3
443 V. t70riuLijge Hesultate der Zerlegung oerschie- Jerier thierischer Stoff8; con C. J. iklufder. Icli habe die Untersiichuogen thierischer Stoffe, welche ich fruher in den Anoalen uiittheilte, fortgesetzt, und bin hierin den Bemerkungen des Hrn. I3 er z e l i u s vielen Dank schnldig. Bei den friiheren VersucHen mar der Schwefel- und Phosphorgehalt des Faser- rrnd des Ei- wcifsstoffes nicht bcachtet. Diese Kiirper, vom Schwe- fel und Phosphor befreit, wurden analysirt, urn zu be- stimmeo, auf welche Art diesc Stoffe sich dario befin- den. Endlich fand ich neiie Verbindungen der organi- schen Stoffe mit metdlischen Oxyden, die ganz frei von alteu Beimischuogen naturlicher Salze von Eiweifs und Faserstoff waren. - Durch diese Untersuchungen bin ich 2u den folgenden Resultaten gekommen. 1) Em Eiweifs von Hiibnereiern nnd im Faserstoff des Blutes findet sich diesclbc Qnantitat freien Schwe- fels, 0,36 und 0,38 Proc., im Serum eine doppelte, 0,71 Procent. 2) Diese drei Kiirper enthalten eine gleicbe Quan- tit8t freion Phosphors, 0,33 Proc. Er findet sich als SPh im Faserstoff und Eiweifs von Eiern; als SPh im Blut- serum. 3) Indem ich bei der Analyse eine neue Metbode bcfolgte, welche Hr. B erz e l i us mir mittheilte, wobei der Schwefel ganz in der Verbrennungsrike zurtickge- hnlten wcrdcn, und der Phosphor keine Kohle einschlie- Fscn kann, \Venn derselbe bei der Verbrennung in Phos- pliorsYure versudert wird , ist die Differenz verschwun- den, \velche, nnch uieincr friiheren Analyse, sich im Kohleugehalt zwischeii Faser- und Eiwcil'sstoff ergeben battc. Der Wasserstoff- und Stickstoffgehalt ist bei der

Vorläufige Resultate der Zerlegung verschiedener thierischer Stoffe

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Vorläufige Resultate der Zerlegung verschiedener thierischer Stoffe

443

V. t70riuLijge Hesultate der Zerlegung oerschie- Jerier thierischer Stoff8; con C. J. iklufder.

Ic l i habe die Untersiichuogen thierischer Stoffe, welche ich fruher in den Anoalen uiittheilte, fortgesetzt, und bin hierin den Bemerkungen des Hrn. I3 e r z e l i u s vielen Dank schnldig. Bei den friiheren VersucHen mar der Schwefel- und Phosphorgehalt des Faser- rrnd des Ei- wcifsstoffes nicht bcachtet. Diese Kiirper, vom Schwe- fel und Phosphor befreit, wurden analysirt, urn zu be- stimmeo, auf welche Art diesc Stoffe sich dario befin- den. Endlich fand ich neiie Verbindungen der organi- schen Stoffe mit metdlischen Oxyden, die ganz frei von alteu Beimischuogen naturlicher Salze von Eiweifs und Faserstoff waren. - Durch diese Untersuchungen bin ich 2u den folgenden Resultaten gekommen.

1) Em Eiweifs von Hiibnereiern nnd im Faserstoff des Blutes findet sich diesclbc Qnantitat freien Schwe- fels, 0,36 und 0,38 Proc., im Serum eine doppelte, 0,71 Procent.

2) Diese drei Kiirper enthalten eine gleicbe Quan- tit8t freion Phosphors, 0,33 Proc. Er findet sich als SPh im Faserstoff und Eiweifs von Eiern; als SPh im Blut- serum.

3) Indem ich bei der Analyse eine neue Metbode bcfolgte, welche Hr. B e r z e l i us mir mittheilte, wobei der Schwefel ganz in der Verbrennungsrike zurtickge- hnlten wcrdcn, und der Phosphor keine Kohle einschlie- Fscn kann, \Venn derselbe bei der Verbrennung in Phos- pliorsYure versudert wird , ist die Differenz verschwun- den, \velche, nnch uieincr friiheren Analyse, sich im Kohleugehalt zwischeii Faser- und Eiwcil'sstoff ergeben battc. Der Wasserstoff- und Stickstoffgehalt ist bei der

Page 2: Vorläufige Resultate der Zerlegung verschiedener thierischer Stoffe

444 Wiederholung der Analysen derselbe geblieben , wie frliher.

4 ) Eine LBsung von Faser- und Eiweifsstoff in ver- diinnter Aetzkalilauge durcli Essigs%ure gefdlt , hat mir einen vallig reinen organischen Stoff gegeben, frei von Schwefel und Phosphor und von allen beigemisaten Sfuren und Basen, die gewiihnlich darin vorhanden sind. Das htomgeuicht. diescs Stoffes ergab sich liierbei =Xi436 ; die Zusammcnsetzung =C4Oo H6 20P171000120=55295,2S.

5 ) PflanzeneiwciG, vom Gluten gesaubert und auf dieselbe Art vom Schwefel und Phosphor befreit, hat die- selbe Zusammensetzung.

6 ) Auf 1 At. SPh und SPh berechnet, stimmt die Zusammensetzung des schwefel- und phosphorhaltigen Fi- brins, Albumins und Serums mit der aus der Analyse her- geleiteten iiberein. Serum ist SPh+C400H620ru"""O'z0, Fibrin und Eiweifs von Eiern SPh~C400H620N1000120.

7 ) Die Solze, welche mit Fibrin, Eiweiktoff und Serum verbunden sind , machen eine genaue Bestimmung des SlttigungsvermUgens diesei Stoffe unmiiglich. Es ist dann eine QuantitPt phosphorsaurer Kalk vorhanden, wo- von der Phosphorgehalt gerade gleich ist der Quantitat freien Phosphors, welcher sich in dem organischen Stoffe findet, d. h. 0,36 bis 0,35 Proc. Bemerkenswerth ist die Quantitat Chlornatrium , welche im Eiweifsstoff von Eiern vorhanden ist, nijmlich 2,40 Proc. Durch diese und andere Salze werden alle in Eiweifs-, Serum- und Fibrin -Ldsungen gebildete Pracipitate, Doppelsalze oder Mischungen von Albuminaten n i t Phosphaten, Sulphaten, Chloruret en.

8) Metallische Oxyde fillen sich mit EiweiCs und Fibrin, und mit den Sauren dcr naturlichen Salze, je- doch nicht mit den metallischen SaIzen als solche. Ich habe die Versuche des Hrn. C. G. M i t s c h e r l i c h wic- derholt, jedoch andere Resultate crbalten. Ein hlbumi- nas Cupri giebt nicht mehr Schwefelsaure als blofser Ei-

Page 3: Vorläufige Resultate der Zerlegung verschiedener thierischer Stoffe

445

weifsstoff, wenn man den Niederschlag gut ausgesiifst hat. Diese Schwefelsaure entsteht aus dew oxydirten Schwefel der organischen Stoffe. Man kann den Nie- derschlag vollkommen auswaschen. Auch der so oft un- tersuchte Niederschlag von Sublimat und Eiweifs ist frei von Chlor, bis auf eine geringe Quantitlt (0,3 bis 0,4 Proc.), welche als Calomel in dem Albuminat und Phos- phat des Quecksilbers vorkoo~mt. Dieser Calomel ist aus der Reduction des Sublimats durch den freien Phos- phor des Eiweifsstoffes gebildet. Phosphor mit Sublirnat- solution geschuttelt, giebt Calomel. - Aller dieser Bei- mischungen wegen miissen also die Quantitlten Oxyde, welchc friiher ah b lo t wit Eiweifsstoff verbunden er- wiibnt wurdcn, reducirt werden.

9) Bei Zersetzung von Eiweifs, Fleisch und Leim durch Kali oder Schwefelsaure erhalt man dieselben Pro- ducte. Das Leuan von B r a c o n n o t besteht aus

B r a c o n n o t hat es nicht vbllig rein,gekannt. Bei 170° C. ist es ganz sublimirbar. Der Gelatioa-Zucker von B r a c o n n o t besteht aus C 8 H 1 4 N 4 0 s + 2 H 2 0 . Diese 2 At. Wasser kiinnen nicht durch blofse Warme, son- dern nur durch BIeioxyd ausgetrieben werden.

cl2 a** N* 04.

V I. Ueber die Arfjndung der Strontianerde; Qon Heinrich Rose .

D i e huffindung der Strontianerde bei qualitativen Un- tersuchungen hat in sofern Schwierigkeiten, als alle Fal- Iungsmittel derselben aiich die Baryterde und die Kalk- erde mehr oder weoiger vollstandig niederschlagen. In allen Fvllen steht das Verhalten der Strontianerde zu den Geagentien in der Mitte zwischen dem der Baryt- erde und dem der Kalkerde. Einige Reagentien, wie z. B. Schwefelszure, Auf16swn;;en von chromsaurem Kali,