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Wanzen, Läuse & CoEine bissige Begegnung und Ihre Folgen
Quorum sensing = Signalmoleküle
Durch diese Sprache sind Mikroorganismen zu Handlungen fähig, wie zum Beispiel beim Tintenfisch der ein Leuchtorgan hat das durch das Bakterium Vibrio fischeri durch die Sprache zum Leuchten gebracht wird.
Ohne Mikroben geht gar nichts!In Geysiren und Black Smokern wimmelt es sehr von ursprünglich einzelligen Lebensformen, wie den Archaebakterien, wie die Urbakterien genannt werden, die die Basis der Nahrungskette bilden.
2 Milliarden Jahre waren die Mikroorganismen die alleinigen Herrscher der Erde. Dann zapften die Cyanobakterien (Einzeller /Blaualgen) den Wasserstoff an und gaben Sauerstoff als Abfallprodukt frei.
Dann entstanden Mikroorganismen die Sauerstoff nutzen konnten. Es gab nun aerobe und anaerobe Mikroorganismen.
Es entstand ein neuer Typ von Zellen mit Zellkern und kleinen Körperchen (Organellen; griechisch für Werkzeuge). Die Organellen sind entstanden, da ein abenteuerlustiges Bakterium in ein anders einwanderte und aufgenommen wurde.
Ohne diesen Kunstgriff wäre das Leben auf der Erde beim schlichten Schleim aus Mikroorganismen geblieben.
Zahlen, Daten, Fakten
• Die Anzahl der Bakterien liegt bei 1030 (Nonillion)
• Die geschätzte Artenzahl liegt bei 1018 (Trillion)
• 12.000 Arten sind ca. bekannt
• 99,999% sind noch nicht bekannt
• 0,1% sind ca. pathogen
Und auf diese 0,1% ist der Focus in der Hygiene zu richten.
Risiken für Schädlingsbefall in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser
Risiken für Schädlingsbefall in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser
Laufende Anlieferung von Lebensmitteln und anderen Verbrauchsgütern
Lagerung und Zubereitung von Lebensmitteln
Bewohnerfluktuation hohe Besucherfrequenzen
bauliche Mängel Umkleiden für Mitarbeiter
Mögliche Folgen eines Schädlingsbefalls
• Beschwerden
• Negative Mund-zu-Mund-Propaganda
• Umsatzverluste
• Imageschäden
• Schadensersatzforderungen
• Rechtsverfolgung bei Nachweis der Nichteinhaltung geltender Hygienegesetze
„Bettlägerige im Krankenhaus von Maus angefressen „ Veröffentlicht am 18.09.2010 Welt.de
Gesetzliche Vorgaben für stationäre Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser hinsichtlich der Schädlingsprävention
• Infektionsschutzgesetz (IfSG)
• Gesundheitsschädlinge = Tiere, die Krankheitserreger auf den Menschen übertragen können
• begründete Gefahr, dass Krankheitserreger auf Menschen übertragen werden können
• Bekämpfung:
• Maßnahmen gegen Auftreten, Vermehrung, Verbreitung, Vernichtung
• Maßnahme umfasst
• Ursache und Ausmaß
• Einsatz von Schädlingsbekämpfungsprodukten
• Tilgungskontrolle
• Dokumentation
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Schädlinge:Vorrats-und Materialschädlinge - 01
Reismehlkäfer
Schädigen Mehl und
Getreideprodukte. 4-6mm.
Larve bis 10 mm lang.
Silberfischchen
Bevorzugen dunkle, feuchte
Bereiche. Ausgewachsen 10
mm lang.
Haus-/Modermilben
Massenvermehrung in
feuchtem Milieu, 0,5 mm klein.
Kleidermotte
Raupe, schädigt Woll - und
Pelzwaren. Flügelspannweite
12-14 mm.
Vorratsmotten
Leben u.a. in Mehl.
Flügelspannweite der Motte
14-25 mm, Raupen 10-15 mm.
11
Ratten
Allesfresser.
Krankheitsüberträger.
Körperlänge ca. 25 cm.
Schädlinge:Vorrats-und Materialschädlinge - 02
Kakerlaken
Allesfresser. Werden mit
Vorratsgütern in Häuser
eingeschleppt. 10-35 mm lang.
Mäuse
Allesfresser. Verunreinigen
und schädigen Materialien.
Körperlänge 10 cm.
Garten-/Hausameisen
Eindringlinge in Haus und
Lager bei der Nahrungssuche.
2-4 mm groß.
Staub-/Bücherläuse
Schimmelfresser. Leben in
feuchtem Milieu. 1-2 mm klein.
12
Schädlinge:Parasiten
Läuse
Kopf-, Kleider- und Filzläuse.
Saugen das Blut des
Menschen. 1-3,5 mm.
Flöhe
Blutsauger an Tieren. Stechen
aber auch den Menschen.
2-4 mm klein.
Wanzen
Saugen Menschenblut-speziell
in der Nacht.
Abgeplattet 5-6 mm groß.
Wespen
Aggressives Stechverhalten.
Zur Nestentfernung Hilfe
erforderlich.
13
Schädlinge:Lästlinge
Schimmelkäfer
In feuchtem Milieu.
1-3 mm klein.
Ohrwürmer
10-14 mm lang.
Heimchen
Bis 18 mm groß.Kellerassel
Bis 18 mm groß.
Tausendfüssler
Bis 5 cm lang.
• Empfindung nur als „lästig“, evtl. als „ekelerregend“
• Häufig Anzeiger anderer Mängel.
• Starker Befall mit den „wuseligen“ Staubläusen = Pilzbefall von Wänden oder anderen Flächen, Spinnen
Hygieneschädlinge
• Gefahr für die Gesundheit des Menschen
• als Verschlepper von Erregern oder als echter Parasit
• z. B. Mäuse, Ratten, Milben, Läuse, Wanzen, Zecken.
Krätzmilbe, Läuse & Co
Skarbies / Krätzmilbe
Für die Übertragung ist Körperkontakt erforderlich
Kontaktzeit 15-20min / es ist aber davon auszugehen, das ein Übertragungsrisiko schon bei kürzer Kontaktzeit besteht.
Eine Ansteckung über kontaminierte Bettwäsche, Schuhe, oder andere Kleidungsstücke findet selten statt.
Lebenszyklus Skarbies / Krätzmilbe
Der gesamte Entwicklungszyklus vom Ei bis zur ersten Eiablage eines Weibchens dauert zwischen 14 – 31 Tage
Die Lebensdauer eines Weibchen am Menschen beträgt 1-2 Monate. Die eines Männchen nur 1-2Tage.
Ohne Wirt überlebe die Milben nur 2-4 Tage und unter Idealbedingungen bei annährender Körpertemperatur und hoher Luftfeuchtigkeit 7-10 Tage
Hygienemaßnahmen bei Skarbies
Einmal-Schutzhandschuhe und -Schutzkittel tragen bei Untersuchungen, bei der Pflege oder beim Abziehen von Betten, diese unmittelbar danach entsorgen
unmittelbaren Kontakt mit der Kleidung bzw. Bettwäsche Befallener vermeiden
Kontakt von privater Kleidung mit der Außenseite von Einmal-Schutzkitteln verhindern
Kittel nicht über die Kleidung von Kollegen hängen
Wäsche desinfizierend aufbereiten
Lagerung von Wäsche, Kleidungsstücke für 4 Tage bei Raumtemperatur lagern
Einfrieren über Nacht
Läuse
• Kopf-, Kleider-, Filzlaus
• Übertragung durch Köperkontakt
• Blutaufnahme alle 2-4 Stunden sonst sterben die Tiere nach wenigen Tagen ab.
• Überlebenszeit ohne Wirt nur bei Kleiderlaus beachtlich: 7-10 Tage
• Diagnose: • Juckreiz, Stiche in der Haut, Verklebte
Haare, Eier
• Bekämpfung:• Filzlaus: Rasur Scham, Achsel• Kleiderlaus: Waschen mind. 60 Grad,
Räume mit Insektizid behandeln
• Kopflaus: Haarbehandlung mit Insektiziden
Läuse des Menschen
Pediculus humanus capitis Kopflaus
Pediculus humanus corporis Kleiderlaus
Phthirus pubis Filzlaus
Läuse als Vektoren von pathogenen Bakterienaktive Übertragung
Spezies Übertragungs-potenzial
Bakterien-
spezies
Krankheiten
P.h. corporis ++++ 7 Fleck-, Wolhynien-, Rückfallfieber; Pest, Hasenpest
P.h. capitis + 1 Pest, Wolhynien-Fieber *
Phthirus pubis 0 0 keine
Kopfläuse
Flöhe
• Katzenfloh 80%
• Übertragung von Krankheitserregern durch Blutsaugen
• Monatelanges Hungern möglich = Überleben in leeren Räumen
• Diagnose: stark juckende Stichstellen
• Prophylaxe: Vogelvergrämung auf Fensterbrettern
• Kleidung waschen 60 Grad, Körper checken
• Bekämpfung: Raumbehandlung mit Insektiziden
Bettwanze• Leben sehr versteckt, sehr lichtscheu
• Sie sind papierdünn („Tapetenflunder“).
• Bettwanzen sind 1 bis 7 mm groß, flach und rotbraun
• saugen bei Zimmertemperatur etwa alle 3-7 Tage Blut
• bisher keine Übertragung von Krankheitserregern bekannt
• Diagnose: schwarzer Kot an Betten, Wänden, Matratzen, Blutflecken, muffigem Geruch im Raum
• Prophylaxe: Koffer, Taschen geschlossen halten, keine Gegenstände aus befallenen Zimmern entfernen
• Bekämpfung: nur durch Schädlingsbekämpfer, Kombi aus Hitze und Insektiziden
• Legen innerhalb ihrer einjährigen Lebensspanne bis zu 500 Eier, 3-5 Eier am Tag.
• Vor der Eiablage muss das Weibchen Blut aufgenommen aben.
Entwicklungs-Zyklus der Bettwanze
Ei Jungtier Ausgewachsen Originalgröße
5 mm
26
Folgen eines Bettwanzenbefalls
Jamaica
➢ Kompensation / Schadensersatz➢ Umsatzverlust des Zimmers (Hotel)➢ Beschädigung der Reputation
Ausbreitung
➢ Über Zustellbetten➢ Entlang Wänden und Leitungen➢ Über Housekeeping Trolleys /
Wäschekreislauf
Aufmerksamkeit während Zimmerservice
Typische Verstecke
Fakten zu Bettwanzen
30
Bettwanzen sind 1 bis 7 mm groß, flach und rotbraun.
Sie sind papierdünn („Tapetenflunder“).
Legen innerhalb ihrer einjährigen Lebensspanne bis
zu 500 Eier, 3-5 Eier am Tag.
▪ Vor der Eiablage muss das Weibchen Blut aufgenommen
haben.
Erwachsene Wanzen saugen ca. alle drei is sieben Tage Blut.
Schaben
• Bedeutenster Hygieneschädling
• Einschleppung über Lebensmittel: z.B. Eipaket in Salatkiste
• Übertragung Krankheitserreger durch Verkotung oder Verschleppung
• Langsame Entwicklung, nachtaktiv, lebt in Verstecken, schwer zu erreichen
• Schwierige Bekämpfung, mehrmalige Einsätze notwendig
Fliegen sind ein Risiko für die LebensmittelsicherheitBakterien aus dem
Fliegenmund können auf andere Oberflächen übertragen werden, wenn sie ihren Mageninhalt zur Verdauung hochwürgen.
Die haftenden Füße können Bakterien gut aufsammeln und verbreiten.
Fliegen vorbeugen
• Gute Hygienepraktiken im Außenbereich
• Müll von Eingangstüren fernhalten
• Mülltonnen- und -containerdeckel geschlossen
• Keine verschütteten oder heruntergefallene Nahrungsmittel auf Böden.
• Essbereich im Freien sauber halten
• Entfernen Sie stehendes Wasser in der Nähe der Einrichtung.
• Entfernen Sie Unkraut, hohes Gras und sonstigen übermäßigen Pflanzenwuchs
• Fenster mit Fliegengittern
Company Confidential
Schutz von Risikobereichen stationärer Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser
Bereich Schädling RisikoH = hochM = mittelN = niedrig
Maßnahme
Küche Mäuse SchabenFliegen
MMH
MausmonitorboxenSchabenmonitorboxenUV-Lichtfallen
Spülküche SchabenFliegen
MH
SchabenmonitorboxenUV-Lichtfallen
LM-Vorratslager MäuseMotten
HM
MausmonitorboxenMotten-Pheromonfallen
Anlieferung Mäuse H Mausmonitorboxen
Cafeteria MäuseFliegen
MH
MausmonitorboxenUV-Lichtfallen
Teeküchen Schaben N Schabenmonitorboxen
Umkleiden Mitarbeiter Schaben M Schabenmonitorboxen
Keller Mäuse M Mausmonitorboxen
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Risikominimierungsmaßnahmen 2014
Company Confidential
Bedeutung für Sie
Company Confidential
Dokumentation
Wichtig für alle Bekämpfungsmittel und Methoden ist die Dokumentation
Zur dauerhaften Befallskontrolle
Zur Identifikation von „Problembereichen“
Zur Nachvollziehbarkeit
Zur Identifikation von Befallsursachen
Aus Haftungsgründen
…
Dokumentation
Was gehört noch dazu?
• Lageplan, in dem alle „Kontrollpunkte“ eingezeichnet sind
• Ordner mit Sicherheitsdatenblättern
• Vordrucke für Befallsmeldung
• Durchnummerierte Fallen
• Datum auf den Fallen (z.B. mit handelsüblichem Preisdrucker möglich)
• …
Das Infektionsschutzgesetz
• Anfang 2001 wurde das Bundesseuchengesetz durch das „Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen“ abgelöst ( kurz: Infektionsschutzgesetz oder IfSG ).
§§§
§ 33 Gemeinschaftseinrichtungen
Gemeinschaftseinrichtungen im Sinne dieses Gesetztes sind Einrichtungen, in denen überwiegend Säuglinge, Kinder oder Jugendliche betreut werden, insbesondere Kindergrippen, Kindergärten, Kindertagesstätten, Kinderhorte, Schulen oder sonstige Ausbildungseinrichtungen, Heime, Ferienlager und ähnliche Einrichtungen.
§ 34 Einhaltung der Infektionshygiene
Personen die an:
Cholera, Diphterie, Enteritis durch E. Coli (EHEC), virusbedingtem hämorragischen Fieber, Haemophilus Influenza Typ b-Meningitis, Impetigo contagiosa (ansteckende Borkenflechte) Keuchthusten, ansteckende Lungentubrkulose, Masern, Meningokokken-Infektion, Mumps, Prarthypus, Pest, Poliomyelitis, Scabies (Krätze) Scharlach oder sonstig Streptococcus pyogenes- Infektionen, Shigellose, Thypus abdominalis, Virushepatitis A oder E, Windpocken
erkrankt oder dessen verdächtigt sind oder die verlaust sind, dürfen in den in §33 genannten Gemeinschaftseinrichtungen keine Lehr-, Erziehungs-, Pflege-,Aufsichts- oder sonstige Tätigkeiten ausüben, bei denen sie Kontakt zu den dort betreuten haben, bis nach ärztlichem Urteil eine Weiterverbreitung der Krankheit oder der Verlausung durch sie nicht mehr zu befürchten ist.
Dies gilt auch für das betreten der Gemeinschaftseinrichtung oder die Teilnahme an Veranstaltungen.
§ 35 Belehrung für Personen in der Betreuung von Kindern und Jugendlichen
• Personen, die in den in § 33 genannten Gemeinschaftseinrichtungen Lehr-, Erziehungs-, Pflege-, Aufsichts- oder sonstige regelmäßige Tätigkeiten ausüben und Kontakt mit den dort Betreuten haben, sind vor erstmaliger Aufnahme ihrer Tätigkeit und im Weiteren mindestens im Abstand von zwei Jahren von ihrem Arbeitgeber über die gesundheitlichen Anforderungen und Mitwirkungsverpflichtungen nach §34 zu belehren. Über die Belehrung ist ein Protokoll zu erstellen, das beim Arbeitgeber für die Dauer von drei Jahren aufzubewahren ist. Die Sätze 1 und 2 finden für Dienstherren entsprechende Anwendung. .
§ 36 Einhaltung der Infektionshygiene
Die in § 33 genannten Gemeinschaftseinrichtungen sowie
Krankenhäuser, Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen, Einrichtungen für ambulantes Operieren, Dialyseeinrichtungen,
Tageskliniken, Entbindungseinrichtungen, Einrichtungen nach § 1 Abs. 1, 1a des Heimgesetzes, vergleichbare Behandlungs-, Betreuungs- oder Versorgungseinrichtungen sowie Obdachlosenunterkünfte, Gemeinschaftsunterkünfte für Asylbewerber, Spätaussiedler und Flüchtlinge sowie sonstige Massenunterkünfte und Justizvollzugsanstalten legen in Hygieneplänen innerbetriebliche Verfahrensweisen zur Infektionshygiene fest. Die genannten Einrichtungen unterliegen der infektionshygienischen Überwachung durch das Gesundheitsamt.
„Die Kunst zu heilen kann viele Leiden lindern,doch schöner ist die Kunst,
die es versteht, eine Krankheit am Entstehen schon zu hindern.“
Max von Pettenkofer (1818 – 1901)
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!