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Das wird der neue Name: Die zukünftigen Vorstandsmitglieder (von links) Björn Henkel, Uwe Linnenkohl, Bettina Maschke, Rolf Döring und Holger Willuhn halten den neuen Namen VR-Bank Mitte in den Händen. Foto: Stück Sommer 2017 hatten Linnen- kohl und Vorstands-Kollegin Bettina Maschke im Gespräch mit unserer Zeitung betont, dass „derzeit keine Fusion ge- plant sei“, man sei aber offen für Gespräche.“ Statt eine klei- nere Bank zu übernehmen, entschieden sich Vorstand und Aufsichtsrat der VR-Bank Werra-Meißner, mit einer Bank in vergleichbarer Größe zu fusionieren, an deren Ge- schäftsgebiet man bereits mit einer Filiale in Heiligenstadt grenzte. Mit der Fusion setzt sich ein Trend fort: Seit 2016 haben in Nordhessen und Südnieder- sachsen zehn Volksbanken fu- sioniert – prominentestes Bei- spiel ist der Zusammenschluss der Kasseler Bank und der Von Friederike Steensen WERRA-MEISSNER. Die VR- Bank Werra-Meißner hat nach längerer Suche einen Partner für eine Fusion gefunden. Zu- sammen mit der Volksbank Mitte mit Sitz in Duderstadt haben sie am Montag bei einer Pressekonferenz in Heiligen- stadt (Eichsfeldkreis) verkün- det, zum 1. Januar 2019 ver- schmelzen zu wollen. Als Gründe nennen die Vor- stände verändertes Kunden- verhalten, die Digitalisierung, und die Niedrigzinsphase. Noch gehe es beiden Partnern wirtschaftlich gut. „Wir müs- sen nicht fusionieren, aber wir wollen es“, sagte Uwe Lin- nenkohl, Vorstand der VR- Bank Werra-Meißner. Noch im VR-Bank will Fusion mit Volksbank Mitte Regionale Geldhäuser sollen ab 2019 zusammenarbeiten Volksbank Göttingen im Mai 2017. Mit der aktuellen Fusion wäre die neue „VR-Bank Mit- te“ die größte Genossen- schaftsbank in Südniedersach- sen und die zweitgrößte in Nordhessen. Gemeinsam be- treuen die beiden Banken in dann drei Bundesländern über 50 500 Kunden zwischen Nort- heim und Sontra, Rosdorf und Worbis. Der Vorstandssitz der Bank soll in Duderstadt sein, allerdings wird es einen zwei- ten Hauptstandort in Witzen- hausen geben. Derzeit haben beide Banken gemeinsam knapp 500 Mitarbeiter, alle Ar- beitsplätze sollen erhalten werden. Die Vertreterver- sammlungen müssen der Fusi- on noch zustimmen. ZUM TAGE, HINTERGRUND, SEITE 2 Partner haben ähnliche Größe Die VR-Bank Werra-Meiß- ner beschäftigt aktuell 233 Mitarbeiter. Sie unterhält elf Filialen und wies 2017 eine Bilanzsumme von 1163 Millionen Euro aus. Sie hat etwa 20 000 Mit- glieder. Die Volksbank Mitte beschäftigt 255 Mit- arbeiter in 22 Filialen und kam 2017 auf eine Bilanz- summe von 1142 Millio- nen Euro. Die Mitglieder- zahl liegt bei 30 500. Die Genossenschaftsbank mit Hauptsitz in Duderstadt ist erst zum 1. Januar die- sen Jahres mit der (deut- lich kleineren) Volksbank Heiligenstadt fusioniert. Es sei eine Fusion auf Augen- höhe, betonten die Vor- stände. Rein rechtlich muss aber eine Bank – in diesem Fall die VR-Bank Werra-Meißner – die an- dere übernehmen. (fst) HINTERGRUND

VR-Bank will Fusion mit Volksbank Mitte · Mei§ner-Kreis, im Eichsfeld und in Northeim hinter sich. Die VR-Bank Mitte wird al-lein durch ihre schiere Gr §e jetzt anders am Markt

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Page 1: VR-Bank will Fusion mit Volksbank Mitte · Mei§ner-Kreis, im Eichsfeld und in Northeim hinter sich. Die VR-Bank Mitte wird al-lein durch ihre schiere Gr §e jetzt anders am Markt

Dienstag, 16. Januar 2018 Nr. 13 H 11837 EUR 2,00

WR heuteStudenten feilen ander Zukunft SontrasSeit Oktober forschen Studie-rende der Universitität Kassel inSontra, um ein Stadtentwick-lungskonzept zu entwerfen.Jetzt stellten sie erste Ergebnissevor. Die Experten sprachen Pro-bleme wie Leerstand und Ärzte-mangel an, entdeckten aberauch positive Aspekte. SEITE 3

Organist Göllnerverlässt AbterodeMax Göllner, seit achteinhalbJahren Organist im KirchspielAbterode, wechselt die Orgel:Am 28. Januar wird er zum letz-ten Mal an dem Instrument inAbterode zu hören sein. EineNachfolgerin für den begnade-ten 23-Jährigen ist bereits gefun-den: Seine gleichaltrige Freun-din Elena Schieferstein über-nimmt. SEITE 5

Titelverteidiger siegtbeim BudenzauberBei der Frauen-Konkurrenz desReichensächser Fußball-Hallen-turniers sind Überraschungenausgeblieben. Wie im Vorjahrsetzte sich Hessenligist TSV JahnCalden durch und sicherte sichden letzten Pokal der 36. Buden-zauber-Auflage. LOKALSPORT

Größe istentscheidendTobias Stück überdie Fusionspläne

N icht zu müssen, aber zuwollen ist dieser Tage ein

geflügeltes Wort. Natürlichmuss die VR-Bank Werra-Meiß-ner nicht mit einer anderenBank zusammengehen. Auchalleine würde es funktionieren.Wenn Banken am Markt aberkonkurrenzfähig bleiben wol-len, ist ein Zusammenschlussunausweichlich.

Konkurrenzfähig ist die neueVR-Bank Mitte ab nächstem Jahrauf jeden Fall. Sie gehört dannzu den größten Genossen-schaftsbanken der Region undlässt mit einer Bilanzsummevon rund 2,3 Millarden Euroauch die Sparkassen im Werra-Meißner-Kreis, im Eichsfeld undin Northeim hinter sich.

Die VR-Bank Mitte wird al-lein durch ihre schiere Größejetzt anders am Markt wahrge-nommen. Das ist nicht nur einSchub für das eigene Selbstbe-wusstsein, sondern eröffnetauch die Chance, neue, qualifi-zierte Fachkräfte in die Regionzu locken, die noch mehr Qua-lität versprechen. Bei aller Opti-mierung und Fusionsplänendürfen die Kunden und Mitglie-der vor Ort, die einst ein Kontobei einer Regionalbank eröff-net haben, nicht vergessen wer-den. [email protected]

ZUM TAGE

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At lan ti sche Tief aus läu fer grei-fen auf die Region über.

Schauer und Regen

Jubel über TabellenführungDas Topspiel gegen Ilmenau gewonnen, die Tabellenspitze erobert:Die Volleyballer der SG Herleshausen/Eisenach sind weiter die Mann-schaft der Stunde in der Thüringenliga. Vor rund 100 Zuschauernwurde das erwartet packende Gipfeltreffen hauchdünn mit 3:2 fürsich entschieden. Damit lebt der Meistertraum des Aufsteigers wei-ter, der seit acht Spielen unbesiegt ist. Die letzte Niederlage setzte esam ersten Spieltag – gegen Ilmenau. (nic) Foto: Beck LOKALSPORT

Betäubungsmittelgesetz fällt.Buprenorphin ist ein starkwirksames Schmerzmittel,das zur Behandlung ausge-prägter Schmerzen eingesetztwird. Es gilt im höheren Alteraufgrund seines guten Sicher-heitsprofils als Mittel der ers-ten Wahl zur Behandlung star-ker chronischer Schmerzen.Darüber hinaus wird Bupre-norphin hochdosiert seit circaMitte der 1990er-Jahre als Sub-stitutionsmittel in der Sucht-therapie verwendet.

Dieser Stoff muss der 18-Jährigen nach Angaben der Po-lizei gegen ihren Willen undohne ihre Kenntnis verab-reicht worden sein.• Hinweise zur Aufklärungdes Falls nimmt die Polizei inEschwege unter 0 56 51/9250entgegen. (ts)

ESCHWEGE. Einer 18-Jährigensind am Wochenende in einerEschweger Disco Betäubungs-mittel verabreicht worden.Wie das passiert ist, ist laut ei-nes Polizeiberichts noch unge-klärt.

Die 18-Jährige aus Eschwe-ge hielt sie sich in der Nachtvon Samstag auf Sonntag in ei-ner Eschweger Diskothek auf.Diese Angaben machte sie amSonntag gegenüber der Poli-zei, als sie Anzeige gegen Un-bekannt erstattete. Gegen 4Uhr sei ihr dort „ungewöhn-lich schlecht und schwinde-lig“ geworden, worauf ein Ret-tungswagen angefordert wur-de.

Bei einer Untersuchung imKrankenhaus konnte dann derStoff Buprenorphin nachge-wiesen werden, der unter das

18-Jährige in Discounter Drogen gesetztBuprenorphin nachgewiesen – Polizei ermittelt

Das wird der neue Name: Die zukünftigen Vorstandsmitglieder (von links) Björn Henkel, Uwe Linnenkohl, Bettina Maschke, Rolf Döringund Holger Willuhn halten den neuen Namen VR-Bank Mitte in den Händen. Foto: Stück

Sommer 2017 hatten Linnen-kohl und Vorstands-KolleginBettina Maschke im Gesprächmit unserer Zeitung betont,dass „derzeit keine Fusion ge-plant sei“, man sei aber offenfür Gespräche.“ Statt eine klei-nere Bank zu übernehmen,entschieden sich Vorstandund Aufsichtsrat der VR-BankWerra-Meißner, mit einerBank in vergleichbarer Größezu fusionieren, an deren Ge-schäftsgebiet man bereits miteiner Filiale in Heiligenstadtgrenzte.

Mit der Fusion setzt sich einTrend fort: Seit 2016 haben inNordhessen und Südnieder-sachsen zehn Volksbanken fu-sioniert – prominentestes Bei-spiel ist der Zusammenschlussder Kasseler Bank und der

Von Friederike Steensen

WERRA-MEISSNER. Die VR-Bank Werra-Meißner hat nachlängerer Suche einen Partnerfür eine Fusion gefunden. Zu-sammen mit der VolksbankMitte mit Sitz in Duderstadthaben sie am Montag bei einerPressekonferenz in Heiligen-stadt (Eichsfeldkreis) verkün-det, zum 1. Januar 2019 ver-schmelzen zu wollen.

Als Gründe nennen die Vor-stände verändertes Kunden-verhalten, die Digitalisierung,und die Niedrigzinsphase.Noch gehe es beiden Partnernwirtschaftlich gut. „Wir müs-sen nicht fusionieren, aberwir wollen es“, sagte Uwe Lin-nenkohl, Vorstand der VR-Bank Werra-Meißner. Noch im

VR-Bank will Fusionmit Volksbank MitteRegionale Geldhäuser sollen ab 2019 zusammenarbeiten

Volksbank Göttingen im Mai2017. Mit der aktuellen Fusionwäre die neue „VR-Bank Mit-te“ die größte Genossen-schaftsbank in Südniedersach-sen und die zweitgrößte inNordhessen. Gemeinsam be-treuen die beiden Banken indann drei Bundesländern über50 500 Kunden zwischen Nort-heim und Sontra, Rosdorf undWorbis. Der Vorstandssitz derBank soll in Duderstadt sein,allerdings wird es einen zwei-ten Hauptstandort in Witzen-hausen geben. Derzeit habenbeide Banken gemeinsamknapp 500 Mitarbeiter, alle Ar-beitsplätze sollen erhaltenwerden. Die Vertreterver-sammlungen müssen der Fusi-on noch zustimmen. ZUMTAGE, HINTERGRUND, SEITE 2

Partner habenähnliche GrößeDie VR-Bank Werra-Meiß-ner beschäftigt aktuell 233Mitarbeiter. Sie unterhältelf Filialen und wies 2017eine Bilanzsumme von1163 Millionen Euro aus.Sie hat etwa 20 000 Mit-glieder. Die VolksbankMitte beschäftigt 255 Mit-arbeiter in 22 Filialen undkam 2017 auf eine Bilanz-summe von 1142 Millio-nen Euro. Die Mitglieder-zahl liegt bei 30 500. DieGenossenschaftsbank mitHauptsitz in Duderstadtist erst zum 1. Januar die-sen Jahres mit der (deut-lich kleineren) VolksbankHeiligenstadt fusioniert. Essei eine Fusion auf Augen-höhe, betonten die Vor-stände. Rein rechtlichmuss aber eine Bank – indiesem Fall die VR-BankWerra-Meißner – die an-dere übernehmen. (fst)

H I N T E R G R U N D

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Werra-RundschauHerrengasse 1-5, 37269 Eschwege

Schüleraustauschsoll es richtenAuch knapp drei Jahrzehntenach der Wiedervereinigungstreitet Deutschland über Ost-West-Probleme. Der neue Chefder Kultusministerkonferenz,Thüringens BildungsministerHelmut Holter, schlägt mehrSchüleraustausche zwischenOst- und Westdeutschland vor.Sein Vorstoß und ein Kommen-tar dazu auf BLICKPUNKT

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Paar nimmtRehkitz bei sich aufAnja Pahlen und Peter Göbel ausSüdhessen nahmen im vergan-genen Sommer ein fast verhun-gertes Rehkitz bei sich auf undtauften es Bambi. Inzwischenhat sich Bambi bestens in derWohnung eingelebt, nur bleibenkann es nicht. Denn geschlechts-reife Rehböcke werden aggres-siv. MENSCHEN