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VSG Verein für Sozial- und Gemeinwesenprojekte www.vsg.or.at VSG. Verein für Sozial- und Gemeinwesen projekte. Bericht Zweitausend sechzehn.

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VSG Verein für Sozial- und Gemeinwesenprojekte

www.vsg.or.at

VSG. Verein für

Sozial- und Gemeinwesen

projekte. Bericht

Zweitausendsechzehn.

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FACTORYKICK

LEARNWOMAN

MOVEULF

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Inhaltsverzeichnis

ÜbersichtVorweg

8–9

Wir und das Jahr 2016. Ein Rückblick der Geschäftsführung

10–11

20 Jahre soziales Engagement für Linz10–11

Ein Beitrag für sozialen Frieden12–13

Das Kochbuch zum Mittagstisch: Appetit auf die Welt

14–15

VSG – Arbeit und BildungProduktionsschule FACTORY

20–23

Berufsorientierung KICK26–29

Lernzentrum LEARN32–35

Frauenberatung WOMAN38–39

VSG – Kinder- und JugendhilfeMOVE42–45

VSG – Unabhängiges LandesFreiwilligenzentrumULF

48–51

ImpressumHerausgeber:

VSG – Verein für Sozial- und GemeinwesenprojekteZVR Nr. 084567356

Hahnengasse 5, 4020 LinzT 0732.77 73 75

F 0732.77 73 75 [email protected]

www.vsg.or.at

Teams: Stand April 2017

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ÜBERSICHT

VSG Vorstand

Mag.a Brigitta Schmidsberger (Vorsitzende), Dr. Harald Karlinger, Dipl.Psych.in Birgit Kirchmair-Wenzel

Beirat: GR Mag.a Claudia Hahn, GR Mag.a Veronika Leibetseder-Hainberger-Viktora, Vbgm MMag. Detlef Wimmer

VSG Geschäftsführung und Verwaltung

Mag.a Dr.in Susanna Rothmayer (GF), Mag.a Claudia Dannerbauer (stellv. GF), Johanna Haider, Christiane Kaar

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Auf soziale Problemlagen und gesellschaftli-che Notwendigkeiten mit individuellen Ange-boten, Professionalität und Zuversicht zu antworten: Das ist der Daseinszweck des VSG. Die vordringlichsten politischen Themen in OÖ sind Arbeitsplatzsicherheit, Lehrstellen-angebot und Bildungsmöglichkeiten. Genau da setzen wir an. Wir richten einen ganzheit-lichen, wertschätzenden Blick auf Mensch und Gesellschaft und schaffen neue Perspek-tiven. Nicht nur kurzfristige, sondern solche, die ein ganzes Stück weit in die Zukunft hinausreichen. Sei es für Arbeit oder (bzw. häufig: und gleichzeitig) Rat und Hilfe Suchende, sei es für Bildungshungrige, sei es für sozial Engagierte. So wie sich die Bedürfnisse der Gesellschaft und der Menschen verändern, die sich uns anvertrauen, formen sich auch unsere Projekte um. So bleiben sie, was sie sind: Gestaltungs- und Entwicklungsräume für Neues, in denen es um die Ressourcen geht, statt um die Defizite.

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Vorweg

Vorweg

Unsere Welt in den Zahlen für 20162016 haben 450 Arbeit suchen-de LinzerInnen an unseren Programmen für Arbeit und Bildung teilgenommen. 107 junge Erwachsene haben eine Lehrausbildung begonnen, 28 den Pflichtschulabschluss nachgeholt. 75 Frauen haben den Sprung geschafft und sind auf dem Arbeitsmarkt gelan-det. Bei 48 weiteren ist der Startschuss zu einer Ausbildung gefallen. Für 105 Kinder/Ju-gendliche und deren Familien sind wir tatkräftig Unterstütze-rInnen beim Problemlösen und Perspektivenentwickeln gewe-sen. Und im Freiwilligenzentrum ULF sind mittlerweile beinahe 1.800 Menschen als freiwilli-ge Helferinnen und Helfer im Einsatz. Davon profitieren wir alle, im Besonderen aber an die 400 soziale Organisationen, die diese ehrenamtliche Un-terstützung gerne in Anspruch nehmen. Nicht weniger als 320 Freiwillige haben für sich einen Nutzen aus den Workshop-An-geboten des ULF gezogen.

Mahlzeit!Über die ohnehin recht offenen Grenzen zwischen unserer einzelnen Organisations-bereiche hinweg haben wir uns selbst und denen, die wir begleiten dürfen, im Wortsinn „Appetit auf die Welt“ ge-macht. Und zwar, indem wir – Menschen aus verschiedenen Kulturen – schlicht und einfach miteinander gekocht (und dann gegessen!) haben. So macht die Begegnung Gaumenfreu-de, so wächst das persönliche Netzwerk abseits von Face-book, so kommt Bewegung ins Miteinander. Die Freude darin teilen wir liebend gerne mit allen kulinarisch wie mensch-lich Aufgeschlossenen in Form unseres interaktiv verfassten Kochbuchs „Appetit auf die Welt“. So geschmackvoll wie die Rezepte ist die Gestaltung von Händen der „SchülerInnen“ unserer Produktionsschule. Mehr dazu im Heftinneren.

Danke! Und: Happy Birthday!Mit dem Kochbuch haben wir uns sozusagen selbst ein Geburtstagsgeschenk gemacht. Längst den Kinderschuhen ent-wachsen, lässt der VSG nun die Teenagerjahre hinter sich und feiert 2017 seinen zwanzigsten Geburtstag. Auch dazu mehr auf den folgenden Seiten.Vom Geschäftsführungsbüro aus bedanken wir uns auf das Herzlichste beim VSG Team für sein kontinuierliches En-gagement. Unsere Koopera-tionspartnerInnen und Auf-traggeberInnen seien unseres Dankes für ihr Vertrauen und die ausgezeichnete Zusammen-arbeit versichert. Besonderer Dank gilt der Stadt Linz, dem Land OÖ, dem Arbeitsmarkts-ervice, dem Sozialministerium und Sozialministeriumservice, dem Bildungsministerium, dem Ministerium für Gesundheit und Frauen und dem Europäischen Sozialfonds. Gemeinsam ist uns das Ziel, für die Zukunftschan-cen aller Menschen und den Zusammenhalt der Gesellschaft wirksam zu sein.

Susanna Rothmayer & Claudia Dannerbauer

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Wir und das Jahr 2016.Ein Rückblick der Geschäftsführung.

Mit der Berufsorientierung KICK, der Produktionsschule FACTORY, dem Lernzentrum LEARN und der Frauenberatung WOMAN bietet der VSG seit Jahren bewährte Programme zum erfolgreichen Neu- oder Wiedereinstieg in die Arbeits- und Bildungswelt. Die Kinder- und Jugendhilfe MOVE leistet in einem Klima von Wertschät-zung und Geborgenheit soziale und sozialpädagogische Arbeit an Einzelnen und in Gruppen. Das Unabhängige LandesFrei-willigenzentrum ULF wiederum berät Menschen und Organisa-tionen, wenn es um freiwilliges Engagement geht. Was uns 70 Mitarbeitende bei unserem Tun auszeichnet sind: Professiona-lität, Kreativität, Verlässlichkeit, ein langer Atem und die Liebe zu den Menschen, mit denen wir arbeiten.

LEARN:

28 + 11Pflichtschulabschlüsse,

17Lehrverhältnisse

Soviel zum Allgemeinen, nun zu den Jahresergebnissen 2016 im Konkreten. Das VSG Lern-zentrum LEARN bietet pädago-gisch ausgefeilte Programme und vermittelt Lerntechniken, um den Pflichtschulabschluss nachzuholen. 41 TeilnehmerIn-nen haben diese Chance 2016 genützt. 28 von ihnen haben seit Jahresende 2016 ihren Pflichtschulabschluss in der Tasche. 11 werden im Frühjahr abschließen. Ihnen steht nun das österreichische Bildungs-system offen, und ihre Chancen auf eine Lehrstelle oder einen weiterführenden Schulbesuch

sind deutlich gestiegen. Im Angebot LEARN.fit haben 31 TeilnehmerInnen Kompetenz-training und Qualifizierung in Anspruch genommen, um für ihren zukünftigen Lehrberuf beste Voraussetzungen mitzu-bringen. 17 haben eine Lehre begonnen. Außerdem freuen wir uns über den erfolgten Start des Lernzentrums LEARN im Bereich der Basisbildung mit 22 Teilneh-merInnen.

Claudia DannerbauerSusanna Rothmayer

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Übersicht

MOVE:

105FamilienbetreuungenGanz besonders wertvoll im Sinne präventiver Angebote für Kinder und Jugendliche stellt sich das Angebot VSG MOVE dar. In den Bereichen sozialpädagogi-sche Familienbetreuung, Hortbe-gleitung und Begleitung junger Mütter intervenieren wir nachhal-tig für die Weiterentwicklung der Handlungs- und Gestaltungsfä-higkeit von über hundert jungen Menschen und Familien.

FACTORY:

5Werkstätten

101Idee

Die VSG Produktionsschule FACTORY hat 70 junge Erwach-sene bei der Ausbildungs- und Arbeitsplatzsuche unterstützt. 40 davon haben das Programm bis Jahresende erfolgreich durch-laufen und sind weiter vermittelt worden. Die Arbeiten aus den Werkstätten Holz, Grafik, Video, Metall, Kreativ und Textil sind im Salon Buntspecht in der Herrenstraße und in der Design Centrale zu bewundern (und zu erwerben!).

WOMAN:

75Arbeitsaufnahmen

48Bildungskarrieren

Die VSG Frauenberatung WOMAN hat im Jahr 2016 194 sozial wie ökonomisch benach-teiligte Frauen beraten. Trotz schwieriger Arbeitsmarktsitua-tion haben 75 Frauen mit Hilfe von WOMAN einen Arbeits-platz gefunden und 48 Frauen den Einstieg in weiterführende Bildungssysteme geschafft.

KICK:

83% Erfolgsquote

In der VSG Berufsorientierung KICK haben wir mit insgesamt 86 TeilnehmerInnen zusammenge-arbeitet. 59 von ihnen haben ihre Orientierung im Laufe des Jahres zu Ende gebracht. Nicht weni-ger als 49 (83%) haben einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz gefunden, der ihren Interessen entspricht.

ULF:

1.800Freiwillige

400soziale Organisationen

Der VSG ist Träger des Unabhängigen Landesfreiwilli-genzentrums ULF. Immer mehr Menschen ist es ein Anliegen, sich sozial zu engagieren. Mit Stand Jahresende 2016 ist das ULF mit 1.800 aktiven Freiwilli-gen in Kontakt und arbeitet mit 400 sozialen Organisationen zusammen. ULF stand und steht im Zuge der Fluchtbewegungen vor großen Herausforderun-gen. Mit dem Projekt „Zusam-menHelfen in Oberösterreich – Hilfe für Menschen auf der Flucht“ bietet es eine wichtige Anlaufstelle für freiwillig und hauptamtlich Tätige.

Für den Zusammenhalt der GesellschaftIm Namen aller Mitarbeitenden des VSG bedanken wir uns sehr herzlich bei unseren Kooperati-onspartnerInnen und Auftrag-geberInnen für das Vertrauen und die sehr gute Zusammen-arbeit. Mit Ihnen verbindet uns das Ziel, tatkräftig einen Beitrag für die Zukunftschan-cen von Menschen und den Zusammenhalt der Gesellschaft zu leisten.

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20 Jahre soziales Engagement

für Linz

Menschen sind bekanntlich unterschiedlich. Unser Angebot trägt dem Rechnung. Wie? Ganz einfach, indem es auf die individuellen Bedürfnisse und Mög-lichkeiten des und der Einzelnen eingeht. So halten wir es seit 1997, dem Jahr unserer Gründung. Dazu bewogen hat uns die Überzeugung: Jeder Mensch hat die Chance verdient, sich ein eigenverantwortliches Leben aufzubauen. Diese Chance den Menschen in Linz zu geben, denen sie sich – aus welchen sozialen und persönlichen Gründen immer – nicht von Haus aus bietet, ist unsere Mission gewesen und geblieben. Wir engagieren uns für Integration und wir setzen auf Prävention. Darauf, möglichst rasch zu handeln, bevor Lebens- und Arbeitsprobleme überhand nehmen.

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Potenziale sehen und entfaltenEin eigenverantwortliches Leben beruht in unserer Gesell-schaft auf Arbeit und Bildung. Diese beiden stehen denn auch im Mittelpunkt unseres Ange-botes. Eines Angebotes, das wir laufend weiterentwickeln. Wir unterbreiten es in einer offenen und, wertschätzenden Haltung. Schließlich wollen wir den Men-schen, die sich vertrauensvoll an uns wenden, das geben und vermitteln, was sich jede und jeder wünscht: Dazu zu gehören und ein aktiver, geschätzter Teil unserer Gesellschaft zu sein. Das zu leben, heißt den Men-schen und seine Ressourcen in den Mittelpunkt zu stellen. In unserer Verantwortung liegt es, für diese Potenziale einen kre-ativen Rahmen so zu gestalten, dass man sich entfalten kann.

Kleine Organisation, großer ErfolgWir sind dankbar und stolz, dass uns das als relativ kleiner Organisation mit 70 Mitar-beitenden an vier Standorten in Linz immer wieder gelingt. Stolz darauf, dass die Teilneh-menden unserer Berufsorien-tierung KICK ein Jahr nach der Arbeitsaufnahme zu 80% eine Ausbildung starten.Darauf, dass wir mit der FAC-TORY 2001 die erste Pro-duktionsschule Österreichs gegründet haben und unsere AuftraggeberInnen und Part-nerInnen in der Wirtschaft eine breite Produktpalette von der Tabakfabrik-Umhängetasche oder Firmenvideos bis zum Mö-belprototypen bieten können.

Darauf, dass im Lernzent-rum LEARN bisher 384 junge Linzerinnen und Linzer den Pflichtschulabschluss nach-geholt und Freude am Lernen gefunden haben. Darauf, dass 2.450 Frauen mit Hilfe der Frauenberatung WOMAN einen Wiedereinstieg in Arbeit oder Ausbildung geschafft haben. Darauf, dass MOVE der siche-re Rückhalt hunderter Kinder, Familien und junger Mütter in schwierigen Situationen ist. Und zuletzt darauf, dass wir in unserem europaweit einzigar-tigen Kompetenzzentrum ULF seit 2008 die Freiwilligenarbeit organisieren, auf die der Sozial-bereich angewiesen ist.

Übersicht

ALI MAHLODJI: VIELE SPANNENDE GESCHICHTEN

Unseren 20. Geburtstag nehmen wir auch zum Anlass für eine Begegnung mit Ali Mahlodji. Ihm wie uns geht es darum, „Potenziale einer neuen Generation (zu) entdecken“. So lautet denn auch der Titel des Vormittags mit dem versierten und faszinierenden Geschichtenerzähler (neudeutsch: Story Teller). Eine weitere Berührungsfläche zwischen ihm und uns stiftet sein Lebenslauf: Als Flüchtling und Schulabbrecher vermeint-lich chancenlos, schuf er die Berufsorientierungsplattform Whatchado. Die ist mittlerweile zum Marktführer in Sachen Employerbranding und Storytelling im Medium Video avanciert, ihr Erfinder zum Jugendbotschafter der Europäischen Union.

Dienstag, 27. Juni 2017, 10:30 - 12:00Tabakfabrik Linz, Étage LumièreEintritt frei. Anmeldung unter: [email protected]

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Brigitta Schmidsberger

Einen Beitrag für

den sozialen Frieden

Brigitta, du hast 2017 den Ver-einsvorsitz übernommen. Was ist deine Motivation?Das ist vor allem die Armuts- prävention. Kluge Konzepte, die sich an den Ressourcen der Betroffenen orientieren und ihnen einen Weg zum Leben in Selbsbestimmung eröffnen, helfen das Abrutschen von Menschen in die Armut zu vermeiden. Und davon haben alle in Linz etwas. Diese prä-ventiven, sozialen Ansätze sind für den Zusammenhalt einer Gesellschaft wesentlich.

Was verbindest du mit dem VSG?Zunächst einmal eine Vielzahl an komptenten und enga-gierten Mitarbeitenden. Dann Strukturen, die ein lösungsori-entiertes, produktives und krea-

tives Arbeiten ermöglichen. Ein Arbeiten mit viel weiblichem Potenzial. Ein lösungsorientier-tes Arbeiten, das sich konse-quent an der Unterschiedlich-keit der Menschen orientiert und diese auf sehr professionel-le Art zum Mitmachen einlädt.

Was hat Linz vom VSG?Den Menschen sind Arbeit, Arbeitsplatzsicherheit, Chan-cen auf eine Lehrstelle und Bildung sehr wichtig. Der VSG hat gerade in diesen Bereichen seinen inhaltlichen Schwer-punkt. Sehr präventiv wird im Bereich Kinder- und Jugend-hilfe gearbeitet und mit dem Freiwilligenzentrum hat der VSG ein zukunftsorientiertes Feld aufgetan. Einen großen Nutzen stellen auch die vie-

len Synergieeffekte innerhalb des VSG-Angebots dar. Als KICK-Teilnehmer kann ich zum Beispiel bei LEARN gleich noch meinen Pflichtschulabschluss nachholen. Oder kann parallel zur Beratung im Bereich Junge Mütter bei der Frauenberatung WOMAN ihre Berufsausbildung organisieren. So haben bisher rund 4.000 Menschen Zugang zum Ausbildungssystem und zum Arbeitsmarkt bekommen. Das sind mehr Bürgerinnen und Bür-ger als in einer österreichischen Durchschnittsgemeinde wohnen! Nicht zu vergessen die Tausen-den, die sich mit Hilfe des VSG freiwillig und ehrenamtlich dem Sozialbereich zur Verfügung stellen. Was für die Menschen selbst ein großer individueller Nutzen ist, ist für die Stadt Linz

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ein ungemein wertvoller Beitrag zur Integration auf allen Ebe-nen. Auf der Ebene der Bildung, der Arbeit, des Zusammen- und des Familienlebens. Diese Inte-gration stiftet sozialen Frieden und ist eine zentrale Qualität des Standortes Linz.

Du hast dein Amt mit dem Jubilä-umsjahr des VSG angetreten. Was heißt die 20-jährige Vereinsgeschichte für dich?Eine stetige Entwicklung immer auf Höhe der gesellschaftlichen Veränderungen, permanente Selbsterneuerung durch clevere Konzepte, Arbeiten in vernetz-ten Strukturen bei gleichzeiti-gem intensivem Nachdenken und Reflektieren über gleicher-maßen effektive und effiziente Organisationsformen.

Worauf freust du dich?Auf die vielen Begegnungs-möglichkeiten zum Beispiel bei den Kochevents, oder beim FEST.ENGAGIERT. am 9. Juni 2017 am Linzer Hauptplatz, neue Firmenkontakte mit der Chance auf Ausbildungsplätze für Jugendliche und auf den Tag mit Ali Mahlodji.

Übersicht

Im Frühjahr 2016 hat Brigitta Schmidsberger im VSG den Vorsitz von Vereinsgründer Günther Bauer übernommen. Mit dem VSG ist die Personal-direktorin der Stadt Linz bereits an ihren vorherigen Stationen im Magistrat Linz – als Finanz- und Controllingleiterin im Sozialbereich sowie als Leiterin des Amtes für Soziales, Jugend und Familie – intensiv in Berührung gekommen. In einem kurzen Gespräch nimmt die mehrfach diplo-mierte Managerin Stellung zu ihrer neuen Aufgabe.

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Das Kochbuch zum Mittagstisch:

Appetit auf die Welt!

APPETIT AUF DIE WELT?

Zusammen mit dem Autor und Supervisor Thomas Baum präsentieren wir unser Kochbuch am:

Mittwoch, 3. Mai 201718:00, Restaurant niu Wissensturm,Kärntnerstraße 26, Linz.

Kochbuch Appetit auf die Welt79 Rezepte auf 108 SeitenPreis: € 18,-Erhältlich im Buchhandel und über [email protected]

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Das Kochbuch zum Mittagstisch: Appetit auf die Welt!

Kulinarische Globalisierung!Eben der hat sich in der MO-VE-Küche seit Mai 2015 sagenhaft erweitert. Da nämlich haben, Migrantinnen und Migranten aus aller Welt auf Vermittlung des Un-abhängigen LandesFreiwilligen-zentrum ULF begonnen, sich der Kochlöffel zu bemächtigen und traditionelle Speisen aus ihren Landesküchen aufzutischen. Seit-her ist der MOVE-Mittagstisch die womöglich weltläufigste Ausspei-sung der Stadt, in der es von Af-ghanistan bis Zaire kulturell rund um den Globus geht. Oft genug erfreuen die Küchenkreationen auch das Auge. Das animierte die begeisterten Mittagstischgäste zu Smartphone-Schnappschüssen der prächtig angerichtenen Teller – was wiederum die Idee stiftete, den kulinarischen Reichtum mit anderen in Form eines Kochbuchs

von Weltformat zu teilen. Ein Fall für und ein Auftrag an die Produk-tionsschule FACTORY | Grafik-werkstatt.

Fotorallye und KochexzessDort ging es ans Rezeptesammeln und auf große Linzer Fotorallye, um ausreichend optische Zuta-ten für das Buch zu sammeln. Der fotografische Blick galt all den internationalen Küchen und Kulturen, die im Lauf der Jahre in Linz heimisch geworden sind. Im Restaurant COOK in der Klammstraße zelebrierte das Projektteam mit COOK-Chef Hannes und den Köchinnen und Köchen Pape, Oksana, Elia und Samira eine ausgiebige Nachmit-tagssession, in der das nach den gesammelten Rezepten Gekochte bildschön angerichtet, abgelichtet und anschließend genüsslich ver-

speist wurde. Auch zur Freude von Gastgeber Hannes: „Für mich wa-ren es durchwegs neue Speisen, die ich auch in mein Repertoire aufgenommen habe.“

Hader, Strauss und ResetaritsDie anschließende Bildnachbe-arbeitung und Buchgestaltung erfolgte wieder in der Produk-tionsschule FACTORY | Grafik-werkstatt, in der ein Preis für den besten Buchtitelvorschlag ausge-lobt wurde. Die Zusammenarbeit mit der Druckerei Plöchl wurde gleich für eine Exkursion in die Ar-beitswelt genutzt. Schauspielerin Ursula Strauss, ihr Kollege Josef Hader und Musiker Willi Resetarits gratulierten mit Grußworten zum Ergebnis, das sich in jeder Hinsicht genießen lassen kann. In diesem Sinne und diesem Fall heißt VSG: Vielfältige Speisen genießen!

Weil in vielen Haushalten überwiegend aufgetaute oder aufgewärmte Conveniencemahlzeiten auf den Tisch und dabei Gaumenfreude und Gesundheit zu kurz kommen, deckt das Team von VSG MOVE seit 2004 mehrmals wöchentlich den pädagogischen Mittagstisch. In gelöster Atmosphäre erfahren Kin-der, Jugendliche und junge Mütter Essen als Ritual mit Nähr- und Mehrwert. Einem Mehrwert, der über das Gemeinschafts- und Geschmackserlebnis hin-aus in der Erweiterung des kulinarischen wie auch des menschlich-kulturellen Horizonts besteht.

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Bonnie Schepe (Leitung), Petra Bindl, Rainer Götzendorfer, Markus Gruber, Helene Kletzl, Marion Klimmer,

Silvia Fessl, Astrid Lauss, Sonja Lentner, Rainer Lenzenweger, Lukas Mathà, Merveille Pesl, Sabine Steinmetz

FACTORY

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Produktionsschule FACTORY

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Produktionsschule FACTORY

Neue Struktur, unverändertes AnliegenDie Produktionsschule ist ein Nachreifungsprojekt für Jugendliche und junge Er-wachsene, die vor Antritt einer Berufsausbildung bzw. einer weiterführenden Schulausbil-dung Nachholbedarf hinsicht-lich der sozialen, persönlichen sowie schulischen Kompe-tenzen haben. Unbedingt wollen wir ihre Ausgrenzung im Übergang von der Pflicht-schule in eine weiterführende (Berufs-) Ausbildung oder in den Arbeitsmarkt verhindern. Unser zugegebenermaßen anspruchsvolles Ziel ist es, möglichst alle Jugendlichen mit Kompetenzentwicklungs-bedarf zu erreichen. Da mag es im einen Fall darum gehen, sich selbst mehr zuzu-trauen und im anderem darum, ein realistisches Selbstbild entwickeln. Unseren größten Arbeitsschwerpunkt macht die

Vermittlung von Kulturtech-niken aus. Von klassischen ebenso wie von aktuellen in Form z.B. der Arbeit mit Neu-en Medien. Der „Lehrplan“ der Produktionsschule richtet sich nach den individuellen Bedürf-nissen ihrer BesucherInnen. In unterschiedlichen Dosierungen besteht er aus Beratung (Coa-ching), Werkstattarbeit und Berufserprobung, dem Besuch der Wissenswerkstatt und viel Sport. Die „Schulzeit“ beläuft sich auf maximal ein Jahr, für den Lebensunterhalt der Teil-nehmenden kommt in dieser Zeit das AMS auf.

Die Ergebnisse im ÜberblickDie Produktionsschule FACTORY hat 70 Jugendliche betreut und 40 Betreuungen abgeschlossen. 39 Jugendli-che aus der FACTORY haben Praktikumstage zur beruflichen Erprobung absolviert, wofür wir 108 Firmen gewinnen konnten.

Coaching Beziehungsarbeit hat bei uns einen hohen Stellenwert. Gute zwischenmenschliche Bezie-hungen schaffen Vertrauen und ermöglichen einen offenen und guten Austausch. Die Coaches der FACTORY beraten die Teilnehmenden psychologisch und sozialarbeiterisch. Einzel-gespräche dienen der indivi-duellen Zielvereinbarung, dem Reflektieren sowie dem Bear-beiten von Familienkonflikten. Gemeinsame Reflexionsgrup-pen sind ein Forum, um Prob-leme im Umfeld anzusprechen und Lösungen zu entwickeln.

2016 haben wir die Produktionsschule in Bieterge-meinschaft mit der Pro-Mente-Einrichtung Work-box betrieben, was naturgemäß nur in einer guten, intensiven Zusammenarbeit beider Leitungen und beider Teams möglich war. War die Struktur der Produktionsschule auch neu, blieb unser Anliegen doch unverändert: Es besteht darin, junge Men-schen „ausbildungsfit“ zu machen.

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WerkstattarbeitMehr Qualifikation eröffnet mehr Chancen. Zum Üben und Spezialisieren unterhält die FACTORY Grafik-, Video-, Holz-, Metall- und Kreativwerkstätten. In den Werkstätten können die Jugendlichen anhand interner und externe Aufträge erste handwerkliche Erfahrungen sammeln. Im Lauf des Jahres sind u.a. ein Medienschrank, Weihnachtsanhänger, Armrei-fen und viele Designerstücke aus Beton entstanden: Bilder-rahmen, ein Damespiel, die Pro-totypen eines Lampenschirm mit Stahlseilhalterung und einer betonierten Schreibtischlampe. Einige Betonarbeiten, nämlich Bilder mit Linzer Motiven, ha-ben es als Teil der Ausstellung „Klick“ im Nordico Stadtmuse-um Linz sogar zu Museumseh-ren gebracht. Darüber hinaus haben die Produktionschulbe-sucherInnen Platinennotizbü-cher, Planentaschen, die Solida-ritätspreis-Pokale der Diözese Linz und vieles mehr hergestellt. Überaus produktiv war auch das Team der Videowerkstatt. Im Auftrag des AMS hat es u.a. vier Infomationsvideos mit Tutorials sowie die Videos für die AK-Tagung „Armutszeug-nis - Zeugnis Armut“ und die 25-Jahres-Feier der Frauenstif-tung Steyr gedreht. Abseits davon hat es sich künstlerisch hervorgetan, und zwar mit dem Mitschnitt der Performance „Skyblow“ der Freundinnen der Kunst beim „Höhenrausch“ im OÖ Kulturquartier und eines zweistündigen Konzertes des Chors United Voices.

WissenswerkstattIn der Wissenswerkstatt findet der Unterricht statt – neben Vorträgen in verschiedens-ten Formaten wie Seminaren, Workshops und Exkursionen. Hier hat alles Platz, was mit All-tags- und sozialen Kompeten-zen, der Allgemeinbildung so-wie dem Bescheidwissen über die Berufs- und Arbeitswelt zu tun hat. Viel Raum und Zeit war auch 2016 der Basisbildung in Deutsch, Mathematik, Ge-schichte, Geografie gewidmet. Gemeinsam haben wir Out-doortage erlebt, in denen Platz für Persönlichkeitsentwicklung sowie Übungen in sozialer Kompetenz, Konfliktfähigkeit und Kommunikation war. Im Fach Politische Bildung haben wir ein Planspiel Demokratie inszeniert. Außerdem haben wir Unternehmen wie Rosenbauer und Otis besucht, uns in Work-shops mit Gewaltprävention und Sozialkompetenzen be-schäftigt und auch der Ge-sundheit viel Aufmerksamkeit geschenkt: Körperbewusstsein und gesunde Ernährung waren hier zwei wichtige Themen.

SportMit einer breiten Palette sportli-cher Aktivitäten von Aikido über Slacklinen, Boxen und Schwimmen bis zu Fitness- und Krafttraining geben wir unseren TeilnehmerInnen Gelegenheit, sich selbst und als Gruppe körperlich und mental in einer Vielzahl von Situationen zu er-leben, Grenzen auszuloten und Talente zu entdecken.

GendermaßnahmenBesonderes Augenmerk haben wir 2016 auf die Gleichberech-tigung der Geschlechter in der Produktionsschule gelegt; vor allem in der Wissenswerkstatt, aber auch beim Sport. Wir achten besonders darauf, dass unseren TeilnehmerInnen über-all die gleichen Möglichkeiten offenstehen wie ihren Kollegen. Wir ermutigen die jungen Frau-en, ihren Interessen zu folgen – auch wenn es „geschlechts-untypisch“ Arbeitsfelder oder Sportarten sind.Ausgehend von einem The-aterstück über Rosa von Luxemburg haben wir uns in der ganzen Gruppe mit den Wahlen im Allgemeinen und dem Frauenwahlrecht und den Frauenrechten im Besonderen auseinandergesetzt. Mehrere Workshops und Diskussionen waren der Gleichstellung der Geschlechter, Rollenbildern und Geschlechteridentitäten gewidmet. Zu einem bewussten Umgang mit der Genderthe-matik gehören in unserem Arbeitsalltag in der eine Pro-duktionsschule auch eine gendergerechte Sprache, ein gemischtes Betreuungsteam und ein gendersensibles Coa-ching.

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Produktionsschule FACTORY

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Claudia Mutschlechner (Leitung), Bettina Brandtner, Sandra Gruber, Iv Simic, Dietmar Stephani

KICK

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Berufsorientierung KICK

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Berufsorientierung KICK

Wer mitgemacht hatDie meisten unser KlientInnen kommen mit unterschiedli-chen Problemlagen zu uns. Die häufigsten sind Mobilitäts-einschränkung, mangelnde Berufserfahrung und -praxis, Orientierungslosigkeit, Stigma-tisierung durch Herkunft bzw. Kultur und familiäre Probleme – davon ist jeweils mehr als die Hälfte unserer KlientInnen betrofffen. Mehr als ein Drittel hat unrealistische Zielen und Erwartungen, Versagensängste, ein geringes Selbstwertgefühl oder Schulden. Daher heißt es für uns in der täglichen Bezugs-betreuung, auf jede einzelne und jeden einzelnen persönlich einzugehen und der komplexen Ausgangslage bestmöglich gerecht zu werden.

Was wir unternommen habenOrientierung ist immer eine Frage der Perspektive. In diesem Sinne haben wir viel Augenmerk darauf gelegt, unseren TeilnehmerInnen einen

Perspektivenwechsel zu ermög-lichen und neue Perspektiven anzubieten. Dazu haben wir verschiedene Workshops – u.a. in Zusammenarbeit mit der AK oder dem Ars Electronica Cen-ter – angeboten. Die Teilneh-menden haben sich dabei u.a. über ihre Rechte und Pflichten als Lehrlinge oder die Arbeit bei österreichischen Personal-dienstleistern oder Zukunfts-visionen kundig gemacht. Auch wichtigen persönlichen Themen wie Sexualität oder richtiger Umgang mit Geld und Schulden haben wir viel Aufmerksamkeit geschenkt. In Trainings mit lebensech-ten Simulationen haben sich die KICK-TeilnehmerInnen für Aufnahmetests gerüstet und mit dem Schauspieler Tom Pohl mit Blick auf künftige Bewerbungsgespräche an ihrer Körpersprache gearbeitet. Politische Bildung, Demokra-tieverständnis und Diversität wurden ebenso an die Jugend-lichen vermittelt und mit ihnen

diskutiert. Selbstverständlich haben wir uns in Betrieben und Lehrwerkstätten berufsprak-tisch umgesehen. Zuguterletzt haben wir auch der Berufsin-formationsmesse Wels und der Lehrlingsmesse Linz einen aus-giebigen Besuch abgestattet.

Was dabei herausgekommen ist49 unserer Jugendlichen – das sind 83,1% – haben einen Arbeits- oder Ausbildungs-platz gefunden. Dabei sind 28 Lehrverhältnisse (57%) und 15 Dienstverhältnisse (31%) ver-einbart worden. 7 Jugendliche haben anschließend andere Angebote (21%) wahrgenom-men. Die Dropoutquote liegt bei gerade einmal 5%. Die KICK-Teilnehmenden wurden ebenso unterstützt, sich auf den Führerschein B vorzube-reiten.Ein spezielles Ziel war es auch, Jugendliche gezielt vor allem in Mathematik, kauf-männischem Rechnen und Buchhaltung auf die Berufs-schule vorzubereiten.

In der Berufsorientierung haben wir 2016 86 Jugend-liche aus Linz aufgenommen, 28 davon setzten ihre Betreuung aus dem Vorjahr fort. Geschlechtervertei-lung mit 51% (weiblich) zu 49% (männlich) ausgegli-chen. Mehr als die Hälfte (= 54%) der KICK-Jugend-lichen sind 18 bzw. über 18 Jahre alt.

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Insgesamt haben unsere KlientInnen über 280 Prakti-ka und Schnuppertage in der freien Wirtschaft (94%) und im öffentlichen Sektor (6%) absol-viert – das sind durchschnittlich 3 Praktika pro TeilnehmerIn. Mehr als die Hälfte der abge-schlossenen TeilnehmerInnen (56%) trug eines der Praktika eine Anstellung in einem der besuchten Betriebe ein. Wenn wir unsere Teilnehmenden zwischen 2003 und 2013 be-trachten, sind 6 Monate nach Kursende 74% von ihnen in Beschäftigung, 1 Jahr danach sind es sogar 80%.

Bestes FeedbackUnsere KlientInnen persönlich zu betreuen, ist uns sehr gut gelungen, wie das Feedback unserer Teilnehmenden zeigt. 41 Feedbackfragebögen unserer KlientInnen haben wir gesich-tet. 100% der Befragten emp-fehlen den KICK-Kurs weiter und begründen das mit der Qualität der Unterstützung, Be-ratung und Wissensvermittlung durch die KICK-Berufspädago-gInnen. Ebensoviele, nämlich 100% der KICK-KlientInnen

betonten ihr großes Vertrauen zu den KICK-MitarbeiterInnen. Sie gaben an, dass die Einzel-gespräche mit ihren Betreue-rInnen eine große Unterstüt-zung bei persönlichen Fragen gewesen seien und ihnen sehr geholfen hätten, den eigenen beruflichen Weg zu finden. Außerdem zeigt das Feedback, dass die KICK-AbsolventInnen ihre persönlichen Ausbildungs-ziele in einem Ausmaß von 90 bis 100% erreicht haben. Dazu gehören berufliche Orientie-rung und Berufskunde, Sicher-heit in Bewerbungsgesprächen, ein besserer Umgang mit Problemen und ein geschärftes Bewusstsein für eigene Stärken und Schwächen.

Einen Fragebogenkommentar wollen wir stellvertretend für viele andere wörtlich zitieren: „Ich habe mich so gut ge-fühlt, dass ich sagen kann, der KICK-Kurs war für mich wie ein zweites Zuhause.“

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Berufsorientierung KICK

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Elke Katzmayr (Leitung), Michael Bauernfeind, Thomas Bogner, Ute Doku, Maria Flatscher,

Daniel Küblböck, Anna Kühhas, Sarah Momani, Raphael Schaller, Julia Voggeneder

LEARN

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Lernzentrum LEARN

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Lernzentrum LEARN

In unserem Lernzentrum LEARN bieten wir seit 2000 die Gelegenheit, im Rahmen des Programms LEARN.klassik den Pflichtschulabschluss nachzuholen und fungieren für die jungen Menschen in den verschie-denen anderen Bereichen des VSG als Bildungsdreh-scheibe. Seit 2015 gestalten wir mit LEARN.fit in Ko-operation mit Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern auch Vorbereitungslehrgänge für Lehrstellen und Berufsschulen – ein großer Sprung, dem lange Ent-wicklungsarbeit vorausgegangen ist. Zu unserem Erfolg tragen ganz maßgeblich jene Lin-zer Institutionen bei, mit denen uns eine langjährige partnerschaftliche Zusammenarbeit verbindet. Sie verweisen „ihre“ KlientInnen zum Wissenserwerb an uns und ermutigen sie während der Kurszeit zum Durchhalten. Dank regelmäßiger Zielgespräche der LEARN.-PädagogInnen mit unseren SchülerInnen und den parallel betreuenden Partnerinstitutionen behalten die meisten unserer TeilnehmerInnen ihr Ziel im Auge und schließen die Ausbildung positiv ab. Als außerschulischer Bildungsanbieter haben wir für das jugendliche VSG-Klientel auch 2016 zahlreiche Workshops geplant und gestaltet.

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LEARN.klassik2016 haben 41 Menschen unsere Kurse besucht. 28 von ihnen haben ihren Bildungswunsch verwirklicht und ihren Pflicht-schulabschluss nachgeholt. 11 werden ihre abschließenden Prüfungen im April ablegen.

LEARN.fitLEARN.fit ist ein Programm zum Einstieg in Berufsschule und Lehrausbildung. Ein halbes Jahr vor dem Start der Lehrausbilung werden 2x/Woche ein Praktikum im zukünftigen Betrieb und 3x/Woche Bildungsmodule im Lernzentrum LEARN absolviert. In Zusammenarbeit mit der Stadt Linz ist es uns gelungen, diesen Lehrgang für Jugendliche zur Vorbereitung auf die Lehre zu starten. Dabei absolvierten die Teilnehmenden ein Praktikum bei der Stadt Linz und acht externen

Partnerbetrieben. Damit wollen wir möglichst vielen Jugendli-chen einen Einstieg in die Lehre ermöglichen. 2016 haben wir 31 junge Linzerinnen und Linzer be-gleitet. 17 haben sich erfolgreich um eine Lehrstelle beworben und den Sprung ins Berufsleben geschafft, 12 weitere haben einen Platz mit Perspektive in weiter-führenden Angeboten gefunden.

LEARN.basicSeit 2015 sind wir mit LEARN für das Umsetzen von Basisbil-dungsangeboten akkreditiert, die 2016 von 22 Teilnehmenden in Anspruch genommen worden sind. Die TeilnehmerInnen haben alle die 180 Unterrichtseinheiten erfolgreich absolviert und halten nun ein Zertifikat in Händ, das weitere Möglichkeiten im ös-terreichischen Bildungsssystem eröffnet.

BildungsdrehscheibeDie Bildungsdrehscheibe steht allen TeilnehmerInnen von VSG Angeboten offen. Die Nachmit-tagsworkshops zu unterschiedli-chen Fachgebieten werden sehr gerne in Anspruch genommen. Denn es gelingt uns hier, in an-sprechender, spannender Form, Inhalte wie Rechtschreibung, Rechnen und Kommunikation zu vermitteln.Die Angebote des Lernzentrums LEARN stoßen auf sehr große Nachfrage. Die Wartelisten sind lang. Es tut uns sehr leid, moti-vierte junge Menschen abwei-sen zu müssen. Gäbe es mehr Finanziers, würden wir unser Angebot gerne erweitern.

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Lernzentrum LEARN

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Anita Eyth (Leitung), Ana Luz Morales, Karin Mulser, Ursula Ullrich

WOMAN

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Frauenberatung WOMAN

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Frauenberatung WOMAN

Für wen wir da sindUnser Beratungsangebot für benachteiligte Frauen ist 2000 als Pilotprojekt gestartet. In der Frauenberatung des VSG tun wir alles dafür, damit benachteiligte Frauen am Arbeitsmarkt (wie-der) Fuß fassen können – das ist vor allem für wenig qualifizier-te, ältere oder gesundheitlich eingeschränkte Frauen schwierig. Umso mehr, wenn daheim Kinder zu betreuen sind, was speziell bei Migrantinnen aus Drittstaaten oft der Fall ist. Diesen Herausfor-derungen zum Trotz liegt unsere Vermittlungsquote traditionell von Anfang an bei etwa 80%.

80%Vermittlungsquote 2016Diesen Wert haben wir 2016 erneut erreicht. Von 1. Jänner bis zum Stichtag 31. Dezem-ber haben 2016 insgesamt 194 Frauen eine Beratung bei uns in Anspruch genommen. Bei 25 Frauen waren das Informations-beratungen mit jeweils 1 bis 3 Gesprächen; 169 Frauen haben

wir in einen durchschnittlich 3 Monate dauernden Beratungs-prozess aufgenommen. Alles in allem haben wir dabei 1.191 persönliche Beratungen mit einer Durchschnittsdauer von über einer Stunde geleis-tet. Nicht eingerechnet sind die Beratungen via Email und am Telefon. Die Quote der Vermitt-lungen in Jobs oder weiterfüh-rende Bildungssysteme und Kur-se hat die Messlatte von 80% wieder erreicht. Die Hälfte der Frauen (knapp 50%) hat durch die Beratung und das aktive Jobcoaching eine Arbeitsstelle gefunden; über 30% konnten wir in eine Aus- oder Weiterbil-dung vermitteln. Darauf dürfen wir als kleine Beratungsstelle mit einer Personalressource von 2 Vollzeitstellen und in Anbe-tracht der angespannten Lage am Arbeitsmarkt stolz sein.

Was für uns zähltNeben diesen quantitativen Erfolgskriterien sind uns die qualitativen Verbesserungen der Lebenssituation der Frauen besonders wichtig. Durch eine ganzheitliche, dialogische und individuelle Beratung erreichen wir, dass die ratsuchenden

Frauen an Selbstvertrauen und Selbstständigkeit gewinnen und ihre Handlungsfähigkeit erwei-tern können.Unser wichtigstes Anliegen ist eine eigenständige Existenzsi-cherung. Unabhängig vom Part-ner oder von staatlichen Trans-ferleistungen, damit Frauen an den gesellschaftlichen und kulturellen Ressourcen gleichbe-rechtigt teilhaben können. Ein spezielles „Erfolgsrezept“ gibt es dabei nicht: Wir bieten eine ge-zielte individuelle und ganzheit-liche Beratung und Begleitung. Hilfe zur Selbsthilfe also.

In der Frauenberatung WOMAN haben wir seit Beginn im Jahr 2000 Frauen in Fragen der Existenzsicherung, Bildungs- und Berufsberatung sehr individuell und en-gagiert unterstützt. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir bisher über 3000 Frauen beraten haben und von die-sen 75% eine Arbeit oder Ausbildung begonnen haben.

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Sabine Michel-Herbst (Leitung), Birgit Aschenberger, Sonja Baumgartner, Karl Derntl, Michaela Ecker,

Gerda Eichelseder, Gerald Gumpoltsberger, Marion Grünberger, Thomas Hametner, Lisa Himmelsbach,

Elina Kamenova, Christine Khek, Astrid Kleiß, Claudia Köck, Monika Rodinger, Christoph Schatz,

Rahel Schmitzberger, Floortje Jennike van Weert, Bianca Weiland, Nina Wiesinger-Kvesic,

Sandra Wimmer-Freund, Ester Winter

MOVE

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Kinder- und Jugendhilfe

MOVE

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Kinder- und Jugendhilfe MOVE

MOVE ist unser Angebot für Kinder, Jugendli-che und ihre Erziehungsberechtigten, die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden. Gemein-sam mit den Familien und der Abteilung Soziales, Jugend und Familie der Stadt Linz – unserem Auf-traggeber – erarbeiten wir individuelle und erreich-bare Ziele. Auf dem Weg dorthin bieten wir den Familien sozialpädagogische Familienbetreuung und Hortbegleitung an. Um die Begleitung junger Mütter kümmern wir uns gesondert. Das multipro-fessionelle Team von MOVE bestand 2016 aus 26 MitarbeiterInnen. Sie zeichnen sich durch ein hohes Maß an Belastbarkeit, Flexibilität, Verlässlichkeit, Klarheit, Authentizität und Konfliktfähigkeit aus.

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Sozialpädagogische FamilienbetreuungIn der Familienbetreuung haben Eltern und Kinder ihre eigene, feste Bezugsperson aus unserem Team. Über den persönlichen Kontakt hinaus bietet MOVE ver-schiedene Angebote für Grup-pen und ein Ferienprogramm. 2016 haben wir 83 Jugendliche – 27 weibliche, 56 männliche – mit einem Durchschnittsalter von 15 Jahren betreut.Besonderen Stellenwert in der Betreuung haben die Familiengespräche unter Anleitung unserer Sozial-pädagogInnen. Dabei können sich die Familienmitglieder So-zialkompetenzen aneignen und diese einüben. Außerdem lernen die Familien dabei, Regeln zu vereinbaren, Rituale zu fixieren, über Gefühle zu sprechen sowie Konflikte auszutragen. Ein immer wieder sehr sensibles Thema ist der Umgang mit Aggressionen, speziell mit Gewalt in der Familie und im sozialen Umfeld. Über die Gespräche hinaus bieten wir für Eltern und Kinder individuelle Einzel- und Gruppenangebote.

Dabei haben neben der sinn-vollen Freizeitgestaltung die Erarbeitung von Lernstrategien, der Aufbau von Selbstwert und ein produktiver Umgang mit Konflikten Priorität. Da der Be-darf danach ungebrochen hoch war, haben wir unser erfolgrei-ches Lernangebot weitergeführt. Dankenswerter Weise engagiert sich unser Mathematiklehrer nach wie vor ehrenamtlich – die Erfolge seiner SchülerInnen geben ihm Recht. So haben unsere Jugendlichen dank guter Vorbereitung bei sommerlichen Lerntagen alle (!) Nachprüfun-gen bestanden.

HortbegleitungIn der Hortbegleitung nehmen wir uns um Kinder mit erhöhtem Betreuungsbedarf an – im Hort wie auch außerhalb. 2016 waren wir für 9 Kinder (8 Burschen, 1 Mädchen) zuständig. Dabei fungieren wir als Schnittstel-le zwischen Schule, Hort und Elternhaus und unterstützen die Integration der Kinder in der Hortgruppe.

Junge Mütter Es ist nicht immer einfach, in die neue Rolle als Mutter zu finden. Schon gar nicht, wenn die Mutterschaft in sehr jungen Jahren beginnt. 2016 haben wir 13 junge Mütter mit einem Durchschnittsalter von 17,2 Jah-ren einzeln begleitet. 5 Mütter haben unser Angebot der Nach-betreuung in Anspruch genom-men. In den Gesprächen geht es naheliegenderweise häufig um Themen wie die Ernährung, Entwicklungsförderung und Erziehung des Kindes, aber auch um die Vereinbarkeit von Schule bzw. Ausbildung und Muttersein. Ganz konkret und praktisch un-terstützen wir die jungen Frauen bei der Wohnungssuche, bei finanziellen Angelegenheiten und beim Weg in die Selbstän-digkeit.

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Kinder- und Jugendhilfe MOVE

MOVE macht FerienWie jedes Jahr haben wir auch 2016 ein Ferienprogramm für unsere Jugendlichen gestal-tet. Partizipation geht dabei vor Konsumation. Sportliche, kreative, kulturelle und kuli-narische Aktivitäten standen im Mittelpunkt unseres Fe-rienprogramms. Abseits des Ferienprogramms versuchen wir, den Kindern und Jugend-lichen in Einzelbetreuung und in Kleingruppen eine abwechs-lungsreiche Freizeitgestaltung in den Ferien zu bieten. Und zwar auf eine Art und Weise, die den Kindern, Jugendlichen und Eltern zeigt, wie sie ihre Ferien mit wenig finanziellem Aufwand selbstständig interessant gestal-ten können.

Soziale KompetenzgruppeUm in einer ruhigen Umgebung mit Kindern und Jugendlichen gezielt an sozialen Kompetenzen arbeiten zu können, haben wir zusätzliche Räume gemietet. 2016 haben wir dort unter ande-rem mit Jugendlichen Boxen und Karate trainiert und eine thera-peutische Zaubergruppe geführt. Zudem fand 2 Mal in der Woche eine soziale Kompetenzgrup-pe für insgesamt 8 Kinder und Jugendliche statt.

Zu TischDrei bis vier Mal in der Wo-che kochen wir für und mit unsere(n) Jugendlichen ein ausgewogenes, gesundes und abwechslungsreiches Mittagses-sen. Danach genießen wir das

gemeinsame Essen in familiärer Atmosphäre an einem gedeck-ten Tisch. Seit Mai 2015 berei-chern freiwillige Helferinnen und Helfer aus verschiedenen Ländern unsere Runde – nicht nur menschlich, sondern auch kulinarisch mit traditionellen Speisen aus Afghanistan, Irak, Italien, Weißrussland, Syrien, Ukraine, Senegal, Nigeria und Iran. In Kooperation mit der Pro-duktionsschule entstand 2016 das „Kochbuch“ Appetit auf die Welt. Dieses Partizipationspro-jekt hat uns das ganze Jahr be-gleitet und im Dezember durften wir das professionell gestaltete Buch in den Händen halten. Wir bedanken uns herzlich bei den Sponsoren für den Mittagstisch und das Kochbuch.

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Nicole Sonnleitner (Leitung), Silvia Bartos, Melanie Jungwirth,

Petra Pongratz, Tina Roth, Ralf Schinko, Abena Twumasi, Manuela Zeba

ULF

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Unabhängiges LandesFreiwillligen-

zentrum ULF

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Freiwilligenmanagement ULF

Seit 2008 hat sich das Unabhängige LandesFreiwil-ligenzentrum als Plattform für freiwilligesEngagement im Sozialbereich etabliert. Zu seinen Stärken zählt schnelles Reagieren und das Ansto-ßen innovativer, erfolgreicher Projekte. Gegenwär-tig arbeitet das ULF mit rund 400 Einrichtungen(Vermittlungsstellen) in ganz Oberösterreich. Auf aktuelle Herausforderungen im Freiwilligenbereich unter anderem durch die Umsetzung wirkungsvol-ler Projekte rasch und pragmatisch zu reagieren, ist eine seiner großen Stärken. Ein Highlight des vergangenen Jahres war einmal mehr die Freiwilli-genmesse Oberösterreich „FEST.ENGAGIERT“ am 24. Juni am Linzer Hauptplatz. Rund 60 Organisa-tionen sind unserer Einladung gefolgt, sich dort zu zeigen und zum freiwilligen Engagement für die Gesellschaft einzuladen.

FreiwilligeDie Beratung und Beglei-tung von Freiwilligen ist eine der Kernaufgaben von ULF. Sie erfolgt vorwiegend per-sönlich, aber auch über das Online-Tool „ULF.net“. Inter-essierte Personen werden im ULF beraten, begleitet und an

Organisationen vermittelt. Mit Stand Dezember 2016 befan-den sich 1.763 aktive Freiwillige in der ULF-Datenbank – 437 bzw. 33% mehr als im Vorjahr.

EinrichtungenDie zweite große Zielgruppe des ULF sind Einrichtungen,

die bereits Freiwilligentätigkeit in ihre Angebote integrieren oder diesen Bereich aufbau-en möchten. Wir helfen bei der Konzepterstellung, bei der Umsetzung, bei der Schulung von FreiwilligenkoordinatorIn-nen und der Gewinnung von Freiwilligen.

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Zum Jahresende 2016 hat das ULF mit 399 sozialen Organisa-tionen und Vereinen kooperiert, die bereits auf die Tatkraft von Freiwilligen bauen oder diese zu nutzen beginnen wollen. Im Vergleich zu 2015 sind das 23 Einrichtungen zusätzlich.

BildungsangeboteDas ULF – maßgeschneiderte Weiterbildungen. 2016 haben wir 18 Workshops mit insge-samt 320 TeilnehmerInnen (= 18 TeilnehmerInnen pro Work-shop) und den Lehrgang für FreiwilligenkoordinatorInnen aus Alten- und Pflegeheimen (mit 16 Teilnehmerinnen aus 14 Häusern) gestaltet. Workshops haben wir jedoch nicht nur für die freiwillig Engagierten angeboten, sondern ebenso für Einrichtungen und Freiwil-ligenprojekte. Die „Gewinnung von Freiwilligen“, „Chancen und Potenziale von Freiwilligen 50+“ sowie das „Führen eines Teams von Freiwilligen“ waren die The-men der Wahl. Für die Caritas, den OÖZIV und einige ande-re Organisationen haben wir Weiterbildungen konzipiert, die speziell auf deren Gegebenhei-ten und Bedürfnisse zugeschnit-ten waren. 2017 dürfen wir im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Kon-sumentenschutz einen neuen Leitfaden für Bildungsangebote erstellen.

Öffentlichkeitsarbeit und LobbyingBreiten Raum in unserer Arbeit nimmt die Werbung für die gute Sache an. Wir bringen relevante Themen wie die Versicherung von Freiwilligen zur Sprache, veranstalten die Freiwilligen-

messe FEST.ENGAGIERT, sind in sozialen Medien (insbesondere auf Facebook und via Twitter aktiv) und online präsent: 2016 zählten wir 68.166 Besuche unserer Website. Das bedeu-tet eine Steigerung von 15% verglichen mit 2015. 2017 ist die Neugestaltung unseres On-lineauftritts vorgesehen. Regel-mäßig nehmen wir Einladungen zu Konferenzen und Tagungen an, auf denen wir uns präsen-tieren, Rede wie Antwort stehen und unser Wissen mit anderen teilen. Im Dezember haben wir anlässlich des Internationalen Tags der Freiwilligen am 5.12. zu einer Dankesfeier mit mehr als 100 Gästen geladen.

Freiwilliges Engagement im FlüchtlingsbereichSeit 2014 arbeiten wir daran, uns selbst wie auch andere Sozial-einrichtungen für das freiwillige Engagement (nicht wie gewohnt für, sondern) von Asylwerbe-rInnen bzw. MigrantInnen zu öffnen. Dafür bauen wir ein Netzwerk auf, und beraten Einrichtungen sowie Asylwer-berInnen. Sie bereiten wir in der Workshopreihe EngagementFIT und in unserem Sprachcafé auf ihre Einsätze vor. Wiederum im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsu-mentenschutz erarbeiten wir 2017 einen Leitfaden zur Ein-bindung von AsylwerberInnen und anerkannten Flüchtlingen in freiwilliges Engagement.Seit Jänner 2016 verantworten wir die Anlaufstelle Zusammen-Helfen in OÖ – Gemeinsam für geflüchtete Menschen im Auf-trag des Integrations-Landes-rates. Aufgrund des komplexen Sachverhalts und der großen

Zahl beteiligter Trägerorgani-sationen verlangt das intensive Betreuuung.

ULF-ProjekteNeben den bereits erwähnten Aktivitäten haben wir 2016 auch noch mehrere andere Projekte zur Freiwilligenarbeit in ver-schiedenen Bereichen verfolgt: in Alten- und Pflegeheimen, in Kinderbetreuungseinrichtungen („FREI.SPIEL“), in Schulen („GE-NIAL.SOZIAL“) und in der inter-kulturellen Freiwilligenarbeit. Bei „AFTER.WORK“ informieren wir MitarbeiterInnen von Unterneh-men, die kurz vor der Pensionie-rung stehen, über die Möglich-keiten freiwilligen Engagements. Im Rahmen der „Social Days“ ermöglichen wir Unternehmen und deren MitarbeiterInnen, sich einen Tag lang in einer sozialen Einrichtung zu engagieren. In Kooperation mit der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz können sich Studierende im Rahmen ihrer Ausbildung freiwillig engagieren und dabei wertvolle Erfahrun-gen für die spätere berufliche Praxis sammeln. Bei einer Präsentation dieses Projekts im Herbst 2016 durften wir 25 Frei-willigenorganisationen und rund 200 TeilnehmerInnen willkom-men heißen.

FEST.ENGAGIERT

9. Juni 2017, 12 UhrHauptplatz

Die OÖ Freiwilligenmesse

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Freiwilligenmanagement ULF

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www.vsg.or.at

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