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21.04.2012
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21.04.2012
Vorlesungsreihe
Fach Sozialmedizin und Querschnittsbereiche
3 (Gesundheitsökonomie/-system, Öffentliche Gesundheitspflege),
10 (Prävention, Gesundheitsförderung) und
12 (Rehabilitation, Physikalische Medizin, Naturheilverfahren)
Univ.-Prof. Dr. med. Volker Harth, MPH
Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
Vorlesung Sozialmedizin
Übersicht
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
» Semesterplanung (Vorlesung, Seminar, Klausur)
» Definition Sozialmedizin
» Ärztliches Tätigkeitsgebiet (Berufsfeld)
» Gesundheitsbegriff
» Krankheitsspektrum, Mortalität, Berentung
» Sozialmedizinische Risikofaktoren
» Lebensstil, Prävention
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Vorlesung Sozialmedizin
IAT-Institut fordert andere Ärzteausbildung
Newsletter Deutsches Ärzteblatt (11. April 2012)
Gelsenkirchen/Berlin – Die Ärzteausbildung in Deutschland muss grundlegend geändert
werden. Das fordert das Institut Arbeit und Technik (IAT /Westfälische Hochschule).
Die Studie „Zukunftsfähige Qualifikations- und Kompetenzprofile für Ärztinnen und Ärzte in
Deutschland“ kommt unter anderem zu folgenden Ergebnissen:
Im Mittelpunkt werden auch in Zukunft medizinische Kenntnisse stehen, die auf einem
soliden naturwissenschaftlichen Fundament stehen. Folgendes muss verbessert werden:
- Einblicke in die Gesundheitswissenschaften (Public Health) sollen
befähigen, gesellschaftliche und wirtschaftliche Quellen von Krankheit und
Gesundheit zu verstehen.
- Volks-, betriebs- und personalwirtschaftliche Kenntnisse brauchen in
Zukunft eine größere Beachtung.
- Bessere Kenntnisse der Gesundheitstechnik könnten die ärztliche
Leistungs-fähigkeit deutlich erhöhen.
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
Vorlesung Sozialmedizin
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
Übersicht (Literatur)
Sommersemester 2012:
Vorlesungsreihe auf eLearning-Portal CLIX Campus
Einmalige Begehung (Anmeldung in Vorlesung)
Empfohlene Literatur:
z. B. Lehrbuch Sozialmedizin
Brennecke et al. Hans Huber Verlag
Buchter et al. Diagnostik arbeitsbedingter Erkrankungen und
arbeitsmedizinisch-diagnostische Tabellen.
www.uks.eu/arbeitsmedizin (KOSTENLOS)
Weitere DOWNLOAD-Infos auf Instituts-Homepage
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Vorlesung Sozialmedizin
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
Konzept der Vorlesung
fallbezogen, interaktiv
Interdisziplinäre Themenfelder
Referenten in Kooperation mit anderen Fachdisziplinen
(Krankenkassen, Sportmedizin, ÖGD usw.)
Einzelthemen vertiefend im Begehungen
gemäß Lernzielkataloges:
Relevante Themen für das Staatsexamen
Rückmeldung durch Ihre Evaluation
Vorlesung Sozialmedizin
Vorlesung I
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Vorlesung Sozialmedizin
Vorlesung II
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Vorlesung Sozialmedizin
Übersicht
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
» 7 Termine Pflicht
» Klausur 18.06.2012
» Schein I: Arbeitsmedizin, Sozialmedizin
» Schein II: Klinische Umweltmedizin (QB 6)
» Schein III: Gesundheitsökonomie, Prävention,
Rehabilitation (QB 3)
» Ergebnis-Veröffentlichung (siehe Anmeldezettel, am
Institutseingang ab Mitte der Woche)
Schein: ab Juli 2012 im Sekr. erhältlich von 8-12 h
(Frau Schiestel-Stammwitz)
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Vorlesung Sozialmedizin
Definition Sozialmedizin
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
Die Sozialmedizin umfasst die Untersuchung der Häufig-
keiten und der Verteilung der Volkskrankheiten im
Zusammenhang mit der sozialen und natürlichen Umwelt,
sowie der Organisation des Gesundheitswesens
einschließlich der Einrichtungen der sozialen Sicherung, der
Begutachtung und der wissenschaftlichen Bewertung.
Im Vordergrund steht nicht ausschließlich die kurative Behandlung des
Individuums, sondern auch und gerade
- die Erforschung der Ursachen von Gesundheitsstörungen,
- die Entwicklung von Maßnahmen zur Prävention und
- die Bewältigung von gesundheitlichen Problemen mit ihren sozialen
Folgen in der Bevölkerung.
Vorlesung Sozialmedizin
Säulen der Sozialversicherung
Soziale Sicherung
KV = Krankenversicherung RV = Rentenversicherung
PV = Pflegeversicherung UV = Unfallversicherung
AV = Arbeitslosenversicherung
KV RV PV AV UV
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
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Vorlesung Sozialmedizin
Formen der Sozialversicherung
Krankenversicherung
Rentenversicherung
Arbeitslosenversicherung
Pflegeversicherung
Unfallversicherung
Arbeitgeber
und
Beschäftigte
Arbeitgeber
Finanziert durch
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Vorlesung Arbeitsmedizin und klinische Umweltmedizin
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SGB I Allgemeiner Teil
SGB III Arbeitsförderung
SGB IV Gemeinsame Vorschriften für die Sozialversicherung
SGB V Gesetzliche Krankenversicherung
SGB VI Gesetzliche Rentenversicherung
SGB VII Gesetzliche Unfallversicherung
SGB X Verwaltungsverfahren, Sozialdatenschutz
SGB XI Soziale Pflegeversicherung
Sozialgesetzgebung
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Vorlesung Arbeitsmedizin und klinische Umweltmedizin
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
SGB I Allgemeiner Teil
§ 1 Aufgaben des Sozialgesetzbuchs
(1) Das Recht des Sozialgesetzbuchs soll zur Verwirklichung sozialer
Gerechtigkeit und sozialer Sicherheit Sozialleistungen einschließlich
sozialer und erzieherischer Hilfen gestalten. Es soll dazu beitragen,
ein menschenwürdiges Dasein zu sichern, gleiche
Voraussetzungen für die freie Entfaltung der Persönlichkeit,
insbesondere auch für junge Menschen, zu schaffen, die Familie zu
schützen und zu fördern, den Erwerb des Lebensunterhalts
durch eine frei gewählte Tätigkeit zu ermöglichen und
besondere Belastungen des Lebens, auch durch Hilfe zur
Selbsthilfe, abzuwenden oder auszugleichen.
Sozialgesetzgebung
Vorlesung Sozialmedizin
Zahlen Sozialversicherung 2011: + 14 Mrd. €
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
» Gesamteinnahmen 526,1 Mrd. Euro
davon GRV 254 Mrd. Euro
davon GKV 190 Mrd. Euro
davon AV 37,6 Mrd. Euro
davon PV 22,2 Mrd. Euro
davon UV ca. 13 Mrd. Euro
» Gesamtausgaben 511,9 Mrd. Euro
(zum Vergleich Bruttoinlandsprodukt: 2.498 Mrd. Euro)
Pressemitteilung Statistisches
Bundesamt 12.04.2012
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Vorlesung Sozialmedizin
Gesundheitsausgaben
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Vorlesung Sozialmedizin
Gesundheitsausgaben
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
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Vorlesung Sozialmedizin
Ausgaben (nach Alter/Geschlecht)
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
destatis.de (Zahlen 2006)
Vorlesung Sozialmedizin
Rahmenbedingungen
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Vorlesung Sozialmedizin
Arztzahl/-dichte in D (2010)
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
Vorlesung Sozialmedizin
Durchschnittsalter Ärztinnen/Ärzte
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Vorlesung Sozialmedizin
Zusatzbezeichnung Sozialmedizin
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
Die Zusatz-Weiterbildung Sozialmedizin umfasst in Ergänzung zu einer
Facharztkompetenz die Bewertung von Art und Umfang gesundheitlicher
Störungen und deren Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit im
beruflichen und sozialen Umfeld unter Einbeziehung der Klassifikationen von
Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit, deren Einordnung in die
Rahmenbedingungen der sozialen Sicherungssysteme und die Beratung der
Sozialleistungsträger in Fragen der medizinischen Versorgung.
Weiterbildungszeit:
12 Monate bei einem Weiterbildungsbefugten für Sozialmedizin
160 Stunden Grundkurs gemäß § 4 Abs. 8 in Sozialmedizin oder
Rehabilitationswesen
und anschließend 160 Stunden Aufbaukurs gemäß § 4 Abs. 8 in Sozialmedizin
MWBO, 2010
Vorlesung Sozialmedizin
Facharzt für öffentl. Gesundheitswesen
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
Definition:
Das Gebiet Öffentliches Gesundheitswesen umfasst die Beobachtung,
Begutachtung und Wahrung der gesundheitlichen Belange der
Bevölkerung und die Beratung der Träger öffentlicher Aufgaben in
gesundheitlichen Fragen einschließlich Planungs- und Gestaltungsaufgaben,
Gesundheitsförderung und der gesundheitlichen Versorgung, der öffentlichen
Hygiene, der Gesundheitsaufsicht sowie der Verhütung und Bekämpfung von
Krankheiten.
Weiterbildungszeit:
60 Monate bei einem Weiterbildungsbefugten an einer
Weiterbildungsstättedavon
● 18 Monate in einer Einrichtung des öffentlichen Gesundheitswesens
● 6 Monate (720 Stunden) Kurs-Weiterbildung für Öffentl. Gesundheitswesen
● 36 Monate in den Gebieten der unmittelbaren Patientenversorgung
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Vorlesung Sozialmedizin
Berufsfeld/Tätigkeitsfelder
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• Rentenversicherer
• Pflegeversicherung
• Bundesagentur für Arbeit
• Bundesknappschaft
• Gesundheitsamt (Öffentlicher Gesundheitsdienst)
• Ärztin/Arzt im Rehabereich
• Ärztlicher Gutachter beim MDK
• …
Vorlesung Sozialmedizin
Lebenserwartung
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
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Vorlesung Sozialmedizin
Definition Gesundheit
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Gesundheitsförderung und Prävention 21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
Weltgesundheitsorganisation (WHO) 1948
"Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen körperlichen,
geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das
Fehlen von Krankheit und Gebrechen."
Ottawa Charta der WHO 1986 (Gesundheitsförderung)
"Gesundheit [ist] als wesentlicher Bestandteil des alltäglichen
Lebens zu verstehen und nicht als vorrangiges Lebensziel.
Gesundheit steht für ein positives Konzept, das die Bedeutung
sozialer und individueller Ressourcen für die Gesundheit
ebenso betont wie die körperlichen Fähigkeiten."
Vorlesung Sozialmedizin
Lebenserwartung bei Geburt (2008)
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
Quelle: www.who.org
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Vorlesung Sozialmedizin
Lebenserwartung
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
Lebenserwartung in Deutschland steigt
60jährige in der Allgemeinbevölkerung haben akuell eine Lebenserwartung von
durchschnittlich 24 Jahren (Frauen) bzw. 20 Jahren (Männer)
0
5
10
15
20
25
30
Männer Frauen
Jahre
(Zahlen u. *Schätzung: Stat. Bundesamt, 2008)
Vorlesung Sozialmedizin
Gesundheitsausgaben/Lebenserwartungen
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Vorlesung Sozialmedizin
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Vorlesung Sozialmedizin
Demographischer Wandel
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» Veränderung der „Alterspyramide“
*Schätzung:
Statistisches
Bundesamt
(destatis.de)
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Vorlesung Sozialmedizin
Demographischer Wandel
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
Zukünftige Entwicklung der Altersgruppen
Jugendliche, Erwerbstätige, Rentner
» seit 1972 Sterberate höher als
Geburtenrate
» steigende Lebenserwartung
» ältere Erwerbstätige
» „Altwerden in guter Lebensqualität“
» Zunahme polymorbider Patienten
Herausforderung an medizinische
Versorgungsstrukturen
»
18,4
61
20,6
16,7
54,5
28,8
16
52
32
15,7
50,5
33,8
0
10
20
30
40
50
60
70
<20 Jahre 20-64 Jahre 65+ Jahre
%
Altersgruppe
2010
2030
2040
2060
Quelle: Spiegel-online, 2011
Vorlesung Sozialmedizin
Menschen mit <60% Einkommen sterben 10 J. früher
ca. 10 Jahre
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Vorlesung Sozialmedizin
Soziale Faktoren/Risikofaktoren
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Vorlesung Sozialmedizin
DALYs nach Risikofaktoren/Einkommen (2004)
Global health risks (WHO 2009)
DALY: disability-adjusted life years
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Vorlesung Sozialmedizin
Sterbefälle 2004 (Risikofaktor und Einkommen)
Global health risks (WHO 2009)
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Vorlesung Sozialmedizin
Einflussfaktoren
Beispiele für Ursachen von verschiedenen Prävalenzen
Hohes vs. niedriges Bruttoinlandsprodukt
(Ernährung, Gesundheitssystem, Bildungsniveau, klimatische
Verhältnisse, Krankheitserreger, Kulturen)
Hohe vs. niedrige soziale Schicht
(persönlicher Lebensstil, Ernährungs- und Rauchverhalten,
Zugang zur medizinischen Versorgung)
Gender: Frau vs. Mann
(Organbezug, hormonassoziierte Erkrankungen)
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Vorlesung Sozialmedizin
Risikofaktor Rauchen
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Vorlesung Sozialmedizin
Tabakrauch ist der gefährlichste vermeidbare
Innenraumschadstoff und die führende Ursache von
Luftverschmutzung in Innenräumen,
in denen geraucht werden darf.
Tabakrauch enthält über 4.000
verschiedene Substanzen.
Über 70 dieser Substanzen
sind kanzerogen oder stehen im
Verdacht, Krebs zu erzeugen.
Giftige & kanzerogene Inhaltsstoffe
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Vorlesung Sozialmedizin
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Relatives Risiko eines Rauchers an koronarer
Herzkrankheit zu versterben ist 70% höher
als bei Nichtrauchern
Risiko für eine koronare Herzkrankheit steigt bereits bei 5
Zigaretten/Tag um 50%
Relatives Risiko eines Rauchers einen Schlaganfall zu
erleiden ist 50% höher als bei Nichtrauchern
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Vorlesung Sozialmedizin
Tabakrauch – COPD
Tabakrauch ist der Hauptrisikofaktor
50% aller Raucher entwickeln obstruktive
Atemwegserkrankungen (chronische Bronchitis)
Risiko: 2 bis 5-fach je nach gerauchter Menge Zigaretten
10-20% aller Raucher entwickeln eine klinisch relevante
COPD
80-90% der COPD-Fälle werden durch das Rauchen
verursacht
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Vorlesung Sozialmedizin
Krebserkrankung Relatives Risiko
Männer Frauen
Lungen 23,2 12,7
Lippen, Mundhöhle, Pharynx 10,9 5,1
Larynx 14,6 13,0
Harnblase 3,3 2,2
Ösophagus 6,8 7,8
Pankreas 2,3 2,3
Magen 2,0 1,4
Niere 2,7 1,3
Leukämie 1,9 1,1
Tabakrauchbedingte Krebserkrankungen
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Vorlesung Sozialmedizin
Risikofaktor Rauchen (Alter und Bildung)
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Quelle: GEDA-Studie 2009
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Vorlesung Sozialmedizin
Odds Ratio: Zigarettenrauchen nach sozialer Schicht - Dt. 2001-05
(Bertelsmann – Gesundheitsmonitor)
Risikofaktor Rauchen nach sozialer Schicht
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Vorlesung Sozialmedizin
Passivrauch
80% 20%
Nebenstromrauch
Gasphase
Partikelphase
ausgeatmete Bestandteile
des Hauptstromrauchs
Hauptstromrauch
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Passivrauch
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Vorlesung Sozialmedizin
Inhaltsstoffe im Haupt- und Nebenstromrauch
Quantitativ weisen Haupt- (HS) und Nebenstromrauch (NS)
erhebliche Unterschiede auf.
In der Regel sind die Konzentrationen der toxischen und
kanzerogenen Stoffe im Nebenstromrauch höher als
diejenigen im Hauptstromrauch.
Unterschied in Größe der Partikel im Neben- und
Hauptstromrauch:
HS: 0,2-0,4 µm – NS: 0,1-0,2 µm
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Vorlesung Sozialmedizin
Risikofaktor Passivrauch
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DKFZ 2009
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Vorlesung Sozialmedizin
Risikosteigernd
Alkohol, fettreiche Ernährung
„rotes“ Fleisch
(z. B. Rind, Schwein)
Nitrosamine, PAKs
Schimmelpilz-Gifte
Risikosenkend
Ausgewogener Ernährungsstil mit
viel Obst und Gemüse (“five a day“),
Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen
Grüner Tee, Fisch
Risikofaktor Ernährungsstil
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Vorlesung Sozialmedizin
Kritischer Alkoholkonsum (Allgemeinbevölk.)
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Quelle: Bundesgesundheitssurvey 1998
> 20 g/d > 10 g/d
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Vorlesung Sozialmedizin
Alkoholmenge pro Getränk
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Vorlesung Sozialmedizin
Übergewicht, Adipositas (Schulbildung, Geschlecht)
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
Quelle: Telefonischer Gesundheitssurvey 2003
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Vorlesung Sozialmedizin
„Präventivfaktor“ Obst/Gemüse
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
Vorlesung Sozialmedizin
„Präventivfaktor“ Sport
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Vorlesung Sozialmedizin
Tabakkonsum
Alkohol
„Sonnenbaden“/
Ultraviolettes Licht (UV-B)
(<18 J. Solarienverbot)
Sportmangel
Übergewicht
…
Risikofaktor „Westlicher“ Lebensstil
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
Vorlesung Sozialmedizin
0
0,5
1
1,5
2
2,5
3
3,5
4
18-39 Jahre 40-59 Jahre
Oberschicht (Ref.)
obere Mittelschicht
Mittelschicht
untere Mittelschicht
Unterschicht
Quelle: U Helmert, F Schorb 2006, in: M Richter et al: Gesundheitliche Ungleichheit
schlechtes Gesundheitsverhalten (Rauchen + Übergewicht + Bewegungsmangel)
nach Alter: Deutschland 2001-2005 (Bertelsmann – Gesundheitsmonitor)
Soziale Ungleichheit im Gesundheitsverhalten
Odds Ratios
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Vorlesung Sozialmedizin
Prävalenz eines ‚healthy lifestyle‘ (alle 4)
Reeves, Arch Intern Med 2005;165:854-7
Gesunder Lebensstil in den USA
Nichtraucher: 76,0 %
Normalgewicht: 40,1 %
‚5 a day‘: 23,3 %
regelmäßiger Sport : 22,2 %
3%
(U.S., BRFSS Study 2000)
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
Vorlesung Sozialmedizin
Abhängigkeit von legalen/ illegalen Drogen
Zigaretten: ca. 30% aller Frauen, ca. 35% aller Männer (über 18 J.)
Alkohol: ~3,5 Mio. abhängig, im Betrieb 5% alkoholkrank
Medikamente: ~1,4 Mio. abhängig
Cannabis: ~400.000 tgl. Konsum
Heroin: ~200.000 abhängig
Kokain: ~150.000 abhängig
Amphetamin: ~120.000 abhängig
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21.04.2012
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Vorlesung Sozialmedizin
Krankenarten/AU-Zeit/IGEL
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Vorlesung Sozialmedizin
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
21.04.2012
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Vorlesung Sozialmedizin
Veränderung AU-Tage 2009 vs. 2010 (DAK-Report)
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Vorlesung Sozialmedizin
Krankheitskosten (Krankheit/Geschlecht)
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destatis.de (Zahlen 2006)
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Vorlesung Sozialmedizin
Individuelle Gesundheitsleistung (IGEL)
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» Leistungen, die Ärzte ihren (gesetzlich kranken-
versicherten) Patienten gegen Selbstzahlung anbieten
können.
» Sie reichen über das vom Gesetzgeber definierte Maß
einer ausreichenden und notwendigen
Patientenversorgung hinaus und sind daher von den
gesetzlichen Krankenversicherungen nicht gedeckt.
http://www.igel-monitor.de/ Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V. (MDS)
Vorlesung Sozialmedizin
Todesursachen
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Vorlesung Sozialmedizin
Todesursachen in Deutschland 2007 (N=827.155)
Bösartige Neubildungen 25,6%
Nicht-natürliche Ursache: Suizid, Unfall, Sturz 3,7%
Krankheiten der Atmungsorgane 7,0%
Krankheiten der Verdauungsorgane 5,1%
Sonstige Krankheiten 16,2%
Krankheiten des Kreislaufsystems 43,4%
Quelle: Statistisches Bundesamt 2009 (destatis.de)
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Vorlesung Sozialmedizin
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
Vergiftung,Verletzung Sonstige Erkrankungen
Verdauungstrakt
Atmungssystem
Herz-Kreislauf-System
Neubildungen
21.04.2012
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Vorlesung Sozialmedizin
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
Vergiftung,Verletzung Sonstige Erkrankungen
Verdauungstrakt
Atmungssystem
Herz-Kreislauf-System
Neubildungen
Vorlesung Sozialmedizin
Vorzeitige Berentung
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21.04.2012
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Vorlesung Sozialmedizin
„Ausschöpfungspotenzial“ in Deutschland
67
Erwerbstätigenquote (2010)
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
Vorlesung Sozialmedizin
Renten
Das geltende Sozialrecht sieht folgende Renten vor:
• Renten wegen Alters (Regelaltersrenten, für langjährig Versicherte
usw.),
• Renten wegen Todes (Witwen-, Witwer-, Waisen- und Erziehungs-
renten) und
• Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit (BU-/EU-Renten).
Ab dem 1. Januar 2001 besteht eine zweistufige Erwerbsminderungs-
rente:
Renten wegen teilweiser (3-6 h Arbeit/d möglich) bzw.
voller Erwerbsminderung (weniger als 3 h Arbeit/d möglich).
(Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit werden längstens bis zur
Vollendung des 65. Lebensjahres des Versicherten gewährt. Danach ist nur
die Zahlung von Altersrente möglich)
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
Quelle: Dt. Rentenversicherung
21.04.2012
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Vorlesung Sozialmedizin
„Neu-Berentete“ (in 2010)
Bestandsrenten 2010:
25.012.987 insgesamt,
davon 827.494 (m) und 761.835 (w) wegen verminderter Erwerbsfähigkeit, 7.782.010 (m) und
9.836.778 (w) nach Erreichen der Altersgrenze und 5.804.870 (m/w) wegen Todes
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
1995 2000 2006 2007 2008 2009 2010
Alle Renten nach SGB VI 1.742.471 1.469.661 1.300.352 1.241.647 1.247.447 1.247.364 1.236.702
Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit
männlich 184.293 131.781 89.186 89.435 88.023 92.326 96.689
weilblich 109.701 82.301 70.529 72.080 74.816 80.702 85.989
Renten wegen Alters
männlich 537.993 414.764 369.860 355.747 349.069 328.812 309.373
weiblich 463.262 463.757 387.133 348.714 361.341 368.145 364.173
Renten wegen Todes 447.222 377.058 383.644 375.671 374.198 377.379 380.478
Witwenrenten 311.670 256.472 256.608 249.391 247.825 249.696 251.584
Witwerrenten 48.461 46.716 55.316 55.977 57.449 59.295 60.331
Waisenrenten 85.094 72.061 69.957 68.709 67.531 66.956 67.031
Renten nach Artikel 2 RÜG 8.561 47 . . . . .
Vorlesung Sozialmedizin
Fallbeispiel: Was erhält ein Rentner (2010)?
Rentendurchschnitt über alle Renten !
• „Altersrente“ (Mann 998,93 €, Frau 535,3 €)
• Renten wegen Todes (511,78 €) und
• Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit (Mann 721,39 €,
Frau 667,25 €)
Cave: Durchschnittswerte, einzelne Renten (z. B. wegen verminderter
Erwerbsfähigkeit) können hiervon abweichen
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
Quelle: destatis.de
21.04.2012
36
Vorlesung Sozialmedizin
Krebserkrankungen
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
Vorlesung Sozialmedizin
Lebenserwartung in Deutschland steigt
60jährige in der Allgemeinbevölkerung haben eine Lebenserwartung von
durchschnittlich 24 Jahren (Frauen) bzw. 20 Jahren (Männer)
Krebsneuerkrankungen in Deutschland 1980 270.000 Neuerkrankungen
2002 420.000 Neuerkrankungen
2020 570.000 bis 590.000* Neuerkrankungen
0
5
10
15
20
25
30
Männer
Frauen
Lebenserwartung im Alter
von 60 Jahren Jahre
(*Schätzung J. Haberland,
Bundesgesundheitsblatt 12/06)
(Zahlen u. *Schätzung: Stat. Bundesamt, 2008)
0
0,5
1
1,5
2
2,5
3
Altersspezifische Krebs-Mortalität
Alter (Robert-Koch Institut, Schätzung für 2003)
in %
Krebserkrankungen in Deutschland
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
21.04.2012
37
Vorlesung Sozialmedizin
Krebsursachen (Harvard Report on Cancer, 1998)
Lebensstil 70% Rauchen 30%
Ernährung 30%
sitzender Lebensstil 5%
Infektionen 5%
Medikamente /
med. Behandlung 1-2%
Beruf 5-8%
Umwelt 2-4%
UV
Rn 222
Radon 86
Krebs ist zu etwa 80% durch exogene Faktoren bedingt
Somit: Ansatz für gezielte Präventionsmaßnahmen !
Genetische
Prädisposition
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
Vorlesung Sozialmedizin
Krebsneuerkrankungen in Deutschland 2006: 426.800 Menschen
Quelle: Krebs in Deutschland 2010 (www.rki.de)
Frauen
n= 229.200 n= 197.600
Männer
in Prozent in Prozent
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
21.04.2012
38
Vorlesung Sozialmedizin
Krebssterbefälle in Deutschland 2006: 210.930 Menschen
Quelle: Krebs in Deutschland 2010 (www.rki.de)
Frauen
n= 112.438 n= 98.492
Männer
in Prozent in Prozent
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
Vorlesung Sozialmedizin
Altersadjustiertes Risiko (Frauen, alle Altersgruppen)
0,12
0,10
0,08
0,06
0,04
0,02
0 1980 1985 1990 1995 2000 2004
in P
roze
nt
Jahre
Robert-Koch Institut, Datenbankabfrage
Dachdokumentation Krebs (Schätzung)
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
21.04.2012
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Vorlesung Sozialmedizin
Brustkrebs (ICD 174) 0,12
0,10
0,08
0,06
0,04
0,02
0 1980 1985 1990 1995 2000 2004
in P
roze
nt
Jahre
Altersadjustiertes Risiko (Frauen, alle Altersgruppen)
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
Vorlesung Sozialmedizin
Brustkrebs (ICD 174) 0,12
0,10
0,08
0,06
0,04
0,02
0 1980 1985 1990 1995 2000 2004
Dickdarm- u. Mastdarmkrebs
(ICD 153, 154)
in P
roze
nt
Jahre
Altersadjustiertes Risiko (Frauen, alle Altersgruppen)
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
21.04.2012
40
Vorlesung Sozialmedizin
Dickdarm- u. Mastdarmkrebs
(ICD 153, 154)
Brustkrebs (ICD 174) 0,12
0,10
0,08
0,06
0,04
0,02
0 1980 1985 1990 1995 2000 2004
Lungenkrebs (ICD 162)
in P
roze
nt
Jahre
Altersadjustiertes Risiko (Frauen, alle Altersgruppen)
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
Vorlesung Sozialmedizin
Krebskr. der Ovarien u. Adnexe (ICD 183)
Krebs d. Gebärmutterkörpers
(ICD 179, 182)
Lungenkrebs (ICD 162)
Dickdarm- u. Mastdarmkrebs
(ICD 153, 154)
Brustkrebs (ICD 174) 0,12
0,10
0,08
0,06
0,04
0,02
0 1980 1985 1990 1995 2000 2004
Malignes Melanom der Haut (ICD 172)
in P
roze
nt
Jahre
Altersadjustiertes Risiko (Frauen, alle Altersgruppen)
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
21.04.2012
41
Vorlesung Sozialmedizin
Malignes Melanom der Haut (ICD 172)
Krebskr. der Ovarien u. Adnexe (ICD 183)
Krebs d. Gebärmutterkörpers
(ICD 179, 182)
Lungenkrebs (ICD 162)
Dickdarm- u. Mastdarmkrebs
(ICD 153, 154)
Brustkrebs (ICD 174) 0,12
0,10
0,08
0,06
0,04
0,02
0 1980 1985 1990 1995 2000 2004
Magenkrebs (ICD 151) in P
roze
nt
Jahre
Altersadjustiertes Risiko (Frauen, alle Altersgruppen)
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
Vorlesung Sozialmedizin
Harnblasenkrebs (ICD 188)
Magenkrebs (ICD 151)
Malignes Melanom der Haut (ICD 172)
Krebskr. der Ovarien u. Adnexe (ICD 183)
Krebs d. Gebärmutterkörpers
(ICD 179, 182)
Lungenkrebs (ICD 162)
Dickdarm- u. Mastdarmkrebs
(ICD 153, 154)
Brustkrebs (ICD 174) 0,12
0,10
0,08
0,06
0,04
0,02
0 1980 1985 1990 1995 2000 2004
Gebärmutterhalskrebs (ICD 180)
in P
roze
nt
Jahre
Altersadjustiertes Risiko (Frauen, alle Altersgruppen)
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
21.04.2012
42
Vorlesung Sozialmedizin
Pankreaskrebs (ICD 157)
Krebskr. der Nieren u. sonst. n.n.b. Harnorgane (ICD 189)
Non-Hodgkin-Lymphome (ICD 200, 202)
Gebärmutterhalskrebs (ICD 180)
Harnblasenkrebs (ICD 188)
Magenkrebs (ICD 151)
Malignes Melanom der Haut (ICD 172)
Krebskr. der Ovarien u. Adnexe (ICD 183)
Krebs d. Gebärmutterkörpers
(ICD 179, 182)
Lungenkrebs (ICD 162)
Dickdarm- u. Mastdarmkrebs
(ICD 153, 154)
Brustkrebs (ICD 174) 0,12
0,10
0,08
0,06
0,04
0,02
0 1980 1985 1990 1995 2000 2004
in P
roze
nt
Jahre
Altersadjustiertes Risiko (Frauen, alle Altersgruppen)
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
Vorlesung Sozialmedizin
Altersadjustiertes Risiko (Männer, alle Altersgruppen)
0,12
0,10
0,08
0,06
0,04
0,02
0 1980 1985 1990 1995 2000 2004
in P
roze
nt
Jahre
Robert-Koch Institut, Datenbankabfrage
Dachdokumentation Krebs (Schätzung)
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
21.04.2012
43
Vorlesung Sozialmedizin
Altersadjustiertes Risiko (Männer, alle Altersgruppen)
Prostatakrebs (ICD 185) 0,12
0,10
0,08
0,06
0,04
0,02
0 1980 1985 1990 1995 2000 2004
in P
roze
nt
Jahre
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
Vorlesung Sozialmedizin
Altersadjustiertes Risiko (Männer, alle Altersgruppen)
0,12
0,10
0,08
0,06
0,04
0,02
0 1980 1985 1990 1995 2000 2004
Prostatakrebs (ICD 185)
Dickdarm- u. Mastdarmkrebs
(ICD 153, 154)
in P
roze
nt
Jahre
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
21.04.2012
44
Vorlesung Sozialmedizin
Altersadjustiertes Risiko (Männer, alle Altersgruppen)
Dickdarm- u. Mastdarmkrebs
(ICD 153, 154)
0,12
0,10
0,08
0,06
0,04
0,02
0 1980 1985 1990 1995 2000 2004
Prostatakrebs (ICD 185)
Lungenkrebs (ICD 162)
in P
roze
nt
Jahre
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
Vorlesung Sozialmedizin
Altersadjustiertes Risiko (Männer, alle Altersgruppen)
Lungenkrebs (ICD 162)
Dickdarm- u. Mastdarmkrebs
(ICD 153, 154)
0,12
0,10
0,08
0,06
0,04
0,02
0 1980 1985 1990 1995 2000 2004
Prostatakrebs (ICD 185)
Harnblasenkrebs (ICD 188)
in P
roze
nt
Jahre
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
21.04.2012
45
Vorlesung Sozialmedizin
Altersadjustiertes Risiko (Männer, alle Altersgruppen)
Harnblasenkrebs (ICD 188)
Lungenkrebs (ICD 162)
Dickdarm- u. Mastdarmkrebs
(ICD 153, 154)
0,12
0,10
0,08
0,06
0,04
0,02
0 1980 1985 1990 1995 2000 2004
Prostatakrebs (ICD 185)
Magenkrebs (ICD 151)
in P
roze
nt
Jahre
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
Vorlesung Sozialmedizin
Altersadjustiertes Risiko (Männer, alle Altersgruppen)
Non-Hodgkin-Lymphome (ICD 200, 202)
Krebs von Mundhöhle und Rachen (ICD 140-149)
Krebskr. der Nieren u. sonst. n.n.b. Harnorgane (ICD 189)
Magenkrebs (ICD 151)
Harnblasenkrebs (ICD 188)
Lungenkrebs (ICD 162)
Dickdarm- u. Mastdarmkrebs
(ICD 153, 154)
0,12
0,10
0,08
0,06
0,04
0,02
0 1980 1985 1990 1995 2000 2004
Prostatakrebs (ICD 185)
Malignes Melanom der Haut (ICD 172)
in P
roze
nt
Jahre
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
21.04.2012
46
Vorlesung Sozialmedizin
Altersadjustiertes Risiko (Männer, alle Altersgruppen)
0,12
0,10
0,08
0,06
0,04
0,02
0 1980 1985 1990 1995 2000 2004
Prostatakrebs (ICD 185)
Dickdarm- u. Mastdarmkrebs
(ICD 153, 154)
Lungenkrebs (ICD 162)
Harnblasenkrebs (ICD 188)
Magenkrebs (ICD 151)
Krebskr. der Nieren u. sonst. n.n.b. Harnorgane (ICD 189)
Krebs von Mundhöhle und Rachen (ICD 140-149)
Non-Hodgkin-Lymphome (ICD 200, 202)
Malignes Melanom der Haut (ICD 172)
Pankreaskrebs (ICD 157)
Kehlkopfkrebs (ICD 161)
Speiseröhrenkrebs (ICD 150)
in P
roze
nt
Jahre
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
Vorlesung Sozialmedizin
Prävention
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
21.04.2012
47
Vorlesung Sozialmedizin
Präventionsansatz
Umwelt Beruf Lebensstil
Senkung der
Krebsinzidenz/-mortalität
Minimierung der Exposition
Verbesserung der
Lebensqualität (QaLY)
Früherkennung
Prim
är-
prä
ve
ntio
n
Se
ku
nd
är-
prä
ve
ntio
n
Zie
l
Vorlesung Sozialmedizin
Tertiärprävention
Rehabilitation,
Wiedereingliederung
Sekundärprävention
Früherkennung
(Screening)
Primärprävention
Risikoreduktion
Riskovermeidung
Präventionsformen (mit Beispielen)
Nach Caplan 1964
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
21.04.2012
48
Vorlesung Sozialmedizin
Prävention: Settingansatz
Wichtigste Umsetzungsstrategie ist der Settingansatz, da die
Gesundheit im Alltag erhalten werden muss,
z. B. in den „Lebenswelten“
- Familie
- Kindergarten
- Schule, Studium
- Ausbildung
- Freizeit (Vereine)
- Betrieb
…
Vorlesung Sozialmedizin
Verhaltens- vs. Verhältnisprävention
Verhaltensprävention
Einflussnahme auf den individuellen Gesundheitszustand oder auf
individuelles Gesundheitsverhalten
Verhältnisprävention
Einflussnahme auf Gesundheit/Krankheit durch Veränderung der
Lebensbedingungen bzw. Umwelt von Personen
21.04.2012
49
Vorlesung Sozialmedizin
Methoden der Prävention
edukative Verfahren
Information/Aufklärungsgespräch, Beratung, Verhaltenstraining
(Stressbewältigung)
Normativ-regulatorische Verfahren
Gesetze, Vorschriften, Sanktionen
(z. B. Arbeitsschutzgesetze, Rauchverbot usw. )
Ökonomische Anreize- und Bestrafungssysteme
Verteuerung gesundheitsschädlicher Produkte (Tabaksteuer),
Beitragsnachlass bei Zahnprophylaxe,
Senkung von Abgaben bei Einführung präventiver Angebote in
Betrieben
Hurrelmann, 2010
Vorlesung Sozialmedizin
Primärprävention
Ziel
Vermeidung des (erstmaligen) Auftretens von Erkrankungen
(Absenkung der Inzidenz)
Zielgruppe
Gesunde bzw. Personen ohne Krankheitssymptome
Präventionstrategien (Beispiele)
Zahnprophylaxe
Impfkampagnen
Ernährungsberatung
Schulsport
Suchtprävention
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
21.04.2012
50
Vorlesung Sozialmedizin
Sekundärprävention
Ziel
Krankheitsfrüherkennung und -eindämmung: Verbesserung der
Prognose
Zielgruppe
Erkrankte mit und ohne Krankheitssymptome
Präventionsstrategien (Beispiele)
Screeningprogramme (z. B. Brustkrebs)
„Kindervorsorgeuntersuchungen“ (U-Untersuchung)
Früherkennungsprogramme bei Erwachsenen
„Arbeitsmedizinische Vorsorge“ nach den G-Grundsätzen der DGUV
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
Vorlesung Sozialmedizin
Alter Rhythmus Erläuterungen
ab 20 Jahre jährlich Krebsfrüherkennung: Gezielte Anamnese, Abstrich vom Gebärmutterhals,
Untersuchung der inneren und äußeren Geschlechtsorgane
ab 30 Jahre jährlich
Erweiterte Krebsfrüherkennung: Fragen nach Veränderung von Haut oder
Brust; zusätzliches Abtasten von Brust und Achselhöhlen, Anleitung zur
regelmäßigen Selbstuntersuchung der Brust
ab 35 Jahre alle zwei Jahre
Gesundheits-Check-Up mit Schwerpunkt Früherkennung von Herz-
Kreislauf und Nierenerkrankungen sowie von Diabetes:
Anamnese, körperliche Untersuchung, Überprüfung von Blut- und Urin-
Werten, Beratungsgespräch
ab 35 Jahre alle zwei Jahre Hautkrebsscreening
ab 50 Jahre alle zwei Jahre bis
einschl. 69 Jahre
Brustkrebsfrüherkennung durch das Mammographie-Screening;
Einladung zum Screening in einer zertifizierten medizinischen Einrichtung:
Röntgen der Brüste durch Mammographie
ab 50 Jahre jährlich Darmkrebsfrüherkennung: Untersuchung auf verborgenes Blut im Stuhl
ab 55 Jahre alle zwei Jahre Darmkrebsfrüherkennung: Stuhluntersuchung oder max. zwei
Früherkennungs-Darmspiegelungen (Koloskopien)
Quelle: Gemeinsamer Bundesausschuss; www.g-ba.de
Früherkennungsuntersuchungen (Frauen)
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
21.04.2012
51
Vorlesung Sozialmedizin
Alter Rhythmus Erläuterungen
ab 35 Jahre alle zwei Jahre
Gesundheits-Check-Up mit Schwerpunkt Früherkennung von Herz-Kreislauf
und Nierenerkrankungen sowie von Diabetes:
Anamnese, körperliche Untersuchung, Überprüfung von Blut- und Urin-
Werten, Beratungsgespräch
ab 35 Jahre alle zwei Jahre Hautkrebsscreening
ab 45 Jahre jährlich Krebsfrüherkennung: Tastuntersuchung der Prostata und der äußeren
Genitale
ab 50 Jahre jährlich Darmkrebsfrüherkennung: Untersuchung auf verborgenes Blut im Stuhl
ab 55 Jahre alle zwei Jahre Darmkrebsfrüherkennung: Stuhluntersuchung
oder max. zwei Früherkennungs-Darmspiegelungen (Koloskopien)
Quelle: Gemeinsamer Bundesausschuss; www.g-ba.de
Früherkennungsuntersuchungen (Männer)
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
Vorlesung Sozialmedizin
Tertiärprävention
Ziel
Vermeidung von Folgeschäden und Wiederauftreten (Rezidiv) von
Erkrankungen
Zielgruppe
Patienten mit (chronischen) Beeinträchtigungen und Rehabilitanten
Präventionsstrategien (Beispiele)
Nachsorgebehandlungen
Rehabilitationsmaßnahmen
Wiedereingliederungsmaßnahmen …
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
21.04.2012
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Vorlesung Sozialmedizin
Gesetzliche Regeln zur Prävention
SGB V
§ 20 (Primäre Prävention) Krankenkassen
§§ 21-26 (Vorsorge, Früherkennung) Krankenkassen
SGB VII
§ 1 (Prävention) Unfallversicherung
§ 14 (arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren) Krankenkasse, Unfallversicherung
außerdem:
SGB VI Rentenversicherung
SGB V, VI, IX (Selbsthilfe) Krankenkassen,
Rentenversicherung
Gesundheitsförderung und Prävention 103
Vorlesung Sozialmedizin
Take-Home-Message
Demographie, Lebenserwartung und diagnostische Methoden
beeinflussen die Häufigkeit von Erkrankungen
„Risiko zu erkranken“ steigt mit dem Alter und Risikofaktoren
Häufigster Tumor bei
beiden Geschlechtern: Kolorektales Karzinom
Frauen: Brustkrebs
Männer: Prostatakrebs
Unterschiedliche Ansatzpunkte für Präventionsmaßnahmen
21.04.2012 Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin
21.04.2012
53
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !
21.04.2012
Institut und Hochschulambulanz für Arbeitsmedizin