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Waldausdehnung im AlpenraumWaldausdehnung im Alpenraum
Segen oder Fluch ?
Bodenerosion in den Alpen, Andermatt 13. Sept. 2007 Peter Bebi, SLF Davos / WSL
©Sylvia Vananderoye
Bodenerosion in den Alpen, Andermatt 13. Sept. 2007 Peter Bebi, SLF Davos / WSL
Waldausdehnung im AlpenraumWaldausdehnung im Alpenraum
1. Waldausdehnung im Alpenraum: Wo und warum?(Ergebnisse aus dem NFP48-Projekt WaSalp)
2. Auswirkungen der Waldausdehnung: Segen oder Fluch ?
2. Schlussfolgerungen im Hinblick auf das Tagungsthema
Bodenerosion in den Alpen, Andermatt 13. Sept. 2007 Peter Bebi, SLF Davos / WSL
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Quelle U.-B.Brändli, WSL
Datenquelle
LFI
Arealstatistik
Forststatistik
Etat Forstbeamte
Eidg. Statistik Boden
Historische Statistik
LandoltForstverein
Davos, um 1900 (Bild: Fotofurter)
Davos, um 2000
Datengrundlage: Arealstatistik
Bodenerosion in den Alpen, Andermatt 13. Sept. 2007 Peter Bebi, SLF Davos / WSL
Waldausdehnung im Alpenraum: Wo und warum?
Onsernone (TI)
Tujetsch (GR)
Grindelwald (BE)
Urserental (UR)
Waldausehnung überwiegend von anthropogenen Faktoren bestimmt (Arbeitsaufwand grösser als Ertrag)
Vor allem auf Sömmerungsweiden(wenig Anreiz für Bewirtschaftung)
Allgemeines Muster wird überlagert durch spezifische lokale und regionale Einflussfaktoren.
Waldausdehnung im Alpenraum: Wo und warum?
Bodenerosion in den Alpen, Andermatt 13. Sept. 2007 Peter Bebi, SLF Davos / WSL
Quelle: Mario Gellrich WSL/ ETHZ
Bodenerosion in den Alpen, Andermatt 13. Sept. 2007 Peter Bebi, SLF Davos / WSL
Waldausdehnung: ZukunftsperspektivenWaldausdehnung: Zukunftsperspektiven
Klimabedingte Waldgrenzenerhöhungen tragen zwar langfristig zur Waldausdehnung bei, erfolgen aber sehr langsam und nicht überall.
Je nach Nutzungsszenarien und Standortwird sich der Wald im Alpenraum weiterhin ausbreiten.
Bodenerosion in den Alpen, Andermatt 13. Sept. 2007 Peter Bebi, SLF Davos / WSL
Waldausdehnung – Segen oder Fluch?
d) CO2 -Bindung?
b) Artenvielfalt und Lebensräume?
a) Naturgefahren?
c) Landschaftsbild, Tourismus?
Beispiel LawinenschutzwaldBeispiel Lawinenschutzwald
Waldausdehnung 1985-1997:(Arealstatistik, Flächen über 1200 m ü.M).
5‘760 ha in Lawinenanrisszonen(stärkere Waldzunahme als ausserhalb der Anrisszonen!).
Stärkere Waldzunahme in Steilhängen (>30o).
Wenig Waldzunahme in den obersten 200Metern unterhalb der Baumgrenze.
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Bodenerosion in den Alpen, Andermatt 13. Sept. 2007 Peter Bebi, SLF Davos / WSL
Verdichtung von Lawinenschutzwälder1985-1997(Arealstatistik, Flächen über 1200 m ü.M).
Weniger Waldverdichtung in Steilhängen und Lawinenanrisszonen!
Weniger Waldverdichtung in den obersten 400 mUnterhalb der Waldgrenze.
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Reihe2
Reihe1
Treeline – 200 m
200 – 400 m
400 – 600 m
600 – 800 m
800 – 1000 m
1000 – 1200 m
Beispiel LawinenschutzwaldBeispiel Lawinenschutzwald
Bodenerosion in den Alpen, Andermatt 13. Sept. 2007 Peter Bebi, SLF Davos / WSL
Waldwirkung gegenüber anderen Naturgefahren
Wirkung der Waldzunahme gegenüber Steinschlag, Rutschungen und Hochwasserist insgesamt sehr relevant, aber standortsabhängig.
Je nach Standort und Sukzessionslinie können instabile Phasen und Gefährdungserhöhungen auftreten.
Bodenerosion in den Alpen, Andermatt 13. Sept. 2007 Peter Bebi, SLF Davos / WSL
Waldausdehnung und Habitate: Gewinner und Verlierer...
Reh
Birkhahn
Dreizehenspecht
Götterbaum (invasive Art)
Alpendost
Auerhahn
Braunkehlchen
Apollofalter
Engadiner Enzian
Straussblütige Glockenblume
Bodenerosion in den Alpen, Andermatt 13. Sept. 2007 Peter Bebi, SLF Davos / WSL
Rückgang kulturbedingter Lebensgemeinschaften
Bodenerosion in den Alpen, Andermatt 13. Sept. 2007 Peter Bebi, SLF Davos / WSL
Wie wird die Verwaldung der Landschaft wahrgenommen ?
Quelle: Kathrin Gehring und Marcel Hunziker, WSL
Bodenerosion in den Alpen, Andermatt 13. Sept. 2007 Peter Bebi, SLF Davos / WSL
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1.5
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Einheimische
Touristen
CH
Präferenzskala
Waldausdehnung als Senke für CO2 ?
Höhenstufe Holzvorrat (1000 m3 ) Vorratsänderung % CH Treibhaus ( t C / ha *Jahr) Emissionen
Subalpin 3108 0.1 ~0.7 %Montan 15932 0.53 ~3.6 % Kollin/submontan 8173 0.3 ~2.1 %
Schweiz 27213 0.93 ~ 6.3 %
Hagedorn, F. (2004) unpublizierte Auswertungen gemäss LFI
Der Beitrag der Waldzunahme im Schweizerischen Alpenraum als Senke der CH-Treibhausemissionen ist limitiert.
Der CO2-Senke „Waldausdehnung“ sind auch zeitliche Grenzen gesetzt.
Bodenerosion in den Alpen, Andermatt 13. Sept. 2007 Peter Bebi, SLF Davos / WSL
Bodenerosion in den Alpen, Andermatt 13. Sept. 2007 Peter Bebi, SLF Davos / WSL
Schlussfolgerungen im Hinblick auf das Tagungsthema
Waldausdehnung im Alpenraum ist grundsätzlich weder ein Segen noch ein Fluch.
Auswirkungen von zusätzlichem Wald sind je nach Region und betrachtetem Massstab unterschiedlich. Steuerung ist eher auf regionaler als auf nationaler Ebene sinnvoll.
Über Auswirkungen von Landnutzungsänderungen und Verwaldung auf Bodenerosionsprozesse sollte noch einiges geklärt werden. Möge diese Tagung und das gestartete Forschungsprojekt dazu beitragen!
Bodenerosion in den Alpen, Andermatt 13. 9 2007 Peter Bebi, SLF Davos / WSL [email protected]
Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit !