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Diversität von Wanzen in ökologischen Ausgleichsflächen und Weizenfeldern Masterarbeit zur Erlangung des akademischen Grades Diplom-Ingenieurin (Dipl.-Ing.) Masterstudium Agrarbiologie Eingereicht von Corinna Eggenreich, Bakk.rer.nat Universität für Bodenkultur Wien Betreuer: Univ. Prof. Mag. Dr. Thomas Frank Department für Integrative Biologie und Biodiversitätsforschung, Institut für Zoologie, Universität für Bodenkultur, Wien Wien, Juni 2012

Diplomarbeit - Corinna Eggenreich - Diversität von Wanzen in ......Wanzen wurden nur bei Lufttemperatur über 17 C, Sonnenschein, geringem gleichmäßigem Wind und trockener Vegetation

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  • Diversität von Wanzen in ökologischen Ausgleichsflächen

    und Weizenfeldern

    Masterarbeit

    zur Erlangung des akademischen Grades

    Diplom-Ingenieurin (Dipl.-Ing.)

    Masterstudium Agrarbiologie

    Eingereicht von

    Corinna Eggenreich, Bakk.rer.nat

    Universität für Bodenkultur Wien

    Betreuer:

    Univ. Prof. Mag. Dr. Thomas Frank

    Department für Integrative Biologie und Biodiversitätsforschung,

    Institut für Zoologie, Universität für Bodenkultur, Wien

    Wien, Juni 2012

  • I

    Zusammenfassung

    Eine Möglichkeit dem schnellen Verlust an biologischer Diversität in

    Agrarökosystemen entgegenzuwirken, ist die Etablierung von Ackerbrachen, welche

    seit den 1990 Jahren vermehrt in einigen europäischen Ländern angelegt wurden.

    In dieser Masterarbeit wurden Artenreichtum und Abundanz von Wanzen

    (Heteroptera) in drei verschiedenen Habitattypen in Wien Oberlaa untersucht,

    nämlich in zwei naturnahen Habitaten (Ackerbrachen und Windschutzgürtel) und

    Winterweizenfeldern.

    Wanzen wurden ausgewählt, weil sie eine sehr gute Indikatorgruppe für die gesamte

    Insektendiversität in Agrarökosystemen sind. Vorangegangene Arbeiten haben

    gezeigt, dass der Reichtum der Wanzenfauna stark mit der gesamten

    Insektendiversität korreliert. Es wurden Pflanzenartenzahl und Blütendeckung

    aufgenommen um festzustellen, ob diese Faktoren einen Effekt auf die Wanzenfauna

    ausüben.

    Anhand einer einfaktoriellen ANOVA wurde festgestellt, dass die Gesamtzahl an

    Individuen und Arten in den Ackerbrachen signifikant höher war als in den

    Weizenfeldern und Windschutzgürteln. Auch die Individuen- und Artenzahl

    phytophager Wanzenarten war in den Ackerbrachen signifikant höher als in den

    beiden anderen Habitattypen. Die Hauptkoordinatenanalyse (PCO) zeigte, dass die

    Ähnlichkeit der Wanzengemeinschaft und der Pflanzengemeinschaft in den

    Ackerbrachen hoch war und sich deutlich von den Windschutzgürteln und

    Weizenfeldern unterschied. Auch Windschutzgürtel und Weizenfelder wiesen

    zueinander nur eine geringe Ähnlichkeit auf.

    Arten- und Individuenzahl der Wanzen waren signifikant positiv mit der

    Pflanzenartenzahl korreliert, was darauf schließen lässt, dass die Pflanzenartenzahl

    ein Schlüsselfaktor für Wanzen ist.

    Die Anlage von Ackerbrachen hatte einen positiven Effekt auf die Artenzahl von

    Wanzen. Ferner wurden selten gewordene Arten durch die Anlage von Ackerbrachen

    gefördert, weil Ackerbrachen diesen Arten neuen Lebensraum boten.

    Schlagwörter: Ackerbrachen, Weizenfelder, Windschutzgürtel, Heteroptera,

    Insektendiversität, Funktionelle Gruppen, Pflanzenartenzahl

  • II

    Abstract

    One opportunity to reduce the rapid decline in biological diversity in agricultural

    landscapes is to establish fallows on arable land, which have been established since

    the 1990s in several European countries. In this master thesis species richness and

    abundance of heteropteran bugs in three different types of habitats were ascertained

    in Vienna Oberlaa. The three types of habitats were two semi-natural habitats, i.e.

    fallows and hedgerows, and winter wheat fields.

    The true bugs (Heteroptera) were chosen as they are an appropriate indicator for

    total insect diversity. This was based on previous work that had shown that the

    richness of the bug fauna correlates strongly with total insect diversity. Plant species

    richness and flower abundance were investigated to estimate their effects on the bug

    fauna.

    One-way ANOVA revealed that total species richness and individual numbers of bugs

    were significantly higher in fallows than in winter wheat fields and hedgerows. Also

    the numbers of phytophagous bugs were significantly higher in the fallows than in the

    other two types of habitats. Principle Coordinate Analysis (PCO) showed that the bug

    species composition and plant species composition in the fallows was very similar but

    strongly separated from that in the hedgerows and the winter wheat fields. Bug and

    plant assemblages between fallows and hedgerows were rather dissimilar.

    The number of bug species and individuals were significantly positively associated

    with the number of plant species, indicating that plant species richness is a key factor

    for bugs.

    Arable fallows had a favourable effect on the number of bug species. Moreover,

    arable fallows favoured rare bug species as they found new habitat in the fallows.

    Key words: Arable fallows, Winter wheat fields, Hedgerows, Heteroptera, Insect

    diversity, Functional groups, Plant species

  • III

    Inhaltverzeichnis

    Zusammenfassung .................................................................................................... I

    Abstract ..................................................................................................................... II

    Abbildungsverzeichnis ........................................................................................... IV

    Tabellenverzeichnis.................................................................................................. V

    1 Einleitung ............................................................................................................... 1

    2 Material und Methoden .......................................................................................... 4

    2.1 Untersuchungsflächen ....................................................................................... 4

    2.2 Fangmethode und Wanzenparameter ............................................................... 5

    2.3 Vegetationsfaktoren .......................................................................................... 6

    2.4 Datenanalyse .................................................................................................... 6

    3 Ergebnisse ............................................................................................................. 9

    3.1 Abundanz und Artenzahl von Wanzen in den Habitattypen............................... 9

    3.2 Charakterisierung der Wanzengemeinschaft................................................... 14

    4 Diskussion ........................................................................................................... 19

    5 Literaturverzeichnis............................................................................................. 24

    6 Danksagung ......................................................................................................... 28

    Appendix ................................................................................................................. 29

  • IV

    Abbildungsverzeichnis

    Abb. 1: Die drei Untersuchungshabitate………………………………………………….5

    Abb. 2: Verteilung der Wanzenindividuen und Wanzenarten ……………………….. 12

    Abb. 3: Beziehung zwischen Pflanzenartenzahl und Wanzenindividuenzahl………13

    Abb. 4: Beziehung zwischen Pflanzenartenzahl und Wanzenartenzahl…………….13

    Abb. 5: Korrespondenzanalyse (CA)…………………………………………………….14

    Abb. 6: Hauptkoordinatenanlyse (PCO) zur Darstellung der Ähnlichkeit der

    Wanzengemeinschaft……………………………………………………………………..15

    Abb. 7: Hauptkoordinatenanlyse (PCO) zur Darstellung der Ähnlichkeit der

    Pflanzengemeinschaft…………………………………………………………………….16

  • V

    Tabellenverzeichnis

    Tab. 1: Artenliste…………………………………………………………………………11

    Tab. 2: PERMANOVA: Paarvergleiche der Habitattypen für

    Wanzengemeinschaft…………………………………………………………………...17

    Tab. 3: PERMANOVA: Paarvergleiche der Habitattypen für

    Pflanzengemeinschaft………………………………………………………………….17

  • 1

    1 Einleitung

    Die moderne Landwirtschaft in Europa wird über intensive Landnutzung, Reduktion

    und Fragmentierung von natürlichen und naturnahen Habitaten und den stetigen

    Nutzungsanstieg von Chemikalien in der Landwirtschaft charakterisiert, dadurch

    kommt es zu einem Verlust von Biodiversität auf landwirtschaftlichen Nutzflächen

    (de Heer et al., 2005; Tscharntke et al., 2005).

    Der rapide Verlust an der Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten in der Landwirtschaft

    kann durch zwei Gründe erklärt werden. Zum einem durch die steigende

    Bewirtschaftung in der Landwirtschaft und zum anderem durch die Reduktion der

    Habitatgröße durch Fragmentierung, was beides zu einem Verschwinden der Arten

    führt (Tscharntke & Kruess, 1999; Steffan-Dewenter & Tscharntke, 2000). Eine hohe

    Biodiversität kann nur erhalten bleiben, wenn in agrarisch genutzten Flächen eine

    geringe Bewirtschaftungsintensität gewährleistet ist (Kőrösi et al., 2011).

    Daher werden in europäischen Ländern seit den 1990 Jahren naturnahe Habitate,

    wie etwa Ackerbrachen oder Windschutzgürtel, vermehrt etabliert (Ullrich & Edwards,

    1999; Di Giulio et al. 2001; Collins et al., 2003; Haaland et al., 2011; Frank et al.,

    2012). Trotzdem kürzte die europäische Agrarpolitik 2008 die Beihilfen für die

    Stilllegung von Ackerflächen, welches zu einem weiteren Verlust von Habitaten und

    Biodiversität in der europäischen Landwirtschaft führte (Tscharntke et al., 2011). In

    Österreich gibt es Programme, welche heimische Landwirte finanziell unterstützen,

    wenn diese ehemalige Ackerflächen stilllegen. In diesen Programmen werden

    gemeinsam mit den Landwirten Pflegemaßnahmen für Ackerbrachen festgelegt.

    Dazu gehört ein Programm der Stadt Wien (MA 22, Abteilung für Umweltschutz),

    welches hinsichtlich seiner Auswirkungen auf Wanzen in vorliegender Arbeit

    untersucht wird.

    Die vermehrte Stilllegung von Ackerflächen hätte nicht nur einen ökonomischen

    Aspekt, sondern würde vor allem einen wichtigen Beitrag für die Erhaltung natürlicher

    Agrarökosysteme leisten (Corbet, 1995; Öckinger & Smith, 2007; Schmidt-Entling &

    Döbeli, 2009; Aviron et al. 2011). Stillgelegte Ackerflächen können in der modernen

    Landwirtschaft neue Lebensräume für nützliche Arthropoden schaffen. Diese

    Habitate können als Überwinterungsorte dienen oder bieten Schutz während der

  • 2

    Bewirtschaftung von Ackerland. Ferner dienen Brachen als Nahrungsressource, weil

    auf Ackerbrachen ein abwechselndes Beutetierspektrum zur Verfügung steht

    (Zurbrügg & Frank, 2006; Schmidt-Entling & Döbeli, 2009).

    In dieser Studie wurden drei verschiedene Habitattypen (Weizenfelder, Ackerbrachen

    und Windschutzgürtel) untersucht. Bei den Weizenfeldern handelt es sich

    ausschließlich um Winterweizenfelder (Triticum aestivium L.). Ackerbrachen und

    Windschutzgürtel sind naturnahe Habitattypen, welche die Biodiversität in

    Agrarregionen erhöhen. In einer stark agrarisch genutzten Landschaft sind

    Ackerbrachen ein wichtiges Refugium für den Erhalt der Artenvielfalt (Marshall &

    Moonen, 2002).

    Die Anlage von Ackerbrachen wird in Österreich seit etwa 20 Jahren praktiziert, um

    der negativen Entwicklung der Landschaft in den letzten Jahrzehnten

    entgegenzuwirken. Ackerbrachen werden meist mit einer Wildblumenmischung in

    einem Ackerfeld oder am Rand eines Ackers angesät. Diese müssen über sechs

    Jahre aufrechterhalten bleiben, um eine sekundäre Sukzession zu ermöglichen

    (Frank et al., 2009). Auch Windschutzgürtel haben einen wichtigen Stellenwert und

    können die Biodiversität in Agrarlandschaften positiv beeinflussen (Marshall &

    Moonen, 2002).

    In dieser Studie wurden Abundanz, Artenreichtum, Diversität und Evenness von

    Wanzen (Heteroptera) untersucht. Ebenfalls wurde der Einfluss der

    Pflanzenartenzahl auf die Wanzendichte in den Ackerbrachen, Windschutzgürteln

    und Weizenfeldern untersucht. In vorangegangen Arbeiten wurde beobachtet, dass

    Abundanz und Artenreichtum von Wanzen in Ackerbrachen positiv mit der Zahl der

    Pflanzenarten korrelierten (Ullrich, 2001; Frank & Künzle, 2006; Zurbrügg & Frank,

    2006). Je höher die Pflanzenvielfalt am jeweiligen Standort, desto höher ist in der

    Regel auch die Wanzenvielfalt.

    Wanzen (Heteroptera) wurden aus mehreren Gründen als Indikatorgruppe

    ausgewählt. Wanzen enthalten sowohl zoophage wie auch phytophage Arten

    (Dolling, 1991). Einige Arten sind Generalisten, während andere zu den Spezialisten

    gezählt werden. Nymphen und Adulte besiedeln dieselben Habitattyen und beide

    reagieren sensibel auf Umweltveränderungen (Otto, 1996). Zudem haben

    vorangegangene Studien gezeigt, dass die Vielfalt der Wanzenfauna stark mit der

    gesamten Insektendiversität korreliert (Duelli & Obrist, 1998).

  • 3

    Die untersuchten Ackerbrachen sind Vertragsnaturschutzflächen, welche von der

    Stadt Wien gefördert werden. Diese Studie soll zeigen, ob durch die Anlage von

    Ackerbrachen Diversität, Abundanz und Artenreichtum von Wanzen gegenüber

    Windschutzgürteln und Weizenfeldern erhöht werden können.

    Es werden folgende Hypothesen formuliert:

    (i) In Ackerbrachen sind Diversität, Abundanz und Artenreichtum

    höher als in den Weizenfeldern und Windschutzgürteln, weil es in

    Ackerbrachen eine höhere Vielfalt an Pflanzenarten gibt und somit

    für phytophage Wanzen ein größeres Nahrungsangebot zur

    Verfügung steht. Zudem wirken sich landwirtschaftliche Aktivitäten

    in Weizenfeldern negativ auf die Wanzendiversität aus.

    (ii) Abundanz und Artenreichtum der Wanzen korrelieren positiv mit

    der Pflanzenartenzahl.

    (iii) Die Artengemeinschaften von Wanzen und Pflanzen in den

    Weizenfeldern sind ähnlich und unterscheiden sich deutlich von

    Ackerbrachen und Windschutzgürteln. Auch Ackerbrachen und

    Windschutzgürtel weisen zueinander nur eine geringe Ähnlichkeit

    auf.

  • 4

    2 Material und Methoden

    2.1 Untersuchungsflächen

    In dieser Arbeit wurden drei verschiedene Habitattypen (Brachen, Windschutzgürtel

    und Winterweizen; Abb. 1) untersucht. Das Untersuchungsgebiet liegt in Oberlaa, im

    Süden Wiens.

    Die Untersuchungsflächen sind geprägt durch intensive Landwirtschaft mit

    vorwiegend konventioneller Wirtschaftsweise. Bei den untersuchten Ackerbrachen

    handelte es sich um Vertragsnaturschutzflächen. Im Rahmen der Umweltschutz-

    Abteilung der Stadt Wien (MA 22) werden Felder oder Feldstücke von Wiener

    LandwirtInnen aus der Produktion genommen und gegen eine vertragliche

    Entschädigung als Naturschutzflächen gepflegt. Auf den Naturschutzbrachen wurde

    eine „Voitsauer Wildblumenmischung“ angesät. Hier finden seltene und gefährdete

    Arten der Wiener Kulturlandschaft einen neuen Lebensraum (Bioforschung Austria,

    2012). Windschutzgürtel wurden untersucht, weil sie neben den Ackerbrachen der

    einzige weitere naturnahe Habitattyp im Untersuchungsgebiet waren.

    Es wurden je vier Ackerbrachen und Windschutzgürtel sowie zwölf

    Winterweizenfelder untersucht, weil Winterweizen die häufigste Ackerkultur im

    Untersuchungsgebiet war. Je vier Winterweizenfelder grenzten an die untersuchten

    Ackerbrachen und Windschutzgürtel, weitere vier Winterweizenfelder dienten als

    Kontrollflächen, die etwa 300 m von der nächsten naturnahen Fläche entfernt waren.

    Von den zwölf Weizenfeldern wurden neun konventionell und drei biologisch

    bewirtschaftet.

    Es wurden nur zehnjährige Ackerbrachen und über 15-jährige Windschutzgürtel

    ausgewählt. Auch ein Abstand von 20 m in den Winterweizenfeldern musste

    gewährleistet sein, damit kein Einfluss von den Feldrändern ausging.

    Die Ackerbrachen wurden von den Pflanzenarten Arrhenatherum elatius, Dactylis

    glomerata, Cirsium arvense und Centaurea scabiosa dominiert. In den

    Winterweizenfleldern waren die dominanten Ackerbeikräuter Anthemis austriaca,

    Veronica hederifolia, Papaver rhoeas und Viola arvensis. In den Windschutzgürteln

  • 5

    wurden der Unterwuchs vor allem von Alliaria petiolata, Stellaria media und Bromus

    sterilis geprägt.

    Die Größe der Untersuchungsflächen reichte von 3.302 m² bis 57.477 m².

    Die Jahresdurchschnittstemperatur von 2003 bis 2012 liegt bei 10,95°C. Während

    der Vegetationsperioden von April bis Oktober schwanken die Temperaturen

    zwischen 9,98°C und 12,67°C, wobei das Maximum im Juli mit 21,52°C erreicht wird.

    Der mittlere Jahresniederschlag beträgt 504,9l/m2 (Wetterstation-Oberlaa, 2012).

    Abb. 1. Die drei Untersuchungshabitate: Linkes Bild zeigt einen Windschutzgürtel; Bild in

    der Mitte eine 10-jährige Ackerbrache; Rechtes Bild zeigt ein Winterweizenfeld (©

    Eggenreich; Lichtenegger)

    2.2 Fangmethode und Wanzenparameter

    Zwischen Ende Mai bis Mitte Juni 2011 wurden drei Fangtermine mit einem Abstand

    von einer Woche durchgeführt. Die Ausdehnung des Untersuchungszeitpunkts

    konnte nicht verlängert werden, weil die Weizenfelder einmal im Jahr (Ende Juni-

    Anfang Juli) geerntet wurden. Wanzen wurden nur bei Lufttemperatur über 17°C,

    Sonnenschein, geringem gleichmäßigem Wind und trockener Vegetation gefangen.

    Die Wanzen wurden in einem Zeitraum von 10 Uhr vormittags bis 15:30 Uhr

    nachmittags mittels einer standardisierten Keschermethode gefangen (Otto, 1996).

    Ab zwölf Uhr mittags wurden zwei Stunden Pause gemacht, da die

    Sonneneinstrahlung sehr stark war und die Wanzen sich vornehmlich in Bodennähe

    aufhielten.

    Der Kescher hatte einen Durchmesser von 35 cm und eine Maschenweite von 1 mm

    und eine Stablänge von 1 m, damit der Abstand zur Vegetation gewährleistet war.

  • 6

    In jeder Fläche wurden 100 Kescherschläge durchgeführt, nach 50 Kescherschlägen

    wurde das Netz geleert und die Wanzen, aber auch alle anderen gefangenen

    Tiergruppen, sofort mit Essigsäureethylester (C4H8O2) abgetötet.

    Für die Datenanalyse wurden die Abundanz der Wanzen (die Gesamtzahl der

    Adulten und Larven pro Habitattyp) und der Artenreichtum der Wanzen (die

    Gesamtheit der adulten Wanzenarten pro Habitattyp) verwendet.

    Ferner wurde zwischen trophischen Ebenen unterschieden: zoophage (schließt

    zoophtyophag ein) und phytophage Arten.

    Die adulten Tiere wurden mittels entomologischer Bücher (Wagner 1952, 1966,

    1967; Wachmann et.al. 2004, 2006, 2007, 2008) und mit der CD „CORISA“ (Strauß,

    2010) bestimmt. Die Larven blieben unberücksichtigt.

    2.3 Vegetationsfaktoren

    Um den Einfluss der Vegetation auf die Wanzen abzuschätzen, wurden

    Blütendeckung und Pflanzenartenzahl erhoben. Die Blütendeckung wurde zweimal

    innerhalb der Wanzenfangperiode erhoben. Hierzu wurde ein Gitter mit einer Größe

    von 20 x 20 cm mit 10 x 10 Feldern à 2 x 2 cm verwendet. Das Gitter wurde pro

    Erhebungstermin 24 Mal zufällig in jede Untersuchungsfläche ausgeworfen. Danach

    wurde die Anzahl der Felder ermittelt, in denen sich Blüten befanden. Die

    Blütendeckung wurde mittels folgender Skala ermittelt: 0=0 Blüten, 1=1-20%, 2=21-

    40%, 3=41-60%, 4=61-80%, 5=81-100% Blüten/40cm².

    Mittels einer Vegetationsaufnahme wurde die Pflanzenartenzahl erhoben. In den

    Weizenfeldern und Windschutzgürteln wurde auf 10 m2 ein Ausschnitt ausgezählt,

    bei den Brachen waren die Aufnahmefläche 50 m².

    2.4 Datenanalyse

    Die statistische Auswertung erfolgte mittels SPSS Version 18 (einfaktorielle ANOVA,

    t-Test unabhäniger Stichproben und Regression), CANOCO for Windows Version

    4.5 (Detrended Correspondence Analysis (DCA) und Korrespondenzanalyse (CA))

    und PRIMER 6 (Hauptkoordinatenanalyse (PCO), Permutational MANOVA

    (PERMANOVA) und Similarity Percentages (SIMPER)).

  • 7

    Die Originaldaten zeigten eine schlechte Normalverteilung, daher wurden die

    Originaldaten logarithmisch transformiert (log10-Transformation): X‘=log(X+1),

    X=Originalwert und X‘=Wert nach der Transformation.

    Prüfung auf Normalverteilung erfolgte mittels Kolmogorov-Smirnov-Tests und Q-Q-

    Plots. Die transformierten Daten zeigten eine bessere Normalverteilung als die nicht

    transformierten Daten.

    Einfaktorielle ANOVA wurde verwendet, um die Individuen- und Artenzahl, Shannon-

    Diversitätsindex, Evenness und die trophischen Gruppen zwischen den

    verschiedenen Habitattypen zu vergleichen. Mit Hilfe eines Tukey-Tests wurden

    multiple Vergleiche zwischen den Mittelwerten jener Gruppen angezeigt, die sich

    signifikant voneinander unterschieden (Sachs, 1997). Als Ungleichverteilungsmaß

    drückt die Evenness aus, wie häufig bzw. selten Individuen einer Art in einem

    bestimmten Lebensraum vorkommen. Je höher die Evenness (erreicht Werte von 0-

    1), desto ausgewogener sind die Individuenzahlen zwischen den Arten verteilt.

    Um die drei biologisch bewirtschafteten Weizenfelder mit den neun konventionellen

    Weizenfeldern zu vergleichen, wurde ein t-Test mit log10-tranfsformierten Daten

    verwendet. Dabei wurde kein signifikanter Unterschied zwischen den biologisch und

    konventionell bewirtschafteten Weizenfeldern festgestellt (Signifikanz für die Anzahl

    der Individuen: p = 0.196; Signifikanz für die Anzahl der Arten: p = 0.399). Die

    Beziehung zwischen der Blütendeckung und Arten- und Individuenzahl, Shannon-

    Index und Evenness wurde anhand einer Regression festgestellt. Bei einer weiteren

    Regression wurde die Beziehung zwischen der Pflanzenartenzahl und Arten- und

    Individuenzahl bzw. Shannon-Index und Evenness untersucht. Die Regression mit

    der Blütendeckung wurde allerdings verworfen, da die meisten Habitattypen

    Nullwerte hatten und somit wenig repräsentativ waren.

    Für die Charakterisierung der Artgemeinschaften wurde zuerst eine DCA

    durchgeführt, um die lengths of gradients zu ermitteln. Mittels der DCA kann

    festgestellt werden, ob eine CA oder eine Hauptkomponentenanalyse (PCA)

    eingesetzt wird. Bei einem Gradientwert 4 eine CA

    verwendet. Liegt ein Wert zwischen 2 und 4, können beide Analysemethoden

    angewendet werden. Der Wert der lengths of gradients betrug 3.983, somit wurde

    eine CA zur Charakterisierung der Artengemeinschaft verwendet (Ter Braak &

  • 8

    Šmilauer, 2002). Bei einer CA wird die gesamte Wanzengesellschaft über die

    Individuenzahl pro Art und Untersuchungsfläche charakterisiert.

    Für die Charakterisierung der Artengemeinschaft wurde nicht nur eine CA verwendet,

    sondern auch eine Hauptkoordinationsanalyse (PCO) mittels PRIMER. PCO wurde

    verwendet, weil die Wanzendaten viele Nullwerte aufwiesen. Eine PCO ist ein

    Ordinationsverfahren. Mit diesem wird versucht, eine Vielzahl von Variablen eines

    vieldimensionalen Koordinatensystems in einem neuen Koordinatensystem so

    darzustellen, dass entlang der neuen synthetischen Koordinatenachsen, den

    sogenannten Hauptkomponenten, soviel Variabilität wie möglich abgebildet wird.

    Dabei bildet die erste Hauptkomponente den größten Anteil der Variabilität ab. Die

    zwei oder drei Hauptkomponenten, welche den Großteil der Variabilität abbilden,

    werden dann grafisch dargestellt (Leyer & Wesche, 2008). Die Originaldaten wurden

    Wurzel transformiert, um eine hohe Abundanz abgewichten zu können. Bei den

    Pflanzenartendaten wurde „Presence/Absence“ verwendet. Als

    Ähnlichkeitskoeffizient wurde das Bray-Curtis-Ähnlichkeitsmaß verwendet, da dieses

    Maß vor allem für Artgemeinschaften günstig ist. Dieses bildet Gradienten in der

    Artenzusammensetzung oft hinreichend gut ab und ist daher von fundamentaler

    Bedeutung für ökologische Fragestellungen (Leyer & Wesche, 2008).

    Mit PERMANOVA, einem der Varianzanalyse (ANOVA) analogen Verfahren, kann

    getestet werden, ob Faktoren (hier: Habitat) einen signifikanten Einfluss haben.

    Mittels der PERMANOVA wurde untersucht, ob sich die fünf Habitattypen bezüglich

    ihrer Artengemeinschaft (Wanzenarten und Pflanzenarten) unterscheiden. Es wurde

    der Monte-Carlo-Test verwendet. Der Monte-Carlo-Test wird eingesetzt, wenn es zu

    wenige Wiederholungen gibt. Zuerst wurde ein „Main-Test“ durchgeführt um

    festzustellen, ob sich die Daten signifikant voneinander unterscheiden. Gibt es

    signifikante Unterschiede wird als zweiter Schritt ein „Pairwise Test“ durchgeführt.

    SIMPER berechnet die mittlere Ähnlichkeit einer Gruppe. Dabei werden jene

    Wanzenarten aufgezeigt, die an der Ähnlichkeit innerhalb der Habitattypen beteiligt

    sind. Ferner wird auch die mittlere Unähnlichkeit zwischen zwei Gruppen berechnet.

  • 9

    3 Ergebnisse

    3.1 Abundanz und Artenzahl von Wanzen in den Habitattypen

    Insgesamt wurden 2017 Individuen gefangen, davon waren 783 Adulte und 1234

    Nymphen aus 31 Wanzenarten. In den Ackerbrachen waren 53 Arten und 1565

    Individuen (543 Adulte, 1022 Nymphen) und in den Weizenfeldern waren 64 Arten

    und 434 Individuen (237 Adulte, 197 Nymphen), wobei die meisten Individuen in den

    Weizenfeldern angrenzend an die Windschutzgürtel gefangen wurden. In den

    Windschutzgürteln wurden 3 Arten und 18 Individuen nachgewiesen (3 Adulte, 15

    Nymphen).

    Die dominierende Familie in allen Habitattypen war jene der Miridae (Tabelle 1). Bei

    den funktionellen Gruppen lag eindeutig der Großteil bei den phytophagen Arten,

    sechs Arten (Deraeocoris ruber, Deraeocoris morio, Brachycoleus decolor, Nabis

    ferus, Nabis punctatus und Campylomma verbasci) zeigten eine zoophage

    Ernährungsweise auf.

    Die Anzahl der Wanzenarten und Individuen war in den Ackerbrachen signifikant

    höher als in den anderen Untersuchungsflächen (Abb. 2a-b). In den

    Windschutzgürteln war die Anzahl der Individuen und Arten signifikant niedriger als in

    den anderen Habitattypen. Die Anzahl der Individuen in den Weizenkontrollflächen

    war signifikant niedriger als in den beiden anderen Weizenfeldern (Abb. 2a). Es

    zeigten sich für phytophage Individuen und die Gesamtzahl der Individuen (Abb. 1a,

    c), sowie für phytophage Arten und die Gesamtzahl der Arten (Abb. 2b, d) genau

    dieselbe Siginfikanzen. Die Anzahl der zoophagen Individuen war signifikant höher in

    den Ackerbrachen als in den Weizenkontrollflächen und den Windschutzgürteln. Die

    Weizenfelder angrenzend an die Windschutzgürtel, sowie die Weizenfelder

    angrenzend an die Ackerbrachen unterschieden sich von keinem anderen Habitattyp

    signifikant (Abb. 2e). In den Ackerbrachen und den Weizenfeldern angrenzend an die

    Ackerbrachen gab es signifikant mehr zoophage Arten als in den Windschutzgürteln

    (Abb. 2f). Es konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Habitattypen

    beim Shannon-Index festgestellt werden (F4,15 = 1.224, p = 0.343). Die Evenness der

  • 10

    Ackerbrachen war signifikant höher als jene in den Weizenkontrollflächen (F4,15 =

    6.110, p = 0.009).

    Bei einer einfachen linearen Regression (y = a + bx) wurde festgestellt, dass mit

    steigender Pflanzenartenzahl die Zahl der Wanzenindividuen stieg (y = 4.839 +

    4.236 x; R² = 0.853; p < 0.001; Abb. 3). Ebenfalls wurde eine signifikante positive

    Beziehung zwischen Pflanzenartenzahl und Wanzenartenzahl festgestellt (y = 3.528

    + 0.305 x; R² = 0.607; p < 0.001; Abb. 4). Dieselbe Beziehung wurde für

    perennierende Pflanzenarten und Wanzenarten festgestellt (y = 14.022 + 4.370 x; R²

    = 0.860; p < 0.001), allerdings wurde für annuelle Pflanzenarten und Wanzenarten

    kein signifikanter Bezug festgestellt (y = 16.998 + 8.687 x; R² = 0.097; p = 0.181).

  • 11

    Tabelle 1. Die 31 nachgewiesenen Arten und ihre Gesamtzahl an Individuen in den Brachen (B),

    Weizenfeldern angrenzend an Brachen (WB), Weizenkontrollflächen (WF), Weizenfeldern

    angrenzend an Windschutzgürteln (WWG) und Windschutzgürteln (WG).

    Art Familie B WB WK WWG WG Gesamt

    Adelphocoris lineolatus Goeze Miridae 10 4 1 1 1 17 Apolygus lucorum Meyer-Dür Miridae 6 0 0 1 0 7 Brachycoleus decolor Reuter Miridae 28 0 0 0 0 28 Campylomma verbacsi Meyer-Dür Miridae 0 1 0 0 0 1 Capsodes gothicus Linnaeus Miridae 0 0 0 1 0 1 Capsus ater Linnaeus Miridae 1 0 0 1 0 2 Closterotomus norwegicus Gmelin Miridae 29 35 2 30 0 96 Criocoris crassicornis Hahn Miridae 6 0 0 0 0 6 Deraeocoris morio Boheman Miridae 1 0 0 0 0 1 Deraeocoris ruber Linnaeus Miridae 0 0 0 2 0 2 Dolycoris baccarum Linnaeus Pentatomidae 1 0 0 0 0 1 Eurygaster maura Linnaeus Scutelleridae 3 8 4 0 0 15 Graphosmoa lineatum Linnaeus Pentatomidae 2 0 0 0 0 2 Leptopterna dolobrata Linnaeus Miridae 42 2 0 1 0 45 Lygus rugulipennis Popp. Miridae 0 12 9 16 0 37 Megaloceraea reticornis Geoffroy Miridae 122 0 0 1 1 124 Nabis ferus Linnaeus Nabidae 0 1 0 0 0 1 Nabis punctatus A. Costa Nabidae 0 4 2 2 0 8 Notostira elongata Geoffroy Miridae 5 3 1 1 0 10 Oncotylus punctipes Reuter Miridae 43 0 0 0 0 43 Oncotylus viridiflavus Goeze Miridae 18 0 0 0 0 18 Orthocephalus coriaceus Fabricius Miridae 1 0 0 0 0 1 Orthocephalus vittipennisHerrich-Schäffer Miridae 1 0 0 0 0 1 Plagiognathus chrysanthemi Wolff Miridae 132 18 6 44 1 201 Platyplax salviae Schilling Lygaeidae 10 0 0 0 0 10 Polymerus holoricerus Hahn Miridae 1 0 0 0 0 1 Polymerus unifasciatus Fabricius Miridae 36 0 0 0 0 36 Stenotus binotatus Fabricius Miridae 44 0 0 0 0 44 Trigonotylus caelestialium Kirkaldy Miridae 0 3 9 10 0 22 Trigonotylus ruficornis Geffroy Miridae 0 0 0 1 0 1 Tritomegas sexmaculatus Linnaeus Cydnidae 1 0 0 0 0 1

    Individuen 543 91 34 112 3 783 Arten 23 11 8 14 3 31

  • 12

    (a) Gesamtzahl Log_Individuen (b) Gesamtzahl Log_Arten

    (c) Log Zahl phytophager (d) Log Zahl phytophager Arten Individuen

    (e) Log Zahl zoophager Indivduen (f) Log Zahl zoophager Arten

    Abb. 2. Verteilung der Wanzenindividuen und Wanzenarten (Mittelwert ± Standartabweichung) in den Brachen (B),

    Weizenfeldern angrenzend an Brachen (WB), Weizenkontrollflächen (WK), Weizenfeldern angrenzend an Windschutzgürtel

    (WWG) und Windschutzgürtel (WG). Unterschiedliche Buchstaben über den Balken zeigen signifikante Unterschiede

    zwischen den verschiedenen Habitattypen (Tukey test p < 0.05). Alle Daten wurden logarithmisch transformiert. (a)

    Gesamtzahl Individuen: ANOVA, F4,15 = 56.767, p < 0.001. (b) Gesamtzahl Arten: F4,15 = 27.311, p < 0.001. (c) Zahl

    phytophager Individuen: F4,15 = 55.490, p < 0.001. (d) Zahl phytophager Arten: F4,15 = 20.936, p < 0.001. (e) Zahl zoophager

    Individuen: F4,15 = 5.396, p = 0.007. (f) Zahl zoophager Arten: F4,15 = 5.401, p = 0.008.

  • 13

    Abb. 3. Beziehung zwischen Pflanzenartenzahl und Wanzenindividuenzahl ( y = 4.839 +

    4.236x; R² = 0.853; p < 0.001). Bedeutung der Symbole: ○ (Ackerbrachen), (Weizenfelder

    angrenzend an Ackerbrachen), ◊ (Windschutzgürtel), ∆ (Weizenfelder angrenzend an

    Windschutzgürteln) und □ (Weizenkontrollfelder).

    Abb. 4. Beziehung zwischen Pflanzenartenzahl und Wanzenarten ( y = 3.2528 + 0.305x; R² =

    0.607; p < 0.001). Bedeutung der Symbole: ○ (Ackerbrachen), (Weizenfelder angrenzend an

    Ackerbrachen), ◊ (Windschutzgürtel), ∆ ( Weizenfelder angrenzend an Windschutzgürteln) und

    □ (Weizenkontrollfelder).

    Wa

    nze

    nin

    div

    idu

    en

    Pflanzenartenzahl

    Pflanzenartenzahl

    Wa

    nze

    nart

    en

  • 14

    3.2 Charakterisierung der Wanzengemeinschaft

    Eine Korrespondenzanalyse (CA) zeigt wie ähnlich die Artengemeinschaften in den

    verschiedenen Habitattypen sind. Die beiden ersten Achsen erklärten 44,2% der

    Varianz.

    Die Weizenfelder zeigten eine hohe Ähnlichkeit der Artengemeinschaft und waren

    getrennt von Ackerbrachen und Windschutzgürteln, die ihrerseits wiederum eine

    hohe Ähnlichkeit aufwiesen. Die drei Weizenfelder waren einander sehr ähnlich, aber

    sie grenzten nicht an die Achse 2 an, wie die Ackerbrachen und Windschutzgürtel

    (Abb. 5).

    Zusätzlich zu der CA wurde mit dem Programm PRIMER eine PCO durchgeführt.

    Grund dafür war, dass die Wanzendaten zu viele Nullwerte en Zusätzlich zu der CA

    -1.0 2.5

    -1.0

    2.0

    WG2

    WG3

    WG4

    WWG1

    WWG2

    WWG3

    WWG4

    B1

    B2

    B3

    B4

    WB1

    WB2

    WB3

    WB4

    WK1

    WK2 WK3

    WK4

    Achse1

    Ach

    se

    2

    Abb. 5. Korrespondenzanalyse (CA) zur Darstellung der Ähnlichkeit der Wanzengemeinschaften zwischen Brachen

    (B), Windschutzgürteln (WG), Weizenfeldern angrenzend an Brachen (WB), Weizenfeldern angrenzend an

    Windschutzgürtel (WWG) und Weizenkontrollfeldern (WK). Um die Ähnlichkeiten zu verdeutlichen, wurden die vier

    Wiederholungen von jedem Habitat miteinander verbunden. Beachte: In einem Windschutzgürtel wurden keine

    Individuen gefangen, daher hier nur drei Punkte.

  • 15

    Zusätzlich zu der CA wurde mit dem Programm PRIMER eine PCO durchgeführt.

    Grund dafür war, dass die Wanzendaten zu viele Nullwerte enthielten und die CA

    somit kein repräsentatives Ergebnis hervorbrachte. Bei der Hauptkoordinatenanalyse

    (PCO) erklärten die beiden ersten Achsen 45,6 % der Varianz. Deutlich wurde, dass

    Windschutzgürtel und Ackerbrachen keine hohe Ähnlichkeit aufwiesen, im

    Gegensatz zu dem Ergebnis der CA, wo Windschutzgürtel und Ackerbrachen sehr

    hohe Ähnlichkeit aufwiesen. Die Ackerbrachen sind zueinander ähnlicher in ihrer

    Artengemeinschaft als die Windschutzgürtel, da die Punkte der vier Ackerbrachen

    enger zueinander lagen. Wie erwartet waren die drei Typen an Weizenfeldern auch

    in der PCO sehr ähnlich zueinander, weshalb es keinen Unterschied zu der CA gab

    (Abb. 6). Auch für die Pflanzenartenzahl wurde eine PCO durchgeführt. 66,8 % der

    Varianz wurde von den beiden ersten Achsen erklärt. Bei der PCO für die

    Pflanzenarten wurde noch deutlicher wie ähnlich die Ackerbrachen zueinander sind,

    aber auch die Windschutzgürtel und Weizenfelder bildeten deutlich separate

    Gruppen (Abb. 7).

    Abb. 6. Hauptkoordinatenanalyse (PCO) zur Darstellung der Ähnlichkeit der Wanzengemeinschaft zwischen

    Ackerbrachen, Weizenfeldern angrenzend an Ackerbrachen, Windschutzgürteln, Weizenfeldern angrenzend

    an Windschutzgürtel und Weizenkontrollflächen. Alle vier Ackerbrachen liegen eng beieinander, daher

    kann man auf eine hohe Ähnlichkeit der Artengemeinschaft schließen. Auch die Weizenfelder enthalten

    ähnliche Artgemeinschaften und die Windschutzgürtel bilden ebenso eine separate Gruppe, die allerdings

    innerhalb der Windschutzgürtel nur eine sehr geringe Ähnlichkeit aufweist. Beachte: In einem

    Windschutzgürtel wurden keine Individuen gefangen, daher nur drei Sterne. Beachte: Hecke steht für

    Windschutzgürtel und Hecke-Weizen steht für Weizenfelder angrenzend an Windschutzgürtel.

  • 16

    Die PERMANOVA zeigte, dass es einen signifikanten Unterschied in der

    Wanzengemeinschaft zwischen den Habitaten gab (p < 0.001). Der anschließende

    „Pairwise Test“ zeigte, dass sich die Ackerbrachen von den Weizenfeldern und

    Windschutzgürteln signifikant unterschieden. Allerdings gibt es Unterschiede

    zwischen permutierenden p-Werten (P(perm)) und Monte-Carlo-p-Werten (P(MC)).

    Bei den permutierenden p-Werten wurde festgestellt, dass sich die Windschutzgürtel

    signifikant von den Ackerbrachen und Weizenfeldern unterschieden. Der Monte-

    Carlo-Test zeigte hingegen, dass sich die Windschutzgürtel nur von den

    Ackerbrachen signifikant unterschieden, aber nicht signifikant von den Weizenfeldern

    (Tabelle 2). Die Wanzengemeinschaft war in den Weizenfeldern ähnlich und bei

    beiden p-Werten wurde innerhalb der Weizenfelder kein signifikanter Unterschied

    festgestellt.

    Abb. 7. Hauptkoordinatenanalyse (PCO) zur Darstellung der Ähnlichkeit der Pflanzengemeinschaft zwischen

    Ackerbrachen, Weizenfeldern angrenzend an Ackerbrachen, Windschutzgürteln, Weizenfeldern angrenzend

    an Windschutzgürtel und Weizenkontrollflächen. Alle vier Ackerbrachen liegen eng beieinander, daher kann

    man auf eine hohe Ähnlichkeit der Artengemeinschaft schließen. Auch die Weizenfelder enthalten ähnliche

    Artgemeinschaften und die Windschutzgürtel bilden ebenso eine separate Gruppe. Beachte: In zwei

    Windschutzgürteln war kein Unterwuchs vorhanden, daher nur zwei Sterne. Beachte: Hecke steht für

    Windschutzgürtel und Hecke-Weizen steht für Weizenfelder angrenzend an Windschutzgürtel.

  • 17

    Gruppen t P(perm) perms P(MC)

    Hecke,Hecke-Weizen 1.4893 0.0278 35 0.1039

    Hecke,Brache 1.7244 0.0271 25 0.0443

    Hecke,Brache-Weizen 1.5644 0.0263 25 0.0764

    Hecke,Kontrollweizen 1.4435 0.0286 35 0.1397

    Hecke-Weizen,Brache 2.4348 0.0296 35 0.0046

    Hecke-Weizen,Brache-Weizen 1.3851 0.0581 35 0.1438

    Hecke-Weizen,Kontrollweizen 1.372 0.1718 35 0.1683

    Brache,Brache-Weizen 2.5482 0.0272 35 0.0069

    Brache, Kontrollweizen 2.7822 0.0265 35 0.0034

    Brache-Weizen,Kontrollweizen 1.4412 0.1442 35 0.1386

    Die PERMANOVA zeigte auch, dass es einen signifikanten Unterschied in der

    Pflanzengemeinschaft zwischen den Habitaten gab (p < 0.001). Der „Pairwise Test“

    ergab, dass sich Windschutzgürtel und Ackerbrachen signifikant in ihrer

    Pflanzengemeinschaft unterschieden. Der permutierende p-Wert zeigt, dass sich nur

    die Ackerbrachen signifikant von den beiden anderen Habitattypen unterschieden.

    Allerdings ergaben die p-Werte des Monte-Carlo-Tests, dass sich nicht nur die

    Ackerbrachen signifikant von den Weizenfeldern und Windschutzgürteln

    unterschieden, sondern auch die Windschutzgürtel einen signifikante Unterschied

    hinsichtlich ihrer Pflanzengemeinschaft aufwiesen und sich somit von den beiden

    anderen Habitattypen signifikant unterschieden (Tabelle 3).

    Gruppen t P(perm) perms P(MC)

    Hecke,Hecke-Weizen 2.9412 0.0691 11 0.0101

    Hecke,Brache 2.7078 0.0702 15 0.0146

    Hecke,Brache-Weizen 4.0612 0.069 8 0.0032

    Hecke,Kontrollweizen 2.81 0.0694 15 0.0146

    Hecke-Weizen,Brache 3.0417 0.0276 35 0.0018

    Hecke-Weizen,Brache-Weizen 0.92075 0.6282 15 0.4629

    Hecke-Weizen,Kontrollweizen 0.91056 0.5753 18 0.4779

    Brache,Brache-Weizen 3.6647 0.0297 19 0.0009

    Brache,Kontrollweizen 3.1837 0.0297 26 0.0016

    Brache-Weizen,Kontrollweizen 1.313 0.2529 15 0.2217

    Tabelle 3. PERMANOVA: Paarvergleiche der Pflanzengemeinschaften zwischen den

    Habitattypen. MC steht für Monte-Carlo-Test.

    Tabelle 2. PERMANOVA: Paarvergleiche der Wanzengemeinschaft zwischen den Habitattypen.

    MC steht für Monte-Carlo-Test.

  • 18

    Bei SIMPER zeigten die vier Ackerbrachen zueinander eine mittlere Ähnlichkeit von

    51.7 auf, die ersten vier Wanzenarten Megaloceraea reticornis, Plagiognathus

    chrysanthemi, Leptopterna dolobrata und Polymerus unifasciatus erklärten 62.6% der

    Ähnlichkeitsvarianz (Appendix 4c).

    Der Gruppenvergleich Ackerbrache und Windschutzgürtel erbrachte eine mittlere

    Unähnlichkeit von 95.9, davon erklärten Megaloceraea reticornis, Plagiognathus

    chrysanthemi, Stenotus binotatus und Leptopterna dolobrata 48.6% dieser

    Unähnlichkeitsvarianz (Appendix 4g).

  • 19

    4 Diskussion

    Die Dominanz der Miridae in der Studie ist typisch für naturnahe Habitate in einer

    landwirtschaftlich genutzten Landschaft (Frank & Künzle, 2006). Die Zahl der

    Individuen und Arten, sowie phytophage Wanzen waren vor allem in den

    Ackerbrachen signifikant höher als in den Windschutzgürteln und Weizenfeldern.

    Somit wird die erste Hypothese bestätigt, dass in Ackerbrachen Abundanz und

    Artenreichtum höher sind als in beiden anderen Habitattypen, weil es in

    Ackerbrachen eine höhere Vielfalt an Pflanzenarten gibt und phytophagen Wanzen

    ein größeres Nahrungsangebot zur Verfügung steht.

    In Habitattypen wie Ackerbrachen, die eine hohe Vielfalt an Pflanzenarten haben,

    finden phytophage sowie zoophage Wanzenarten ein breites Angebot an Nahrung.

    Dementsprechend war in dieser Arbeit die Zahl phytophager Wanzenarten in den

    Ackerbrachen signifikant höher als in den Weizenfeldern und Windschutzgürteln, weil

    in den untersuchten Ackerbrachen eine hohe Vielfalt an Pflanzenarten auftrat. In den

    Windschutzgürteln wurde kaum bzw. wenig Unterwuchs festgestellt, daher wurden

    auch nur drei Wanzenarten gefangen.

    In den Weizenfeldern wurden hauptsächlich ubiquitäre Arten wie Closterotomus

    norwegicus, Lygus rugulipennis, Trigonotylus caelestialium und Eurygaster maura

    gefunden. Closterotomus norwegicus war die dominante Art in den Weizenfeldern

    und häufig in den Ackerbrachen. Sie hat eine Präferenz für verschiedene

    Asteraceae, kann aber auf landwirtschaftlichen Kulturen wie Weizen als Schädling

    auftreten. Dabei werden beim Weizen in erster Linie die Reproduktionsorgane

    besaugt. Eiablage findet nicht am Weizen statt, sondern an den Asteraceae, die sich

    im Weizenfeld befinden (Wachmann et al., 2004).

    Eine weitere dominante Art, die nur in den Weizenfeldern vorkam, war Lygus

    rugulipennis. Sie kann ebenfalls an Weizen vorkommen und diesen besaugen

    (Wachmann et al., 2004). T. calestialium und E. maura sind Arten, die ebenfalls die

    Weizenpflanze als Wirtspflanze nutzen (Wachmann et al., 2004). In den

    Weizenfeldern wurden hauptsächlich Arten gefunden, die an Weizen saugen und die

    vorkommenden Ackerbreikräuter zur Eiablage nutzen können. Die in intensiv

  • 20

    genutzten Weizenfeldern auftretenden Arten gelten als sehr mobil und wenig auf

    bestimmte Pflanzenarten spezialisiert (Di Giulio et al., 2001).

    Megaloceraea reticornis (132 Individuen) und Plagiognathus chrysanthemi (122

    Individuen) waren die dominanten Arten in den Ackerbrachen. Beide Arten besiedeln

    vor allem trockene bis mäßig feuchte Offenlandstandorte mit artenreicher

    Krautvegetation. M. reticornis kommt vor allem in ungemähten Grasstandorten vor,

    auf denen Gräser wie Arrhenatherum, Festuca und Brachypodium wachsen

    (Wachmann et al., 2004). In den untersuchten Ackerbrachen wurden diese Gräser

    festgestellt, vor allem A. elatius dominierte in den Ackerbrachen. Daher ist es auch

    nicht ungewöhnlich, dass M. reticornis die dominante Art in den Ackerbrachen war.

    Leptopterna dolobrata war zwar keine dominante Art in den Ackerbrachen, aber

    dennoch war die Art fast nur in den Ackerbrachen vorzufinden. Dies ist wohl darauf

    zurück zuführen, dass diese Art grasige Standorte mit viel A. elatius bevorzugt

    (Wachmann et al., 2004), was für die Ackerbrachen zutraf.

    Oncotylus punctipes, Brachycleus decolor, Polymerus unifasciatus und Stenotus

    binotatus wurden ausschließlich in den Ackerbrachen gefangen. Diese Wanzenarten

    benötigen ungestörte Habitate ohne landwirtschaftliche Bewirtschaftung. O.

    punctipes hält sich bevorzugt im Bereich der Blütenstände ihrer Nahrungspflanze

    Tanacetum vulgare auf (Wachmann et al., 2004). Diese Pflanzenart wuchs in drei der

    vier Ackerbrachen, allerdings wurde O. punctipes nur in jenen zwei Ackerbrachen

    gefunden, in welchen die Dichte von T. vulgare am höchsten war. P. unifasciatus lebt

    hauptsächlich auf Galium-Arten. Diese Wanzenart wurde in allen vier Ackerbrachen

    gefangen, weil auch die Wirtspflanze häufig in diesem Habitattyp gefunden wurde.

    In den Ackerbrachen wurden drei seltene Arten gefangen, nämlich Oncotylus

    viridiflavus, Triconotylus ruficornis und Deraecoris morio. Alle drei Arten stehen in der

    Roten Liste gefährdeter Arten Niederösterreichs (Rabitsch, 2007). O. viridiflavus und

    D. morio zählen zur Kategorie 5 „Gefährdungsgrad nicht genau bekannt“. Kategorie 5

    umfasst Arten, die entweder „vom Aussterben bedroht“, „stark gefährdet“ oder

    „gefährdet“ sind, über die jedoch nicht genügend Information vorhanden ist. T.

    ruficornis zählt zur Kategorie 6 „Nicht genügend bekannt“. Kategorie 5 umfasst Arten,

    die wegen zu geringen Kenntnisstandes nicht sicher den Kategorien 0-5 zugeordnet

    werden können (Rabitsch, 2007). Ackerbrachen bieten einen wichtigen Lebensraum

    für gefährdete Arten, wobei O. viridiflavus in einer der vier Ackerbrachen häufig

  • 21

    vorkam. Diese Art kommt bevorzugt auf Centaurea-Arten (z.B.: C. scabiosa, C. nigra)

    vor. Centaurea-Arten wurden gleich häufig in allen vier Ackerbrachen gefunden.

    Warum O. viridiflavus nur in einer der vier Ackerbrachen vorkam ist unklar. Weitere

    seltene Arten waren D. morio und T. ruficornis, welche allerdings Einzelfänge waren.

    In den Windschutzgürteln wurden nur drei Individuen der drei Arten M. reticornis, P.

    chrysanthemi und Adelphocoris lineolatus gefangen. Es wurden nur so wenige

    Individuen gefangen, weil in den Windschutzgürteln kaum Unterwuchs vorhanden

    war. P. chrysanthemi, welche häufig in dem an den entsprechenden

    Windschutzgürtel angrenzenden Weizenfeld gefangen wurde, ist vermutlich von dort

    zufällig in den Windschutzgürtel eingewandert. P. chrysanthemi kommt vor allem an

    sonnigen und vegetationsreichen Standorten vor. Daher die Vermutung, dass diese

    Art zufällig vom angrenzenden Weizenfeld in den Windschutzgürtel einwanderte. Die

    beiden anderen Wanzenarten traten in allen Weizenfeldern nur selten auf und waren

    daher Zufallsfunde in den Windschutzgürteln.

    Entsprechend der Literatur (Frank & Künzle, 2006; Frank et al., 2009) war auch in

    dieser Arbeit die Zahl zoophager Wanzen relativ gering im Verhältnis zur Zahl

    phytophager Wanzen. Die zoophagen Wanzen umfassten etwa 5% der Gesamtzahl

    der Wanzen, den Großteil bildeten phytophage Wanzen mit 95%. Die phytophagen

    Individuen und Arten in den fünf Habitattypen zeigten dasselbe Signifikanzmuster wie

    die Gesamtzahl der gefangenen Individuen und Arten. Die meisten zoophagen und

    phytophagen Individuen wurden in den Ackerbrachen gefangen. In den

    Ackerbrachen finden zoophage sowie phytophage Wanzen ein breiteres

    Nahrungsspektrum als in den Weizenfeldern und Windschutzgürteln. Habitattypen

    mit einer hohen Dichte und Anzahl von Pflanzenarten werden schneller von

    Beutetieren kolonisiert (White & Hassal, 1994), denn die Beutetierpopulationen wie

    Thysanoptera, Aphidoidea und Psylloidea bevorzugen vor allem Habitattypen mit

    einer hohen Pflanzenartenzahl (Fauvel, 1999), wie sie in den Ackerbrachen

    vorhanden ist. Zoophage Wanzen, die sich hauptsächlich von Aphidoidea und

    Psylloidea ernähren, wären gute natürliche Antagonisten von potentiellen

    Schädlingen. Laut Denys & Tscharntke (2002) hängt der Reichtum zoophager Arten

    nicht nur vom Alter einer Ackerbrache ab, sondern auch von deren Größe. Es wurde

    bestätigt, dass das Räuber-Beute-Verhältnis in größeren Ackerbrachen deutlich

  • 22

    höher war als in kleineren Ackerbrachen. Die Ackerbrachen in dieser Arbeit waren

    relativ klein und möglicherweise wurde das Vorkommen zoophager Wanzenarten

    beeinflusst.

    Die Wanzenindividuen und Wanzenarten wurden am besten erklärt durch die Anzahl

    aller Pflanzenarten. Auch in vorangegangenen Arbeiten wurde bereits gezeigt, dass

    in naturnahen Habitaten im Agrarland mit steigender Pflanzenartenzahl die

    Wanzenartenzahl und -individuenzahl steigt (Brändle et al., 2001; Frank & Künzle,

    2006; Zurbrügg & Frank, 2006). Somit wurde die zweite Hypothese bestätigt, wonach

    Abundanz und Artenreichtum der Wanzen positiv mit der Pflanzenartenzahl

    korrelieren. Zudem wurde in dieser Arbeit eine signifikante positive Beziehung

    zwischen Anzahl an Wanzenarten und perennierenden Pflanzenarten festgestellt.

    Dies kann damit erklärt werden, dass in vorliegender Arbeit 10-jährige Ackerbrachen

    untersucht wurden, in denen vor allem perennierende Pflanzenarten wuchsen. Daher

    wurde wenig überraschend für annuelle Pflanzenarten keine signifikante Beziehung

    mit den Wanzenarten festgestellt, weil die meisten Pflanzenarten in den

    Ackerbrachen perennierend waren. Mit einer höheren Vielfalt an Pflanzenarten

    verbessern sich die Lebensbedingungen für Wanzen. Wanzen finden ein größeres

    Nahrungsangebot sowie auch spezielle Pflanzenarten vor, die den Wanzen als

    Wirtspflanze dienen. Laut Ullrich (2001) ernähren sich die meisten spezialisierten

    Wanzenarten von perennierenden Wirtspflanzen. Dies trifft für vorliegende Arbeit zu.

    Oncotylus punctipes und Polymerus unifasciatus wurden nur in den Ackerbrachen

    gefangen, weil nur in diesem Habitattyp die jeweiligen Wirtspflanzen auftraten,

    nämlich Tanacetum vulgare für O. punctipes und Galium-Arten (z.B.: G. verum, G.

    album) für P. unifasciatus.

    Durch die Hauptkoordinatenanalyse (PCO) wurde die dritte Hypothese bestätigt, weil

    die Wanzen- und Pflanzengemeinschaft eine deutliche Trennung der Ackerbrachen

    von den beiden anderen Habitattypen anzeigten, was auf die Eigenständigkeit der

    Ackerbrachengemeinschaften hinweist. Die Eigenständigkeit lässt sich dadurch

    erklären, dass in Ackerbrachen fast nur perennierende Pflanzenarten gefunden

    wurden und die Pflanzenartenzahl in den Ackerbrachen wesentlich höher war als in

    den Weizenfeldern und Windschutzgürten. Somit konnten sich Wanzenarten

  • 23

    ansiedeln, die bevorzugt perennierende Pflanzenarten als Wirtspflanzen benötigen,

    sowie Habitate benötigen, in denen kaum Störung vorherrscht, was für Ackerbrachen

    zutrifft.

    Meine Resultate belegten, dass die Anlage von Ackerbrachen einen positiven Effekt

    auf die Artenzahl der Wanzen hatte. Da sich Wanzen in Agrarökosystemen als sehr

    gute Indikatoren für die Gesamtdiversität von Insekten erwiesen (Duelli & Obrist,

    1998), könnten die Ackerbrachen die generelle Insektendiversität im

    Untersuchungsgebiet erhöhen. Ackerbrachen wurden schon von Thomas und

    Marshall (1999) als geeignet zur Förderung der Insektendiversität eingestuft. Ein

    wichtiger Aspekt ist, dass selten gewordene Arten durch die Anlage von

    Ackerbrachen in landwirtschaftlich intensiv genutzten Regionen erhalten werden

    können, weil Ackerbrachen ihnen neuen Lebensraum bieten (Haaland et al., 2011).

    Ferner sind Ackerbrachen leicht handhabbar, weil dieser Habitattyp relativ einfach zu

    etablieren ist und die Sukzession jederzeit wieder neu beginnen kann, indem diese

    gepflügt werden (Thomas & Marshall, 1999). Aufgrund der hohen Artenzahl und des

    Nachweises von drei gefährdeten Wanzenarten in Ackerbrachen leisten die hier

    untersuchten Vertragsnaturschutzflächen der Stadt Wien einen wichtigen Beitrag zur

    Förderung der Biodiversität in Agrarökosystemen.

  • 24

    5 Literaturverzeichnis

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    Effects of wildflower strip quality, quantity and connectivity on butterfly diversity in a

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    and two conventional hedgebanks. Annals of Applied Biology 143: 63-71

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    nach ihren Merkmalen und nach ihrer Lebensweise. Vol. 54. Wanzen oder

    Heteroptera I. Pentatomorpha. Fischer, Jena, 235pp

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  • 28

    6 Danksagung

    An dieser Stelle möchte ich mich bei meinem Betreuer Prof. Dr. Thomas Frank für

    die großartige Unterstützung und Hilfestellung bedanken. Dass er immer Zeit für

    mich hatte, wenn Fragen oder Probleme auftraten.

    Mein Dank richtet sich auch an Norbert Schuller, dass er immer Zeit für mich hatte,

    wenn ich eine Vielzahl an Utensilien brauchte und der mich immer bei Laune hielt mit

    seiner Kleintierhaltung.

    Dem Institut für Zoologie danke ich für das Bereitstellen einer Räumlichkeit, sowie

    der freundlichen Aufnahme im Institut.

    Bei Rudi Schmid und Cornelia Heininger möchte ich mich bedanken, dass sie für

    mich die Vegetationsaufnahmen in dem Untersuchungsgebiet durchgeführt haben.

    Ferner bedanke ich mich bei Ronnie Walcher und Claudia Lichtenegger für die gute

    Zusammenarbeit und den regen Gedankenaustausch hinsichtlich unserer

    Masterarbeiten.

    Janet Wissuwa, Jessica Cornils und Henriette Krebs haben mit mir unzählige

    Stunden verbracht, um mir die Statistik näher zu bringen.

    Der größte Dank gilt Rudolf Dobrounig und meinen Eltern, die während meines

    Studiums immer an meiner Seite waren und mich immer mit Rat und Tat

    unterstützen.

  • 29

    Appendix 1

    Karte zeigt einen Teil des Untersuchungsgebiets in Oberlaa. Die untersuchten

    Habitattypen wurden durch verschiedene Farben ersichtlich gemacht.

    Farbverzeichnis: Ackerbrachen (hellrot), Weizenfelder angrenzend an Ackerbrache

    (dunkelrot), Windschutzgürtel (grün), Weizenfelder angrenzend an Windschutzgürtel

    (gelb) und Kontrollweizenflächen (blau). (Quelle: http://maps.google.at)

  • 30

    Appendix 2

    Karte zeigt einen Teil des Untersuchungsgebiets in Oberlaa. Die untersuchten

    Habitattypen wurden durch verschiedene Farben ersichtlich gemacht.

    Farbverzeichnis: Ackerbrachen (hellrot), Weizenfelder angrenzend an Ackerbrache

    (dunkelrot), Windschutzgürtel (grün), Weizenfelder angrenzend an Windschutzgürtel

    (gelb) und Kontrollweizenflächen (blau). (Quelle: http://maps.google.at)

  • 31

    Appendix 3

    Karte zeigt einen Teil des Untersuchungsgebiets in Oberlaa. Die untersuchten

    Habitattypen wurden durch verschiedene Farben ersichtlich gemacht.

    Farbverzeichnis: Ackerbrachen (hellrot), Weizenfelder angrenzend an Ackerbrache

    (dunkelrot), Windschutzgürtel (grün), Weizenfelder angrenzend an Windschutzgürtel

    (gelb) und Kontrollweizenflächen (blau). (Quelle: http://maps.google.at)

  • 32

    Appendix 4

    SIMPER (Similarity Percentages - species contributions)

    SIMPER berechnet die Ähnlichkeit einer Gruppe und die mittleren Wiederholungen

    zwischen allen Gruppen. Es werden jene Wanzenarten aufgezeigt, die an der

    Ähnlichkeit innerhalb der Habitattypen beteiligt sind.

    (a) Gruppe Hecke

    Die Ähnlichkeit beträgt null

    (b) Guppe Hecke-Weizen

    Durchschnittliche Ähnlichkeit: 44.57

    Wanzenarten Av.Abund Av.Sim Sim/SD Contrib% Cum.%

    PLAGI 3.11 20.12 2.91 45.14 45.14

    TRIGO 1.54 11.86 2.80 26.60 71.73

    CLOST 2.27 9.32 0.83 20.91 92.64

    LYGUS 1.37 3.28 0.41 7.36 100.00

    (c) Gruppe Brachen

    Durchschnittliche Ähnlichkeit: 51.66

    Wanzenarten Av.Abund Av.Sim Sim/SD Contrib% Cum.%

    MEGAL 5.32 12.84 2.69 24.86 24.86

    PLAGI 5.15 9.44 1.36 18.28 43.14

    LEPTO 2.55 5.19 1.61 10.05 53.19

    POLYU 2.69 4.86 2.71 9.41 62.60

    STENO 3.10 4.36 0.85 8.44 71.04

    BRACH 2.37 4.26 2.51 8.24 79.28

    CLOST 2.18 3.63 3.16 7.03 86.31

    NOTOS 0.93 1.72 0.90 3.33 89.63

    ONCOT 2.32 1.68 0.41 3.26 92.89

    ADELP 1.30 1.61 0.89 3.12 96.01

  • 33

    (d) Gruppe Brache-Weizen

    Durchschnittliche Ähnlichkeit: 48.18

    Wanzenarten Av.Abund Av.Sim Sim/SD Contrib% Cum.%

    CLOST 2.92 25.16 5.66 52.22 52.22

    PLAGI 1.68 6.03 0.83 12.51 64.72

    EURYG 1.16 5.91 0.81 12.27 76.99

    ADELP 0.85 4.42 0.90 9.17 86.15

    NABIS 0.85 4.42 0.90 9.17 95.32

    (e) Gruppe Kontrollweizen

    Durchschnittliche Ähnlichkeit: 44.39

    Wanzenarten Av.Abund Av.Sim Sim/SD Contrib% Cum.%

    LYGUS 1.30 14.25 0.87 32.11 32.11

    TRIGO 1.24 10.05 0.85 22.63 54.75

    EURYG 0.85 7.73 0.88 17.41 72.15

    PLAGI 1.00 7.73 0.88 17.41 89.56

    CLOST 0.50 2.32 0.41 5.22 94.78

    NABIS 0.50 2.32 0.41 5.22 100.00

    (f) Gruppe Hecke & Hecke-Weizen

    Durchschnittliche Unähnlichkeit = 93.17

    Wanzenarten Av.Abund Av.Abund Av.Diss Diss/SD Contrib% Cum.%

    PLAGI 0.25 3.11 23.85 2.56 25.60 25.60

    CLOST 0.00 2.27 17.20 1.47 18.46 44.07

    TRIGO 0.00 1.54 14.17 2.40 15.21 59.28

    LYGUS 0.00 1.37 12.58 0.97 13.50 72.78

    MEGAL 0.25 0.25 3.83 0.71 4.11 76.89

    TRIGR 0.00 0.25 3.18 0.56 3.41 80.30

    ADELP 0.25 0.25 3.15 0.72 3.38 83.68

    DERAR 0.00 0.35 2.68 0.56 2.88 86.56

    NABIS 0.00 0.35 2.54 0.56 2.73 89.29

    CAPSO 0.00 0.25 2.09 0.56 2.25 91.54

  • 34

    CAPSU 0.00 0.25 2.09 0.56 2.25 93.79

    LEPTO 0.00 0.25 2.09 0.56 2.25 96.03

    (g) Gruppe Hecke & Brache

    Durchschnittliche Unähnlichkeit = 95.92

    Wanzenarten Av.Abun Av.Abund Av.Diss Diss/SD Contrib% Cum.%

    MEGAL 0.25 5.32 16.37 1.95 17.07 17.07

    PLAGI 0.25 5.15 13.39 1.93 13.96 31.03

    STENO 0.00 3.10 9.22 1.14 9.61 40.64

    LEPTO 0.00 2.55 7.83 1.73 8.17 48.81

    POLYU 0.00 2.69 7.50 2.41 7.82 56.63

    CLOST 0.00 2.18 7.40 1.09 7.72 64.34

    BRACH 0.00 2.37 6.30 3.54 6.56 70.90

    ONCOT 0.00 2.32 5.25 0.94 5.47 76.38

    NOTOS 0.00 0.93 3.28 1.33 3.42 79.80

    ADELP 0.25 1.30 3.09 1.40 3.22 83.02

    CRIOC 0.00 0.85 2.40 0.94 2.51 85.53

    PLATY 0.00 1.06 2.29 0.93 2.39 87.92

    ONCOV 0.00 1.06 2.09 0.56 2.18 90.10

    EURYG 0.00 0.60 1.70 0.94 1.77 91.87

    GRAPH 0.00 0.50 1.44 0.88 1.50 93.38

    APOLY 0.00 0.61 1.21 0.56 1.26 94.64

    POLYH 0.00 0.25 0.95 0.56 0.99 95.63

    (h) Gruppe Hecke-Weizen & Brachen

    Durchschnittliche Unähnlichkeit = 78.15

    Wanzenarten Av.Abun Av.Abund Av.Diss Diss/SD Contrib% Cum.%

    MEGAL 0.25 5.32 12.13 2.17 15.52 15.52

    STENO 0.00 3.10 6.97 1.22 8.92 24.44

    PLAGI 3.11 5.15 6.76 2.08 8.64 33.08

    POLYU 0.00 2.69 5.78 2.28 7.39 40.48

    LEPTO 0.25 2.55 5.33 1.59 6.81 47.29

  • 35

    BRACH 0.00 2.37 4.90 2.95 6.27 53.56

    CLOST 2.27 2.18 4.49 1.27 5.74 59.30

    ONCOT 0.00 2.32 4.26 0.95 5.45 64.75

    TRIGO 1.54 0.00 3.59 2.72 4.59 69.34

    LYGUS 1.37 0.00 3.17 0.89 4.06 73.39

    ADELP 0.25 1.30 2.42 1.37 3.09 76.49

    NOTOS 0.25 0.93 2.05 1.16 2.62 79.11

    PLATY 0.00 1.06 1.88 0.92 2.40 81.51

    CRIOC 0.00 0.85 1.83 0.96 2.34 83.85

    ONCOV 0.00 1.06 1.75 0.56 2.23 86.09

    APOLY 0.25 0.61 1.36 0.80 1.74 87.82

    EURYG 0.00 0.60 1.29 0.96 1.66 89.48

    GRAPH 0.00 0.50 1.10 0.91 1.40 90.88

    CAPSU 0.25 0.25 0.83 0.73 1.06 91.94

    DERAR 0.35 0.00 0.79 0.54 1.01 92.95

    NABIS 0.35 0.00 0.78 0.54 0.99 93.94

    POLYH 0.00 0.25 0.69 0.56 0.88 94.82

    TRITO 0.00 0.25 0.69 0.56 0.88 95.70

    (i) Gruppe Hecke & Brache-Weizen

    Durchschnittliche Unähnlichkeit = 93.75

    Wanzenarten Av.Abun Av.Abund Av.Diss Diss/SD Contrib% Cum.%

    CLOST 0.00 2.92 27.59 3.95 29.43 29.43

    PLAGI 0.25 1.68 12.94 1.22 13.81 43.24

    EURYG 0.00 1.16 12.50 1.12 13.33 56.57

    LYGUS 0.00 1.18 8.58 0.95 9.15 65.72

    NABIS 0.00 0.85 7.07 1.65 7.54 73.26

    ADELP 0.25 0.85 6.70 1.18 7.15 80.41

    TRIGO 0.00 0.43 4.55 0.56 4.85 85.26

    CAMPY 0.00 0.25 3.21 0.56 3.42 88.68

    NABIF 0.00 0.25 3.21 0.56 3.42 92.10

    NOTOS 0.00 0.43 2.79 0.56 2.97 95.08

  • 36

    (j) Gruppe Hecke-Weizen & Brache-Weizen

    Durchschnittliche Unähnlichkeit = 57.86

    Wanzenarten Av.Abun Av.Abund Av.Diss Diss/SD Contrib% Cum.%

    PLAGI 3.11 1.68 9.29 1.35 16.05 16.05

    CLOS 2.27 2.92 7.37 1.17 12.75 28.80

    LYGUS 1.37 1.18 7.02 1.15 12.13 40.93

    EURYG 0.00 1.16 5.95 1.21 10.28 51.21

    TRIGO 1.54 0.43 5.93 1.67 10.24 61.45

    NABIS 0.35 0.85 3.63 1.41 6.27 67.73

    ADELP 0.25 0.85 3.48 1.21 6.02 73.75

    NOTOS 0.25 0.43 2.35 0.79 4.06 77.80

    LEPTO 0.25 0.35 2.08 0.79 3.60 81.40

    DERAR 0.35 0.00 1.57 0.55 2.72 84.12

    MEGAL 0.25 0.00 1.46 0.55 2.53 86.65

    TRIGR 0.25 0.00 1.46 0.55 2.53 89.19

    CAMPY 0.00 0.25 1.41 0.55 2.44 91.62

    NABIF 0.00 0.25 1.41 0.55 2.44 94.06

    CAPSO 0.25 0.00 1.18 0.55 2.04 96.10

    (k) Gruppe Brache & Brache-Weizen

    Durchschnittliche Unähnlichkeit = 78.20

    Wanzenarten Av.Abun Av.Abund Av.Diss Diss/SD Contrib% Cum.%

    MEGAL 5.32 0.00 12.99 2.19 16.61 16.61

    PLAGI 5.15 1.68 8.57 1.82 10.96 27.57

    STENO 3.10 0.00 7.08 1.21 9.06 36.63

    POLYU 2.69 0.00 5.87 2.28 7.50 44.13

    LEPTO 2.55 0.35 5.38 1.56 6.88 51.01

    BRACH 2.37 0.00 4.97 2.97 6.36 57.36

    ONCOT 2.32 0.00 4.31 0.95 5.52 62.88

    CLOST 2.18 2.92 4.08 2.41 5.21 68.09

    LYGUS 0.00 1.18 2.59 0.89 3.31 71.40

    NOTOS 0.93 0.43 2.28 1.29 2.91 74.31

    EURYG 0.60 1.16 2.23 1.11 2.85 77.16

  • 37

    ADELP 1.30 0.85 2.07 1.31 2.64 79.81

    NABIS 0.00 0.85 1.94 1.51 2.48 82.28

    PLATY 1.06 0.00 1.90 0.92 2.43 84.71

    CRIOC 0.85 0.00 1.86 0.95 2.38 87.09

    ONCOV 1.06 0.00 1.76 0.56 2.26 89.35

    GRAPH 0.50 0.00 1.12 0.91 1.43 90.77

    TRIGO 0.00 0.43 1.06 0.54 1.35 92.12

    APOLY 0.61 0.00 1.02 0.56 1.30 93.43

    CAMPY 0.25 0.25 0.83 0.70 1.07 94.49

    POLYH 0.25 0.00 0.70 0.56 0.89 95.39

    (l) Gruppe Hecke & Kontrollweizen

    Durchschnittliche Unähnlichkeit = 92.84

    Wanzenarten Av.Abun Av.Abund Av.Diss Diss/SD Contrib% Cum.%

    LYGUS 0.00 1.30 21.16 1.33 22.79 22.79

    TRIGO 0.00 1.24 19.50 1.25 21.00 43.80

    EURYG 0.00 0.85 13.11 1.25 14.12 57.92

    PLAGI 0.25 1.00 12.17 1.35 13.11 71.03

    CLOST 0.00 0.50 7.22 0.86 7.77 78.81

    NABIS 0.00 0.50 7.22 0.86 7.77 86.58

    ADELP 0.25 0.25 6.07 0.71 6.54 93.12

    MEGAL 0.25 0.00 4.05 0.53 4.37 97.48

    (m) Gruppe Hecke-Weizen & Kontrollweizen

    Durchschnittliche Unähnlichkeit = 62.18

    Wanzenarten Av.Abun Av.Abund Av.Diss Diss/SD Contrib% Cum.%

    PLAGI 3.11 1.00 13.23 1.62 21.28 21.28

    CLOST 2.27 0.50 11.50 1.53 18.50 39.78

    LYGUS 1.37 1.30 8.04 1.40 12.93 52.70

    EURYG 0.00 0.85 5.10 1.40 8.20 60.90

    TRIGO 1.54 1.24 4.81 1.13 7.74 68.64

    NABIS 0.35 0.50 3.51 1.05 5.64 74.28

  • 38

    ADELP 0.25 0.25 2.23 0.73 3.58 77.87

    NOTOS 0.25 0.25 2.04 0.74 3.28 81.14

    MEGAL 0.25 0.00 1.98 0.55 3.18 84.33

    TRIGR 0.25 0.00 1.98 0.55 3.18 87.51

    DERAR 0.35 0.00 1.96 0.55 3.15 90.67

    CAPSO 0.25 0.00 1.49 0.55 2.40 93.06

    CAPSU 0.25 0.00 1.49 0.55 2.40 95.46

    (p) Gruppe Brache & Kontrollweizen

    Durchschnittliche Unähnlichkeit = 88.89

    Wanzenarten Av.Abun Av.Abund Av.Diss Diss/SD Contrib% Cum.%

    MEGAL 5.32 0.00 14.65 2.11 16.48 16.48

    PLAGI 5.15 1.00 10.17 1.73 11.44 27.93

    STENO 3.10 0.00 7.94 1.18 8.94 36.86

    LEPTO 2.55 0.00 6.74 1.78 7.58 44.44

    POLYU 2.69 0.00 6.53 2.32 7.35 51.79

    BRACH 2.37 0.00 5.51 3.16 6.20 57.99

    CLOST 2.18 0.50 5.01 0.87 5.64 63.63

    ONCOT 2.32 0.00 4.71 0.95 5.30 68.93

    LYGUS 0.00 1.30 3.39 1.50 3.82 72.74

    TRIGO 0.00 1.24 3.21 1.35 3.61 76.35

    ADELP 1.30 0.25 2.71 1.39 3.05 79.40

    NOTOS 0.93 0.25 2.40 1.14 2.70 82.10

    CRIOC 0.85 0.00 2.08 0.95 2.34 84.44

    PLATY 1.06 0.00 2.07 0.92 2.32 86.76

    ONCOV 1.06 0.00 1.91 0.56 2.14 88.91

    EURYG 0.60 0.85 1.72 1.10 1.93 90.84

    NABIS 0.00 0.50 1.28 0.91 1.44 92.27

    GRAPH 0.50 0.00 1.25 0.90 1.40 93.68

    APOLY 0.61 0.00 1.10 0.56 1.24 94.92

    POLYH 0.25 0.00 0.80 0.56 0.90 95.81

  • 39

    (q) Gruppe Brache-Weizen & Kontrollweizen

    Durchschnittliche Unähnlichkeit = 60.90

    Wanzenarten Av.Abun Av.Abund Av.Diss Diss/SD Contrib% Cum.%

    CLOST 2.92 0.50 15.72 2.60 25.81 25.81

    PLAGI 1.68 1.00 8.11 1.22 13.33 39.14

    LYGUS 1.18 1.30 7.54 1.23 12.38 51.52

    TRIGO 0.43 1.24 6.91 1.28 11.35 62.87

    EURYG 1.16 0.85 5.61 1.00 9.21 72.07

    ADELP 0.85 0.25 4.60 1.19 7.55 79.62

    NABIS 0.85 0.50 3.82 1.07 6.28 85.90

    NOTOS 0.43 0.25 2.87 0.78 4.71 90.61

    CAMPY 0.25 0.00 1.99 0.55 3.27 93.88

    NABIF 0.25 0.00 1.99 0.55 3.27 97.16

  • 40

    Appendix 5

    Liste der vorgefunden Pflanzenarten in den vier Ackerbrachen

    (Vegetationsaufnahmen 2011: durchgeführt von Cornelia Heininger von der

    Universität Wien)

    Achillea millefolium Hypericum perforatum

    Anthemis tinctoria Isatis tinctoria

    Arrhenatherum elatius Knautia arvensis

    Barbarea vulgaris Lamium maculatum

    Bromus inermis Lathyrus tuberosus

    Bromus sterilis Leonurus cardiac

    Carduus acanthoides Malva moschata

    Centaurea jacea Oenothera biennis

    Centaurea scabiosa Phleum pratense

    Centaurea stoebe Plantago lanceolata

    Chenopodium album Poa angustifolia

    Cichorium intybus Poa pratensis

    Cirsium arvense Reseda lutea

    Dactylis glomerata Rosa canina

    Daucus carota Salvia nemorosa

    Dipsacus fullonum Salvia sclarea

    Dipsacus laciniatus Salvia verticillata

    Echinops sphaerocephalus Saponaria officinalis

    Echium vulgare Seseli libanotis

    Elymus repens Silene vulgaris

    Falcaria vulgaris Tanacetum vulgare

    Erigeron annuus Tripleurospermum inodorum

    Galium album Trisetum flavescens

    Galium verum Verbascum thapsus

  • 41

    Appendix 6

    Liste der vorgefunden Pflanzenarten in den zwölf Winterweizenfeldern

    Anthemis austriaca Papaver rhoeas

    Camelina microcarpa Stellaria media

    Consolida regalis Tripleurospermum inodorum

    Descurainia sophia Veronica hederifola

    Galium aparine Veronica polita

    Lactua serriola Viola arvensis

    Liste der vorgefunden Pflanzenarten in den vier Windschutzgürteln (ohne Sträucher

    und Bäume)

    Alliaria petiolata Geum urbanum

    Arrhenatherum elatius Stellaria media

    Ballota nigra Urtica dioica

    Bromus sterilis

    (Vegetationsaufnahmen 2011: durchgeführt von Rudi Schmid von Bioforschung

    Austria)

    Diplomarbeit - Corinna Eggenreich - Diversität von Wanzen in ökologischen Ausgleichsflächen und WeizenfeldernZusammenfassung Abstract Inhaltverzeichnis Abbildungsverzeichnis Tabellenverzeichnis 1 Einleitung 2 Material und Methoden 2.1 Untersuchungsflächen 2.2 Fangmethode und Wanzenparameter 2.3 Vegetationsfaktoren 2.4 Datenanalyse

    3 Ergebnisse 3.1 Abundanz und Artenzahl von Wanzen in3.2 Charakterisierung der Wanzengemeinsc

    4 Diskussion 5 Literaturverzeichnis 6 Danksagung Appendix 1 Appendix 3 Appendix 4 Appendix 5 Appendix 6