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Astronomische Vereinigung West-München (AVWM) Graßlfinger Str. 43 D-82194 Gröbenzell Korrespondenzadresse: Bruno Wagner Egelseestraße 21 D-86949 Windach Tel.: 08193/366 Bankverbindung: Sparkasse Gröbenzell Nord BLZ 700 530 70 Kto. Nr. 370 96 98 Vorwort Hallo Leute Diese Ganymed hatte mit einem Problem ganz ähnlich dem moderner Physiker zu kämpfen: Der Zeit! Einige Leute hatten keine Zeit Artikel zu schreiben, Bilder vorbeizubringen, Sachen zu erledigen usw. Ich hatte keine Zeit allem hinterherzulaufen um sie dazu zu bringen, ich hatte auch keine Zeit meine eigenen Artikel zu schreiben und zu schlechter Letzt hatte ich nicht einmal Zeit alles was an Material vorhanden war zu layouten. Diese Ganymed erscheint deshalb erst im November, obwohl der Redaktionsschluß irgendwann im August war. Dafür kommen wir diesmal locker über zwanzig Seiten und die Zeit bis zur nächsten Ganymed gegen Ende Dezember ist nicht so lang. Diese Ganymed hat mir gezeigt, warum ich sonst immer zwei Wochen vorher anfange zu nerven. Erstens ist dann selbst der letzte Artikel da, weil die Leute merken, daß es weniger Streß ist das Zeug zu schreiben. Zweitens bekomme ich nach drei Tagen, weil ich jeden wegen seiner „Faulheit“ nerve und selber noch nichts geschrieben habe, ein so schlechtes Gewissen, daß ich meine Artikel schreibe. Diese Ganymed soll Euch viel Spaß beim Lesen und Bestaunen der vielen Bilder bereiten, das wünschen Euch Schmidi, Roland II, Manfred, Thomas und alle anderen, die sich mit dieser Ganymed Mühe gegeben haben. Inhalt AMANDA: Teil 2 (von Robert Schwarz) Seite 2 GASP, RICE, SPASE und VULCAN (von Robert Schwarz) Seite 5 Besuch der Röntgentestanlage Panter (von Roland Egger II) Seite 9 Die Radlrallye 1997 - Aus der Sicht der Veranstalter. (von Michael Schmidhuber) Seite 11 Die Radlrallye 1997 (von Daniel Meyer und Thomas Westphal) Seite 12 Bericht von der Jahreshauptversammlung 1997 (von Thomas Westphal) Seite 14 Bilder und ein abschließender Bericht zu Hale–Bopp (von ziemlich vielen Leuten) Seite 15 Ausflug zu Laffy nach Göttingen (von Andrea Friebel und Thomas Westphal) Seite 17 Perseïdenbeobachtung 1997 (von Detlef Koschny) Seite 19 Ergebnisse der CCD–Beobachtungen in Göttingen (von Thomas Westphal) Seite 21 Internationales Teleskoptreffen 1997 auf der Emberger Alm (von Manfred Pfeiffer) Seite 23 Vereinsnachrichten (von der Redaktion) Seite 26

Vorwort - avwm.org · Abb. 1: GASP Teleskop Die gesamte Steuerung des Teleskops und die Elektronik befinden sich in einem eigenen Labor, etwa 20 m hinter dem Teleskop. Ursprünglich

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Astronomische VereinigungWest-München (AVWM)Graßlfinger Str. 43D-82194 Gröbenzell

Korrespondenzadresse:Bruno WagnerEgelseestraße 21D-86949 WindachTel.: 08193/366

Bankverbindung:Sparkasse Gröbenzell NordBLZ 700 530 70Kto. Nr. 370 96 98

Vorwort

Hallo Leute

Diese Ganymed hatte mit einem Problem ganz ähnlich dem moderner Physiker zukämpfen: Der Zeit! Einige Leute hatten keine Zeit Artikel zu schreiben, Bildervorbeizubringen, Sachen zu erledigen usw. Ich hatte keine Zeit allem hinterherzulaufenum sie dazu zu bringen, ich hatte auch keine Zeit meine eigenen Artikel zu schreibenund zu schlechter Letzt hatte ich nicht einmal Zeit alles was an Material vorhanden warzu layouten.

Diese Ganymed erscheint deshalb erst im November, obwohl der Redaktionsschlußirgendwann im August war. Dafür kommen wir diesmal locker über zwanzig Seiten unddie Zeit bis zur nächsten Ganymed gegen Ende Dezember ist nicht so lang.

Diese Ganymed hat mir gezeigt, warum ich sonst immer zwei Wochen vorher anfangezu nerven. Erstens ist dann selbst der letzte Artikel da, weil die Leute merken, daß esweniger Streß ist das Zeug zu schreiben. Zweitens bekomme ich nach drei Tagen, weilich jeden wegen seiner „Faulheit“ nerve und selber noch nichts geschrieben habe, einso schlechtes Gewissen, daß ich meine Artikel schreibe.

Diese Ganymed soll Euch viel Spaß beim Lesen und Bestaunen der vielen Bilderbereiten, das wünschen Euch Schmidi, Roland II, Manfred, Thomas und alle anderen,die sich mit dieser Ganymed Mühe gegeben haben.

Inhalt

AMANDA: Teil 2 (von Robert Schwarz) Seite 2GASP, RICE, SPASE und VULCAN (von Robert Schwarz) Seite 5Besuch der Röntgentestanlage Panter (von Roland Egger II) Seite 9Die Radlrallye 1997 - Aus der Sicht der Veranstalter. (von Michael Schmidhuber) Seite 11Die Radlrallye 1997 (von Daniel Meyer und Thomas Westphal) Seite 12Bericht von der Jahreshauptversammlung 1997 (von Thomas Westphal) Seite 14Bilder und ein abschließender Bericht zu Hale–Bopp (von ziemlich vielen Leuten) Seite 15Ausflug zu Laffy nach Göttingen (von Andrea Friebel und Thomas Westphal) Seite 17Perseïdenbeobachtung 1997 (von Detlef Koschny) Seite 19Ergebnisse der CCD–Beobachtungen in Göttingen (von Thomas Westphal) Seite 21Internationales Teleskoptreffen 1997 auf der Emberger Alm (von Manfred Pfeiffer) Seite 23Vereinsnachrichten (von der Redaktion) Seite 26

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AMANDA - Antarctic Muon And Neutrino Detector ArrayTeil 2: „Die Neutrinos und das Eis“von Robert Schwarz

Neutrinos sind subatomare Teilchen, die 1930von Pauli postuliert wurden um die Erhaltung derEnergie, des Impulses und Drehimpulses beimß-Zerfall sicherzustellen. Erst in den 50er Jahrenkonnten sie von Cowan und Reines experimentellnachgewiesen werden.

Es gibt drei Neutrinoarten, Elektron–, Myon–und Tauneutrinos, je nachdem bei welchenProzessen sie entstehen.

Bis heute ist nicht bekannt, ob Neutrinos eineRuhemasse haben. Falls ja, dann ist diese sehrgering.

Da sie noch dazu elektrisch neutral sind, ist ihrWechselwirkungsquerschnitt mit Materie eben-falls sehr klein. Das macht sie auf der einen Seitesehr schwer nachzuweisen, aber auf der anderenSeite kann man sich dies auch zu Nutze machen.Denn ist die Wechselwirkung so gering, dannwerden die Neutrinos kaum von Materiebeeinflußt, d.h. sie durchdringen Staubwolken,Planeten, ja sogar ganze Galaxien, als wärendiese gar nicht vorhanden.

AMANDA ist im Prinzip ein Neutrinoteleskop,das anstelle von Photonen (optische undRadioteleskope), Neutrinos verwendet.

Nur die gigantische Anzahl und ein möglichstgroßes Detektorvolumen garantieren genügendWechselwirkungen der Neutrinos.

Die energiereichen Myonneutrinosνµ, auf dieunser Experiment ausgerichtet ist, kommen vongigantischen galaktischen Teilchenbeschleu-nigern, wie z.B. aktive Galaxiekerne (AGN -Active Galactic Nuklei), aus der Nachbarschaftvon super massiven schwarzen Löchern, oderSupernovae.

Ihr Nachweis erfolgt indirekt über Myonen, diebei der Wechselwirkung derνµ mit Materieentstehen.

In einem lichtdurchlässigen Medium, z.B. Luft,Wasser, Eis, mit der Brechzahln können sichgeladene Teilchen schneller bewegen, als sichdie elektromagnetischen Felder in diesemMedium ausbreiten, d.h. die Teilchengeschwin-digkeit v kann größer alsc/n sein. In diesem

Falle tritt der Cerenkov–Effekt, benannt nachseinem Entdecker, auf. Dabei sendet dasTeilchen Licht aus, da es sich aber schneller alsLicht in diesem Medium bewegt, bildet sich einLichtkegel.

Ähnlich wie bei einem Überschallflugzeug derSchallkegel, wenn es schneller fliegt, als sich derSchall im Medium Luft ausbreiten kann.

In dem Fall unserer Myonen liegt das CerenkovLicht bei etwa 300-500 nm, dem nahen UV undblauen Bereich des Spektrums.

Eis hat die angenehme Eigenschaft, gerade imblauen Bereich durchlässig zu sein (bläulichesEis an Gletschern und Eisbergen).

Die durchschnittliche Absorptionslänge (Wegden ein Photon zurücklegt, bevor es absorbiertwird) bei AMANDA-B liegt bei 100 m,wesentlich besser, als bei vergleichbarenExperimenten im Baikalsee oder im Meer. Dieeffektive Streulänge (Weg den ein Photonzurücklegt, bevor es gestreut wird) ist allerdingsbis zu einem Faktor 10 schlechter, was dieZeitinformation beeinträchtigt.

Allerdings bietet das Eis wesentliche, andereVorteile, wie die mechanischen im letztenKapitel besprochenen und eine um Faktor 20geringere Rauschrate der PMTs aufgrund derKälte und nicht vorhandenen Biolumineszens.Die Triggerrate von AMANDA-B liegt bei 95 Hzund das Triggerkriterium sind mindestens 16PMTs in einem 2 ms Fenster.

Die Eiseigenschaften in der Tiefe vonAMANDA-A (bis zu 1000 m) sind wesentlichschlechter und die freie Weglänge liegt nur bei20 cm. Der Grund hierfür sind mikroskopischeBlasen im Eis, die eine willkürliche Streuungbewirken und erst in größeren Tiefen aufgrunddes größeren Drucks verschwinden. EineRichtungsbestimmung der Myonen ist damit aberfast unmöglich, allerdings kann somit derMyonanteile der kosmischen Schauer besserbestimmt werden (siehe auch SPASE).

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Abb. 1: Zwei Methoden des Neutrinonachweises.

Links: Rekonstruktion der Myonbahn mit Hilfedes Cerenkov Lichtkegels.

Rechts: Rekonstruktion eines Schauers in einemstreuenden Medium.

Das größte Problem der Neutrinodetektoren ist,das in dem ständigen kosmischen Bombar-dement, dem die Erde unterliegt eine Unzahlgeladener Teilchen und Neutrinos vorhanden ist,welche meist nur atmosphärischen Ursprungssind. Man nimmt daher die Erde als natürlichenFilter. Für uns interessante Myonen sind alsodiejenigen die den Detektor von unten nach obendurchqueren. Das bedeutet aber bestenfalls einVerhältnis von etwa 1:100.000 zwischenbrauchbaren und unbrauchbaren Myonen.

Abb. 2: Links: Prinzip desνµ Nachweises mitHilfe der nach oben gehenden Myonen. DerWinkel zwischen dem Neutrino und demhervorgerufenen Myon ist übertriebendargestellt, in Wirklichkeit liegt ertypischerweise für 1 TeV Neutrinos bei 1°.

Rechts: Schematische Sicht der Erde mit einemNeutrinodetektor. (1) zeigt ein extraterrestrischesNeutrino, (2) ein atmosphärisches Neutrino undein direktes Myon von oben (3).

Mit einer sehr aufwendigen Datenanalyse wirdnach der Nadel im Heuhaufen gesucht.

Hat man die brauchbaren Ereignisse gefunden, sowird versucht eine Spur durch den Detektor zurekonstruieren.

Eine zweidimensionale Analogie ist ein ruhigerSee, auf dem lauter Bojen (PMTs) angebrachtsind. Fährt ein Boot durch die Bojen, so werdensie von der Bugwelle (Cernkov–Lichtkegel) desBootes zum Schwingen angeregt. Man mißt nundie Stärke und die Zeit wann die Schwingung beijeder einzelnen Boje auftreten und versuchtdaraus den Weg des Bootes zu rekonstruieren.

Bei der Wechselwirkung der energiereichenNeutrinos mit Materie treten nur sehr geringeBahnabweichungen auf (kleiner als 1% von derOrginalrichtung). Hat man die Myonspur, soweiß man auch woher das Neutrino gekommenist und versucht es mit astronomischen Quellenin Verbindung zu bringen. AMANDAdurchmustert also die nördliche Hemisphäre vomSüdpol aus.

Abb. 3: Sky plot von nach oben gehendenNeutrinos in den Neutrinoexperimenten IMB(links) und Kamiokande (rechts)

Diese Datenauswertung ist allerdings sehrkompliziert und steht noch in derEntwicklungsphase. Bis die ersten brauchbarenDaten von AMANDA kommen, werdenwahrscheinlich noch ein bis zwei Jahre vergehen.Auch stehen die gesamten Daten dieses Jahres(täglich 3 Gbyte) erst im November zurVerfügung, wenn das nächste Flugzeug kommt.Ein zusätzlicher NASA Satellit soll dieseSituation aber ab kommenden Jahr erheblichverbessern.

Der bisherige AMANDA Detektor ist der Kernund Vorläufer eines wesentlich größerenDetektors (AMANDA-II) der im Verlaufe dernächsten Jahre zu einem 1 km3 großen Detektorführen soll.

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AMANDA-A und B werden auch von denanderen Air Shower Experimenten getriggert, umdie Zusammenhänge und Reaktionen derTeilchen im Eis und das Detektorverhaltenbesser zu verstehen (siehe auch SPASE).

SN und GRB

Der AMANDA Detektor wird auch von diesenbeiden Experimenten genutzt. Sie benutzten einseparates DAQ (Data AcQuisition System).

SN - SuperNova

Die Idee hierbei ist es, mit AMANDA nachNeutrinos geringer Energie zu suchen, die z.B.bei einer Supernova emittiert werden. Das Arraywird hierbei als kontinuierlicher Ratenmonitorfür jeden einzelnen PMT, nach einem plötzlichenAnstieg aller PMT–Raten in einem Zeitfenstervon 10 s Ausschau haltend, betrieben. DieseSignale könnten durch Cerenkov–Licht vonPositronen aus der Reaktion νe + p → e+ + n

hervorgerufen werden. Die erzeugten Positronenwerden nahezu isotrop emittiert und haben imEis eine Weglänge von ungefähr 12 cm undemittieren dabei etwa 3000 Photonen.

GRB - Gamma Ray Bursts

AMANDA kann möglicherweise auch dazudienen Neutrinosignal aufzunehmen, die mitGamma Ray Bursts in Verbindung stehen. GRBsind bei weitem noch nicht verstanden undverschiedene Modelle variieren über mehrereGrößenordnungen in ihren Vorhersagen desFlusses, der Energie und der Zeitskala für einmögliches Neutrinosignal.

Dieses Experiment befindet sich noch in einemVersuchsstadium.

Ein ausgezeichnetes und ausführliches Proposalvon DESY–Zeuthen findet man unterhttp://sgi.ifh.de/~csspier/proposal.html

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GASP, RICE, SPASE und VULCANmehr PMTs und Radioantennen

von Robert Schwarz

Diese Experimente gehören im antarktischenWinter ebenfalls zu unserem Aufgabenbereich.

Sie stehen in enger Verbindung mit AMANDAund die Kolaborationen arbeiten eng zusammenoder sind teilweise sogar identisch.

GASP - Gamma ray Astronomy South Pole

GASP wird seit 1989 am Südpol betrieben unddient hauptsächlich der Erfassung vonhochenergetischer Gammastrahlung vongalaktischen und extragalaktischen Quellen miteiner Energie von 1011 bis 1013 eV. DerNachweis erfolgt wiederum indirekt überCerenkov Licht diesmal jedoch in derAtmosphäre und nicht im Eis.

GASP besteht aus zehn 86 cm NewtonSpiegelteleskopen, wobei sich an Stelle desSekundärspiegels zwei 2 cm PMTs befinden.

Die PMTs haben ein Gesichtsfeld von 1,5° (wasnach Meinung vieler zu klein ist) und beobachtenum 3° (in RA) auseinanderliegende Gebiete.

Abb. 1: GASP Teleskop

Die gesamte Steuerung des Teleskops und dieElektronik befinden sich in einem eigenen Labor,etwa 20 m hinter dem Teleskop. Ursprünglichauf der Schneeoberfläche, muß man jetzt etwa6 m hinabsteigen. Zum Auffinden von Objektendient eine auf dem Teleskop montierte CCD–Kamera mit einem Gesichtsfeld von etwa 20 auf20°. Das Teleskop ist in Azimut und Elevationvoll beweglich und ist computergesteuert. Wobeidie Nachführung nur in Azimut erfolgen muß.Die kalten Wintertemperaturen von bis zu -80°Cmachen es sehr anfällig und es bedurfte etlicher

Reparaturen. Die Motoren und die Frontabdek-kungen der Teleskope müssen ständig beheiztwerden. Das bot mir zumindest die Möglichkeitin der beheizten Box links neben dem Teleskopfür einige Stunden auszuharren und meineAurora–Aufnahmen zu machen.

Ein 96–Pixel PMT in einem der Teleskope sollteeine Abbildung des Schauers liefern, aber erbereitete sehr viele Probleme, so daß wir bis aufein paar Beobachtungsstunden von PSR1706–44meist nur Koinzidenzdaten mit AMANDA-Bnahmen. GASP wurde hierbei auf DieVerbindungsgerade AMANDA–B - GASPausgerichtet und triggerte AMANDA-B wennimmer es ein Ereignis sah.

Die Tage dieses Teleskops hier am Südpol sindaufgrund der vielen Ausfälle und der großenStöranfälligkeit gezählt.

RICE - Radio Ice Cerenkov Experiment

RICE ist im Vergleich zu all den anderenExperimenten sehr billig. In der letztenSommersaison wurde in einigen der neuenAMANDA Löcher Radiosender und -empfängerbis zu einer Tiefe von etwa 300 m installiert.

Die Funktionsweise, wie der Name schon sagt,ist wieder der Cerenkov Effekt. Diesmalallerdings im Radiobereich. Das Prinzip ist dasgleiche wie bei AMANDA, neben demsichtbaren Licht werden auch längereWellenlängen erzeugt. Die Radiowellen liegenim Bereich von 10 -100 cm, einem typischen FMBereich. Sie können also mit normalenEmpfängern empfangen werden.

Bereits ein einziger Radioempfänger kann einVolumen von 1 km3 abdecken.

Natürlich gibt es hier keine Radiostationen, dieStörungen hervorrufen könnten. Die Senderdienen der Kalibrierung und der Bestimmung derEiseigenschaften von RICE.

An der Oberfläche (in MAPO) befindet sichdafür ein Pulsgenerator. Die Signale, verstärktdurch einen Empfänger im Eis und einenVerstärker an der Oberfläche, werden mit einem

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Digitaloszilloskop aufgezeichnet das wiederumvon einem Computer ausgelesen wird.

RICE befindet sich noch in einemVersuchsstadium und soll in den kommendenJahren mit dem AMANDA Detektor weiterausgebaut werden.

http://kuhep4.phsx.ukans.edu/~iceman/

SPASE - South Pole Air Shower Experiment

Der Südpol bietet diesen Experimentenausgezeichnete Beobachtungsbedingungen.Aufgrund der Lage von 3000 m über NN erreichtein wesentlich großer Anteil der kosmischenStrahlung die SPASE Detektoren. Alle Objektebleiben in der gleichen Höhe über dem Horizont,was die Auswertung der Daten wesentlicherleichtert.

SPASE-1 und SPASE-2 beobachten die AirSchauer, die durch hochenergetische Partikel inder Atmosphäre ausgelöst werden und alsTeilchenlawinen auf der Erdoberflächeauftreffen.

SPASE-1 liegt direkt neben GASP und bestehtaus 24 Detektoren. Diese bestehen aus einem1 m2 großen Plastikszintillator, der über einem7,5 cm PMT angebracht ist. Szintillatoren sindMaterialien, deren Atome durch schnell bewegte,geladene Teilchen angeregt werden und beiRückgang in den Grundzustand Licht aussenden.Dieses Licht wird mit einem PMT gemessen.Hier sind keine Aussagen über die Teilchenmöglich, da jedes geladene Teilchen, welchesden Szintillator durchfliegt, Photonen erzeugt.

SPASE-1 ist ein Vorläufer von SPASE-2.

Abb. 2: Das SPASE-2 Array mit dem in derMitte liegenden Labor. Um das Versinken im

Schnee und Schneeverwehungen zu vermeiden,werden alle neuen Gebäude auf Stelzen errichtet.

SPASE-2 besteht aus 122 Detektoren die in 304er und 5er Gruppen jeweils 30 m entferntvoneinander aufgeteilt sind. Das gesamte Arrayhat ein Fläche von 16000 m2. DerPlastikszintillator jedes Detektors hat eine Flächevon 0,2 m2. Ein Prisma leitet das Licht zu einem5 cm PMTs, durch dieses Prinzip wird einewesentlich flachere Bauart im Vergleich mit denSPASE-1 Detektoren erreicht.

Abb. 3: Aufbau einer SPASE-2 Detektorgruppe

SPASE dient hauptsächlich dazu dieZusammensetzung der Teilchenschauer um das"knee" zu untersuchen.

Abb. 4: Das "all-particle" Spektrum (Quadrateund Kreise) der kosmischen Strahlung inabsoluter Energie.

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SPASE-2 beobachtet genau in dem Bereich des"knees" (Knie). Die Hochwertachse ist der Fluxmal e2,75 [m-2 sr-1 s-1 GeV]. (Sorry für diemindere Qualität der Scans [Anm.d.Red.: DieRedaktion liebt TIFFs und GIFs für SW–Zeichnungen, bitte nur das!])

Abb. 5: Graphen eines einzelnen Showers

Der erste Graph in Abb. 5 zeigt das SPASE-2Array schematisch von oben gesehen, das Kreuzmarkiert den Kern des Schauers, die kurzedurchgezogene Linie die Richtung und diegestrichelte Linie die Front.

Der zweite Graph gibt die Teilchendichten proStation an, je größer die Kreise, desto mehr

Teilchen. Der dritte das Timing (Ankunftszeitender Teilchen an den Detektoren). Graph Nummervier zeigt die "lateral distribution", welche dieDichteverteilung der Teilchen im Schauer angibt.

Ein sehr wichtiger Punkt für AMANDA ist auchder Koinzidenzbetrieb mit SPASE undVULCAN, um wichtige Aufschlüsse für dasverhalten des AMANDA Detektors zubekommen und den Myonanteil in den Schauernzu bestimmen. Aufgrund der geringen freienWeglänge der Photonen in der Tiefe desAMANDA-A Arrays und der darausresultierenden zufälligen Streuung der Photonenist ein Rekonstruktion von Myonspuren fastunmöglich. Aber aufgrund dieser Streuung sindnach unten gehende Myonen in den nach unten"sehenden" PMTs sichtbar und das Gesamtsignaldes Arrays ist proportional zu der Gesamtanzahlder Myonen, die AMANDA-A durchquert haben.

Die Koinzidenzdaten mit AMANDA-B gebengroßen Aufschluß für die Bestimmung derMyonbahnen, da in diesem Fall die ungefähreBahn bereits bekannt ist. Diese Daten sindäußerst wichtig für das richtige Verständnis desDetektors und für eine möglichst optimal MonteCarlo Simulation.

Abb. 6: Vereinfachte Darstellung der SPASE-2 -VULCAN - AMANDA Koinzidenzanordnung.

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Im kommenden Sommer (97/98) soll SPASE mit30 neuen Detektoren versehen werden.Ursprünglich sollte jede Station aus fünfDetektoren bestehen, da die meisten Stationenallerdings bereits unter dem Schnee liegen undder Aufwand zu groß wäre sie auszugraben,werden neue Stationen innerhalb des Arraysangelegt.

http://www.bartol.udel.edu/~spiczak/spase.html

VULCAN - Very UnLikely Cernkov ArrayName

VULCAN ist wiederum ein Luft CernkovExperiment. Ausgelegt für die Untersuchung vonLuftschauern hervorgerufen durch kosmischeStrahlung in dem Energiebereich von 0.2 - 30PeV. Die Hauptaufgabe ist es, dieMassenzusammensetzung der kosmischenStrahlung in diesem Bereich in Koinzidenz mitSPASE-2 und AMANDA-A zu messen. DerÖffnungswinkel ist 0,1 sr und die Detektorensind parallel zur Verbindungsgeraden derMittelpunkte von SPASE-2 und AMANDA-Aausgerichtet (siehe Abb. 6). UV/Blau–Filterverringern, wie bei GASP, das Hintergrund-rauschen, hauptsächlich hervorgerufen vonAurorae.

Abb. 7: Einer der VULCAN Detektoren

VULCAN ist diesen Winter das erste mal mitneun Detektoren gelaufen und die Daten sehensehr vielversprechend aus. Um einen optimalenBetrieb zu gewährleisten, mußten die Detektorentäglich auf Schneeansammlungen kontrolliertwerden.

GASP und VULCAN können nur während derPolarnacht betrieben werden, das sind etwa vierMonate im Jahr, wenn es dunkel genug ist.Während der Mondperioden laufen dieseExperimente mit verringertem "gain", d.h. dieHochspannung an den PMTs wird verringert.

SPASE und AMANDA können das ganze Jahrhindurch betrieben werden. Allerdings wirdAMANDA während des Bohrens von neuenLöcher abgeschaltet, da die Bohrelektronik zuviel "noise" verursacht.

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Besuch der Röntgentestanlage Pantervon Roland Egger II

Am Samstag 19.7.’97 trafen sich eine GruppeAstronomiefans trotz schlechten Wetters vor demMBG. Neben dem normalen harten Kern derAVWM (Daniel, Bruno, Manfred mit Tochter,Andi, ...) waren diesmal auch einige Besucheraus Buchloe dabei. Gemeinsam fuhren wir alskleine PKW- Karawane Richtung Neuried zurFirma Pantolsky (daher der Name Panter), wouns Roland I samt Familie empfing. Roland Ierklärte uns, daß die Firma Pantolsky früher nurim Anlagenbau tätig war und durch Zufall denAuftrag zum Bau einer Röntgentestanlage für dieGarchinger Astrophysiker bekam.

Die meisten Leute, denen man erzählt, daß manbei einem Vortrag über Röntgenastronomie war,glauben zuerst, daß man da wohl wasverwechsle. Röntgenstrahlung braucht man dochin der Medizin oder vielleicht noch zum Testenvon Schweißnähten. Was hat das denn mitAstronomie zu tun?

Grundsätzlich entstehen Röntgenstrahlen, wenngeladene Elementarteilchen sehr starkbeschleunigt werden. Elektronen zum Beispiel,die beim Auftreffen auf ein Hindernis sehrschnell abgebremst werden (Fernsehröhre).. DieAbbremsung oder Beschleunigung kann natürlichauch in elektrischen bzw. magnetischen Feldernentstehen.

Obwohl die meisten Sterne eine Oberflächen-temperatur von nur einigen tausend Kelvinbesitzen, werden in der Korona einige MillionenKelvin erreicht. Nach dem WienschenVerschiebungsgesetz ist die Wellenlängeλmax

(Wellenlänge der intensivsten Emission):λmax = w / T mit w = 2,9 · 10-3 m K (d.h. je höherdie absolute Temperatur wird, desto kleiner wirdλmax).Daraus sieht man, daß in der Korona einsehr hoher Anteil der emittierten Strahlung imkurzwelligen „Röntgenbereich" liegt.

Roland I erklärte uns, daß es dank derRöntgenastronomie nun möglich ist, viele bisdahin unsichtbare Ansammlungen von Materiesichtbar zu machen. So hat man bei Glaxien-haufen im Schwerpunkt auch heißes Gasaufstöbern können. Außerdem lassen sichSupernovaüberreste mit ihren viele MillionenGrad heißen Gasen gut beobachten unduntersuchen.

Nun zum Bau und zur Funktionsweise derRöntgentestanlage.

Wir besichtigten zuerst den „Röntgenstern" alsodas kleine Häuschen mit den Röntgenquellen.Dieses befand sich am Ende einer 130 m langenRöhre, die als Verbindungsstück zwischenFernrohr und „Stern" diente. Auf dem Weg zuden Röntgenquellen bemerkten wir einigePumpstationen entlang der Verbindungsröhre.Roland wies darauf hin, daß die Röhrenmöglichst luftleer (p = 10-4 Pa oder 10-6mbar)sein sollten, da sonst die Röntgenstrahlen vonden Gasatomen absorbiert werden.

Das kleine Häuschen beinhaltete dreiaustauschbare Röntgenquellen, wobei dieWellenlängen oder Energie der Strahlung freiwählbar ist. Die hier erzeugte Röntgenstrahlungbesteht aus einer Überlagerung des kontinuier-lichen Bremsspektrums mit dem Linienspektrumdes Anodenmaterials. Um z.B. Röntgenstrahlungeiner bestimmten Wellenlänge zu erhalten, kannman mit geeigneten Filtern den Anteil derkontinuierlichen Bremsstrahlung abschneiden,während z.B. vom Linienspektrum die kα- Liniedurchgelassen wird.

Anschließend durften wir das Gebäude mit demRöntgenfernrohr und der Steuerzentralebesichtigen. Das Gebäude ist in verschiedenReinheitszonen eingeteilt, das heißt, es sindüberall Sensoren angebracht, die Anzahl derStaubpartikel messen. So war es uns leider nichtmöglich das Fernrohr selbst sehen zu können.Dies war jedoch nicht weiter tragisch, da unsRoland im Besprechungsraum viele Bilder zeigteund den Aufbau und die Funktionsweise desFernrohrs anschaulich erklärte.

Die Gestaltung der Röntgenoptik ist keineeinfache Angelegenheit, und ich werde jetztversuchen sie so gut wie möglich zu beschreiben.Nachdem die Brechzahl für Röntgenstrahlen beiallen Stoffen ungefähr eins ist, lassen sich keineLinsen für Röntgenlicht einsetzen. Auch bei denSpiegeln treten Probleme auf, da die Strahlen inden Spiegel eindringen, statt reflektiert zuwerden. Allerdings findet unter sehr kleinenEinfallswinkel (< 1 °) eine Art Totalreflexion ansehr glatten Metalloberflächen statt (Ober-

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flächenrauheit 3*10-10m also im Bereich derAtomdurchmesser). Es wird nur der Teil derParabel verwendet werden, der fast parallel zuden einfallenden Strahlen ist. Der Teil mit demScheitel der Parabel, der beim normalenSpiegelteleskop eingesetzt wird, fehlt. ZurKorrektur befindet sich hinter dem Paraboloidenein Hyperboloid (auch ohne Scheitel).

Das XMM (X–Ray MultiMirror Mission[Anm.d.Red.: Also irgendwas ist da mit den Msschiefgelaufen]) wird unter der Projektleitungder ESA gebaut und Roland I ist für dieKalibration der Spiegelschalen zuständig(Anm.d.Red.: und deswegen so im Streß, daß erkeinen Ganymed–Artikel schreiben kann).

Die wirksame Fläche pro Spiegel ist also ein sehrschmaler Kreisring. Um diese Fläche zuvergrößern werden beim XMM 58 Spiegel-schalen konzentrisch ineinander geschachtelt,wobei die größte Spiegelschale einenDurchmesser von etwa 0,7 m hat. Die Schalenbestehen aus einer ca. einen mm starkenNickelschicht, die eine noch viel dünnereGoldoberfläche besitzen.

Im Brennpunkt befindet sich ein CCD–Chip, mitdem das Bild elektronisch aufgenommen wird

und anschließend sichtbar gemacht werden kann.Mit diesem Teleskop erreicht man eineAuflösung von 15“. Dies ist zwar geringer als dieAuflösung von Rosat (4“), dafür wird XMM einegrößere Bandbreite der zu untersuchendenRöntgenstrahlung besitzen und uns vielleichtnoch einige interessante Entdeckungenbescheren.

Den Ausflug wollte man, wie für die AVWMüblich, mit einem guten Essen beschließen. Beider Ankunft stellte sich leider heraus, daß dereinzige Tisch der groß genug für alle war leiderreserviert ist. Also verteilten sich die Leute aufzwei Tische. Dann kam Roland I und verkündete,daß der große Tisch für die AVWM reserviertwäre, worauf alle zum großen Tisch umzogen.Da saßen nun alle, wie die Ölsardinen und da fürdas Essen leider kein Platz mehr gewesen wäreerhoben sich alle ein letztes Mal um an die altenTische zurückzukehren (Anm.d.Red.: Also wenndie Bedienung jetzt noch keinen Nervenzusam-menbruch hatte...). Und so kam die GVWM(Gastronomische...) beim gemütlichenSchwatzen doch noch zu einer leckeren (wennauch etwas teueren) Völlerei.

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Die Radlrallye 1997 - Aus der Sicht der Veranstalter.von Michael Schmidhuber

Das schwere Los des Veranstaltens der AVWM-Radlrallye fiel im letzten Jahr durch dasMißgeschick des Gewinnens auf Moni und mich.

Wir hatten uns mehrere Ziele gesteckt. Zumeinen sollte es zur Abwechslung mal wieder inMünchen stattfinden. Die letzte Rallye inMünchen war vor unser beider Zeit. Zumanderen sollte verhindert werden, daß am Endeder Rallye durch Heimradeln oder ähnliches dasgemeinsame Grillen zu kurz kommt.

Nach einigen Vorbesprechungen fand die ersteTestfahrt an Christi Himmelfahrt statt. Es wardabei ausgesprochen kalt und regnerisch. Wirbrachen die Fahrt deshalb am Nachmittag ab.Anfang Juni wurde der Rest bei besserem Wetterabgeradelt. Als Termin hatten wir uns den21. Juni ausgesucht mit Ersatztermin eine Wochespäter. Es stellte sich jedoch bald heraus, daß amersten Termin kaum jemand Zeit hatte und soverschoben wir alles kurzfristig auf den 28. Juni.

An diesem Tag war das Wetter dann auch - vonStartschwierigkeiten abgesehen - trocken undwarm.

Wir dachten anfänglich, alles perfekt geplant zuhaben, was sich jedoch als Irrtum herausstellte.Wer kann denn auch ahnen, daß derUferbewuchs eines Kanals statt dreißigZentimeter nunmehr zwei Meter hoch war? Oderdaß sich die schön übersichtliche freie Fläche imOlympiapark durch das dort stattfindendeTollwood in eine Schlammwüste mit Tausendenvon Leuten verwandelt hatte. Das wäre allesnoch nicht so schlimm gewesen.

Der Gipfel war jedoch, als wir auf demSchwabinger Schuttberg saßen und unswunderten, warum keiner dort eintrifft. Durchheimliches Beobachten fanden wir heraus, daßalle Teams an einer bestimmten Aufgabescheiterten, nämlich die auf einer Fußgänger-ampel angebrachten Nummern zu finden. Beigenauer Betrachtung mußten wir feststellen, daßeifrige Straßenbauer eine komplett neueAmpelanlage installiert hatten, die über ganzandere Nummern verfügte!

Leider gerieten einige Teams, die ungehemmtweiter Richtung Stadtmitte radelten, dadurch insHintertreffen. Im Endeffekt fanden jedoch alleihr Ziel und es bekam auch jeder etwas zu essen.Da es schon spät geworden war verzichteten wirauf weitere Frage- und Geschicklichkeitsspiele.

Bei der Auswertung mußten wir feststellen, daßetliche Teams viel Phantasie bei derBeantwortung an den Tag gelegt hatten, speziellwenn sie keine Ahnung von der wahren Lösunghatten. Einige Antworten ließen wir trotzdemgelten. Dadurch gestaltete sich die Bewertungum so schwieriger. Anfänglich stand dasSiegerteam eindeutig fest. Als jedoch immergenauer nachgerechnet wurde, schrumpfte derAbstand wieder. Wir beendeten die Debatte dannrechtzeitig mit der Verleihung des Pokals.

Da wir nun um den Aufwand wissen, werden wiruns im nächsten Jahr wohl eher um den zweitenPlatz bemühen. Aber lustig war es schon!

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Die Radlrallye 1997von Daniel Meyer und Thomas Westphal

Am Samstag, den 28. Juni fand dieses Jahr dietraditionelle AVWM–Radlrallye statt. Sie wurdezum ersten Mal von Monika Jocham undMichael Schmidhuber (für Nicht–Insider: Moniund Schmidi), den Vorjahressiegern organisiert.

Der eigentliche Termin war eine Woche vorher,jedoch hatte da kaum jemand Zeit gehabt. DieVerschiebung lohnte sich aber auch insofern, dawir einen der wenigen Tage dieses Sommerserwischt hatten, der für sportliche Betätigungweder zu naß noch zu heiß war. In der Früh hattees noch nach Regen ausgesehen, so daß bei denOrganisatoren die Leitungen heiß liefen. Diefleißigen Anrufer bekamen grünes Licht, da derWetterbericht positiv war, der Start wurde aberum eine Stunde verschoben.

Hans–Peter und Leo, die beide aus Taufkirchenkamen, mußten am Treffpunkt Westkreuz aufden Rest der Meute warten, da sie von derStartverschiebung nichts mitgekriegt hatten.Auch der Rest der Anwesenden war eine Stundezu früh aufgestanden und versorgte sich zum Teilin einer nahegelegenen Bäckerei erst einmal mitFrühstück. Als die etwa sieben Teams (darunterzwei Dreierteams) gegen zehn Uhr allmählicheintrafen, erfuhren sie, daß der Start eine S–Bahn–Station weiter am Bahnhof Pasing war.Dort in der Nähe mußte zuerst ein Haseidentifiziert und ein Samurai gefunden werden.

Von hier aus ging es Richtung NymphenburgerKanal, dessen Fließgeschwindigkeit zu ermittelnwar. Wie es sich für Mitglieder eineswissenschaftlichen Vereins gehört, wurde diesmit größtmöglicher Genauigkeit getan. Erst beider abendlichen Auswertung mußten wirerfahren, daß die mühsam im Kopf berechnetenNachkommastellen nichts wert waren, da eineToleranz von etwa 100 Prozent erlaubt war.Auch wegen des mühsam an den Veranstalternvorbeigeschmuggelten Meterstab hatten einigevöllig unnötig Angst gehabt.

Bis hierher war das Feld noch ziemlich engbeisammen, was zu vorsichtigem nur–nicht–zu–genau–hinschauen führte, damit man den anderenauch ja nichts verrät. Zum Glück zog sich dasFeld aber bald weit auseinander.

Die Bedeutung einer Zeichnung an einer Häuser-wand konnte leider nicht genau bestimmtwerden, da die Anwohner auch auf wiederholtesKlingeln nicht öffneten, also waren wir aufunsere Phantasie angewiesen. Die Deutungenreichten von „Sonnenaufgang“ bis zu einerkomplexen Interpretation ganz im Stil frühererDeutschschulaufgaben:

Der aufrecht auf den gezackten Strahlen derfragend ins Leben schauenden Sonne stehendeHahn, symbolisiert den frühen Morgen, also dieMüdigkeit des Seins. Die stilisierte Eule und derzugleich auf und abnehmende Mond ist eineMetapher für den wachen, weisen Geist in derNacht also den ausharrenden Astronomen. Derfriedliche Geist, dargestellt durch dieabstürzenden Tauben, zielt auf den Astronomen.Die möbiusartig in sich verschlungene Linieerzeugt eine dramatische Spannung undVernetztheit zwischen den drei Grundaussagen.Der Hahn thront auf dem Bauern, Schach, dasSymbol für Nachdenken und Weisheit, dieMüdigkeit besiegt also den wachesten Geist. DieAbhängigkeit des im Unendlichen schwebendenGeistes des Astronomen, wobei das Band trotzseiner Beschränktheit im zweidimensionaleninfinit, dafür steht, von so profanen Dingen wieWetter, Gestirnsstellung und Tageszeit wird indieser bedeutungsbehafteten Symbolik deutlich.Der auf dem Bauern thronende Hahn, hier ist derBauer ganz klar ein Symbol für Mist, erinnertsofort an die tiefgründige Volksweisheit: „Wennder Hahn kräht auf dem Mist ändert sich dasWetter oder es bleibt wie es ist.“ Sonne undMond, die beiden natürlichen Feinde des hoch-lichtempfindlichen Astronomenauges, machendie Zwiespältigkeit des Astronomen deutlich.Einerseits liebt er die Natur (Sterne) andererseitshaßt er sie (Sonne, Mond, Wolken [dargestelltdurch die Linie]). Außerdem zeigen die nachMücken tauchenden Schwalben die Unbill derwilden Natur, die ein Astronom ertragen muß.Die Alles, vereinigt durch die Linie auf einerHauswand, läßt dem mit Tränen ergriffenenBetrachter nur einen Schluß übrig: Hier lebt einAstronom oder ein völlig Geisteskranker!

Weitergeleitet wurden wir von einemspiegelverkehrten Schmidi und einer in den

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Seilen hängenden gezwungen lächelnden Moni.In einer Unterführung galt es ein Grafitti zuentziffern und am Menzinger Tor die Architektureines Brotzeitrondells zu bewundern. Die Fahrtentlang der Schloßmauer führte uns vorbei aneiner Sonnenuhr und dem Landesamt für Maßund Gewichte. Schließlich landeten wir beimSchloß Nymphenburg, wo mehrere Fragen zubeantworten waren. Es galt das Museum„Mensch und Natur“ zu erkunden, dasGeheimnis der Schloßfontäne zu ergründen undein Wenig über die ganzen Gebäude zu erfragen.Hier hatten eindeutig diejenigen Teams einengroßen Vorteil, die vor der Mittagspause desSchloßführungspersonals ankamen. Nun folgteeine relativ weite Fahrt ohne Streckenfragen, dieerst am Olympiapark endete.

Dort mußten wir die Ost–West–Friedenskirchesuchen, was deshalb schwierig war, da sieinnerhalb des gerade stattfindenden Tollwood–Festivals hinter zahlreichen Buden vesteckt war.Moni und Schmidi haben zwar behauptet, daßdas keine Absicht war, aber nach einer halbenStunde suchen glaubt man nicht mehr so viel. Zudieser kleinen russischen Basilika gehört auchnoch ein Museum und ein kleines Wohnhaus, indem das Väterchen Timofei (eine hundert-dreijährige Mischung aus einem russischenMönch und einem Einsiedler) wohnt.

Auf der östlichen Seite, vorbei an noch einerMassenveranstaltung des Bayrischen Rundfunks,verließen wir den Park schließlich wieder, undsollten bei einer Ampel mit einer bestimmtenNummer die Straße überqueren. Leider warjedoch inzwischen die Ampelanlage erneuertworden, so daß wir hoffnungslos in die Irregefahren wären, hätte uns Schmidi nicht mit derVespa seiner Schwester abgefangen.

Im Luitpoldpark galt es dann den Schuttberg zuerklimmen, wo Moni schon auf uns lauerte. Siegab uns die zusätzliche Aufgabe, auf derrestlichen Strecke eine Riesenbreze zu besorgen,die später bewertet und aufgefuttert werden sollte(in dieser Reihenfolge!). Das gemeine bei derAufgabe auf dem Schuttberg war, daß man dieAnzahl der Stützen des Olympiadaches zählensollte, die man vom Kreuz aus sieht, und nichtdaneben! Eine Ausnahme war hierbei Bruno, deraus luftiger Höhe natürlich mehr sah. Wiederunten angekommen galt es ein paar Linden zuzählen.

Bis wir im Chinesischen Garten am EnglischenTurm (oder umgekehrt) schließlich eine Brezeergattern konnten, hatten wir noch halbSchwabing zu durchqueren. Dabei kamen wir anErich Käster und Mr Finn vorbei undinformierten uns über einige Spezialitäten.

Nach einer ausgiebigen Stärkung im Biergarten(nicht der größte, obwohl der Konsum dort dochverblüffend ist) gab es einigen Fragen zumEnglischen Garten.

Die einzige astronomische Aufgabe war amFriedensengel zu lösen, wo man auf denMosaiken sämtliche auch als Sternbildvorkommende Kreaturen finden mußte. Fastwären wir noch nach Wolfratshausen geschicktworden, aber es ging dann zum Glück doch mehrin Richtung Deutsches Museum und Volksbad.Zum Abschluß stand die traditionelle "Friedhofs-aufgabe" auf dem Programm, die uns zumSüdfriedhof führte und in der Suche nachProminentengräber bestand. Eine lobendeErwähnung verdienen auch die gut über dieStrecke verteilten, gut versteckten Zusatz-aufgaben (wenn auch hier wieder Leute, die ausluftiger Höhe suchten leichte Vorteile hatten, wieim Friedhof beim Spielplatzdampfer

Nachdem wir bei Schmidis Wohnung dieFragebögen abgegeben hatten, ging es weiter dieIsar rauf zum Flaucher, um zu Grillen und dieSieger zu ehren. Dort kamen noch NeumitgliedOtto und die frisch Verlobte von Matthias dazu.Halbverhungert mußten wir noch über eineStunde warten, bis Schmidi und Moni, dieinzwischen die Ergebnisse ausgewertet hatten,endlich mit unserem Grillfleisch kamen.

Gewonnen hat das Siegerteam von 1995, Andreaund Leo, erweitert um Monis Freund Heiko(hoffentlich nimmt Heiko es mittlerweile ernst,daß er die nächste Rallye ausrichten muß). Nachder Siegerehrung stellte sich beim Nachrechnenheraus, daß eigentlich das andere Dreierteam mitJulia, Manfred und Thomas gewonnen hätte.Diese drei pochten jedoch aus verständlichenGründen nicht auf eine Revision, da die Sieger jadie nächste Rallye ausrichten müssen.

Bei Moni und Schmidi können wir uns imNamen aller Teilnehmer für eine gelungeneRallye mit lösbaren Fragen und einer schönen,wenn auch etwas langen Strecke quer durch dieganze Stadt bedanken.

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Bericht von der Jahreshauptversammlung 1997von Thomas Westphal

Dieses Jahr wäre es fast nichts geworden mitunserer Jahreshauptversammlung. Es wareneinfach nicht genügend Mitglieder anwesend.

Da wir ja noch nicht vollzählig waren entschlos-sen wir uns einfach mal mit dem Essenanzufangen, das war natürlich nicht das Arbeits-essen, das sollte ja erst später folgen, es warmehr so ein Art Imbiß. (Merke: Hunger machterfinderisch!)

Neben den Anwesenden Mitgliedern, RolandEgger I, Roland Egger II, Daniel Mayer, BrunoWagner, Hans–Peter Plott, Werner Bloid, FranzHauswirth, Michael Schmidhuber, IrmgardSchmidt, Andrea Friebel und Thomas Westphal,war noch Hans–Georg Schmidt, ein Gast von derVolkssternwarte zu begrüßen.

Als sich auch nach längerem Herumtelefonierenniemand bereitfand noch schnell vorbeizu-kommen (es ist erstaunlich von was fürunwichtigen Sachen sich die Leute beeinflussenlassen, der eine entschuldigt sich damit amSüdpol zu sein, ein anderer hat ein gaaanzdringendes Telefonat zu erledigen, oder es stehtein Familienausflug an, oder es muß gelerntwerden, usw.) haben wir kurzerhand Hans–Georgim Schnellverfahren zum Vereinsmitgliedgemacht (alle Berichte von Daumenschraubenund ähnlichem sind Verleumdung).

Somit endlich Beschlußfähig unterbrach Brunokurzzeitig sein Mahl um uns alle zu begrüßenund wir konnten endlich das langersehnte Essenvorziehen.

Den Tätigkeitsbericht des vergangenen Jahreslieferte Brunos Laptop, der mit den sieben Zeilenwahrlich ausgelastet war. So gab es vom letztenJahr zu berichten:

• Die obligatorische Radlrallye, die uns diesmalbis jenseits der Isar (und auch unsererRadlkarten) brachte

• Den Vereinsausflug zur Zugspitze mitFitneßprogramm (Schneeschippen)

• Die Weihnachtsfeier in Brunos nun endlich(fast) fertigem Haus (Anm.d.Red.: Ja Brunowar auch fertig.).

• die Renovierung unseres Vereins und derdaraus resultierenden Einführung der

Pfeifferschen Mittwoche und derWagnerschen Freitage.

• Außerdem die Arbeitsgruppen, mit denen jetztdie Aktivitäten unseres Vereins besserkoordiniert werden.

Den Kassenbericht durfte (mußte) ich über-nehmen, da Manfred leider verhindert war(Familienurlaub). Aber Manfred hatte alles klarund übersichtlich aufgeschrieben und so konnteich verlesen, daß wir am 8. Mai ’97 2.671,88 DMbesaßen, was ein Plus von 191,02 DM gegenüberdem letzten Kassenbericht bedeutet

Danach wurde der Vorstand einstimmig entlastetund wir schritten mit den Wahlhelfern Rolandund Werner zu den Neuwahlen. Der Neue undAlte Vorstand ist:

1. VorsitzenderBruno Wagner (10) vor Thomas (2)

2. VorsitzendeAndrea Friebel (9) vor Thomas (2) mit einerEnthaltung

SchriftführerThomas Westphal (11) vor Egal (1)

KassenwartManfred Pfeiffer (11) mit einer Enthaltung

Bei der Wahl des Ziels unseres diesjährigenVereinsausfluges waren wir etwas unentschlos-sen, deshalb haben wir dieses Jahr drei.

1. Den Perseïdenausflug zu Läffy nachGöttingen im August (siehe Artikel).

2. Den inoffiziellen Vereinsausflug zurRöntgentestanlage, organisiert von Roland I(auch hier: siehe Artikel)

3. Den offiziellen Vereinsausflug nach Buchloeam 25.10.1997 (Artikel bitte möglichst baldan mich!).

Unberücksichtigt blieb der Vorschlag zu Besucheiner Glockengießerei, vielleicht nächstes Jahr.

Nach einer Diskussion über die Beobachtungs-möglichkeiten des Vereins gab es abschließendnoch ein paar Dias von Irmy, bevor wir endgültigzum inoffiziellen Teil übergingen.

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Bilder und ein abschließender Bericht zu Hale–Boppvon ziemlich vielen Leuten

Bei diesem Artikel wollen wiruns auf ein paar abschließendeNachträge und vor allemBilder beschränken. Es sindhier Bilder von Bruno undGeorg, es sind die besten dieich gesehen habe (aus unseremVerein). Wer bessere Bilderhat soll mir doch die Bilderzukommen lassen (als Abzugoder Graphikdatei), Ichveröffentliche sie dann miteiner Richtigstellung. Leiderlagen Brunos Bilder nur alsDia vor und die Qualität derScans läßt arg zu wünschenübrig.

Thomas

Wir haben uns ja alle gefragt, was Robert unswohl von Hale–Bopp erzählen wird, wenn er aufder Nordhalbkugel nicht mehr zu sehen ist.Leider gab es da eine kleine Enttäuschung.

Robert hat berichtet, daß Hale–Bopp für ihnziemlich unspektakulär war. Er war nur da zusehen. wo die Sonne knapp unterhalb desHorizonts war. Die Dämmerung ist dort etwasanders als bei uns... Ohne Feldstecher hat er denSchweif gar nicht erkennen können. Das ist ja ansich nicht so schlimm, wenn man nicht amSüdpol ist. Dort friert einem, wenn man nichtaufpaßt das Fernglas nach einer Minute an den

In diesem Bild von Georg sieht man die Feinstrukturder Koma, wie in der letzten Ganymed beschrieben

Dieses Bild von Georg zeigt die ausbelichtete Koma und die Ansätzeder Schweife

In diesem Bild von Georg ist die Ausdehnung der Schweife zu sehen, leider ist aufdem SW-Bild nicht alles so deutlich wie in Farbe, dafür sieht man zwei Satelliten

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Augenbrauen fest. Astronomie für Extreme halt.

Naja, Robert, dafür siehst Du um so mehrAurorae (Anm.d.Red.: Wir freuen uns schon aufden Artikel).

Noch was zu den Bildern: Es sind Scans vonAbzügen oder Dias, die dann noch einmalausgedruckt wurden. Noch dazu in SW. DieFarbbilder sehen natürlich besser aus.

Thomas hat während Hale–Bopp aktuell wareinen Vortrag über Kometen gehalten. Komplettmit Erklärung der Physik und der Aussage, daßjeder Komet genau zwei Schweife hat. Einer derZuhörer hat dann scheinheilig gefragt, ob esnicht doch manchmal einen dritten gibt. Er hatdas dann auch nach besten wissen und Gewissen

verneint und irgend etwas vom Gegenschweiferzählt. Was er nicht wußte, war, daßtatsächlich ein dritte Schweif entdeckt wurdeund ihm kurz nach Ende seiner Erklärung derArtikel dazu in der Süddeutschen unter dieNase gerieben wurde.

Don Pollaco hat diesen Schweif mit einerCCD-Kamera am Observatorio del Roque dellos Muchachos auf La Palma, Spanien, am 16.April 1997 entdeckt. Er hat Aufnahmen miteinem Filter gemacht, der nur gelbesNatriumlicht durchläßt (das ist die Farbe diesergelb–orangen Straßenlaternen) um dieVerteilung von Natriumatomen zu bestimmen,

und siehe da, da war der dritte Schweif. Ein paarJahrhunderte Kometenforschung und ein Vortragkommen ins wanken.

Seine Eigenschaften in Steckbriefform: Er hateine Länge von mehr als 50 Mio. km, besteht ausneutralen Natriumatomen, hat in 10 Mio. kmAbstand vom Kern eine Geschwindigkeit von 90km/s, ist sehr gerade und scharf begrenzt undscheint in der Koma zu entstehen.

Warum die neutralen Natriumatome so schnellsind und etwa in Richtung des Ionenschweifeszeigen ist im Moment noch ungeklärt (auf denBild ist der dritte Schweif das schmale Band).

In diesem Bild von Bruno sieht man (hoffentlich auch nachdem Druck) Hale–Bopp hinter Fernrohr und einigen Häusern

Hale–Bopp in seiner ganzen Pracht am Windacher Himmel, leider kam beim Scan dasBlau des Ionenschweifes nicht so heraus.

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Besuch bei Läffy in Göttingenvon Andrea Friebel und Thomas Westphal

Wir haben Koschnys öfters gewarnt, daß sie unsnicht leichtfertig einladen sollten, weil wir dannnämlich auch kommen. Aber entweder haben siees nicht geglaubt, oder aber doch - was unsehrlich gesagt dann fast noch mehr erstaunt - undsie haben uns gefragt, ob wir die Perseïden ’97von Bühle aus beobachten wollten.

Blöde Frage!Natürlich wollten wir!Nicht zuletzt um diebeidem vor ihremUmzug nach Hollandnoch einmal zu sehen.Aber was heißt „dieBeiden“? Wir mußtenuns schließlich verge-wissern, daß Julius,für uns immer nochder Neuankömmling,die anderen drei nochnicht in den Wahnsinngetrieben hat.

Um für Koschnys dasganze nun zu einem Schock auf Raten zumachen, fuhren Thomas und Andi schon amDonnerstag los, zwei Tage bevor der Rest derAVWM Bühle endgültig zu einem bayrischenZwischenlager machte. Eigentlich wollten wirschon am Mittwoch kommen, aber da wärenunsere Gastgeber noch im Urlaub gewesen. DenPlan Mittwoch Nacht zu fahren (halb so teuer)haben wir zum Glück verworfen. In Göttingenhat man nach etwa einer Stunde alles gesehen,was wir dort über zwölf Stunden hätten tunsollen...

Thomas hatte extra die CCD–Kameramitgenommen, um vor allem schon in denNächten bis zum Samstag zahlreicheBeobachtungen machen zu können. Leiderkonnte er beim besten Willen das Netzgerät fürdie CCD nicht mehr mitnehmen (ein großerRucksack auf dem Rücken, ein kleiner vorne,Laptop linke Hand, CCD–Koffer rechte Handund irgendwo waren auch noch zweiSchlafsäcke). So mußte also erst noch einesbesorgt werden, was leider erst am Freitaggeklappt hat.

Dafür konnten wir am Donnerstag ein wenig mitLaffys Refraktor beobachten. Für unsGermeringer war mal wieder das schöne Wetterund der klare Himmel unglaublich, „schwarzesLoch“ trifft die Verhältnisse wohl am besten.

Am Freitag, nachdem Bühle den ganzen Tag aneinem Gewitter vorbeigeschrammt war und

Thomas seine Kopfwehauskuriert hatte konnten dieCCD–Aufnahmen beginnen.

Unser Hauptziel war aber dieSchnuppenbeobachtung, dienatürlich besonders viel Spaßmacht, wenn alle zusammensind. Mehr zu den CCD–Aufnahmen ist imentsprechenden Artikel zulesen.

Wir hatten das schönsteWetter, daß man sich nurwünschen konnte. Jede Nachtwar klar, was ziemlich

schnell auf die Kondition ging. Die Nacht vomSamstag war wie verhext. Alles was Technik warging nicht. Zuerst mußte Thomas feststellen, daßdas Diskettenlaufwerk des Laptops kaputt warund er nicht an die Daten herankam. Alsoversuchte er sein ZIP–Laufwerk anzuschließen,nur um festzustellen, daß die paralleleSchnittstelle auf defekt war. Zum Glück warengenügend Computerfachleute da um die Datenmittels diverser Kabel doch noch zu retten.Anschließend ärgerte er sich zwei Stunden mitdem Computer des Fernrohrs herum (eine falscheingestellte Zeit bringt den besten Computerdurcheinander), bis er schließlich aufgab und einwenig Schnuppen beobachten wollte, nur umfestzustellen, daß er zu müde war um die Augenaufhalten zu können. So störten ihn auch dieBastelarbeiten (sägen, hämmern, leise fluchen)an Laffys Videokamera nicht im geringsten. Werin dieser Nacht nicht mit den Tücken derTechnik zu kämpfen hatte konnte die klare Nachtmit ihren Schnuppen genießen. Manchmal störtTechnik eben nur.

Am Sonntag erzählte uns ein Förster währendeiner kleinen Wanderung durch die Wälder in der

Fast die ganze Meute (mehr oder wenigerausgeschlafen) beim Eisessen.

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Umgebung Bühles vom dortigen Waldsterben ndden Ursachen. Julius und Richard fanden esnatürlich ganz toll, daß so viele Leute da warendie sie getragen haben. Besonders das einige sichzu einem Wettrennen oder zu einem „Engelflug“über fünfzig Meter überreden ließen hat denbeiden Spaß gemacht. Die Wanderung hat dafürgesorgt, daß wir müden Astronomen auch malein wenig Sonne abbekommen.

In der Nacht vom Sonntag hat dann allesgeklappt, die Video-kamera lief, die CCDklapperte. Nur dieSchnuppen fielen nichtso häufig wie wir unsgewünscht haben.Thomas hatte eineetwas komische Art zubeobachten. ZumHimmel hochschauenkonnte er nur wenngerade eine Aufnahmelief und dann störte derSonnenschirm und derblendende Bildschirm,aber mit den richtigenFormeln kann man alleStörungen herausrechnen. Bis zumMorgengrauen haben nur Laffy und Thomasausgehalten um einen Veränderlichenaufzunehmen.

Der Montag war ein wenig verschlafen, alleerholten sich vom Sonntag und/oder sammeltenKraft für die kommende Nacht. Unterbrochenwurde die schläfrige Stimmung durch denVersuch Brunos und Claudias Lenkdrachenauszuprobieren. Leider war zuwenig Wind umden Drachen länger als für ein Photo in der Luftzu halten (Thomas weiß jetzt warum man nichtnur mit Sandalen in einem Stoppelfeld rennt).

Montag Nacht fielen die Schnuppen dann etwasdichter und es waren auch mehr Beobachteranwesend. Laffy hatte ein paar interessierte ausdem Institut eingeladen. Thomas mußte leiderfeststellen, daß sich Stechmücken auch vonrotem Bildschirmlicht angezogen fühlen, sehr zurFreude der anderen, die dadurch wenigerabbekamen Wieder beendete die Beobachtungnur die Morgendämmerung.

Am Dienstag mußten wir dann mit Schmidizurück nach München, da der Rest bei der

Rückfahrt andere Ziele hatte. Wer noch längerblieb hatte das Glück, das Maximum derPerseïden 1997 zu sehen.

Also, ein Danke an:

Gabi, deren leckere Rezepte uns für die langenNächte stärkten und sogar mal den Männern„Bärenkräfte“ für den anschließenden Abwaschverliehen (Anm.v.T.: Ich weise diese Kritik aufs

schärfste zurück!Protest!). Ein bisherungelöstes Problem istdie Tatsache, wie esGabi immer wiederschaffte, in den etwafünf Minuten, die dasBad am Tag nichtbesetzt war, mit Juliuszum Wickeln zuverschwinden.

Laffy, der denÜberblick behielt unduns zur Auswertunganhielt. Ein herzlichesDankeschön und unsergleichzeitiges Beileid

dazu, daß er als Auskunft für Fragen aller Art(„Du Laffy, wo sind meine Schuhe?“)

Richard, der uns zum Glück immer wieder daranerinnerte, daß spielen mindestens so wichtig istwie Schnuppen beobachten (Anm.v.A.: SorryRichard, aber ich hasse Kühe!)

Julius, der oft mit dem Essen warten mußte, bis„dieda“ auch was haben und der uns - genau wieRichard - in der Früh so schön ausschlafen ließ.(Anm.v.T.: Ich bin morgens nie ausgeschlafen!)Leider war Julius nicht zu überreden, Schnuppezu sagen.

Es war also richtig nett und dazu noch produktiv,was beides zusammen ja Nicht sooft vorkommt.Wenn wir uns recht erinnern haben wir vonKoschnys schon ein beiläufiges: „das nächsteMal dann in Holland“ vernommen.

Jaja, wer die AVWM unvorsichtiger Weiseeinlädt...

Tot ziens eu Noordwijk!

Der Beobachtungsplatz: Der Sonnenschirm dientenachts als Tauschutz für die Elektronik

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Perseïden 1997 - Die nackten Fakten…von Detlef Koschny

Nachdem - wie wohl überall in Europa - dasWetter auch in Bühle durchgehend schön war -wurde unsere Beobachtungszeit nur durch somondäne Dinge wie

(a) Imaging ausgewählter Deep-Sky Objekte miteiner ST6-CCD-Kamera

(b) Reparieren von Videokameras mitRestlichtverstärker

(c) Müdigkeit

beeinträchtigt. Daher war die Erfolgsquote derAVWM Meteorbeobachter sehr hoch. In denNächten vom 9. August bis 14. August konnten10 Beobachter der AVWM insgesamt 66,16Stunden effektive Beobachtungszeit verzeichnen.Nicht mitgerechnet sind dabei dieVideokamerasysteme IMCA (Intensified VideoCamera) sowie VideoMet (Videokamera zurMeteorbeobachtung), die jeweils ca. 6 Video-bänder zu je 4 Stunden produzierten. Dieseharren noch der Auswertung… Die meistenBeobachtungen sind von einer Qualität, daß wirdie Daten auch an die International MeteorOrganisation (IMO) senden.

Die meisten Beobachter zählten nur die Meteore,drei führten auch - zumindest bei niedrigenFallraten - Plots der Bahnspuren durch. Die Plotsdienten bei Zweifelsfällen zur genauerenBestimmung der Stromzuordnung. Irgendwannwerden wir die Bahnspuren auch inHimmelskoordinaten umrechnen und dann einegrafische Darstellung der aufgezeichnetenMeteore produzieren.

Tabelle 1 zeigt die von den AVWM–Beobachtern aufgezeichnete Anzahl derPerseïden und Sporaden über dieBeobachtungszeit. Nicht aufgelistet sind dieBeobachtungen der Kappa–Cygniden, derCapricorniden und der Aquariden. Außerdemlistet sie die in den nachfolgenden Tabellen undGrafiken benutzten Abkürzungen der Namen.

In Abbildung 1 sind aus den beobachtenFallraten pro Intervall die sogenanntenZenithalHourly Rates(ZHR) berechnet. Die ZHR ist dieFallrate, die pro Stunde bei einer Grenzgröße von6.5 mag, einer Höhe des Radianten über demHorizont von 90° und keiner Einschränkung des

Gesichtsfeldes beobachtet worden wäre. Dersogenannte Populationsindex r wurde zu r = 2.6angenommen.

Die Grafik zeigt einige interessante Dinge. So istdie Fallrate sowohl am 12. und 13. August sehrhoch. Laut IMO-Perseidenzirkular wartatsächlich das Maximum später als erwartet, undzwar erst am 13. August ca. 0 Uhr UT. Dies wirddurch unsere Beobachtungen bestätigt.

Außerdem zeigt sich bei der detaillierten Analyseder Daten, daß wir manchmal Schwierigkeitenbei der Bestimmung der Grenzgrößendreieckehatten. Anscheinend wird die Grenzgrößeinsbesondere bei Auszählen des Dreieckes imSchwan um bis zu 0.5 mag unterschätzt! Diesläßt sich durch die Einwirkung der Milchstraßedurchaus erklären: sie erhellt denHimmelshintergrund, so daß trotz guterGrenzgröße nur wenig Sterne erkennbar sind…Dies ist allerdings nur eine Vermutung, wirbitten um Kommentare der Leser, ob diesbestätigt werden kann. Fazit ist natürlich injedem Fall, daß das Auszählen nur einesDreieckes definitiv zu wenig ist. Und mit einerschlecht bestimmten Grenzgröße lassen sich dieBeobachtungen nicht vernünftig kalibrieren.

Ansonsten kann vermerkt werden, daß 1997eines der erfolgreichsten Jahre für dieMeteorbeobachtung der AVWM sein dürfte,obwohl außer den Perseïden bisher nur ca. 6Mannstunden Beobachtungszeit im Januarvorliegen.

Die gesamten Beobachtungsstunden pro Jahrsind in der Ganymed 1/1997 auf Seite 9aufgezeigt. Nur die Jahre 1992 mit 78.9 Stundenund 1993 mit 68.3 Stunden weisen mehrBeobachtungszeit auf als die Perseïden 1997!

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Tabelle 1: Fallraten pro Beobachter

Beobachtername Beobachter effektive Beobachtungs-zeit in Stunden

AnzahlPerseïden

AnzahlSporaden

Andrea Friebel FRIAN 11.17 144 31

Gabi Koschny HADGA 4.00 44 19

Andre Knöfel KNOAN 9.41 172 38

Detlef (Laffy) Koschny KOSDE 14.99 285 71

Manfred Pfeiffer PFEMA 2.05 7 0

Hans–Peter Plott PLOHA 2.00 10 4

Michael (Schmidi) Schmidhuber SCHMD 5.81 90 17

Bruno Wagner WAGBR 9.68 189 28

Georg Wagner WAGGE 3.35 108 17

Thomas Westphal WESTH 3.70 56 17

Summe 66.16 1105 242

ZHR der Perseiden 1997, AVWM

0,0

20,0

40,0

60,0

80,0

100,0

120,0

140,0

160,0

9,5 10 10,5 11 11,5 12 12,5 13 13,5

August

ZH

R

KOSDE

WESTH

PLOHA

HADGA

SCHMD

FRIAN

WAGBR

WAGGE

KNOAN

PFEMA

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CCD in Bühlevon Thomas Westphal

Mit den Bildern, die ich bei Laffy machen konnteliegen auch die ersten Ergebnisse unserer CCD–Gruppe vor. Hier sind einigen der schönstenBildern. Die Mosaike der Galaxien M33 undM31 sind leider zu groß, um sie auf weniger alseiner halben Seite zu drucken.

Das Aufnehmen war das bequemste, was ichbisher mit der CCD erlebt habe. Es war warm,ich brauchte nur eine Decke, ich saß in einemLiegestuhl und mittels des Flip–Spiegels und desComputers war jedes Objekt leicht zu finden undsogar visuell zu beobachten. Nur ein paartechnische Probleme, der Tau auf dem Objektivund jede Menge Schnaken trübten das Erlebnis.

Jetzt aber zu den Bildern:

M 1: 12.8.97 - 2 Uhr 44 - 10*60sec - bearbeitet

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M 51: 10.8.97 - 22Uhr 37 - 16*30sec - bearbeitetHabe ich übrigens schon einmal erwähnt, wiesehr ich Satelliten hasse?

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Die Vermessung eines Veränderlichen gestaltetesich etwas kompliziert, deshalb habe ich auchkeine Ergebnisse. Ich erkläre gerne warum, nurhier ist etwas zuwenig Platz dazu.

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Internationales Teleskoptreffen 1997 auf der Emberger AlmEine Historie von den Reisenden Thomas Westphal und Manfred Pfeiffer

Oh Ihr bedauernswerten Mitgeschöpfe derAVWM die Ihr nicht gehörtet zum Kreise derAuserwählten. Lasset Euch berichten von derSegnung und vom Seeing, vom Siebengestirn undden Nebeln des Universums. Sinket nieder inDemut vor den Okularen und erhebet in Andachtdie Blicke zu den fernen Welten.

So lasset Euch nun berichten von denGeschehnissen abseits Eurer protzend leuchten-den Städte.

Am 26. Tage des neunten Monats im Jahr desHerrn 1997, bei den Germanen ein Tag zu EhrenFreyas, begaben wir uns auf den Wege um unsmit anderen Gleichgesinnten am Orte derVersammlung zur gemeinsamen Observationzusammenzuschließen. Unser Weg führte uns aufder großen Handels- und Reiseroute gen Süden.Bald kamen wir in fremde Lande und hohe Päßewaren zu überwinden. Die Mittagssonne führteuns bis zu einer großen Siedlung im römischenNorikum. Von da an folgten wir einem wildenFluße in einem tiefen Tal gen Westen. Die Sonnehatte bereits Ihren höchsten Stand überschritten,als wir zu einer Ansammlung von Häusernkamen, wo man uns den Weg den Berge hinaufwies. Just an der Stelle wo der Pfad den Waldeverließ standen mehrere Herbergshäuser. Dashinterste und zu oberst gelegene wählten wir zuunserem Schutze. Die freundliche Wirtin reichteuns einen Trank von edlem Brandt und zeigte unsunsere Bettstatt. Dort legten wir unsere wenigenHabseligkeiten nieder. Nachdem wir den Staubder langen Reise aus unseren Kleiderngeschüttelt und uns an der Wasserstelle gelabthatten suchten wir den großen Versamm-lungsplatz auf. Es waren dort bereits vieleFuhrwerke abgestellt. Man sah Wappen aus allenHerren Länder und hörte gar viele Dialekte. Dortstand der Schild mit dem Berner Bären nebendem Berliner, die Stephanskrone neben der Lilie,der Löwe neben dem Adler. Da sprachen dieNordmänner mit den Mannen aus dem Reich derLangobarden, dort die Reisenden aus Aremoricamit den Söhnen Attilas. Das Tagesgestirn hattenur noch ein Viertel seines Weges, als derHerold verkündete, daß in Kürze die Segnungdes neuen Observatoriums stattfinden werde.Danach könne man sich an edlem Gerstensaft

gütlich tun. So versammelte man sich denn amgenannten Orte und der Diener Gottes segnetedie Stätte andächtiger Betrachtung. Nachdemdies geschehen und der Meister der Ansiedlungein paar Worte des Dankes gesprochen hatte,blieb man in geselliger Runde und nahm deneinen oder anderen Becher mit dem berauschen-den Getränk zu sich, nur Thomas zog Wasser vonklarem Quell vor. Als man nun so gar fröhlichbeisammen saß, den Anekdoten lauschte undauch von gar köstlichen Speis(ch)en aß gingplötzlich ein bewunderndes Raunen durch dieSchar. Aller Blicke richteten sich gen Himmel.Ein gar wunderbares Ereignis war dort zu sehen.Zwei Nebensonne des ersten Kreises und eineGegensonne des zweiten Kreises erstrahlten ineinem solchen Glanze wie es seit SalomonsZeiten gar selten zu sehen war. Die edlenGelehrten unter den Anwesenden ließen unsUnwissende, die wir in ehrfürchtiger Bewun-derung erstarrt waren, an ihrer Kenntnis solcherErscheinungen teilhaben. Doch auch dieserGlanz ging vorüber und schon bald kündete derstrahlende Abendstern von der nahendenFinsternis.

Wie erhoben uns also, verließen die Runde undsuchten einen Platz um uns für die nächtlicheObservation zu bereiten. Die Vorkehrungenwaren schnell getroffen und die Gerätschaftenaufgebaut. Von unserer Heimstatt hatten wirunter Mühsal an diesen Ort folgendeApparaturen mitgebracht: Ein Teleskop nachdem Anweisungen des verehrten Sir Newton mit3 Fuß Brennweite und einer Öffnung von 4 undeinem halben Zoll und ein Binokular mit einerÖffnung von 4 Zoll. Mit dem Binokular siehtman einen Recken, welcher noch eine Meile weitweg ist , als wenn er sich schon auf 200 Fußgenähert hätte. So bereit für die kommendeNacht begaben wir uns ins nahgelegene Gasthausund fragten die Magd nach Speis und Trank. Siebrachte uns eine Seite aus Papier auf welcher dieGerichte für das gemeine Volk zu lesen waren.Wir trugen der Magd auf, uns Stücke vomgebratenen Schwein mit Knödeln und sauremKraute zu bringen. Doch an der Speis erkenntman den Koch. Das arme Schwein ward zuvorgesotten und statt vom Kraute gab es nurScheiben von schwarzem Brot. Der Wirt

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verlangte dennoch gar viele Kreuzer dafür. Denso köstlichen Schmarren des Kaisers hat man unsgar nicht angeboten und er soll dort auch garnicht mehr oft zubereitet werden. Später tat manuns Kund, daß dies gar nicht üblich ist für dieseLande. Nachdem wir nun den Hunger gestillthatten begaben wir uns zu unserer Herberge undwarteten dort auf das Ende der Dämmerung.Kaum waren die letzten Spuren des vergangenenTages verwischt begaben wir uns zumVersammlungsplatz. Man konnte dort bereitsviele Gestalten erblicken, gekleidet in dickenFellen um den Unbilden der kalten Nacht zutrotzen. Die edlen Maiden waren kaum von denMannen zu unterscheiden. Doch für Observa-tionen versprach die Nacht nicht sehr günstig zuwerden. Beim Anblick der heraufziehendenNebel verkündeten die Weisen unter uns einschlechtes Seeing. Für diese Nacht sollten Sierecht behalten. Der Himmel war zwar schwarzwie die hintersten Ecken der tiefsten Finsternis,aber die Gestirne funkelten wie Fackeln imSturm. Doch im Vergleich zu dem Firmamentwie es Thomas und mir bekannt ist war estrotzdem eine herrliche Nacht. Die eitleKassiopeia war vor lauter funkelnden Sternenkaum zu erkennen. Pegasus erhob sich auf seinenSchwingen weit empor. Viele ergötzten sich amAnblick von Andromeda, als wenn sie nichtschon genug von Venus gehabt hätten. Aber wiees so ist bei den Astronomen. Unersättlich undvoller Gier. Man weidete sich an der Jagd desSchwans durch den Adler, angespanntbeobachtete man den Schützen. Man zitterte mitdem Hasen, der sich furchtsam unter dem Jägervor dem Hunde versteckte. Und die vielenanderen Hellenen. Keiner blieb vor denunbarmherzigen Blicken verschont. Vielerortshörte man das Klicken der photographischenApparate und immer wieder die verzücktenSchreie wenn Meteoriten ihre leuchtende Spurenzogen. Aber die Observation der Gestirne war janicht der alleinige Grund für diese nächtlicheZusammenkunft. Und so gingen wir von Gruppezu Gruppe, denn es gab derer viele seltsamekleine und große Apparaturen zu bestaunen. Andem einen Ort ragte ein Ungetüm von einer Elleim Durchmesser gen Himmel und an anderemOrt starrten zwei gläserne, eine Spanne messendeAugen, da sah man eine Apparatur nach demehrenwerten Sir Newton, dort eine von MeisterKutter und wieder an anderem Ort ein Gerät nach

Cassegrain. Deren Größe und Art war sovielfältig, daß für die Aufzählung die Seitendieses Pergaments nicht ausreichend wären. Eswar erst die zweite Stunde nach Mitternacht alsdie Geister der Nacht von uns ihren Tributforderten. Mit Säcken verpackten wir unsereGerätschaften um sie vor den Unbilden der Nachtzu schützen und begaben uns zu unserer Bettstattwo wir alsbald in tiefen Schlummer verfielen.Am nächsten Tage, die Sonne stand bereits hocham Himmel, wurden wir von unserer Wirtin miteinem wahrhaft herzhaften Morgenmahlverwöhnt. Schwarzes Brot aus vollem Korn,würzig und frisch, dazu Butter und geräucherterSchinken, Wurst nach mailänder Art, Käse ausdem Emmental und Marmelade, hausgemacht.Dazu einen kräftigen schwarzen Trunk. Vonallem so viel das Herz, und auch der Magen,begehrte. Der Tag begann gut. Nachdem auchThomas die letzten Schatten der Nacht ausseinem Antlitz vertrieben hatte, beschlossen wir,zur eigenen Erbauung die Höhe hinter denHerbergen zu erklimmen. Schnell waren dienötigsten Sachen in unsere Wandersäckeverpackt und festes Schuhwerk angezogen. Nochetwas Fett auf die Haut, um uns vor dergleißenden Sonne zu schützen und schon warenwir auf dem Wege. Zuerst ging es nochgemächlich, aber schon nach einer halben Meileging es steil bergan. Unsere Herberge befand sich1 Meile und 500 Fuß über den gedachtenGestaden des Meeres, unser Ziel lag über 1.500Fuß höher. Trotz aller Mühsal hatten wir dasersehnte Ziel, den Gipfel des Naßfeld Riegels zurMittagsstund erreicht. Erschöpft aber mit frohemGeist ließen wir uns zur Rast nieder. Ein weitererWanderer, ebenfalls Astronom, machte uns aufden mit bloßem Auge sichtbaren Abendsternaufmerksam. So klar und von dunklem Blau warder Tageshimmel. Nachdem wir uns mit denSpeisen und mitgebrachten Quell gestärkt hattenlegte ich mich ein wenig zur Ruh und genoß dieStille. Als ich wieder erwachte hatte sich einedort oben frei lebende Herde von Schafen zu unsgesellt. Welch amüsanter Anblick, dasGipfelkreuz und daneben Thomas und / oder dieSchafe. Zur zweiten Mittagsstund begannen wirmit dem Abstieg, welcher uns bei weitemweniger beschwerlich fiel als der Aufstieg.Unterbrochen von mehreren kurzen Aufenthaltenum die herrliche Bergwelt gebührend zubewundern, gelangten wir am Nachmittag wieder

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bei den Herbergen an. Da die Tageshitze rechtgroß war beschlossen wir, in der Gaststätte einenTrunk zu uns zu nehmen. Welche Freude als wirdort einen Bekannten trafen. Mancher von Euchwird Ihn kennen. Es war Kallup Jürgen, der dortbereits einige Tage der Erbauung zusammen mitWeib und Kinderschar verbrachte. Beifröhlichem Geplauder verstrich der Rest desTages sehr schnell. Er neigte sich bereits seinemEnde zu und wir begaben uns zu unsererBettstatt, um für die kommende Nacht frischgestärkt zu sein, denn mancher Weiser hatteverkündet, daß die Nacht der Nächte kommenwerde. Und so geschah es denn auch. Bereits zurersten Nachtstund war der Wandelstern genanntJupiter, klar und ruhig am Firmament zu sehen.Andromeda zeigte sein schönstes Antlitz. Manwar versucht danach zu greifen so deutlich undschön war es in unserem Binokular zubetrachten. Meister Messier hätte in dieser Nachtseine Freude gehabt. Die Anblicke der von ihmbezeichneten Nebel war wunderbar. DerNummern waren viele zu sehen, als da seien alsAuswahl M1, M8, M13, M15, M27, M31, M33,M35, M36, M37, M38, M42, M43, M51, M57,

M110 um nur die bekannteren der vielen zunennen. Vom Nebel mit Namen Cirrus war nichtnur der obere große Bogen, nein auch der unterein vielen Details zu sehen. Saturn bei einemObservator sogar zweitausend mal so nah, beiunserem Teleskop mit einer Brennweite von 3Fuß erblickten wir durch das Okular mit einemsechstel Zoll den Wandelstern Saturn mitungewohnter Schärfe und Klarheit. Dashellenisch Schauspiel als Zeus (Jupiter) Europaversteckte konnte bis zum letzten Glockenschlagverfolgt werden. Sternschnuppen gab es derer soviele zu sehen wie von unserer Heimstatt imMonat des Augustus.

Aber ich will Euch, ihr Bedauernswerten, nichtlänger mit den Herrlichkeiten dieser Nachtquälen und so schließe ich meinen Bericht. WieIhr wohl daraus ersehet, daß ich dies zuPergament bringen konnte, sind wir Glücklichenwieder wohlbehalten im Kreise unserer Familieneingetroffen mit dem festen Vorsatz, auch imkommenden Jahre die Mühsal auf uns zu nehmenund zu diesem fernen aber vortrefflichenVersammlungs– und Observationsorte zu reisen.

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Vereinsnachrichtenvon der Redaktion

Neugestaltete AVWM–HomepageSeit ein paar Wochen tut sich wieder mal wasauf unseren Internetseiten. Zum einen hat sichdie Adresse geändert. Man findet uns jetzt unter:http://ourworld.compuserve.com/homepages/schmidi/avwm.htmDa Schmidi nun direkten Zugriff hat, könnenauch sehr kurzfristig Änderungen eingebrachtwerden.Man erreicht die Seite in der nächsten Zeit auchnoch über die alte Adresse.Auch inhaltlich hat sich einiges getan.Prinzipiell werden nun Frames und Tablesverwendet. Es wird jedoch darauf geachtet, daßder Inhalt auch für andere Browser ordentlichlesbar bleibt.Von einem Navigatorfenster aus kann man nundie einzelnen Seiten anwählen, während derNavigator immer sichtbar bleibt.Wie bisher gibt es eine Liste mit MitgliederEmail–Adressen. Zusätzlich kann man jetzt auchunseren AEZ–Verteiler bei Georg Wagneremailen. Man findet hier auch die Adressenunserer Veranstaltungsorte.Völlig neu sind die Aktivitätenseite, dieGanymedseite und die Hyperlinkseite.• Auf der Aktivitätenseite werden unsere

Haupttätigkeiten beschrieben. Zur Zeit stehthier das Sternschnuppenbeobachten. Auchdie Ergebnisse des Perseidenbeobachtens inBühle werden bald hier landen.

• Die Ganymedseite wird in Zukunft einigeArtikel der aktuellen Ausgabe enthalten.

• Die Hyperlinkseite wird hauptsächlich vonRudolf Herbst betreut und ist inzwischenganz schön ansehnlich.

Alles in allem lohnt sich ein Besuch auf derHomepage inzwischen hoffentlich auch fürVereinsfremde.Zahlreiche, konstruktive Kritik und Anregungenaus Euren Reihen sind erwünscht. Auch völligneue Ideen lassen sich hier verwirklichen.

Ein– und AustritteDie AVWM wächst! Seit der letzten Ganymedgab es drei Ein–, aber nur einen Austritt! Dieglücklichen sind.Roland Egger II, EichenauNicht verwandt oder verschwägert mit RolandEgger I. Wer sich über das I und II wundertwende sich bitte an unseren Kassier Manfred,der deshalb schon graue Haare bekommen hatund sich sicher geduldig alle Verbesserungs-vorschläge anhören wird (Anm.d.Red.: ZuRisiken...).Otto Büttner–Jacobs, GermeringHans–Georg Schmidt, HaarAusgetreten ist Karlheinz Schmidt, der uns nachüber zehn Jahren damit leider verläßt.

Webpage der TASDie Irischen Hobbyastronomen, die wir überManfred kennen, haben jetzt auch eineHomepage. Die Adresse ist:http://www.iol.ie/ ∼∼∼∼seanmck/tas.htmIst bestimmt interessant zu sehen, wie die Leuteda drüben mit dem Wetter fertig werden. Alsoentweder die haben einen Trick oder verzweifelnnicht so schnell wie wir.

VereinsbeobachtungsgeräteDie AVWM hat von Dr. Bernhard und Dr. KarlPhilberth eine Leihgabe für mehrere Jahrebekommen. Es handelt sich um einen 253 105,naja vielleicht ist Doppelfernrohr angebrachterals Feldstecher. Das Gerät befindet sich beiBruno, der dafür auch ein von ihm selbst-gebautes Stativ hat.Bruno will mit dem Gerät an einem klaren Tagdie Trageseile der Zugspitzbahn von Windachaus gesehen haben, was die Leistungsfähigkeitdes Gerätes eindrucksvoll demonstriert.Außerdem haben wir einen 4,5“ und 6“ Newtonfür Vereinsbeobachtungen oder Ausleihen zurVerfügung. Wer sich dafür interessiert solltesich an Bruno oder Manfred wenden.