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Bearbeitung Späth 11.05.2016/ Eikmeier 17.05.2016 BNE - Konzept Waldpädagogische Angebote der Regionalforstämter in NRW Landesbetrieb Wald und Holz NRW Mai 2016

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Bearbeitung Späth 11.05.2016/ Eikmeier 17.05.2016

BNE - Konzept

Waldpädagogische Angebote

der Regionalforstämter in NRW

Landesbetrieb Wald und Holz NRW

Mai 2016

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Waldpädagogische Angebote der Regionalforstämter in NRW

Konzept Stand: Januar 2016

Inhalt

Einführung

Bildung für nachhaltige Entwicklung im Landesbetrieb

Wald und Holz

Aufgabenstellung

Im Fokus stehen die Revierförster/innen

Kompetenzorientiertes Lernen im der Waldpädagogik

Weiterentwicklung der waldpädagogischen Angebote

Kommunikation und Öffentlichkeit

Aufbau von waldpädagogischen Angeboten

Qualitätsmanagement

Themenangebote

Perspektivenwechsel im Wald

Ökosystem Wald (Modul 1)

Alles hängt miteinander zusammen

Wald und Klima (Modul 2)

Der Wald verändert das Klima

Wald und Boden (Modul 3)

Von wegen dreckig und schmutzig

Wald und Wasser (Modul 4)

Ohne sauberes Wasser kein Leben

Wildnis Wald (Modul 5)

Aus Holzplantagen werden wieder Urwälder

Pflanzen des Waldes (Modul 6)

Spannendes Leben, trotz hundert Jahren immer am gleichen Ort

Tiere des Waldes (Modul 7)

Artenvielfalt wird großgeschrieben

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Waldpädagogische Angebote der Regionalforstämter in NRW

Konzept Stand: Januar 2016

Jahreszeiten im Wald (Modul 8)

Jeder Tag ist anders

Freizeit- und Erholungsort Wald (Modul 9)

Orte zum klettern, radeln, spielen und chillen

Lebensmittel aus dem Wald (Modul 10)

Leckereien frisch auf den Tisch

Wald und Kunst (Modul 11)

Kreativität ohne Grenzen

Wald und Seele (Modul 12)

Dschungel aus mythischen Orten

Geschichte des Waldes (Modul 13)

Zeugen der Vergangenheit

Arbeitsplatz Wald (Modul 14)

Wer arbeitet alles im Wald?

Werkstoff Holz (Modul 15)

Vom Baumstamm zum Schrank

Energiestandort Wald (Modul 16)

Sonnenstrahlen werden zu Energie

Wald und Tourismus (Modul 17)

Das Abenteuer lockt

Wald weltweit (Modul 18)

Wissenswertes über das wichtigste globale Landökosystem

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Waldpädagogische Angebote der Regionalforstämter in NRW

Konzept Stand: Januar 2016

Einführung

Bildung für nachhaltige Entwicklung

im Landesbetrieb Wald und Holz

NRW

Der Landesbetrieb Wald und Holz NRW (Wald und Holz) hat eine Vielzahl

von unterschiedlichen, gesetzlich verankerten Aufgaben. Zusätzlich zu den

im Landesforstgesetz benannten Kernthemen der Bewirtschaftung des

Staatswaldes, der Betreuung des Privatwaldes und den

ordnungsbehördlichen Aufgaben als staatliche Hoheitsverwaltung spielt die

Umweltbildung eine immer bedeutendere Rolle. Gerade mit dem Blick auf

unsere Zukunft ist es unumgänglich, der heranwachsenden Generation die

Bedeutung des Waldes sowohl für die Ökologie, für soziale Themen wie

Erholung und Gesundheit als auch die Ökonomie zu vermitteln. Kinder und

Jugendliche sollten zudem die Chance haben, den Wald für sich selbst als

Ort des Spielens, des Lernens, des Erlebens und des Wohlfühlens zu

erfahren.

Als einer der größten außerschulischen Umweltbildner des Landes

Nordrhein-Westfalens hat Wald und Holz einen hohen Qualitätsanspruch

an seine umweltpädagogischen Aktivitäten. In diesem Kontext möchte der

Landesbetrieb seine Angebote zukünftig noch stärker im Sinne einer

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) gestalten. Damit orientiert er

sich an den Bildungszielen des Landes Nordrhein-Westfalen. Dieses ist mit

der Veröffentlichung der Landesstrategie Bildung für nachhaltige

Entwicklung – Zukunft Lernen NRW (2016–2020) bestrebt, BNE in allen

Bildungsbereichen zu verankern. Für die Bildungsbereiche

Elementarbildung, Schule, Hochschule, berufliche Bildung sowie

außerschulische Bildung und Weiterbildung werden in der Strategie

derzeitige Verbreiterung von BNE, rechtliche Rahmenbedingungen für eine

zukünftige Implementierung, relevante Akteurinnen und Akteure sowie

Handlungsmöglichkeiten und -absichten der Landesregierung beschrieben.

Die Landesregierung richtet den Anspruch einer Verankerung von BNE vor

allem auch an die landeseigenen Einrichtungen. In diesem Kontext ist der

LB bestrebt, noch stärker sein Potenzial zu nutzen, Kindern und

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Waldpädagogische Angebote der Regionalforstämter in NRW

Konzept Stand: Januar 2016

Jugendlichen die Kriterien der Nachhaltigkeit ganzheitlich und dauerhaft

zu vermitteln.

Insgesamt bietet Wald und Holz sowohl in eigenen

Umweltbildungseinrichtungen als auch auf der Ebene der

Regionalforstämter waldpädagogische Angebote an. Dabei stehen alle

Zielgruppen von der Kita über Schulen, Universitäten bis hin zu

Seniorengruppen im Fokus der Bildungsmaßnahmen. Die 23 Umwelt-

bildungseinrichtungen, vom Jugendwaldheim über die Nationalparktore bis

hin zu den Waldpädagogischen Zentren und weiteren Einrichtungen bilden

dabei die regional verankerten Schwerpunkte. Um zusätzlich

flächendeckend die starke Nachfrage decken zu können, übernehmen die

Regionalforstämter mit ihren Revierförster/innen einen nicht

unwesentlichen Teil der Bildungsaktivitäten von Wald und Holz.

Gerade sie sind es, die oftmals das Bild von Wald und Holz in der

Öffentlichkeit prägen. Viele von ihnen führen regelmäßig im Laufe eines

Jahres waldpädagogische Aktivitäten durch. Die Themenwahl und Durch-

führung dieser Angebote liegt dabei im Ermessen der Revierförster/innen

und ist entsprechend den Wünschen der jeweiligen Nachfrager individuell

geprägt. Um das pädagogische Angebot des Landesbetriebs zu

qualifizieren und zu professionalisieren hat Wald und Holz seit einigen

Jahren einen Zertifikatslehrgang eingeführt, der auch interessierten

Revierförstern/innen die Möglichkeit bietet, aktuelle waldpädagogischen

Fähigkeiten zu erwerben und an den neuesten Wissenschaftsstand in

Pädagogik und Ökologie anzupassen.

Im Rahmen dieser Ausbildung spielen im Besonderen die Bezüge zur

Nachhaltigkeit mit den Aspekten Ökologie, Soziales und Ökonomie eine

bedeutsame Rolle. Nur eine Waldpädagogik, die den Lebensraum Wald als

erlebbaren Teil der lokalen und globalen Ökonomie, ebenso der Ökologie

und der alltäglichen Nutzung versteht, kann dafür sorgen, dass Wälder als

wichtiger Teil unserer Kulturlandschaft wahrgenommen und wertgeschätzt

werden.

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Waldpädagogische Angebote der Regionalforstämter in NRW

Konzept Stand: Januar 2016

Aufgabenstellung

Im Fokus stehen die

Revierförster/innen

Im Rahmen eines zu erstellenden Konzeptes für die waldpädagogischen

Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche, welches sich den Kriterien

der Bildung für Nachhaltigkeit (BNE) verpflichtet, ist der vorliegende

Entwurf als Diskussionsgrundlage zur Strukturierung der zukünftigen

Angebote des LB zu verstehen. Die in der weiteren fachlichen Diskussion

zwischen Landesbetrieb Wald und Holz NRW und MKULNV sowie der BNE-

Agentur NRW gewonnenen Erkenntnisse werden dann in ein Konzept

einfließen, das einer stetigen Weiterentwicklung unterliegen soll.

Kompetenzorientiertes Lernen in der Waldpädagogik

Schulische Bildungsziele und ihre Umsetzungsmöglichkeiten sind in den

Richtlinien und Lehrplänen für die Grundschule und in den Kernlehrplänen

für die verschiedenen Fächer der weiterführenden Schulen zu finden.

Die Bildungsziele sind dabei in Form von Kompetenzen, d.h. Fähigkeiten,

Fertigkeiten und Bereitschaften formuliert, mithilfe derer unterschiedliche

fachbezogene oder generelle Aufgaben und Probleme bewältigt werden

können. In den Vorgaben für die einzelnen Fächer werden dabei vor allem

solche Kompetenzen beschrieben, die für eine Beschäftigung der Themen

des jeweiligen Faches als Voraussetzung gelten. Da Kompetenzen immer

nur an bestimmten Kontexten erworben werden können, werden den

Fächern Inhaltsbereiche vorgegeben, die sich für den Kompetenzerwerb

besonders eignen. Im Rahmen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung

erlangen darüber hinaus jedoch auch noch fachübergreifende

Kompetenzen eine hohe Bedeutung. Ein Schwerpunkt liegt auf

Kompetenzen, die dazu befähigen, Entwicklungen (mit)gestalten zu

können, sich also für eine Realisierung der eigenen Erwartungen an die

Zukunft einsetzen zu können, bzw. den eignen Alltag entsprechend zu

gestalten. Ein Ansatz, die dafür notwendigen Fähigkeiten zu beschreiben,

liefert das Konzept der Gestaltungskompetenz. Unter

Gestaltungskompetenz wird im Sinne der UNESCO die Fähigkeit

verstanden, sich Wissen über nachhaltige Entwicklung anzueignen und es

anzuwenden und Probleme nicht nachhaltiger Entwicklung sowie die

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Waldpädagogische Angebote der Regionalforstämter in NRW

Konzept Stand: Januar 2016

eigenen Gestaltungsmöglichkeiten erkennen zu können. Der

Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung greift

dieses Verständnis einer Gestaltungskompetenz auf. Darüber hinaus

formuliert er die drei Kompetenzbereiche Erkennen, Bewerten und

Handeln.

Der Kompetenzbereich Erkennen beschreibt verschiedene Fähigkeiten,

Wissen zielgerichtet zu erwerben und zu nutzen, also auch den

sachkundigen Umgang mit Informationen und Methoden. Hier ist es

wichtig, zwischen verschiedenen Handlungsebenen (lokal-global, bzw.

Individuum-Weltgemeinschaft) und Nachhaltigkeitsdimensionen

differenzieren zu können. Auch das Erkennen von soziokultureller und

natürlicher Vielfallt ist ein zentrales Element.

Im Kompetenzbereich Bewerten geht es um kritische Reflexion und das

Erkennen und Abwägen unterschiedlicher Werte und Normen. Über die

Fähigkeit zum Perspektivenwechsel erfahren fremde Wertorientierungen

eine Würdigung. Schließlich werden eigene Überzeugungen und

Identitätskonzepte ausgebildet.

Gewissermaßen am Anfang des Kompetenzbereichs Handeln steht die

Fähigkeit, Bereiche persönlicher Mitverantwortung für Mensch und Umwelt

zu erkennen und anzunehmen. Komplexe Situationen und

Interessenslagen erfordern die Fähigkeit, mit Ungewissheit und

widersprüchlichen Ansprüchen umgehen zu können und die Fähigkeit über

eine offene Kommunikation mögliche Konflikte zu klären. Erhofft wird die

Bereitschaft, das eigene Verhalten mit den persönlichen Grundsätzen

einer zukunftsfähigen Lebensgestaltung in Einklang bringen zu wollen.

Wichtig dabei bleibt, dass die Lerner aufgrund von eigener Urteilsfähigkeit

und Mündigkeit Entscheidungen nach eigener Überzeugung treffen.

Entsprechend § 5 des Schulgesetzes für das Land Nordrhein-Westfalen

wirkt die Schule mit Personen und Einrichtungen ihres Umfeldes zur

Erfüllung des schulischen Bildungs- und Erziehungsauftrages und bei der

Gestaltung des Übergangs von den Tageseinrichtungen für Kinder in die

Grundschule zusammen. Der Wald in seiner Form als natürliches

Ökosystem, als Wirtschaftsraum und als Ort für Naturerfahrung und

Erholung bietet genügend inhaltliche Anknüpfungspunkte, um Schulen bei

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Waldpädagogische Angebote der Regionalforstämter in NRW

Konzept Stand: Januar 2016

der Vermittlung von Fachkompetenzen zu dienen. Vor allem aber auch für

Gestaltungskompetenzen bietet der Wald enormes Potenzial für das Üben

und Erlernen neuer Fähigkeiten.

Weiterentwicklung der waldpädagogischen Angebote

Für die erfolgreiche Ausrichtung der waldpädagogischen Angebote von

Wald und Holz an einer Bildung für nachhaltige Entwicklung sind eine

Reihe von grundsätzlichen Leitideen handlungsweisend. Diese sind in

einen stetigen Diskussionsprozess mit aufzunehmen. Sie sollen im

Folgenden kurz skizziert werden.

Kommunikation und Öffentlichkeit

•Aufbau eines Stammpublikums

•Flyer, Broschüren und Programmhefte der Regionalforstämter

•Außenwerbung in externen Publikationen

•Zentraler Internetauftritt von Wald und Holz

•Pressegespräche und –einladungen zu Veranstaltungen

•Facebook und Twitter-Acount

•Gewinnung neuer Organisationen und Teilnehmer

•Schaffung von zusätzlichen Informationsmöglichkeiten für die relevanten

Zielgruppen

•Aufbau und Inanspruchnahme von lokalen Netzwerken der

Umweltbildung

•Förderung von lokalen, externen Netzwerken unterschiedlicher Träger

der Umweltbildung

•Partnerschaftliche Netzwerkbildung mit Gemeinden, Umweltverbänden

und freien Umweltbildnern

•Anfragen an das Forstamt mit Weiterleitung an den entsprechenden

Revierförster/in

Aufbau von waldpädagogischen Angeboten

•Orientierung an den Zielen und didaktischen Methoden einer BNE

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Waldpädagogische Angebote der Regionalforstämter in NRW

Konzept Stand: Januar 2016

•Alters- und Zielgruppengerecht

o Ansprache verschiedener Altersgruppen (Kita bis Sek. II) o Ansprache von sozial benachteiligten Menschen o Ansprache von Menschen mit Migrationshintergrund o Ansprache von Menschen mit Handicap

•Themenauswahl auf die lokalen Bedingungen abstimmen

•Direkte persönliche Ansprache vor Ort

•Anwendung verschiedener Lernformen mit einem hohen Anteil von

eigenständigem Erforschen

o Fachlicher Informationsinput

o Erleben des Waldes mit allen Sinnen

o Eigenständiges Erarbeiten von Lernzielen

o Gruppendynamische Prozesse einbeziehen

o Methodenwechsel innerhalb einer Lerneinheit

o Fachliche Begleitung aller Lerneinheiten

Qualitätsmanagement

•Erhöhen des Stellenwertes der pädagogischen Arbeit

•Professionalisierung der pädagogischen Arbeit

•Vielschichtige, individualisierte Qualitäten der pädagogischen Arbeit

berücksichtigen und fördern

•Kurzdokumentation und interne Kurzanalyse

•Aufbau eines innerbetrieblichen Netzwerkes der aktiven

Waldpädagogen/innen

•Erreichen des Jahresbudgets im Bereich der pädagogischen Angebote

Themenangebote

Perspektivenwechsel im Wald

Gemäß den Kriterien der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE)

werden im Folgenden 17 Lernmodule vorgestellt, die die wesentlichen

waldbezogenen Themen abdecken können. . Beschrieben werden dabei

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Waldpädagogische Angebote der Regionalforstämter in NRW

Konzept Stand: Januar 2016

Inhalte, Methoden und Ziele des entsprechenden Moduls. Unter dem

Stichwort „Inhalte“ werden wichtige und mögliche thematische Aspekte

vorangestellt, die jedoch je nach Anforderung der nachfragenden Schule

oder Institution weiter ausdifferenziert werden könnten. Die

pädagogischen Umsetzungsformen werden beispielhaft angeführt. Hier

besteht sehr viel Spielraum für weitere individuelle Ausführungen. Unter

der Überschrift „Ziele“ werden die zu fördernden Kompetenzen aufgezählt.

Hierbei ist darauf hinzuweisen, dass an diese nicht der Anspruch gestellt

wird, den Vorgaben der Kernlehrpläne oder andere curricularer Vorgaben

zu entsprechen. Auch sind die Angebote nicht so konzipiert, um einen

bestimmten Unterrichtsinhalt vollständig abzudecken. Vielmehr sind sie

ein Angebot an Lehrkräfte und Erzieherinnen und Erzieher ihre eigenen

Bildungsaktivitäten mit der Unterstützung des Landesbetriebes zu

bereichern, ausgewählte Schwerpunkte zu vertiefen oder neue Impulse zu

setzen. Allen Modulen ist darüber hinaus gemein, dass sie Motorik,

Sprachentwicklung und kognitive Entwicklung verbessern helfen und

positive Effekte auf die personale und soziale Entwicklung der Kinder und

Jugendlichen entwickeln können.

Ökosystem Wald

Alles hängt miteinander zusammen

Inhalte:

Abiotische Faktoren (Klima, Boden, Relief etc.)

Biotische Faktoren (Tiere, Pflanzen, Pilze, Mikroorganismen)

Produzenten, Konsumenten, Destruenten

Sonderökotope (Totholz, Lichtung, Kronendach etc.)

Anpassungen von Waldpflanzen und -tieren

Nährstoffkreislauf

Nahrungsketten

Waldgesellschaften

Charakterarten

Gefährdungsursachen und menschliche Eingriffe

Forstliche Nachhaltigkeit

Methoden (beispielhaft):

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Waldpädagogische Angebote der Regionalforstämter in NRW

Konzept Stand: Januar 2016

Durchstreifen des Waldes abseits der Wege

Sammeln und Bestimmen von Tieren und Pflanzen

Messungen der abiotischen Standortfaktoren

Erlebbarkeit von Boden, Wetter und Geländeform

Bodenprofile erstellen

Kleinbiotope anlegen

Ziele (beispielhaft)Öko:

Kennenlernen

des Die TeilneherInnen können den Waldes als ein komplexes und

dynamisches System beschreiben (E)

Die TeilnehmerInnen können Beispiele für die zahlreichen Wechselwirkungen im Ökosystem Wald und die Anfälligkeit gegenüber äußeren Störungen benennen (E).

des Waldes als eine schützenswerte Ressource

Die TeilnehmerInnen können Argumente für die Notwendigkeit des

Schutzes des Waldes benennen (B)

des Waldes als einDie TeilnehmerInnen können sich im Wald

rücksichtsvoll bewegen und ihn gleichzeitig als spannender Lern-

und Spielort nutzen (H)

Wald und Ökologie XXX

Wald und Soziales XX

Wald und Ökonomie X

Wald und Klima

Der Wald verändert das Klima

Inhalte:

Wetter, Witterung, Klima

Mikroklima Wald

Klimabedingte Anpassungen von Pflanzen und Tieren

Klimaveränderungen

Kommentar [CE1]: Anstelle nur die Kategorie „Kennenlernen“ zu verwenden, schlagen wir vor, die Ziele stärker anhand

der Fähigkeiten zu formulieren, über die die

TeilnehmerInnen nach dem Besuch verfügen sollen. Weist man bei der

Konzeption den Zielen die

Kompetenzbereiche Erkennen (E), Bewerten (B) und Handeln (H) zu, lässt

sich für die Planung erkennen, an welcher

Stelle noch ergänzende Formulierungen

aufzunehmen sind.

Kommentar [CE2]: Ökologie, Soziales und Ökonomie sind keine

Teilkompetenzen, sondern Nachhaltigkeitsdimensionen. Dass bei

Bewertungen und Entscheidungen die

Nachhaltigkeitsdimensionen berücksichtigt werden sollen ist eine wichtige Leitidee

einer BNE. Damit Menschen dazu in der

Lage sind, benötigen sie bestimmte

Kompetenzen wie die Fähigkeit zur

Reflexion, zum komplexen und vorausschauenden Denken und natürlich

das Fachwissen, wie die verschiedenen

Entwicklungsprozesse miteinander in Wechselwirkung stehen.

Kommentar [CE3]: Um zu betonen, dass der Wald der inhaltliche Anker ist, der

unter den verschiedenen Nachhaltigkeitsdimensionen Ökologie,

Soziales und Ökonomie betrachtet wird,

könnte man diesen hier mit aufführen.

Kommentar [CE4]: Liegt der Schwerpunkt nicht eher auf den

Veränderungen des Waldes aufgrund des

Klimas?

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Waldpädagogische Angebote der Regionalforstämter in NRW

Konzept Stand: Januar 2016

Ökologische Amplitude von Nutzhölzern

Neophyten und Neozoen

Waldschäden

Methoden (beispielhaft):

Umgang mit Klimamessgeräten (Kompass, Thermometer etc.)

Messungen von Niederschlag, Temperatur, Bewölkung, Wind und

Sonneneinstrahlung

Verdunstungsexperimente

Sinneswahrnehmung aller Wetterelemente

Bau eines Tipis als Regenschutzhütte

Bau eines Windmessgerätes

Ziele (beispielhaft):

Kennenlernen

Die TeilnehmerInnen können des Klimas als bedeutenden abiotische

Standortfaktoren für die Entwicklung des Waldes benennen und ihre

Wirkungen erklären (E).

Die TeilnehmerInnen können der Bedeutung die Wirkungen des

Waldes für unser auf das Lokalklima beschreiben (E).

Die TeilnehmerInnen kennen Regeln für das Verhalten im Wald bei

der Gefahren für Menschen bei extremen Wetterlagen (H).

Die TeilnehmerInnen können der Gefahren des Klimawandels auf

das Ökosystem Wald benennen (E).

Die TeilnehmerInnen der Anpassungen der können verschiedene

Methoden der Forstwirtschaft zur Anpassung an den Klimawandel

benennen und ihre Wirksamkeit vergleichen. Sie können Kosten

und Nutzen bilanzierend gegenüberstellen (B).

Kompetenzgewinn Ökologie XX

Kompetenzgewinn Soziales XX

Kompetenzgewinn Ökonomie XX

Wald und Boden

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Waldpädagogische Angebote der Regionalforstämter in NRW

Konzept Stand: Januar 2016

Von wegen dreckig und schmutzig

Inhalte:

Bodenlebewesen (Tiere, Pflanzen, Pilze)

Bodenarten (Sand, Ton, Lehm etc.)

Bodenentstehung und Bodenabbau (Grundgestein, Laubfall,

Nährstoffeintrag, Umwandlungsprozesse, Erosion etc.)

Bodenversauerung und Stickstoffeintrag

Bodenschutz

Vergleich Waldböden – Stadtböden - Böden landwirtschaftlicher

Flächen

Bodenwertigkeit (Nährstoffgehalt, Körnung, Feuchte etc.)

Methoden (beispielhaft):

Sinneserfahrungen mit verschiedenen Bodenarten (anfassen,

kneten, Gesichtsbemalungen, barfuss laufen etc.)

Suche und Bestimmung von Bodenorganismen

Anlegen eines Regenwurmschaukastens

Handwerkliches Arbeiten mit Lehm

Erosionstest mit fließendem Wasser

Anlegen eines Bodenprofils

Wachstumstest mit verschiedenen Bodenproben

Baumwachstum anhand von Baumscheiben feststellen

Künstlerisches Arbeiten mit Blättern

Ziele:

Kennenlernen

von Böden als schützenswertes Naturgut

der Bedeutung von Bodenlebewesen im Ökosystem

der Bedeutung von Böden für die menschliche Ernährung

Kompetenzgewinn Ökologie XX

Kompetenzgewinn Soziales X

Kompetenzgewinn Ökonomie XX

Wald und Wasser

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Waldpädagogische Angebote der Regionalforstämter in NRW

Konzept Stand: Januar 2016

Ohne sauberes Wasser kein Leben

Inhalte:

Wasserkreislauf

Filter- und Speicherwirkung von Waldböden

Gewässertypen (Moor, Tümpel, Teich, Bach etc.)

Gewässerökologie (abiotische und biotische Faktoren)

Wassernutzung durch den Menschen (Viehtränke,

Grundwasserspeicher, Mühlenantrieb, Fischteich etc.)

Wasserverbrauch durch den Menschen (trinken, waschen, putzen,

Toilettengang etc.)

Methoden (beispielhaft):

Sinnliches Erleben von Regenwasser und Gewässern

Ausprobieren von Niederschlagsmessgeräten

Bau von Regenschutz oder kleinem Staudamm

Filterung von schlammigem Wasser

Gewässeruntersuchungen (Gewässergüte, Temperatur,

Fließgeschwindigkeit, Artenzusammenstellung etc.)

Flussmeditation (Geräusche hören, Fließgeschwindigkeit und

Temperatur erfühlen, Gedicht vorlesen etc.)

Barfuss laufen

Tierbeobachtung

Ziele:

Kennenlernen

der Bedeutung von sauberem Wasser für das menschliche Leben

von verschiedenen Gewässerbiotopen und deren Bedeutung für das

Ökosystem

von natürlichen und vom Menschen geschaffenen Gewässertypen

Kompetenzgewinn Ökologie XXX

Kompetenzgewinn Soziales XX

Kompetenzgewinn Ökonomie XX

Wildnis Wald

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Waldpädagogische Angebote der Regionalforstämter in NRW

Konzept Stand: Januar 2016

Aus Holzplantagen werden wieder

Urwälder

Inhalte:

Waldbewirtschaftungstypen (Forst, naturnaher Wald,

Naturwaldparzellen, Urwald etc.)

Unterschiede Wirtschaftswald – Urwald

Konflikte Naturschutz – Naturnutzung

Biodiversität

Nationalparkgedanke (NP Eifel)

Artenvielfalt (stehendes Totholz, Altersaufbau, ungestörte

Entwicklung etc.)

Rückkehr ausgestorbener Tierarten (Wildkatze, Luchs,

Schwarzstorch, Uhu etc.)

Methoden (beispielhaft):

Durchstreifen von Wirtschaftswald und urwaldähnlichen Wäldern

Klettern, balancieren und barfuss laufen

In die Rolle von Tieren schlüpfen und deren Verhalten nachspielen

Tierbeobachtung und sinnliches Erfassen von Kleintieren (fühlen,

riechen, hören, sehen etc.)

Waldschäden suchen (Sturm, Tierfraß, tote Bäume etc.)

Jahrelange Fotosequenz über die Entwicklung einer Waldparzelle

Nachtwanderung (Beobachtung von Fuchs, Eule oder Kröte)

Ziele:

Kennenlernen

der Unterschiede eines Urwaldes von Wäldern, die durch

Menschenhand entstanden bzw. bewirtschaftet werden

der Bedeutung von urwaldähnlichen Waldbiotopen für Tier- und

Pflanzenwelt

und Verstehen von ökologischen Zusammenhängen

Kompetenzgewinn Ökologie XXX

Kompetenzgewinn Soziales X

Kompetenzgewinn Ökonomie XX

Pflanzen des Waldes

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Waldpädagogische Angebote der Regionalforstämter in NRW

Konzept Stand: Januar 2016

Spannendes Leben, trotz hundert

Jahren immer am selben Ort

Inhalte:

Aufbau einer Pflanze (Wurzel, Spross, Blatt, Blüte/Samen)

Photosynthese

Kenntnis der Artenvielfalt (Bäume, Sträucher, Kräuter, Gräser,

Moose, Flechten, Pilze)

Bestäubungs- und Ausbreitungsstrategien von Pflanzen

Konkurrenzverhalten, Fressfeinde und Bedrohungsfaktoren

Ökologische Amplitude (Nährstoffe, Licht, Bodenfeuchte etc.)

Lebensalter (Keimling, Jungpflanze, Blüte, Samenreife, Zerfall)

Bedeutung für das Ökosystem

Pflanzengesellschaften (Schlagflur, Vorwald, Buchenwald etc.)

Nutzung durch den Menschen (Holz, Lebensmittel etc.)

Methoden (beispielhaft):

Altersbestimmung von verschiedenen Arten

Messung von Länge, Höhe und Umfang der Bäume

Erkennen von Pflanzenarten durch Aussehen, Haptik, Geschmack

und Geruch

Klettern in Sträuchern und Bäumen

Bau von Tipis aus toten Ästen und Falllaub

Pflanzaktionen

Anlegen eines Herbariums

Pflegemaßnahmen (Beseitigung von invasiven Neophyten etc.)

Beobachtung und Ausprobieren (Flugfrüchte, Tierbestäubung etc.)

Ziele:

Kennenlernen

von Pflanzenanatomie und -ökologie im jahreszeitlichen Kontext

und Verstehen von ökologischen Zusammenhängen

des Waldes aus der Sicht eines Baumes

der Bedeutung einzelner Arten für den Menschen

Kompetenzgewinn Ökologie XXX

Kompetenzgewinn Soziales X

Kompetenzgewinn Ökonomie XX

Tiere des Waldes

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Waldpädagogische Angebote der Regionalforstämter in NRW

Konzept Stand: Januar 2016

Artenvielfalt wird großgeschrieben

Inhalte:

Kenntnis der Artenvielfalt mit Bestimmungskriterien

Fortbewegungsstrategien (laufen, fliegen, klettern, wühlen etc.)

Überlebensstrategien (Winterschlaf, Verstecke, Tarnung etc.)

Räuber-Beute-Beziehungen

Paarungsverhalten

Lebensraumansprüche (Strukturvielfalt, Raumgröße etc.)

Bedeutung für das Ökosystem

Artenschutzmaßnahmen

jagdliche Nutzung

Neozoen (Waschbär, Damhirsch, Asiatischer Marienkäfer etc.)

Methoden (beispielhaft):

Tiersuche und anschließende Artenbestimmung

Tierbeobachtung (Anschleichen, Stille, Kleidungsfarbe etc.)

Spurensuche (Fußabdrücke, Fraßspuren, Höhlen, Knochen etc.)

Praktischer Naturschutz (Nistkästen, Amphibienzäune etc.)

Berühren unterschiedlicher Arten (Spinnen, Schnecken etc.)

Nachmachen von Tierlauten und Tierverhalten

Ziele:

Kennenlernen

von Arten und Abbau von Ängsten

und Verinnerlichung der Achtung vor dem Leben

und Verstehen von ökologischen Zusammenhängen

des Waldes aus der Sicht eines Tieres

der Bedeutung einzelner Arten für den Menschen

Kompetenzgewinn Ökologie XXX

Kompetenzgewinn Soziales XX

Kompetenzgewinn Ökonomie X

Jahreszeiten im Wald

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Waldpädagogische Angebote der Regionalforstämter in NRW

Konzept Stand: Januar 2016

Jeder Tag ist anders

Inhalte:

Definition der Jahreszeiten

Faktor Zeit

Wetterfaktoren (Temperatur, Niederschlag, Wind, Licht etc.)

Jahreskalender der Pflanzen (Keimung, Blattentfaltung, Blüte,

Samenreife etc.)

Vogelzug, Winterstarre und Winterschlaf

Unterschiedliche Waldnutzung durch den Menschen (Pilze sammeln,

Ski fahren, schattiges Plätzchen zum chillen etc.)

Forstliche Arbeit im Verlauf der Jahreszeiten

Methoden (beispielhaft):

Sinneseindrücke in den unterschiedlichen Jahreszeiten

Tiere und Pflanzen suchen und bestimmen

Genießbare Pflanzenarten probieren und essen

Jahresablauf in einem Waldameisenstaat

Zählen von Jahresringen

Bilder- oder Fotosequenz einer Fläche über die Jahreszeiten

Ziele:

Kennenlernen

und Verstehen von ökologischen Zusammenhängen

und Wahrnehmung des Faktors Zeit

und eigenständiges Nutzen des Waldes als Freizeit- und

Erholungsort auch im privaten Bereich

Kompetenzgewinn Ökologie XXX

Kompetenzgewinn Soziales XX

Kompetenzgewinn Ökonomie X

Freizeit- und Erholungsort Wald

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Waldpädagogische Angebote der Regionalforstämter in NRW

Konzept Stand: Januar 2016

Orte zum klettern, radeln, spielen

und chillen

Inhalte:

Freizeitaktivitäten im Wald (Kinder, Jugendliche, Erwachsene)

Orientierung im Wald (Karten, Kompass, GPS etc.)

Waldgefahren (Gewitter, Sturm, Holzstapel, Zecken etc.)

Waldregeln und –vorschriften (Betretungsverbote, Müll, Feuer

machen, Fahrzeuge im Wald etc.)

Nutzungskonflikte (Radfahrer versus Fußgänger etc.)

Jahreszeitliche Unterschiede der Nutzungsarten

Wald und Gesundheit (Atemwegserkrankungen, menschliche

Psyche, Herz-Kreislauferkrankungen, Übergewicht etc.)

Methoden (beispielhaft):

Orientierungstraining durch Erkennen von markanten Punkten

GPS-Rallye durchführen

Sportliche Aktivitäten (joggen, klettern, Versteckspiele etc.)

Nachtwanderungen

Müllsammelaktionen

Entwicklung und Durchführung von Waldspielen

Pulsmessungen

Ziele:

Kennenlernen

von Möglichkeiten zur eigenständigen Orientierung und

Raumwahrnehmung

des Waldes als wichtigen, generationenübergreifenden Freizeit- und

Erholungsort

und entwickeln von naturverträglichen Verhaltensweisen

und eigenständiges Nutzen des Waldes als Freizeit- und

Erholungsort auch im privaten Bereich

Kompetenzgewinn Ökologie X

Kompetenzgewinn Soziales XXX

Kompetenzgewinn Ökonomie X

Lebensmittel aus dem Wald

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Waldpädagogische Angebote der Regionalforstämter in NRW

Konzept Stand: Januar 2016

Leckereien frisch auf dem Tisch

Inhalte:

Essbare Wildkräuter, Beeren und Nüsse (Gundermann,

Knoblauchsrauke, Giersch, Bucheckern, Himbeeren, Maronen etc.)

Gefahrenpotentiale (Giftpflanzen, Fuchsbandwurm, Zecken etc.)

Wildpflanzen und Nutzpflanzen

Imkerei (Honigbienen, Hummeln und Wildbienen)

Wildfleisch (Jagd, Verwertung, Zubereitung etc.)

Herkunft unserer Lebensmittel

Transport und Vertrieb von Lebensmittelprodukten

Zubereitung von Lebensmitteln (Teeaufguss, Saftpresse, Mahlen

von Bucheckern etc.)

Energetische Auswirkungen unterschiedlicher Ernährungsweisen

(lokale Produkte, Vegetarier etc.)

Methoden (beispielhaft):

Beeren sammeln und Arten bestimmen

Genießbare Pflanzenarten probieren und essen

Schmerzfreies Anfassen und Essen von Brennnesselblättern

jagdbare Tiere anhand von Präparaten kennenlernen

Kennenlernen der Jägersprache

Pflege einer Obstbaumwiese

Anlage eines Waldgartens

Gespräche mit Imkern/innen und Jägern/innen

Feuer machen, kochen und backen

Ziele:

Kennenlernen

der Jagd und weiterer Kulturtechniken zur Lebensmittelgewinnung

und -verarbeitung

von natürlichen Lebensmitteln und deren Verkostung

von heimischen Produkten im Gegensatz zu exotischen

Lebensmitteln

Kompetenzgewinn Ökologie XX

Kompetenzgewinn Soziales XX

Kompetenzgewinn Ökonomie XXX

Wald und Kunst

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Waldpädagogische Angebote der Regionalforstämter in NRW

Konzept Stand: Januar 2016

Kreativität ohne Grenzen

Inhalte:

Kunstformen (Art in Nature, Klangkunst, Fotografie, Poesie,

Pantomime, Theaterspiele, Wortspiele etc.)

Materialien (Holz, Steine, Erde, Artefakte, Pflanzen etc.)

Gestaltungsmerkmale (Goldener Schnitt, Komplementärfarben etc.)

Färberpflanzen (Blätter, Blüten, Wurzeln, Rinde etc.)

Wald in der Kunstgeschichte

Natürliche Lichtverhältnisse und –reflexe

Stimmungen und Gefühle

Methoden (beispielhaft):

Sammeln von Naturmaterialien

Schnitzen von Holz

Mörsern von Pflanzenmaterialien und Herstellung von

Farbpigmenten

Anlegen von Mandalas aus Naturmaterialien

Bau von Klanginstrumenten

Aufführung einer Waldgeschichte

Suche nach Fotomotiven und Lichtstimmungen

Ziele:

Kennenlernen

und Ausprobieren der eigenen Kreativität

von handwerklichen Tätigkeiten im Rahmen der Kunst

der eigenen Gefühlsebenen und deren Umsetzung in ein Produkt

Kompetenzgewinn Ökologie X

Kompetenzgewinn Soziales XXX

Kompetenzgewinn Ökonomie X

Wald und Seele

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Waldpädagogische Angebote der Regionalforstämter in NRW

Konzept Stand: Januar 2016

Dschungel aus mythischen Orten

Inhalte:

Märchen und Sagen

Kultur der Naturvölker (San, Pygmäen, Amazonas-Indianer etc.)

Kräuterhexen (Heilkräuter, Gifte, Medizin etc.)

Träume und Phantasien

Waldtiere in der Märchenwelt (Meister Isegrim, Reinike Fuchs etc.)

Ängste und unheimliche Orte (Spinnen, wilde Tiere, Dunkelheit etc.)

Jagdgeschichten

Methoden (beispielhaft):

Nachtwanderungen

Spinnen und Schnecken über das Gesicht laufen lassen

Rollenspiele im Wald

Spiele mit verbundenen Augen

Lesungen an ruhigen oder mythischen Waldplätzen

Kennenlernen von Heilkräutern

Pilzwanderung

Kleine Theateraufführung

Ziele:

Kennenlernen

des einheimischen Waldes als sichern Ort

der eigenen Ängste und deren Überwindung sowie Stärkung des

Selbstvertrauens

des Literaturschatzes der Märchen und Sagen

Kompetenzgewinn Ökologie X

Kompetenzgewinn Soziales XXX

Kompetenzgewinn Ökonomie X

Geschichte des Waldes

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Waldpädagogische Angebote der Regionalforstämter in NRW

Konzept Stand: Januar 2016

Zeugen der Vergangenheit

Inhalte:

Historische Nutzungsformen (Hudewald, Niederwald etc.)

Reliefformen (Hohlwege, Bombentrichter, Halden, Tagebrüche etc.)

Archäologische Fundstellen (Gebäudereste, Wälle, Köhlerplatten,

Römerstraßen, Grenz- und Gerichtsbäume etc.)

Geschichte der Jagd

Flur- und Ortsnamen

Rodungen

Klimabedingte Waldentwicklung

Neophyten und Neozoen

Methoden (beispielhaft):

Aufstöbern von Fundstellen

Suche nach Artefakten

Nutzung von historischen Arbeitsgeräten

Nachspielen alter Nutzungsformen

Auslesen von Jahresringen

Aufsuchen von Ausblicken und Landmarken

Ziele:

Kennenlernen

von lokal- und regionalgeschichtlichen Zusammenhängen

von der Bedeutung des Waldes für unsere Kulturgeschichte

von Veränderungen des Landschaftsbildes über die Jahrhunderte

des Waldes als ein dynamisches System

von menschlichen Eingriffen in den Wald

Kompetenzgewinn Ökologie X

Kompetenzgewinn Soziales XXX

Kompetenzgewinn Ökonomie XX

Arbeitsplatz Wald

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Waldpädagogische Angebote der Regionalforstämter in NRW

Konzept Stand: Januar 2016

Wer arbeitet alles im Wald?

Inhalte:

typische Waldberufe (Förster/in, Ranger/in, Waldarbeiter/in,

Jäger/in, Köhler/in etc.)

Waldschutz und Waldpflege (Aussaat, Pflanzung, Pflege, Hieb)

Konflikte Wirtschaftswald versus Ökologie

Tätigkeitsschwerpunkte von Förstern/innen bzw.

Waldarbeitern/innen

Jagdliche Aufgabenbereiche (Jagdarten, jagdbares Wild etc.)

Motivation und Arbeitsethik

Gerätekunde (Wegebau, Holzernte, Holztransport etc.)

Gefahren und Arbeitsschutz

Methoden (beispielhaft):

Umgang mit einfachen Werkzeugen

Pflanzaktionen

Schlagen von Christbäumen

Anlage eines Zaunes zum Schutz vor Wildfrass

Anwesenheit eines Jagdhundes

Einsatz von Greifvögeln und Eulen durch einen Falkner/in

Gespräche mit Förstern/innen, Waldarbeitern/innen und

Jägern/innen

Brennholzgewinnung

Ziele:

Kennenlernen

der Bedeutung des Waldes für den lokalen Arbeitsmarkt

von unterschiedlichen waldtypischen Berufen

der Bedeutung von Teamarbeit

der jagdlichen Struktur in Deutschland

Kompetenzgewinn Ökologie X

Kompetenzgewinn Soziales XX

Kompetenzgewinn Ökonomie XXX

Werkstoff Holz

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Waldpädagogische Angebote der Regionalforstämter in NRW

Konzept Stand: Januar 2016

Vom Baumstamm zum Schrank

Inhalte:

Nutzungsformen (Urwald, naturnaher Wald, Wirtschaftswald, Forst)

Nachhaltigkeit der Waldbewirtschaftung

Holzernte und Holztransport

Holzverarbeitung (Sägewerk, Schreinerei etc.)

Holzeigenschaften (Dauerhaftigkeit, Elastizität, Farbe etc.)

Produkte aus Holz (Möbel, Sportgeräte, Bodenbeläge etc.)

Holzverbrauch und –herkunft in Deutschland

Aufbau eines Baumstammes (Borke, Bast, Kambium, Splint- und

Kernholz)

Ökobilanz des Werkstoffes Holz

Methoden (beispielhaft):

Eigenständiges Fällen oder Entasten eines kleinen Baumes

Auslesen von Jahresringen

Anfertigung von kleinen Gebrauchsgegenständen mittels

Schnitzmesser

Herstellen von Nistkästen

Besuch eines Sägewerkes und von holzverarbeitenden Betrieben

Überprüfen des eigenen Holzverbrauchs

Schülerfirma zum Thema Holzverarbeitung gründen

Ziele:

Kennenlernen

der Bedeutung von Holz als Werkstoff und Material für Produkte des

alltäglichen Lebens

des Nachhaltigkeitsprinzips in der Forstwirtschaft

der Bedeutung von Wirtschaftswäldern weltweit

der unterschiedlichen Eigenschaften von einheimischen Hölzern

Kompetenzgewinn Ökologie XX

Kompetenzgewinn Soziales X

Kompetenzgewinn Ökonomie XXX

Energiestandort Wald

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Waldpädagogische Angebote der Regionalforstämter in NRW

Konzept Stand: Januar 2016

Sonnenstrahlen werden zu Energie

Inhalte:

Photosynthese von Pflanzen

CO²- und Wasserkreislauf

Baumwachstum

Holz als nachwachsender Rohstoff

Köhlerstelle

Entstehung von fossilen Rohstoffen

Regenerative Energieformen

Brennwerte verschiedener Rohstoffe

Stromverbrauch

Prinzipien der Nachhaltigkeit

Historische Entwicklung des Energierohstoffes Holz

Methoden (beispielhaft):

Fällen eines kleinen Baumes

Holz sammeln und Feuer machen

Besuch einer Köhlerstelle

Fossilien und Kohlereste suchen (Industriewald)

Kontrolle des eigenen Stromverbrauches

Anregungen Strom zu sparen

Ziele:

Kennenlernen

von verschiedenen Energieträgern und den Folgen ihrer Nutzung

der Bedeutung von Holz als Energieträger

von Möglichkeiten Energie einzusparen

Kompetenzgewinn Ökologie XX

Kompetenzgewinn Soziales XX

Kompetenzgewinn Ökonomie XXX

Wald und Tourismus

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Waldpädagogische Angebote der Regionalforstämter in NRW

Konzept Stand: Januar 2016

Das Abenteuer lockt

Inhalte:

Natur- und Nationalparks (Nutzungskonflikte, Schutzstatus etc.)

Landschaftsbild (Strukturreichtum, Waldtypen etc.)

Großtiere (Wisent, Rothirsch, Wildschwein, Wolf, Luchs, Biber,

Kranich, Schwarzstorch etc.)

Wegebau und Mobilität (Waldwege, Parkplätze, Bahn und Bus etc.)

Touristische Infrastruktur (Gaststätten, Hotels, Skilifte etc.)

Wald und Gesundheit (Sport, Kuren, Regeneration etc.)

Strukturförderung für wirtschaftsschwache Regionen

Methoden (beispielhaft):

Unterschiedliche Möglichkeiten der Anreise

Nutzung von Wildgehegen, Waldlehrpfaden und Infotafeln

Sichtung und Beobachtung von Großtieren

Fluchtverhalten von Tieren beobachten

Müllaktionen (sammeln, ansprechen, aufklären etc.)

Fotovergleich Früher – Heute

Gespräche mit Anwohnern

Ausbildung von Juniorrangern

Ziele:

Kennenlernen

und Beobachten von Großtieren

der Faktoren, die das Ökosystem Wald für den Tourismus

interessant machen

der Bedeutung des Tourismus für eine Region

Kompetenzgewinn Ökologie X

Kompetenzgewinn Soziales XX

Kompetenzgewinn Ökonomie XX

Wald weltweit

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Waldpädagogische Angebote der Regionalforstämter in NRW

Konzept Stand: Januar 2016

Wissenswertes über das wichtigste

globale Landökosystem

Inhalte:

Klima- und Vegetationszonen

Kampfzone Wald – Grasland

Tier- und Pflanzenarten

Nutzpflanzen aus dem Wald

Indigene Völker

Forstliche Wirtschaftsformen

Gefährdungsursachen (Rodung, Dürre, Landwirtschaft etc.)

Biodiversität

Bedeutung für das globale Klima

Methoden (beispielhaft):

Tierbeobachtung

Wettermessungen

Aufforstungsarbeiten

Tipibau

Bau von Holzwerkzeugen

Geschichtenerzählen

Rollenspiele

Kleine Theateraufführung

Ziele:

Kennenlernen

und Umsetzten von globalen Denkstrukturen

und Verstehen von anderen Kulturen

der Bedeutung des Waldes für die Artenvielfalt

der Gefahren für das Weltklima

Kompetenzgewinn Ökologie XXX

Kompetenzgewinn Soziales XX

Kompetenzgewinn Ökonomie XX