46
2011 Waffeln aus Brandmasse Fachdidaktik 3 Beobachtung und Auswertung beruflicher Lehr- und Lernprozesse im Berufsfeld Ernährung StR. Dipl.-Ing. Franz Horlacher SS 2011 Vorgelegt von: Lisa Hapke Sandra Kiesler Niels Schirrmeister Ann-Katrin Bruelheide

Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

2011

Waffeln aus Brandmasse

Fachdidaktik 3

Beobachtung und Auswertung beruflicher

Lehr- und Lernprozesse im Berufsfeld

Ernährung

StR. Dipl.-Ing. Franz Horlacher

SS 2011

Vorgelegt von: Lisa Hapke

Sandra Kiesler

Niels Schirrmeister

Ann-Katrin Bruelheide

Page 2: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

Fachwissenschaftliche und

didaktische Aufbereitung

I. Sachanalyse

II. Kondensierte

Sachanalyse

III. Bedingungsanalyse

IV. Didaktische Reduktion

Page 3: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

0

FACHDIDAKTIK 3

Sachanalyse zum Thema

Teiglockerung am Beispiel der Waffel

An der Technischen Universität Berlin

Fakultät I Geisteswissenschaften

Dozent: Str. Dipl. Ing. Franz Horlacher

Vorgelegt von:

Ann-Katrin Bruelheide; Matr. 327 310

Lisa Hapke, Matr. 329 545

Niels Schirrmeister; Matr. 327 156

Sandra Kiesler; Matr. 327 576

Page 4: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

1

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung................................................................................................................. 2

2 Geschichte der Waffel ............................................................................................. 3

3 Stärke ...................................................................................................................... 3

3.1 Aufbau der Stärke............................................................................................ 3

3.2 Stärkeverkleisterung ........................................................................................ 5

4 Teiglockerungsmittel................................................................................................ 6

4.1 Biologische Teiglockerung ............................................................................... 6

4.2 Chemische Teiglockerung ............................................................................... 7

4.3 Physikalische Lockerung ................................................................................. 8

5 Backpulver............................................................................................................... 9

5.1 Die Lockerung von Backwaren durch Backpulver............................................ 9

5.1 Die Bestandteile von Backpulver und ihre Wirkung ......................................... 9

5.2 Verwendung von Backpulver ......................................................................... 10

6 Brandmasse .......................................................................................................... 11

7 Literaturverzeichnis ............................................................................................... 16

8 Internetquellen....................................................................................................... 17

9 Tabellenverzeichnis ............................................................................................... 17

10 Abbildungsverzeichnis ......................................................................................... 17

Page 5: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

2

1 Einleitung

Die vorliegende Ausarbeitung wird im Rahmen des im Bachelorstudienganges

angesiedelten Moduls Fachdidaktik drei (FD 3) angefertigt. Ziel ist es am Beispiel der

Waffel, einmal hergestellt nach belgischem Rezept mit Brandmasse und einmal mit

Backpulver, die Teiglockerung zu erklären. Basierend auf der Sachanalyse soll im

Anschluss eine didaktische Reduktion herausgearbeitet werden, aus der wiederum

Arbeitsmaterialien für zukünftige SchülerInnen sowie eine Anleitung zum Anfertigung

beider Rezepturen konzipiert werden sollen. Zum Abschluss des Seminars FD 3

kann diese Ausarbeitung als das fachwissenschaftliche Fundament für die Lange

Nacht der Wissenschaften angesehen werden, bei der unser

lebensmittelwissenschaftliches Phänomen präsentiert werden soll. Folgender

Hinweistext dient dabei sowohl den Besuchern als auch uns Studierenden als

Grundlage:

„Bei der Zubereitung und der Herstellung von Lebensmitteln tauchen

immer wieder spannende Fragen auf. Zum Beispiel: weshalb ist ein

Souffe nur so kurz luftig, Waffeln auch ohne Backpulver innen locker

und außen kross? Zukünftige BerufschullehrerInnen mit dem

Schwerpunkt Ernährung stellen sich der Aufgabe, diese Phänomene

verständlich zu vermitteln. Genießen Sie Produkte und Erklärungen.“

Damit unser ernährungs- und lebensmittelwissenschaftliches Phänomen fachkundig

erklärt sowie präsentiert werden kann, wird im Vorfeld eine Sachanalyse angefertigt,

die ein wesentliches Element der Unterrichtsplanung sowie Unterrichtsgestaltung von

Lehrkräften darstellt. Diese beinhaltet dabei alle erforderlichen

fachwissenschaftlichen Überlegungen zu einem bestimmten Themenkomplex, die auf

Basis von Fachliteratur zusammengetragen werden. Die Sachanalyse liefert

demnach der Lehrkraft das fachliche Hintergrundwissen, welches für das Erreichen

von angestrebten Lernzielen unerlässlich ist. (Hassenpflug & John)

Im Anschluss an die Einordnung eines bestimmten Themas in den

fachwissenschaftlichen Kontext, werden von Seiten der Lehrkraft die erforderlichen

didaktischen Entscheidungen getroffen.

Page 6: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

3

2 Geschichte der Waffel

Die ersten Waffeln wurden um das neunte Jahrhundert im niederfränkischen Gebiet,

dem heutigen Belgien und Niederlande, gebacken. Es wird davon ausgegangen,

dass das Oblatenbacken der Mönche in den Klöstern den ersten Waffelbäckern als

Vorbild diente. Im frühen 13. Jahrhundert verbreitete sich die Waffel in Frankreich

und es entwickelte sich eine eigene Zunft der Waffelbäcker. (Krauß, 1999, S. 196 ff.)

Damals hatten die Waffeln noch nicht ihre heutige typische Form, sondern sie glichen

eher einem Krapfen. (Becker, 2010) Die Waffel verbreitete sich im 15. Jahrhundert

über ganz Mitteleuropa und wurde vorwiegend in gehobenen Kreisen verzehrt. Je

nach Land und Tradition hatte das Gebäck unterschiedliche Rezepte und

Geschmacksrichtungen. Die Waffel hatte unterschiedliche regionale Bezeichnungen.

So hieß die heutige Waffel um das 15. Jahrhundert in Hamburg Eisen-Brodt, in

Süddeutschland Hohlhippen oder Hollippen und in Frankreich Gaufres. (Thiele,

1959, S. 9 ff.) Im 17. Jahrhundert verbreitete sich die Waffel in ganz Deutschland in

allen Gesellschaftsschichten und entwickelte ihre heutige typische Form, welche der

Wabe des Bienenstocks zugrunde liegt. Der Name Waffel stammt von dem Wort

„Weben“ oder „Wabe“ ab. (Becker, 2010)

3 Stärke

3.1 Aufbau der Stärke

Stärke ist ein pflanzliches Reserve-Polysaccharid, welches ein bedeutungsvolles

Kohlenhydrat der menschlichen Nahrung ist. Stärke kommt vorwiegend intrazellular

bei Pflanzen in Form von Körnern vor und besteht zu ca. 20 % aus der

wasserlöslichen Amylose und zu ca. 80 % aus dem wasserunlöslichen Amylopektin.

(Koolman, 2009, S. 42) Das Verhältnis von Amylose und Amylopektin variiert nach

der Art der Pflanzen (Beispiele Amyloseanteil siehe Tabelle 1). Wachsmais bzw.

Wachshirse bestehen dagegen nahezu zu 100 % aus Amylopektin. (Belitz & Grosch,

1987, S. 257) Amylose ist ein unverzweigtes Polymer aus ca. 100 bis 1.000 D-

!"#$%&'&%(&)*+ ,-&+ .!!&+ /-1,4-glykosidisch miteinander verknüpft sind, wie in

Abbildung 1 ersichtlich. (Horton, 2008, S. 322) !"#$% &'(% )-1,4-glykosidische

Bindung ist die Glukosekette in Schraubenform aufgewickelt. Abbildung 1 zeigt eine

Page 7: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

4

helik*+(% ,-"!.-!"% /01% 234+05(6% &'(% 5'#$% *!5% &(1% 7'1&!1859'1.(+1% &("% )-1,4-

glykosidischen Bindung ergibt. (Christen, 2005, S. 75)

Abbildung 1: Amylose mit helikaler Struktur (Christen, 2005, S. 76)

234+0:(.-'1%;(5-($-%(;(1<*++5%*!5%=+!#05(('1$('-(16%&'(%)-1,4-glykosidisch verknüpft

sind, jedoch erfolgt nach circa jedem 25. D-Glucoserest eine Verzweigung mit einer

)-1,6-glykosidischen Bindung. Dadurch ist Amylopektin in seiner Struktur stark

verzweigt. (Christen, 2005, S. 76) !"#$%&'(%)-1,6-glykosidischen Bindung entstehen

Seitenketten, die in der Regel 15 bis 25 =+!#05("(5-(%(1-$*+-(16%&'(%9'(&("!3%)-1,4-

glykosidisch verknüpft sind. (Horton, 2008, S. 322) Abbildung 2 zeigt die

Verzweigungen und Seitenketten von Amylopektin.

Abbildung 2: Einfache Struktur von Amylopektin (Raven, 2005, S. 22)

Stärke kommt besonders reichhaltig in Samen wie z. B. in Getreide und in vielen

Knollengewächsen vor. (Christen, 2005, S. 75 ff.)

Page 8: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

5

3.2 Stärkeverkleisterung

Bei erhöhter Temperatur kommt es unter Quellung zu einer Stärkeverkleisterung, die

in drei Phasen verläuft. Dabei kann Stärke ein Vielfaches ihres Eigengewichtes an

Wasser physikalisch binden. Je nach Herkunft der Stärke ist der Temperaturbereich

der Verkleisterung (siehe Tabelle 1) und die Quellung unterschiedlich. (Belitz &

Grosch, 1987, S. 257) Aufgrund der kompakteren Strukturen der Getreidestärke ist

diese schwerer dispergierbar als Knollenstärke. Aufgrund der kleineren Oberfläche

verkleistern kleinere Stärkekörner wesentlich schneller als größere, dabei weisen

kleinere Stärkekörner eine höhere Verkleisterungstemperatur auf. (Ternes, 2008, S.

164)

Tabelle 1: Amylosegehalt und Verkleisterungstemperaturen unterschiedlicher Stärken

modifiziert nach (Belitz & Grosch, 1987, S. 257)

Verkleisterungs-

Stärke aus Amylose in % temperatur in °C

Weizen 26 53-65

Mais 28 62-70

Wachsmais 1 63-72

Reis 18 61-78

Hirse 25 69-75

Wachshirse 1 68-74

Die Stärkeverkleisterung wird in drei Phasen unterteilt:

Phase 1:

Durch die Wasseranlagerung der Stärkeketten entsteht ein Sol. Es kommt zur

Erweichung der Stärkekörner und die Viskosität steigt. Während der Verkleisterung

wird die Kornstruktur zerstört. Zudem findet ein Verlust der Doppelbrechung im

polarisierten Licht statt. Die Wasserstoffbrückenbindungen der Moleküle werden

aufgrund der Temperatureinwirkung gelöst. (Ternes, 2008, S. 163); (Stiebing, 1996,

S. 6)

Page 9: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

6

Phase 2:

Es kommt zu einer weiteren Quellung, da die Temperaturen oberhalb des

Verkleisterungsprozesses zur Zerstörung der Wasserstoffbrückenbindungen

zwischen den Stärkemolekülen führen. Amylose geht hierbei meist in eine wässrige

Lösung über, dadurch verbleibt im aufgequollenen Stärkekorn Amylopektin zurück.

Bei fortlaufender Temperaturerhöhung kommt es zum weiteren Abbau der

Wasserstoffbrücken, wobei die Viskosität sinkt. (Ternes, 2008, S. 163); (Stiebing,

1996, S. 6)

Phase 3:

Wird die Temperatur wieder gesenkt, so kommt es zu einer Neubildung der

Wasserstoffbrücken, wodurch ein Gel oder eine Art Kleister entsteht. Beim Abkühlen

wird das Wasser in der Stärke gebunden. Maisstärke gibt beim Abkühlen sehr stabile

Gele, während dessen die Kartoffelstärke eher kleisterartige schleimige Gele erlangt.

(Ternes, 2008, S. 163); (Stiebing, 1996, S. 6)

4 Teiglockerungsmittel

Teiglockerungsmittel dienen der Lockerung von Teigen und sind auch unter dem

Begriff „Backtriebmittel“ bekannt. (Rimbach, Möhring, & Erbersdobler, 2010) Durch

die Teiglockerung soll eine Lockerung der Krume erreicht werden. Die Teiglockerung

kann durch verschiedene Verfahren ermöglicht werden:

Biologische Teiglockerung

Chemische Teiglockerung oder

physikalische Teiglockerung. (Schlieper, 2005,S. 62)

4.1 Biologische Teiglockerung

Die biologische Teiglockerung beruht auf dem lebensmitteltechnologischen Einsatz

von Mikroorganismen, welche indirekt durch die Produktion von Kohlenstoffdioxid1

1„Kohlenstoffdioxid ist ein farbloses, nicht brennbares, geruchloses Gas, dass spezifisch schwerer ist als Luft.“

(Duden, 2000, S. 278)

(CO2 oder auch Kohlendioxid) die Teigmasse auflockert. Das Kohlenstoffdioxid wird

Page 10: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

7

demnach als Lockerungsmittel genutzt, welches zudem auch die Porenbildung

fördert und dadurch für eine angemessene Krume sorgt. (Lebensmittellexikon, 2011)

Zu differenzieren ist bei der biologischen Teiglockerung zwischen dem Einsatz von

Backhefe und der Verwendung von Sauerteig:

Bei der Verwendung von Backhefe (in der Regel wird die Reinzuchthefe der Gattung

Saccharomyces verwendet) wird die Vergärung von Maltose biologisch zu Nutzen

gemacht, die entweder von einem von außen zugefügten Zucker stammt oder die mit

>'+<(% /01% )% – Amylase aus der bereits im Getreidekorn vorhandenen Stärke

freigesetzt wird. Dabei wird CO2 frei, welches für die gewünschte Teiglockerung

sorgt. Durch die gleichzeitige biologische Umsetzung von den im Getreide

vorhandenen Aminosäuren entstehen typische Nebenprodukte wie Ethanol oder

auch Propanol. Diese sorgen wiederum in geringen Konzentrationen für die später im

Teig befindlichen geschmacksbildenden Komponenten. (Fuchs 2007, S. 362 f.)

Wird hingegen Sauerteig zum Backprozess von Roggenteig hinzugesetzt, so sorgen

sowohl Hefen wie Saccharomyces cerevisae als auch Milchsäurebakterien wie

Lactobacillus brevis oder Lactobacillus plantarum für die Sauerteigflora. Durch

Säuerung des Teiges kommt es zu einer pH–Wert Absenkung, was wiederum die

Quellfähigkeit verschiedener Polyssacharide (Pentosane) steigert. Gleichzeitig

bewirkt die pH-Wert Absenkung, dass stärkeabbauende Amylasen bei einem pH-

Wert ab etwa 4,8 gehemmt werden. Dies bietet auch einen Schutz gegenüber

Verderbniserregern und fördert die Ansiedlung von säuretoleranten Hefen. Diese

produzieren wiederum das Stoffwechselprodukt CO2, welches den Teig lockert. Der

Teig kann dadurch im weiteren Schritt verbacken werden. (Krämer 2007, S. 226 f.)

4.2 Chemische Teiglockerung

Die drei gebräuchlichsten chemischen Teiglockerungsmittel sind:

Backpulver (siehe Kapitel 5)

Hirschhornsalz und

Pottasche.

Page 11: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

8

Das Kohlenstoffdioxid (CO2) ist bei allen chemischen Teiglockerungsmitteln das

Lockerungsgas in den Teigen und Massen. (Loderbauer, 2008)

4.3 Physikalische Lockerung

Es gibt zwei verschiedene Verfahren der physikalischen Lockerung, zum einen durch

Luft, zum anderen durch Wasserdampf.

Ein Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische

Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren, Kneten oder Schlagen, wird

Luft in Lebensmittel eingebracht. Die Luft verbleibt aufgrund der Viskosität von

Milchfett und Eiweiß in der Masse. Die Schaumbildung ist abhängig von der

Viskosität der Masse. Die Viskosität ist wiederum abhängig von den in der Masse

enthaltenen Komponenten. Butter und Margarine weisen eine niedrige, Milchfett eine

mittlere und Eiweiß eine hohe Viskosität auf. Eiweiß kann viel Luft aufnehmen,

wodurch es zur Entstehung von Hohlräumen, sogenannten Poren kommt. Dieser

Vorgang wird als Teiglockerung bezeichnet.

Die Rohstoffe können mit Hilfe von Luft durch verschiedene Bearbeitungsarten

gelockert werden:

Butter und Margarine werden schaumig gerührt

Eiklar und Vollei werden aufgeschlagen

Schlagsahne und Milch werden aufgeblasen (Loderbauer, 2008, S. 234)

Die Teiglockerung durch Wasserdampf kommt hauptsächlich bei Blätterteig und

Gebäcken aus Brandmasse vor. Das im Teig enthaltene Wasser geht beim

Backvorgang in Wasserdampf über. Die Backwaren dehnen sich durch den

Wasserdampfdruck aus. Die Fettschichten im Blätterteig bzw. die geronnenen

Eiproteine in der Brandmasse verhindern, dass der Wasserdampf entweichen kann.

Dadurch werden die Gebäcke gelockert. (Loderbauer, 2008, S. 234) Wie genau die

physikalische Teiglockerung bei Brandmasse funktioniert, wird in Kapitel 6 näher

erläutert.

Page 12: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

9

5 Backpulver

5.1 Die Lockerung von Backwaren durch Backpulver

Backpulver stellen Ein- oder Mehrkomponentensysteme dar, welche durch

Zersetzung unter der Einwirkung von Feuchtigkeit und/oder Wärme in Gase zerfallen

oder durch chemische Reaktionen von Säuren oder sauren Salzen mit

Kohlendioxidträgern, wie Natriumhydrogencarbonat, Kohlendioxid abspalten.

(Backmittelinstitut, 1999). Ihre Wirkung beruht darauf, dass durch die Feuchtigkeit im

Teig es bereits zu einer geringen Bildung von Kohlenstoffdioxid kommt. Erst im

Backofen setzt die vollständige Triebwirkung ein, da das Kohlenstofdioxid aufgrund

der Hitzeeinwirkung durch die Säure aus dem Natron freigesetzt wird. Gleichzeitig

bewirkt die Hitze die Ausdehneung des Kohlenstoffdioxids und führt somit zu einer

Lockerung des Teiges. (Loderbauer, 2008, S.231)

Abbildung 3: Wirkung von Backpulver (Loderbauer, 2008, S. 231)

5.1 Die Bestandteile von Backpulver und ihre Wirkung

Backpulver bestehen aus folgenden drei Komponenten:

einem Kohlendioxidträger, welcher das Kohlendioxid liefert, zum Beispiel

- Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3)

- Kaliumhydrogencarbonat (KHCO3)

- Kaliumcarbonat (K2CO3) und

Page 13: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

10

- Ammoniumhydrogencarbonat (NH4HCO3) (Backmittelinstitut, 1999, S.

60)

einem oder mehreren Säureträgern, welche das Kohlendioxid freisetzen, zum

Beispiel

- Citronensäure

- Weinsäure

- Saures Natriumpyrophosphat (SAPP)

- Diclaciumphosphat-Dihydrat (DCPD) (Backmittelinstitut, 1999, S. 60)

Trennmittel, welche eine verfrühte Freisetzung des Kohlendioxids während der

Backpulverlagerung, verhindern. Diese können zum Beispiel sein:

- Stärke

- Getreidemehle

- Calciumcarbonat oder

- Calciumsulfat. (Backmittelinstitut, 1999, S. 60)

5.2 Verwendung von Backpulver

Backpulver wird hauptsächlich bei Feinen Backwaren zur Lockerung eingesetzt.

Zuckerreiche und sehr fetthaltige Teige sind sehr schwer und können dadurch nicht

mehr mit Hefe gelockert werden, wodurch der Einsatz von schneller und stärker

wirkenden chemischen Backtriebmitteln, wie zum Beispiel Backpulver, erforderlich

wird. (Vreden, 2008, S. 201) Die Massen für Sandkuchen und Biskuit werden meist

mit dem sogenannten All-In-Verfahren hergestellt und durch Backpulver gelockert.

Für Backmischungen und Fertigmehle zur Herstellung feiner Backwaren ist der

Gebrauch von Backpulver unentbehrlich. (Backmittelinstitut, 1999, S. 60)

Bei der Verwendung von Backpulver sollte zudem darauf geachtet werden, dass

weder zu viel noch zu wenig Backpulver verwendet wird. Im Falle einer zu großen

Menge an Backpulver kommt es zunächst zu einer verstärkten CO2 Bildung, die zu

einer Hebung der Masse führt. Dem übermäßigen Gasdruck kann jedoch nicht lange

standgehalten werden und die Gebäcke fallen noch vor Beendigung des

Page 14: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

11

Backvorganges zusammen. Wird im Gegenzug zu wenig Backpulver verwendet, so

kommt es aufgrund der zu geringen Triebwirkung zu einer unzureichenden

Lockerung des Teiges, was sich wiederum in einem geringen Gebäckvolumen

bemerkbar macht. (Loderbauer, 2008, S. 232)

Darüber hinaus wird der optimalen Lagerung von Backpulver eine entscheidende

Rolle zu gesprochen. Dabei ist vor allem darauf zu achten, dass das Backpulver

trocken, kühl sowie gut verschlossen gelagert wird. Damit wird verhindert, dass es

bereits bei der Lagerung des Backpulvers zu einer frühzeitigen Triebentwicklung

kommt, die eine spätere Lockerung des Teiges verhindert bzw. vermindert.

(Loderbauer, 2008, S. 232)

6 Brandmasse

Die Herstellung von klassischen Ofengebäcken wie Windbeutel, Eclairs, Kränze,

Spritzkuchen sowie Krapfen basiert auf der charakteristischen Zubereitungsweise der

Brandmassen. Die lockere und leichte Textur wird dabei als eine der wesentlichsten

Eigenschaft von Brandmassen angesehen, die auf eine physikalische Lockerung der

Masse zurückzuführen ist. Über diese Eigenschaft hinaus, verfügen Gebäcke aus

Brandmasse über ein geringes Gewicht und ein großes Volumen. (Schünemann,

2006, S. 418)

Zur Herstellung von 11 Waffeln aus einer Brandmasse dient folgendes Rezept als

Grundlage:

Page 15: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

12

Röstmasse:

200 g Weizenmehl, Typ 550 18,2 %

200 g Wasser 18,2 %

100 g Butter 9,1 %

100 g Zucker 9,1 %

eine Prise Salz

Unter die Röstmasse arbeiten:

300 g Vollei 27,3 %

200 g Milch 18,2 %

Abbildung 4: Rezept für 11 Waffeln mit Brandteig (eigene Anfertigung)

Bei genauerer Betrachtung der Grundrezeptur fällt der besonders hohe Gehalt an

flüssige Zutaten auf. Es lässt sich feststellen, dass der Mehlanteil einer Brandmasse

nur ¼ der flüssigen Zutat ausmacht. Bei der Verarbeitung der Brandmasse ist dieses

Mengenverhältnis jedoch nicht nachteilig, denn durch die weiteren

Verarbeitungsschritte wird der flüssige Anteil der Zutat gebunden. (Schünemann

2006, S. 418)

Zur besseren Veranschaulichung des Mengenverhältnisses kann die nachstehende

Abbildung 5 hinzugezogen werden. Die Abbildung 5 gilt nur für Brandmassen im

Allgemeinen. Für das einwandfreie Gelingen einer Brandmasse wird die Einhaltung

dieser Mengenverhältnisse vorausgesetzt. Variiert werden kann jedoch in den

einzelnen Zutaten: Demnach ist es möglich, zwischen den Mehltypen 405 und 550

auszuwählen auch verschiedene Fette einzusetzen wie zum Beispiel Erdnussfett,

Page 16: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

13

Butter oder auch Kokosfett zu variieren, wobei sich letzteres als bewährt

herausgestellt hat. (Schünemann 2006, S. 418)

Abbildung 5: Mengenverhältnisse von Brandmasse (Grundrezept), modifiziert nach (Loderbauer, 2008, S. 442)

Für die Herstellung von Waffeln aus Brandmasse sollte aus geschmacklichen

Gründen ca. 100 g Zucker zugesetzt werden. Der Abbildung 5 nach entsprechen 100

g Zucker einem Teil. Durch die weitere Zugabe von 100 g verschiebt sich das

Grundverhältnis der Zutaten leicht. Somit wäre man bei den im Rezept angegebenen

Prozentzahlen (z.B. Mehl: 18,2 %).

Die Brandmassen halten bei einer sachgemäßen Herstellung einige Vorteile bereit.

So zeichnen sich Gebäcke auf Basis einer Brandmasse durch eine geschmacklich

ansprechende weiche Textur aus und sind zudem für das Tiefgefrieren geeignet.

Jedoch können sich bei der Herstellung einer Brandmasse auch Fehler

einschleichen, die sich dann vor allem in einem von der Norm abweichenden

Aussehen oder auch in einer unzureichenden Auflockerung bemerkbar machen. Die

Ursachen dafür können „im fehlerhaften Abrösten, in falscher Festigkeit der Masse

oder in Fehlern beim Abbacken der Masse“ liegen. (Schünemann, 2006, S. 419 f.)

Das Prinzip der physikalischen Lockerung am Beispiel der Waffel wird nachfolgend

näher erläutert.

2 Teile Milch und 2 Teile Wasser !"#!$

1 Teil Fett !%#!$

2 Teile Weizenmehl !&#!$

3 Teile Volle !'#!$

etwas Zucker, große Prise Salz

Page 17: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

14

Zunächst werden Fett, Milch, Wasser, Zucker und Salz in einem Kupferkessel

aufgekocht. Durch das Fett, das beim Erhitzen schmilzt, entsteht ein Fett-Flüssigkeit-

Gemisch, das dafür sorgt, dass die Masse nicht anbrennt. Laut Loderbauer ist ein

Kupferkessel empfehlenswert, da die Wärme gut geleitet wird. Wenn das Gemisch

kocht, wird das zuvor gesiebte Mehl hinzugegeben und untergerührt. Hierbei ist zu

beachten, dass das Mehl mit einem Mal hinzugegeben wird, um Klumpenbildung zu

vermeiden. (Schünemann, 2006, S. 418); (Loderbauer, 2008, S. 442)

Nun beginnt das Abrösten. Mit einem Spatel wird die Brandmasse unter intensivem

Rühren erhitzt und somit abgeröstet. Ist aus der Masse ein glatter Ballen geworden,

der sich gut vom Kesselrand lösen lässt, ist das Abrösten beendet. Beim Prozess

des Abröstens verkleistert zum einen die im Mehl befindliche Stärke und zum

anderen gerinnt das im Mehl befindliche Protein. Dadurch ist keine Kleberbildung

mehr möglich. Da das Gluten schon verkleistert ist, kann beim Backvorgang kein

Krumengerüst mehr gebildet werden. Durch diesen Prozess gewinnt der Teig an

Formbarkeit und Elastizität. Die Ballenbildung wird zudem durch das im Teig

enthaltene Fett gefördert. Auch das Ablösen vom Kesselrand wird durch die

isolierende Eigenschaft des Fettes begünstigt. (Schünemann, 2006, S. 418 f.);

(Loderbauer, 2008, S. 442)

Nach dem Abrösten muss die Masse auf unter 40° C abkühlen, damit das Eiweiß der

Eier, die im nächsten Schritt hinzugegeben werden, nicht gerinnt. Hierfür kann die

Masse in einen Edelstahlkessel umgefüllt werden. Durch das Absinken der

Temperatur wird die Masse fest. Nach Zugabe der Eier wird die Masse mit einem

grobdrahtigen Rührbesen glatt und geschmeidig gerührt. Das langsame Rühren

verhindert, dass die Masse schaumig wird, was zu Einbußen in Kompaktheit und

Bindigkeit führen würde. Die Eier dienen gleichzeitig als Emulgator. Das im Ei

enthaltene Lecithin sorgt dafür, dass das Fett gebunden wird. Außerdem erfolgt die

Zugabe von Zitronenaroma. (Schünemann, 2006, S. 419); (Skobranek, 2000, S. 300)

Beim Brotbacken findet die Verkleisterung der Stärke sowie die Klebergerinnung erst

während des Backvorgangs statt und es bildet sich ein Krumengerüst. Diese beiden

Schritte haben bei der Brandmasse aber schon beim Abrösten stattgefunden.

Während des Backens gerinnen die Eiweißstoffe der Eier und bilden mit der

Page 18: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

15

verkleisterten Stärke eine elastische Teighaut. Diese ist dampfundurchlässig, das

heißt der Wasserdampf, der aus dem Brandteig austritt, dehnt sich stark aus, kann

aber nicht entweichen. Der Wasserdampfdruck reißt die Brandmasse mehrmals nach

oben, wodurch diese gelockert wird. Damit der Wasserdampf nicht entweicht,

müssen sich die dünnen Schichten in der Krume schnell bilden. Damit sich das

Volumen ausbilden kann, wird die Krustenbildung durch viel Schwaden (die Zugabe

von Dampf im Backofen) verzögert. Die Kruste darf nicht zu schnell fest werden, da

sich der Wasserdampf sonst nicht ausdehnen könnte. Eine feste Kruste hätte ein

Einreißen und eine verminderte Ausdehnung des Gebäcks zur Folge. Alternativ kann

die Brandmasse auch in einem Fettbackgerät gebacken werden. Die Masse

verfestigt sich bei einer Temperatur um 100° C. Die Festigung darf allerdings nicht zu

lange hinausgezögert werden, da die Brandmasse ansonsten zusammenfallen kann.

Dieser Vorgang beschreibt die physikalische Teiglockerung. (Schünemann, 2006, S.

419); (Skobranek, 2000, S. 300)

Page 19: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

16

7 Literaturverzeichnis

Backmittelinstitut e. V. (1999). Handbuch Backmittel und Backgrundstoffe.Hamburg: Behr's Verlag.

Belitz, H.-D., & Grosch, W. (1987). Lehrbuch der Lebensmittelchemie (Bd. 3. Auflage). Berlin-Heidelberg: Springer Verlag.

Christen, P. (2005). Biochemie: Eine Einfuhrung Mit 40 Lerneinheiten. Berlin-Heidelberg: Springer Verlag.

Duden. (2000). Schülerduden Biologie. Mannheim: Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG.

Fuchs, G. (2007). Allgemeine Grundlagen der Mikrobiologie (Bd. 8. Auflage). Stuttgart: Thieme Verlag.

Horton, H. R. (2008). Biochemie. München: Pearson Education Deutschland GmbH.

Koolman, J. (2009). Taschenatlas Biochemie des Menschen (Bd. 4. Auflage). Marburg: Thieme Verlag.

Krämer, J. (2007). Lebensmittelmikrobiologie (Bd. 5. Auflage). Stuttgart: UTB.

Krauß, I. (1999). Chronik bildschöner Backwerke. 1. Auflage: Matthaes Verlag.

Loderbauer, J. (2008). Das Bäckerbuch in Lernfeldern. Hamburg: Handwerk und Technik GmbH.

Raven, P. H. (2005). Biologie der Pflanzen (Bd. 4. Auflage). New York: W.H. Freeman and Company.

Rimbach, G., Möhring, J., & Erbersdobler, H. F. (2010). Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Heidelberg: Springer.

Schlieper, C. A. (2005). Grundfragen der Ernährung. Hamburg: Handwerk und Technik GmbH.

Schünemann, C. (2006). Lernfelder der Bäckerei - Produktion - Praxis - Theorie -Lehrbuch für die Berufsbildung zum Bäcker / zur Bäckerin. Alfeld / Leine: Gildebuchverlag.

Skobranek, H. (2000). Bäckerei Technologie. Hamburg: Handwerk und Technik GmbH.

Stiebing, A. (1996). Handbuch Fleisch und Fleischwaren. Hamburg: B. Behr´s Verlag GmbH & Co. KG.

Page 20: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

17

Ternes, W. (2008). Naturwissenschaftliche Grundlagen der Lebensmittelzubereitung(Bd. 3. überarbeitete Auflage). Hamburg: B. Behr´s Verlag GmbH & Co. KG.

Thiele, E. (1959). Waffeleisen und Waffelgebäck in Mitteleuropa. Köln: ODA-Verlag GmbH.

Vreden, N. (2008). Lebensmittelführer. Weinheim: Wiley-Vch Verlag

8 Internetquellen

Becker, M. (03. 05 2010). Die Waffeln und ihre Geschichte. (E. &. Trinken, Hrsg.) Abgerufen am 23. 04 2011 von http://www.artikel-promotion.de/essen-trinken/die-waffeln-und-ihre-geschichte_14919.html

Hassenpflug, W., & John, W. D. Universität Kiel. Abgerufen am 26. 04 2001 von Sachanalyse: http://www.uni-kiel.de/ewf/geographie/studium/guv/guv_sach.htm.

Lebensmittellexikon. (2011). Abgerufen am 25. 04 2011 von http://www.lebensmittellexikon.de/b0001520.php

9 Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Quellung, Amylosegehalt und Verkleisterungstemperaturen

u unterschiedlicher Stärken................................................................................... 5

10 Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Amylose mit helicaler Struktur (Christen, 2005, S. 76) ............................ 4

Abbildung 2: Einfache Struktur von Amylopektin (Raven, 2005, S. 22) ....................... 4

Abbildung 3: Wirkung von Backpulver (Loderbauer, 2008, S. 231) .............................. 9

Abbildung 4: Rezept für 11 Waffeln mit Brandteig (eigene Anfertigung).................... 12

Abbildung 5: Mengenverhälnisse von Brandteig, modifiziert nach

(Loderbauer, 2008, S. 442) ...................................................................... 13

Page 21: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

Kondensierte Sachanalyse

1 Stärke und Stärkeverkleisterung

Stärke ist ein Polysaccharid, das je nach Pflanzenart zu circa 20 % bis 30 % aus der

unverzweigten Amylose und zu circa 70 bis 80 % aus dem verzweigten Amylopektin besteht.

(Belitz & Grosch, 1987) Bei Temperaturen ab circa 50 °C (in Abhängigkeit der Korngröße)

beginnt die Stärke unter Quellung zu verkleistern, da die Wasserstoffbrückenbindungen

zwischen den Molekülen gelöst bzw. zerstört werden, wobei im Stärkekorn Amylose eine

wässrige Form annimmt. Die Anfangs- und Endtemperatur des Verkleisterungsprozesses und

das Quellvermögen (in Abhängigkeit der Temperatur) variiert je nach Stärkeart. Bei

anschließender Temperatursenkung kommt es zu einer Neubildung der Wasserstoffbrücken,

wodurch ein Gel oder eine Art Kleister entsteht. (Ternes, 2008, S. 163); (Stiebing, 1996, S. 6)

2 Teiglockerungsmittel- und Verfahren

Teiglockerungsmittel dienen der Lockerung von Teigen bzw. der Krume. (Rimbach, 2010)

Mögliche Teiglockerungsverfahren sind die physikalische, in der die Lockerung vorwiegend

durch die Einwirkung von Luft bzw. Wasserdampf erfolgt, (z. B. Brandmassen) (Loderbauer,

2008, S. 243), die biologische, bei der zumeist Hefe Zucker vergärt und diesen zu Alkohol und

Kohlendioxid spaltet (z. B. Backhefe) (Fuchs 2007, S. 362 f.) oder die chemische

Teiglockerung, bei der meist das Kohlendioxid als Lockerungsmittel dient (z.B. Backpulver).

(Schlieper, 2005,S. 62)

3 Herstellung einer Brandmasse

Fett, Milch, Wasser, Zucker und Salz in einem Kupferkessel aufkochen.

1. Schritt: Aufkochen Fett-Flüssigkeit-Gemisch : Masse brennt nicht an

2. Schritt: Das gesiebte Mehl wird nach und nach zugegeben

3. Schritt: Die Brandmasse wird solange unter Hitzeeinwirkung gerührt, bis sich aus der Masse

ein glatter Ballen gebildet hat, der sich vom Kesselrand gut lösen lässt Abröstvorgang

Teig gewinnt an Formbarkeit sowie Elastizität Zum einen auf die Verkleisterung der im

Mehl befindlichen Stärke zurückzuführen und zum anderen auf die Koagulation des im

Mehl vorhandenen Glutens (Klebeeiweiß).

Gerinnung des Glutens: kein Krumengerüst bei späterem Backvorgang

Fett im Teig: fördert Ballenbildung und das Ablösen vom Kesselrand

4. Schritt: Temperatursenkung auf 40 °C: Masse wird fest

Das Lecithin der Eier wirkt als Emulgator und bindet das Fett

5. Schritt: Die Eiweißstoffe der Eier gerinnen: Bilden mit der verkleisterten Stärke eine

elastische Teighaut / Wasserdampfdruck reißt die Brandmasse mehrmals nach oben:

Lockerung / bei etwa 100 °C (Backvorgang): Verfestigung der Masse

(Schünemann, 2006, S. 418 f.); (Loderbauer, 2008, S. 442); (Skobranek, 2000, S. 300)

Page 22: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

1

Die Bedingungsanalyse

Die Bedingungsanalyse ist eine Analyse der konkreten, soziokulturell vermittelten

Ausgangsbedingungen einer Lerngruppe und der institutionellen Bedingungen.

(Schröder, 2002)

Die Erstellung einer Bedingungsanalyse ist somit das erste wichtige Grundelement

eines didaktischen Modells, in der das Sammeln, Ordnen und Bewerten von

Informationen über eine Zielgruppe bzw. Adressaten und einer gewissen Situation

steht. Ein Sachverhalt wird hierbei systematisch hinsichtlich aller Faktoren oder

Komponenten von der Lehrkraft untersucht. Die Bedingungsanalyse dient der

Vorbereitung und ist Voraussetzung für ein sinnvolles und reflektiertes

pädagogisches Arbeiten. (Schilling, 2008) Aus der Bedingungsanalyse ergeben sich

folgende Hauptfelder als Möglichkeit der Unterrichtsplanung: der

Begründungszusammenhang, die thematische Strukturierung, die Zugänglichkeit der

Thematik und die methodische Strukturierung. (Schröder, 2002)

Bei der Bedingungsanalyse werden die Grenzen durch z. B. gesellschaftliche und

politische Rahmenbedingungen (z. B. Verfassung, Gesetze und

Gesellschaftsordnung), institutionelle Vorgaben (Schule, KMK, Lehrpläne) und

externen Akteuren gesetzt. Zudem sind die individuellen Lernvoraussetzungen und

die sozialen Hintergründe der Schüler/-innen sowie kulturelle Aspekte zu

berücksichtigen. Bereits gewonnene Erfahrungen mit den verschiedensten

didaktischen Methoden sollten analysiert werden, um an den Kenntnisstand

anzuknüpfen oder nicht vorhandene Kenntnisse aufzubauen. (Ackermann & Bereit,

2010)

Die Lehrkraft muss die eigenen Kompetenzen, Interessen, Erfahrungen und

Fachkenntnisse bei der Erstellung der Bedingungsanalyse berücksichtigen.

(Ackermann & Bereit, 2010)

Page 23: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

2

Bedingungsanalyse Bäcker 2. Lehrjahr

Die Klasse 3a besteht aus 27 Schülern und Schülerinnen, die eine duale Ausbildung

zum Bäcker/-in in einer Backstube, Hotel oder sonstigen Lebensmittel verarbeitenden

Betrieb in Berlin absolvieren. Die Betriebsgröße variiert stark unter den

Auszubildenden. Im Durchschnitt haben die Betriebe 3 bis 200 Mitarbeiter. Die

Auszubildenden Arbeiten zumeist nachts in Schichten.

Die Mehrzahl der Schüler und Schülerinnen (14) haben einen Realschulabschluss.

Ein Drittel der Schüler und Schülerinnen (9) sind im Besitz eines qualifizierten

Hauptschulabschlusses und zwei Schüler haben keinen Schulabschluss. Zudem gibt

es zwei Schüler, die die allgemeine Hochschulreife (Abitur) erlangt haben. Aufgrund

der Schülerkonstellation ist das Leistungsniveau in der Klasse als mittelmäßig

einzustufen. Des Weiteren sind 6 Schüler und Schülerinnen nicht deutscher Herkunft.

Drei Schüler und Schülerinnen haben den Förderschwerpunkt Lernen und kommen

von dem Träger Kiezküchen GmbH Berlin.

Im Allgemeinen kommt die Mehrzahl der Schüler und Schülerinnen aus bürgerlichen

Elternhäusern. Zwei Schüler und Schülerinnen wohnen in ein Heim für betreutes

Wohnen. Ansprechpartner sind die Sozialarbeiter der jeweiligen Einrichtung.

Der Kenntnisstand ist dem des zweiten Lehrjahrs laut Rahmenlehrplan für Bäcker

entsprechend gegeben, wobei sich in dieser Lerngruppe das Lernen an Stationen

und das Lernen mit praktischen Experimenten im ersten Lehrjahr sehr bewährt hat.

Page 24: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

3

Literaturverzeichnis

Ackermann, P., & Bereit, G. (2010). Politikdidaktik Kurzgefasst: 13 Planungsfragen

für den Politikunterricht. Schwalbach: Wochenschau Verlag.

Schilling, J. (2008). Didaktik/Methodik sozialer Arbeit: Grundlagen und Konzepte

(Bd. 5. Auflage). München: Ernst Reinhardt Verlag.

Schröder, H. (2002). Lernen - Lehren - Unterricht. Oldenbourg: Oldenbourg

Wissenschaftsverlag GmbH.

Page 25: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

Didaktische Reduktion am Beispiel der Brandmasse

Reduktionsschritt nach

Arnold Arbeit auf Basis der erstellten Sachanalyse

1. Wodurch ist die

Komplexität

bestimmt?

komplexer Aufbau der Stärke (Amylose, Amylopektin,

glycosidische Bindung, Verknüpfung, Strukturformel)

2 Vorgänge bei der Herstellung von Brandmassen

Stärkeverkleisterung: Lösen der

Wasserstoffbrückenbindungen Anlagerung von Wasser

physikalische Teiglockerung durch Wasserdampf

Sperrschicht durch koaguliertes Eiweiß, Wasserdampf kann

nicht entweichen

2. Zentrale und weniger

zentrale

Strukturbestandteile

a) zentral:

Stärkeverkleisterung beim Abrösten, Bindung von Wasser,

physikalische Lockerung

b) weniger zentral:

molekularer Aufbau der Stärke, detaillierte

Phasenbeschreibung der Stärkeverkleisterung, detaillierter

Aufbau der verwendeten Rohstoffe

3. Welche

Strukturbestandteile

können von den

Adressaten

verstanden werden

und welche nicht?

a) verstanden:

Herstellung einer Brandmasse, Eigenschaften von

Gebäcken mit Brandmasse, Prinzip der

Stärkeverkleisterung, Prinzip der physikalischen

Teiglockerung

b) nicht verstanden:

Molekularer Aufbau der verwendeten Rohstoffe

4. Auf welche

Bestandteile kann

verzichtet werden

ohne den

Gültigkeitsumfang der

Aussage

einzuschränken?

andere Teiglockerungsarten (chemische, biologische

Teiglockerung)

molekularer Aufbau der Stärke

detaillierte Phasenbeschreibung der Stärkeverkleisterung

detaillierter Aufbau der verwendeten Rohstoffe

Page 26: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

5. Welche

Einschränkungen des

Gültigkeitsumfanges

müssen in Kauf

genommen werden,

um das Verständnis

der elementaren

Strukturaspekte des

Gegenstandes zu

gewährleisten?

vereinfachte Darstellung der Stärkeverkleisterung sowie

der physikalischen Lockerung

nur eingeschränkte Gültigkeit

6. Kann die

Verständlichkeit

durch Beispiele,

Analogien,

Erläuterungen und

Veranschaulichungen

erhöht werden?

Modell zur Zusammensetzung von Brandmassen

Modell und Versuch zur Stärkeverkleisterung

Page 27: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

Arbeitsmaterialien

I. Modell der physikalischen

Lockerung

II. Stärkeverkleisterung

III. Informationsblatt zur

Brandmasse

IV. Arbeitsblatt zur

Brandmasse

V. Rezept und

Arbeitsschritte zur

Brandmasse

VI. Sensorikbogen

Page 28: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,
Page 29: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

Physikalische Lockerung am Beispiel der Waffel

Sperrschicht

Lockerung

durch

Wasserdampf

Sperrschicht

Sperrschicht

aus den

koagulierten

Proteinen

Modell der Waffel

Physikalische

Lockerung

Waffeleisen

Waffeleisen

Brandmasse

Page 30: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

Name: Datum: Klasse:

Stärkeverkleisterung

Arbeitsauftrag:

Führen Sie folgendes Experiment durch und notieren Sie ihre Beobachtungen Stichpunktartig.

Durchführung:

Geben Sie einen Teelöffel Weizenstärke in ein Becherglas mit 20 ml Wasser. Unter Rühren

erwärmen Sie die Flüssigkeit langsam, auf niedriger Flamme, bis circa 90°C. Nehmen Sie

dabei ein Thermometer zu Hilfe. Notieren Sie ihre Beobachtungen. Anschließend lassen Sie

die Flüssigkeit wieder bis auf circa 25°C abkühlen. Was ist mit der Flüssigkeit passiert?

Beobachtungen:_____________________________________________________________

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

Erläuterung:

Stärke wird vorwiegend in der Küche als Bindemittel benutzt. Mit ansteigender

Wassertemperatur verändern die Stärkekörner ihre Struktur. Diesen Prozess nennt man

Stärkeverkleisterung. Je nach Stärkeart variieren die Temperaturen für die Verkleisterung.

Bis circa 90°C

Im kalten Wasser ist die Stärke nicht löslich. Sie setzt

sich daher am Boden ab.

Bei Temperaturen ab circa 50°C (je nach Stärkeart

unterschiedlich) beginnen die Stärkekörner unter

Aufnahme von Wasser zu quellen. Die

Stärkeverkleisterung beginnt.

Je wärmer das Wasser, desto mehr Wasser wird nun

gebunden (in Abhängigkeit der Stärkeart). Amylose geht

dabei vorzugsweise in eine wässrige Form über und das

Amylopektin bildet das Gerüst.

In heißem Wasser brechen die Stärkekörner auf,

wodurch ein Vielfaches des Eigengewichtes an Wasser

gebunden wird. Die Verkleisterung ist beendet.

Wird die Temperatur nun wieder auf circa 25°C gesenkt, so entsteht eine Art Gel oder Kleister.

circa 75°C

Ab circa 60°C

Circa 25°C

Page 31: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

Röstmasse:

200 g Weizenmehl, Typ 550

200 g Wasser

100 g Butter

100 g Zucker

2 g Salz

Unter die Röstmasse arbeiten:

300 g Vollei

200 g Milch

Die Herstellung von klassischen Ofengebäcken wie Windbeutel,

Eclairs, Kränze, Spritzkuchen sowie Krapfen basiert auf der

charakteristischen Zubereitungsweise der Brandmassen. Die

lockere und leichte Textur wird dabei als eine der wesentlichsten

Eigenschaft von Brandmassen angesehen, die auf eine

physikalische Lockerung der Masse zurückzuführen ist. Über diese

Eigenschaft hinaus, verfügen Gebäcke aus Brandmasse über ein

geringes Gewicht und ein großes Volumen.

Zur Herstellung von 11 Waffeln aus einer Brandmasse dient

folgendes Rezept als Grundlage:

Bei genauerer Betrachtung der Grundrezeptur fällt besonders der hohe Gehalt an flüssige

Zutaten auf. Es lässt sich feststellen, dass der Mehlanteil einer Brandmasse nur ¼ der

flüssigen Zutat ausmacht. Bei der Verarbeitung der Brandmasse ist dieses Mengenverhältnis

Name: Datum: Klasse:

Brandmasse

Klassischer Windbeutel

Eclairs

Spritzkuchen

Page 32: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

jedoch nicht nachteilig, denn durch die weiteren Verarbeitungsschritte wird der flüssige

Anteil der Zutat gebunden.

Für das einwandfreie Gelingen einer Brandmasse wird die Einhaltung dieser

Mengenverhältnisse vorausgesetzt. Variiert werden kann jedoch in den einzelnen Zutaten:

Demnach ist es möglich, zwischen den Mehltypen 405 und 550 auszuwählen auch

verschiedene Fette einzusetzen wie zum Beispiel Erdnussfett, Butter oder auch Kokosfett zu

variieren, wobei sich letzteres als bewährt herausgestellt hat.

Die Brandmassen halten bei einer

sachgemäßen Herstellung einige Vorteile

bereit. So zeichnen sich Gebäcke auf Basis

einer Brandmasse durch eine

geschmacklich ansprechende weiche

sowie frische Textur aus und sind zudem

für das Tiefgefrieren geeignet. Darüber

hinaus ergibt sich der hervorragende

Geschmack von Brandmassengebäcken

durch die vielseitigen Füllungen. Jedoch

können bei der Herstellung einer

Brandmasse auch Fehler entstehen, die

sich dann vor allem in einem von der

Norm abweichenden Aussehen oder auch

in einer unzureichenden Auflockerung

bemerkbar machen. Die Ursachen dafür

können im fehlerhaften Abrösten, in

falscher Festigkeit der Masse oder in

Fehlern beim Abbacken der Masse

liegen.

Quellen:

Loderbauer, J. (2008). Das Bäckerbuch in Lernfeldern. Hamburg: Handwerk und Technik GmbH.

Schünemann, C. (2006). Lernfelder der Bäckerei - Produktion - Praxis - Theorie - Lehrbuch für die Berufsbildung zum Bäcker / zur Bäckerin. Alfeld /

Leine: Gildebuchverlag.

Page 33: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

Definition: Brandmasse wird auch als Brandteig, Brühmasse, Röstmasse oder Chauxmasse

bezeichnet. Sie besteht aus Fett, Vollmilch, Wasser, Mehl, Zucker und mindestens 20 %

Vollei. Die lockere Textur der Brandmasse entsteht durch physikalische Lockerung.

(Skobranek, S. 300)

1. Nennen Sie drei Backwaren die aus Brandmasse hergestellt werden:

_____________________________________________________________________

2. Geben Sie das richtige Mengenverhältnis einer Brandmasse an, indem Sie die

entsprechende Anzahl an Kästchen farbig markieren.

3. Sie sind heute im Verkauf tätig. Ihre Bäckerei wirbt in einem Tagesangebot für

Spritzkuchen und Windbeutel. Ein Kunde möchte für eine Kafferunde mit Freunden

am Nachmittag einige Feingebäcke erwerben. Überzeugen Sie den Kunden von ihrem

Tagesangebot, indem Sie die Vortzüge der Gebäcke erläutern. Gehen Sie dabei auch

auf die Lagerung der Gebäcke ein.

Vorzüge Lagerung

Name: Datum: Klasse:

Brandmasse

Page 34: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

Rezept:

Röstmasse:

In einen Kochtopf geben und aufkochen

Mehl hinzugeben und vermengen (= abrösten)

Name: Datum: Klasse:

Herstellung einer Brandmasse

Für 11 Waffeln

300 g Vollei

200 g Weizenmehl, Typ 550

200 g Milch

200 g Wasser

100 g Butter

100 g Zucker

Prise Salz / Aromen

Page 35: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

auf 40° C abkühlen lassen Eier und Milch hinzugeben

Unter die Masse arbeiten zum Backen in das Waffeleisen geben

Endprodukt Waffel:

&

Page 36: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

Sensorik

Arbeitsauftrag:

Beschreiben Sie die Qualität der beiden Waffeln hinsichtlich der in der Tabelle

aufgeführten Merkmalseigenschaften. Bewerten Sie anschließend diese in dem dafür

unten stehenden Kästchen. Eigene Beschreibungen sind dabei erlaubt und

erwünscht.

Aussehen Geschmack Textur

Waffeln auf Basis von

Backpulver

Waffeln auf Basis von

Brandmasse

Aussehen Geschmack Textur

• gelb

• weiß

• dick

• lang

• klebrig

• matt

• fett

• Ungleichmäßig

• farbintensiv

• glänzend

• natürlich

• zerdrückt

• einheitlich

• …

• Frisch

• Flach

• Würzig

• Mild

• Scharf

• Muffig

• Seifig

• Kräftig

• …

• Ausgewogen

• künstlich

• sauer

• süß

• ausdruckslos

• markant

• harmonisch

• aromatisch

• …

• fest

• weich

• flüssig

• klebrig

• glatt

• rau

• grießig

• pastös

• …

• anhaftend

• schmierig

• krümelig

• wässrig

• aufgequollen

• klumpig

• gummiartig

• teigig…

Welches Produkt hat Ihnen besser gefallen? Begründen Sie kurz ihre Antwort!

Page 37: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

Präsentation an der „Langen

Nacht der Wissenschaften“

I. Plakat zur Herstellung

einer Brandmasse

II. Flyer

III. Fotos

IV. Reflexion

Page 38: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,
Page 39: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

Herstellung von Waffeln aus Brandmasse

1. Schritt Arbeitsschritt Vorgänge

Flüssigkeiten (Milch & Wasser),

Fett und Kochsalz in einem

Kessel aufkochen

gesiebtes Weizenmehl in die

kochende Flüssigkeit geben

So lange rösten, bis die Masse

bindig ist (löst sich vom

Kesselrand ab)

Fett schmilzt beim Kochen es

kommt zur Vermischung der

Zutaten Masse brennt

dadurch nicht an

Gerinnung des Mehleiweiß &

Verkleisterung der Stärke beim

Abrösten

2. Schritt Arbeitsschritt Vorgänge

Bevor das Vollei hinzugegeben

wird, muss die Masse auf circa

40°C abkühlen

Nach und nach das Volllei

hinzugeben und rühren

Temperatur sinkt Masse wird

beim Abkühlen fest keine

Gerinnung des Eiweißes beim

Einrühren der Volleier

Rührvorgang ist abgeschlossen,

wenn gewünschte Festigkeit

erreicht wurde

Vorgänge

Vorgänge

Arbeitsschritt

Arbeitsschritt

Durch das Rühren nach der

Eizugabe, wird die Masse bindig

Masse wird glatt und

gashaltefähig

Das Eiweiß der Eier dient

gleichzeitig als Emulgator:

Lecithin sorgt dafür, dass das

Fett gebunden wird

Der Backvorgang wird entweder

in einem Backofen mit viel

Schwaden (Zugabe von Wasser)

oder im Fettbackgerät bzw. im

Waffeleisen vollzogen

Kein Krumengerüst Stärke des

Mehls bereits verkleistert

freie Entfaltung Wasserdampf

Gerinnung der Eiweißstoffe der

Eier Gebäckgerüst entsteht

100°C: Masse wird fest, Zucker

karamellisiert braune Kruste

3. Schritt

4. Schritt

Page 40: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

Lis

a H

apke

Nie

ls S

chirrm

eis

ter

Sandra

Kie

sler

Ann-K

atr

in B

ruelh

eid

e

28.

Mai 2011

Tec

hn

isc

he

Un

ive

rsit

ät

Be

rlin

Fac

hb

ere

ich

I G

eis

tes

wis

se

nsc

ha

fte

n

Fachdid

aktik 3

Ern

ähru

ngs-

und L

ebensm

itte

lwis

senschaft

en

Beru

fschulle

hra

mt

Um

setz

un

g im

Un

terr

ich

t L

an

ge

Na

cht

de

r W

isse

nsc

ha

fte

n

RE

FE

RE

NT

EN

:

Th

em

a:

Wa

ffe

ln a

us

Bra

nd

ma

ss

e

H

ers

tellu

ng

ssch

ritt

e:

1.

Sc

hri

tt:

In e

ine

m K

ess

el

wir

d F

ett

, K

och

salz

, M

ilch

u

nd

Wass

er

ge

koch

t.W

eiz

en

mehl

sie

be

n u

nd

in

die

ko

che

nde

F

lüss

igke

itzu

geb

en

.S

o la

ng

e

röst

en

, b

is d

ie M

ass

e b

ind

ig i

st.

Die

Ma

sse

st s

ich

dan

n

vom

Ke

sse

lra

nd

ab

.

2.

Sc

hri

tt:

Be

vor

das

Vo

llei h

inzu

ge

ge

ben

wir

d,

mu

ss s

ich d

ie

Ma

sse

au

f ci

rca

40

°C a

bkü

hle

n.

Na

ch u

nd

na

ch

da

s V

olll

ei h

inzu

ge

be

n u

nd r

üh

ren

.

3.

Sc

hri

tt:

De

r R

üh

rvo

rga

ng

is

t da

nn

ab

ge

sch

loss

en

, w

en

n

die

ge

nsc

hte

Fest

igke

it e

rreic

ht

wu

rde

.

4.

Sc

hri

tt:

De

r B

ack

vorg

ang

w

ird

en

twe

de

r in

e

ine

m

Ba

cko

fen

mit

vie

l S

chw

ad

en

(„O

fen

ge

cke

“) o

de

r im

Fett

back

ge

rät

(„S

ied

eg

eb

äck

e“)

vollz

og

en

.

Hers

tellu

ng

ein

er

Bra

nd

masse

Th

eo

rie u

nd

Pra

xis

Die

Ein

bin

dung

die

ser

Them

atik

sow

ohl

in d

en

th

eore

tisch

en

als

auch

in

den

pra

ktis

chen

Unte

rric

ht

erf

olg

t durc

h d

ie E

inord

nung

in d

as

ents

pre

chende

Lern

feld

. D

adurc

h

findet

gle

ichze

itig

auch

ein

e

Orientie

rung

an

dem

K

enntn

isst

and d

er

Sch

üle

rInnen s

tatt.

Für

das

Vers

tändnis

der

phys

ikalis

chen

Lock

eru

ng

am

B

eis

pie

l der

Bra

ndm

ass

e,

werd

en

folg

ende

theore

tisch

e

Gru

ndla

gen

verm

ittelt:

M

ole

kula

rer

Aufb

au v

on S

tärk

e

S

tärk

eve

rkle

iste

rung

T

eig

lock

eru

ng

sverf

ahre

n

P

rakt

isch

er

Vers

uch

zur

Stä

rkeve

rkle

iste

rung

H

ers

tellu

ng e

iner

Bra

ndm

ass

e

Th

eo

rie

Pra

xis

Page 41: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

Meth

od

isch

es u

nd

did

akti

sch

es

Vo

rgeh

en

Dam

it unse

rle

bensm

ittelw

isse

nsc

haft

liches

Phänom

en f

ach

kundig

erk

lärt

sow

ie p

räse

ntie

rt

werd

en

kann,

wurd

e

im

Vorf

eld

ein

e

Sach

analy

se

ang

efe

rtig

t,

um

das

nötig

e

fach

liche

Hin

terg

rundw

isse

nanzu

eig

nen

. Im

A

nsc

hlu

ss

wurd

e

die

S

ach

analy

se

auf

das

wese

ntli

chst

e

reduzi

ert

und

ein

e

did

akt

isch

e

Pers

pekt

ive

form

ulie

rt,

die

die

ang

est

rebte

n

Lern

ziele

der

Sch

üle

rInnen w

iederg

ibt.

Für

das

Vers

tehen

des

Phänom

ens

der

Lock

eru

ng

bei

der

Hers

tellu

ng

ein

er

Bra

ndm

ass

e

wird

dem

nach

auf

folg

ende

Punkt

e r

eduzi

ert

:

S

tärk

eve

rkle

iste

rung

Lock

eru

ng

sart

en (

phys

ikalis

che

Lock

eru

ng

)

E

ino

rdn

un

g d

er

Th

em

ati

kin

Leb

en

sm

itte

lwis

sen

sch

aft

lich

es

Waff

eln

au

s B

ran

dm

asse

d

ie b

eru

flic

he B

ild

un

g

Ph

än

om

en

Stä

rkeverk

leis

teru

ng

Stä

rke

ist

ein

P

oly

sacc

harid,

welc

hes

je

nach

P

flanze

nart

zu

circ

a

20

%

aus

der

wass

erlösl

ichen,

unve

rzw

eig

ten A

myl

ose

und z

u

circ

a

80

%

aus

dem

w

ass

eru

nlö

slic

hen,

verz

we

igte

n

Am

ylopekt

in

best

eht.

B

ei

Tem

pera

ture

n ab ci

rca 53 °C

(in A

bhäng

igke

it der

Korn

grö

ße)

beg

innt

die

S

tärk

e

unte

r Q

uellu

ng

zu

ve

rkle

iste

rn,

da

die

W

ass

ers

toff

brü

ckenbin

dung

en

zwis

chen

de

n

Mo

lekü

len g

elö

st b

zw.

zers

tört

werd

en,

wobei

im

Stä

rkeko

rn

Am

ylose

ein

e

wäss

rig

e

Form

annim

mt.

Wird d

ie T

em

pera

tur

wie

der

gese

nkt

, so

ko

mm

t es

zu

ein

er

Neubild

ung

der

Wass

ers

toff

brü

cken,

wodurc

h e

in G

el

oder

ein

e

Art

Kle

iste

r ents

teht.

Lo

ckeru

ng

sart

en

Lock

eru

ng

smitt

el

die

nen

der

Lock

eru

ng

von

Teig

en

bzw

. M

ass

en

. M

ög

liche

T

eig

lock

eru

ng

sverf

ahre

n s

ind d

ie p

hysik

ali

sch

e,

in

der

die

Lock

eru

ng

vorw

ieg

end

durc

h

die

E

inw

irku

ng

von L

uft

bzw

. W

ass

erd

am

pf

erf

olg

t,

(z.

B.

Bra

ndm

ass

en),

die

bio

log

isch

e,

bei

der

zum

eis

t H

efe

Z

uck

er

verg

ärt

und

die

sen

zu

Alk

ohol u

nd K

ohle

ndio

xid s

palte

t (z

. B

. B

ack

hefe

) oder

die

ch

em

isch

eLock

eru

ng

, bei

der

das

Kohle

ndio

xid

als

Lock

eru

ng

smitt

el

die

nt

(z.B

. B

ack

pulv

er)

.

Hers

tellu

ng

vo

n W

aff

eln

au

s

Bra

nd

masse

Die

H

ers

tellu

ng

der

klass

isch

en

Ofe

ng

ebäck

e

wie

W

indbeute

l, E

clairs,

K

ränze

, S

pritz

kuch

en

sow

ie K

rapfe

n b

asi

ert

auf

der

chara

kterist

isch

en

Zubere

itung

sweis

e

der

Bra

ndm

ass

en.

Dabei

stelle

n

die

W

indbeute

l ein

e

der

beka

nnte

sten

Gebäck

e d

iese

r A

rt d

ar.

Die

lo

ckere

und

leic

hte

T

ext

ur,

die

durc

h

ph

ysik

ali

sch

e L

ockeru

ng

ents

teht,

wird d

abei

als

ein

e

der

wese

ntli

chst

en

Eig

ensc

haft

von

Bra

ndm

ass

en a

ng

ese

hen.

Vo

rgan

g

Fach

did

akti

k 3

Im

Rahm

en

des

im

Bach

elo

rstu

die

ng

ang

es

ang

esi

edelte

n M

oduls

Fachdid

aktik 3

haben w

ir

Stu

die

renden

uns

in den le

tzte

n W

och

en

mit

dem

lebensm

ittelw

isse

nsc

haft

lichen P

hänom

en

der

phys

ikalis

chen

Lock

eru

ng

bei

der

Hers

tellu

ng e

iner

Bra

ndm

ass

e b

esc

häft

igt.

Dabei

stand

die

F

rag

e

im

Vord

erg

rund:

Wie

nnen w

irdie

se T

hem

atik

Sch

üle

rInnn s

ow

ohl

in d

er

Theorie a

ls a

uch

in d

er

Pra

xis

verm

itteln

?

r 11 W

aff

eln

30

0g

Vo

lle

i

20

0g

We

ize

nm

eh

l

20

0g

Mil

ch

20

0g

Was

se

r

10

0g

Bu

tte

r

100

g Z

ucke

r

Pri

se S

alz

/ A

rom

en

stark

aus,

ka

nn

aber

aufg

rund

der

dam

pfu

ndurc

hlä

ssig

en

Sch

icht,

die

beim

B

ack

en

aus

der

verk

leis

tert

en

Stä

rke

und

dem

g

ero

nnenen

Eiw

eiß

der

Eie

r ents

teht,

nic

ht

entw

eic

hen.

So k

om

mt

die

Lock

eru

ng

vo

n

Gebäck

en

aus

Bra

ndm

ass

e z

ust

ande.

Beim

A

brö

sten

verk

leis

tert

die

S

tärk

e

des

Meh

les

und d

as

Kle

bere

iwe

iß g

erinnt.

Dam

it das

Eiw

eiß

der

Eie

r nic

ht

auch

gerinnt, w

erd

en d

iese

sa

mt

Milc

h

ers

t nach

dem

A

brö

sten

hin

zug

eg

eben.

Der

Wass

erd

am

pf

dehnt

sich

Page 42: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

Niels Schirrmeister und Sandra Kiesler Zutaten zur Verkostung der Waffeln

Arbeitsmaterialien Zutaten zur Herstellung einer Brandmasse

Prof. Dr. J. Meyser am Waffelstand Erklärung zur Herstellung der Brandmasse

Page 43: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

Reflexion der „Langen Nacht der Wissenschaften“

Am Tag der „Langen Nacht der Wissenschaften“, am 28. Mai 2011, begannen wir um

circa 17 Uhr mit dem Aufbau unseres Standes im Franklingebäude der Technischen

Universität Berlin. Unser Thema war die Herstellung von „Waffeln aus Brandmasse“.

Nach einstündigem Aufbau und dem Zusammentragen der entsprechenden Zutaten

für die Brandmasse sowie der Herstellung einer ersten Brandmasse empfingen wir

gegen 18 Uhr die ersten Gäste.

Unser Stand fand regen Anklang unter den Besuchern, da einem Großteil der

Besucher die Herstellung von Waffeln mit Brandmasse nicht geläufig war. Die

wenigsten Besucher hielten es für möglich, dass aus einer Brandmasse sehr

geschmackvolle und fluffige Waffeln hergestellt werden können. Zudem waren die

Besucher erstaunt, dass die Brandmasse ohne den Einsatz von chemischen oder

biologischen Teiglockerungsmitteln auskommt. Wir konnten die Gäste mit einer

Kostprobe von frischgebackenen Waffeln überzeugen.

Mithilfe unserer reichhaltigen Präsentationsmaterialen (Plakate, Flyer, Bücher und

Ordner) war es uns möglich den Besuchern ein fundiertes Fachwissen zu den

Themen Stärkeverkleisterung und physikalische Teiglockerung am Beispiel der

Waffel aus Brandmasse zu vermitteln. Dank des zuvor erstellten Flyer und des

Infostandes mit entsprechender Fachlektüre beziehungsweise selbst erstellten

Informationsmaterials in Form eines Ordners war den Besuchern die Möglichkeit

gegeben, sich auch selbstständig einen Überblick über das Thema zu verschaffen.

Dies erwies sich als sehr vorteilhaft, da wir zeitweise einen sehr großen Andrang zu

verzeichnen hatten, sodass wir keine Zeit fanden, auf alle Nachfragen persönlich

einzugehen. Gegen 22:30 Uhr kamen die letzten Gäste.

Wir schätzen unsere Präsentation des Themas und der dazugehörigen Kostprobe als

sehr gelungen ein. Abschließend wollen wir einen Dank an all diejenigen richten, die

uns an diesem Abend unterstützt haben.

Page 44: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

Fazit des Seminars FD 3

Page 45: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,
Page 46: Waffeln aus Brandmasse - ibba.tu- · PDF fileEin Beispiel für die Teiglockerung durch Luft ist das Biskuit. Durch mechanische Bearbeitung der Masse, wie zum Beispiel durch Rühren,

Fazit des Seminars FD 3

Rückblickend kann festgestellt werden, dass das Seminar FD 3 eine sehr gute

Gelegenheit darstellte, einen Einblick in unser späteres berufliches Tätigkeitsfeld zu

erlangen. Dabei muss an dieser Stelle vor allem der inhaltliche Aufbau desSeminars

positiv hervorgehoben werden: Ausgehend vom Thema wurden wir, wie es auch

später in unserem beruflichen Alltag der Fall sein wird, dazu angeleitet, uns vertieft in

das ausgewählte Thema hinein zu arbeiten. Nützlich war hierbei vor allem die

Anleitung zur Anfertigung einer Sachanalyse, mit der wir die Komplexität unseres

Themas erst richtig erfassen konnten. Entsprechend der Aufgabe eines Lehrers /

einer Lehrerin, kondensierten wir die Sachanalyse auf das Wichtigste, fertigten eine

didaktische Reduktion auf Basis der Bedingungsanalyse an, entwarfen eine Reihe

von Arbeitsblätternsowiezwei Modelle. Bei all diesen Schritten konnten wir stetig den

Bezug zu unserem späteren Berufsalltag als Lehrer/in erkennen. Zudem sorgte

insbesondere das ausgewogene Verhältnis von theoretischen und praktischen

Arbeitsphasendafür, dass die Seminarstunden fortwährendaufgelockert wurden.

Darüber hinaus hat uns der Gedanke an die abschließende Präsentation an der

„Langen Nacht der Wissenschaft“zusätzlich motiviert, dassThema mit größtmöglicher

Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit auszuarbeiten. Das Seminar FD 3 verfolgte

demzufolge ein greifbares Ziel, was insbesondere deswegen positiv hervorzuheben

ist, da es im Vergleich zu anderen Seminaren unseres Studiums eine Ausnahme

darstellt.

Kritisiert werden kann lediglich, dass die Themenauswahl zu Beginn des Semesters

nicht zu Gunsten unsererseits verlief und wir infolgedessen kleine

Startschwierigkeiten hatten. Diese konnten jedoch schnell wieder behoben werden,

so dass wir rückblickend sogar sagen können, dass das Alternativthema die bessere

Wahl war.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Seminar FD 3 einen in jeder

Arbeitsphase erkennbaren Bezug zu unserem späteren beruflichen Alltag herstellen

konnte und wir im Rahmen dessen, die erforderlichen Arbeitsschritte zur fachlichen

sowie didaktischen Aufbereitung eines Unterrichtsthemas kennen lernten konnten.