    Kosmopolitin übernimmt Schlüsselaufgaben innerhalb des Teams und kümmert

    sich um die Marktbearbeitung, analysiert die Kundenanforderungen und baut

    ein Vertriebsnetz auf.

    Ihren Arbeitsbereich empfindet sie als abwechslungsreich. Vor allem gefällt

    ihr der Außendienst. Beispielsweise die Besichtigung von Zementwerken und

    Minen, wo sie sich vor Ort über Einsatz und Qualität sowie Anforderungen der

    Produkte selbst überzeugt. Ina Seterbakken ist sich sicher, dass sich neue Kun-

    den von dem Leistungsangebot begeistern lassen: „Wir sind ein kleines, schlag-

    kräftiges Werk, dadurch sehr flexibel, können sehr schnell auf individuelle Kun-

    denwünsche eingehen und haben kurze Lieferzeiten. Ergo: Wir bieten das beste

    Kauferlebnis.“

    Ihre Aufgaben und ihre Arbeit im Team stimmen also für sie – und wie empfindet

    sie Land und Leute in Mexiko? Die vielgereiste Norwegerin ist immer wieder

    überrascht von der herzlichen Art und Lebensfreude, die die Menschen hier

    ausstrahlen. Als sehr hilfsbereit, freundlich Fremden gegenüber und als sehr

    offen charakterisiert die junge Vertriebsmitarbeiterin die Mexikaner. Privates

    und Berufliches sind weniger strikt getrennt, dadurch blieb Ina Seterbakken gar

    keine Möglichkeit hier zu „fremdeln“: Zwei Wochen nach ihrer Ankunft war sie zu

    einer Feier eines Kollegen eingeladen. Nach Landessitte wurde groß, aufwendig

    und bunt gefeiert. Auch bei der Organisation ihres Alltags in dem fremden Land,

    wie beim Autokauf oder bei der Anmeldung des örtlichen Telefonanschlusses,

    erfuhr sie schnell Hilfe und Unterstützung. Als Europäer muss man sich jedoch

    an den lockeren Umgang mit privaten Informationen gewöhnen: Bevor über

    konkrete Geschäftsvorfälle wie Angebote oder Einkauf verhandelt wird, steht

    im Gespräch das Private im Vordergrund. Um gute Geschäftsbeziehungen zu

    unterhalten, ist es üblich, dass im beruflichen Kontext zunächst über Familie

    und eigene Befindlichkeiten gesprochen wird. Dabei sollte man landestypische

    Empfindlichkeiten des Gegenübers unbedingt beachten und mit politischen Mei-

    nungen äußerst zurückhaltend sein.

    Gibt es also nichts, was sie in Mexiko vermisst? Doch, ihre Familie und Freunde

    fehlen ihr sehr. Ablenkung findet sie aber zwei- bis dreimal in der Woche beim

    Tanzen. Besonders von Cha-Cha-Cha und Salsa ist die ehemalige Eiskunstläu-

    ferin begeistert. Und sie nutzt voller Neugier die Gelegenheiten, die nähere

    Gegend zu erkunden. Ihr Wohnort, San Luis Potosí, liegt auf fast 2.000 Meter

    Höhe inmitten einer Wüstenlandschaft. Mit 27 Grad Tagestemperatur ist es in

    San Luis Potosí recht angenehm, nachts wird es mit 10 Grad deutlich kühler. Von

    ihrem hochgelegenen Wohnort aus startet sie ihre Ausflüge zu interessanten

    Zielorten, die sich innerhalb von zwei bis drei Autostunden erreichen lassen.

    Von einem Tagestrip war sie vollkommen überwältigt: Nach gerade einmal zwei

    Stunden Autofahrt von San Luis Potosí änderten sich die Landschaft und das

    Klima schlagartig und sie befand sich plötzlich inmitten eines 30 Grad warmen

    Regenwaldes mit Wasserfällen. Ein Naturwunder, wie sie findet.

    Wenn sie abends nach Hause kommt, freut sich Ina Seterbakken auf das, was

    der nächste Tag Neues bringen wird. Die ersten wichtigen Meilensteine ihrer

    jungen Karriere hat sie bereits gesetzt. Und wie sieht die vielseitig begabte und

    ambitionierte 22-Jährige ihre weitere Zukunft? „Der Weg nach oben ist offen“,

    sagt sie lachend und verrät ihr Lebensmotto: „Sei realistisch, versuche das

    Unmögliche.“

  • ContiTech Fluid Technology baut am US-amerika-

    nischen Standort Somersworth, New Hampshire,

    ein Kompetenzzentrum für Kunststoffleitungen

    auf. Nach Waltershausen, Thüringen, ist es das

    zweite Kunststoff-Kompetenzzentrum weltweit.

    Das Unternehmen investiert dafür in die beste-

    hende Schlauchfabrik in Somersworth. Bisher

    wurden dort ausschließlich Silikonschläuche

    produziert.

    Ein erster Bauabschnitt ist bereits seit Mitte des

    Jahres in Betrieb. „Die Nachfrage nach Kunst-

    stoffleitungen in Nordamerika ist sehr groß. Mit

    der Entscheidung zur Kunststoffproduktion bei

    ContiTech Thermopol LLC verkürzen wir Trans-

    portwege und Lieferzeiten zum Kunden“, sagt

    Geschäftsbereichsleiter Matthias Schönberg.

    Zwei Anlagen wurden aufgrund der umfangreichen

    Aufträge von Ford und Chrysler ebenfalls schon in

    Betrieb genommen. Langfristig werden noch wei-

    tere Maschinen folgen. Die Zahl der produzierten

    Kunststoffleitungen soll sich bis Ende 2013 gegen-

    über 2012 vervierfachen. Der Ausbau der Kunst-

    stofftechnik erfordert nun die Herrichtung eines

    dritten, 6.700 m2 großen Produktionsgebäudes.

    Die Zahl der Beschäftigten soll dadurch bis Ende

    2013 von derzeit 220 auf 335 steigen.

    Montage von SCR-Schlauchleitungssystemen

    Erst vor zwei Jahren wurde die Werkgröße in

    Somersworth mehr als verdoppelt: Auf zusätzli-

    chen 3.600 m2 entstand ein weiteres Fabrikge-

    bäude für die Extrusion von Turboladerschläuchen

    und die Montage von SCR-Schlauchleitungs-

    Im August dieses Jahres unterzeichnete

    ContiTech die Verträge über den Kauf des

    Automotive Klimaleitungsgeschäfts (Mobile Cli-

    mate Systems) der US-amerikanischen Parker

    Hannifin Corporation, Cleveland/Ohio. Damit

    baut der Geschäftsbereich Fluid Technology

    seine Präsenz im NAFTA-Raum und am asia-

    tischen Markt weiter aus. Zum Unternehmen

    gehören Werke in Mexiko (Monterrey und Mon-

    temorelos), Tschechien (Chomutov), Südkorea

    (Chonan) und China (Wuxi) mit insgesamt rund

    1.000 Mitarbeitern. Es ist einer der größten

    Zukäufe in der Geschichte von ContiTech.

    „Der Kauf passt perfekt in unsere Wachstums-

    strategie“, sagt ContiTech CEO Heinz-Gerhard

    Wente. „Parker ist sehr gut bei den amerikani-

    schen und japanischen Automobilherstellern

    vertreten und wird uns weitere Türen in Asien

    öffnen.“ Nach dem Zusammenschluss wird

    ContiTech auch für Hersteller wie Ford und GM

    ein weltweiter Partner sein. Zudem stärkt der

    Kauf das Geschäft mit Honda.

    „Mit unserer neuen Präsenz in Nordamerika und

    Korea ist unser Air-Conditioning-Segment inter-

    national bestens aufgestellt. Wir erschließen

    uns damit neue Märkte und neue Technologien

    und können unseren Kunden Produkte welt-

    weit aus einer Hand anbieten“, betont Matthias

    Schönberg, Geschäftsbereichsleiter ContiTech

    Fluid Technology.

    Der gekaufte Bereich produziert Kältemittel-

    leitungen und weitere Komponenten für Klima-

    anlagen in Pkws sowie in leichten Nutzfahr-

    zeugen. Die Verringerung der Freisetzung von

    Kältemitteln in die Atmosphäre sowie eine redu-

    zierte Geräuschübertragung gehören zu den

    Entwicklungsschwerpunkten.

    systemen zur Abgasreinigung bei Dieselmoto-

    ren. Im Juni wurde mit der Serienmontage von

    SCR-Leitungen für den Motorenhersteller Cum-

    mins begonnen, demnächst folgen Leitungen für

    Caterpillar.

    Neues Kompetenzzentrum für Kunststoff in den USA

    Einer der größten Zukäufe der Firmengeschichte

    Et ce tera_ 21

  • CTi: Herr Müller, vor rund einem Jahr haben Sie begonnen, das

    Continental Business System (CBS) mit einem Team von Coaches

    in allen Geschäftsbereichen der ContiTech zu implementieren.

    Warum CBS?Müller: Die Continental AG mit ihren fünf Divisionen wird von den Kunden und von der Öffentlichkeit als eine Marke und ein Unternehmen gesehen. Mit einer

    konzernweiten Philosophie verfolgen wir drei wesentliche Ziele:

    1. Wir wollen uns stetig verbessern. Damit meine ich alle 27.500 ContiTech Mit

    arbeiter weltweit, die dazu ihren Beitrag leisten können. Und die wiede rum

    crossfunktional mit allen Divisionen zusammenarbeiten, um den Kunden

    nutzen zu erhöhen.

    2. Wir wollen entlang der gesamten Wertschöpfungskette genau analysieren, wie

    wir Organisations und Arbeitsprozesse einfacher, stressfreier und effi zienter

    gestalten können. Damit steigern wir die Motivation und Verantwortung aller

    Mitarbeiter. So kann jeder zur Erhöhung der Kundenzufriedenheit und zum

    geplanten Wachstum der ContiTech beitragen.

    Bestleistung zum Nutzen unserer KundenFünf Fragen an Konrad Müller, Geschäftsbereichsleiter ContiTech Power Transmission Group und Wegbereiter für das Thema CBS

    3. Wir wollen uns konsequent an den Erwartungen unserer Kunden orientieren

    und sie wirkungsvoll sowie nachhaltig bei der Bewältigung neuer Herausforde

    rungen unterstützen. Wir wollen möglichst an der Seite der vielen Branchen,

    für die wir tätig sind, den globalen Marktveränderungen und steten Verän

    derungen der Umwelteinflüsse immer eine Nasenlänge voraus sein oder zu

    mindest sehr schnell reagieren können.

    Welche Methoden wenden Sie an, um diese Ziele zu erreichen?

    Wir haben unsere Coaches sehr umfassend ausgebildet und mit LeanMetho

    den vertraut gemacht. Diese geben sie gezielt an die Mitarbeiter weiter. Ein

    Beispiel ist hier die 5SMethode, die Mitarbeiter dabei unterstützt, selbst

    ständig Veränderungen und Verbesserungen im eigenen Umfeld zu realisieren

    und somit die Verantwortung für den persönlichen Arbeitsplatz zu überneh

    men. Doch es sind weit mehr Hilfsmittel und Werkzeuge, die wir anwenden.

    Wie viel Zeit investieren Sie in die Implementierung des CBS?

    So viel Zeit und entsprechende Manpower, wie es erforderlich ist, um unsere

    Ziele zu erreichen. Wir haben uns der Frage gestellt: Was unterscheidet uns

    Das Ganze im Blick: Als Wegbereiter der konzernweiten Philosophie unterstützt Konrad Müller, Geschäftsbereichsleiter

    der Power Transmission Group, die Planung und den Aufbau von CBS in

    allen Bereichen der ContiTech

  • von anderen Anbietern und Produzenten unserer Branche? Was macht uns für

    unsere Kunden dauerhaft attraktiv als Partner? Und: Wie motivieren wir unse

    re Mitarbeiter zur aktiven Beteiligung, damit wir unseren Ruf als verlässlicher

    Marktteilnehmer mit hoher Kompetenz und mit hochwertigen Produkten weiter

    ausbauen können. Insofern handelt es sich um einen ständigen Verbesserungs

    prozess, dem wir uns dauerhaft widmen.

    Wie haben Sie es geschafft, dass sich bereits so viele Projekte aus der

    Initiative ergeben haben?

    Das hat sicher etwas mit der Unternehmenskultur von ContiTech zu tun, die

    sehr familiär ist und die von Vertrauen und Veränderungsbereitschaft geprägt

    ist. Wir arbeiten ja bereits seit Jahrzehnten auf hohem Niveau, auf dem wir auf

    setzen. Und die BestPracticeBeispiele zeigen, mit wie viel Spaß und Ergeb

    nisorientierung die Arbeitsgruppen vorgegangen sind. Das macht uns letztlich

    zukunftsfähig.

    Können Sie uns Beispiele nennen, wo Sie im Sinne des Kundennutzens

    bereits Erfolge erreicht haben?

    Sicher! In jedem unserer acht Geschäftsbereiche läuft eine Vielzahl von Pro

    jekten, obwohl wir erst 2012 so richtig losgelegt haben. Da gibt es schon vie

    le Leuchtturmprojekte. Ein einfaches Beispiel für noch höhere Effizienz bei

    ContiTech: Der Verpackungsprozess für Antriebsriemen wurde auf Vorschlag

    einer Mitarbeiterin so optimiert, dass er heute vollkommen unterbrechungsfrei

    laufen kann. Solche kleinen unternehmerischen Überlegungen sind es, die uns

    immer erfolgreicher machen werden.

    Oder nehmen wir die ContiTech Conveyor Belt Group (CBG). Hier haben wir

    ein Integrationsteam implementiert, das sich nachhaltig um optimale Misch

    prozesse kümmert. Damit sorgen wir mittelfristig dafür, dass wir an allen

    Standorten der CBG weltweit dieselben Prozesse fahren können: dieselbe

    Produkt qualität in derselben Zeit mit demselben Knowhow. Das meinen wir

    mit Kundennutzen.

    Herr Müller, wir danken Ihnen für das Gespräch.

    Kontakt: Konrad Müller, [email protected]

  • 24_ Mensch

    Seit Jahrzehnten kümmert sich ContiTech um kontinuierliche Verbesse-rungsprozesse. Seit 2011 hilft das in der Konzernstrategie verankerte Continental Business System allen ContiTech Bereichen als zentraler Baustein bei der weiteren Optimierung von Büroarbeit, Produk tionsabläufen

    und Logistikprozessen.

    Das CBS zielt noch mehr als bisher darauf, alle Prozesse und Verfahren auf

    die Kundenzufriedenheit auszurichten und so erfolgreich an den internatio-

    nalen Märkten zu arbeiten. Durch die konsequent durchgeführten CBS-Maß-

    nahmen wird der Arbeits- und Terminstress, der in einer globalen Welt immer

    weiter wächst, nachweislich geringer. Initialzündungen und Veränderungen

    werden hierbei von den Mitarbeitern maßgeblich

    gesteuert, denn bei CBS sind sie als Experten

    in ihrem Bereich gefragt, sie sind Impulsgeber

    und „Macher“ ihrer eigenen Arbeitswelt. Die

    Optimierung der Prozesse ist dabei kein Selbst-

    läufer, sondern hat ganz klar die Wertschöpfung

    für den Kunden im Fokus. Eingebunden sind alle

    Produktions-, Verwaltungs- und Entwicklungsab-

    teilungen der ContiTech.

    Stephan Weisgerber, einer der zahlreichen CBS-

    Coaches, der das Lean Integration Team (LIT) der ContiTech Conveyor Belt

    Group leitet, erläutert die Philosophie, die hinter CBS steht: „Alle Aktivitä-

    ten, die unsere Mitarbeiter durchführen, sollen einen Nutzen für den Kunden

    generieren. Die Wertschöpfungskette sollte dementsprechend so wenig Ver-

    schwendung wie möglich enthalten. Im Rahmen von CBS decken Kollegen mit

    Hilfe verschiedener Methoden Verbesserungspotenziale auf und gestalten so

    ihre Arbeitsabläufe effizienter. Wir verstehen es als eine ganzheitliche Unter-

    nehmensphilosophie, die wir alle leben. Der Erfolg hängt maßgeblich von den

    Mitarbeitern ab, die – quer durch alle Hierarchien – CBS mit Leben füllen.“

    Rund um den Globus und quer durch alle Branchen erwarten die Kunden, dass

    ContiTech als ihr Partner an ihrer Seite steht. Sie wollen das Unter nehmen

    Unternehmerisch wirkenDas Continental Business System (CBS) hilft ContiTech Mitarbeitern weltweit Produktions- und Geschäftsprozesse zu verbessern

    als wichtigen Lieferanten nachhaltiger Produkte und umfassender Service-

    leistungen auf der ganzen Welt auch lokal antreffen. Dabei wünschen sie sich

    überall, egal ob in Brasilien, USA, Korea, Türkei, Indien, China, Frankreich

    oder Deutschland, eine erkennbare konstante ContiTech Unternehmens-

    kultur, eine gleichbleibend hohe Qualität in Prozessen und Waren wie Dienst-

    leistungen und vor allem Entwicklungskompetenz.

    Last, but not least: So wie die Kunden auf schnelle Markterfordernisse, auf

    gesetzliche Vorgaben oder neue Trends eingehen müssen, so gilt dies ebenso

    für ContiTech – an 76 Standorten, frühzeitig, zuverlässig und kompetent.

    Nicht alles anders, aber vieles besser

    Die Idee, die strukturiert und systematisch ver-

    folgt wird: komplexe Arbeitsprozesse und -ver-

    fahren reduzieren. Nach und nach werden alle

    27.500 Mitarbeiter der ContiTech in Teams,

    geschäftsfeldübergreifend eingebunden. Ziel ist

    es, den Blick der Mitarbeiter dafür zu schärfen,

    wie sie ihren Arbeitsalltag vereinfachen, eigen-

    ständiger organisieren und effizienter gestalten

    können. Ein schöner und höchstwillkommener

    „Nebeneffekt“: Durch die intensive Einbin-

    dung steigt das persönliche Engagement und steigt die Anzahl nachhaltiger

    Verbesserungsvorschläge.

    „Wir sind mittendrin im Prozess und lernen dabei, über den Tellerrand der

    eigenen Division und des eigenen Aufgabenbereichs zu schauen. Was mir per-

    sönlich gefällt: Unsere Vorgesetzten leben es vor. Da wir sehr eng mit unse-

    ren Kunden zusammenarbeiten, hat das natürlich einen direkten Effekt auf

    unsere partnerschaftliche Zusammenarbeit“, sagt Dieter Robertz, Versand-

    leiter bei der ContiTech Conveyor Belt Group in Moers, Nordrhein-Westfalen.

    Den Nutzen des CBS-Werkzeugkastenprogramms haben alle vor Augen: Die

    Mitarbeiter sind hier als Experten in eigener Sache gefragt – und was könnte

    „Es geht um die Menschen in unserem Unternehmen, darum, dass sie sich als

    wichtiger Teil des Ganzen wertgeschätzt wissen.“

    Olaf Philipp, CBS-Coach bei ContiTech Air Spring Systems

  • Mensch_ 25

    mehr motivieren? Die Prinzipien, die hier greifen sind Nachhaltigkeit, Zuver-

    lässigkeit, Einfachheit, Mitwirkung sowie ein optimaler Workflow.

    Schritt für Schritt weltweit erfolgreicher

    Die 5-S-Methode ist ein zentraler Baustein von CBS. Sie stammt aus der

    japanischen Unternehmensphilosophie und wird von der Belegschaft enorm

    gut angenommen. Optimierung fängt immer bei jedem selbst an. Nachhal-

    tige Verbesserung fordert viel Motivation und Eigendisziplin von jedem. Erst

    wenn man selbst von einer positiven Wirkung des Prozesses überzeugt ist,

    beginnt man dies in seinem Bereich wirklich umzusetzen. Die 5-S-Methode

    soll Selbstorganisation, Identifizierung überflüssiger Kostenfaktoren, Unfall-

    minimierung und die Erhaltung der guten Gesundheit verbessern. Olaf Philipp

    ist verantwortlich für die Implementierung von CBS bei Air Spring Systems

    und begleitet die Prozessschritte in seinem Geschäftsbereich: „Es geht um

    die Menschen in unserem Unternehmen, darum, dass sie sich als wichtiger

    Teil des Ganzen wertgeschätzt wissen und dabei selbstbestimmt zum Erfolg

    des Konzerns persönlich beitragen können.“

    Die fünf Schritte, die mit der 5-S-Methode umschrieben werden, sind

    •sortiere aus, •schaffesystematisch sichtbare Ordnung, •haltesauber, •standardisiere, •sichere und verbessere dein Arbeitsumfeld.

    Fünf Schritte, die schon im ersten Jahr zu vielen messbaren Ergebnissen

    geführt haben. Ohne großen Aufwand wurden beispielsweise in der Logis-

    tik eines Geschäftsfeldes die Qualitätsstandards nachweislich nochmals

    verbessert.

    Wartezeiten werden verkürzt, Nacharbeiten überflüssig, so die Devise:

    Klare Strukturen optimieren die einzelnen Arbeitsprozesse. Das Resultat

    sind bessere und schnellere Ergebnisse bei einer geringeren Arbeitszeit.

    Dazu ein Beispiel: Wertstromanalysen haben geholfen, festzustellen, >>

    Continental Business System (CBS)Um Produkte und Dienstleistungen auf den Nutzen für

    Kunden auszurichten, setzen die Mitarbeiter von ContiTech

    die sechs Prinzipien des Continental Business Systems um.

    Entlang der gesamten Wertschöpfungskette vom Einkauf

    über die Entwicklung bis hin zur Produktion verbessern sie

    so eigenständig Arbeits- und Geschäftsprozesse.

    NACHHALTIGKEIT

    MITWIRKUNG

    WoRKFLoW

    ZUVERLäSSIGKEIT

    EINFACHHEIT

    KUNDENoRIENTIERUNG

    KUNDEN- ZUFRIEDENHEIT

    MITARBEITER- ZUFRIEDENHEIT

    logistik

    Einkauf

    Entwicklung

    controllingkommunikation vErwaltung vErtriEb

    managEmEnt Produktion it

  • Von links: Dieter Robertz, Versandleiter ContiTech Transportbandsysteme, Stephan Weisgerber, CBS-Coach ContiTech Conveyor Belt Group, und Friedhelm Litz, Manager Innovative Produkte und Local CBS-Coach, besprechen aktuelle CBS-Projekte am Standort in Moers, Nordrhein-Westfalen

  • Mensch_ 27

    wo Unter lagen zügiger bearbeitet und weitergeleitet werden können, mit

    dem Ergebnis, dass die Unterlagen in einer erheblich kürzeren Zeit bear-

    beitet werden. Dasselbe gilt für die Besprechungskultur: Vor dem festge-

    setzten Termin können Mitarbeiter ihre Punkte einbringen, die sie bespre-

    chen wollen. Die Agenda geht dann allen Teilnehmern vorab zu. Die klare

    Struktur ermöglicht jedem Mitarbeiter eine Vorbereitungszeit für seinen

    Tagesordnungspunkt und dem der anderen. Hört sich alles einfach an, doch

    dazu bedarf es auch einer Veränderung des eigenen Blickwinkels und der

    gewohnten Arbeitsweise: Durch die bewusste Auseinandersetzung der Mit-

    arbeiter mit ihrem eigenen Arbeitsumfeld haben sie die Möglichkeit, an den

    konzerneigenen Prozessen selbst mitzuwirken. So entstehen evolutionär

    nachhaltige Prozesse, mehr Zeit und nicht zuletzt Arbeitsfreude. „Wer mit-

    bestimmen kann, der bringt sich ein und ist kreativer und damit produktiver.

    Davon profitieren alle – der Mitarbeiter selbst, das Unternehmen, aber auch

    besonders der Kunde, zum Beispiel durch kürzere Durchlaufzeiten“, bringt

    es Stephan Weisgerber auf den Punkt.

    CBS in Bestform: Timosoara und Ninghai

    Dass CBS keine deutsche Erfindung ist, sondern eine weltweit funktionie-

    rende Methode zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit, beweist das Werk

    in Timosoara. In ihrem Best-Practice-Beispiel zeigen die ContiTech Fluid

    Technology Mitarbeiter in Rumänien, wie mehr Wertschöpfung durch kon-

    sequente Verbesserung funktioniert. Die Aufgabe im rumänischen Werk:

    Die Lieferkette vom Zulieferer über die Produktion bis hin zum Kunden neu

    überdenken und optimieren. Schon nach kurzer Zeit wurde die Umschlagrate

    im Lager um beachtliche 50 Prozent erhöht. Mit dem Effekt, dass die Kapi-

    talbindung durch nicht ausgelieferte Waren um ein Drittel erheblich gesenkt

    wurde. Beträge, die für die Entwicklung von neuen Produkten im Sinne des

    Kundennutzens sehr viel besser investiert sind.

    Der Teufel steckt meist im Detail und das bedeutete für das Projektteam, sich

    tief in die einzelnen Arbeitsschritte einzugraben. Von der Lieferantenentwick-

    lung und dem Einkauf über die Ablaufplanung, Produktion und Logistik bis hin

    zu Kundenbetreuung und Verkauf wurde alles streng unter die Lupe genom-

    men. Etwas, das nur mit einer abteilungsübergreifenden Zusammenarbeit zu

    bewerkstelligen ist.

    Auch der Standort der ContiTech Power Transmission Group Ninghai in China

    stand bei der Entwicklung einer neuen Produktionslinie für im Formverfah-

    ren gefertigte Keilrippenriemen vor einer großen Herausforderung. Mit einer

    neuen Maschine sollte die Produktion von Keilrippenriemen für den Kunden

    Shanghai Volkswagen (SVW) exakt an dessen Bedürfnisse angepasst werden.

    Die formgefertigten Keilrippenriemen kommen statt aus Hannover direkt aus

    dem chinesischen Werk, aufwändige Produktionsschritte und Lieferwege aus

    Deutschland können entfallen. Shanghai Volkswagen weiß dies zu schätzen.

    Um die Qualität nachhaltig zu sichern, wird an der Maschine unter anderem

    konsequent die 5-S-Methode eingesetzt. Auch andere Kunden aus der Auto-

    mobilbranche wie General Motors haben bereits Interesse an der Neuent-

    wicklung angemeldet.

    Dass es um die Menschen bei ContiTech geht und darum, dass im Team wie

    im Miteinander mit Kunden Optimierungspotenziale identifiziert werden und

    Mitarbeiter so eigenständig am Erfolg des Konzerns mitwirken, wird sich in

    vielen weiteren bereits angestoßenen Projekten im Sinne des Kunden-Bene-

    fits beweisen.

  • Polymere auf AusweichkursFeine Strukturen und edles Interieur im Lebensraum Auto bleiben dank der Neuentwicklung von Benecke-Kaliko ohne Kratzer

  • 30_ Zukunf t

    Die schönsten Wochen des Jahres beginnen für viele Urlauber mit dem Packen des Autos. Besonders Skiferien stellen mehrköpfige Familien vor eine schwierige Aufgabe, schließlich soll das große Gepäck wie unhandliche Koffer, Reisetaschen, Spielzeug – und natürlich die

    Skiausrüstungen mehrerer Personen sicher und möglichst ohne Kratzer in

    der Kunststoffverkleidung des Laderaums verstaut werden. Bis zum Ziel-

    ort verbringen die Reisenden eine lange Zeit im Auto. Der Innenraum des

    Familienwagens wird dabei zum Wohnzimmer auf Zeit, in dem gegessen,

    gespielt und hantiert wird. Eltern mahnen ihre Kinder, darauf achtzugeben,

    nichts zu verkratzen – ihre Sorge gilt dem Innenraum, der in einem mög-

    lichst tadel losen Zustand erhalten werden soll. Dass dies gelingt, dafür sorgt

    eine Innovation von Benecke-Kaliko – Materialien, die eine ganz besondere

    Eigenschaft besitzen: Sie weichen spitzen Gegenständen aus, sodass Kratzer

    der Vergangenheit angehören. Mit diesem Wissen beginnt der Familienurlaub

    unbeschwert und komfortabel.

    Bleibende Freude am Neuwagen

    Äußerlich und technisch betrachtet wird jede Autogeneration dank Airbag,

    Bremsassistent oder Abstandskontrolle immer sicherer. Auch das Innen-

    design wird für Autofahrer immer wichtiger. Statt robustem Plastik aus

    Pionierzeiten dominieren längst edle Materialien mit feinen Strukturen und

    angenehmer Haptik das Cockpit, auch der Klein- und Mittelklassewagen. Die

    Ansprüche an den Lebensraum Automobil steigen laufend. Edles Design und

    aufwändig hergestelltes Bezugsmaterial sollen auf ewig halten, doch leider

    wird dieser Wunsch oft schneller enttäuscht als gedacht: Ein eben achtlos

    hingeworfener Schlüsselbund oder die Kante eines sperrigen Gepäckstückes

    hinterlassen unübersehbar bleibende Spuren. Kratzer finden sich auf der

    Armaturentafel, an der Türverkleidung oder auch im Kofferraum und verder-

    ben die Freude am schönen Neuwagen. Der Käufer beginnt zu zweifeln, ob er

    sich für das richtige Fahrzeug entschieden hat.

    Was im privaten Pkw ein ernstes, aber vergleichsweise noch „kleines Ärger-

    nis“ darstellt, das hat für Flottenmanager oder Mietwagen-Unternehmen

    erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen. Dazu kommen auch die Abschlags-

    kosten für ein Leasingauto, wenn bei der Rückgabe Mängel festgestellt

    werden. Denn während 40 Prozent der Neuwagen an Privatkunden verkauft

    werden, gehen die anderen 60 Prozent an gewerbliche Nutzer.

    „Flottenmanager und Autovermieter wissen ein Lied davon zu singen, wenn

    sich Kunden beschweren. Hat ein Nutzer schon frühzeitig für Kratzer im

    Selbst Skistöcken hält das kratzbeständige Innenraummaterial TEPEO 2® Protect stand

  • Zukunf t_ 31

    Inneren gesorgt, so empfindet der nachfolgende Kunde dies als unschön,

    aber gleichzeitig auch als minderwertigen Service an ihm selbst. Das spielt

    im Hinblick auf die Kundentreue eine große Rolle“, sagt Dr. Alexander

    Jockisch, Director Business Development + Marketing von Benecke-Kaliko.

    Eine Beeinträchtigung, der man mit Oberflächenmaterialien seines Unterneh-

    mens Abhilfe verschaffen kann.

    Kratzbeständig und auf lange Zeit schick

    Dem Bedürfnis nach hochwertigen und zugleich

    widerstandsfähigen Materialien kommt der

    Geschäftsbereich Benecke-Kaliko der ContiTech

    mit gleich zwei innovativen Produkten entgegen.

    „Wir haben uns schon seit längerem Gedanken

    gemacht, wie die passende Lösung aussehen

    kann“, betont Dr. Alexander Jockisch.

    Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Benecke-Kaliko-Ingenieure haben

    kratzbeständige Materialien entwickelt, die das Wohlgefühl eines Neuwa-

    genbesitzers oder -fahrers im Innenraum lange erhalten. Basis dieser Ent-

    wicklung sind die Oberflächenmaterialien TEPEO 2® Protect und DecoJectTM.

    Protect bedeutet dabei „High Scratch Resistance“, hohe Kratzbeständigkeit.

    Sie macht Benecke-Kaliko einmal mehr zum Innovationsführer im Bereich

    von anspruchsvollen Fahrzeug-Innenraummaterialien. Beide Produkte lassen

    sich äußerst vielfältig sowohl in Personenkraftwagen, in Kleintransportern

    bis hin zu Lastkraftwagen anwenden, überall da, wo typischerweise Kratzer

    das Bild stören könnten: Auf der Instrumententafel, der Mittelkonsole, am

    Ablagefach oder an Tür- und Innenraumverklei-

    dungen. Egal, ob Urlaubs- oder Geschäftsreise

    oder häufige Nutzung des Wagens im Alltag,

    Fahrzeughalter und alle Insassen können somit

    sorglos Fahrten genießen, ohne sich über Krat-

    zer ärgern zu müssen.

    Zwei Materialien für dauerhafte Qualität

    Die Unterschiede der beiden kratzfesten Mate-

    rialien liegen in der Anwendung. Die Kompaktfolie TEPEO 2® Protect ist vor

    allem für Pkws vorgesehen, um ganz nach Kundenwunsch besonders fein

    strukturierte Oberflächen anzubieten. Die „Narbung“ weist bei allen TEPEO 2®-

    Materialien eine besonders hohe Formtreue auf, weil Benecke-Kaliko nach dem

    narbgebenden Prägen als einziger Hersteller einen Vernetzungsprozess

    „Wir haben Polymere eingesetzt, die bei der Beanspruchung mit spitzen Gegenständen schlichtweg ,ausweichen‘.“

    Dr. Joseph Mani, Entwicklungsingenieur bei Benecke-Kaliko

    >>

  • 32_ Zukunf t

    per Elektronenstrahl durchführt. Die Polymerstruktur wird dadurch in beson-

    derem Maße stabilisiert, sodass die Narbstruktur dauerhaft in höchster

    Detailtiefe und Qualität erhalten bleibt. Zusätzlich zur Kratzbeständigkeit, die

    auf einem eigens entwickelten Polymermaterial beruht, werden die Folien

    mit einem extrem reibungsresistenten Polyurethanlack versiegelt. Ein großer

    Vorteil auch für Mietwagenunternehmen: Durch die Materialbeschaffenheit

    werden Schäden durch den häufigen Reinigungsprozess mit entsprechenden

    Putzmitteln vermieden.

    Die TPO-Dünnfilmfolie DecoJectTM ist eine kratzfeste Dekorfolie, die für

    Spritzgussteile im Innenraum verwendet wird – eine Alternative zu lackier-

    ten Spritzgussteilen. Seine Stärken spielt das 0,2 bis 0,5 Millimeter starke

    Material besonders an hoch beanspruchten Stellen aus – an der Tür, der Kar-

    tentasche oder im Fußraum unter der Instrumententafel. Dabei ermöglicht

    es auch bei günstigeren Fahrzeugmodellen eine attraktive Gestaltung mit

    Dekoraufdrucken oder Effektlackierungen.

    Mit Entwicklungskompetenz zur Marktreife

    Etwa zwei Jahre dauerte es bis zur Marktreife der kratzbeständigen Ober-

    flächenmaterialien. „Wir haben eine Vielzahl verschiedener Rohstoffe geprüft

    und damit verschiedene Compounds hergestellt“, erklärt Benecke-Kaliko

    Entwickler Dr. Joseph Mani. „Diese Rohstoffmischungen haben wir sorg-

    fältig und ausgiebig getestet, bis wir genau die Qualität entwickelt hatten,

    die perfekt ist“, sagt der Entwickler. Das Material, so Dr. Mani weiter, ließe

    sich hervorragend verarbeiten und erfülle dabei alle gewünschten Eigen-

    schaften. TEPEO 2® Protect könne in gleicher Qualität genauso im deutschen

    wie im mexikanischen oder chinesischen Werk von Benecke-Kaliko gefertigt

    werden. Zum Geheimnis der Kratzbeständigkeit sagt Dr. Mani: „Wir haben

    Polymere eingesetzt, die bei der Beanspruchung mit spitzen Gegenständen

    schlichtweg ‚ausweichen‘.“ Das elastische Material gibt sofort nach, wenn der

    Kugelschreiber oder die Metallkante auf das Oberflächenmaterial treffen und

    kehrt anschließend wieder in seine ansprechende Grundform zurück.

    Das sind gute Nachrichten für Autofahrer, die zum Beispiel mit großem

    Gepäck und der ganzen Familien in den Skiurlaub fahren. Sicher werden

    Fahrzeuginhaber auch künftig ihr Gepäck sorgsam verstauen. Aber wenn das

    schicke Interieur kleine Achtlosigkeiten beim Packen des Wagens verzeiht,

    beginnt jede Fahrt mit Sicherheit etwas entspannter.

    Dass der Markt die neuen Materialien annehmen wird, steht für Dominik

    Beckman, Global Marketing Manager bei Benecke-Kaliko, außer Zweifel: „Der

    erste Serieneinsatz ist für Januar 2013 geplant: Dann kommt der neue Opel

    Adam auf den Markt, dessen Instrumententafel mit der hoch kratzbeständi-

    gen TEPEO 2®-Folie ausgestattet sein wird.“

    Gute Marktchancen im Blick

    Langfristig, so ist Dominik Beckman sicher, werden die neuen Produkte einen

    breiten Markt erobern. Schützenhilfe für diese Markteinschätzung bekommt

    er dabei aus Amerika. Analysten des renommierten Branchenbeobachters

    J.D. Power ermittelten 2011, welch hohen Einfluss die Qualität der Innen-

    ausstattung auf die Markenloyalität von Pkw-Besitzern einnimmt. Laut der

    Studie würden 74 Prozent jener Neuwagenbesitzer, die keine Probleme mit

    der Innenausstattung hatten, „definitiv“ die Marke ihres Fahrzeugs weiter-

    empfehlen. Fast die Hälfte dieser Gruppe würde das gleiche Fabrikat wie-

    der kaufen oder leasen. Deutlich negativer fiel die Einschätzung der Fahr-

    zeugbesitzer aus, die mindestens ein Problem im Innenraum verzeichneten:

    Von ihnen würden sich nur noch 29 Prozent noch einmal für dieselbe Marke

    entscheiden.

    Der Ausweichkurs der kratzbeständigen Materialien von Benecke-Kaliko ist

    hier ein wichtiger Baustein für die Kundenzufriedenheit.

  • 34_ Zukunf t

    Im weltweiten Durchschnitt halten sich Arbeitnehmer täglich 50 Minuten im Auto auf, um zur Arbeit und zurück nach Hause zu fahren. Weil Menschen immer mehr Zeit im Fahrzeug verbringen, gewinnt der Lebensraum Automobil stetig an Bedeutung.

    Wie kaum ein anderes Objekt prägt das Automobil unsere Zivilisation.

    Dabei sind es neben den funktionalen vor allem die emotionalen Werte,

    die uns zu einer oft sehr persönlichen Beziehung zu bestimmten Modellen

    und Marken verhelfen. Eine Identifikation resultiert vor allem aus lange

    gehegten Sehnsüchten und Erinnerungen, die einen Teil der eigenen

    Geschichte ausmachen. Für viele von uns gab es einmal eine Zeit, in der

    das eigene Automobil Freiheit und Abenteuer symbolisierte. Heute stellt

    sich die Omnipräsenz dieses Produkts vor allem in unseren Städten oft als

    problematisch dar. Es zeigt sich, dass die Zahl der zugelassenen Kraftfahr-

    zeuge noch erheblich wachsen wird, und dass wir immer mehr Zeit für den

    Weg von A nach B einplanen müssen. Diese Zeit entsprechend angenehm

    und sinnvoll zu verbringen, stellt eine ganz neue Dimension für die Gestal-

    tung von Automobilen dar. Immer neue Wünsche nach Multifunktionalität

    und Bequemlichkeit werden artikuliert. So wird die reine Fortbewegung

    zunehmend in den Hintergrund treten und das so genannte Infotainment

    in besonderem Ambiente den dominierenden Part übernehmen.

    Ähnlich einem Piloten, der kaum noch in den Flug eingreift, wird der Auto-

    mobilist immer weniger als Fahrzeuglenker gefordert. Schon heute fin-

    den sich ausgeklügelte Systeme im Angebot vieler Hersteller, die in nicht

    „ Der Lebensraum Auto im Wandel“

    Ein Gastbeitrag von Peter Naumann, Professor für Industrie- und Fahrzeugdesign, Hochschule für angewandte Wissenschaften München

  • Zukunf t_ 35

    allzu ferner Zukunft im autonomen Fahren münden und damit die Situation

    im Automobil grundlegend verändern.

    Telefonieren, arbeiten, lesen, spielen und im Internet surfen wird dann selbst-

    verständlich werden, man wendet sich auf gemütlichen Sesseln den anderen

    Insassen zu und kann im angenehm gestalteten Innenraum entspannt plau-

    dern. Damit wird sich eine weitere Individualisierung des Interieurs zum pri-

    vaten Raum mit persönlicher Note ergeben. Möglicherweise wird dabei der

    Innenraum wesentlich wichtiger als das Äußere des Fahrzeugs. Dieser neu

    gewonnene Lebensraum stellt hohe Anforderungen an besonders langlebige

    und robuste Materialien mit überzeugendem ästhetischem Anspruch. Wie

    wichtig es ist, sich im Fahrzeug wohl zu fühlen, hat auch die Industrie erkannt

    und den Stellenwert des Interieur-Designs deutlich aufgewertet. Und eine wei-

    tere Designgattung hat zu einer ungeahnten Blüte gefunden. Die Colour-and-

    Trim-Spezialisten zeichnen maßgeblich verantwortlich für eine hochwertige

    Materialität und angenehme Haptik im Innenraum. Heute suchen die Auto-

    mobildesigner Inspiration auf den großen Möbelmessen in Mailand und Köln,

    besuchen ausgesuchte Stoffwebereien und pilgern zu den Materiallaboren der

    chemischen Industrie. Gleichzeitig boomen die Materialwissenschaften, und

    immer mehr Materialbibliotheken bieten ihre Dienste an.

    Schon jetzt lässt sich ein deutlicher Trend zu wärmeren Farben und weiche-

    ren Formen erkennen. Brauntöne und Sandfarben haben das Einheitsschwarz

    abgelöst und vermitteln authentische Materialidentitäten. Im Gegenzug ver-

    schwinden überbordende Tastaturansammlungen und komplexe Instrumen-

    ten-Cluster. Dafür setzen sich intuitiv erfassbare Bedienkonzepte in Verbin-

    dung mit großen Bildschirmen durch. All das ermöglicht einen aufgeräumten

    und optisch großzügigen Innenraum. Insgesamt soll die Anmutung wesentlich

    leichter erscheinen und damit das Gefühl von mehr Bewegungsfreiheit im

    Fahrzeug vermitteln. Dabei spielt auch der Umgang mit Licht eine wesent-

    liche Rolle, um eine wohnlichere Atmosphäre zu unterstützen. Insgesamt

    wird die Gestaltung und Wertigkeit des Interieurs von Automobilen in Zukunft

    eine besonders prominente Rolle spielen und viel mehr auf individuelle Nut-

    zer-anforderungen adaptierbar sein.

    Besonders spannend stellt sich die Frage nach hochwertigen Materialien

    und Oberflächen bei zukünftigen Fahrzeugen mit alternativen Antrieben.

    Die Notwendigkeit, extrem leichte Fahrzeuge zu bauen, bedeutet per

    se teure Werkstoffe einzusetzen, die schon an sich einen hohen Wert

    besitzen. Ähnlich wie in der Luft- und Raumfahrt kann sich eine Ästhe-

    tik schon aus der puren Hightech-Konstruktion ableiten. So bleibt die

    aufwändige Fahrgastzelle aus Kohlefaser des BMW i3 im Innenraum

    sichtbar. Diese puristische Anmutung wird gerne als „New Premium“

    betitelt. Dabei spielt auch hier der viel strapazierte Begriff der Nachhal-

    tigkeit eine entscheidende Rolle. Die Identifikation des Kunden mit dem

    Fahrzeug wird in Zukunft maßgeblich dadurch bestimmt, ob der Besitz

    auch ethisch noch vertretbar ist. Der ökologische und gesellschaftliche

    Footprint ist ein extrem wichtiger Indikator in der Kommunikation und

    Werbung.

    Das Automobil wird es immer in einem Spektrum unterschiedlichster

    Ausprägungen geben. Von Premiumklasse bis Kleinwagen sind auch in

    Zukunft ganz differenzierte Bedürfnisse zu befriedigen. Ähnlich wie bei

    Smartphones und Tablet-PCs wird sich das intelligent vernetzte Fahr-

    zeug durchsetzen, das sich vom fahrbaren Untersatz in einen mobilen

    multimedialen Lebensraum transformiert. Damit erweitern sich die Funk-

    tionalität sowie der Erlebnishorizont des Automobils deutlich, und das

    macht es auch wieder für junge Nutzergruppen interessant. Besonders

    erstrebenswert sind eine hohe Lebensdauer der Fahrzeugbasis und eine

    maximale Flexibilität in der individuellen Aus- und Aufrüstung der Fahr-

    zeugausstattung zum privaten Lebensraum. Vielleicht sind Automobile in

    Zukunft so langlebig, dass sie an eine nachfolgende Generation vererbt

    werden können. Aufgeladen mit den Erinnerungen an viele unvergess-

    liche Momente in einer einzigartigen Welt.

    Peter Naumann ist Professor für Industrie- und Fahrzeugdesign. Seit 2009 leitet Nau-mann die Fakultät für Design an der Hochschule München. Darüber hinaus arbeitet Naumann seit zwei Jahrzehnten erfolgreich mit seinem Studio naumann-design für internationale Kunden im Bereich des Industrie- und Fahrzeugdesigns. Er ist in unter-schiedliche Projekte im Bereich der Elektromobilität involviert und forscht gemeinsam mit seinen Studenten an zukünftigen Szenarien der urbanen Mobilität. Peter Naumann ist Juror unterschiedlicher Designwettbewerbe und publiziert zu Themen und Frage-stellungen des Designs.

  • Hochdruck in Down UnderAustralien ist auf dem Weg, zum größten Erdgasproduzenten der Welt aufzusteigen – mit dabei: Spezial-Druckschläuche von ContiTech

    Eindrucksvoll waren die Gorgonen in der griechischen Mythologie ohne Zweifel: Schlangen ringelten sich auf dem Haupt und ihr Blick ließ manchen furchtlosen Helden zu Stein erstarren. So ist der Name des beeindruckenden „Gorgon Project“ eine angemessene Wahl für das

    ambitionierte Erdgas-Fördervorhaben vor der Küste Australiens. Das Groß-

    projekt speist sich aus elf Gasfeldern im Indischen Ozean, die „Eurytion“,

    „Dionysus“ oder eben „Gorgon“ heißen. Deren außergewöhnlich große Reser-

    ven werden auf mehr als 40 Billionen Kubikmeter Erdgas geschätzt und sol-

    len die Gasförderung für rund 60 Jahre ermöglichen. Ab 2014 könnte das

    Erdgas aus dem Ozean jährlich rund acht Prozent des weltweiten Bedarfs

    decken. Damit dieses ehrgeizige Vorhaben gelingt, ist auch von Dunlop Oil

    & Marine, einem Segment von ContiTech Fluid Technology, höchste Qualität

    und Termintreue gefordert. Der Auftrag für die Schlauchspezialisten hat im

    nordenglischen Ashington für die größte Bestellung von Druckschläuchen

    und Zubehör in der Firmengeschichte gesorgt. „Dafür haben wir weitere

    Mitarbeiter in der Schlauchmontage eingestellt und arbeiten sogar mit Son-

    derschichten, um die monatlichen Lieferungen immer zeitgerecht zur Ver-

    fügung zu stellen. Ein Auftrag dieser Größenordnung verlangt nach einem

    starken Projekt management. Unser erfahrenes Team in Ashington ist solche

    Herausforderungen gewohnt“, sagt Dr. Kambiez Zandiyeh, General Manager

    von ContiTech Dunlop Oil & Marine in Ashington und Grimsby. Dieser Auftrag

    zeigt, dass der Geschäftsbereich seine weltweite Präsenz in den Märkten

    erfolgreich ausbaut. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Qualität der gelie-

    ferten Produkte. „Der Auftrag unterstreicht unsere Stärke als weltweiter Lie-

    ferant für die Gasindustrie und genau in diesem Bereich möchten wir weiter

    wachsen“, betont Dr. Kambiez Zandiyeh. >>

  • Megaprojekt im Indischen ozean

    Dreh- und Angelpunkt des 33-Milliarden-Euro-Projekts ist Barrow Island,

    etwa 50 Kilometer nordwestlich vor Westaustralien gelegen. Die 202 Qua-

    dratkilometer große Insel ist in Sachen Bodenschätze unschlagbar: Seit 1964

    wird hier Erdöl gefördert. Rund 400 aktive Ölquellen zählt die größte Förder-

    stätte des roten Kontinents.

    Bereits Anfang der 80er-Jahre entdeckte eine Pioniergesellschaft der west-

    australischen Erdöl- und –Erdgasindustrie, die West Australien Petroleum

    (WAPET), das Gorgon-Gasfeld. Damals war das große Erdgasvorkommen

    wirtschaftlich noch nicht interessant, weil die Technik zur Weiterverarbeitung

    und Verflüssigung von Erdgas erst in den Anfängen war.

    Seit 2009 entsteht im Auftrag der australischen Tochterfirmen der federfüh-

    renden Energiekonzerne Chevron, Shell und Mobil eine gigantische Anlage

    zur Erdgasverarbeitung auf einem drei Quadratkilometer großen Areal. Auf

    den ersten Blick mag die Menge der Pipelines und Leitungen an ein gorgoni-

    sches Schlangengewirr erinnern. Tatsächlich aber folgt jede noch so kleine

    Schlauchverbindung präzisen Plänen. Das Herzstück des Projektes bilden

    drei gewaltige Gasverflüssigungsanlagen, deren Technologie die Förderung

    der enormen Offshore-Gasvorkommen überhaupt erst profitabel macht.

    Sie lösen die entscheidende Herausforderung des Energieträgers Erdgas –

    die Verwandlung vom gasförmigen in den flüssigen Zustand. Erst auf eine

    Temperatur von minus 165 Grad Celsius heruntergekühlt, verflüssigt sich

    Erdgas und verringert so sein Volumen um den Faktor 600. Ein Kubikmeter

    Erdgas sind dann gerade noch 1,7 Liter – perfekt für den Seetransport auf

    Spezialtankschiffen bis zum Bestimmungsort. Die Schiffe mit isolierten Gas-

    tanks werden vor allem Kurs auf Asien setzen. Dort sitzen die derzeit größ-

    ten Abnehmer für Flüssig-Erdgas. In Asien werden seit Jahren immer mehr

    Kohlekraftwerke auf den Betrieb mit Erdgas umgerüstet, weil deren Betrieb

    günstiger, effizienter und vor allem sauberer ist.

    Enorme Ambitionen

    Die Dimensionen des Vorhabens machen deutlich, weshalb das Gorgon-Gas-

    projekt einen so wichtigen Baustein für die australische Regierung darstellt.

    Bereits 2015 könne das Land die zweitgrößte Erdgasnation der Welt sein, stellte

    Tania Constable, die zuständige Abteilungsleiterin im Ministerium für Rohstoffe,

    Energie und Tourismus, in Aussicht. Schätzungen zufolge wird Aus tralien

    bereits im Jahr 2020 den bisherigen Erdgas-Primus Katar überholt haben.

    Bis dahin gibt es noch viel zu tun für die 3.500 Arbeiter auf der Riesenbaustelle

    und die bis zu 10.000 Menschen, die das Projekt weltweit bei Zulieferern und

    Dienstleistern unterstützen. Die Mitarbeiter der ContiTech Dunlop Oil & Marine

    arbeiten dafür unter Hochdruck. Seit Oktober 2011 liefern die ContiTech Spe-

    zialisten Schläuche für Luft, Stickstoff, Wasser und Chemikalien in weit über

    4.000 unterschiedlichen Ausführungen. „Allein die Luftschläuche mit 13 Mil-

    limeter Innendurchmesser liefern wir in 2.000 verschiedenen Längen“, erklärt

    der verantwortliche Projektmanager, Tony Trodden, von ContiTech Oil & Marine

    in Ashington. Auf insgesamt 70 Kilometer summiert sich die Gesamtlänge der

    Großbestellung, hinzu kommen rund 25.000 Anbauteile. Dabei handelt es sich

    um vielfältige Kupplungen, Einsätze, Druckhülsen oder Adapterstücke, die zum

    Teil ebenfalls aus der Fertigung in England stammen.

    Die Komponenten aus Europa werden dann in Korea, Indonesien, China und

    Australien montiert, um auf Barrow Island bei den vielfältigen Anwendungen

    zum Einsatz zu kommen: in Heißluftgebläsen, in der Wasserversorgung oder

    für Spülleitungen.

    Ende 2012 wird das Projekt abgeschlossen sein. „Wir haben eine der größten

    Herausforderungen bewältigt, neue Produkte konstruiert und stets Quali-

    tätsarbeit abgeliefert“, hebt General Manager Dr. Zandiyeh hervor.

  • klimaneutralnatureOffice.com | DE-191-498318

    gedruckt

    ImpressumIm August wurde das ContiTech Werk in Northeim als

    besonders familienfreundliches Groß unternehmen

    in Südniedersachsen ausgezeichnet. ContiTech

    überzeugte die Jury beim fünften Wett bewerb

    „Familienfreundlicher Betrieb Südniedersachsen“,

    einer Gemeinschaftsinitiative von verschiedenen in

    der Region ansässigen Verbänden und politischen

    Institutionen. In der Kategorie der Firmen mit über

    100 Mitarbeitern teilt sich ContiTech den Preis mit

    einem Werk des Deutschen Zentrums für Luft- und

    Raumfahrt (DLR) in Göttingen. Beide setzten sich

    gegen 18 Mitbewerber in dieser Kategorie durch.

    Die niedersächsische Sozial ministerin Aygül Özkan

    überreichte die Auszeichnung auf dem diesjährigen

    Stiftertag in Duderstadt.

    „Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist in der

    heutigen Arbeitswelt entscheidender denn je“, sagt

    Heiko Eymer, Geschäftsbereichsleiter ContiTech

    Elastomer Coatings. „Wir freuen uns, dass dieses

    Engagement für familienfreundliche Arbeitsplätze

    jetzt auch öffentlich gewürdigt wurde.“

    Mit der Unternehmensinitiative Vereinbarkeit von

    Familie und Beruf gibt ContiTech seinen Mitarbei-

    tern als eines der ersten Unternehmen deutsch-

    Im Frühjahr 2013 wird ContiTech mit dem Bau

    eines neuen Werkes für Schwimm- und Bohrschläu-

    che für die Erdöl- und Erdgasförderung beginnen.

    Die Kaufverträge für das dafür vorgesehene Grund-

    stück im Großraum Rio de Janeiro wurden im

    November dieses Jahres unterzeichnet. Produk-

    tionsstart soll 2014 sein.

    „Brasilien wird in den nächsten Jahrzehnten neue

    und immer tiefere Öl- und Gasvorkommen erschlie-

    ßen sowie eine hohe Zahl von schwimmenden

    Produktions- und Lagereinheiten (FPSOs) bauen.

    Daher wird der südamerikanische Markt für unsere

    Auszeichnung als familienfreundliches Unternehmen

    Neues Werk in Brasilien

    Herausgeber:

    ContiTech AG

    Vahrenwalder Str. 9

    30165 Hannover

    [email protected]

    www.contitech.de

    www.contitech-online.com

    Verantwortlich für den Herausgeber:

    Anja Graf,

    Vice President Communications & Marketing

    ContiTech AG

    Chefredaktion:

    Jens Fechner,

    Director Market Communications

    ContiTech AG

    Redaktionsteam:

    Peter Abbes

    Meral Adenli

    Erik Braunreuther

    Sibylle Engel

    Elvira Kluth

    Dirk Kroll

    Kerstin Porsiel-Voges

    Julia Schmitz

    Britta Stanek

    Konzept und Koordination:

    ContiTech AG und

    comm:up Kommunikation & Management

    GmbH, Düsseldorf

    Gestaltung und Produktion:

    bubedamekönig designbüro GbR, Köln

    Fotos:

    ContiTech AG, Hans Deumling, Héctor Armando

    Herrera, Michael Neuhaus, Tom Peschel,

    Uli Steinmetz, Andreas Teichmann

    Druck:

    Benatzky Druck & Medien,

    Hannover

    landweit die Möglichkeit, die Arbeitszeit flexibler

    zu gestalten und so Familie und Beruf gleicher-

    maßen gerecht zu werden. Gemäß dem Familien-

    pflegezeitgesetz können Mitarbeiter seit Anfang

    des Jahres ihre Arbeitszeit mit teilweise finanzi-

    ellem Ausgleich reduzieren, um Angehörige zu

    pflegen. Daneben gibt es einen Betriebskindergar-

    ten mit besonders langen Öffnungszeiten. „Es ist

    entscheidend, dass sich Vorgesetzte auf andere

    Arbeitszeitmodelle einlassen und darauf, dass

    Mitarbeiter ortsunabhängig mithilfe von Smart-

    phone und Laptop ihrer Arbeit nachgehen kön-

    nen“, sagt Bärbel Sadek-Geipel, Personalchefin

    am ContiTech Standort Northeim. „Hier haben wir

    große Fortschritte gemacht.“

    Schwimm- und Bohrschläuche sehr stark wach-

    sen“, sagt Matthias Schönberg, Geschäftsbe-

    reichsleiter ContiTech Fluid Technology. „Um den

    Kunden lokal produzierte Schlauchsysteme und

    die entsprechenden Dienstleistungen anbieten

    zu können, errichten wir das neue Werk dort, wo

    unsere Kunden produzieren: in Macae.“ Das neue

    südamerikanische Werk ergänzt das weltweite

    Produktionsnetz von ContiTech Fluid Technology

    um einen strategisch wichtigen Standort. Bislang

    betreibt das Segment Oil & Marine Werke und Inge-

    nieursbüros in Großbritannien, Ungarn, den USA

    und Deutschland.

    Et ce tera_ 39

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