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VORWORT · Meine Eltern waren an jenem Freitagabend außer Haus. Ich, ge-rade 15 geworden, war damals der Meinung, dass es Zeit wäre zu den harten Hunden zu gehören, den krassen

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VORWORT

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Meine Eltern waren an jenem Freitagabend außer Haus. Ich, ge-

rade 15 geworden, war damals der Meinung, dass es Zeit wäre zu

den harten Hunden zu gehören, den krassen Stoff zu probieren.

Ich nutzte also die Gunst des Abends, schlich mich auf mein Zim-

mer und sperrte die Tür hinter mir ab, wohlwissend, dass sowieso

niemand zu Hause wäre, um mich zu tadeln.

In meiner Hand: eine Dose „Jack Daniel’s“ Cola.

Ich saß auf der Bettkante, brach die Dosenöffnung nach hinten

und nahm einen großen – einen männlichen Schluck.

Rückblickend würde ich gerne mein Gesicht in jenem Augenblick

sehen. Das Zeug schmeckte schrecklich, saures Gurkenwasser

hätte nicht widerlicher sein können. Whiskey war anscheinend

nichts für mich.

Dieser Abend prägte mich und in den folgenden Jahren fuhr ich

eigentlich auch ganz gut mit meinem selbstauferlegten Whisky-

Verzicht.

Nun ja… zumindest so lange, bis ich als Anfangzwanziger meinen

ersten „Single Malt Scotch“ serviert bekam. Meine anfängliche Ab-

lehnung wurde völlig überrumpelt; überrumpelt von Äpfeln, Va-

nille, Karamell und Pflaumen. Das Bouquet dieses Whiskys passte

überhaupt nicht zu meiner Vorstellung jenes schrecklichen Ge-

tränks. Es war vielmehr harmonisch, aromatisch und in sich per-

fekt.

So sehr mich Whisky wie Scotch, Rye und Bourbon in meinen Tee-

nagerjahren abschreckte, so sehr zog mich dieses Thema plötzlich

in seinen Bann. Ich begann alles aufzusaugen, was ich über

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Whisky in die Finger bekam. Egal, ob das Destillat selbst oder jeg-

liche Hintergrundinformationen darüber. Selbst mein Chemie-

Studium richtete ich, soweit es ging, auf das Getreidedestillat hin

aus. Die Konsequenz aus diesem Interesse war die Gründung von

EYE FOR SPIRITS – ONLINE-MAGAZIN FÜR TRINKGENUSS.

Das Ziel war, nicht nur über Neuigkeiten des Marktes zu schrei-

ben, sondern ebenso kritisch über aktuelle Entwicklungen der

Whisky- und Spirituosenindustrie zu berichten, sowie Testberichte

und informative Hintergrundartikel zu veröffentlichen.

Einige Jahre, zahlreiche Recherchearbeiten, viele Verkostungen

und einige Whisky-Reisen später, ist es nun an der Zeit, mein ge-

sammeltes Whisky-Wissen in kompakter Form zu veröffentlichen.

Das Whisky-Buch von EYE FOR SPIRITS, das Sie gerade in den

Händen halten, soll Ihnen daher einen tiefen Einblick in die Her-

stellung eines der edelsten Destillate geben, zugleich aber auch

eine Sensorik-Hilfe sein. Lernen Sie Ihre wichtigsten Sinne zur Ver-

kostung von Whisky und Whiskey kennen.

Um Sie auch außerhalb dieses Buches regelmäßig mit neuen und

interessanten Themen rund um Whisky und andere High End-Spi-

rituosen zu versorgen, würde ich mich freuen, Sie auf

www.eyeforspirits.com begrüßen zu dürfen.

Und nun wünsche ich Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre dieses

Buches.

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INHALT

Vorwort ................................................................................... 03

VOM GERSTENKORN ZUM

HIGH END-DESTILLAT

Gerste ................................................................................... 12

Andere Getreide-Sorten ...................................................... 17

Mälzen ................................................................................... 21

Torf ................................................................................... 26

Schwarzer Whisky .................................................................... 31

Ionen im Wasser .................................................................... 33

Maische ................................................................................... 37

Fermentation ................................................................................... 40

Hefe: Spezialisiert .................................................................... 51

Destillation ................................................................................... 60

Pot Stills ................................................................................... 64

Warum Kupfer? .................................................................... 74

Column Stills .................................................................................. 77

Fässer: Neu vs. Secondhand ..................................................... 80

Die Qual der Fasswahl ..................................................... 86

Feuer & Fass .................................................................................. 92

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Additive Reifung ................................................................... 95

Subtraktive Reifung ................................................................... 106

Interaktive Reifung ................................................................... 109

Die Akte: Paxarette ................................................................... 111

Lagerung & Lagerhäuser .................................................... 114

Solera-Verfahren ................................................................... 117

Kaltfiltrierung ................................................................... 120

WHISKY-LABELS LESEN UND VERSTEHEN

Scotch Whisky ……………………………………………………... 127

US Whiskey ……………………………………………………… 128

WHISKY-KATEGORIEN

Scotch Whisky ……………………………………………………... 131

US Whiskey ……………………………………………………… 132

Canadian Whisky ……………………………………………………… 133

Irish Whiskey ................................................................... 134

Indian Whisky ................................................................... 135

Die wichtigsten Fakten im Überblick ...................................... 136

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DIE WAHL DES RICHTIGEN GLASES

Nosing-Glas ................................................................................. 145

Tumbler ................................................................................. 148

Glasarten ................................................................................. 150

SENSORIK

Ein Blick ins Auge .................................................................... 157

Irreführung durch Farbe ..................................................... 159

Die Nase: Das Tor der Aromen ....................................... 162

Der Mund: Aroma vs. Geschmack ....................................... 170

DIE ANATOMIE DER VERKOSTUNG

Die Farbe des Whiskys: Erkennen & Zuordnen ......... 175

Die Aromen von Whisky ..................................................... 181

Whisky verkosten .................................................................... 187

Ein paar Tropfen Wasser? … oder doch gleich Eis? ......... 194

Whisky-Fehler erkennen ..................................................... 199

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WHISKY HALTBAR MACHEN

Whisky haltbar machen ..................................................... 206

ANHANG

Stichwortverzeichnis .................................................................... 211

Literaturverzeichnis .................................................................... 214

Abbildungsverzeichnis ..................................................... 216

Über den Autor .................................................................... 219

Impressum ................................................................................... 220

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VOM

GERSTENKORN

ZUM

HIGH END-DESTILLAT

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GERSTE

Auch wenn ein Hauch von Mystik Whisky umhüllt, weil mit ihm

eine enge emotionale Verbindung zu seinem Herkunftsland mit-

schwingt, so ist eine ausschließliche Produktion in seinem Heimat-

land heutzutage nicht mehr möglich. Single Malts, Blends und Co.

haben sich im Laufe der vergangenen 100 Jahre zu solch einem

Massenphänomen etabliert, dass die internationale Nachfrage al-

lein mit heimischem Getreide längst nicht mehr gedeckt werden

kann.

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Selbst dann nicht, wenn man davon ausgeht, dass schottischen

Whisky-Destillerien verschiedene Gerste-Arten und andere Ge-

treidesorten zur Verfügung stehen. Alle mit einem eigenen cha-

rakteristischen Geschmacksprofil.

Heutzutage beziehen Scotch Hersteller ihre Gerste (Hordeum vul-

gare) aus vielfältigen Quellen: von der destillerie-eigenen Anbau-

fläche, über großlandwirtschaftliche Betriebe, hin zu internationa-

lem Import aus beispielsweise England oder Frankreich, ist alles

vertreten. Nach wie vor bringen Brennereien einzelne, meist limi-

tierte Qualitäten von Whiskys auf den Markt, die auf den „klassi-

schen“, mittlerweile unkonventionellen Gerste-Sorten basieren.

Grundsätzlich allerdings – das gilt für die gesamte Malt Scotch-

Industrie – werden moderne Gerste-Sorten bevorzugt, die sich

sowohl gut verarbeiten lassen als auch durch gute Mälzeigen-

schaften einen entsprechend hohen Alkoholertrag liefern. Präziser

ausgedrückt bedeutet dies, dass Destillerien Sommergerste-Sor-

ten, mit einem niedrigen Stickstoffgehalt, bevorzugen. Zu viel

Stickstoff führt unter Umständen nach der Fermentation zu unge-

wünschten Fehlnoten (vgl. Seite 199). Zusätzlich sollte die Gerste

nach dem Mälzvorgang möglichst viel vergärbaren Zucker bereit-

stellen, damit dieser beim Gärungsprozess zur Verfügung steht.

Die Charakteristik einzelner Getreide-Sorten wird, wie später bei

der Hefe, nicht dem Zufall überlassen. Entsprechend des ökono-

mischen Grundgedankens einer Whisky-Destillerie soll das Ge-

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treide bestimmte Eigenschaften aufweisen, beispielsweise acker-

baulicher oder, im Hinblick auf Krankheiten, resistenter Art. Diese

Eigenschaften werden durch Kreuzung von Getreide-Sorten un-

terschiedlicher genetischer Ausstattung erzeugt.

Heutige Schätzungen gehen davon aus, dass ein Züchter in etwa

eine Million individuelle Pflanzen miteinander kreuzen muss, um

eine kommerziell erfolgreiche Pflanze zu erhalten – gleich, ob

Gerste oder Weizen. Wirtschaftlich ausgedrückt, befindet sich eine

Getreidesorte von der Festlegung gewünschter Eigenschaften bis

zu ihrem Markstart ungefähr 15 Jahre in der Entwicklung.

Im Viktorianischen Zeitalter bis zur Wende zwischen 19. und 20.

Jahrhundert lag die Gerstenwahl zur Herstellung von Whisky

meist bei der Sorte Chevallier. Eine 1819 in Suffolk (England) ent-

deckte Gerstensorte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts standen

Scotch Mal-Brennereien zusätzlich Sorten wie Annat, Goldthorpe,

Archer oder Spratt zur Verfügung. Getreidevariationen, die bis

Ende des Ersten Weltkriegs Industriestandard blieben. Erst da-

nach, um das Jahr 1919, kamen Hybride wie Spratt-Archer oder

Plumage-Archer langsam in Mode. Bis zu Beginn des Zweiten

Weltkrieges 1939 machten diese beiden Sorten, aufgrund ihrer

verbesserten Alkoholausbeute, knapp 80% des Gerstenangebots

aus.

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Geschrotetes Malz in der Bowmore

Distillery.

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Anschließend gab es um das Jahr 1960 zwar ein kurzes Intermezzo

mit der skandinavischen Gerstensorte Ymer. Allerdings wurde

diese bereits ab 1965 durch den Bestseller Golden Promise abge-

löst; eine Gersten-Variation, die sowohl ertragreicher in der Alko-

holausbeute, als auch robuster in nördlichem Klima war.

Es erschien zu jener Zeit zwar auch die Gerstensorte Maris Otter,

allerdings wurde diese primär im Brauwesen eingesetzt.

Knapp ein Vierteljahrhundert hielt sich der Erfolg von Golden Pro-

mise bis der Markt schließlich zwischen 1985 und 2000 durch

gleich 3 Gerste-Sorten erweitert wurde: Triumph, Camargue und

Chariot. Erweitert deshalb, weil diese bis zu 18% mehr Alkoholaus-

beute lieferten als ihr Vorgänger Golden Promise.

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QUARTER CASK

BLOODTUB

FIRKIN

KILDERKIN

BARREL ASB

BARRIQUE

HOGSHEAD

PUNCHEON

BUTT

PORT PIPE

GORDA/SHERRY CASK

TUN

34 LITER

41 LITER

82 LITER

125 LITER

180 - 200 LITER

225 LITER

250 LITER

460 LITER

491 LITER

528 LITER

600 LITER

955 LITER*

*Nicht für die Reifung von Scotch zugelassen,

da Volumen größer als 700 Liter

Fass-Größen im Vergleich

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DER MUND:

AROMA VS. GESCHMACK

Es ist eines der meisterwähnten Phänomene, wenn es um die Be-

schreibung von gustatorischen, „geschmeckten“ Reizen geht. Die

Rede ist von „Zungenlandkarten“. Auf diesen ist die menschliche

Zunge untergliedert in gewisse Areale. Jedes verantwortlich für

die Wahrnehmung einer konkreten Geschmacksrichtung wie süß

(Zungenspitze), salzig (links und rechts folgend), danach zu bei-

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den Seiten sauer und am hinteren Ende bitter. Diese Grobeintei-

lung war bildlich und von bestechender Einfachheit. Allerdings ist

sie vor Jahrzehnten bereits widerlegt worden.

Erwachsene Personen besitzen im Schnitt zwischen 2000 und

4000 Geschmacksknospen. Die Entwicklung dieser Zellen beginnt

beim Embryo bereits in der 7. bis 8. Schwangerschaftswoche. In

der 14. sind sie bereits vollständig entwickelt. All diese Ge-

schmacksknospen liegen zwar zum Großteil auf der Zunge, befin-

den sich aber zudem auch an der hinteren Rachenwand, am wei-

chen Gaumen und am Kehldeckel. Die Geschmacksknospen der

Zunge sitzen in sogenannten Papillen. Jede dieser ist für mehrere,

meist sogar alle Geschmacksqualitäten empfindlich. Die Zuord-

nung von Geschmacksqualitäten zu bestimmten Zungenarealen

wie in den anfangs erwähnten „Landkarten“ basiert auf einem In-

terpretationsfehler einer Veröffentlichung aus dem Jahre 1901.

Süß, sauer, salzig, bitter und umami (dt.: „herzhaft“) gelten als an-

erkannte Grundgeschmacksarten. „Fett“ und „metallisch“ hinge-

gen sind momentan noch Gegenstand wissenschaftlicher Unter-

suchungen. Sehr wahrscheinlich ist jedoch, dass der sensorische

Eindruck für „metallisch“ teils retronasal und teils direkt auf der

Zunge entsteht. Wobei nach wie vor keine Geschmacksrezeptoren

hierfür bekannt sind.

Neben süß, sauer, salzig und umami ist aus wissenschaftlicher

Sicht vor allem die Grundgeschmacksart „bitter“ von Bedeutung.

Denn durch diese lassen sich Personen unterteilen in „Super-

schmecker“, „Schmecker“ und „Nichtschmecker“. Nicht etwa, weil

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die einen Experten und die anderen Laien bei der Verkostung be-

stimmter Lebensmittel wären. Der Grund ist, genetisch bedingt,

von Geburt an festgelegt. Diese Unterteilung wird durch eine kon-

krete chemische Verbindung allerdings erst ermöglicht: 6-n-Pro-

pyl-2-Thiouracil, kurz: Prop. Dieses Molekül ist deshalb so interes-

sant, da Prop-Superschmecker sensorisch in einer anderen Welt

leben. Um es einmal drastisch auszudrücken. Solche Personen

empfinden salzigen Geschmack intensiver und sind feinsinniger in

Bezug auf Fett und Süßes. Prop-Superschmecker haben daher

gänzlich andere Vorlieben, wenn es zum Beispiel um die Wahl von

Obst und Gemüse geht. Bei Genussmitteln wie Whisky spielt dies

dahingehend eine Rolle, da Prop-

Superschmecker Eindrücke wie salzig, bitter,

sauer oder auch adstringierend stärker und

intensiver wahrnehmen (vgl. Seite 204). Da-

bei finden sich die Ei-

genschaften von Su-

perschmeckern statistisch

häufiger unter Frauen und

Asiaten. Allerdings sind

gewisse Fragestellungen zum Thema Prop-Superschmecker noch

nicht abschließend geklärt, bzw. sind umstritten. Dennoch zeigt es

deutlich, dass individuelles Geschmacksempfinden auch geneti-

sche Untersachen haben kann. Es ist daher schwierig, allgemein-

gültige Empfehlungen für Whisky zu liefern, denn nicht alle Per-

sonen leben sensorisch in derselben Welt.

Darstellung von 6-n-Propyl-2-

Thiouracil, kurz: Prop.

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--- ENDE DER LESEPROBE ---

WHISKY-BUCH VON EYE FOR SPIRITS AB SOFORT

IM HANDEL ERHÄLTLICH

Regensburg, 01. April 2016. Mit 220 Seiten detailliertem Hinter-

grundwissen ergänzt das Online-Magazin für Trinkgenuss EYE

FOR SPIRITS die deutschsprachige Whisky-Literatur um ein

neues Werk. Im Mittelpunkt des neuen Whisky-Buches stehen

allerdings nicht Destillerien und Unternehmen, sondern der

Whisky-Trinker selbst. Der Whisky-Fan wird nach der Lektüre

des Whisky-Buches von EYE FOR SPIRITS anders genießen als

zuvor.

Hierfür wird die eigene, persönliche Sensorik ebenso unter die

Lupe genommen, wie auch Möglichkeiten die eigene Aromen-

und Geschmackswahrnehmung zu manipulieren und gezielt zu

verbessern. Bewusst und unbewusst. Hierzu stützt sich EYE FOR

SPIRITS auf aktuelle wissenschaftliche Publikationen und vermit-

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telt diese für Laien leicht verständlich. Neben Coating und Ad-stringenz werden diverse andere Phänomene, die bei der Ver-

kostung von Whisky auftreten können, erläutert.

Um dem geneigten Whisky-Trinker einen roten Faden an die

Hand zu geben, die Komplexität eines Single Malt Scotch Whis-

kys oder Straight Bourbon Whiskeys maximal zu entdecken,

liegt ein weiterer wichtiger Schwerpunkt des Buches auf der

„Anatomie der Verkostung“. Was sollte man beachten und was

lieber sein lassen, möchte man einen Whisky vollends genießen?

Vom Einfluss der Farbe eines Whiskys auf unser Geschmacks-

empfinden bis hin zur ewigwährenden Diskussion ob Wasser

und Eis eine Wohltat oder ein Frevel für den Whisky sind, wird

das Thema „Tasting“ bis ins Detail durchleuchtet.

Um die 300 bis 400 Duft- und Geschmacksmoleküle, die ein

Whisky besitzen kann, zu erkennen und zu zuordnen, hilft es

häufig deren Ursprung zu kennen. Aus diesem Grund werden in

mehreren Kapiteln Insider-Informationen zur Herstellung diver-

ser Whisky-Arten gegeben, die es so in der deutschsprachigen

Whisky-Literatur bis dato noch nicht gab.

Das Whisky-Buch von EYE FOR SPIRITS enthält folglich auf 7 Ka-

piteln und über 40 Unterkapiteln einzigartige Infografiken,

hochwertige Bilder und zeitlose Fakten. Es ist ab sofort als eBook

für 24,90 € oder als Hardcover für 29,90 € auf

www.eyeforspirits.com/whiskybuch erhältlich.

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ÜBER EYE FOR SPIRITS

EYE FOR SPIRITS – Online-Magazin für Trinkgenuss ist ein von

Philip Reim im Jahr 2010 gegründetes Online-Medium, das sich

mit seinen Themen an Bartender, Connaisseure, Barflys und Ge-

nuss-Menschen richtet. Seither erscheinen in Zusammenarbeit

mit freien Autoren in den Rubriken „Spirituosen“, „Cocktails“,

„Lifestyle“ und „Bars“ nahezu täglich neue Artikel. Auf dieser Ba-

sis entstand ein Online-Magazin mit täglich mehreren Tausend

Lesern. Seit 2014 ist EYE FOR SPIRITS eines der reichweiten-

stärksten Online-Medien im deutschsprachigen Raum im Be-

reich hochprozentiger Genussmittel.

Für weitere Informationen wenden Sie sich gern an:

EYE FOR SPIRITS – ONLINE-MAGAZIN FÜR TRINKGENUSS

Emil-Nolde-Str. 6, 93133 Burglengenfeld

Telefon +49 163 289 33 57

E-Mail: [email protected]

http://www.eyeforspirits.com