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294 W. Zentsch Dt. Dendrol. Ges. 38, 1927, 60-64. - - JAHNEL,EGGEBRECHT, BETHMANN, LUOWlG,KRAUSS, ACI-ITERI3EP.G, SCHI3BEr, T bei Besprechungen iiber Priifungsbestimmungen fiir Forstsaatgut am 31. 7. 1951 in Berlin, 28. 9. 1951, 12. 10. 1951 in Tharandt. Erg~inzter Auszug aus den ,,Technischen VorschriAen fiir Priifung yon Saatgut" S. 9. -- KAPPER, O. G., Samenertrag der Kiefer in Siidruf~land. Zts. f. Forst- u. Jagdwesen 63, 1931, 734-740. -- KIENITZ, M., Zur Saatgutsortierung. Zts. f. Forst- u. Jagdwesen 86, 1924, 710--716. -- NEUWlRTH, G., Der COe-Stoffwechsel einiger Koniferen wiihrend des Knospenaustriebes. Biol. Zbl. 78, 1959, 559-584. -- PISEK, A. u. WINKLER,E., Licht- und Temperaturabh~ingigkeit der CO2-Assimi- lation yon Fichte (Picea excelsa LINK), Zirbe (Pinus cembra L.) und Sonnenblume (Flelianthus annuus L.). Planta 83, 1959, 532-550. - - ROHMEDER,E., Wachstumsleistung der aus Samen verschiedener Gr/Sf~enordnung entstandenen Pflanzen. Forstwiss. Zbl. 61, 1939, 42-59. -- SClqrLL, G., Die Abh~ingigkeit der Lebenskra.fL und der PflanzengrSi~e yon der Keimschnellig- keit. Forstwiss, Zbl. 79, 1960, 105-126. -- SCHR~3CKO. U. STERN, K., Priifung des Wachs- tumsganges der Kiefer im Keimlingstest als Auslesemethode. Ziichter 23, 1953, 137-148. - - STV.OHMEYER,G., Uber die ziichterische Bedeutung des Tausendkorngewichtes bei der Kiefer. Forstarchiv 14, 1938, 153-157. -- VINCENT, G., Analysen der Zapfen aus verschiedenen Kronenregionen der NadelhSlzer. Forstarchiv 7, 1931, 57 ref. -- ZENTSClt, W., Die Eigen- schaf~en yon Kiefernsaatgut aus verschiedenen Kronenregionen. Diplomarbeit Tharandt 1955 unverSffentlicht. Waldbauliche Giiteansprache und morphologische Qualitiits- merkmale in Fohren-Dickungen zwischen Alpen und Donau Von HANNES MAYER In einer Studie iiber ,,Aufbau und Qualitiit fohrenreicher Dickungen" wurde versucht, den Zusammenh~ingen zwischen Stammzahl, Mischung, Schichtung, HShenentwicklung, Entstehung und Standort einerseits, sowie Giite der Fohre andererseits nachzugehen (MAYER 1961). Bei der Aufnahme repr~isentativer Probefliichen wurden auch morphologische Untersuchungen an typischen Einzelbiiumchen durchgeflihrt, fiber die hier berichtet werden soll. KuNz (1953) stelhe in einer grundlegenden Arbeit mit eingehenden morpho- logischen Untersuchungen an Fohre lest, dat~ bei h~Sherer soziologischer Stellung und erweitertem Wuchsraum Anzahl der Aste, Astbasisdurchmesser, Asdiinge und Ast- winkel zunehmen, dagegen der Schlankheitsgrad des Scha~es abnimmt und das Ab- sterben der Aste verzSgert wird. Beschattung und Buchenbeimischung beeinflussen neben Dichtstand die Astbildung - wichtigstes Qualit~itsmerkmal bei jungen Fohren - giinstig. Eine qualitative Ansprache kann also auf mehrere Merkmale mit wechseln- der Amplitude zuriickgreifen. Die vorliegenden darauf aufbauenden Untersuchungen an oberschicktigen Fohren im beginnenden Dickungsstadium sollen zu folgenden Punkten Stellung nehmen: a. Welche Ausbildung morphologischer Giitemerkmale entspricht der iiblichen wald- baulichen Qualit~itsansprache nach ,,Gut", ,,Zweifelha~" und ,,Schlecht"? b. Bedeutung einzelner Formmerkmale fiir die Giiteansprache. c. Unterschiede qualitativ gleichwertiger Fohren in verschiedenen Dickungen; Eig- nung yon Merkmalen fiir einen Herkunitsvergleich. Da in der Aufnahmemethode weitgehende 13bereinstimmung mit KuNz (1953) besteht, ergeben sich interessante Vergleichsm~Sglichkeiten. Noch vor Ver/Sffentlichung der Arbeit yon KuNz wurden die Aui~enaufnahmen in den Jahren 1 9 5 2 - 1953, yon einigen kleinen Nachtr~igen abgesehen, vorgenommen. Die Deutsclxe

Waldbauliche Güteansprache und morphologische Qualitätsmerkmale in Fohren-Dickungen zwischen Alpen und Donau

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Page 1: Waldbauliche Güteansprache und morphologische Qualitätsmerkmale in Fohren-Dickungen zwischen Alpen und Donau

294 W. Zentsch

Dt. Dendrol. Ges. 38, 1927, 60-64. - - JAHNEL, EGGEBRECHT, BETHMANN, LUOWlG, KRAUSS, ACI-ITERI3EP.G, SCHI3BEr, T bei Besprechungen iiber Priifungsbestimmungen fiir Forstsaatgut am 31. 7. 1951 in Berlin, 28. 9. 1951, 12. 10. 1951 in Tharandt. Erg~inzter Auszug aus den ,,Technischen VorschriAen fiir Priifung yon Saatgut" S. 9. - - KAPPER, O. G., Samenertrag der Kiefer in Siidruf~land. Zts. f. Forst- u. Jagdwesen 63, 1931, 734-740. - - KIENITZ, M., Zur Saatgutsortierung. Zts. f. Forst- u. Jagdwesen 86, 1924, 710--716. - - NEUWlRTH, G., Der COe-Stoffwechsel einiger Koniferen wiihrend des Knospenaustriebes. Biol. Zbl. 78, 1959, 559-584. - - PISEK, A. u. WINKLER, E., Licht- und Temperaturabh~ingigkeit der CO2-Assimi- lation yon Fichte (Picea excelsa LINK), Zirbe (Pinus cembra L.) und Sonnenblume (Flelianthus annuus L.). Planta 83, 1959, 532-550. - - ROHMEDER, E., Wachstumsleistung der aus Samen verschiedener Gr/Sf~enordnung entstandenen Pflanzen. Forstwiss. Zbl. 61, 1939, 42-59. - - SClqrLL, G., Die Abh~ingigkeit der Lebenskra.fL und der PflanzengrSi~e yon der Keimschnellig- keit. Forstwiss, Zbl. 79, 1960, 105-126. - - SCHR~3CK O. U. STERN, K., Priifung des Wachs- tumsganges der Kiefer im Keimlingstest als Auslesemethode. Ziichter 23, 1953, 137-148. - - STV.OHMEYER, G., Uber die ziichterische Bedeutung des Tausendkorngewichtes bei der Kiefer. Forstarchiv 14, 1938, 153-157. - - VINCENT, G., Analysen der Zapfen aus verschiedenen Kronenregionen der NadelhSlzer. Forstarchiv 7, 1931, 57 ref. - - ZENTSClt, W., Die Eigen- schaf~en yon Kiefernsaatgut aus verschiedenen Kronenregionen. Diplomarbeit Tharandt 1955 unverSffentlicht.

Waldbauliche Giiteansprache und morphologische Qualitiits- merkmale in Fohren-Dickungen zwischen Alpen und Donau

Von HANNES MAYER

In einer Studie iiber ,,Aufbau und Qualitiit fohrenreicher Dickungen" wurde versucht, den Zusammenh~ingen zwischen Stammzahl, Mischung, Schichtung, HShenentwicklung, Entstehung und Standort einerseits, sowie Giite der Fohre andererseits nachzugehen (MAYER 1961). Bei der Aufnahme repr~isentativer Probefliichen wurden auch morphologische Untersuchungen an typischen Einzelbiiumchen durchgeflihrt, fiber die hier berichtet werden soll.

KuNz (1953) stelhe in einer grundlegenden Arbeit mit eingehenden morpho- logischen Untersuchungen an Fohre lest, dat~ bei h~Sherer soziologischer Stellung und erweitertem Wuchsraum Anzahl der Aste, Astbasisdurchmesser, Asdiinge und Ast- winkel zunehmen, dagegen der Schlankheitsgrad des Scha~es abnimmt und das Ab- sterben der Aste verzSgert wird. Beschattung und Buchenbeimischung beeinflussen neben Dichtstand die Astbildung - wichtigstes Qualit~itsmerkmal bei jungen Fohren - giinstig. Eine qualitative Ansprache kann also auf mehrere Merkmale mit wechseln- der Amplitude zuriickgreifen.

Die vorliegenden darauf aufbauenden Untersuchungen an oberschicktigen Fohren im beginnenden Dickungsstadium sollen zu folgenden Punkten Stellung nehmen: a. Welche Ausbildung morphologischer Giitemerkmale entspricht der iiblichen wald-

baulichen Qualit~itsansprache nach ,,Gut", ,,Zweifelha~" und ,,Schlecht"? b. Bedeutung einzelner Formmerkmale fiir die Giiteansprache. c. Unterschiede qualitativ gleichwertiger Fohren in verschiedenen Dickungen; Eig-

nung yon Merkmalen fiir einen Herkunitsvergleich. Da in der Aufnahmemethode weitgehende 13bereinstimmung mit KuNz (1953)

besteht, ergeben sich interessante Vergleichsm~Sglichkeiten.

Noch vor Ver/Sffentlichung der Arbeit yon KuNz wurden die Aui~enaufnahmen in den Jahren 1 9 5 2 - 1953, yon einigen kleinen Nachtr~igen abgesehen, vorgenommen. Die Deutsclxe

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IValdbauliche Giiteansprache und morphologische Qualitiitsmerkmale 295

Gesellschaff ffir Holzforschung und das Bundesministerium ffir Ern~ihrung, Landwirtschaff und Forsten unterstiitzten die Untersuchungen, woffir geziemend gedankt sei. Fiir F/Srderung der Arbeiten danke ich den Herren Professoren J. N. K6STLEX und H. Fhr. v. PECn/~ANN, f[ir teilweise Beihilfe bei den Auflenaufnahmen meiner Frau RUTH. Den /irtlichen Betriebs- leitern der besuchten Forstverwaltungen gebfihrt Dank fiir vielf/iltige Hilfe. Eine wfinschens- werte Ausweitung und Intensivierung der Untersuchung liefl sich nicht mehr verwirklichen.

Zun/ichst wurden in normal entwickelten Dickungsteilen eine Reihe oberschich- tiger Fohren nach der Qualit/it beurteilt. Die Giiteansprache geht bei Fohre yon einem optimalen Verwertungsziel bei der Hiebsreife aus und bezeichnet vor allem jene Individuen mit , ,Gut", die in der Zukunff Wertholzproduktion versprechen. Fiir hochwertiges, sehr gut bezahltes Fohrenholz (z. B. Dielenholz) gelten als Merkmale: Feinastigkeit, weitgehende Astreinheit, Geradschafldgkeit, gute Verkernung, gleich- m~ii~iger Jahrringaufbau. Bei einzelnen qualitativ unterschiedlichen Fohren, deren Auswahl dem Zufall fiberlassen blieb, wurden folgende objektiv met~bare Daten erfaf~t:

Gesamth~She L~inge und Mitteldurchmesser der j~ihrlichen H6hentriebe Schaf~durchmesser in halber H/She Zahl, L~inge, Basisdurchmesser und Abgangswinkel lebender ?iste.

Die Aufnahmemethode (vgl. KuNz 1953) ffihrte zwangsl~iufig zu einer Beschr~inkung auf 2 - - 4 m hohe Fohren, d~r erhebliche Zeitaufwand (nahezu 10000 Einzelmessungen) zur Verbescheidung auf wenige Individuen. Trotzdem erscheint die relativ geringe Anzahl yon 79 Individuen aus 11 verschiedenen Dickungen ausreichend ffir einen orientierenden l~berbli&.

In s[iddeutschen Fohren- und Fohrenmischdickungen - n a c h Gesellschaitsanschlui~ und abnehmender Wuchsenergie a n g e o r d n e t - wurden analysiert:

Waldgesellschait / Didiung H/ihenrahmen Fohren der Oberschidat (cm) gut I zweifelhaPc I schlecht

1. Wimperseggen-Buchenwald (Fagetum caricetosum pilosae) Salem / Fuchsberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . 274--333 Achberg / Langenmoos . . . . . . . . . . . . . . 296--332

2. Eichen-Buchenwald (Fagetum, div. Subass.) Wallmoning / Hainbuch . . . . . . . . . . . . . 306--323 Simbach / Julbacher Hart . . . . . . . . . . . . 268--294 Aign / Geigerberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . 245--290 Tetmang / Birkaoh . . . . . . . . . . . . . . . . . 278--325

3. Heidelbeer-Tannen-Fichtenwald (Myrtillo-Abietum) Palling / Hinternberg . . . . . . . . . . . . . . . 260--340

4. Eichen-Buchen-Fohrenwald (Melampyro-Fagetum) Niederarnbach / Siebenweg . . . . . . . . . . 290--320 AltiStting / Grfinkreuz . . . . . . . . . . . . . . 264--285

5. Moorrandwald (Sphagno-Piceetum) Eggst~itt / Freimoos . . . . . . . . . . . . . . . . . 235--255

6. Schneeheide-Fohrenwald (Ericeto-Pinetum) Bad Reichenhall / Baumgarten . . . . . . . 206--298

1 1 1 1 1 1

4 - - 1 1 5 2 5 2 2 5 1 1

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296 Hannes Mayer

I. G i i t emerkmale bei Fohren in der ersten Dickungsphase

1. Schaftform

Gute feinastige Fohren haben meist schlanke Schaitformen. Grobe, lange Aste sind dagegen eng an relativ starke Sch~itte gebunden. Da die HShen der untersuchten Fohren wenig schwanken, erlaubt der Vergleich der mittleren Scblankheitsgrade (Ge- samthShe : Durchmesser in halber HShe) Riickschlilsse auf die Schafiform qualitativ unterschiedlicher Fohren (Tab. 1). Bei guten Fohren wurden Schlankheitsgrade yon 8 5 - 125, an zweifelhafien solche yon 7 5 - 115 und schliefflich bei schlechten Indi- viduen Werte von 6 5 - 95 ermittelt. Mit abnehmender Qualit~it sinkt kontinuierlich der Schlankheitsgrad. Die Mehrzahl der guten Fohren weist Schlankheitsgrade yon 100- 110 auf, schlechte erreichen Werte um 7 7 - 86. Die zweigipfelige Verteilungs- kurve bei zweifelhafien Gliedern der Oberschicht mit Schwerpunkten um 80 und 100 deutet auf gesetzm~iflige Zusammenh~inge hin (Abb. 8). Der Schlankheitsgrad nimmt von unterschichtigen (110-180) fiber mittelschichtige (105- 160) zu oberschichtigen (90 - 140) Fohren ~ihnlich ab wie mit sinkender Giite. Beschirmung und Dichtstand

" rufen in der Oberschicht schlankere Schafiformen hervor als Freistand und voUer Lichtgenui~ durch Begiinstigung des Liingenwachstums gegeniiber der Durchmesser- zunahme. Von Standort und Bestand abh~ingig schwanken die Schlankheitsgrade ziemlich. So sind Schlankheitsgrade guter Fohren in Aign/Geigerberg und Reichen- hall/Baumgarten anderw~irts fiir Sch~iite schlechter Fohren charakteristisch.

Tabelle 1

( ) H des SchaRes Schlankheitsgrad ~ l/,a H

Di&ung ! Fohren der Oberschicht

gut ! zweifelhaec I schlecht

Salem / Fuchsberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 110 Achberg / Langenmoos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131 123 Wallmoning / Hainbuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 Simbach / Julbacher Hart . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 102 Aign / Geigerberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94 82 Tettnang / Birkach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120 91 Palling / Hinternberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . t07 102 Niederarnbach / Siebenweg . . . . . . . . . . . . . . . . . 110 96 AltStting / Griinkreuz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103 74 Eggstlitt / Freimoos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 75 Reichenhall / Baumgarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 88

85 96 79 78 83 71 86 80 90 76 77

Zu hohe Schlankheitsgrade sind im schneereichen Alpenvorland waldbaulich nicht erwlinscht, da iiberschlanke Fohren ungeniigend standfest sind. In Tetmang und Ach- berg mit durchschnittlich geringen winterlichen Schneef~illen sind Schlankheitsgrade von 120- 130, z.T. durch Seitenbeschattung yon Uberh~iltern verursacht, waldbau- lich gerade noch tragbar, im schneeiirmeren Schweizer Mittelland auch hShere (KuNZ 1953). Dagegen kSnnen in Palling und Reichenhall am Alpenrand nur Schlankheits- grade unter 110 befriedigen. Besonders schneereiche Lagen erfordern Schlankheits- grade junger Fohren um 100 (90-110).

Die ausgesprochen niederen Schlankheitsgrade der Alpenfohre yon Reichenhall (trockener alluvialer Schotterboden im Bereich des Schneeheide-Fohrenwaldes) fallen auf. Auch bei wech-

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Waldbauliche Giiteansprache und morphologische Qualit~itsmerkmale 297

selndem Dichtstand schwanken die Werte der sehr langsamwiichsigen Fohren nur wenig im Vergleich zu alpenfernen Auwaldtypen am Unterlauf des Inns bei Aign. Autochthone Her- kuntt und extremer Reliktstandort di~r~en bei der Scha~ausformung der Alpenfohre eine entscheidende Rolle spielen. Junge Fohren nordischer Heidew~ilder formen sich vergleichbar ~ t U S .

Uber die tats~ichliche Scbaflform unterrichten am besten Ausbauchungskurven, er- mittelt aus Werten von Mitteldurdamessern der j~ihrlichen H~Shenzuwiichse (Abb. 1).

Wegen der besseren Vergleichbarkeit wurde die H/She der Individuen jeweils gleich 100 gesetzt. Bei mehreren qualitativ gleichwertigen Individuen innerhalb einer Herkunit wurde die dem Durchschnitt am n~ichsten kom- mende Kurve dargestellt. Aus Griinden der besseren Obersichtlichkeit sind Kurven zweifelhafier Individuen nicht eingetragen.

Mit grot~er Regel,m~if~igkeit sind gute Fohren vollholziger und schlan- ker als schlechte mit iiberwiegend ab- holzigen Sch~ifien. Zweifelhafie Indi- viduen nehmen eine breite Mittelstel- lung ein, wobei sie z. T. voll-, z . T . ~. aber auch abholzig wie gute oder schlechte Glieder der Oberschicht sein .~ k~Snnen. Ausnahmen best~itigen die Regel. Klare Unterschiede zwischen den einzelnen Dickungen treten nicht auf, wenngleich langsamwiichsige In- F' dividuen mit Anschlul~ an Dauer- und Reliktgesellschaiten (Moorrandwald, Schneeheide- Fohrenwald) auffallend abholziger sind als beigemischte Foh- ten in laubbaumreichen Mischbes6in- den. Dichtstand, Seitenschirm und Bei- = mischung gleichwiichsiger Schattbaum- ~. arten f/Srdern die Vollholzigkeit, die aber nur bis zu einem gewissen Grad erwiinscht ist. Ein Ubermai~ ergibt spindelige Sch~ifie, die gegen Schnee- o ~ druck ungeniigend standhafi sind. Sehr schlanke Fohren sind zwar auf~er- = ordentlich biegsam und z~ih, besitzen 5" aber wenig innere Stabilit~it, w~ihrend abholzige, starkastige Individuen mit niederem Schlankheitsgrad starre leicht ~- brtichige Sch~ii°ce aufweisen. Sind erstere gegen Schneedruck, so sind letztere gegen Schneebruch anf~illig.

Mittlere Schlankheitsgrade - m~i- = i~ige Vollholzigkeit - garantieren bei oberschichtigen Fohren ein HSchstmai~ = an Elastizi6it und Standfestigkeit und damit Sicherheit gegen Schneesch/iden. Optimale Schai°cformen lassen sich nur auf Grund langfristiger 5rtlicher Er- fahrungen umreif~en. Grof~e Unter-

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298 Hannes Mayer

schiede ergeben sich durch den unterschiedlichen Schneereichtum, insbesondere den Anteil des Naflschnees als standortsentscheidenden Faktor.

2. Ausbildung der ~.ste

Bei der Giiteansprache verdient die Astigkeit das gr6flte Augenmerk. Nur w~ihrend der Dickungsphase feinastige Fohren liefern sp~iter gesuchtes und gut bezahltes Qualit~tsholz. Mehr als bei anderen Massenbaumarten geht bei Starkastigkeit die Wertigkeit zur~ick. Die einzelnen morphologischen Merkmale k6nnen nicht einheitlich beurteilt werden (Abb. 2, Tab. 2).

S a t e m - S i m b a c h - A l t o t t i n g - R e i c h e n h a t l - F u c h s b e r g J u i b a c h e r H a r t G r i 3 n k r e u z B a u m g a r t e n

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A s t a l t . e P ( O u i r l ) 2 3 4 5 2 3 4 5 2 3 4 5 2 3 4 5

Abb. 2. Astigkeitsmerkmale der Fohre bei verschiedenem Astalter und unterschiedlicher Qualidit ( - - - - - - gut, - - - - - - zweifelha~, . . . . . . schlecht)

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Waldbauliche Giiteansprache und morphologische Qualitlitsmerkmale 299

a. Zahl der gste

Die mittlere Zahl der lebenden g.ste mit 3 - 11 je Quirl schwankt in einem weiten Rahmen. Am h~iufigsten werden 6 - 8 lebende Kste je Quid angetroffen. Die Astzahl wird vonde r standSrtlich bedingten Wuchsenergie beeinfluf~t. Langsamwiichsige Foh- ren (Reichenhall, Eggst~itt, Niederarnbach, m. E. AltStting) sind im Durchschnitt ast- ~irmer als Fohren durchschnittlicher Standorte. Die Gesetzm~it~igkeit wird dadurch unterstrichen, daf~ sehr wLichsige Fohren in der Regel die meisten Rste je Quirl auf- weisen (Achberg, Wallmoning). In iiberdichter Buchenbeimischung (200 000 Ind./ha) aufgewachsene Fohren von Salem sind dagegen trotz Raschwiichsigkeit ziemlich ast- arm. Hier beeinflussen Konkurrenz durch Schattbaumarten und Dichtstand die indi- viduelle Astbildung erheblich.

Gute Fohren find merklich ast~irmer als schlechte, die pro Quirl im Durchschnitt 1 (-2) _~ste mehr aufweisen. Zweifelha~e nehmen eine breite Zwischenstellung ein. Selbst in Dickungen, bei denen nur ein B~iumchen je Giitestufe analysiert wurde und geringe Unterschiede auftreten, ist die Tendenz offensichtlich, daf~ gute Fohren weni- ger g_ste ausbilden als schlechte. ~hnlich wie yon der Unterschicht fiber Mittel- zur Oberschicht ~iste gleichen Alters der Zahl nach zunehmen (KtsNz 1953), kann man auch bei sinkender Gtite oberschichtiger Fohren (gut - zweifelha~ - sdalecht) immer mehr g.ste z~ihlen. Ausnahmen (Simbach z.T.) kommen vor. Auf wiichsigen Stand- orten mit astreicheren Fohren sind bei wechselnder Giite die Unterschiede in der Ast- zahl grSf~er als bei langsamwiichsigen B~iumchen typischer Reliktstandorte. Aui~er- dem ist gut belegt, dat~ freistehende Fohren bei vollem Lichtgenui~ und sotche in reinen Gruppen (Aign) reicher an _~sten sind als Individuen im Dichtstand, in Mi- schung mit Schattbaumarten und bei 13berschirmung (Palling z.T.). Trotz dieser offensichtlichen Zusammenh~inge stellt die Astzahl je Quirl kein priignantes Giite- merkmal dar.

Tabelle 2

Durchschnittliche Astigkeitsmerkmale bei verschiedenem Astalter in den untersuchten Dickungen

Merkmale Giite Alter der V, ste in Jahrea

1 2 1 3 r gut 5,7 6,3 5,5 4,3 4,0

Anzahl der g.ste zweifelha~ 5,9 6,2 5,6 4,9 3,5 schlecht 6,3 7,0 6,3 5,7 4,1

Astdurchmesser gut 6,1 7,7 8,4 8,4 7,7 (mm) zweifelhatt 6,6 9,2 10,1 10,3 9,0

schlecht 7,2 10,3 11,1 12,7 11,2

gut 25 45 58 61 61 Astl~inge in cm zweifelhatt 25 50 63 69 64

schlecht 28 53 66 76 80

Astwinkel gut 58 70 78 85 85 in Grad zweifelhait 60 70 78 85 90

schlecht 55 68 73 78 83

Astmasse in gut 59 193 255 199 152 zweifelhafE 75 303 339 405 188

,,ccm" schlecht 135 420 581 673 350

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300 Hannes Mayer

b. Basisdurchmesser der ~ste

Die Astdurehmesser (mit der Schublehre gemessen) von 250-350 cm hohen ober- schichtigen Fohren schwanken auiSerordentlich. Dtinne und jtingere Aste haben einen Durchmesser yon 2 - 4 mm; die st~irkeren und ~ilteren erreichen 11- 17 mm Durch- messer am Astansatz. Werte yon 5 - 1 1 mm iiberwiegen.

Das Alter beeinfluiSt wesentlich die Astdicke. Im allgemeinen ist die Durchmesser- zunahme im 1. und 2. Jahr am grSiSten. Sie verlangsamt sich im 3. Jahr. Bei 3- und 4j~ihrigen Asten sind in der Regel die grSiSten Durchmesser festzustellen. Noch ~iltere Aste sind wieder deutlich schw~icher.

Aste langsamwtichsiger Fohren (Bad Reichenhall, Eggst~itt) erreichen tiber das 4. und 5. Jahr hinaus noch sdirkere Dimensionen. Bei m~iiSig wtichsigen sind bereits Aste vom 3. bis 5. QuirI mehr oder minder gleich stark. Schon im (1. und) 2. Jahr werden yon schnellwtichsigen Fohren groiSe Astst~irken erreicht. Der Durchmesser- zuwachs bleibt sp~iter aber auffallend gering. Unterschiedliche Kronenverlagerung, wechselnde Dynamik und ungleiche Entwicklungstendenzen langsam- und rasch- wtichsiger Fohren werden so deutlich.

Gute Probeb~iumchen sind merklich feinastiger als schlechte. Trotz der ungleichen Anzahl untersuchter Individuen je Dickung ist dies regelmjiflig festzustellen. Zweifel- hatte Fohren haben in der Mehrzahl mittlere Astst~irken groiser Streuung. Der Ast- durchmesser an der Basis gemessen kann als ein sehr eindeutiges Qualiditsmerkmal gehen. Bei langsamwiichsigen Fohren, EinfluiS yon Beschirmung und Dichtstand sind Unterschiede im Astdurchmesser qualitativ verschiedener Fohren geringer als bei Raschwtichsigkeit, lockerem Stand und bisher fehlender Pflege.

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Abb. 3. Astbasisdurchmesser guter oberschichtiger Fohren

Der Durchmesservergleich lebender Aste von guten oberschichtigen Fohren be- st~itigt (Abb. 3), daiS lang- samwtichsige Fohren (Rei- chenhall, Eggst~itt oder Nie- derarnbach) relativ dtinn- ~stig sind. In der Regel er- reichen wtichsige Individuen in reinen nicht zu dichten Gruppen die grSiSten Ast- durchmesser (Simbach, Wall- moning). Durch schwachen Schirm von Fohren-Ober- h~iltern, Dichtstand (150 000 bis 200000 Ind./ha) und reichliche Beimischung gleich- wtichsiger Schattbaumarten wird bei den raschwtichsigen

Dickungen Achberg und Salem eine nach der Wuchsenergie zu erwartende starke Astentwicklung unmSglich. Mittelwtichsige Fohren (Palling) belegen den typischen Durchschnitt. Bezeichnend und fiir die Pflege aufschluisreich ist auch bei diesem Merk- mal wiederum, daiS sowohl mit abnehmender soziologischer Stellung (Oberschicht- Mittelschicht- Untersdaicht) als auch mit zunehmender Gtite (schlecht- zweifelhaflc- gut) die mittleren Astdurchmesser geringer werden. Beschattung und Dichtstand be- wirken also auch in der Oberschicht feinere Beastung.

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Waldbauliche Giiteansprache und morphologische Qualitiitsmerkmale 301

c. Astl~inge

Da lange F, ste mehr Nadeln tragen als kiirzere und daher auch st~irker in die Dicke wachsen k6nnen, ist die L~inge normal entwickelter lebender Kste als Giitemerkmal beachtenswert. In den ersten beiden Jahren ist der L~ingenzuwachs erheblich, im 3. und 4. Jahr bleibt er ziemlich gleich auf niedrigerer H~She. Ein Tell der F, ste beginnt abzusterben, so dal~ sich im 5. Jahr nur besonders vitale F_ste in Lichtliicken nocb etwas strecken k/Snnen. ~hnlich wie beim Dickenwachstum wachsen ~ste gering- wiichsiger Fohren langsamer, kontinuierlicher und nachhaltiger in die Liinge als Zweige besonders raschwiichsiger Individuen.

Unterschiede in den Astl~ingen qualitativ verschiedener Fohren sind nur teilweise ausgepr~igt. Im a11gemeinen haben gute Fohren kiirzere Kste als schlechte. Zweifel- hare charakterisieren den Durchschnitt. Der Zusammenhang zwischen Astl~inge und Giite ist nicht so eng wie die Korrelation von Astdurchmesser und Qualit~it der Individuen. Die Astl~inge ist also ein mehr sekund~ires Qualit~itsmerkmal, wenn- gleich das durchschnittliche Bild eine einheitliche Tendenz aufzeigt.

In mehr oder minder reinen Gruppen entwickeln langsamwLichsige Fohren (Rei- chenhall, Eggsditt) kiirzere -~ste als raschwiichsigere von besserer Bonit~it (Wallmo- ning). Mehr als der Astdurchmesser wird die Astl~inge durch Umwelteinfl[isse, wie Dichtstand, Beimischung yon gleichwi~chsigen Schattbaumarten und leichte Beschir- mung, reduziert. Mit h~Sherer soziologischer Stellung nimmt die L~inge der F_ste in erheblicherem Mafle zu als bei sinkender Qualidit oberschichtiger Fohren. Fiir die Er- ziehung schmalkroniger Fohren in der Dickungsphase ergeben sich damit wertvolle Hinweise.

Der Schlankheitsgrad der ~ste (Quotient aus L~inge und Basisdurchmesser) wurde nicht n~iher untersucht, da diesem Giitemerkmal - - fibereinstimmend mit KuNz - - nur unter- geordnete Bedeutung zukommt.

Man m~Schte meinen, daf~ das Verh~iltnis des L~ingenwachstums yon Haupt- zu Seiten- trieben qualitativ aufschluf~reich ist. Der Quotient yon HShentriebliinge Zu Astllinge nimmt im Durchsehnitt mit dem Alter gesetzm~it~ig zu. Zunehmend w~ichst der Haupttrieb schneller als die _~ste. Als Qualiditsmerkmal kommt dem Quotienten keine weiterreichende Bedeutung zu, da bei geringen absoluten Unterschieden zwischen qualitativ verschiedenen Fohren auch keine einheitlichen Beziehungen bestehen. In 6 der 11 untersuchten Dickungen war bei guten Fohren das H6henwachstum im Vergleich zum L~ingenwachstum der ~iste etwas st~irker aus- gepr~igt. Bei den anderen Probefl~ichen verwischten sich die Unterschiede. Schlechte Fohren erreichen h/Schstens unbedeutend gr~Sf~ere Quotienten. Schmalkronige und h~Shenstrebigere Fohren tendieren nur unmerklich zu besserer Ausformung. An einem gr~Sf~eren Grundlagen- material w~ire die Gesetzm~iffigkeit zu pr~ifen unter besonderer Beriicksichtigung des jeweili- gen Standraumes.

d. Astwinkel

Die mittleren Astwinkel (gemessen auf 5 o genau mit Vollsicht-Transporteur) wer- den mit steigendem Alter und zunehmender L~inge der ~ste gr6f~er, d.h. die Rste senken sich. Junge, kurze, d~inne ~ste stehen steiler nach oben..~ltere, lange, dicke ~ste laufen immer mehr horizontal vom Schait weg. Auch bei diesem Merkmal ist auff~illig, daf~ bei langsamwiichsigen Fohren die altersbedingte Astwinkelzunahme langsam und kontinuierlich verl~iufL, w~ihrend entsprechend der gr~Sf~eren Dynamik bei sehr wiichsigen die Ver~inderung fast sprunghaf~ erfolgt. Bei B~iumchen, die unter leichter Beschattung stehen, sind die Astwinkel im Durchschn,.'tt etwas gr~Si~er als bei unbeschirmt erwachsenen.

Ebenso wie sich zwischen soziologischer Stellung yon Individuen und deren Astwinkel keine eindeutig erkennbaren Zusarnmenh~inge ergeben, ist auch eine qualitativ bedingte Ver- schiedenheit der Astwinkel kaum nachweisbar. Im groi~en Durchschnitt besitzen Gute ,,etwas" (nicht gesichert) gr6t~ere Astwinkel. Dies zeigt sich weniger bei jiingeren als bei ~ilteren -~sten. Bei ,,normalem" Dichtstand weisen gute Individuen 6~er horizontal ausgerichtete _~ste auf,

Page 9: Waldbauliche Güteansprache und morphologische Qualitätsmerkmale in Fohren-Dickungen zwischen Alpen und Donau

302 Hannes Mayer

w;ihrend bei schlechten Fohren die dicken -Kste steiler nach oben dem Licht zustreben. Ober- lange Aste locker stehender Probeb~iumchen haben gr6gere Astwinkel.

Bemerkenswert ist, daft bei raschwiichsigen Fohren (Salem, Achberg, Wallmoning) schlechte Individuen gr6fere Astwinkel aufweisen, w~ihrend in langsamwiichsigeren Dickungen (Eggst~itt, Niederarnbach, Palling) gute mehr horizontal abgehende Aste- besitzen. Oberwiegend sind keine eindeutigen Unterschiede erkennbar.

Als Qualit~itsmerkmal ist der Astwinkel nur bedingt brauchbar. Isoliert betrachtet bietet das Merkmal keine verwertbaren Hinweise. In Zusammenhang mit anderen Formeigenschafien kann nach eingehender Beurteilung der besonderen 6rtlichen Ver- h~iltnisse das Merkmal als zus~itzlicher Beurteilungsma~stab Bedeutung erlangen.

e. Astmasse

Die Astmasse wurde von den lebenden Asten des 1. bis 5. Quids berechnet, und zwar je QuirI aus: mittlere Anzahl der Aste mal Astl~inge real Quadrat des Astdurchmessers. Da die Werte nut Vergleichszwecken dienen, wurden zur Erzielung eines groben N~iherungswertes gleich- bleibende Faktoren wie Astformzahl (genaue Werte unbekannt) und x nicht in das Produkt einbezogen. Zum Ausgleich wurde yon den Astdurchmessern start yon den Astradien aus- gegangen (Abb. 4).

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2 0 0 0

1 3 0 0 ~- ...... Sirnboch

1200 I - ..... " -

1100

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8 0 0 '" .I ~ ' ~ " ~ Tettnong

7 0 0 ,. ~ ¢ ~ . . ~ . ¢ "

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2 3 4 5 Quir l

Abb. 4. Astmal~e guter Fohren in verschiedenen Dickungen

Bei gleichzeitiger Beriicksichtigung yon Zahl, L~inge und Durchmesser der Aste wird die Astigkeit am besten charakterisiert. Im ersten Jahr ist die Astmasse noch relativ gering. Beson- ders im 2. Jahr vervielfacht sie sich, und um das 3. Jahr ist sie am grSlgten je Quirl. Mit beginnendem Absterben der Aste wird nach Stellung und indi- viduellem Schicksal die Astmasse un- gleichm~iftig reduziert. Bei langsam- wiichsigen Fohren (Bad Reichenhall, Eggst~itt) wird auch die grSlgte Ast- masse pro Quirl erst im 4. und 5. Jahr oder noch sfi ter erreicht, bei rasch- wlichsigen (Salem, Aign, Achberg) da- gegen bereits im 2. Jahr.

Grofte qualitative Unterschiede be- stehen hinsichtlich der Astmasse in den ersten 5 Astjahrg~ingen der lebenden Krone. Gute Fohren entwickeln eine bedeutend geringere Astmasse als schlechte. Zweifelhaflce stehen dazwi- schen, oR aber zu den Grenzwerten tendierend. Unterschiede in der Ast- masse bei qualitativ verschiedenen Foh-

ren sind im ersten Jahr sehr gering. Sie sind - f i i r die Pflege bedeutungsvoll - im 4., seltener schon im 3. Jahr am gr6flten. Von Ausnahmen abgesehen sind beim 5. Quirl Unterschiede in der Astmasse yon Fohren verschiedener Qualit~it wieder geringer. Waldbaulich entscheidend ist, dai3 die gleiche Astmasse yon ~ilteren Astquirlen bei sehlechten Individuen meist von einzelnen starken Asten gebildet wird, bei guten B~iumchen ilberwiegend durch eine gr6ftere Anzahl gleichm~iftig absterbender Aste. Im Durchschnitt entwickeln zweifelhat% Fohren (1. bis 5. Quirl) eine 1.5- bis 2.0- (4.5-)fach grB£ere Astmasse, schlechte dagegen eine 2.0- bis 3.5- (6.0-)fach grSt%re als gute.

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Waldbauliche Giiteansprache und morphologische Qualitiitsrnerkmale 303

Zwischen den Dickungen bestehen erhebliche Unterschiede, wie ein Vergleich guter Individuen zeigt. Langsamwiichsige Fohren weisen geringe Astmassen auf, w~ihrend raschwiichsige, iiberwiegend starkastig sich entwickelnde nur bei entspre- chender Erziehung (Dichtstand, Beschattung, Beschirmung durch Laubb~iume) schwach- astig bleiben. UngewShnlich hoch ist die Astmasse in der Dickung Wallmonig/Hain- buch. Hier erreichen gute Individuen bereits Werte, die an manchen Standorten nicht einmal schlechte kennzeichnen. Es liegt der Verdacht nahe (der Habitus best~irkt ihn) dab die in Wallmoning analysierten Fohren nicht einheimisch sind. Der I--Iinweis ist sehr deutlich, dab absolute Zahlen iJber ein Giitemerkmal wenig aussagen, wenn man nicht gleichzeitig das Niveau, die Amplitude und das Verh~iltnis der Formeigenschaf- ten zueinander sowie die stand/Srtlichen und genetischen EinfliJsse beriicksichtigt.

In Fohren-Mischdickungen mit Tanne, Buche und Fichte (Salem, Achberg, Tett- nang) entwickeln sich die Fohren individuell, da die Schattbaumarten je nach Wuchs- energie die Astbildung sehr unterschiedlich beeinflussen. Deshalb ist die Amplitude der Gi]temerkmale bei wechselnder Qualit~it betr~ichtlicher als in reinen Fohren- dickungen und -gruppen mit grSgerem Lichtgenug im unteren Tell der Krone (Air- String, Reichenhall). Leichte Beschirmung erzielt ebenfalls qua!i6itsausgleichende Wirkung (Palling). Erst bei Ausweitung des Unterlagenmaterials k/Snnen die urs~ich- lichen Zusammenh~inge n~iher gekl~irt werden.

Als zusammenfassendes Giitemerkmal fiJr die Astigkeit gibt die Astmasse einen guten Weiser fiJr die tats~ichlichen Formmerkmale. Feinastige Fohren mit wenigen, kurzen, diJnnen Asten sind, sofern Standfestigkeit des Schaf[es und Lebensf~ihigkeit der Krone gew~ihrleistet sind, waldbaulich erstrebenswert und mit ,,Gut ~ anzu- sprechen.

f. Absterben der Xste (Tab. 3)

FriJhes Absterben der unteren Kronen~iste ist giinstig, da bei geringem Astdurchmesser die Aststummel rasch abfallen und deren Reste leichter iiberwachsen werden und somit im Erd- stammstiick der Anteil an astfreiem Qualit~itsholz gr/Sf~er werden kann. Das Diirrwerden der Aste geht sehr unterschiedlich vor sich.

Am 1. und 2. Quirl sind gew/Shnlich noch alle normal entwickelten Aste lebens- f~ihig. Einzelne Aste am 3. Quirl sind bereits ganz oder nahezu abgestorben. Die Vitalit~it der iJbrigen geht allm~ihlich zuriick. Ein groger Tell yon Asten der Licht- baumart, der am 4. Quirl noch ,,mithungerte", ist ein Jahr sp~iter (5. Quirl) tot. Nur iiberdurchschnittlich entwickelte Zweige in Lichtliicken bleiben noch befristet lebens- f~ihig. Bei Raschwiichsigkeit (Salem, Achberg) kSnnen schon alle Aste des 6. Quirls abgestorben sein, w~ihrend bei vergleichbarem Astalter yon langsamwiichsigen Indi- viduen erst fund 20 '0/0 der Aste diirr sind. An Einzelb,iumen leben mitunter noch alle 5j. Aste. Wiichsigkeit, Vitalit~it und Standortsg4ite beeinflussen erheblich die Kronenverlagerung. Im Dichtstand zwischen Schattbaumarten eingebettete Fohren (Salem) verlieren schneller die Aste im unteren Kronenteil als locker stehende in reinen Gruppen (Wallmoning).

Das Absterben der Aste setzt bei guten Fohren schneller ein und geht besonders anfangs rascher vor sich als bei schlechten. Fiir zweifelhaf[e Fohren ist eine sehr unterschiedliche Astreinigung kennzeichnend. Gerade im mittleren Kronenteil sind Unterschiede bei guten und schlechten Fohren besonders grog. Die Astreinigung in den verschiedenen soziologischen Schichten geht analog vor sich, da die unteren Aste in der Regel bei der Unter- und Mittelschicht fri]her absterben als in der Oberschicht.

3. W u c h s f o r m - H a b i t u s

Nur durch eine k0mbinierte graphische Darstellung der wesentlichsten Formmerkmale wird ein zusammenfassender Vergleich verschiedener Fohrenherkiintte wechselnder Giite iiberschau-

Page 11: Waldbauliche Güteansprache und morphologische Qualitätsmerkmale in Fohren-Dickungen zwischen Alpen und Donau

304 Hannes Mayer

Tabelle 3

Anteil der diirren gste bei guten und schlechten Fohren in verschiedenen Dickungen

:l Astalter in Jahren Dickung Giite [

! 3 I 4 J 5 I 6 I 7

Salem / Fuchsberg gut 67 83 84 100 100 100 schlecht 14 17 60 80 10,0 100

gut - - 67 84 i00 100 100 Achberg / Langenmoos schlecht - - 17 37 50 75 91

Wallmoning / Hainbuch gut 8 15 55 93 100 100 schlecht - - 22 33 55 100 100

gut - - 67 86 90 100 10,0 Simbach / Julbaeher H a r t schlecht - - - - 85 87 97 100

Aign / Geigerberg gut 3 40 93 97 100 100 schlecht - - 33 69 90 95 100

Tettnang / Birkach gut 7 16 62 70 80 86 schlecht - - - - - - 33 50 84

Palling / Hinternberg gut 13 14 24 49 82 95 sehlecht - - - - 27 33 82 93

gut 6 10 21 43 81 97 Niederarnbach / Siebenweg schlecht - - - - 25 30 37 50

gut - - - - 8 40 70 78 Alt6tt ing / Griinkreuz schlecht - - -~ 19 42 74 78

gut 7 10 15 23 43 57 Eggs6itt / Freimoos schlecht - - - - 12 13 40 57

gut 8 15 20 27 35 50 Reichenhall / Baumgarten schlecht - - - - - - 20 27 33

Salem/Fuchsbcrg Eggst att/Fr=imoos AIt btting/GrLinkrcuz Tettnang/Birkach Wallmoning/Hainbuch

i

I gut g

Abb. 5. Wuchsform (Habitus) guter und schlechter Fohren in verschiedenen Dickungen; Merkmale: Schafcform, Astwinkel, Astl~inge, Astdurchmesser; gleiche relative H/She.

Page 12: Waldbauliche Güteansprache und morphologische Qualitätsmerkmale in Fohren-Dickungen zwischen Alpen und Donau

Waldbauliche Giiteansprache und morphologische Qualitiitsmerkmale 305

bar. Zur besseren fdbersichtlichkeit wurde bei den 250 -- 350 cm hohen oberschichtigen Fohren die absolute HiShe gleich 100 gesetzt. Schaftform, HiShenzuwachs, Astl~inge, Astdurchmesser und Astwinkel der lebenden Krone wurden entsprechend den darstellerischen MSglichkeiten in wechselndem Mal%tab zueinander dargestellt (Abb. 5).

Der Habitus wird in der friihen Dickungsphase yon vielen Umweltfaktoren be- einfluf~t. ,,Signifikante" Unterschiede existieren bei der Mehrzahl der Dickungen mittlerer Wuchsleistung nicht. Doch zwischen langsamwiichsigen (Eggstiitt) und rasch- wiichsigen Fohren (Salem) schiilen sich - durchschnittliche Giite und Ausformung vor- a usgesetzt - brauchbare Unterscheidungsmerkmale heraus. Reliktfohren besitzen rela- tiv abholzige St~imme mit folgender eigent~mlicher Krone: schmal, lang, z/Sgernde H/Shenverschiebung, reichliche Astmasse weniger dnrch St~irke als vielmehr dutch Ast- zahl bedingt, Ausformung der Aste ausgeglichener, erreichbares Alter lebender Aste 5 - 10 Jahre. Vitale, raschwiichsige Fohren leistungsf~ihiger Standorte (Salem, Ach- berg) find wie folgt zu kennzeichnen: vollholziger Scha~; breitere, meist kiirzere Kronen, die abet typisch locker aufgebaut sind; schnelle H/Shenverschiebung der Krone durch Raschwiichsigkeit; Astmasse weniger durch Zahl als durch L~inge und Sfiirke einzelner Aste bedingt; Ausformung der Aste unausgeglichener. Inwieweit Standort oder HerkunfL (Okotyp) diesen Habitus beeinflussen, bedarf n~iherer Unter- suchung.

Fohren in reinen Gruppen (AltStting, Niederarnbach) erzieten eine einheitlichere Wuchsform als Fohren, die in Mischdickungen mit Schattbaumarten erwachsen sind (Salem, Palling). Ein ungleichm~ii~iger Habitus mit einseitiger, mehrfach gedriickter Krone und unterschiedlicher Entwicklung einzelner Quirl~iste ist in Mischdickungen

. . . . . . ]

h~iufiger als m remen Fohrendlckungen. Mlschdxckungen bedfirfen deshalb zahlrel, cherer Eingriffe zur Erreichung gleichm~il~iger Kronen- und Scha~entwicklung sowie ausgeglichener Holzstruktur als Fohrendickungen.

Die zwischen den Dickungen bestehenden Form-Unterschiede werden mehr als iiberlagert durch die qualitativ bedingte Amplitude im Habitus, deren Tendenz ein- deutig ist. Gute Individuen haben schlanke Sch~i~e, kurze, diinne _~ste, die ausge- pr~igter horizontal abstehen, und kiirzere Kronen mit einer sehm~ileren Zone ab- sterbender Aste yon i.D. schwachem Durchmesser. Dagegen haben schlechte Indi- viduen abholzigere Sch;ifte und breitere Kronen mit l~ingeren dicken :4sten. Zweifel- hai°ce Fohren mit durchschnittlicher Wuchsform variieren erheblich.

4. HShenentwicklung (Tab. 4)

Bereits im Dickungsstadium bestehen betr~ichtliche Unterschiede. Angehende Fohren- dickungen k/Snnen beim Inschlut~treten 5 bis 10 Jahre, aber auch 20 bis 25 Jahre alt sein. Fohren auf den klimatisch nnd edaphisch begiinstigten Standorten des Wim- perseggen-Buchenwaldes sind in der Jugendphase sehr raschwiichsig. Wuchsdiimpfende Au~eneinflfisse, wie Dichtstand oder Seitenschirm, wirken rich dutch die Giite des Standortes kaum aus. Wtichsig sind auch Fohren auf den m~iffig frischen Standorten des Eichen-Buchenwaldes. Im Heidelbeer-Tannen-Fichtenwald mit nicht rnehr aus- geglichenem Wasserhaushalt ist die Fohre noch wiichsiger als auf den m~ii~ig frischen zur Austrocknnng neigenden B~Sden des Eichen-Buchen-Fohrenwaldes. Schon in der Jugendphase ausgesprochen langsamwfichsig ist die Lichtbaumart auf den edaphisch extremen Reliktstandorten, wobei vergleichbare Wuchsleistungen wie im alpinen Schneeheide-Fohrenwald aus siidfinnischen Heidew~ildern bekannt sind (ILvrSSALO, L6NNROTH).

Im Di&ungsalter pr~igen sich stand•rtlich bedingte Wuchsunterschiede bei jungen Fohren aus. Reliktfohren auf typischen DauergesellschaPcsstandorten wachsen s&on in der Jugend- phase merklich langsamer als Fohren yon klimaxnahen und Klimax-Gesellschaften. Auf den

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306 Hannes Mayer

Tabelle 4

Wuchsleistung in verschiedenen Dickungen

Durdaschnittlicher jahrlicher nachbarter HShenzuwachs in cm OberhShe be-

des tats~ich- li&en Alters der letzten 100- bls 120j~ihr. (10-20 Jahre) 5 Jahre Altfohren in m

1. Wimperseggen-Buchenwald Salem / Fuchsberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30--42 37--58 35--40 Achberg / Langenmoos . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36--37 41--52 35--37

2. Eiehen-Buchenwald Wa llmoning / Hainbuch . . . . . . . . . . . . . . . . . 28--36 38--51 30--33 Simbach / Julbacher Hart . . . . . . . . . . . . . . . 22--36 36--52 30--32 Aign ! Geigerberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27--36 35--47 30--35 Tetmang / Birkach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25--42 38--56 30--33

3. Heidelbeer-Tannen-Fichtenwald Palling / Hinternberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18--34 26--49 30

4. Eichen-Buehen-Fohrenwald Niederarnbach / Siebenweg . . . . . . . . . . . . . . 20--27 34--47 27--32 AltStting / Griinkreuz . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20--27 29--43 25--30

5. Moorrandwald Eggst~itt / Freimoos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12--22 17--40 20--25

6. Schneeheide-Fohrenwald Reichenhal] / Baumgarten . . . . . . . . . . . . . . . 11--14 16--23 15--25

durchschnittlichen Standorten des Eichen-Buchenwaldes ist die Differenzierung der HShen- entwicklung noch nicht ausgepriigt und endgiiltig, da Umwelteinfltisse, Zufiilligkeiten der natiirlichen Verjiingung, Dichtstand, Trockenjahre, Vergrasung, Einwirkung des beschattenden Unterstandes usw. si& noch stark auswirken. Die nach der HShenentwicklung der Jung- fohren ermittelte Reihenfolge entspricht in etwa bereits der abgestuiten Wuchsleistung der Altfohren. Von KuNz (1953) mitgeteilte Werte gliedern sich zwanglos in 8kologisch gleich- wertige Standorte ein.

Das Dickungsstadium dauert auf wiichsigen Standorten 10 his 15 Jahre, auf edaphisch ungiinstigen dagegen oR 20 bis 30 Jahre und l~inger.

Die einzelnen Analysen zeigten, dab durch Seitenbeschattung und dosierte Be- schirmung die HShenwuchsleistung merklich, meist gleichm~if~ig ged~impit wird. Eine zeitlich begrenzte Reduktion der Vital it~t ist nicht ~irreversibel. Bei Dichtstand weist der tiberwiegende Teil der oberschichtigen Fohren unregelm~iffig kiirzere oder l~ingere Perioden gehemmten HShenwachstums auf. In aufgelockerten Dickungen dagegen verl~iuit die HShenentwicklung fiir die Mehrzahl der oberschichtigen Fohren ohne l~ingere Hemmung.

HShenentwiddung und Ausformung der Fohren stehen in engem Zusammenhang. Wenn auch die individuellen EntwicklungsmSglichkeiten (konkreter Wuchsort, Wuchsraum, Konkur- renz durch Nachbarn) entscheidend sind, so ergeben sich doch einige Hinweise. Von den untersuchten, in der Hauptmasse 8--14j . Fohren waren gute im Durchschnitt etwas ~ilter als schlechte. Zweifelhaite behaupten eine eindeutige Mittelstellung. ~ltere und gleichzeitig nachwiichsigere Fohren, die st~irker konkurrenziert werden durch vorwiichsigere - - meist jiin- gere --, besitzen im Durchschnitt grSi~ere Giite.

Gute erreichen in der Regel einen geringeren HShenzuwachs als schlechte Indi- viduen. Zweifelhafie gliedern sich zwanglos dazwischen ein. Zwar find die Unter-

Page 14: Waldbauliche Güteansprache und morphologische Qualitätsmerkmale in Fohren-Dickungen zwischen Alpen und Donau

Waldbauliche Giiteansprache und morphologische Qualit~itsmerkmale 307

schiede statistisch nicht vSllig gesichert, doch ergeben sich infolge der einheitlichen Tendenz Aufschl~isse fiSr die notwendige Pflege. Die raschwiichsigen Fohren der Ober- schicht verdienen waldbaulich besonderes Augenmerk.

Damit wird best~itigt, dai~ eine Verlangsamung des H6henwachstums, sei es durch Dichtstand oder Beschirmung, qualiditsverbessernd wirkt. Deshalb sind gute meist etwas ~ilter als schlechte Individuen. Probebiiume, bei denen die H6henentwicklung verz6gert war, fielen durch bessere Ausformung auf als Individuen mit kontinuier- ticher H6henentwicklung. Zus~itzliche Hemmung des HShenzuwachses infolge leichter Beschirmung wirkt dann kaum mehr qualit~itsf6rdernd.

Die H6henentwicklung qualitativ verschiedener Fohren der Oberschicht verl~iu~ sehr charakteristisch (Abb. 6). Bei wiichsigen Individuen mit betr~ichtlichem Jahreszuwachs sind die Entwicklungstypen ausgepr~igter als bei tragwiichsigen Reliktfohren. Zur besseren Ver- gleichbarkeit wurde der j~ihrliche H6henzuwachs in % der absoluten H6he ausgedrilckt.

Die wenigsten (10~/0) guten Fohren wachsen gleichm~f~ig in die H6he, wiihrend 65 °/o d er besseren Indivi- duen in der ersten D ickungs- phase fiir 1 bis 2 Jahre einen auffallenden Riickgang 25 des H6henzuwachses aufwei- sen. Rund ein Viertel der 2o guten Fohren zeigt ~iber l~in- gere Perioden hinweg ein 15 ausgepriigtes, teilweise mehr- 10 laches Abfallen des H6hen- wachstums und bzw. oder 5

unterdurchschnittliche Zu- wachsverh~ilmisse. Schlechte "/. Fohren lassen selten (5 °/o) eine mehrfache oder einmalig z5 l~ingere Reduktion des H6- hertwachstums erkennen.Nur 2o bei 30 '0/o schlecht geformter Individuen ist eine kurz- 15 fristige und geringfiigige Sta- gnation in der H6henent- 10 wicklung bemerkbar, w~ih-

5 rend bei e/8 der schlechten B~iumchen die HShenent- ./o wicklung ungehemmt und vom Gesamtniveau her ge- 2~ sehen iiber dur chschnittlich

vor sich geht. Einmalige ge- 2o ringe, kurzfristige Hemmung des H6henwachstums vet- 15 biirgt noch keine Qualit~it auf die Dauer. Folgt n~im- 10 lich anschlief~end eine min- destens 5- bis 6j. Periode un- 5 gehemmten iiberdurchschnitt- lichen H6henwachstums (Bei- spiel Alt6tting), dann kSn- nen Ans~itze zu einer guten

H6henzuwachs i n % A H / H

Tettnang

y . . .

i I I i I I I I 1946 1953

Palling

Salem

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Abb. 6. H6henentwicklung oberschichtiger Fohren verschiedener Qualit/it

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308 Hannes Mayer

Ausformung rasch zunichte werden. Ebenso bediirfen Fohren durchschnittlicher Giite, die einmal einen Unterbruch im H/Shenwachstum aufweisen, regelm~it~ig mindestens 4 bis 5 Jahre, bis die Entwicklung zum schlechten Glied de r Oberschicht ausgepr~igt und vollendet ist.

Daraus ergibt sich fiir die H~iufigkeit der Pflegeeingriffe, dab in wi~chsigen Foh- rendickungen mindestens alle 3 bis 5 Jahre eingegriffen werden soll, um die nach dem ]etzten Eingriff stattfindenden quali tat iven Umschichtungen noch ohne gr6t~eren Auf- wand positiv beeinflussen zu ktSnnen.

II. Giitemerkmale der Fohren in Dickungen

Bei einer gr~Si~eren Anzahl yon Individuen wurden in drei Dickungen einige leicht mef~bare Formmerkmale aufgenommen:

a. Niederarnbach / Siebenweg

M~i~ig frische-trockene, terti~ire Standorte des Eichen-Buchen-Fohrenwaldes mit einer hei- mischen Standortsrasse guter bis mittlerer Ausformung (RE~rL), aber m~il~iger Wuchsleistung.

b. Tettnang / Westlicher Raubogen

M~it~ig frische, diluviale Schotterb~Sden im klimatisch begiinstigten Bodenseegebiet; Stand- orte des Eichen-Buchenwaldes mit einer einheimischen Fohrenprovenienz guter bis mittlerer Ausformung und besserer Wuchsleistung.

c. AltStting / Adlerbogen

M~if~ig frische bis austrocknende diluviale Schotterb6den im Bereich der subkontinentalen Inn-Sa]zachplatte (Sp~itfr/Sste); Standorte im Ubergangsbereich des Buchenwaldes mit Eiche bzw. mit Fichte (Tanne); anthropogen gef/Srderter heirnischer Fohren-Dkotyp guter Aus- formung und mittlerer Wuchsleistung sowie gesuchter Holzqualit~it.

Tabelle 5

Einzelne Giitemerkmale in Fohrendickungen

Niederarnbach ! Tettnang Alt6ttlng West]. Rau- Adlerbogen Gilte Siebenweg I bogen ,

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ZahI der Individuen

Mittlere H6he in cm

Durchmesser des st~irksten Astes (mm)

Schlankheitsgrad H / q ) 1/2H

Kronenl~inge in °/0

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43 20 40 25 20 26 11 20 29

255 340 350 280 385 370 285 40'0 410

11,0 13,9 9,9 14,2 17,2 11,9 17,2 22,0 13,8

76 100 123 78 88 105 71 75 99

66 60 62 76 66 73 75 73 67

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Waldbauliche Giiteansprache und morphologische Qualitlitsmerkmale 309

Orientierender Durchschnitt (Tab. 5) sowie Amplitude der einzelnen Giitemerkmale (Abb. 7) geben Einblidi in die qualitativ bedingte Ausformung einiger Herkiintte.

1. H6henentwicklung

Auf die abweichende Mittelh/She der Oberschicht in der Dickung Niederarnbach/Siebenweg (275 cm) wird ausdriicklich hingewiesen (Tetmang/Westlicher Raubogen 375 cm; Alt6tting/ Adlerbogen 375 cm), da die Gtitemerkmale yon der H~Shenentwicklung mehr oder minder gesetzm~iflig beeinfluflt werden. Mit zunehmender H/She werden die Aste st~irker, die Sch~iite schlanker (relativ gr/St~ere H6hen- als Durchmesserzunahme) und die Kronen l~inger.

!m Durchschnitt sind gute Fohren der Oberschicht in 3 bis 4 m hohen Dickungen um 30 bis 60 cm niedriger als schlechte. Zweifelhaite Fohren kommen der Mittelh~She am n~ichsten. Der H6henvorsprung schlechter Fohren erscheint unbedeutend, ist aber tats~ichlich waldbaulich entscheidend, wenn man die Umsetzungsverh~iltnisse in Foh- rendi&ungen bedenkt (KtsNz 1953, MAvrr, 1961). Ein H/Shenvorsprung yon 30 bis 50 cm war im Beispiel Niederarnbach/Siebenweg (Durchschnitt yon 64 Vergleichs- paaren) nach 5 Jahren mindestens gleich groiS, meist aber gr/Sf~er, wobei sich der Vor- sprung im Durchschnitt verdoppelte. Eine zweifache Gef~ihrdung der Entwicklung ist die Folge. Ohne regulierende Pflegeeingriffe wiirden schlieiSlich schlechte FohrCn in der Oberschicht nahezu allein herrschen. Die meisten guten Fohren k6nnen au~ die Dauer ohne waldbauliche Hilfe die soziologische SchichtzugehiSrigkeit nicht be- haupten. Die Wichtigkeit friiher und insbesondere in kfirzeren Zeitrliumen (Turnus unter 5 Jahren) sich wiederholender Pflegeeingriffe wird dadurch unterstrichen.

Die Streuung bei den einzelnen Dickungen ist in erster Linie yon den Zuf~illigkeiten der natiirlichen Verjfingung (gleichm~igiges Ankommen oder Verjiingung iiber mehrere Jahre hinweg) bedingt, wenngleich bei weniger wiicbsigen St~nd_ort¢~ (Ni¢clerambach/Siebenweg) die Amplitude dieses Merkmals naturgemii~ geringer ist.

2. Ausformung des Schaftes

Im Dickungsalter kennzeichnet ein hoher Schlankheitsgrad gute Fohren, die in der Regel feinastig sind und relativ schmale Jahrringe au£weisen. Bei den nahezu gleich- hohen Dickungen Tettnang/Westlicher Raubogen und Alt6tting/Adlerbogen weisen gute Individuen einen ausgepr~igt h6heren Schlankheitsgrad auf als schlechte, w~ih- rend zweifelhatte Individuen eine typische Mittelstellung einnehmen. Fohren von Niederarnbach/Siebenweg sind auffallend abholziger. Dies kann nur zum Tell auf die geringere Mittelh6he zurlickzuftihren sein.

Unterschiede in der durchschnittlichen Scha~ausformung sind so grof~, daiS gute Fohren aus der Dickung Tetmang/Westlicher Raubogen nur einen Schlankheitsgrad erreiehen, der in der Dickung Alt&ting/Adlerbogen bereits fiir schlechte Glieder der Oberschicht eharakteristisch ist. Da beide Dickungen vergleichbar intensiv gepflegt wurden, scheinen die Unterschiede sowohl dutch den Standort als auch dutch die Herkunflc (genetisch) bedingt zu sein.

In der Dickung Niederarnbach/Siebenweg (Terti~tres Hiigelland) mit einer Fohre, die dutch ihre anerkannt gute Ausformung gegeniiber den benachbarten meist uneinheitlichen Phiinotvpen positiv absticht, tiberraschen die niederen Schlankheitsgrade, die zudem qualitativ geringe" Unterschiede aufweisen. Die mehrgipfeligen Verteilungskurven sind vermutlich da- durch bedingt, dat~ ein Teil der untersuchten Individuen im Schirmbereich von Elberh~iltern stand. Gerade deshalb wlire eine schlankere Ausformung des Schafies zu erwarten. Ein Einflut~ der verschiedenen H/She ist nicht in diesem Ausmat~ wirksam. Der GesellschafisanschlulS be- legt einen Fohren-Reliktstandort, allerdings mit weniger extremen Bedingungen als im Moor- randwald und Schneeheide-Fohrenwald. Demnach kann die Schafiausformung in der Dickung Niederarnbach/Siebenweg als Hinweis ftir eine autochthone Fohrenpopulation gelten; vgl. Bad Reichenhall/Baumgarten. -- Auffallend ist weiter die geringe Amplitude des Merkmals beim Bestand Alt6tting/Adlerbogen.

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310 Hannes Mayer

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3. Kronenl~inge

GrS~ere ~ b e r e i n s t i m m u n g besteht zwischen den Dickungen hinsichtlich der mi t t l eren Kronenl~inge. Bei guten Fohren betr~gt sie 60 bis 65 °/o, bei schlechten 70 bis 75 °/0.

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Waldbauliche Giiteansprache und morphologische Qualitlitsmerkmale 311

Qualitativ bedingte Unterschiede k~Snnen einerseits grog (Tetmang/Westlicher Rau- bogen), andererseits auch klein sein (Alt~Stting/Adlerbogen). Zweifelhaf~e belegen den breiten Durchschnitt, wobei Einzelwerte bald gegen das bessere, bald zum schlechte- ten Extrem hin tendieren.

Als eindeutiges Giitemerkmal l~igt sich die Kronenl~inge bei den geringen abso- luten Unterschieden und bei der schwierigen exakten Fixierung der Eigenschafi Wohl kaum verwenden, da die Amplitude der Einzelwerte zu grog ist.

4. Astdurchmesser des st~irksten lebenden Astes

Bei der Giiteansprache yon Fohren wird prim~ir die Astigkeit beurteilt. Da die st~irk- sten (dicksten und l~ingsten) Aste f[ir die Astreinigung entscheidend sind, geben sie zugleich sehr guten Aufschtug fiir die Gesamtbeurteilung. W~ihrend bei der einen

. Dickung die Kronenl~inge, bei einer anderen der Schlankheitsgrad fiir eine sichere Ansprache ausscheiden, ist der Astdurchmesser als Testmerkmal allgemein gut ge- eignet. Die Unterschiede sind ausgepr~igt, die Giiteklassen gut voneinander abgegrenzt.

Schlechte Fohren haben im Durchschnitt 1.5fach st~irkere Aste als gute. Zweifel- ha~e belegen den Durchschnitt. Dieses Merkmal ist fiir eine Ansprache sehr bezeich- nend. Groge Streuung des Merkmals bei der raschwiichsigen Dickung (Tetmang) und schwache Astentwicklung einschlieglich geringer Amplitude beim Bestand Alt~Stting/ Adlerboden fallen besonders auf. Unter Beriicksichtigung der verschiedenen Mittel- h~She kann man auf eine sehr gute Ausformung der Fohre auf der Inn-Salzachplatte schliegen. Astdurchmesser yon guten Fohren in Tetmang sind in Alt~Stting nur fiir schlechte Individuen charakteristisch.

Zusammenfassend wird festgestellt, dag sich die untersuchten Giitemerkmale (Durchmesser des st~irksten lebenden Astes, Kronenl~inge, Schlankheitsgrad; m.E. H/She -nach abnehmender Signifikanz angeordnet) unterschiedlich fiir die Qualit~its- ansprache eignen. Gute Fohren haben schw~ichere Aste, kiirzere Kronen, schlankere Sch~iite und etwas geringere H~She als schlechte. Zweifelhafie stehen dazwischen in der Ausformung.

Die Fohre kann in den drei Dickungen wie folgt charakterisiert werden:

Tettnang / Westlicher Raubogen

Grof~e Amplitude der Merkmale, schlechteste Ausformung (zu groger Standraum)

AltiStting / Adlerbogen

Geringe Variabilit/it der Formeigenschaflcen; yon der Mittelh/She her gesehen sehr gute Ausformung

Niederarnbach / Siebenweg

Mittlere Streuung der Merkmale; durchschnittliche Ausformung; einzelne Merk- male uneinheitlich; relativ unausgeglichene Herkun~ (?).

III. Vergleich der Ausformung in den verschiedenen Dickungen

Zum Vergleich wurden nur gute oberschichtige Fohren der untersuchten Dickungen herangezogen (Tab. 6, Abb. 2), die im Durchsohnitt eine H/She yon 250 bis 300 cm erreichen. Als Einzelmerkmale fiir iiberdurchschnittliche Gi~te k/Snnen gelten:

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312 Hannes Mayer

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Wiichsigkeit

+ gleichm~if~iger HShen- und nicht iiberdurchschnitt- licher St~irkenzuwachs bei regelm~if~iger Jahrringbil- dung.

Vollholzigkeit

Hoher Schlankheitsgrad mit a~us~ei~en,der Standfestigkeit.

Feinastigkeit

Gleichmiiffige Ast~usbildung, geringeAstzahl, m~il~igerAst- durchmesser, mittlere Ast- l~inge, geringe Astmasse im Verh~ilmis zur Schaitmasse; gleichm~i£ig voranschreiten- de Astreinigung; Kronen- l~inge nicht unter 1/2 und nicht fiber 4/5 der H6he ,

Danach lassen sich unschwer 4 Gruppen bilden:

1. Langsamwiichsige Fohren mit dichter, feiner Beastung

Nut einen Bruchteil des HShen- zuwachses der nachfolgenden Gruppe erreichen Fohren yon Reliktstandorten (Reichenhall / Baumgarten, Eggst~itt / Frei- moos). Hinsichtlich Astzahl, Ast- durchmesser, Astl~inge und vor allem Astmasse (aber nur 5 Ast- iahrg~inge!) werden die niedrig- sten Werte notiert. Die gesamte Astmasse ist tatsiichlich viel gr6- f~er, da bei gleicher Kronenl~in- ge doppelt soviel Astquirle (7 bis 10) lebende ~_ste aufweisen wie bei raschwiichsigen Indivi- duen. Die feine, .aber dichte Be- astung bestimmt den charakte- ristischen schmalkronigen Habi- tus der Reliktfohren.

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Waidbauliche Giiteansprache und morphologische Qualit~itsmerkmale 313

2. Raschwiichsige Fohren mit lockerer, feiner Beastung

Bei den Dickungen Salem/Fuchsberg und Achberg/Langenmoos mit stand/Jrtlich be- dingtem, iiberdurchschnittlichem H~Shenzuwachs ist trotz der groi~en Astzahl Fein- astigkeit und geringe Astmasse festzustellen. Schon 3- bis 4j~ihrige F_ste beginnen durch die starke Beimischung gleichwiichsiger Schattbaumarten (Buche) abzusterben. Dadurch wird die starke H/Jhenverlagerung der Krone gef/Srdert aber gleichzeitig die yon der Vitalit~it her m/Sgliche Astentwicklung verhindert. Offensichtlich besteht auch die Anlage zu guter Astreinigung.

3. Raschwiichsige Fohren mit starken ~isten

Fohren yon Standorten des Eichen-Buchenwaldes (Wallmoning und Simbach) sind relativ starkastig, in lockerer, reiner Fohren-Umgebung 1/ii~t die Astreinigung zu wiinschen [ibrig. Die lebenden _~ste erreichen nach Zahl, Durchmesser, Hinge und besonders Astmasse H/Schstwerte. Dabei sch~ilen sich eindeutig Fohren yon Wall- moning als die schlechteren heraus. Bei besserer Astreinigung nimmt die Dickung Simbach zur folgenden Gruppe eine Zwischenstellung ein. Rascher H~Shenzuwachs, ungeniigende Konkurrenz durch lockere Stellung sowie unzureichender Lichtentzug im unteren Kronenteil infolge Einbettung in Lichtbaumarten wirken sich nicht giinstig auf die Astreinigung aus. Selbst bei giinstigen Bedingungen fiir die Astreinigung (Dichtstand, Schattbaumartenbeimischung) ist eine gewisse Veranlagung zur stark- astigen Ausformung bemerkbar.

4. Fohren durchschnittlicher Ausformung

Diese Gruppe wiichsiger bis m~iffig wiichsiger Fohren repr/isentiert mittlere Verh~ilt- nisse. Einzelne Formunterschiede lassen rich nicht zu bestimmten Umwelffaktoren in Beziehung setzen. Langsamwiichsigere Individuen (Alt/Stting, Niederarnbach, m.E. Palling) haben bei einer niedrigeren Anzahl yon F, sten gr~i~ere Astdurchmesser, w~ih- rend raschwiichsigere Fohren (Aign, Tetmang) bei einer h~Sheren Astzahl geringere Astst~irken aufweisen. Diese beiden Merkmale h~ingen eng zusammen. Maf~gebend ist dafiir die r~iumliche Stellung. Bei Fohren, die in gleichwertiger Mischung mit Schattbaumarten aufwachsen (Palling, Tetmang) ist die Astmasse am geringsten. In der Dickung Aign ist die Fohre (griSf~te Astmasse, niedrigster Sdllankheitsgrad) am schlechtesten ausgeformt. Geographisch und wohl auch genetisch steht die Dickung Simbach/Julbacher Hart am n~ichsten (vgl. Gruppe 3).

Zusammenfassung

Mt Hilfe morphologischer G~itemerkmale lassen sich Gruppen yon Fohren mit ver- gleichbarer Ausformung heraussch~ilen. Auch bei einer wesentlichen Erweiterung des Grundlagenmaterials wird man se!bst bei Auswertung auf mathematisch-statistischer Grundlage nur zwischen einzelnen Herkiin~en mit einiger Sicherheit unterscheiden k~Snnen, wohl aber kaum zwischen vielen. Zahlreiche Faktoren (Provenienz, Standort, Dichtstand, Mischung, Konkurrenzlage, Vitalit~it usw.) verursachen eine grot~e Am- plitude der Merkmale und machen eine exakte Analyse des Faktorenkomplexes kaum m~glich. Doch wird man mit ziemlicher Sicherheit innerhalb einheimischer HerkiinPce auf Grund morphologischer Kennzeichen und Merkmalskombinationen beigemischte fremde Provenienzen erfassen k6nnen. ,~

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314 Hannes Mayer

IV. Signifikanz einzelner Giitemerkmal¢

Entscheidend und kennzeichnend fi~r die Qualidit sind jene Merkmale (Abb. 8), die fiber die Astigkeit aussagen: Astdurchmesser, Astl~inge, Astmasse. Demgegeniiber spie- len mittlere Astzahl je Quirl und Astwinkel eine sekund~ire Rolle.'Fiir sich allein betrachtet sind diese beiden Merkmale wenig bedeutsam. Im Rahmen der typischen Merkmalskombinationen gewinnen sie an Bedeutung. Die Kronenl~inge kann als ein sehr bezeichnendes Gi~temerkmal gelten, in Verbindung damit auch die Astreinigung

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Abb, 8. Signifikanz einzelner Giitemerkmale bei verschiedener Qualitiit im Durchschnitt der untersuchten Dickungen

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Waldbauliche Giiteansprache und mo~Thologische Qualit~itsmerkmale 315

(Anteil der diirren Aste im Bereich der lebenden Krone), wenn ein ,,normaler" Dicht- stand die Vergleichsbasis bildet.

Gegeniiber der Astigkeit sind Merkmale, welche die Schattausformung charakteri- sieren, weniger wichtig. Der wechselnde Schlankheitsgrad, welcher im Dickungs- stadium gut die Voll- oder Abholzigkeit umreit~t, ist noch bezeichnend fiir unter- schiedliche Giite. Fiir sich allein betrachtet ist die zeitliche Entwicklung des Schattes (durchschnittlicher HiShenzuwachs und Alter der Individuen) qualitativ wenig auf- schlui~reich. Im Zusammenhang mit den anderen Merkmalen beurteilt, gewinnen diese Daten ebenfalts an Bedeutung. Anderen direkten und abgeleiteten Werten wurde nicht n~iher nachgegangen.

Den einzelnen Merkmalen kommt eine sehr unterschiedliche Bedeutung zu. Wenn auch in erster Linie die wesentlic_hsten Merkmale fiJr die Astigkeit bedeutsam sind, so ist doch das Hauptaugenmerk auf die charakteristische Merkmalskombination zu legen.

V. Waldbauliche Folgerungen

Fohren verschiedener Dickungen lassen sich nach morphologischen Giitemerkmalen ansprechen. Vergleichbare Giite vorausgesetzt, schiilen sich in den untersuchten siid- deutschen Dickungen 4 Gruppen yon Fohren mit mehr oder minder charakteristischem Habitus heraus. Dabei steht die Ausformung im engen Zusammenhang mit dem Ge- sellschattsanschlufL 1. Langsamwiichsige Fohren mit dichter, felner Beastung und abholzigen Sch~i~en;

Reliktfohrentyp; Reichenhall/Baumgarten, Eggsfiitt/Freimoos. 2. Mittelwi~chsige Fohren durchschnittlicher Ausformung; nach Wiichsigkeit, Schatt-

form, Dichte und St~irke der Beastung mittlere Verhiiltnisse; Aign/Geigerberg und Tetmang/Birkach tendieren zu Gruppe 3/4, A165tting/Griinkreuz und Niederarn- bach/Siebenweg zu Gruppe 1 (m. E. auch Palting/Hinternberg). Unterschiede sind wenig ausgepr~igt durch flief~ende 13bergiinge bei den einzelnen Merkmalen.

3. Raschwiichsige Fohren mit lockerer, feiner Beastung und vollholzigen Schiitten; Salem/Fuchsberg, Achberg/Langenmoos.

4. RaschwiJchsige Fohren mit lockerer, starker Beastung und abholzigen Sch~iiten; Wallmoning/Hainbuch, Simbach/Julbacher Hart. In der Dickungsphase entscheidet sich die kiini~ige Werdeistung der Fohre. Aus

der charakteristischen Merkmalskombination der Gruppen verschiedener Wuchsfor- men ergeben sich Hinweise fiir zweckm~if~ige Betriebsziele. Mit zunehmender Wiich- sigkeit der Fohre wird die Erzeugung yon Wertholz immer schwieriger, wobei gleich- zeitig der Anfall yon Massenware steigt. Arteigene Anlagen der iDkotypen und be- triebliche Pflegem/Sglichkeiten bestimmen das konkrete Betrlebsziel.

Raschwiichsigkeit des Schaites nach H~ihe und S6irke bei gleichzeitiger Ausbitdung einer feinastigen, kurzen, lebensf{ihigen Krone mit kontinuierlich fortschreitender Ast- reinigung ist waldbaulich erwiinscht. Fiir die zweckm~it~ige waldbauliche Behandlung der Fohre besteht wenig Freiheit, da sich nur bei ausgeglichener Schatt- und Astent- wicklung diese Forderungen nicht gegenseitig ausschlief~en. Je nach WiJchsigkeit sind im Turnus yon 3 bis 6 Jahren Eingriffe entsprechender Stiirke erforderlich, die bei den rasch vor sich gehenden Umsetzungsvorgiingen und qualitativen Entwicklungen auf die unterstiitzende Pflege guter oberschichtiger Fohren abzustellen sind durch behutsame Unsch~idlichmachung schlechter Glieder. Unabdingbar erfordern die quali- tativ erheblichen Merkmalsunterschiede eine friih und intensiv einsetzende Dickungs- pflege sowie eine vorhergehende sorgf~iltige Jungwuchspflege.

Die qualitativ bedingte Amplitude der Astigkeitsmerkmale ist bei in reinen Grup-

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316 Hannes Mayer

pen und Horsten erwachsenen Fohren kleiner als in Fohrenmischdickungen, insbe- sondere bei unausgeglichener Wuchsrelation. Unter Berlicksichtigung der Entwick- lungstendenzen ergibt sich in Mischdickungen ein gr~Sf~erer Pflegeaufwand nach Zeit- dauer und Wiederkehr als bei reinen Fohrenkleinbest~inden. Aus diesem Grunde er- scheint eine Erziehung der Fohren in Mischdickungen nur dor t vertretbar, wo gleich- zeitig eine intensive Pflegefiitigkeit m6glich ist. Letztlich entscheiden biologische und wirtschafiliche Griinde fiir die zu w~ihlende Erziehungsmethode.

A l s wesentlichstes Ergebnis der Untersuchung morphologischer Qualit~itsmerk- male soll noch einmal hervorgehoben werden, daft nur eine friih einsetzende intensive Jungwuchs- und Dickungspflege planm~i£ige Fohrenwertholzprodukt ion erm/Sglicht.

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I I I . B U C H B E S P R E C H U N G E N

Die NadelgehiSlze, Systematische 13bersicht und alphabetisches Verzeichnis mit Be- schreibungen und Bewertungen der in Mitteleuropa winterharten Nadelgeh/51ze, ein- schliei~lich einiger nicht winterharter Arten und Formen. Eine Nadelholzkunde fli t die Praxis. Von GERD KV, OSSMANN, Dendrologe und Leiter des Botanischen Gartens in Dortmund, General-Sekret~ir der Internat ional Dendrology Union. Zweite, neu- bearbeitete Auflage, 343 Seiten mit 1483 Geh~51zbeschreibungen, 226 tells ganzseitigen Photos und 193 Zeichnungen im Text und auf Tafeln. Verlag Paul Parey in Berlin und Hamburg 1960. Ganzleinen 46,- DM.

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