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April 2015 | 1,50 www.bucher-bote.de n AKTUELL Neue Abzocke: Blitzer- tonnen im Barnim S. 3 n IM GESPRÄCH Von Argentinien nach Karow S. 6 IN DIESER AUSGABE n THEMA DES MONATS Geschichte per Touch- screen abrufbar S. 4 n GESCHICHTE Neues Standardwerk über Blankenburg S.9 KURZ & BÜNDIG n Bucher Bürgerforum Das nächste Bucher Bürgerforum findet am Dienstag, dem 14. April, um 18 Uhr in der Feste-Scheune auf dem Stadtgut Buch, Alt-Buch 45-51, statt. Zwei The- men stehen auf dem Programm. Zu Beginn geht es um die Vorstellung des Bürgervereins und des neuen Vorstands. Außerdem soll diskutiert werden zum Thema »Wie kommen wir zu schnellen Entscheidungen für Buch?« in Auswer- tung des ISEK-Forums. Eingeladen sind Abgeordnete der BVV Pankow. n Panketaler Rathausfest Das Rathaus Panketal öffnet am Sams- tag, dem 18. 4., von 10–16 Uhr seine Tü- ren und lädt zum Rathausfest ein. Besu- cher erwartet ein buntes Programm, u. a. mit der Märchenbühne »Vom kleinen Volke« sowie Musik und Unterhaltung Einladung zum Vortrag HELIOS Klinikum Berlin-Buch www.helios-kliniken.de/berlin-buch HELIOS Klinikum Berlin-Buch Informiert sein ... Plastische und ästhetische Chirurgie – Möglichkeiten und Grenzen Dienstag, 28. April 2015 • 18 Uhr Prof. Dr. med. Marc Bloching Chefarzt der Klinik für HNO-Heilkunde PD Dr. med. Andreas D. Niederbichler Leiter Department Handchirurgie und Plastische Chirurgie, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie FRÜHJAHRS-CHECK Starten Sie sicher in die warme Jahreszeit! In 14 Schritten prüfen wir alle sicherheitsrelevanten Bauteile Ihres Fahrzeugs zum günstigen Festpreis! REINIGUNGS-KUR Damit strahlt Ihr Auto länger: Außenwäsche, Unterbodenwäsche, Felgenreinigung, Innen- raum saugen, Scheiben- reinigung für nur 39,95 EUR 19,95 U ER zzgl. Material nur gültig bis 30.04.2015 FREIER KFZ-MEISTERBETRIEB und Service für andere Marken spezialisiert auf Wartung und Reparatur von Jubiläumsaktion verlängert! »Es muss sich was ändern«, sagen Pflegekräfte im Bucher Klinikum W ir sind es wert«, steht es rot auf ihren weißen Streikwesten. Die Kranken- schwestern und Pfleger des Helios Klini- kums Berlin-Buch haben es sich nicht leicht gemacht, während ihrer Arbeitszeit für eine bessere Personalsituation zu streiken. Um die Versorgung der Patienten nicht zu gefährden und wohl auch aus Sorge um arbeitsrechtliche Konsequen- zen hatte sich nur eine kleine Gruppe von 20 Pflegekräften stellvertretend für die Kolleginnen und Kollegen zusammenge- funden, um an der Zufahrt des Klinikums an der Schwanebecker Chaussee mit Tril- lerpfeifen und Transparenten auf sich auf- merksam zu machen. Auf den Punkt ge- FOTO: KRISTIANE SPITZ KRANKEN- TRANSPORT TEICHMANN % 92900 230 Fax: 650 750 25 Am Stener Berg 4 •13125 Berlin Kompostieranlage Am Vorwerk 1 G . 13127 Berlin Tel. (030) 94 39 31 35 . www.ke-nord.de Mo – Fr 7–1 Uhr . Sa 8 –12.30 Uhr Wir verkaufen: Gartenerde, Rindenmulch, … Stadtentwicklungskonzept für Buch wurde im öffentlichen Forum diskutiert I SEK soll aktualisiert und weiterentwi- ckelt werden. Die Buchstaben stehen für »Integriertes Stadtentwicklungskon- zept« und umschreiben die Möglichkeit, einige Millionen Euro Fördergelder in die Entwicklung wichtiger regionaler Projek- te zu stecken. Was in Buch wichtig ist, sol- len die Bürger mitentscheiden. Deshalb gab es vor etwa einem halben Jahr ein öffentliches Bürgerforum – ge- meinsam mit der Abt. Stadtentwicklung des Bezirksamtes und der beauftragten Planergemein- schaft Kohl- brenner ver- anstaltet –, um die größten Probleme im Ortsteil zu de- finieren. Am 17. März folgte die zweite öf- fentliche Run- de in der Feste Scheune des Stadtguts Buch. »Wir sind kurz vor der Zielge- raden«, for- mulierte es Stadtentwicklungsstadtrat Jens-Holger Kirchner. Ende April wird der Entwurf des Konzepts im Pankower Stadtentwicklungsausschuss beraten, da- nach folgt ein formeller Beschluss des Be- Wie geht’s weiter in Buch? zirksamts und der Antrag an den Senat zur Weiterführung der Förderung. Die Er- weiterung des Fördergebiets erfordert ei- nen Senatsbeschluss. Ab 2016 soll die Um- setzung bereits beginnen. Weiter S. 5 Warnstreik bei Helios S eit Dezember 2014 versucht das Be- zirksamt Pankow bei der Berliner Verkehrslenkungsbehörde, die Anord- nung für den Beginn der Ausbauarbei- ten in der Wiltbergstr. in Buch zu be- kommen. Bauleiter Frank Kirsch hofft, dass es nach Ostern losgeht. Die bau- ausführende Firma steht in den Start- löchern. Momentan werde überlegt, ob noch zwei zusätzliche Lichtsignal- anlagen installiert werden müssen. Das Problem der zu niedrigen Bahn- brücke im Pölnitzweg für die Doppel- decker der BVG sei vorerst entschärft. Während des ersten Bauabschnitts enden die Busse nicht in der Straße Am Sandhaus, sondern auf dem P+R- Parkplatz am Bahnhof Buch. Im zwei- ten Bauabschnitt will die BVG dann über ausreichend niedrige Busse ver- fügen, um die Umleitungsstrecke Pöl- nitzweg fahren zu können. K. Spitz Ausbau Wiltberg- straße nach Ostern Karower Straße 1 • 13125 Berlin-Buch • Tel. (030) 941 37 40 20 Jahre »Il Castello« Jubiläums-Angebot: 10 % Rabatt auf alles! Gilt bis 31. 12. 2015 Frische Pasta Steinofenpizza Oster-Brunch Lamm-Karree Dorade Royal Genießen Sie italienische Lebensart! Wir bieten u.a. an: »Keine Schicht alleine« sowie 6,5 % mehr Lohn sind zwei der ver.di-Forderungen. vom »Studio7«. Alle Dienstleistungen des Rathauses können genutzt werden. n Schlosspark-Einsatz Der Bucher Bürgerverein und die Volks- solidarität rufen auch im April engagier- te Bürger auf, sich am freiwilligen Schlosspark-Einsatz zu beteiligen. Der Frühjahrsputz mit Bepflanzungsaktion findet am Dienstag, dem 28. April, ab 10 Uhr (Treff Eingang Alt-Buch) statt. Infos: Peter Schmoll, Tel. 9 49 10 09. n Teilhabe in Pankow Die Ausstellung »Partizipation in Pan- kow – Unterwegs zu einer Willkom- menskultur mit neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen« ist den gan- zen April über im Bucher Bürgerhaus, Franz-Schmidt-Str. 8-10 (1. OG) zu be- sichtigen. D as Maß ist voll!«, findet die Bürger- initiative Berlin Nord/Ost - Gesund Leben an der Schiene e. V. (BINO) und lädt am 21. 4. um 19 Uhr zu einem Fo- rum in die Feste Scheune auf dem Stadt- gut Buch, Alt-Buch 45-51 ein. Die Bür- gerinitiative stellt klar fest: »Gemessene Lärmpegel übertreffen gesetzliche Grenzwerte – unsere Gesundheit ist akut gefährdet!« Eingeladen ist Klaus Mindrup (MdB, SPD, Mitglied des Ausschusses fü r Um- welt, Naturschutz, Bau und Reaktorsi- cherheit), der über die umfassenden Maßnahmen der Schweiz zur Schienen- lärmminderung berichtet. Außerdem informiert Prof. Markus Hecht (Leiter des Fachgebietes Schienenfahrzeuge an der TU Berlin), über die Schienenlärm- vorsorge u. a. in Japan und Wolfgang Geissler (BINO) gibt einen Überblick über den Stand und die Auswertung der bisherigen Lärmmessergebnisse an der Stettiner Bahn im Bereich Karow-Buch. Interessierte sind herzlich eingeladen. »Das Maß ist voll!« Probleme im Containerdorf bracht fordern sie: Entlastung, mehr Geld und gute Ausbildung. Besonders die Verbesserung der Arbeits- bedingungen liegt den Beschäftigen am Herzen. Krankenschwestern berichten von problematischen Situationen auf den Stationen, die Personaldecke sei zu dünn. »Jetzt während der Grippewelle fallen zu- sätzlich Kollegen aus, oft wird man da auch aus dem Frei geholt oder muss auf fachfremden Stationen einspringen, wo man gar keine Erfahrungen hat«, erzählt eine Schwester. Eine Nachtschicht allein für 37 Patienten sei einfach zu gefährlich, fügt eine andere hinzu. »Es sollte doch ei- gentlich um das Wohl der Patienten ge- hen«. Die Anzahl des Personals sei in den vergangenen Jahren immer mehr redu- ziert worden, weiß auch Maik Zigann von ver.di. Weiter auf S. 3 Fröhlich in den Frühling sportlich und elegant, bei Clara finden Sie vieles »Clara« Modeboutique Wiltbergstr. 34 in Berlin-Buch Tel. 91 14 61 30 Geöffnet: Mo–Fr 10–18 Sa 10–13 FOTO: ANKA STAHL/RED. STADTUMBAU-BERLIN Am 11. 4.und am 18. 4., jeweils von 13 bis 17 Uhr werden wieder gern Spenden für die Flüchtlinge entgegen genommen. Dieses Mal werden gebraucht: gut erhaltene Sportschuhe und Sportbekleidung, Taschen und Rucksäcke, Babybekleidung sowie Dosen zum Aufbewahren von Lebensmitteln. Abzugeben bitte im MDC, Robert-Rössle-Str. 10, Haus A15 (KFZ-Werkstatt) hinterer Eingang. A aufmerksame Beobachter des Bau- geschehens auf der Brunnengalerie an der Karower Chaussee in Buch wer- den festgestellt haben, dass vorüberge- hend die Arbeiten zur Errichtung des dritten und letzten Containergebäudes für die Unterbringung von Flüchtlingen eingestellt worden waren. Wie das zu- ständige Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) »BB« gegenüber erklärte, seien die Montagearbeiten am Gebäude 3 unterbrochen worden, weil durch die Berliner Wasserbetriebe eine 200er Asbestzement (AZ)-Druckwasser- leitung vom Gelände in das Straßenland verlegt und umgeschlossen werden musste. Das war nicht das einzige Pro- blem, mit dem der Bauträger zu kämp- fen hatte. Auch der Eingangsbereich des Containerdorfes musste kurzfristig um- geplant werden. Weiter auf S. 3 Bürgerdiskussion über Buchs Entwicklung an Thementischen. Spenden für künftige Nachbarn gesucht

Warnstreik bei Helios IN DIESER AUSGABE · 2018-06-13 · April 2015 | 1,50 € n AKTUELL Neue Abzocke: Blitzer-tonnen im Barnim S.3 n IM GESPRÄCH Von Argentinien nach Karow S. 6

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April 2015 | 1,50 €www.bucher-bote.de

n AKTUELLNeue Abzocke: Blitzer-tonnen im BarnimS.3

n IM GESPRÄCHVon Argentinien nach KarowS. 6

IN DIESER AUSGABEn THEMA DES MONATSGeschichte per Touch-screen abrufbarS. 4

n GESCHICHTENeues Standardwerküber BlankenburgS.9

KURZ & BÜNDIGn Bucher Bürgerforum Das nächste Bucher Bürgerforum findetam Dienstag, dem 14. April, um 18 Uhrin der Feste-Scheune auf dem StadtgutBuch, Alt-Buch 45-51, statt. Zwei The-men stehen auf dem Programm. ZuBeginn geht es um die Vorstellung desBürgervereins und des neuen Vorstands.Außerdem soll diskutiert werden zumThema »Wie kommen wir zu schnellenEntscheidungen für Buch?« in Auswer-tung des ISEK-Forums. Eingeladen sindAbgeordnete der BVV Pankow.

n Panketaler Rathausfest Das Rathaus Panketal öffnet am Sams-tag, dem 18. 4., von 10–16 Uhr seine Tü-ren und lädt zum Rathausfest ein. Besu-cher erwartet ein buntes Programm, u.a. mit der Märchenbühne »Vom kleinenVolke« sowie Musik und Unterhaltung

Einladung zum VortragHELIOS Klinikum Berlin-Buch

www.helios-kliniken.de/berlin-buch

HELIOS Klinikum Berlin-Buch

Informiert sein ...

Plastische und ästhetische Chirurgie – Möglichkeiten und Grenzen

Dienstag, 28. April 2015 • 18 Uhr

Prof. Dr. med. Marc Bloching Chefarzt der Klinik für HNO-Heilkunde

PD Dr. med. Andreas D. Niederbichler Leiter Department Handchirurgie und Plastische Chirurgie, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie

FRÜHJAHRS-CHECKStarten Sie sicher in die warme Jahreszeit! In 14 Schritten prüfen wir alle sicherheitsrelevantenBauteile Ihres Fahrzeugs zum günstigen Festpreis!

REINIGUNGS-KUR Damit strahlt Ihr Auto

länger: Außenwäsche, Unterbodenwäsche,

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reinigung für nur39,95 EUR 19,95 U E R

zzgl. Material nur gültig bis 30.04.2015

FREIER KFZ-MEISTERBETRIEB

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spezialisiert auf Wartung und Reparatur von

Jubiläumsaktion verlängert!

»Es muss sich was ändern«,sagen Pflegekräfte im

Bucher Klinikum

Wir sind es wert«, steht es rot auf ihrenweißen Streikwesten. Die Kranken-

schwestern und Pfleger des Helios Klini-kums Berlin-Buch haben es sich nichtleicht gemacht, während ihrer Arbeitszeitfür eine bessere Personalsituation zustreiken. Um die Versorgung der Patientennicht zu gefährden und wohl auch ausSorge um arbeitsrechtliche Konsequen-zen hatte sich nur eine kleine Gruppe von20 Pflegekräften stellvertretend für dieKolleginnen und Kollegen zusammenge-funden, um an der Zufahrt des Klinikumsan der Schwanebecker Chaussee mit Tril-lerpfeifen und Transparenten auf sich auf-merksam zu machen. Auf den Punkt ge-

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Stadtentwicklungskonzept fürBuch wurde im öffentlichen

Forum diskutiert

ISEK soll aktualisiert und weiterentwi-ckelt werden. Die Buchstaben stehenfür »Integriertes Stadtentwicklungskon-zept« und umschreiben die Möglichkeit,einige Millionen Euro Fördergelder in dieEntwicklung wichtiger regionaler Projek-te zu stecken. Was in Buch wichtig ist, sol-len die Bürger mitentscheiden. Deshalb gab es vor etwa einem halbenJahr ein öffentliches Bürgerforum – ge-meinsam mit der Abt. Stadtentwicklungdes Bezirksamtes und der beauftragten

Planergemein-schaft Kohl-brenner ver-anstaltet –, umdie größtenProbleme imOrtsteil zu de-finieren. Am17. März folgtedie zweite öf-fentliche Run-de in der FesteScheune desS t a d t g u t sBuch. »Wir sind kurzvor der Zielge-raden«, for-mulierte es StadtentwicklungsstadtratJens-Holger Kirchner. Ende April wird derEntwurf des Konzepts im PankowerStadtentwicklungsausschuss beraten, da-nach folgt ein formeller Beschluss des Be-

Wie geht’s weiter in Buch?

zirksamts und der Antrag an den Senatzur Weiterführung der Förderung. Die Er-weiterung des Fördergebiets erfordert ei-nen Senatsbeschluss. Ab 2016 soll die Um-setzung bereits beginnen. Weiter S. 5

Warnstreik bei Helios

Seit Dezember 2014 versucht das Be-zirksamt Pankow bei der Berliner

Verkehrslenkungsbehörde, die Anord-nung für den Beginn der Ausbauarbei-ten in der Wiltbergstr. in Buch zu be-kommen. Bauleiter Frank Kirsch hofft,dass es nach Ostern losgeht. Die bau-ausführende Firma steht in den Start-löchern. Momentan werde überlegt,ob noch zwei zusätzliche Lichtsignal-anlagen installiert werden müssen. Das Problem der zu niedrigen Bahn-brücke im Pölnitzweg für die Doppel-decker der BVG sei vorerst entschärft.Während des ersten Bauabschnittsenden die Busse nicht in der StraßeAm Sandhaus, sondern auf dem P+R-Parkplatz am Bahnhof Buch. Im zwei-ten Bauabschnitt will die BVG dannüber ausreichend niedrige Busse ver-fügen, um die Umleitungsstrecke Pöl-nitzweg fahren zu können. K. Spitz

Ausbau Wiltberg-straße nach Ostern

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20 Jahre »Il Castello«

Jubiläums-Angebot: 10 % Rabatt auf alles! Gilt bis 31. 12. 2015

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n Schlosspark-Einsatz Der Bucher Bürgerverein und die Volks-solidarität rufen auch im April engagier-te Bürger auf, sich am freiwilligenSchlosspark-Einsatz zu beteiligen. DerFrühjahrsputz mit Bepflanzungsaktionfindet am Dienstag, dem 28. April, ab 10Uhr (Treff Eingang Alt-Buch) statt. Infos:Peter Schmoll, Tel. 9 49 10 09.

n Teilhabe in Pankow Die Ausstellung »Partizipation in Pan-kow – Unterwegs zu einer Willkom-menskultur mit neu zugewandertenKindern und Jugendlichen« ist den gan-zen April über im Bucher Bürgerhaus,Franz-Schmidt-Str. 8-10 (1. OG) zu be-sichtigen.

Das Maß ist voll!«, findet die Bürger-initiative Berlin Nord/Ost - Gesund

Leben an der Schiene e. V. (BINO) undlädt am 21. 4. um 19 Uhr zu einem Fo-rum in die Feste Scheune auf dem Stadt-gut Buch, Alt-Buch 45-51 ein. Die Bür-gerinitiative stellt klar fest: »GemesseneLärmpegel übertreffen gesetzlicheGrenzwerte – unsere Gesundheit istakut gefährdet!«Eingeladen ist Klaus Mindrup (MdB,SPD, Mitglied des Ausschusses fur Um-welt, Naturschutz, Bau und Reaktorsi-cherheit), der über die umfassendenMaßnahmen der Schweiz zur Schienen-lärmminderung berichtet. Außerdeminformiert Prof. Markus Hecht (Leiterdes Fachgebietes Schienenfahrzeuge ander TU Berlin), über die Schienenlärm-vorsorge u. a. in Japan und WolfgangGeissler (BINO) gibt einen Überblicküber den Stand und die Auswertung derbisherigen Lärmmessergebnisse an derStettiner Bahn im Bereich Karow-Buch.Interessierte sind herzlich eingeladen.

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bracht fordern sie: Entlastung, mehr Geldund gute Ausbildung. Besonders die Verbesserung der Arbeits-bedingungen liegt den Beschäftigen amHerzen. Krankenschwestern berichtenvon problematischen Situationen auf denStationen, die Personaldecke sei zu dünn.»Jetzt während der Grippewelle fallen zu-sätzlich Kollegen aus, oft wird man daauch aus dem Frei geholt oder muss auffachfremden Stationen einspringen, woman gar keine Erfahrungen hat«, erzählteine Schwester. Eine Nachtschicht alleinfür 37 Patienten sei einfach zu gefährlich,fügt eine andere hinzu. »Es sollte doch ei-gentlich um das Wohl der Patienten ge-hen«. Die Anzahl des Personals sei in denvergangenen Jahren immer mehr redu-ziert worden, weiß auch Maik Zigann vonver.di. Weiter auf S. 3

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Am 11. 4.und am 18. 4., jeweils von 13 bis 17 Uhr

werden wieder gern Spenden für dieFlüchtlinge entgegen genommen. Dieses Mal werden gebraucht:gut erhaltene Sportschuhe undSportbekleidung, Taschen undRucksäcke, Babybekleidung

sowie Dosen zum Aufbewahren von Lebensmitteln.

Abzugeben bitte im MDC, Robert-Rössle-Str. 10, Haus A15 (KFZ-Werkstatt) hinterer Eingang.

Aaufmerksame Beobachter des Bau-geschehens auf der Brunnengalerie

an der Karower Chaussee in Buch wer-den festgestellt haben, dass vorüberge-hend die Arbeiten zur Errichtung desdritten und letzten Containergebäudesfür die Unterbringung von Flüchtlingeneingestellt worden waren. Wie das zu-ständige Landesamt für Gesundheitund Soziales (LaGeSo) »BB« gegenübererklärte, seien die Montagearbeiten amGebäude 3 unterbrochen worden, weildurch die Berliner Wasserbetriebe eine200er Asbestzement (AZ)-Druckwasser-leitung vom Gelände in das Straßenlandverlegt und umgeschlossen werdenmusste. Das war nicht das einzige Pro-blem, mit dem der Bauträger zu kämp-fen hatte. Auch der Eingangsbereich desContainerdorfes musste kurzfristig um-geplant werden. Weiter auf S. 3

Bürgerdiskussion über Buchs Entwicklung an Thementischen.

Spenden für künftigeNachbarn gesucht

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2 APRIL 2015

22. Jahrgang, April 2015

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Sehr schadeIch finde es als Berufstätige sehr schade,dass der Tag der offenen Tür im neuenContainerdorf Buch auf einen Mittwoch(und nur bis 15 Uhr) fällt. Für Berufstätigeist das kaum machbar. Ich würde mir ge-nerell mehr Aktivitäten am Wochenendeoder bis in den späten Nachmtitag wün-schen, sodass auch Berufstätige sich mehrim Ort engagieren können.

Petra Kurrek, per Mail

Schlaflos in BuchDie Nacht nach dem Bürgerforum am 17.3. verbrachte ich fast schlaflos. Ich ver-suchte ein Résumé zu ziehen. Vom Veran-stalter war alles sehr gut vorbereitet. ImBereich westlich der S-Bahn blieben alleOptionen für gehobenes Wohnen in derZukunft offen. Buch IV, zwischen Auto-bahn, Bahn und unter der Hochspan-nungsleitung, kann man weitere Wohnver-dichtung erwarten, durch die geplanteBebauung der Brunnengalerie ist das eineEinengung. Die wachsenden Verkehrspro-bleme und der fehlende Parkraum lasseneine Lösung nicht mal erahnen. Ich binmir nicht sicher, ob die Stadt und der Be-zirk Verkehrsvermeidung in Angriff neh-men wollen. Viel Verkehr möglichst schnelldurch Buch zu schleusen ist das Ziel. DerSchlosspark, ein NSG, das man benutzendarf, wird die Miniermotten erfreuen, ge-fällte Straßenbäume, die wir mit Hilfe vonSpenden; unter Beteiligung des Bezirkes,selbst ersetzen, sind wie ein vergiftetes Ge-schenk. Positiv könnte der Pankewander-weg werden, wenn er auch wirklich baldrealisiert würde. A. Pohl, Buch

Mehr LebensfreudeDer Mensch im Mittelpunkt ist das Haupt-motto des Pflegeteams um die Heimleite-rin Manuel Lustig des Paritätischen Senio-renwohnens in Buch. Unser Stadtteil Buchhat das große Glück, zwei Standorte desSeniorenwohnens zu haben – am Rosen-garten in der Theodor-Brugsch-Str. undam Schlosspark in Alt-Buch. Allen Mitar-beitern und der Leitung geht es nicht nurum professionelle Pflege und Betreuungaller Altergruppen mit den unterschied-lichsten Handicaps. Es geht auch darum,Ratsuchenden zu helfen und Unterstüt-zung zu Fragen der Betreuung und Pflege,Rechte und Pflichten bei kranken Angehö-rigen, Unterstützung kranker Nachbarn

In der SchlossparkPassage:Wiltbergstraße 3–1113125 Berlin, Tel./Fax: (030) 9 49 65 59

Im HELIOS-Klinikum:Schwanebecker Chaussee 50 13125 Berlin,Tel.: (030) 9 40 15 15 30

Inh. Michael KowarschE-Mail: buchladen-in-buch@ t-online.de •www.buchladen-in-buch.de

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oder Bekannter und zu behördlichen undfinanziellen Angelegenheiten zu geben.Angehörige können hier auch kurzzeitigübernachten. Für Alleinstehende, Bürgermit Behinderung, Rentner und Nachbarngibt es die Möglichkeit, täglich gegen einentsprechenden Entgelt am Mittagessenteilzunehmen. In Zusammenarbeit mitder Volkssolidarität und der AlbatrosgGmbh sorgen u. a. öffentliche Vorträge,Konzerte und Tanzveranstaltungen für Ab-wechslung bei Heimbewohnern und Gä-sten. Wünschenswert wäre, dass sich nochmehr Rentner aus Buch an diesen Veran-staltungen beteiligen, um den KünstlernAufmerksamkeit zu zollen und den Heim-bewohnern das Gefühl zu geben, noch inder Gesellschaft integriert zu sein.

Hildegard Mehlmann, Buch

Mein LieblingschineseLebt denn der alte Weiwei noch? Ja, er lebtnoch. Und er lebt nicht nur in den liebenlangen Tag hinein, sondern er ist nach wievor ein fleißig produzierender Künstler,wie ihn die Weltkunst nicht anders kennt.Erst kürzlich, auf der Berlinale, gab »UnserLieblingschinese«-wie ihn ZEIT-online ti-telte – wieder ein Zeichen für seine künst-lerische Kreativität. Da die Pekinger Macht-haber nach wie vor seinen Reisepass ver-weigern, meldete sich der Meister aus sei-ner Heimat per Video-Konferenz-Schal-tung: Zum einen will er einen Episoden-film über Berlin drehen, via VideotelefonRegie führen und selbst mitspielen. Dasein Sohn in Berlin lebt, darf er im Filmnicht fehlen. Das Drehbuch für eine Episo-de hat die Mutter geschrieben. Da das gan-ze Filmgeschäft nach Familienfilz stinkt,ist es nicht verwunderlich, dass sich Til

Die abgedruckten Leserbriefe widerspiegelnnicht die Meinung der Redaktion. Es werden nur

namentlich gekennzeichnete Leserbriefe veröffentlicht. Die Redaktion behält sich das

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Satire als Markenzeichen

Ernst Röhl (1937–2015)nachgerufen

Ernst Röhl, ein begnadeter Spötter vordem Herrn, hat im brandenburgi-

schen Zepernick seine spitze Feder ausder Hand gelegt. Ein Macher der Zeit-schrift Eulenspiegel hat sich verabschie-det. Im Alter von 77 Jahren. Für immer.Satire war sein Markenzeichen. Sprach-kritik und Stilblütensammeln seine Lei-denschaft. Bereits an Sachsens »Rotem Kloster«, wieder Volksmund die Kaderschmiede desostdeutschen Journalismus in Leipzignannte, machte er als Student und Mit-glied im »Rat der Spötter« von Peter So-dann erste bittere Erfahrungen mit derSatire in der DDR. Noch jung an Jahrenerfuhr er am eigenen Leib: Ideologen lie-ben die Macht wohl, aber nicht den Spie-gel, den ihnen die Narren vorhalten. Iro-nie ist ihnen prinzipiell verhasst. Ge-radezu instinktiv wittern sie überall Ver-rat, wo ihnen nicht gehuldigt und zuge-jubelt wird, wo sie nicht blind vergöttertwerden. Politische Repressionen waren die Folge:Röhl und fünf seiner Kommilitonen ge-hen für staatsfeindliches Kabarettspielfür neun Monate in den Stasi-Knast. Da-nach folgten Jahre der ostdeutschen Va-riante der maoistischen Idee von prole-tarischer Umerziehung: Bewährung inder Produktion.Aber weder Knast noch Sägewerk undGießerei brechen ihn wirklich. Er konnteund wollte zu unserem Glück die Satirenicht lassen. Trotz alledem. Er arbeitetevon 1965 bis 1997 wieder als Redakteur.Er wurde ein engagierter Macher derZeitschrift Eulenspiegel. Fortan produ-zierte er Tag für Tag wieder Satire. DDR-Satire im Rahmen der Gesetze – wie er es

später einmal spöttisch nannte. Später folgten freie Schriftstellerei undviele, viele schöne Geschichten. Der er-hobene Zeigefinger war nicht seine Art.Treffsichere Satire, humorvolle Sprach-kritik, zeitlose Parodie und intelligenterWitz schon. Seine wohl schönsten Bü-cher sind: Deutsch-Deutsch. Ein satiri-sches Wörterbuch (2000). Der Ostler, dasunbekannte Wesen (2000). Mit fRÖHLi-chem Gruß (2008). Wörterbuch derHeuchlersprache (2010). Auch heutenoch immer wieder mit Genuss zu lesen. Seine Art von historischer Reminiszenzwar immer ironisch, polemisch, nach-denklich und witzig zugleich. Unverges-sen besonders sein Epitaph zur jüngerendeutschen Geschichte. Er versucht nichtnur das Schicksal vieler Ostler zu spie-geln, sondern wohl auch eine immerwiederkehrende Erfahrung menschli-chen Daseins überhaupt einzufangen:Wie schicksalhaft das Leben doch ver-fliegt! Du blickst zurück, die Stimmungleicht gedämpft. Nicht jeder, der ge-kämpft hat, hat gesiegt. Nicht jeder, dergesiegt hat, hat gekämpft…Was bleibt sind seine Bücher. Und seineArt, das Leben zu betrachten. Seine Art,sich über Anmaßendes, Erbärmliches,Hässliches, Idiotisches, Sinnloses, Unge-

rechtes lustig zu machen. Mögen seineGedanken, Erfahrungen und Reflexio-nen über das Schöne und das Wahnsin-nige unseres Alltags in den Sand der Zeitimmer wieder neue Spuren zeichnen.

Dr. Horst Lange

NACHRUF

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13125 Berlin,Tel: 941 54 26 Ansprechpartnerin ist Frau Richter

Schweiger ebenfalls für eine Rolle einge-kauft hat. Wen wundert’s da, wenn Til sei-ne Bagage ebenfalls im Streifen unter-bringt. Ist’s Absicht oder Zufall, dass sichdessen Nuschelsprache harmonisch mitder chinesischen Sprache verbindet? Ai Weiwei wurde im Sommer 2011 aus derHaft wegen Steuerhinterziehung entlas-sen. Allerdings wird dieser Tatbestand invielen unseren Medien als Lüge darge-stellt, die Anschuldigungen dienten dazu,den freiheitsliebenden und rebellischenKünstler mundtot zu machen. WelcheKunst produziert er denn? Vor einigen Jah-ren verfrachtete er 1001 Chinesen auf dieDocumenta nach Kassel und stellt oben-drein einen wackeligen Turm neben dieOrangerie, der beim ersten Sturm in sichzusammenfiel. In einer großen Ausstel-lung im Gropius-Bau ließ er 6 000 alteHolzschemel aufreihen. Damit wollte ersuggerieren, die Hocker sind Überbleibseleiner Tradition, viele Chinesen werfen sieauf den Müll. Weiwei, der Medienstar, hatsich auch als spannendes Fotomotiv ent-deckt: z. B. sitzt er – nackt natürlich – miteinigen Frauen auf Holzschemeln, oder erspringt nackt mit einem Stofftier in dieLuft, das er vor sein Geschlechtsteil hält.Alles ganz lustig, aber ist das Kunst? »DerChinese Ai Weiwei ist zur Zeit wohl der be-kannteste Gegenwarts-Künstler der Welt«las ich in der Basler Zeitung. Wie sagtedoch seine Mutter: »Dieser Junge ist ausden falschen Gründen berühmt.«

Günter Bergner, Hohenschönhausen

Sabine Bache, Inhaberin der Familien-buchhandlung FABULA in Panketal

(Alt Zepernick 3), organisierte zum drittenMal eine Busfahrt zur Buchmesse nachLeipzig. Am Sonnabend, dem 14. März,ging es mit 43 Panketalerinnen und Pan-ketalern los zum Abenteuer »Buch«. Für die vielen mitreisenden Kinder wurdeein eigenes Programm mit pädagogischerBegleitung organisiert. Tochter Nele durf-te ein wenig mithelfen und war sichtlichstolz darauf. Ein Höhepunkt war der per-

Panketaler auf der BuchmesseEXKURSIONEN

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sönliche Kontakt zu dem derzeit in Berlinlebenden Kinderbuchautor Tilo Sandner(»Dracheneid«-Reihe). Auch bei den Erwachsenen gab es positiveRückmeldungen. Die Buchmesse selbstbrachte einen neuen Besucherrekord –186.000 Besucher kamen nach Angabender Veranstalter, das sind rund 10.000mehr als im Vorjahr. Einer weiteren Exkur-sion von Panketal nach Leipzig im näch-sten Jahr scheint nichts im Wege zu ste-hen. Hubert Hayek

Ernst Röhl bei einer Lesung in der Stadt-teilbibliothek Buch im November 2008.

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Cover des dicken Ernst-Röhl-Buchs. MitfRÖHLichen Grüßen unterzeichnete erauch die Mails an die Redaktion des»BB«, wenn er eine seiner Kurzgeschich-ten zur Veröffentlichung übersandte. Sei-ne letzte Arbeit wurde in der Januar-Aus-gabe 2015 des »BB« veröffentlicht.

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Page 3: Warnstreik bei Helios IN DIESER AUSGABE · 2018-06-13 · April 2015 | 1,50 € n AKTUELL Neue Abzocke: Blitzer-tonnen im Barnim S.3 n IM GESPRÄCH Von Argentinien nach Karow S. 6

3APRIL 2015Aktuell

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POLIZEI-BERICHT Dieb gefasst Nachdem ein junger Mannin einem Getränkemarkt in Alt Zepernickam 4. 3. gegen 11 Uhr versucht hatte, zweiFlaschen Alkohol zu stehlen, wurde erdurch eine Mitarbeiterin angesprochen. Erergriff die Flucht, wurde jedoch von zweiRevierpolizisten gestellt. Der Mann warbereits am Vortag mit demselben Deliktaufgefallen. Er stellte sich als wohnungslo-ser 23-jähriger Lette heraus. Man fandauch Betäubungsmittel bei ihm. Ihm wer-den 10 Diebstahlsdelikte zur Last gelegt.Auto aufgebrochen Am 5. 3. wurde er-

Fortsetzung von S. 1»Effizienzsteigerung in Krankenhäusernhat immer dann ihre Grenzen, wenn Pa-tientinnen und Patienten und die Gesund-heit der Beschäftigten in Gefahr sind«, soder Gewerkschaftssekretär. Es werde derwachsende Druck infolge schlechter Per-sonalbesetzung und steigender Patienten-behandlungen schlicht ignoriert. Stich-proben beim bundesweiten ver.di-Nacht-dienstcheck in den Helios-Kliniken An-fang März hätten ergeben, dass von den273 besuchten Stationen und Bereichenauf 167 Stationen nur eine Fachkraft gear-beitet habe, so Maik Zigann. In den letztenvier Wochen habe es nach Angaben derbefragten Beschäftigten in 96 Fällen ge-fährliche Situationen für Patientinnen undPatienten gegeben. Das Jahresergebnis für2014 des Fresenius-Konzerns, zu demauch die Helios-Kliniken gehören, betrug1,086 Mrd. Euro. »Würde ein Teil diesesGeldes in die Pflege investiert, käme dies

den Patienten und den Beschäftigten zu-gute«, hob er hervor. Weitere Forderungen sind neben 6,5 %mehr Gehalt vier zusätzliche freie Tagezum Ausgleich für belastende Schichtar-beit und eine Anhebung der Ausbildungs-vergütung um 100 Euro monatlich.Als sehr ungewöhnlich empfand Maik Zi-gann das Verbot der Klinikleitung, direktvor dem Helios-Neubau zu streiken oderdas Haus in Streikkleidung zu betreten.Kurzfristig war außerdem ein Helios-Schreiben an die Mitarbeiter versandtworden, in dem sie vor einer Streikbeteili-gung »gewarnt« und ihnen arbeitsrechtli-che Folgen angedroht wurden. Aus ande-ren Berliner Kliniken kenne er ein solchesGebaren eher nicht, so Zigann.Klinik-Geschäftsführer Dr. Sebastian Heu-müller stellte gegenüber »BB« fest: »AmWarnstreik am 19. 3. in Buch haben rund20 unserer Mitarbeiter teilgenommen. AmStandort sind 2 500 Mitarbeiter tätig, da-von sind rund 1 000 von den aktuellen Ta-rifauseinandersetzungen betroffen.«Ver.di führe seit Monaten eine Kampagnefür eine pauschale Personalbemessung.»Dieser gut gemeinte, aber nicht durch-dachte Vorschlag scheitert an der Kran-kenhausrealität: Personalbedarf lässt sich

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Probleme im Containerdorf

Achtung Blitzer-Tonnen!Neue Radarkontrollen im Barnim ermöglichen

Verfünffachung des Bußgelds

Pünktlich zum Frühjahrsbeginn wur-den im Barnimer Umland 25 neue Ra-

darmessgeräte zur Geschwindigkeits-überwachung in Dienst gestellt. Bei denmobilen Einheiten handelt es sich um so-genannte »Blitzer-Tonnen«, die mittler-weile in fast allen Bundesländern zumStandard in der Verkehrsüberwachunggehören. Äußerlich gleichen die Gerätenormalen Mülltonnen. Hinter zweischmalen Öffnungen verbergen sich einRadarmessgerät samt Blitzlampe sowieein digitaler Fotoapparat.Laut Auskunft der Kreisverkehrsdienst-stelle Niederbarnim, zeigten stationäreGeschwindigkeitsmessanlagen tenden-ziell immer weniger Wirkung. Den mei-sten Kraftfahrern wären die Standorteinzwischen bekannt, wodurch die pä-dagogischen und präventiven Aspekteweitgehend verloren gingen. Der Einsatzvon mobilen Einheiten sei effektiverund deren Wartung deutlich weniger auf-wändig. Anders als bisher, können bis zu fünf derneuen mobilen Geräte per Funk gekop-pelt und von nur einem Begleitfahrzeugbetreut werden. Dadurch seien ab sofortMehrfachmessungen auf einer Distanzvon unter 100 Metern möglich, wobei dieerste der Messungen den Referenzwertdarstellt. Falls keine der gekoppeltenMesseinheiten eine Verminderung der

Geschwindigkeit registriert, könne voneinem vorsätzlichen Regelverstoß desFahrzeugführers ausgegangen werden.Jede der fünf durchgeführten Messungenzähle dann für sich als Einzeldelikt undwürde entsprechend geahndet. Verstärkt werden Einwände von Automo-bilverbänden und Verkehrsexperten laut.In der Praxis bedeute das neue Mehrfach-Messverfahren für den Kraftfahrer eineVerfünffachung des festgesetzten Bußgel-des. Gleiches gelte für die Dauer einesunter Umständen verhängten Fahrver-bots. Der Kritik an der neuen Verfahrens-weise wird von offizieller Seite mit dem

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: J.

P. M

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Lieber schön langsam: 5-fach-Messung an der B 109 in Schönwalde, Richtung Wandlitz.

Verweis darauf begegnet, dass der zu-grundeliegende Passus im Verkehrssi-cherstellungsgesetz ein solches Vorgehennicht verbiete. Zudem hätte die im vergangenen Jahreingeführte Reform des FlensburgerPunkte-Vergabesystems dazu geführt,dass immer mehr Kraftfahrer die gelten-den Tempovorschriften billigend miss-achten. Dies mache ein Umdenken in derAhndungsstrategie nötig. Im übrigen seider beste Schutz gegen drohende Strafennach wie vor die Beachtung der zulässi-gen Höchstgeschwindigkeit.

Jörg-Peter Malke

neut in einen parkenden Pkw auf demParkplatz »Schönower Heide« eingebro-chen. Die Täter zerstörten die Autoscheibeund entwendeten diverse Dinge.Hund stellte Diebin Die Frau soll am 5. 3.kurz vor 14 Uhr in einem Verbraucher-markt am Hubertusdamm in Karow mit ei-nem vollen Einkaufswagen durch den Kas-senbereich gelaufen sein, ohne zubezahlen. Eine Polizistin, die auf die Tataufmerksam wurde, nahm mit ihrenDiensthund die Verfolgung auf. Trotzmehrfacher Ankündigung der Polizeimei-sterin, den Hund einzusetzen, lief die Ver-folgte immer schneller. Daraufhin ließ dieBeamtin die Hündin los, die die 20-Jährigemit einem Biss in den Unterarm in der Ker-kowstraße stellte. Die Verdächtige wurdezur Versorgung der Wunde in ein Kranken-haus gebracht. Die Polizistin hatte sich beider Verfolgung am Knöchel verletzt undbegab sich selbst in ärztliche Behandlung.Einbruch Die Polizei erhielt am 8.3. Kennt-nis von einem Einbruch in der Steener-buschstr. in Zepernick. Unbekannte warenin ein Einfamilienhaus eingebrochen, hat-ten das Inventar durchwühlt und Bargeldentwendet. Schaden: ca. 1.000 Euro.Autoeinbrüche In den Nachtstundenzum 10. 3. hatten es Diebe auf die Navigati-onsgeräte von zwei Pkw Mercedes in Ze-pernick abgesehen. In der Inntaler Str.stahlen sie Navigationsgerät und den Air-bag des Fahrers. Schaden: ca. 2.500 Euro.In der Feldstraße entwendeten sie diekomplette Einheit mit Navi- und Radioge-rät sowie Messgeräte aus dem Kofferraum.Schaden: ca. 6.000 Euro. Krad verschwunden Von seinem Abstell-platz im Eichenring in Schwanebeck ver-schwand in der Nacht zum 12. 3. ein Krad.

Warnstreik bei Helios KORRESPONDENZBlindflug in die Zukunft

Anscheinend hat derMensch im Laufe von

Tausenden Jahren eines be-sonders gut gelernt: denFortschritt zu bewundern.Als Anfang der 1990er Jahredas Internetzeitalter ausden Eierschalen sprang, ge-riet die Menschheit völligaus dem Häuschen. Alleswar denk- und machbar! Die »gute alte Zeit« ist seiteinigen Jahrzehnten glück-licherweise vorbei und ihrnachzutrauern wäre wirk-lich übertrieben. Zum Bei-spiel gab es 1935 in 85 % derArbeiterwohnungen nochnicht einmal ein Innenklo und »Kinder-zimmer« war für diese große Bevölke-rungsgruppe ein Fremdwort. Eine durchschnittliche Wohnung war vor80 Jahren mit ein paar Lichtschaltern,Steckdosen und Öfen ausgestattet. Dieersten, modernen Anschaffungen, abge-knappst vom dürftigen Wochenlohn, wa-ren meist ein Volksempfänger, ein Foto-apparat und vielleicht noch ein Gram-mophon. Wer im Krieg nicht ausge-bombt worden ist oder durch andereKriegsereignisse seine Bleibe verlorenhatte, lebte bis zum Wirtschaftswunderin eher bescheidenen häuslichen Ver-hältnissen.50 Jahre später war das Nest für die Kin-der und Kindeskinder merklich großzü-giger ausgestattet. Der technologischeAufschwung und das Einkommen mach-ten es möglich. In den Kinderzimmernsteckten die Kleinen flugs die Bastelbö-gen und Stabilbaukästen in die Müllton-ne und krähten laut nach den neuestenHits vom Elektronikmarkt. Als der erste Sputnik Furore machte,schüttelte meine Großmutter den Kopfund hielt ihn für den »modernen Turm-bau von Babel«. Die Geschichte steht inder Bibel.Die erste Mondlandung ließ nicht langeauf sich warten. Die halbe Menschheitversammelte sich im Juli 1969 staunendvor den Fernsehern. Als einige Jahre spä-ter ein Wunderding von Computer denSchachweltmeister Kasparow besiegte,kannte der Stolz auf menschliches Kön-nen kaum noch Grenzen.Seit Wochen lässt uns die Presse verstärktan allem teilhaben, was unter dem digi-talen Himmel geschieht. Es soll so etwaswie einen Quantensprung in der Com-putertechnik gegeben haben. Und daswäre erst der Anfang einer neuen Ent-wicklung! Was heute gekauft wird, ist imPrinzip schon veraltet, hört und liestman, so weit man das Robotorianischbzw. Computorianisch überhaupt ver-steht. Demnach hätte es in den letzten 15Jahren eine von den Machern selbstnicht vermutete Entwicklung gegeben.Die Fachleute meinen, dass kein Menschweiß, wie der Entwicklungsverlauf dernächsten fünf Jahren aussehen wird!Das muss man sich mal vorstellen: Dasitzen hochqualifizierte Menschen (?)und stellen im Blindflug die Stellschrau-

ben in das digitale Zeitalter!Ziel und Risiko sind unbe-kannt!Angeblich weiß AnoukWipprecht, eine niederlän-dische Designerin, was siesagt und tut, wenn sie dasOpen Source Dress, dasSynapse Dress und ver-schiedene andere elektro-nisch veredelte Kleidungentwickelt. Wer das amLeib trägt, kann sich (fast)jedes Wort sparen. Das gehtso: Mit eingebautem Intel-Edison-Chip werden Kör-persignale des Trägers, derTrägerin empfangen und

der jeweilige Gemütszustand dem Ge-genüber anschaulich – und wie ich fin-de – in archaischer Schlichtheit vermit-telt. Unter Anderem sollen Näherungs-Sensoren den persönlichen Raum derTrägerin überwachen und verteidigen(es werden automatisch Stacheln ausge-fahren), die Farbe der Kleidung kannwechseln oder das Kleid wird bis zur völ-ligen Nacktheit durchsichtig! Ein anderer Schreiber jubelt, der Com-puter wäre ein idealer Kollege mit »Welt-raumerfahrung« in seinen Genen!! Doch mit diesen Seltsamkeiten ist nochlange nicht Schluss. Inzwischen gibt esdank der neuen Technik auch fliegendeHinrichtungsgeräte, wie die Drohnen.Andererseits ist auch an das menschli-che und tierische Wohl gedacht: Über ei-ne Zahnbürste mit eingebauten Biosen-soren kann man sich mit dem Zahnarztvernetzen lassen und der beurteilt, obdie Zähne richtig geputzt sind. Man kannaber auch eine Gabel (oder Löffel) erwer-ben, die/den man allerdings noch eigen-händig in den Mund schieben muss. Ererinnert Sie durch Vibrieren daran, dassman beim Essen an die Gesundheit den-ken und jeden Happen zwanzigmal kau-en soll. Zur Belohnung zerbeißen Sie da-bei gleich ein paar von den miesen,kleinen Kalorien, die mit in Ihren Bauchschlüpfen wollen, um sich dort dauer-hafte anzusiedeln. Dem geliebten Hundkann das fürsorgliche Herrchen ein mitBio-Sensoren gespicktes Schleifchen umden Hals binden und gleichfalls mit demTierarzt vernetzen. Mensch und Tier, Büros und Produkti-onsstätten sind bereits schon jetzt riesi-ge Goldgruben, die von den neuenMachthabern der digitalen Welt rück-sichtslos geplündert werden. KeinMensch weiß gegenwärtig, was das digi-tale Schlangen-Ei nebenher noch aus-brütet! Die neuen, praktischen Compu-ter-Kollegen brauchen zwar ein wenigWartung, aber was ist das im Vergleich zuLohn- und Pensionszahlungen? Und dasüberflüssige Gewissen hat man ihnensowieso nicht implantiert.Der nachstehende Satz soll von Google-Mitarbeitern stammen: »Wir werden ir-gendwann wissen, was ihr euch wünschtund wovon ihr träumt, bevor ihr das Ge-wünschte oder Geträumte eigentlich ge-wünscht und geträumt habt.«

Fortsetzung von S. 1Recht spät wurde festgestellt, dass die imErdreich vorhandenen Wasserleitungennicht überbaut und überfahren werdendürfen. Aus diesem Grund wird der Ein-gangsbereich und die Zufahrt zur Flücht-lingsunterkunft an die Groscurthstraßeverlegt. »Hierfür waren Planänderungenund Genehmigungsanfragen erforder-lich«, so LaGeSo-Pressesprecherin SilviaKostner. Währenddessen seien die Aus-bauarbeiten in den Gebäuden 1 und 2fortgesetzt worden. Der Bereich Stadtentwicklung Pankow er-klärte, die nötigen Leitungspläne gleichzu Beginn der Containerdorfplanung imvergangenen Jahr dem LaGeSo zugesandtzu haben. Für die Bezirksmitarbeiter seies unklar, warum es Monate später zuneuen Planungen kommen musste.Silvia Kostner zitierte die Bauleitung, diedie »vorgefundenen Leitungen und was-sertechnischen Anlagen in den vorhande-

Rosemarie Pumb befürchtet, im Hinblickauf das bevorstehendedigitale Zeitalter ist »die gute alte Zeit« jetzt

nen Leitungsplänennicht richtig und voll-ständig in den zur Verfü-gung stehenden Lei-tungsplänen abgebil-det« vorfand. »Es be-durfte nachträglicherKlärungen und Einsichtin Plankammern derBWB bis Klarheit überden tatsächlichen Lei-tungsbestand vorlag. In-zwischen wurden vor-handene Brunnen-/Zis-ternenanlagen teilweisezurückgebaut und ver-füllt. Eine AZ-Leitungkonnte nach Einigung

über eine Kostenteilung umverlegt wer-den.« Um weiteren Investitionen für dieUmverlegung bzw. Verstärkung einer400er AZ-Leitung aus dem Weg zu gehenhabe man die Umverlegung der Zufahrtund des Eingangsbereiches geprüft und indie Planung aufgenommen. Seit dem 16. März werden auch wiederContainer geliefert. Unbestätigten Er-kenntnissen zufolge habe der Lieferstoppder Containerteile auch damit zu tun ge-habt, dass es zu Qualitätsproblemen beiden gelieferten Containermodulen ge-kommen war. Nach Fertigstellung der Innenausbauar-beiten im Gebäude 3 kann die gesamteAnlage für 480 Bewohner, nach Aussagedes LaGeSo, voraussichtlich in der 17. Ka-lenderwoche (20.-24. 4.) in Betrieb ge-nommen werden. Wann die ersten Bewohner kommen wer-den, ist momentan noch unklar. »Derzeitwird geprüft, inwieweit eine Teilinbetrieb-

nicht pauschal anhand der Stationsgrößeableiten. Kenner der komplexen Kranken-hausstrukturen wissen, dass die Besetzungeiner Station von vielen Faktoren abhän-gig ist. Was wir vor Ort benötigen, sind bes-sere Strukturen und Abläufe, um überflüs-sige und doppelte Arbeit zu vermeiden«,so der Klinikgeschäftsführer. »Im Übrigensind auf unseren Großstationen nachtsmindestens zwei Nachtdienstbesetzungentätig.«Helios habe der Gewerkschaft ver.di imzweiten Verhandlungstermin am 12. 2. er-ste Angebote unterbreitet, die eine Ge-haltssteigerung von ca. 5 % bei einer Lauf-zeit von 24 Monaten vorsehen. Zudembiete Helios als erstes Unternehmen imdeutschen Klinikmarkt die Aufnahme vongezielten, präventiven Maßnahmen zumGesundheitsschutz bzw. zur Gesundheits-förderung und tariflich festgelegte Rege-lungen zur Qualitätssicherung in der prak-tischen Ausbildung in der Gesundheits-und Krankenpflege an. »Deshalb sehen wirdem dritten Verhandlungstermin gespanntentgegen«, so Sebastian Heumüller.Der von der Dienstleistungsgewerkschaftver.di initiierte Warnstreik am 19. 3. vordem Helios Klinikum Berlin-Buch war ei-ne von vielen bundesweit organisiertenAktionen im Vorfeld der nächsten Ver-handlungsrunde am 24. 3. (nach Redakti-onsschluss) in der Helios-Zentrale in derBerliner Friedrichstraße. Kristiane Spitz

nahme von Gebäude 1 und 2 umsetzbarist«, so Silvia Kostner. Kristiane SpitzZwei Tage vor dem Tag der offenen Tür kamen die ersten Möbel.

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Juliane Willuhn leitet die Einrichtung.

Page 4: Warnstreik bei Helios IN DIESER AUSGABE · 2018-06-13 · April 2015 | 1,50 € n AKTUELL Neue Abzocke: Blitzer-tonnen im Barnim S.3 n IM GESPRÄCH Von Argentinien nach Karow S. 6

4 APRIL 2015 Thema des Monats

Schüler aus Spanien, Schweden, Dänemark und Italien besuchten Karow

Beim Comenius Programm mitzuma-chen finden die teilnehmenden Schü-

lerinnen und Schüler »cool« und »span-nend«. Nicht graue Theorie im Unter-richtszimmer bestimmt ihre Tage währenddes Projekts, nein, sie dürfen durch dieWelt reisen. »Herausforderung von Immi-gration und europäischer Identität« heißtdas Thema, zu dem sich Schülergruppenaus Spanien, Schweden, Italien, Däne-mark und Deutschland seit zwei Jahren inihren jeweiligen Ländern umsehen undganz nebenbei Land und Leute kennenler-nen. Die EU hatte das Comenius Pro-gramm 1997 mit dem Ziel aufgelegt, dieZusammenarbeit von Schulen innerhalbder Europäischen Union sowie die Mobili-tät von Schülern und Lehrern zu fördern.Vom 16. bis 19. März weilten Schulen ausLübeck, Waldbröl, Bilbao, Leno, Mailand,Helsingor und Helsingborg an der Robert-Havemann-Oberschule in Karow. Ihr Pro-gramm war umfänglich – ein Jahr hattedie Vorbereitung gebraucht, für die sichBeate Peter, stellvertretende Schulleiterinund Englischlehrerin (Foto Mitte), denHut aufgesetzt hatte. Für 39 Gastschülerund 15 mitreisende Lehrer mussten Gast-familien und Hotels gefunden und die vierTage mit thematisch interessanten Pro-grammpunkten gefüllt werden.Hauptaufgabe war es, Spuren zu finden,die die Immigration in Berlin sichtbar wer-den lassen. Auf dem Programm standenStadtrundfahrt, Besuch von Neukölln undKreuzberg, Reichstagsbesichtigung, Abge-ordnetengespräch, Moscheebesuch u. a. Aufgeteilt in kleine Grüppchen besuchten

die Schüler Einrichtungen und Orte, umüber Immigration und Integration inDeutschland zu erfahren. So weilten sie auch im Stadtteilzentrumim Turm in der Karower Busonistraße. Al-batros-Projektleiterin Annedore Dregersprach über die Aufgaben des Zentrums,Menschen zusammenzubringen, ihnenMöglichkeiten des Kontakts über Genera-tionen- und ethnische Grenzen hinweg zuermöglichen. Der Gesprächsrunde zur Verfügung stan-den auch Immigranten aus Russland, Pa-kistan und Großbritannien, die in der Re-gion arbeiten und leben. Lüdia Fütterer,Russlanddeutsche aus Kasachstan, lebtseit 20 Jahren mit ihrer Familie in Karowund hat durch das Karower Stadtteilzen-trum Kontakte zu ihren deutschen Nach-barn geknüpft, Unterstützung erhalten

– Hautkrankheiten inkl. Allergien– Herz- und Kreislauferkrankungen– Onkologie

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n Flüchtlinge in LobetalLOBETAL – Zwischen dem LandkreisBarnim und der Hoffnungstaler StiftungLobetal wurde die Unterbringung von 26Flüchtlingen in Wohnungen der Stiftungvereinbart. Im Lobetaler Haus »Buchen-eck« leben seit März Menschen aus demTschad und Syrien.

n Reisen nach PolenBUCH – »Zauber des Frühlings« ist ander polnischen Ostseeküste zu genie-ßen. Vom 6. 6.–13.6. sind Plätze frei fürdas Wohlfühlangebot in Lukecin (279,-Euro). Im Programm enthalten: Bus-Transfer, VP, acht Wohlfühlanwendun-gen und kulturelle Veranstaltungen. In-fos Do 14–18 Uhr im Club »Der Alte«,Wiltbergstr. 27 oder Tel. 94 11 30 37.

und Fuß in der neuen Heimat gefasst.Sanam Bashir kam aus Pakistan nachDeutschland. Die Wissenschaftlerin arbei-tert auf dem Bucher Forschungscampusund wohnt In Karow. Sie berichtet von ih-ren Kollegen, die aus über 50 Nationenstammen. Der Campus sei wie eine Insel,die Wissenschaftler arbeiten hier und fah-ren dann abends wieder »in die Stadt«. Alena Merk ist erst vor einem Jahr mitMann und kleinem Sohn aus Sibirien nachBerlin gekommen. Sie spricht tadellosdeutsch und hofft auf ein Studium für Bi-bliothekswissenschaften. Schon in ihremdeutschstämmigen Dorf in Russland sei esihrer Familie wichtig gewesen, dass siehochdeutsch sprechen lernt. Angekom-men in Deutschland, weiß sie, dass wirkli-che Integration nur mit guten Sprach-kenntnissen möglich ist. Kristiane Spitz

Willkommensprogramm in der R.-Havemann-Schule mit Lehrerband und Schulchor.

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ENTLANG DER PANKE

Karfreitag startet die DB-Direktverbindung / ab 2016

übernimmt die NEB

Zum 3. April (Karfreitag) wird der Bahn-verkehr von Berlin nach Rheinsberg

wieder aufgenommen. Sechs Fahrten wer-den täglich von und nach Rheinsberg überHerzberg und Lindow angeboten. Die er-ste und letzte Bahn jeden Tages startet da-bei direkt ab Berlin: Um 07:47 vom Bahn-hof Lichtenberg, 07:56 ab Hohenschön-hausen und 08:16 ab Oranienburg gelangtman allmorgendlich ohne Umsteigen inden beliebten Erholungsort; Ankunftszeitist 09:09 Uhr. Abends besteht um 19:54 abBahnhof Gesundbrunnen und 20:16 abOranienburg auch eine direkte Verbin-dung mit Ankunft am Zielort um 21:09Uhr. Dazwischen starten die Fahrten etwazweistündlich ab Löwenberg mit direktemAnschluss aus Berlin: 09:50 und 11:50 mitdem RE5 (Ziel Stralsund) ab Gesundbrun-nen, geruhsamem Umstieg in Löwenberg,und um 11:09 oder 13:09 ist man fast amRheinsberger Schlosspark und dem Grie-nericksee.Die Fahrten finden allesamt mit den ausden Vorjahren bekannten, behindertenge-rechten und mit Toiletten ausgestattetenFahrzeugen vom Typ BR 646 statt. Bekanntsind sie vor allem von der Linie RE6 zurFontanestadt Neuruppin. Im mit Kurt Tu-cholsky verbandelten Rheinsberg laden

Jetzt wieder direkt nach Rheinsbergneben dem Literaturmuseum auch dasSchlosstheater und Schlosspark sowie dasKeramikmuseum und die örtliche Schiff-fahrt zu Rundfahrten ein. Erstmals soll es in diesem Jahr auch einezum VBB-Tarif nutzbare, direkte Busver-bindung von Rheinsberg über die Landes-grenze hinaus ins mecklenburgische Mi-row mit seinem 3-Königinnen-Palais undSchlossbau auf der Schlossinsel geben.Auch auf dem Wasserweg lässt sich dieseTour umsetzen. Von Mirow kann man dieRundtour ins ehemalige HerzogtumMecklenburg-Strelitz per Eisenbahnfahrtnach Neustrelitz komplettieren. Von dortist Berlin wieder stündlich mit der Bahnerreichbar. Allerdings sollte man sich fürdiese Ausflugsvariante mehr als einen TagZeit nehmen.

Im Rahmen des Projekts »GemeinsamPankow verändern – Jugendjury Pan-

kow« können junge Menschen von 12 bis21 Jahren Projektmittel für ihre eigenenIdeen beantragen. Gruppen von minde-stens drei Personen können so eine För-derung von 300 bis max. 1 000 Euro erhal-ten. In der Jugendjury entscheiden dieJugendlichen selbst, wie das Geld am En-de verteilt und welche Projektidee Mittelzur Umsetzung erhalten wird. Die 1. Ju-gendjury-Sitzung 2015 wird am 28. Aprilam Nachmittag stattfinden. Wer einenProjektantrag bis zum 20. 4. 2015 ein-reicht, sollte sich diesen Termin unbe-dingt freihalten. Die Jugendjury wird durch das Programm»Stark gemacht – Jugend nimmt Ein-fluss – Jugend Demokratiefonds Berlin«

Pankow gemeinsam verändernfinanziert. Der Fonds ist ein Beitrag, umdemokratische Strukturen, Partizipationund die Arbeit gegen Rechtsextremis-mus, Rassismus und Antisemitismus inBerlin weiter auszubauen. Er soll zu neu-en Projektideen und Projekten ermutigenund diese unterstützen. Das BerlinerLandesprogramm wird von der StiftungDemokratische Jugend, der Jugend undFamilienstiftung des Landes Berlin undder Senatsverwaltung für Bildung, Ju-gend und Wissenschaft sowie dem Ju-gendamt Pankow gefördert. Weitere Informationen: Jeanette Münch, Tel. 902 95 71 17, E-Mail: [email protected]; Projektvorschläge per E-Mail/Post: Be-zirksamt Pankow, Jugendamt, J. Münch,Berliner Allee 252-260, 13088 Berlin

ZAHLEN & FAKTEN

Demo für mehr Verkehrssicherheit

In der vorigen Ausgabe des »BB« be-richteten wir über Verkehrsproblemenahe des neuen Einkaufcenters undWohngebiets »Neue Kärntner Straße« inSchwanebeck. »BB«-Leserin Marion Saß,Mutter von drei Kindern, macht sichschon lange Zeit Sorgen über die gefähr-liche Kreuzungssituation. Ähnlich wieandere Eltern in ihrer Umgebung hattesie an den Panketaler Bürgermeister Rai-ner Fornell geschrieben. »Mein ältester

Sohn Maximilian muss hier täg-lich durch: Für Fahrrad fahrendeoder den Bus benutzende Kin-der ein echtes Problem.« Marion Saß organisierte am 12.März eine Demo, zu der über 30Bürgerinnen und Bürger mit ih-ren Kindern gekommen waren.Es treffe sich gut, erklärte Bür-germeister Fornell, dass bei ei-nem derzeit in der Gemeinde-vertretung zu beratenden Bau-projekt für barrierefreie Woh-nungen hinter dem Nettomarktvon der Unteren Straßenver-kehrsbehörde in Eberswaldefestgestellt worden sei: »Die Lei-stungsfähigkeit des Knotens istohne Lichtsignalanlage nichtmehr gegeben. Es muss einelösungsorientierte Möglichkeit

zum Umbau des Knotens erörtertwerden.« »Wir werden«, so der Bürgermeister,»die Behörden mit ihrem eigenen Vor-schlag konfrontieren. Fairerweise dür-fen wir die Kosten nicht nur diesemBauherrn anlasten. Wir werden anbie-ten, uns an den Kosten zu beteiligen.« Somit hat die kleine Bürgerinitiative vonMarion Saß gute Chancen auf zeitnahenErfolg! Hubert Hayek

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Geschichte per TouchscreenMedienstation zur Geschichteder Krankenanstalten Buch

während der NS-Zeit

In der Stadtteilbibliothek Buch wurdeEnde März eine Medienstation der Öf-fentlichkeit übergeben. Der Besucherkann sich dort ab sofort mittels Touchs-creen über die Geschichte der BucherKrankenanstalten während der NS-Zeitinformieren. Das kostenlose multimedialeAngebot umfasst thematisch gegliederteTexte mit zahlreichen Originaldokumen-ten und Fotos aus den Jahren 1933 bis1945 sowie Videos der FilmemacherinAlexandra Weltz-Rombach.Im Fokus der Medieninstallation steht diejüngste Dokumentation der Bucher Auto-rin Rosemarie Pumb, die seit vielen Jahrenzum Thema Patiententötungen währendder NS-Zeit recherchiert und zahlreicheArtikel und Publikationen veröffentlichte.Sie legt diesmal das Augenmerk auf dieideologische Durchdringung des berufli-chen Alltags des Medizinstandortes undversucht der Frage nachzugehen, wie esmöglich werden konnte, dass Ärzte undPflegepersonal entgegen ihrer ethischenVerpflichtung, das Leben zu schützen,Tausende ihrer Patienten in den Todschickten.Die Verwaltungsakten aus der damaligenZeit geben einen Einblick in das täglicheLeben: Heute skurril Anmutendes, wie dieakkurate Ausführung des Hitlergrußesoder der staatlich verordnete Sportappell,

ist dort ebenso dokumentiert wie die Dis-kriminierung und Entlassung jüdischerÄrzte, die Protegierung von SA-Mitglie-dern oder Wiegelisten der Patienten, diedas Hauptgesundheitsamt alarmieren.Auch die Frage nach der Aufarbeitung derNS-Verbrechen soll gestellt werden. Nachdem Krieg tauchten all die Beteiligten indas große Reinigungsbad der Entnazifizie-rungskommission, drehten und wendetensich ein wenig und verließen als stille Hel-

den und Widerständler das trübe Wasser. Die folgenreichen Verstrickungen von Bu-cher Krankenhauspersonal mit dem natio-nalsozialistischen Regime sind bis heutenicht umfassend institutionell aufgearbei-tet worden. Vielleicht kann die Mediensta-tion in der Bucher Stadtteilbibliothek, vonden Initiatoren nicht nur als Info-Point,sondern vor allem als virtuelles Warn-Malkonzipiert, einen Anstoß dazu geben.

Nadine Muth

In die Medienstation der Bibliothek floss die Forschungsarbeit von Rosemarie Pumb ein.

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Leben in Europa

Herzlichen Danksagen wir allen, die sich in stiller Trauer mit uns verbunden fühlten und ihre Anteilnahme auf vielfältige Weise zum Ausdruck brachten.Annekathrin Göbelim Namen aller Angehörigen

Panketal, im März 2015

Frank Göbel1956-2015

Wer nur in Rheinsberg verweilen möchte,gelangt z. B. um 14:49 und 16:37 Uhr wie-der (mit Umstieg in Löwenberg) zurücknach Berlin. Um 18:31 und 21:16 Uhr fin-den täglich zwei durchlaufende Fahrtenohne Umstieg bis Berlin Gesundbrunnenstatt, Ankunft um 19:48 und 22:33 Uhr.Der Sommer 2015 ist der letzte mit derDeutschen Bahn als Linienbetreiber derRB54: Ab nächstem Frühjahr übernimmtdie von der Heidekrautbahn bekannteNiederbarnimer Eisenbahn (NEB) die Be-triebsführung mit eigenen Fahrzeugen. Zu wünschen wäre wieder ein ganzjähri-ger Zugverkehr von Rheinsberg nach Ber-lin. Im Winter ist eine Erreichbarkeit nurumständlich mit Umsteigen in Hennigs-dorf und Neuruppin und von dort per Busmöglich. Julia Meister

Page 5: Warnstreik bei Helios IN DIESER AUSGABE · 2018-06-13 · April 2015 | 1,50 € n AKTUELL Neue Abzocke: Blitzer-tonnen im Barnim S.3 n IM GESPRÄCH Von Argentinien nach Karow S. 6

5APRIL 2015Thema des Monats

n BürgersprechstundenBLANKENBURG – Dirk Stettner, MdA,und Johannes Kraft, Vorsitzender derFraktion der CDU in der BVV Pankow,führen am 23. April um 20 Uhr im Re-staurant Pascal, Alt-Blankenburg 12adurch. Eingeladen sind BlankenburgerBürgerinnen und Bürger, die sich mit ih-ren Anliegen, Hinweisen und Anregun-gen an die Kommunal- und Landespoli-tik wenden möchten.

n AbgeordnetensprechstundenBUCH/BUCHHOLZ – Elke Breitenbach,arbeitsmarkt- und sozialpolitische Spre-cherin der Linksfraktion im Abgeordne-tenhaus, führt ihre Bürgersprechstundeam 16. 4., 14.30–16 Uhr, Amtshaus Buch-holz, Nachbarschafts- und Familien-Ca-fé (im EG links), Berliner Str. 24, durch.Rainer-Michael Lehmann, integrations-politischer Sprecher der SPD-Fraktionim Abgeordnetenhaus, lädt zu seinerSprechstunde jeden 2. Mittwoch von 17-19 Uhr in der Lounge des RestaurantsKünstlerhof Buch, Alt-Buch 45-51, ein.

n Bürgersprechstunden �PANKOW – Bezirksbürgermeister Mat-thias Köhne, Rathaus Pankow, Breite Str.24a-26, Termin bitte erfragen unter: Tel.90 295 23 01.Jens-Holger Kirchner, Stadtrat für Stadt-

»BB« GRATULIERT… den BUCHER Jubilaren Renate Brauer, Richard Demant, Dorit Domnitz, Rose-marie Eggert, Gerhard Förster, Dr. Max Görlich, Joachim Haubold, Waltraud Kon-schake, Brigitte Krause, Dieter Lichtenberg, Ilse Schröder und Adelheit Tautz zum80., Ursula Barowetzke, Irma Bensch, Welly Brinckmann, Werner Kursave, ErikaStobernack, Annerose Vogl, Lothar Wagner, Edith Wernicke undMarianne Wittzum 85.,Gertrud Armier, Rolf Bauer, Gerda Bellert, Dr. Barbara Bodek undDoro-thea Vorwerk zum 90.,Dr. Axel Hendrik zum 91., Hedwig Möhl zum 92., Helene Alt-mann und Käte Finke zum 93., Marie Leder zum 94., Herta Baatz zum 95. sowie An-na Lucht zum 98. Geburtstag. Eiserne Hochzeit feiern Ruth undManfred Reuter.Herzlichen Glückwunsch! Auch die Sozialkommission Buch gratuliert herzlich!… den PANKETALER Jubilaren Renate Belchhaus, Valentin Bergmann, EdithBusch, Elisabeth Funke, Renate Gatzke, Irmgard Klosowski, Ruth Koch, SiegfriedKöppen, Irmgard Müller undWolfgang Münch zum 80., Klaus Beer, Knut Bohn,Thea Ehrhardt, Annemarie Herrmann, Siegfried Tuttas, Margot Weigelt undBerthold Wernicke zum 85., Lisa Bittner, Dr. Winfried Chwastek zum 90.,WaltraudKühn undWaltraud Polster zum 91.,Helene Jenßen zum 92., Edith Borzym undMargarete Tillack zum 94., Herbert Borzym und Minna Kull zum 95. sowieHildehard Löhmann zum 102. (!) Geburtstag! Herzlichen Glückwunsch!

entwicklung, Darßer Str. 203, 13088 Ber-lin, R 203, am 23. 4., 15–17 Uhr, Anmel-dung unter Tel. 902 95 85 20. Christine Keil, Stadträtin für Jugend/Fa-cility Management, im ehemaligen Rat-haus Weißensee, Berliner Allee 252-260,Raum 116, Am 9. 4., 16–18 Uhr, Anmel-dung unter: Tel. 90 295 73 01.Lioba Zürn-Kasztantowicz, Stadträtinfür Soziales, Gesundheit, Schule, Sport, ,Fröbelstr. 17, Haus 2, R 333, Termin bitteerfragen unter: Tel. 90 295 53 01.Dr. Torsten Kühne, Stadtrat für Verbrau-cherschutz, Kultur, Umwelt, Bürger-service, Termin bitte erfragen unter: Tel.902 95 63 01.

n Rentensprechstunden BUCH/KAROW – Dietrich Schneider,Versichertenberater der Deutschen Ren-tenversicherung: Samstag, 7. 4. und am14. 4., ab 8 Uhr im Bürgerhaus (1. OG, R120), Franz- Schmidt-Straße 8-10. Ter-mine unter: Tel. 96 20 73 41 oder0170/811 9355.Sabine Michael, Versichertenälteste derDeutschen Rentenversicherung: am7. 4., 16-18 Uhr, bei »BerTa« (2. OG) imBucher Bürgerhaus, Tel. (033397) 723 66.Michael Bormann, Versichertenältesterder DRV: Donnerstag, 9. 4., 15–17 Uhr (u.n. V.) im Stadtteilzentrum im Turm, Buso-nistr. 136 in Karow, Tel. 94 93 087.

ENTLANG DER PANKE

BUCH – Fotos halten Gegenwart fest.Im Falle der kleinen Ausstellung im 1.OG des Bucher Bürgerhauses, Franz-Schmidt-Str. 8-10, sind die gebanntenAugenblicke nicht nur vergangene,sondern tatsächlich nicht mehr exi-stente Motive. »Syrien – Land und Leu-te« heißt die Schau der Fotos von DetlefHanßen, die im Jahre 2010 entstandensind, fünf Monate vor Ausbruch desBürgerkrieges. Mittlerweile ist dasLand zerstört, viele Menschen sind ge-tötet worden oder befinden sich aufder Flucht. Das Syrien, das Detlef Han-

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Fotoausstellung: Syrien vor dem Krieg

ßen vor fünf Jahren vorfand, existiertheute nicht mehr. Um so mehr ist dieBetrachtung der Bilder – Porträts, fried-liche Alltagsszenen, architektonischeBesonderheiten, Suq-Geschehen – eineschmerzliche. »Manche der abgebilde-ten Menschen werden heute nichtmehr leben oder haben alles verloren«,so der Fotograf. »So ist z. B. auch dergrößte Suq von Aleppo, den ich fotogra-fierte, inzwischen völlig zerstört«. Die Ausstellung kann in den kommen-den zwei Monaten wochentags ab9 Uhr besichtigt werden. K. Spitz

Fortsetzung von S. 1Seit 2011 ist in das Fördergebiet Buch be-reits viel Geld geflossen, um Kitas, Schu-len und Jugendfreizeiteinrichtungen zusanieren, darunter »Der Alte« oder dasBucher Bürgerhaus. Momentan sind wei-tere Maßnahmen im Gange, wie der Ab-riss des alten Schulgebäudes in der Wal-ter-Friedrich-Straße und die Errichtungeines neuen, modularen Schulhausesoder die Sanierung des Kindergartens inder Karower Chaussee.Neue Projekte des Stadtumbau-Pro-gramms sollen in Buch folgen. Darüberdiskutierten auf dem ISEK-Forum mehrals 100 Bürger an fünf Thementischen zu

den Schwerpunktbereichen: • die neueMitte Buch, • Buch Süd, • das Bahnhofs-umfeld, • Am Sandhaus (das Fördergebietsoll künftig um den Bereich Straße amSandhaus bis zu den Regierungskranken-häusern erweitert werden), • Schlossparkund Alt-Buch.Viel Konsens herrschte während der Ge-spräche. Buchs Bürger zeigten sich ein-mal mehr als Experten, was ihr Wohnum-feld angeht. Straßenverbindungen, Rad-wege sind wichtige Themen. Äußerst kri-tisch sehen die Anwohner die geplanteUmwandlung des Schlossparks als Natur-schutzgebiet. Sie schlugen vor, lieber diesich ausweitende »Moorlinse« unter

Wie geht’s weiter in Buch?

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»Meckern ändert nichts«Wer in Buchs Wohnge-

bieten III und IV spa-zieren geht, hat sicherauch schon bemerkt, wiefurchtbar vermüllt man-che Ecken aussehen. Auch Katrin Schmidt (Fo-to) ärgerte sich maßlosüber den Dreck. 2009 istsie von Bernau nach Buchgezogen. »So dreckig wares dort nicht, der Müll hiernervt mich sehr«, erklärtdie junge Frau, die mit ih-rem Lebensgefährten, dreiKindern und einem Hundin der Wolfgang-Heinz-Straße wohnt. Vor vier Wochen beschlosssie, sich nicht mehr nuraufzuregen, sondern etwaszu tun. Sie schnappte sichdie Familie, packte einpaar Mülltüten und Ein-weghandschuhe ein undsammelt nun zwei bis drei

Der Schlosspark als Naturschutzgebiet? – Ein Unding, sagen die meisten Bucher.

Stunden in der Woche den Dreck andererLeute weg. »Es liegt um Kitas und Spiel-plätze so viel Glas herum, die Gefahr, dasssich die Kinder beim Spielen verletzenoder der Hund sich etwas eintritt, istgroß«. Jedes Mal seien gut und gern zweigroße Müllsäcke zusammengekommen –und die Kinder hätten richtig Spaß amSammeln, erklärt die Bucherin. Sie versuchte, auch andere zum Mitma-chen zu mobilisieren und hängte in derKita »Kleine Schlaufüchse« Flyer auf.»Alle meckern nur, dass Buch so ver-kommt, aber vom Meckern allein ändertsich nichts. Mitmachen wollte aber bis-her niemand«, bedauert Katrin Schmidt.»Sie sagen nur, toll, dass ihr das macht.«Nun will sie einen neuen Vorstoß unter-nehmen. Am 11. April um 14 Uhr soll eseine weitere freiwillige Müllsammelak-tion geben. Treffpunkt ist vor derSchwimmhalle in Buch. »Es wäre schön,ein paar Müllsäcke und Einweghand-schuhe mitzubringen«, bittet KatrinSchmidt. Sie will nicht aufgeben.

Kristiane Spitz

»Nachtraubzüge« unterwegsBürgerveranstaltung zum

Lärmaktionsplan in Panketal

Am 6. März gab es eine Informationsver-anstaltung im Rathaus Panketal zum

Thema Lärmaktionsplan, zu der fast 20Bürgerinnen und Bürger erschienen wa-ren. Der Entwurf des Lärmaktionsplaneswar zuvor vier Wochen ausgelegt worden. Instinktiv hatte ich mich gegen diesenLärmaktionsplan gesträubt. Eine Frie-densdemonstration ist für den Frieden, ei-ne Antikriegsveranstaltung ist gegen denKrieg – logischerweise müsste ein Lärmak-tionsplan dann für den Lärm aktivieren –aber das konnte doch nicht gemeint sein!Wie die von der Gemeinde Panketal beauf-tragte Ingenieurgesellschaft Hofmann-Leichter berichtete, geht es doch gegenden Lärm. Christian Hecht: »Es wird ent-sprechend der Brandenburger RichtlinienLärm ‘kartiert’ und berechnet – nicht ge-messen!« Der Lärmbelastungswert solltagsüber 65 dB (Dezibel) und nachts 55 dBnicht überschreiten.

Die beste Information erhielt man – wiehäufig – aus der Diskussion. Wie DietrichPeters von der BINO (BürgerinitiativeNord Ost – Gesund leben an der Schiene)feststellte, sei die Zusammenarbeit mit derDeutschen Bahn AG relativ gut. Die BINOhat von der Gemeinde Panketal im Rah-men des Bürgerbudgets ein Messgerät er-halten, das gut verwendbar ist – z. B. zurFeststellung der Lärmbelastung durch die»Nachtraubzüge«. Es gebe Teilerfolge fürdie Anwohner der Stettiner Bahn vonBlankenburg bis Karow, die zwischen 2017und 2020 Lärmschutzmaßnahmen erhal-ten. Doch für die Anwohner von Karow bisBernau ist noch lange keine Lärm-Entwar-nung in Sicht. Erst ab 2024 ist hier der Pla-nungsbeginn für Lärmschutz an der Bahnvorgesehen. Aus Sicht von Dietrich Peterssei es in diesem Zusammenhang besser,z. B. kleine gleisnahe Vorrichtungen anzu-bringen oder die Gleise zu schleifen – wiees gerade als kleine lärmmindernde Maß-nahme passiert sei –, als 4 m große Lärm-schutzwände zu errichten.

Auch bei den Straßen sieht es nicht gutaus. Deshalb empfiehlt die Studie zumLärmaktionsplan Tempo 30 für die L314Im Ortsteil Zepernick (Alt Zepernick–Ber-nauer Straße). Frau Thomas berichtet vonihrem »Kampf« für Tempo 30 und den ab-lehnenden Bescheiden der Behörden trotzAntrags durch den Bürgermeister. EinzigerRat des vortragenden Christian Hecht:»Berufen Sie sich auf unsere Stellungnah-me und versuchen Sie es nochmals.«Es gibt keinerlei Verpflichtungen von Be-hörden, dem Rat der Gemeinde Panketaloder gar einzelner Bürger zu folgen. Undbei den Straßen hat man es mit verschie-denen bürgerfernen Bauträgern (Bund,Land oder Kreis) zu tun. Wie Dr. Eckart Kannegieser von der Bür-gerinitiative »Gartenstadt Neu Buch« aus-führte, kämpfe man gegen Windmühlen,wenn es um den Autobahnrastplatz in derNähe des Eichenrings geht. Der Linden-berger Weg sei nicht einmal in der Kartie-rung enthalten. Einziger (kleiner) Trost: Bei vielen Einga-ben entsteht etwas Lärm in den Behörden,der etwas Positives bewegen könnte.

Hubert Hayek

Suchtberatung im Bucher Bürgerhaus

Jeden Montag von 12 bis 18 Uhr bie-ten Sozialarbeiter mit langjähriger Er-fahrung in der Suchtkrankenhilfe ko-stenlose Beratungen im Bucher Bür-gerhaus, Franz-Schmidt-Str. 8-10 an. Das Beratungsangebot der SuchthilfePankow richtet sich an Betroffene sowieAngehörige und Bezugspersonen vonMenschen mit Alkohol- oder Medika-mentenproblemen sowie an Menschenmit Schwierigkeiten im Bereich Online-

Schutz zu stellen. Das Parkproblem seiein sehr gravierendes. Auf die Idee, einParkhaus auf dem P+R-Parkplatz an derBahn zu errichten, reagierten viele skep-tisch, falls dies mit Parkkosten verbundensei. Das wilde Parken an der Moorlinsebzw. in den Wohngebieten werde da-durch nicht verhindert, glaubt eine Mehr-heit. Das Bahnhofsumfeld ist noch im-mer keine positive Visitenkarte für Buch.Die Bahnhofsvorplatzgestaltung und eineParkstation für Radler würde die Situati-on verbessern. Die Nutzung der alten In-dustriebahngleise als Rad- und Fußweg-trasse ist für viele ein attraktiver Gedanke.Ein solcher Weg könnte auch den immen-sen Fahrradverkehr vom S-Bahnhof zumCampus Buch kanalisieren. Die Entwick-lung der Brunnengalerie steht auf derAgenda wie die Aufwertung des altenZentrums Alt-Buch. Hier müssen bessereAnbindungen geschaffen werden. Das Thema Aufenthaltsqualität in BuchsMitte wurde diskutiert. Viele wünschensich mehr Sitzgelegenheiten, einen Brun-nen und eine Uhr auf dem Platz vor Kauf-land. Verbesserungswürdig sind auch dieWegeverbindungen rund um das Bürger-haus. Entlang der Straße Am Sandhaus ist neueWohnbebauung konzipiert. Sollte der Se-nat der Erweiterung des Fördergebietesauf diesen Bereich bis hin zu den ehem.Regierungskrankenhäusern zustimmen,stehen auch hier Entwicklungsaufgabenan: Renaturierung oder Nachnutzung derGrundstücke an der HobrechtsfelderChaussee ist das Thema. Auf dem Gelän-de des Zivilschutzes am Bahnhof entstehtder Pankepark, vielleicht mit Sport- undGesundheitsparcours. Auch an der »Moor-linse« sollten Erlebnisräume geschaffenwerden, wünschen sich die Bucher. Jens-Holger Kirchner fasste zum Ende derVeranstaltungen die Prioritäten aus Sichtdes Bezirks zusammen: 1. Bucher Bil-dungszentrum (Bibliothek, Musikschule,VHS und Gläsernes Labor unter einemDach), 2. Wegebeziehungen (Fuß- undRadverkehr, Barrierefreiheit), 3. Woh-nungsbau Buch IV und Straße Am Sand-haus, 4. ruhender Veºrkehr, 5. Schloss-park/Pankepark und 6. Energiekonzeptfür Buch. Kristiane Spitz

Detlef Hanßen während der Ausstellungs-eröffnung im Bucher Bürgerhaus.

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und Glücksspiel. Im Rahmen der Beratung können ange-boten werden: Infos, Hilfe in persönli-chen Krisensituationen, Beratung, Ver-mittlung und Unterstützung bei derRegelung von sozialen Problemen, dieVermittlung zum Arzt und zur stationä-ren Entgiftung, die Beantragung einerstationären Entwöhnungstherapie sowiedie Vermittlung zu Selbsthilfegruppen.Infos: Tel. 475 98 20 o. 0176/97 98 87 39.

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6 Im GesprächAPRIL 2015

Schicksalsstunde für ehemaliges Krankenhaus

Zepernick?

Das ehemalige Krankenhaus Zeper-nick an der Schönower Straße weckt

seit einiger Zeit unterschiedliche Begehr-lichkeiten. Es hatte lange gedauert, bis die Insol-venzverwaltung das Gelände (Am Heide-haus) frei gegeben hat, damit es wiederder Gemeinde zur Verfügung stehenkann. Im vergangenen Jahr gab es denVersuch von Bürgern, hier eine dritteGrundschule einzurichten. Nach dem ge-scheiterten Bürgerbegehren meldetensich mehrere Interessenten, die aber im-mer nur einen Teil nutzen wollten. EineEntscheidung über die Zukunft des Ge-ländes »Am Heidehaus« ist bis heute nichtgefallen. Kürzlich beschloss die Gemeindevertre-

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Beteiligungswerkstatt zur Entwicklung eines Nutzkungskonzepts für das »Heidehaus«.

Ideen für’s »Heidehaus«KORRESPONDENZ

tung Panketal, Vorschläge in einer Beteili-gungswerkstatt zu sammeln, um die best-

mögliche Nutzungherauszufinden.Die Firma Wallraf &Partner veranstal-tete im Auftrag derGemeinde Panke-tal am 28. Februareine Führung überdas Gelände undbot allen Interes-sierten eine Mitar-beit an der Vorpla-nung bzw. Ideen-sammlung an. Die-se öffentliche Ver-anstaltung fand am

3. März in der Mensa der Schulen Zeper-nicks statt. Sascha Pladeck vom Bauamtder Gemeinde stellte die Firma vor: Diesehatte eine informative Skizze für die gut40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor-bereitet. In Arbeitsgruppen wurde die Be-deutung des Standorts, seiner Lage undder Potenziale herausgearbeitet und Nut-zungsvorschläge gesammelt. Die auf kleinen bunten Kärtchen gesam-melten Ideen – vom Bürgerhaus, über Be-treutes Wohnen oder Demenzhaus bishin zu einer Villa für den Eigenbetrieb –haben die Veranstalter mitgenommen. Ineinem Monat soll es eine Auswertung derIdeen geben, ein nächster Schritt auf demWeg zu einem tragfähigen Nutzungskon-zept. Hubert Hayek

Aaron Vargas reist seit Jahrendurch die Welt – die Liebe

verschlug ihn nach Deutschland

Eigentlich wollte Aaron Vargas – genauwie Che Guevara – nach seinem Abi-

tur Medizin studieren. Doch dann kamalles anders. Ein Freund fragte, ob er mitihm auf Reisen gehen wolle. Aaron war 20Jahre alt und aus Caleta Olivia, dem60 000-Einwohner-Küstenstädtchen inPatagonien im Süden Argentiniens, bis-her nicht herausgekommen. Seine Freun-din hatte ihn gerade verlassen und erdachte, wenn ich jetzt nicht gehe, dannmache ich es nie…Aus seinem spontanen Trip sollte einevierjährige Reise werden, die ihn Tausen-de Kilometer weit durch Südamerikaführte. Er war unterwegs in Argentinien,bewegte sich mit dem Fahrrad 2 000 kmdurch Brasilien, lebte in Bolivien und be-suchte Peru. Gut, dass er jonglieren kann,und gut, dass er ein kreatives Händchen

für die Gestaltung von Schmuck hat,denn so finanzierte er sein Leben. »In Brasilien wurde ich beklaut. OhnePass zu reisen, war schon eine Herausfor-derung«, erzählt er. »Unterwegs habe ichSchmuck gemacht aus Dingen, die ich inder Natur gefunden habe – Samen oderPflanzenteile. Ich hatte eine kleine Zangedabei, Schnur, ein bisschen Metall. DieOhrringe, Ketten und Armbänder habeich gegen Schlafplätze oder Essen ge-tauscht. Die Leute staunten, sie kanntenzwar die Materialien, hatten aber nochnie gesehen, dass einer Schmuck darausherstellt.« Die Brasilianer seien sehrfreundliche Menschen. »Sie kauften denSchmuck und ließen mich umsonst beisich schlafen.« Nach zwei Jahren Unterwegssein, auf ei-ner Party im bolivianischen Santa Cruz dela Sierra lernte er eine junge Frau aus Ber-lin-Karow kennen. »Ich habe sie gesehenund gedacht, boah, so eine schöne Frau,was macht sie hier. Sie hat mir gleich ge-fallen, sie war wie ein Engel.« Der Engel aus Deutschland absolviertegerade ein Freiwilliges Soziales Jahr in La

Paz und erwies sich zu Aarons Glück alsdurchaus irdisches Wesen. Sie trafen sichwieder beim Carneval in Cochabamba,kamen sich näher und doch beschlossder Globetrotter, weiter zu ziehen, »so

weit ich es schaffe ohneAusweispapiere«. Irgendwann kam er zurücknach La Paz. »Ich bin vieleMonate bei meiner deut-schen Freundin geblieben,wir waren sehr verliebt. Ichhabe jongliert auf der Straßeund gutes Geld verdient.«Nachdem die Freundin ihrAuslandsjahr beendet hatte,reiste sie gemeinsam mitdem jungen Patagonier zweiJahre durch Brasilien undBolivien. Unterwegs lesensie einen Hund auf, der ihrtreuer Begleiter sein wird –bis heute. Irgendwann kam der Tag desAbschieds, der nicht derletzte sein wird. Die Freun-

din fliegt nach Deutschland zu ihren El-tern. »Ich warte auf dich« hat Aaarongesagt. Er bleibt zurück mit dem schwarz-weißen Hund und ist »ziemlich allein undtraurig«. Er jongliert viel und zieht immerweiter, auf dem Rücken den Rucksack mitseinem Schmuck, der Jonglage, einerHängematte und ein, zwei T-Shirts. »Ichhabe mich treiben lassen«.Vier Jahre hatte er seine Eltern und dievier Brüder nicht gesehen. Kurz vor demTod des Vaters telefoniert er noch einmalmit ihm. »Er hat gelacht, als er hörte, dassich eine deutsche Freundin habe. ‘Duhässlicher Mann mit einer blonden Frau.Du musst tun, was dich glücklich macht!’,hat er gesagt.«Endlich kommt die Freundin zurück nachArgentinien und »unsere Liebe begann danoch einmal neu«, sagt Aaron. Er beginnteine Ausbildung zum Sonderschulpäda-gogen weil er es liebt, mit Kindern zu ar-beiten. Er beendet das erste Ausbildungs-jahr und folgt seiner Freundin Ende 2012nach Deutschland. »Es war ein Kulturschock«, erinnert sichder 30-Jährige. »Die Häuser waren ganz

Von Argentinien nach Karowanders… man konnte mit dem Hund inden Bus einsteigen«, fällt ihm ein. »AuchWeihnachten wurde so anders gefeiert.Bei uns ist es Sommer zu Weihnachten,wir machen eine große Party; in Deutsch-land wird Gans gegessen und es ist einstilles Familienfest.« Eine Woche später meldet sich der Argen-tinier zu einem Deutschkurs an. »Es hatviele Tage gedauert, bis ich das Wort ‘Ent-schuldigung’ sagen konnte, ein extremschweres Wort wegen der vielen Konso-naten«. Er lebt mit seiner Freundin in Ka-row im Dachgeschoss des Hauses ihrerEltern. Sie heiraten und der junge Ehe-mann ist damit beschäftigt, die Men-schen, das Land und seine neuen Regelnkennenzulernen. »Ich mag Deutschland«, befindet er. »Esist ein sicheres Land, alles ist in Ordnung,die Politiker sind meistens korrekt unddie unterschiedlichen Jahreszeiten liebeich sehr.« Nur mit der Mentalität kommeer nicht recht klar. »Man ist hier viel ern-ster, nicht so locker. Alles muss nach be-stimmten Regeln ablaufen.« Neulich seier mit seinem Hund unterwegs gewesen.Aaron hat Tütchen dabei, um dessenHinterlassenschaften im öffentlichenStraßenraum wegzuräumen. Doch alsder Hund auf einem Feld seinen Haufenmachte, regte sich ein Mann auf, warumer den nicht auch entferne. Darüber kanner nur ungläubig den Kopf schütteln. Beschäftigung findet Aaron nicht, ob-wohl er sich überall bewirbt. Er vermisstseine Familie, sein Heimatland und kehrtzurück nach Bueons Aires, um die Ausbil-dung für ein weiteres knappes Jahr fort-zusetzen. 2014 kommt er zurück – 11 913km Luftlinie von Buenos Aires nach Pan-kow.Eines Tages zeigt ihm die Schwiegermut-ter einen Artikel im »Bucher Boten«:»Bufdi gesucht für den Abenteuerspiel-platz Karow (ASP) und das KarowerStadtteilzentrum«. Er stellt sich vor – undwird genommen. Seit neun Monaten ister nun in beiden Albatros-Projekten be-schäftigt. Er bereitet Veranstaltungen mitvor, hilft im ASP-Garten, macht Boten-gänge, spielt mit den Kindern oder bietetSchmuckworkshops an. Wenn er heutedurch Karow läuft, wird er von vielengegrüßt. Die Kinder haben ihn ins Herzgeschlossen – er ist »der, der so lustigspricht« und auch die Seniorinnen desKarower Stadtteilzentrums mögen ihn.»Das hat ein bisschen gedauert, sie ha-ben erst mal abgewartet, ob ich ein Net-ter bin«, grinst Aaron. Momentan plant der junge Mann, für einweiteres Ausbildungsjahr nach Argenti-nien zurückzugehen. »In Deutschlandhabe ich mehr Chancen mit einer abge-schlossenen Ausbildung. Außerdem seh-ne ich mich schmerzlich nach meiner Fa-milie, meinem Land, der Sprache…«, ver-sucht er zu erklären. Ende des Jahres willer wieder zurück sein, endlich einen rich-tigen Job finden und eine Familie grün-den. Kristiane Spitz

Die Besucher des »Stadtteilzentrums im Turm« in Karowsind mittlerweile ganz hingerissen von Aaron.

Aaron Vargas: Ich kenne noch nicht genugdeutsche Wörter für all meine Gedanken.

Die »Säule der Toleranz« nervt

Ein uralter Streit tobt inFreiburgs Innenstadt:

Feierwutige gegen Schla-fenwollende. Die »Säuleder Toleranz« sollte durchLichtsignale fur Ruhe sor-gen – und ist längst ge-scheitert und heute nurnoch eine mehr oder we-niger hubsche Partybe-leuchtung.Drei Meter hoch, fur eineSäule ungewöhnlichrechteckig, zunächst re-genbogenfarben, danngrun leuchtend und bis23 Uhr – dem offiziellenStart der Nachtruhe –durchweg errötend: sosteht die »Säule der Toleranz« seit ihrerEinweihung im Juni 2009 am Fuße derFreitreppe des Augustinerplatzes. Derkopfsteingepflasterte ca. 1.000 Quadrat-meter große, abfallende »August« imZentrum der Altstadt lockt jedenSommer Hunderte von Studenten,Jugendlichen, Touristen und Straßen-musikern an. Hier fließt das beruhmte »Bächle« unddie umliegenden Gebäude bieten Wind-schutz vor dem »Höllentäler«; beher-bergen aber auch die mehr als generv-ten Anwohner. Denn die friedlichenaber nicht selten von viel Gesang – werentdeckt nach einer Flasche Wein nichtden Tenor beziehungsweise die Diva insich – und Flaschengeklirr begleiteten,lauen Sommernächte rauben den Be-wohnern rund um den Platz seit Jahr-zehnten den Schlaf.Als Teil der Aktion »Toleranz und Kom-munikation« steht das 17.000 Euroschwere Bauwerk fur die polizeifreie Er-mahnung zur Einhaltung der Nachtru-he. Eine Erinnerungs-Ampel sozusagen:Obacht, es ist nach 23 Uhr, die Stadt bit-tet um Ruhe. Man muss sich fragen:Hätte es eine einfache Uhr nicht auchgetan? 2.500 weitere Euro werden im-merhin jedes Jahr fur die Reinigung undInstandsetzung der stark artenbedroh-ten Kuriosität aufgewandt.Schon am Abend der Inbetriebnahmeversuchten Anwesende mit Seilen undManneskraft bewaffnet die Stele zu Fallzu bringen. Als dies nicht gelang, erin-nerte man sich an die mittelalterlichenAhnen. Aber auch der Scheiterhaufenscheiterte an dem immerhin stand-haften Denkmal. Statt mit andachtsvol-ler Ruhe begegnen die Platzbesucherder Säule seitdem wahlweise mit lau-tem Jubel oder Protest. Sie fuhlen sichdurch das mehr kleinburgerliche alsliberale Signal provoziert und ent-mundigt. Denn als wirklich rucksichts-los können die Freiburger nicht be-zeichnet werden. Robert berichtet auf dem FreiburgerOnlinemagazin fudder.de: »Als eine

Gruppe Betrunkener vonanderen Platzbesuchernzurechtgewiesen wurde,weil sie Flaschen habenzerspringen lassen, hatmich das sehr gewundert.So was passiert nur inFreiburg.«So sorgt die Säule furvieles: Gesprächsstoff,Schaulustige, Ärger undSpott, nur fur eines nicht:Ruhe. Dabei wäre die bit-ter nötig. Nach Mitter-nacht werden auf demAugustinerplatz mehr als77 Dezibel gemessen. Dasliegt weit uber den 40 De-zibel, die fur Wohngebiete

als zumutbar angesehen werden. »Dass man als Innenstadtbewohnermehr Lärm ertragen muss, als auf demLand ist klar, aber der Anspruch, einigeStunden Nachtruhe zu haben, ist ge-nauso selbstverständlich, wozu gibt esdenn den Straftatbestand des ruhestö-renden Lärms«, fragt sich der Lokalver-ein Innenstand Freiburg. Um die Ruhestörung zu vergelten fehltes der Stadt allerdings an Personal. Dasheißt im Klartext an Geld. Einige gunsti-ge und zugegeben ironische Vorschlägemacht die »Badische Zeitung« in einemVideo: Flustertuten, Fluten des Platzesoder gleich Verlagerung an den Stadt-rand durch originalgetreuen Nachbauim Gewerbegebiet.Erfolgreicher aber auch brutaler wehrensich die Briten gegen nächtliche Ruhe-störungen durch jugendliches Party-volk. »The Mosquito« heißt der 2005 inEngland entwickelte Ultraschall-Störge-räuschsender. Dieser generiert einenunangenehmen Ton, der im besten Fallnur von unter 25-Jährigen wahrgenom-men wird, die es dann vorziehen, denbeschallten Platz zu räumen. Zwar ist»The Mosquito« keine Schallwaffe im ei-gentlichen Sinn, gesundheitliche Folge-schäden sind aber nicht auszuschließenund bisher unerforscht. Zudem machtdas Gerät keinen Unterschied zwischenStörenfried und Kleinkind. Die »Säule der Toleranz« als humanesGegenstuck ist insofern wörtlich zu ver-stehen: in Freiburg setzt man, auchwenn das manchmal schwierig ist,auf Toleranz und ein friedliches Mitein-ander.»Du deutschestes aller Denkmäler …mit deinem Farbenspiel gegen die Frei-heit«, brullt der Poetry Slamer AndyStrauß der »Säule der Toleranz« in ei-nem Youtube-Video entgegen. Das muss wiederum ironisch gemeintsein. Denn mal ehrlich: auf dem »Augu-stinerplatz« fuhlt sich auch nach23 Uhr keiner wirklich durch das netteFarbenspiel in seiner Freiheit be-schnitten.

Cara Rückert,Studentin aus Buch, weilt in Freiburg,

der Stadt, die nach 23 Uhr um Ruhe bittet

Begehung des »Heidehaus«-Geländes Ende Februar.

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unerwartet aus dem Leben. Die Nachricht von ihrem Tod hat uns tief

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in Erinnerung. Wir vermissen sie.

* 1956 † 2015

NACHRUF

Das Team Zentral–OPHELIOS Klinikum Berlin–Buch

KERSTIN HAHN

Page 7: Warnstreik bei Helios IN DIESER AUSGABE · 2018-06-13 · April 2015 | 1,50 € n AKTUELL Neue Abzocke: Blitzer-tonnen im Barnim S.3 n IM GESPRÄCH Von Argentinien nach Karow S. 6

Natur & Umwelt 7APRIL 2015

BAUM DES JAHRES 2015

Frühjahrsschnitt für Rosen

Im letzten »Gartentipp« brachten wirden Tomatensamen in Torfquelltöpfe,

die wir für einige Wochen auf die Fen-sterbank stellten. Inzwischen zeigensich schon einige Sämlinge, die jetzt pi-kiert werden können. An warmen Tagensollten die Pflänzchen eine gewisse Zeitan die Luft gestellt werden, damit siebereits abgehärtet werden. Der April ist ein arbeitsintensiver Monatfür uns Hobbygärtner; schließlich wirdin diesen Tagen der Grundstein für einemöglichst gute Ernte gelegt. Die wich-tigste Voraussetzung ist allerdings, dassdas Wetter mitspielt, uns möglichst keinFrosteinbruch überrascht. Das gilt nichtnur für den Gemüseanbau, sondernauch für den Ziergarten. Zum Beispiel die Rosen. Bei uns sind esetwa 40 Stöcke, von der bodendecken-den Rose, über die Edelrose bis zurStrauchrose, die in diesen Tagen auf ei-ne intensive Pflege warten. Neben derBodenpflege und Düngung ist nach un-serer Erfahrung besonders der Früh-

jahrsschnitt wichtig. Das gilt im Prinzipfür alle Sorten. Wichtig bei dieser Ar-beit ist, dass die Schere gut geschliffenist. Abgefrorene Äste werden abge-schnitten, bei kräftig gewachsenenSorten ist auch ein Korrekturschnittangebracht. Bei den bodendeckenden Rosen habenwir dann immer wieder festgestellt,dass die Pflanzen bei einem kräftigenRückschnitt zu einer üppigen Blüte an-geregt wurden. Außerdem ist es ein gu-ter Beitrag für gesunde Rosen. Apropos gesunde Rosen. Wer möchtedie nicht auch in seinem Garten haben?Bereits bei einem Neukauf einer Rosesollten wir darauf achten. Jedes Jahrkreieren Rosenzüchter neue Sorten, in-zwischen soll es ca. 30 000 registrierteZüchtungen geben. Der ADR-Arbeitskreis kürt jedes JahrNeuzüchtungen von Rosen, die sichdurch besondere Qualitätsmerkmaleauszeichnen. Drei davon sind die Klet-terrose »Heidetraum PLUS«, die Beetro-se »Rosenfaszination« und die Kleinst-strauchrose »Heidi Grimm«. Vielleicht können sie schon auf der»BUGA 2015 Havelregion« bestauntwerden, die vom 18. April bis 11. Okto-ber 2015 bei unseren BrandenburgerNachbarn stattfindet. Mehr darüber unter: www.buga-2015-havelregion.de.

Günter Bergner,Hobbygärtner

BB-GARTENTIPPS

Der Feldahorn, Baum des Jahres2015, gehört zusammen mit den

anderen Ahornarten und der Rosskasta-nie zu den Seifenbaumgewächsen. Esist ein frostharter einheimischer som-mergrüner Baum, der selten bis 15 mhoch wird. Dafür wächst er gern mehr-stämmig. Die handförmig gelappten Blätter sindklein und abgerundet. Sie stehen gegen-ständig an kleinen Stielen und verfär-ben sich im Oktober gelb. Die unschein-baren gelbgrünen Blüten erscheinen imMai zusammen mit den Blättern. Die 10bis 20-blütige Rispe besitzt zweige-schlechtliche nektarbesitzende Blüten,aber meist ist nur ein Geschlecht richtigausgebildet. Doch auf dem Baum kom-men dann beide Blü-tentypen vor. Nach der Insekten-bestäubung durchHummeln und Bienenentwickeln sich diebekannten Ahornna-sen-Früchte, die imSeptember reif sind.Dabei stehen immerzwei geflügelte Samenzusammen und beimFeldahorn waage-recht. Die Samen können mit Windbis zu 50 m weg vom Mutterbaumfliegen. Die Keimung kann erst im übernäch-sten Frühjahr erfolgen, da erst die ein-gelagerte Keimhemmung abgebautwerden muss. Die Knospen sind braun,klein und unscheinbar. Auf den Zweigensind Korkleisten, an denen der Baumgut zu erkennen ist. Die Rinde ist grau-braun und netzrissig. Der Baum bevorzugt beim natürlichenAufwachsen aufgrund der südeuropäi-schen Herkunft sommerwarme Stand-orte und gehört in Berlin und Branden-burg zu den Pflanzen, die auf der RotenListe als gefährdet eingestuft wordensind. Der Baum hat eine hohe Trockenheits-toleranz, da die Blätter klein sind undeine besonders ausgeprägte Wachs-schicht tragen. Außerdem kann derFeldahorn sogar 4–6 Wochen in einemÜberflutungsgebiet überstehen undkommt so auch in Auewäldern vor. Der volkstümliche Name »Maßholder«geht auf die Verwendung als Speise-baum zurück, wodurch der Baum im-mer klein blieb. Die Blätter wurden zuSauerkraut verarbeitet oder als Viehfut-ter verwendet; die jungen Zweige desBaumes sind sehr schnittverträglich. Das Holz ist hart und schwer, hellrötlich

und stark gemasert. Da-her wird es für kleine Ge-genstände wie Trinkbe-cher und Pfeifenköpfeverwendet. Als Brenn-holz ist es beliebt, da eseinen hohen Heizwerthat. Doch das Holz istschwer zu bekommen

und teuer. Der Baum wächst schnellund wird bis 200 Jahre alt, ähnlich den»Brüdern« Spitz- und Bergahorn. Feldahorn wird gern zur Begrünung vonStraßen und Dämmen angepflanzt,denn die kräftige Herzwurzel kommtmit Streusalzbelastung und Stadtklimagut zurecht. Der Baum ist ozon- und im-missionstolerant sowie schnitttolerant,also ideal als Stadtgrün. So kann er alsHecke zu bestimmten Formen geschnit-ten werden oder zum Begrünen beiSchallschutzwällen dienen. Sogar alsBonsai könnte man ihn schneiden. Als Heilpflanze wird er nur selten er-wähnt, so wurden zerkaute Blätter frü-her gegen Frostbeulen und Zahnwehaufgelegt. Der ausgepresste Pflanzen-saft wurde gegen den Juckreiz auf Mü-ckenstiche gestrichen. Im Schulwald der Bucher GrundschuleAm Sandhaus auf dem Rieselfeldgelän-de wachsen viele Feldahorne, da sie inden letzten zwei Jahren reichlich vonden Schülern gepflanzt worden sind.Damit sie von den Rehen nicht ange-knabbert werden, haben die Waldmana-ger der Schule, das sind ausgewählteSchüler der 5. und 6. Klasse, um die Bäu-me Hüllen befestigt. Daher kann diewahre Pracht der Maßholder erst in einpaar Jahren bewundert werden.

Antje Neumann

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Holz ist eines der ältestenWerkstoffe der Menschheit

Holz ist eines der ältesten Werkstoffeder Menschehit. Wo Steine fehlten,

diente Holz seit der Zeit, als Menschensesshaft wurden, für den Bau von Behau-sungen, meistens mit Ziegen und Hüh-nern unter einem Dach.Ein spätes Beispiel für die Blockbauweiseist die vom Preußenkönig Friedrich Wil-helm II. im Jahr 1827 angelegte KolonieAlexandrowka in Potsdam. Sie gehört mitder Russischen Kapelle zum Weltkulturer-be. In den Nord- und Ostgebieten Russlandsist die Kiefernholz-Blockbauweise – wär-meausgleichend im Sommer und im Win-ter – auch jetzt noch sehr verbreitet. InDeutschland gab es noch im vergangenenJahrhundert in der kalten Jahreszeit einenriesigen Brennholzbedarf. Alle Wohnun-gen, auch die der »besseren Gesellschaft«,hatten Ofenheizungen. Kohle war in denKriegs- und Nachkriegsjahren rationiert.Selbst die Neubauten der 1950er Jahre

Plädoyer für die Kiefer (2)brauchten noch Holz und Kohlenanzün-der für die warme Stube.In der Landschaft sichtbar war die Nut-zung der Kiefer als Holzmast. Besondersin ländlichen Gebieten, wo Freileitungenfür Energie und Telefon nötig waren, so-wie entlang vieler Strecken der Eisenbahnstanden in regelmäßigen Abständen dieHolzmasten. Eventuelle Reparaturenerfolgten mit Steigeisen. Große Holzmen-gen wurden auch für Schiffs- und Wasser-bauten gebraucht. Auch die Bahn-schwellen bestanden zumeist aus Kie-fernholz. Erdkabel für Strom und Beton-schwellen für Bahngleise haben mittler-weile den Holzbedarf sehr stark zurückge-hen lassen.Ein zu empfehlender Ausflugstipp ist dieKolonie Alexandrowka mit Russischer Ka-pelle in Potsdam oder das Ofenmuseumin Velten mit einer sehr sehenswertenSammlung prächtiger Öfen.

Richard Demant

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Altenheim für Tiere in Blankenburg sucht dringend

Spenden für Reparatur

Das erst 2009 eröffnete Katzenhaus aufdem Gelände des Altenheims für Tie-

re in Blankenburg muss dringend saniertwerden: Wegen der Witterungsverhältnis-se entstanden am Dach des Gebäudes Lö-cher. Nach jedem Regenschauer läuft dasWasser nun ungehindert in die fünf ge-mütlichen Katzenstuben. »Wir müssen das Dach dringend reparie-ren, um größeres Unheil zu verhindern«,sagt Dirk Bufé, der Vorsitzende des Ver-eins Vogelgnadenhof und Altenheim fürTiere e.V. »Mit jedem weiteren Regen wirdder Schaden größer«, fügt sein MitstreiterHartmut Benter hinzu. Der Verein, derseine Arbeit ausschließlich aus Spendenfinanziert, ruft daher alle tierlieben Men-schen auf, die notwendigen Reparaturenfinanziell zu unterstützen. »Benötigt wer-den mindestens 1.500 Euro«, so HartmutBenter.Das Katzenhaus war 2009 von ehrenamt-lichen Helfern an der Burgwallstraße inBlankenburg errichtet worden. Geld fürdas Baumaterial kam vom Schuldnerbe-rater Peter Zwegat, der mit der Sendung»Raus aus den Schulden« bei RTL bun-desweit bekannt wurde. Zwegat, selbstein großer Tierfreund, hatte das Geld beider Promi-Ausgabe der Quizshow »Wer

wird Millionär« gewonnen. Damals flos-sen rund 60.000 Euro in den Neubau.Seither finden dort 22 alte, kranke undteilweise blinde Katzen Asyl. Viele Samt-pfoten verbringen in dem Katzenhausdes einmaligen Altenheims für Tiere ih-ren Lebensabend. Sie wurden ausgesetztoder abgegeben. Ohne das Engagementdes Berliner Tierschutzvereins Vogelgna-denhof und Altenheim für Tiere e.V. hät-ten sie keine Perspektive.Grund für das jetzt entstandene Leck istder Winter: Auf dem Dach hatte sich Re-genwasser gesammelt, das zunächst ge-fror. Mit dem einsetzenden Tauwetterweichte das Wasser die Dachplatten auf,sodass die Feuchtigkeit bis in die Katzen-stuben dringt. »Geld für derart teure Reparaturen habenwir nicht im Budget, da allein die monat-lichen Kosten für die Betreuung, Fütte-rung und tierärztliche Versorgung unse-rer Schützlinge an die 8.000 Eurobetragen«, erklärt Hartmut Benter. »Ge-sucht werden zudem Handwerksfirmenaus der Region, welche bei der Reparaturfachmännisch ehrenamtlich mitwirkenwollen.«

Spendenkonto:Stichwort: Katzenhaus:IBAN: DE94 1208 0000 4043 5685 00, BIC: DRESDEFF120Kontakt: Hartmut Benter, Tel. 47 48 96 23

Katzenhaus mit Dachschaden

Pinus Sylvestris – die Waldkiefer.

Karower Schule am HohenFeld schickte ihre

Sechstklässler in die Zukunft

Es war den Mädchen und Jungen anzu-sehen, dass sie Spaß hatten. Während

der öffentlichen Präsentation in der Karo-wer Grundschule am Hohen Feld demon-strierten die Sechstklässler die Ergebnissevon zwei Projektwochen zum ThemaSonnen- und Windenergie sowie Brenn-stoffzelle. Normalerweise stehen dieseThemen nicht auf dem Stundenplan,doch ihre Schule wollte die 12-Jährigennicht entlassen, ohne dass sie fundiertenaturwissenschaftliche Kenntnisse ubererneuerbare Energien erworben haben. Sie beschäftigten sich nicht nur theore-tisch mit diesem Gebiet der Zukunft, son-dern erarbeiteten sich das Wissen aucham realitätsnahen Modell. Eine ganzeSiedlung von Modellhäuschen aus Styro-por mit Solarzellen und winzigen Wind-rädern bestückt nebst Solar- und Wasser-stoff-Autos entstanden in den einzelnenGruppen von vier bis fünf Schülern. Was passiert in einer Solarzelle? Wie wan-delt sie das einfallende Licht in elektri-schen Strom um? Was sonst erst Schulernder Oberstufe abverlangt wird, erarbeite-ten sich die Sechstklässler vom HohenFeld mit Hilfe von Videos und Animatio-nen im Internet. Hatten sie bisher nur von einheitlichen»Teilchen« gehört, aus denen Materie be-steht, mussten sie ihre Vorstellungsweltjetzt um negativ geladene Elektronen undpositive Atomkerne und um die unter-schiedliche Zahl von Bindungselektronenbei Silizium, Bor und Phosphor erwei-tern.Dass eine LED den Strom nur in einerRichtung durchlässt, wurde den Schulernbeim weiteren Experimentieren bewusst,als sie statt mit Sonnenenergie die Lampemit einem Windrad zum Leuchten brin-gen wollten. Denn nur, wenn das Wind-rad vom Haarfön in einer Richtung ange-

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Paul, Fabrice, Amie und Marie (v. l.) demonstrieren, wie Windkraft eine Lampe »anknipst«.

Energie aus Wind und Sonne

trieben wurde, brannte die Lampe, in deranderen Richtung blieb sie dunkel.Sie wissen jetzt auch, wie durch Elektroly-se Wasser in Sauerstoff und Wasserstoffgespalten werden kann und was in einerBrennstoffzelle passieren muss, um denElektromotor eines fernsteuerbaren Mo-

dellautos antreiben zu kön-nen. Steffi Barchewitz, die die 6.Klassen in Naturwissen-schaften unterrichtet, zeigtesich von den Projektwochenbegeistert. »Die Versucherund um das Modellhaussind so, dass alle Schuler da-von profitieren. Die einenfinden mehr den prakti-schen Zugang, andere brin-gen mehr Interesse an dentheoretischen Erklärungenein«, stellt sie fest. Am Endewurden aber alle SchulerZusammenhänge rund umerneuerbare Energien bes-

ser verstanden haben. Das Programm der Projektwochen wurdeim Rahmen des Pankower Programms»Köpfchen statt Kohle« von der Firmastratum entwickelt, die ähnliche Projektean 17 Pankower Schulen betreut.

K. Spitz / R. Häusler

Adam, Aimeé und Kevin (von links) zeigen, wie aus »Son-nenlicht« Strom gewonnen werden kann.

Eine neue kostenlose Broschüre überdie Rieselfeldlandschaft Hobrechts-

felde, im Besonderen über das Erpro-bungs- und Entwicklungsvorhaben(2011-2015), ist jetzt vom Naturpark Bar-nim und dessen Förderverein herausge-bracht worden. Die Publikation widmetsich der Entstehung, der wechselvollenNutzungsgeschichte und den aktuellenEntwicklungen der Rieselfeldlandschaft.Einen Schwerpunkt nimmt die Umge-staltung zu einer halboffenen Waldland-schaft ein. »Sie haben die Gelegenheit, Rieselfeld-landschaft, Siedlung und Gut Hobrechts-felde mit ihren Geschichten, aber auchihren neuen Perspektiven kennen zu ler-nen«, so Bernd Hoffmann vom Förder-verein Naturpark Barnim im Vorwort.Erhältlich u. a. in der Naturparkverwal-tung in Wandlitz, Breitscheidtstraße 8-9

RieselfeldlandschaftHobrechtsfelde

Page 8: Warnstreik bei Helios IN DIESER AUSGABE · 2018-06-13 · April 2015 | 1,50 € n AKTUELL Neue Abzocke: Blitzer-tonnen im Barnim S.3 n IM GESPRÄCH Von Argentinien nach Karow S. 6

8 Wissenschaft & ForschungAPRIL 2015

UNSER STERNENHIMMEL

Nachdem es der Europäischen Welt-raumorganisation ESA mit der Mis-

sion »Rosetta« am 12. November 2014 ge-lang, ein Forschungsmodul auf einem

Kometen abzusetzen und Daten direktvon der Oberfläche zu erlangen, sorgenzwei NASA-Raumsonden im Jahr 2015für weitere Höhepunkte bei der Erfor-schung des Sonnensystems. Die Raum-

sonde »Dawn« erreichte nach langer Rei-se am 6. März den Zwergplaneten Ceresund umkreist ihn seither in einer Satelli-tenbahn. Die im Jahre 2006 gestarteteRaumsonde »New Horizons« passiert am14. Juli den Zwergplaneten Pluto in einerEntfernung von 9 600 Kilometer, um ihnaus der Nähe zu erforschen. Im Gegen-satz zu diesem von allen Astronomen er-

sehnten Experiment erscheint die raum-fahrttechnische Erforschung des Zwerg-planeten Ceres (früher als Asteroid be-zeichnet) nicht so spektakulär, da es ja inder Vergangenheit Vorbeiflüge an einigenAsteroiden gab und die RaumsondeDawn bereits den Asteroiden Vesta auseinem Orbit erforscht hat. Dass aber dieAstronomen diesem Unternehmen einebesondere Bedeutung zumessen, ergibtsich nicht nur daraus, dass Ceres dasgrößte Objekt im Asteroidengürtel istund eine Kugelform besitzt, sondernauch aus der Geschichte der Astronomie.Als der Physiker und Mathematiker Jo-hannes Kepler seine Gesetze der Plane-

tenbewegungen zur Berechnung derEntfernungen der Planeten zur Sonneanwandte, schrieb er 1596: »Zwischen Ju-piter und Mars würde ich einen Planetenansiedeln.« Seit dem 18. Jahrhundert gin-gen die Astronomen von einer gewissenGesetzmäßigkeit bei der Abfolge der Pla-netenabstände aus (Titius-Bodesche-Reihe), die aber durch eine Lücke zwi-schen Mars und Jupiter verletzt wird.Vielleicht ein Anlass für den PhilosophenGeorg Wilhelm Friedrich Hegel, dieseTheorie in seiner Dissertation, an der erim Jahr 1800 arbeitete, als unphiloso-phisch zu verwerfen und eine andereReihe aufzustellen, in der diese Unregel-mäßigkeit nicht auftrat. Im selben Jahr gründete der Arzt undAstronom Wilhelm Olbers mit 24 Mit-streitern die so genannte »Himmelspoli-zey«, um den noch unbekannten Plane-ten zu suchen. Jedoch kam ihnen dersizilianische Mönch Giuseppe Piazzi zu-vor, der bei der Überprüfung eines Stern-katalogs in der Neujahrnacht zum 1. 1.1801 rein zufällig einen kleinen Him-melskörper genau in der richtigen Ent-fernung von der Sonne entdeckte undihn nach der sizilianischen SchutzgöttinCeres benannte. Als dann zahlreicheNeuentdeckungen folgten, bestand keinZweifel mehr, dass sich eine Vielzahl vonPlanetoiden (planetenähnlich Kleinkör-

per) in der Lücke zwi-schen Mars und Jupiterum die Sonne bewe-gen. Da sie aufgrundihrer geringen Größewie schwach leuchten-de Sterne erscheinen,hat sich die Bezeich-nung Asteroiden durch-gesetzt.Die Raumsonde Dawn(engl. für Morgendäm-merung) wurde im De-zember 2007 mit derAufgabenstellung ge-startet, den AsteroidenVesta und den Zwerg-planeten Ceres nach-einander zu umkreisenund zu erforschen.Nachdem die Raum-

sonde mithilfe eines Ionentriebwerkesim Dauermodus eine Übergangsbahnzum Mars erreichte, führte sie im Febru-ar 2009 ein Swing-by-Manöver am Marsdurch, um durch eine höhere Geschwin-digkeit auf eine sonnenfernere Bahn fürden Flug zur Vesta zu gelangen. Brems-manöver ermöglichten im Juli 2011 dasEinschwenken in eine Orbitalbahn um

den Asteroiden, die zur Erfüllungder Forschungsaufgaben (topo-grafische Daten, spektoskopischeErfassung der Bodenchemie u. a.)allmählich abgesenkt wurde. ImSeptember 2012 verließ Dawn dieUmlaufbahn um Vesta und wurdeauf eine Übergangsbahn zumZwergplaneten Ceres beschleu-nigt, dessen Nähe sie am Anfangdieses Jahres erreicht hatte. Mit den amerikanischen Plane-tenforschern freuen sich auch dieMitarbeiter des Max-Planck-Insti-tuts in Göttingen über die Bilder,die mit den von ihnen entwickel-ten und gebauten Kameras ausdem Orbit gewonnen werden. DerKartografierung der Oberflächeder Ceres wird dann die Erfassungder Bodenchemie aus einer nied-rigeren Umlaufbahn folgen, dieAnfang 2016 enden soll.

Es ist eine Ironie des Schicksals, dass He-gel seine Doktorarbeit »De orbitis plane-tarium« im August 1801 verteidigte,nachdem Ceres entdeckt wurde. Als manHegel darauf aufmerksam machte, dassseine These im letzen Abschnitt seinerDissertation mit den Tatsachen im Wi-derspruch stünde, soll er geantwortet ha-ben: »Umso schlimmer für die Tatsa-chen!« Wolfgang WenzelFür Sterngucker:Beobachtungen und Vorträge in derSternwarte Bernau, Fliederstraße 27b,Mo/Fr Abend. Anmeldung bis Vor tag 19 Uhr unter (0 33 38) 21 02 (AB)www.sternwarte-bernau.de

Audienz bei einer Göttin

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Ceres ist mit einem Äquatordurchmesservon 975 km das größte Objekt im Asteroi-dengürtel, galt lange als Asteroid undwird seit 2006 zur Gruppe der Zwergpla-neten gezählt. Erste Aufnahmen derRaumsonde Dawn zeigen große Kraterund geheimnisvolle helle Flecken auf ih-rer Oberfläche.

Die Raumsonde Dawn ist der erste Raumflugkörper, derden Besuch von Objekten des Asteroidengürtels zur Haupt-aufgabe hat. Die Sonde verfügt über große Solarpaneele,da sie neben den herkömmlichen Triebwerken drei Ionen-triebwerke besitzt, die einen hohen Energiebedarf haben.

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Ausstellung mit Skulpturen,Objekten und

Rahmenprogramm

In der Ausstellung »Mensch und Zu-kunft«, die am 27. April im MDC.C er-

öffnet wird und bis 22. 5. zu sehen ist, tref-fen die lebensnahen Skulpturen von MajaSmoltczyk mit ihrer posi- tiven HaltungZukunft gegenüber auf die als bildhafteMetaphern gestalteten Objekte des Zu-kunftsforschers Hans-Volker Pürschel,die zur Skepsis mahnen. Werden wirMenschen kollektiv in der Lage sein, vor-aussehbaren, selbst organisierten ökolo-gischen, sozialen und ökonomischenKatastrophen zuvorzukommen? In derAusstellung soll über derartige Fragennachgedacht und diskutiert werden kön-nen.Der Physiker Hans-Volker Pürschel grün-dete 2000 die Werkstatt für Zukunfts-For-schung und Gestaltung e. V., die sich mitanthropologischen und Systemgrundla-gen unserer Zukunftsfährigkeit (oder -un-fähigkeit) auseinandersetzt. Seit 2011setzt er seine Erkenntnisse auch künstle-risch um.Maja Smoltczyk ist Juristin und widmetsich seit 1994 auch der Bildhauerei. 2006gewann sie den bundesweiten Kunstwett-bewerb »Die Kunst des Alterns«. 2013 wur-de die von ihr als Auftragsarbeit geschaf-fene Porträtbüste des ehem. RegierendenBürgermeisters Walter Momper enthüllt.

Zur Vernissage am 27. 4. um 18 Uhr be-grüßt MDC-Gründungsdirektor Prof. Det-lev Ganten. Das Saxophon-Quintett »Sa-xappeal« der Musikschule Pankow trittmit Werken von J. S. Bach, S. Scheid und J.Reiche auf. Maja Smoltczyk und Hans-Volker Pürschel sprechen zur Ausstellung.Am 6. Mai um 19 Uhr hält Prof. BernhardVerbeek (Dortmund) einen Vortrag zumThema »Krieg und Völkermord – eine ak-tuelle Betrachtung vor dem Hintergrundder Evolution« (Eintritt frei). Prof. Verbeekist Verhaltenbiologe und Erziehungswis-senschaftler. Von ihm erschienen Bücher,wie »Die Wurzeln der Kriegs – Zur Evolu-

Wissenschaft trifft Kunsttion ethnischer undreligiöser Konflikte«,»Die Anthropologieder Umweltzerstö-rung« u. a. Prof. Ver-beek: »Krieg undGewalt sind kein Al-leinstellungsmerk-mal von Homo sa-piens. Unsere Son-derstellung im Ge-füge der Natur be-steht aber immerhindarin, dass unsereSpezies solche Zu-sammenhänge er-kennen, reflektierenund vielleicht ein-mal selbsterzeugteKatastrophen ver-

meiden kann. In schonungsloser Anerken-nung der Fakten sollten wir es wenigstensversuchen.«Am 13. Mai steht um 19 Uhr ein Benefiz-konzert »Künstler für Zukunft« auf demProgramm. Vasily Gvozdetsky (Klavier)spielt Werke von Frederic Chopin, DimitriSchostakowitsch, Harutyun Muradyanund Franz Schubert.Ab 17 Uhr bis zum Konzertbeginn gibt esan diesem Tag Führungen zur Ausstellung»Mensch und Zukunft«. Konzertkarten für 10 Euro (erm. 6,-) u. a.im »buchladen in buch« oder per Mail:[email protected]. K. S.

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Da die Gesamtmasse der Körper im Asteroiden-gürtel nur etwa 5% der Masse des Erdmondes be-trägt, werden sie nicht als Bruchstücke eines zer-störten Planeten angesehen. Vielmehr hat wohldie Nähe des massereichen Jupiter die Bildungeines Planeten in diesem Bereich verhindert.

… aber Salz bringt Immun-system in der Haut auf Trab

Zu viel Salz im Essen ist ungesund. Eslöst nicht nur Bluthochdruck und

Herz-Kreislauf-Krankheiten aus, sondernfördert auch die Entstehung von Auto-immunerkrankungen. Jetzt haben Dr. Jo-nathan Jantsch, Valentin Schatz (jetzt Uni-versität Regensburg) sowie Prof. FriedrichLuft (Experimental and Clinical ResearchCenter des MDC Berlin-Buch) und Prof.Jens Titze (Universität Erlangen-Nürnbergund Vanderbilt University, Nashville/USA)gezeigt, dass hoher Salzkonsum jedochauch die Fresszellen (Makrophagen) desImmunsystems auf Trab bringt, die beiMäusen bakterielle Infektionen der Hautbekämpfen. Auch bei Patienten sammeltsich Salz verstärkt um Entzündungsherdeder Haut an.Seit einiger Zeit ist bekannt, dass die Haut,die äußere Schutzhülle des Körpers, Salzspeichert, wenn man zu viel davon isst.Aber welche Rolle spielt dieser Salzspei-cher? Vor einigen Jahren konnte Prof. Titzezeigen, dass Kochsalz (Natriumchlorid)die Fresszellen des Immunsystems beein-flusst. Unabhängig davon fand er einigeJahre später mit Forschern der UniversitätErlangen-Nürnberg und des MDC heraus,dass Salz die Zahl aggressiver Immunzel-len (Th17-Zellen), die Autoimmunerkran-kungen triggern, dramatisch erhöht.Zuviel Salz ist schädlich, aber weshalbspeichert der Organismus dann über-schüssiges Salz in der Haut? Welchen Vor-teil hat der Organismus davon? Die jetzigeUntersuchung war unter anderem von ei-ner 2013 veröffentlichten Studie zur Simu-lation eines Flugs zum Mars angeregt wor-

den, an der Dr. Natalia Rakova und Prof.Luft vom ECRC Buch beteiligt waren. Da-bei hatten sie den Salzhaushalt von jungenMännern in einem simulierten Marsflugüber 500 Tage lang untersucht und festge-stellt, dass sich Salz in der Haut nach ei-nem bestimmten Rhythmus einlagert.Jetzt konnten Dr. Jantsch und ValentinSchatz, die beiden Erstautoren der neuenStudie, mit Hilfe modernster technischerMethoden (Magnet-Resonanz-Imaging,MRI) bei Patienten, die eine bakterielleHautinfektion hatten, sehen, dass diese er-hebliche Mengen an Salz in der Haut ge-speichert hatten. Bei der Behandlung derInfektion mit Antibiotika ging die Salz-menge zurück. Mit einem Spektroskopkonnten sie außerdem auch noch die Salz-konzentration in der Haut messen. Auchbei Mäusen mit einer bakteriellen Hautin-fektion war um die Wunde herum unge-wöhnlich viel Salz gespeichert. Hilft dieser

Zu viel Salz ist ungesund… Salzspeicher der Haut, sich gegen Keimevon außen besser zu wehren?Die Forscher und ihre Kollegen in Berlinund Nashville nahmen jetzt die Fresszel-len des Immunsystems, die sich um dieWunde der Mäuse scharen, genauer unterdie Lupe. Sie kultivierten die Fresszellen ineiner salzhaltigen Nährlösung, die diesel-be Salzkonzentration hatte, wie die Wun-de, und in Nährlösung, die kein Salz ent-hielt. Sie stellten fest, dass die Fresszellen,die in den Petrischalen mit sehr hoherSalzkonzentration lebten, weit mehr bak-terientötende Substanzen ausschütten, alsdie Fresszellen, die in der salzfreien Nähr-lösung leben. In einem weiteren Schritt in-fizierten sie die Fresszellen mit den Bakte-rien Escherichia coli (E. coli) und Leish-mania major (L. Major). 24 Stunden späterwar mehr als die Hälfte von E. coli in denSchalen mit hoher Salzkonzentration zer-stört, und L. Major hatte sich auch verrin-gert. Anschließend fütterten die Forscher zweiWochen lang eine Gruppe von Mäusen mitstark gesalzenem Futter, eine andereGruppe mit salzarmem Futter. Dann infi-zierten sie bei den Mäusen aus beidenGruppen eine Fußsohle mit L. Major. Nach20 Tagen war die Wundheilung bei denMäusen, die sehr salzhaltiges Futter be-kommen hatten, sehr viel besser und auchdie Bakterienlast hatte sich verringert imVergleich zu den Mäusen, die salzarmesFutter bekommen hatten. Die Untersuchungen an Patienten und anMäusen legen nahe, dass hoher Salzkon-sum die Fresszellen des Immunsystemsaktiviert. Die Forscher warnen aber davor,jetzt zu viel Salz zu essen. »Die Risikenüberwiegen den Nutzen«, betonen sie. In-wieweit salzhaltige Umschläge eine geeig-nete Therapie für Wunden sein können,müssen weitere Forschungen zeigen. B. B.

Forscher warnen vor hohem Salzkonsum,da die Risiken den Nutzen überwiegen.

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MDC- und Charité-Forscherschärfen das Immunsystem

Forschern des MDC) Berlin-Buch undder Charité – Universitätsmedizin

Berlin, Campus Buch, ist es gelungen,Zellen des Immunsystems im Labor soaufzurüsten, dass sie Krebszellen ganzgezielt erkennen und zerstören können.Die Ergebnisse von Matthias Obenausund Prof. Thomas Blankenstein (MDCund Charité) sowie Prof. Dolores Schen-del (Medigene AG, Planegg/ Martinsried)sind in Nature Biotechnology online er-schienen.Das Selbstverteidigungssystem des Kör-pers ist darauf trainiert, zwischen fremdund eigen zu unterscheiden und körper-fremde Strukturen zu erkennen und zuzerstören. Bei Krebserkrankungen jedochist das Immunsystem sehr zurückhal-tend. So könnte es zwar Krebszellen er-kennen, denn sie tragen häufig Merkmale(Antigene) auf ihrer Oberfläche, die sie alskrankhaft veränderte Zellen ausweisen.Aber meist attackiert das Immunsystemsie nicht, sondern toleriert sie, weilKrebszellen körpereigene Zellen sind, dieImmunzellen nicht als fremd erkennen.

Diese Toleranz wollen die Forscher für dieEnt- wicklung von Therapien gegen denKrebs gezielt durchbrechen. Dreh- und Angelpunkt bei der Attackedes Immunsystems sind die sogenanntenT-Zellen. Sie tragen auf ihrer OberflächeAnkermoleküle (Rezeptoren), mit denensie die fremden Strukturen, die Antigenevon Bakterien oder Viren, erkennen undso die Eindringlinge gezielt zerstörenkönnen. Diese Eigenschaft versuchenKrebsforscher und Immunologen auchim Kampf gegen Krebs zu mobilisieren.Entscheidend dafür ist, dass die T-Zellen

Strategie gegen Krebs gezielt nur Krebszellen erkennen und an-greifen, die anderen Körperzellen aberverschonen. Jetzt ist es Matthias Obenaus, Prof. Blan-kenstein und Prof. Schendel gelungen,menschliche T-Zell-Rezeptoren (TCRs) zuentwickeln, die keine Toleranz gegenübermenschlichen Krebszellen haben undspeziell ein Antigen erkennen, das aufverschiedenen menschlichen Tumorzel-len vorkommt (Antigen MAGE-A1). Mitden von ihnen entwickelten und geschärf-ten T-Zell-Rezeptoren planen die Forschereine erste klinische Studie bei Patientenmit Multiplem Myelom, einer bösartigenErkrankung des Knochenmarks, das dasAntigen MAGE-A1 trägt. B. B.

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Geschichte 9APRIL 2015

Ortshistoriker von Blanken-burg legte Standardwerk

über den Ortsteil vor

Blankenburg – Vom märkischen Dorfzum Berliner Ortsteil«, so heißt die

Chronik des bald 800-jährigen Blanken-burg, dessen Geschichte, wie die allerehemaligen Dörfer im nördlichen BerlinerUmland, um 1230 begann. Anders alsBuch – wie dessen früherer Name »Wend-schen Bug« es erahnen lässt – und Karowist Blankenburg nicht an einem slawi-schen Siedlungsplatz angelegt worden.Dafür gab es aber unmittelbar an der Pan-ke eine slawische Burganlage, die als Be-zirksmittelpunkt zwischen Spandau (Burgder Heveller) und Köpenick (Burg derSprewanen) gelegen von regionaler Be-deutung war. Dorfgründer war mit Wahrscheinlichkeiteine Person namens Krüger, dessen Ge-schichte und die seines Lehnhofes bis indie heutige Zeit urkundlich nachvollzieh-bar ist. Den ersten Rittersitz besaß Tamme vonRöbel. Er zog 1483 nach Buch, wo die vonRöbel bis 1669 das herrschende Ge-schlecht waren. Wohl gehörten zum vonRöbelschen Lehnshof in Blankenburgacht der 42 Hufen des Dorfes, doch dieDorfherrschaft hatten bis ins 17. Jahrhun-dert Berliner Kaufleute und Bürgermei-ster inne. Namen wie Brügge, Wins, Strau-be, Reichardt und Tieffenbach stehen fürdiese. Herrschaftlicher Lehnsbesitz warzeitweise auf fünf Besitzer verteilt. Erst Jo-hann Tieffenbach hat 1677 alle Besitz-rechte in einer Hand vereint. Bis zur Bau-ernbefreiung im Jahre 1811 waren nochneben Paul von Fuchs vor allem BerndHeinrich von Barfuß und die preußischenKönige Dorfherren, Patrone der Kircheund Besitzer des Rittergutes. Der von Bar-fuß war es, der die heutige Krugstege um1690 als Zuwegung ins Dorf hinein ange-legt und dessen Familie der Kirche wert-volle Ausstattungsstücke, wie den einzigin einer Berliner Kirche erhaltenen undim Gebrauch befindlichen Taufengel ge-stiftet hat.

Als Kaiser Karl IV. in den Jahren 1375/76das Landbuch der Mark Brandenburg, umseinen Besitz und den anderer festzustel-len, anlegen ließ, hatte Blankenburg 41Hofstellen, darunter 14 Bauern- und 25Kossätenhöfe. Durch das kurfürstlichsanktionierte Bauernlegen und im Zugedes Dreißigjährigen Krieges haben sichdie bäuerlich-herrschaftlichen Besitzver-hältnisse so verändert, dass die bäuerli-chen Hofbesitzer um 1700 nur noch dieHälfte ihres ursprünglichen Besitzes be-wirtschafteten. Die Anzahl aller Höfe inBlankenburg hatte sich über die Zeit auf25 verringert. Die Blankenburger Gutsuntertanen hat-ten ähnlich wie die Bucher und KarowerUntertanen aber das (relative) Glück, sichvon den allenthalben üblichen Hofefron-diensten freikaufen und die Eigentums-rechte an ihren bis dahin in Pacht genutz-ten Höfen durch gestundete Geldzah-

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Mittwoch, den 15. April 201515.00 bis 18.00 Uhr

Blankenburgs OrtschronistHansjürgen Bernschein

lebt seit 1992 in Blan-kenburg. Seit 2002 interes-siert sich der Dipl.-Ökonomfür die Geschichte des Or-tes. Ergebnisse seiner inten-siven Recherchen veröffent-lichte er bereits in denHeften »Blankenburger Ge-schichte(n)«. Jetzt ist einBuch erschienen, das erst-mals einen umfassendenÜberblick über die Ge-schichte Blankenburgs vommärkischen Dorf bis hin zueinem Berliner Ortsteil bie-tet – ein Muss für jeden Re-gionalinteressierten. »BB«sprach mit dem Ortshistori-ker über seine Arbeit.BB: Herr Bernschein, dieChronik über Blankenburgist vorläufiger HöhepunktIhrer mehrjährigen For-schung zur Ortsgeschich-te, sie ist aber nicht Ihre er-

ste Veröffentlichung zum Thema?H. Bernschein: Die erste Publikation er-folgte 2005 – das Heft 1 der »Blankenbur-ger Geschichte(n)« über verschiedeneAusschnitte aus Blankenburgs rund 800-jähriger Geschichte – zum slawischenBurgwall, über die Gaslaternen, die Müh-le zwischen Karow und Blankenburg oderdie Schäferstege. Ingesamt sind 17 Bro-schüren erschienen, davon 11 Hefte der»Blankenburger Geschichte(n) und wei-tere sechs thematische Hefte bzw. Orts-teilchroniken. Alle diese Broschüren un-tersetzen und erweitern die vorliegendeChronik inhaltlich. Nicht unerwähnt soll-te sein, dass einige meiner Beiträge zurRegionalgeschichte auch im »Bucher Bo-ten« erschienen sind.BB: Aus welchen Quellen schöpfen Sie,um Blankenburgs Geschichte dem Ver-gessen zu entreißen? H. Bernschein: Ich habe sicher hunderteGespräche geführt mit Blankenburgern.Aus diesen Kontakten habe ich vor allemein umfangreiches Bildmaterial überBlankenburg zusammentragen können,das bis ca. 1890 zurückreicht. Im BerlinerLandesarchiv hat mir das Protokollbuchder Gemeindevetretung von 1893 bis

lungen und nicht durch Landabtretungenerwerben zu können. So haben sie sich im19. Jahrhundert und vor allem ab 1882, alsdas Rittergut ein Berliner Rieselgut wurdeund nunmehr Rieseltafeln in Pacht ge-nommen werden konnten, wirtschaftlichetabliert. Im letzten Viertel des 19. Jahr-hunderts enstanden einige der heute wie-der herausgeputzten Bauernhäuser bzw.Gehöfte in Alt-Blankenburg. Dabei muss-te aber leider auch der Dorfkrug mit Lau-bengang von 1678 weichen. So wie in Karow ist die alte Dorflage erhal-ten geblieben und bildet, als Flächen-denkmal eingestuft und mit der 1998 neuerrichteten und der ältesten Gestalt nach-empfundenen Turmhaube der Dorfkir-che, das Herzstück des heutigen BerlinerOrtsteiles. Obwohl Blankenburg 1877 als erster Ortan der Bernauer Vorortstrecke der Berlin-Stettiner Bahn einen Bahnhof erhielt,

setzte erst nach 1900 die zweite Besiede-lungswelle, nunmehr durch die Berliner,ein. Heute sind die Siedlungsnamen »Ko-lonie Blankenburg«, einst zwischen Pankeund Eisenbahn bzw. Triftstraße gelegen,oder »Blankenburghöhe« und »Wart-burgsiedlung« in Vergessenheit geraten,ebenso wie die alten Flurnamen. Besonders nach 1990 setzte ein Bauboomein, der die reine Gartennutzung noch be-stehender Grundstücke beendete und ei-ne Vielfalt von Eigenheimen hervorbrach-te. Heute hat Blankenburg beinahe 7 000Einwohner, was gegenüber Buch undKarow wenig ist, doch es wächst weiter. Sowurde jüngst am Karower Damm einWohngebiet mit 47 Eigenheimen durchdie NCC Deutschland GmbH fertigge-stellt. Blankenburg war trotz der einstmalsbedeutenden Lederfabrik Blankenburgi. Mark oder der Hydrocarbonfabrik,des Kombinates Gartenbautechnik undder Ingenieurhochschule für Landtechnikaus der Zeit vor 1990 nie ein bedeutenderStandort industrieller oder regionalbedeutender Einrichtungen. Heute ist dieAlbert Schweitzer Stiftung – Wohnen &Betreuen Blankenburgs bedeutendsteEinrichtung und ein Aushängeschild desOrtes.Blankenburg ist aber weiterhin eine Stadtim Grünen. Der Moloch Großstadt hatBlankenburg nicht geschluckt. Mit der(Kleingarten-)Anlage Blankenburg undden infolge der Gebietsreformen des Lan-des Berlin leider nicht mehr zu Blanken-burg gehörenden Flächen an der Pankesowie den Äckern und Wiesen am Pflas-terweg mit dem Golfplatz hat es einladen-de Naturflächen. Nachdem nun auch diestädtische Abwasserentsorgung bald voll-ständig erstellt sein wird, dürfte Blanken-burg in Berlin angekommen sein, womites sich endlich auch ein Wappen gebenkönnte, wenn es denn so einfach ginge.Das alles und noch viel mehr ist auf 192Seiten (Format A 5), begleitet von 211 Ab-bildungen, in Farbe gedruckt, in der Bro-schüre »Blankenburg – Vom märkischenDorf zum Berliner Ortsteil« nachzulesen.

1920, das außergewöhnlich detailreichund ausführlich geführt worden ist, ge-holfen, einen Überblick über das Bauge-schehen und andere Ereignisse des Dor-fes in jenen Jahren zu erhalten; ein sehrwertvoller Fund. Natürlich habe ich vieleandere Archive besucht, saß auch im Ge-heimen Preußischen Staatsarchiv in Dah-lem oder im Brandenburgischen Landes-archiv. Es war wie Pilze suchen – undfinden. Ich fand ein interessantes Doku-ment und zugleich die Hinweise auf wei-tere Informationen. Mit der Zeit wurdeich zum Insider und wusste, wo ich su-chen muss. Auch in die alte Sütterlin-Schrift habe ich mich eingefuchst oderdas Internet als Hilfe zur Entschlüsselunggenutzt. Aus alten Verträgen kann mandie Lebensverhältnisse der Menschenherauslesen, eine Ahnung von den Bezie-hungen im Dorfgeflecht bekommen. Dassind tatsächlich Spannungsmomente der

Geschichte, in die ich durch alte Doku-mente oder Personen Einblick bekomme,das macht mich glücklich.BB: Die vorgelegte Chronik ist nicht etwaIhre letzte Arbeit, ein nächstes Buch istbereits in Vorbereitung…H. Bernschein: »Alt-Blankenburg imWandel der Zeiten« heißt es und soll 2016zum Blankenburger Ortsfest fertig wer-den. Ich begebe mich auf einen visuellenRundgang durch das alte Dorf, die heuti-ge Straße Alt-Blankenburg, und stelle dieGeschichte der einzelnen Gehöfte vor, diebis um 1770 zurückverfolgt wird.

Das Gespräch führte Kristiane Spitz

Die Chronik ist erhältlich: bei »Schmö-kerzeit« (Karow) und in der »Speisekam-mer« (Blankenburg) sowie beim Autor(unter Tel. 500 19 310 oder per eMail:[email protected]) zumPreis von 11,90 €.

Westliche Dorfaue in Blankenburg, um 1910.

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Geschichte eines Ortsteils

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10 APRIL 2015 Geschichte

NUMISMATIK & FALERISTIK

Nachdem Theodor Fontane und Wil-helm Hertz mit »der freundlichen Frau

Wirtin ein Abendessen und ein Strohlagersamt ein paar Decken« ausgehandelt hat-ten, machten sie ihren »ersten Gang in denPark«. Des Dichters erste Wertung zeichnetein eher düsteres Bild. Jedoch in der Ein-heit der Schilderung von Schloss und Parkliegt eine starke Stimmigkeit, die er so aus-drückt: »Alles schlicht, und doch hat mandas bestimmte Gefühl, dass hier Reichtumund Vornehmheit ihre Stätte haben. DasHaus gleicht einem einfachen Kleid, ein-fach und altmodisch, aber der Park, der eseinfasst, ist wie ein reicher Mantel, der dieFrage nach dem Schnitt des Kleides ver-stummen macht«. Hübsch gesagt, oder?Eine recht umfassende Darstellung derParkgestaltung dieser Zeit gibt es im Band»Denkmaltopographie BundesrepublikDeutschland« (Michael Imhof Verlag, 2010).Doch auch Horst Hup gibt in seinen »Bu-

cher Schloss-Geschichten« eine gefühlvol-le Schilderung des Parks und der Stim-mung in ihm. Sehr originell ist auch die unterhaltsameArt, in der Horst Prochnow im Januar 1993im »Bucher Boten« eine »merkwürdige Be-gegnung im Schlosspark« erfunden hat. Erberichtete von einem Treffen der Herrenvon Pölnitz, von Viereck und von Voß zurGeisterstunde im Park. Ein Stück Parkge-schichte aus Buch mit gutem Informati-onswert.Kurzum, Theodor Fontane sah denSchlosspark sicher in der Fassung, die ab1805 maßgebend nach dem »Plan von demHochfreyherrl. Exzellenz des GeheimenEtats Krieges u. dirigierenden MinistersHerrn Dohm Probst von Voss gehoerigenGarten zu Buch aufgenommen und ver-zeichnet durch Thal 1805« umgesetzt wur-de. So liest sich die per Dokument nachge-wiesene Zeichnung in dem oben ge-nannten Band des Imhof Verlages. In den darauf folgenden Jahren wurde derSchlosspark fast vollständig in einen Land-schaftsgarten umgewandelt. Hügel, ge-schwungene Wege und malerisch angeleg-te Gewässer, von der Panke gespeist,

wechselten mit bepflanzten Rasenflächen.Den Park beherrschte nun ein sentimenta-les Landschaftsbild.

In dem Buch der InteressengemeinschaftBucher Chronik vom April 1998 (»Aus ein-hundert Jahren Bucher Geschichte«) er-gänzt Horst Prochnow das Gesamtbild desParks so: »Die Familie von Voß als erblicheNachfolger Vierecks hat weiter an dem Bilddes Parks gearbeitet. Es waren die Zeitendes Englischen Gartens und der Romantik.Der Park wurde durch die Verlagerung vonGehöften an der heutigen Wiltbergstraßeerweitert, die Orangerie erhielt einen nörd-

lichen neogotischen Anbau und dieser wie-derum einen vorgelagerten kleinen See alsFortsetzung und romantischer Abschlussder Teiche aus der Pölnitz-Zeit.«Der Brandenburger Wanderer fand auchan einem abgelegenen Platz am Ufer derPanke den Gedenkstein für die »schöneTote« (Julie von Voß). Allerdings, »dieserPark hat zu lachen verlernt«, vermerktFontane bedauernd in seinen Aufzeich-nungen. Was würde er wohl heute, den Zu-stand des Schlossparks wertend, sagen?Horst Prochnow bemerkt dazu treffend,»vielleicht wäre seine Aussage, dass dieserPark zu lachen verlernt habe, von ihm alsIrrtum erkannt worden, dieser Zustandwurde erst 155 Jahre später erreicht«.Bevor wir den Weg Fontanes in Buch wei-ter verfolgen, erst die versprochene klä-rende Bemerkung zu dem Verdacht der fik-tiven »Gräfin von Ingenheim« im Heft desFreundeskreises der Chronik Pankow(»Vom Gestern und Heute in Berlin-Buch«,2014). Julie von Voß wird dort in den Mundgelegt, Theodor Fontane sei »recht ver-stimmt« gewesen, weil er statt eines Zim-mers nur ein Strohlager im Bucher Gast-

haus bekam und deshalb eine »äußerstunbequeme Nacht« verbracht hatte. Lesen wir, was der Dichter selbst über die-se Nacht im Stroh schreibt: »Die Sonneweckt uns bei guter Zeit. Das rote Deckbetthat uns mit all seiner Schwere nicht son-

derlich gedrückt, und aufspringend eilenwir ans Fenster und lassen den Sommer-morgen ein. Auch das Frühstück kommtund die Lindenbäume draußen sorgen fürDuft und Klang. Ein Blick noch auf dasStrohlager, den Schauplatz unseres stillenMuts, und wir treten in die Dorfgasse hin-aus, um zunächst dem Schlosse drüben un-seren Frühbesuch zu machen.«Also bitte, beschreibt man so eine »äußerstunbequem verbrachte Nacht«? Ach, Julie!Theodor Fontane hat auf eine ähnlicheFehlinterpretation an anderer Stelle mitder Bemerkung reagiert: »Der Sinn für dasGanze fehlt«.Theo und Wilhelm, die märkischen Wan-derer, gehen an diesem schönen Sonntag-morgen des 17. Juni 1860 vom Gasthausauf die andere Straßenseite. Sie schreitendurch das eindrucksvolle Portal in denPark zum Schloss. »Der Eintritt in dasSchloss wird uns freundlich gestattet«, no-tiert Fontane zu diesem Tag.Wir möchten an dieser Stelle die weiterenSchilderungen seiner Eindrücke zumSchloss ausblenden. Viel und Gutes hat erbeobachtet. Mit Respekt spricht er von»wirklicher Vornehmheit« dieses Hauses.Seit bekannt ist, dass der Wiederaufbaudes Schlosses erneutes Gesprächsthemain Pankow ist – der »Bucher Bote« und die»Berliner Woche« informierten darüber imMärz und April 2014 – überlassen wir die-ses Thema, einschließlich seiner Historie,der Zukunft. Wir hoffen, dass aus dem Wiederaufbaudoch noch etwas wird. Dann ist auch derrechte Zeitpunkt, bei Theodor Fontanenachzulesen, was er anno 1860 in demSchloss von Buch sah und wie er es inter-pretierte. (Wird fortgesetzt)

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NACHGEFRAGTInteressante Details und Überlegungenzu diesem Besuch vor 155 Jahren,zusammengetragen und kommentiertvon Adolf und Rosemarie Henke

Schlosspark Buch, Blick in den Park von der heutigen Wiltbergstraße zum Schloss und derKirche. So wird es Fontane vor 155 Jahren erlebt haben. Stich eines unbekannten Meisters.

Theodor Fontane war mal in Buch (3)

Eine Wertmarke aus SchönerlindeTatsache, dass WERTHMARKE noch mitH geschrieben wurde, verweist auf denUmstand, dass die Marke vor dem Jahr1901 produziert wurde. 1901 erlebte dasDeutsche Reich eine Rechtschreibre-form, in der das TH bei Worten wie Tal,Tür, Wert usw. wegfiel. Wir können fürdie Marke also einen Zeitansatz Endedes 19. Jh. bestimmen, was wiederum zuunserer Bildpostkarte passt, die posta-lisch gestempelt das Jahr 1900 zeigt.

Vor 1901 hergestelltDass die Wertmarken natürlich auchnach der Rechtschreibreform verwen-det wurden, dürfte anzunehmen sein.Aber ihr Herstellungsjahr lag vor 1901.Die Erwerbung solcher Wertmarken vonspeziellen Prägefirmen war nicht ganzbillig für die Anwender, aber für eine

größere Gaststätte mitviel Publikumsverkehr be-

deutete es eine Rationalisie-rung im internen Betriebsablauf hin-sichtlich der Abrechnung gegenüberden Bedienungskräften.Ein konstruiertes Beispiel soll den Ab-lauf verdeutlichen. Am Beginn des Ar-beitstages erhielt eine Bedienungskraftvom Inhaber oder Bewirtschafter derGaststätte Wertmarken in Höhe von 100Mark. Wenn sie am Tresen Getränke undSpeisen für die Gäste abholten, bezahl-ten sie diese an den Inhaber mit ihrenMarken. Am Ende des Arbeitstages wur-den die bei der Bedienungskraft verblie-benen Marken gezählt. Die Differenzvon noch vorhandenen Marken, sagenwir beispielsweise 20 Mark, besagte,dass die Bedienungskraft einen Umsatzvon 80 Mark erzielt hatte. Die 80 Mark inBargeld und die Restmarken erhielt derInhaber. Hatte die Bedienungskraft 85Mark Bargeld in ihrer Börse, hatte sie 5Mark Trinkgeld erwirtschaftet. Ein einfa-ches aber effektives System. Große bekannte Gaststätten haben da-für eigens geprägte Marken verwendet.Nicht so finanzstarke Gastronomen ver-wendeten billigere Standardmarken undließen ihre Initialen oder Signets nach-träglich einpunzen, wie auch im FallHermann Wichert. Ein Missbrauch derMarken war damit weitgehend ausge-schlossen.

Zuordnung gelang per ZufallSolche nachträglich punzierten Wert-marken findet man auf Flohmärktenund in Sammlertauschalben sehr oft.Aber wer kann eine einfache Buchsta-benkombination heute noch einer be-stimmten, aber längst vergessenenGaststätte zuordnen. Im Falle Schöner-linde half der Zufall. Die Marken wurdenvor Jahren von einer Schönerlinderinverkauft und die Bildpostkarte mit demNamen Hermann Wichert gab die Auflö-sung der Buchstabenkombination HWauf der Wertmarke. Glück und Zufall lie-gen in der Numismatik manchmal dichtbeieinander. Klaus Priese

Nach Schönerlinde, unserer Nachbar-gemeinde in Brandenburg, soll uns

heute unser numismatischer Ausflugführen. Zu Schönerlinde fällt uns ein –die schöne Dorfkirche, das Klärwerk derBerliner Wasserbetriebe und das Quer-feldein-Motorrad-Rennen, das bis 1952in der Umgebung des Ortes veranstaltetwurde und von dem ich im »Bucher Bo-ten« schon berichtet habe. WährendBuch und Panketal mit seinen OrtsteilenZepernick und Schwanebeck an vielenStellen unmerklich ineinander überge-hen, trennt uns von Schönerlinde derBucher Forst, der Hobrechtwald und dieFeldflur Schönerlindes. Wer im Sommereinmal zu Fuß oder mit dem Fahrrad imHobrechtwald auf der Alten BernauerHeerstraße nach Schönerlinde geht oderfährt, wähnt sich weit außerhalb Berlins

tief im Brandenburger Land und nichtam Rande einer Millionenstadt. Eine Wertmarke und eine Bildpostkarteaus Schönerlinde, eine sogenannteGruß-aus-Karte, die sich beide ergän-zen, will ich hier vorstellen. Zunächstzur Bildpostkarte, zu der hier nicht ab-gebildeten Adressatenseite. Sie wurdefrankiert mit einer 5 Pfennig-Marke derReichspost, am 22. April 1900 in Schö-nerlinde gestempelt und einen Tag spä-ter der Empfängerin in Neu-Weissenseein der Parkstraße ausgehändigt, eben-falls mit einem Stempel bezeugt. Damalswurden noch Neu- und Alt-Weissenseeunterschieden.

Gaststätten-WertmarkeDie hier abgebildete Vorderseite derBildpostkarte, die als Lithographie her-gestellt wurde, zeigt drei Ansichten vonSchönerlinde. Unten die Kirche, rechtsdie Dorfstraße und links die Ansicht derGaststätte Hermann Wichert. Wichertwirbt auf seinem großen Firmenschildmit Kaffee, Restaurant, Garten und Ke-gelbahn. Sicherlich bot diese Gaststätteden Einwohnern Schönerlindes und ih-ren Gästen manche Zerstreuung. Dassdie Besucherzahlen nicht unbeträcht-lich waren, erkennt man natürlich weni-ger an den vielen dargestellten Personenauf der Bildpostkarte, das kann man ma-nipulieren, sondern an unserer Wert-marke, die wir eingangs erwähnten. Diese Wertmarke, mit einem Durch-messer von 29 mm und aus Messing be-stehend, zeigt die Wertstufe 100, dienachträglich eingepunzten BuchstabenHW und einen Durchschlag-BuchstabenW. Damit wird auf Hermann Wichert ver-wiesen. Die abgebildete Wertstufe 100bedeutet 100 Pfennige, also 1 Mark. Esexistieren auch die Wertstufen 5, 10, 20und 50 Pfennige in gleicher Machartaber mit geringeren Durchmessern. Die

Drei Schönerlinder Ansichtenzieren diese Bildpostkarte.Die Wertmarke (Vorder- und Rück-seite) diente dem Bedienungspersonalder Gaststätte Hermann Wichert als Ab-rechnungshilfsmittel.

»Wo in deutscher Prosa gibt es zumzweiten Mal eine solche Gehobenheitbei soviel scheinbarer Anspruchslosig-keit? Er war ein Sänger, auch wenn

er zu klönen schien.«(Thomas Mann, am 7. Mai 1910)

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Eingangsportal zum Schlosspark in Alt-Buch. Die Sanierung soll in diesem Früh-jahr abgeschlossen werden.

»BB«-EXTRA-BUCHTIPP

Sommergras über den GräbernSommergras – ein Buchtitel. Was für ein

Buch mag das sein? Ein Roman? Nein,ein Roman ist es nicht und auch keinSachbuch, wenn auch über unzählige »Sa-chen« zu lesen ist. Ein wandernder, rei-sender, mit offenen Augen und ebensol-chen anderen Sinnen Erlebender führtuns – aus Niederschönhausen und dort-hin wieder zurück – durch Natur, Ge-schichte und Architektur, vermittelt unsGeologie und Geographie, ist eng verbun-den mit Flora und Fauna seiner Erlebni-sorte. Er, also der Wanderer, verzichtetwohltuend auf Namen und das Wörtchenich, was die objektive Wahrnehmung desGelesenen nicht einengt. Er beschreibtnicht chronologisch, so doch überzeu-gend chronistisch seine Jugend und diedarauf folgenden Lebensstationen, erlässt uns teilhaben am Geschehen, ob inund um Berlin oder in den antiken Land-schaften Italiens und Griechenlands. Erwandert mit uns durch Wald und Feldflur,

segelt mit uns auf der Dahme und fährtmit uns U- und S-Bahn nach Potsdam-Sanssouci. Er erinnert uns an die kriegeri-schen Ereignisse zum Ende des alten

Deutschland, an die politischen Wirren inder geteilten Stadt, in dem geteilten Landund an die Auswirkungen – auch für ihn –und ihrer Bewältigung. Hier erschließt sich uns der Titel, Sommer-gras. Sommergras über den Gräbern derToten unzähliger Schlachten in der Ge-schichte der Menschheit, bis heute ohneSchlussfolgerungen in der ach so aufge-klärten Welt. O, Sommergras! So vielerKrieger traumkurzen Lebens letzte Spur!Dieses Buch ist Alltagsphilosophie im be-sten Sinne, geschenkt hat es uns der Gärt-ner, Landschaftsarchitekt, Pastellzeichnerund Buchautor Franz Ehmke. Er ist im OrtBuch kein Unbekannter, seine stim-mungsreichen »Märkischen Pastelle«wurden zur Eröffnung der Taubenhausga-lerie auf dem Künstlerhof Buch 1991 ge-zeigt und im Frühjahr 2011 waren es dieBrandenburgischen Dorfkirchen, die derAusstellung im evangelischen Gemeinde-haus das Gepräge gaben.

Horst Prochnow»Sommergras«, Franz Ehmke, Bock + Kuebler Verlag, 2014

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Franz Ehmke mit seinem »Sommergras«.

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120 Brustkrebsexperten trafensich zum fachlichen Austausch

Zum 5. Mal hatten die drei HELIOS Kli-niken in Bad Saarow, Berlin-Buch und

Berlin-Zehlendorf Anfang März Brust-krebsexperten zum Symposium geladen,um über aktuelle Aspekte der modernenBrustkrebstherapie zu informieren. Nebenwissenschaftlichen Vorträgen zu verschie-denen aktuellen Operationsmethodenund -therapien verfolgten die eingelade-nen Gynäkologen und Plastischen Chirur-gen insgesamt sechs Operationen live unddiskutierten mit den Operateuren simul-tan über Verfahren, Therapiewahl und Vor-gehensweise bei der Behandlung vonBrustkrebs. Vorgestellt wurde u. a. die in-novative und neue BestrahlungstechnikIntrabeam. Mit dieser Methode lässt sichdie Dauer der Bestrahlung nach Operatio-nen um zwei Wochen verkürzen. Das Bestrahlungssystem Intrabeam, daserstmals im Rahmen des Symposiumspräsentiert wurde, gehört zu neuen Thera-pietechniken bei Brustkrebs. Es ermög-licht die intraoperative Strahlentherapie(IORT) von Tumoren der Brust. »Unmittelbar nach Entfernung des Tu-mors und noch im OP-Saal zu bestrahlen,ist aus tumorbiologischer Sicht sehr effek-tiv. Die verbliebenen Tumorzellen im Tu-morbett haben somit keine Zeit, sich wei-ter zu teilen und zu vermehren«, erläuterteDr. Marek Budner, Chefarzt der Klinik für

Frauenheilkunde und Geburtshilfe im He-lios Klinikum Bad Saarow. Neben der notwendigen onkologischenBehandlung ist es ein wichtiges Ziel, einästhetisch ansprechendes Resultat zu er-langen. Die Plastische Chirurgie bietet ver-schiedene Verfahren, die die ursprüngli-che Form der Brust nahezu wiederher-stellen. Neben den bewährten Verfahrenmit Silikon-Implantaten, werden heutebesonders mikrochirurgische Technikeneingesetzt, bei kleineren Defekten aberauch zunehmend körpereigenes Fett ohnemikrochirurgischen Gefäßanschluss, demsogenannten »Lipofilling«.Der Mitbegründer des Symposiums, Prof.Dr. Michael Untch, Chefarzt der Klinik fürGynäkologie und Geburtshilfe und Leiterdes Interdisziplinären Brustzentrums im

Helios Klini-kum Berlin-Buch, zeigtesich zufriedenmit der Veran-staltung: »Denüber 120 Teil-nehmern wur-den hochkarä-tige Vorträgezu den mo-dernsten on-

kologischen Therapien praxisnah präsen-tiert. Über das große Interesse am fach-lichen Austausch unter Kollegen aus ande-ren Brustzentren und von niedergelasse-nen Ärzten freue ich mich«.Das Brustkrebssymposium steht unter derSchirmherrschaft namhafter Fachgesell-schafen, darunter der Gesellschaft für Gy-näkologie und Geburtshilfe, der Deut-schen Gesellschaft für Senologie, derDeutschen Gesellschaft der Plastischen,Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirur-gen und der AG Wiederherstellende Ope-rationen in der Gynäkologie. Die zweitägi-ge Veranstaltung findet seit 2009 jährlichstatt und dient der fächerübergreifendenDiskussion und dem wissenschaftlichenAustausch zur Verbesserung der Behand-lungsmöglichkeiten betroffener Frauen.

Kochevent im Helios Klinikumist beliebt bei den Patienten

Als Hauptgericht gab es »Schmetter-lingsnudeln mit Gemüsebolognese«

und zur Nachspeise »Obstbällchen mit

Schokokuchen«. In der Küche der Klinikfür Kinder- und Jugendmedizin im HE-LIOS Klinikum Berlin-Buch ging es hochher und leckere Gerüche schwebten inder Luft. Der Sternekoch Ralf Zacherl warzu Besuch und wurde tatkräftig von klei-

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tige – am 2. und 4. Freitag, 19–21 Uhrn Boule im Bürgerhausgarten – bei schö-nem Wetter Do 10–14 Uhr nNähcafé – Nähen, Stricken, Häkeln –neue Teilnehmer gesucht! jeden Do 14–16Uhr im 1. OG! Nähmaschinen vorhanden.n Erzählcafé – 10. 4., von 14–16 Uhr,Gäste sind herzlich willkommen!SELBSTHILFEGRUPPEN n Angehörige von psychisch KrankennMenschen mit Ängsten/Depressionen n Alkoholkranken SchlaganfallbetroffenenHypertonien KrebserkrankungennOsteoporosen Bourn out-Gruppe – sucht Gleichbetrof-fene: SHG Depressionen in Verbindungmit Bourn out-Syndrom: Mi 17–18.30 Uhr(mit professioneller Begleitung)n Freizeit-, Hobby- oder Selbsthilfegrup-pe gründen? – Sprechen Sie uns an, wirunterstützen Sie dabei! Tel.: 941 54 26SENIORENTREFF BUCHn 7. 4., 14.30 Uhr: WII - Senioren an dieSpielkonsole! – Virtuelles Bowlen und ge-meinsames Spielen mit Sandro, 2,-€n 9. 4., 14–17 Uhr: Frühlingstanz – esspielt auf: Joe Morris, Veranstaltung findetim Seniorenwohnen Alt-Buch 50 statt, 6,- €(inkl. Kaffeegedeck)n 14. 4., 14.30 Uhr: Thomas Wipprechtliest Kurzgeschichten – aus allen Eckendes Alltags, 2,- €n 21. 4., 14 Uhr: Auf Kreuzfahrt in die Ka-ribik (1) – Lichtbildervortrag vom Welten-bummler Herrn Gottschalk, 2,- €

n 28. 4., 14 Uhr: Gemeinsames Singen –mit dem Frauenchor »Ein Ton tiefer«, 2,- €

Profi kochte mit kleinen Bucher Patienten

Thema Brustkrebs

nen Patienten bei der Zubereitung derGerichte unterstützt. Leon und Lucas zerkleinerten Sellerie-stangen und Möhren mithilfe des großenMixers. Andrea stand am Herd und rührtedas Hackfleisch in der Pfanne. »Und jetztfünf Umdrehungen Pfeffer«, rief ihr derKoch mit dem blauen Kopftuch über dieSchulter hinweg zu. Liven zerteilte eifrigMandarinen für die Nachspeise. Ralf Zacherl war in seinem Element: »Fürmich ist das Kochen mit den Kindern hierin der Klinik eine Herzensangelegenheitund es macht richtig Spaß«, so der mehr-fach ausgezeichnete Sternekoch, dernicht das erste Mal in Buch war. Das Kochevent ist Teil eines vielfältigenbunten Veranstaltungsprogramms, dasvon Chefarzt Prof. Dr. Lothar Schweigererund seinem Team regelmäßig für die klei-nen Patienten der Bucher Klinik organi-siert wird. »Es ist mir ein Bedürfnis, vorallem den chronisch kranken Kindernwährend der langen stationären Behand-lungszeit und auch danach in der ambu-lanten Phase Abwechslung und positiveErlebnisse zu verschaffen, die sie stär-ken«, so der Chefarzt. D. D.

V.l.: Ralf Zacherl, Patientenkinder und Chefarzt Prof. Dr. Lothar Schweigerer.

Gesund mit Kneipps IdeenKneipp-Verein Niederbarnim

freut sich über Zuwachs

Sebastian Kneipp (1821–1897) ist fürsein ganzheitliches Gesundheitskon-

zept bekannt und geschätzt. Dieses pfle-gen heute ca. 600 Kneipp-Vereine in ganzDeutschland, indem sie die fünf Elementenach Sebastian Kneipp allen Menschennahe bringen: Wasser, Bewegung, Ernäh-rung, Heilpflanzen und Lebensordnung.So auch in Bernau und Umgebung derKneipp-Verein Niederbarnim e. V. Seit seiner Gründung im Jahr 2008 sprichtder Verein mit gesundheitsfördernden und-erhaltenden Angeboten jede Altersgrup-pe an. Kneipp-Anwendungen sind für je-den möglich, sie sind fast kostenneutralund naturgemäß. Sebastian Kneipp betrachtete stets denMenschen als Ganzes. Diese ganzheitlicheSichtweise zeigt sich auch inhaltlich in denAngeboten des Vereines. In dem halbjähr-lich erscheinenden Programm finden sichVorträge und Kurse zu gesunder Ernäh-rung oder zur Nutzung von Heilkräutern,zu Kneipp-Anwendungen und naturheil-kundlichen Themen, Pilates-Kurse, Ar-throse- und Wassergymnastik sowie Yoga,Kneipp-Wanderungen und Ikebana.Kneipp ist Gesundheitsvorsorge zumWohlfühlen. Nicht nur deshalb findet dasmonatliche »Singen und Klönen« in denRäumlichkeiten des Vereines am Friedens-taler Platz in Bernau regen Zuspruch. Besonders beliebt sind auch die jährlichstattfindenden Kurwochen im Kneipp-Kurhotel »Heikenberg« in Bad Lauterberg.Vollwertkost, ein ausgewogenes umfang-reiches Kursangebot und moderate Preiselocken immer wieder Mitglieder und Sym-pathisanten des Kneipp-Vereines in denHarz. Der Kneipp-Verein Niederbarnim e. V. istauch für Kneipp-Interessierte im NordenBerlins ein beliebter Ansprechpartner. So

haben bereits etliche Bucher Bürger ihreMitgliedschaft im Verein begründet, dar-unter auch ehemalige Mitarbeiter der Kli-nik für Physiotherapie. Sie erhielt nach derWende den Namen Herbert Krauß, nachdem Hochschulprofessor und langjähri-gen Chefarzt dieser Bucher Klinik. DieMitglieder des Vereins sind besondersstolz, dass die Kinder von Prof. Krauß esermöglichten, Herbert Krauß postum zumEhrenmitglied des Kneipp-Vereins beru-fen zu können.Besondere Aufmerksamkeit der Kneipp-Organisation in ganz Deutschland genießtdie Gesundheitsvorsorge für die Kleinsten. In Bernau kann z.B. das Kinder-und Fami-lienzentrum »Regenbogen« als zertifizierteKneipp-Kita auf einen um durchschnitt-lich 30 % geringeren Krankenstand bei denKindern durch regelmäßige Kneipp-An-wendungen verweisen. VergleichbareKonzepte hat der Kneipp-Bund für Senio-renheime, Gästehäuser und auch für dasbetriebliche Gesundheitsmanagemententwickelt. In Bernau besteht mit der Allo-heim Residenz Kaisergarten ein zertifizier-tes Seniorenheim. Im Juni 2014 wurde diebundesweit erste ambulante Pflegeein-richtung in Bernau zertifiziert. Dem Verein gehören gegenwärtig 75 Mit-glieder an – Tendenz steigend. Die Arbeitwird grundsätzlich ehrenamtlich erledigt,weitere Unterstützer der Arbeit sind gerngesehen! Auch Förderer des Vereines sindjederzeit willkommen. Die Mitgliedschaftim Kneipp-Verein ermöglicht den Mitglie-dern: - ein vielfältiges gesundheitsorientiertesAngebot für Bewegung und Entspannung; - das Kennenlernen von Kneipp-Anwen-dungen und Heilpflanzen- gesunde Ernährung - Kontakt zu netten, gesundheitsbewuss-ten Leuten bei Reisen, Ausflügen, Wande-rungen usw.- Vergünstigungen bei Aus-, Fort- und Wei-

Offene Türen imYogaraum

Am 18. April öffnet das Team des Yo-garaumes Panketal die Türen zu sei-

nem Yogastudio im Dachgeschoss derBahnhofstraße 82 in Röntgental. Ab 9Uhr heißen die insgesamt sieben Yoga-lehrerinnen Interessierte herzlichwillkommen. Ein umfangreiches Tages-programm bietet Informationen undÜbungen rund um die Themen Yoga,Pilates und Entspannung. Alle Angebo-te an diesem Tag sind kostenlos. SchöneGelegenheit, seinen persönlichen Kurszu finden und neue Eindrücke zu ge-winnen. Das Programm:9 – 9.30 Uhr Kundalini Yoga mit Irena10–10.30 Uhr MOND-Tags Yoga & Mar-mapunktmassage mit Beate 10.45–11.15 Uhr Mantra singen mitBeate11.45–12.15 Uhr Pilates mit Steffi12.30–13 Uhr Bewegungstherapie – Be-wegung nach Musik mit Steffi13–14.00 Uhr Yoga Talk & Pause14–14.30 Uhr BLACK ROLL – Entspan-nung für die Faszien mit Kati14.45–15.15 Uhr Yoga Flow – fließenddurch die Asanas mit Kati15.30–16 Uhr Klangreise – Entspannungmit Klangschalen, mit Kati16.15–16.45 Uhr Progressive Muskel-entspannung mit Petraab 17 Uhr Abschlussmeditation mit De-boraInfos: www.yogaraum-panketal.de

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AUS DEN SPORTVEREINEN

Niederbarnimer wieder vornDen Abschluss der Hallen-

saison bestritten dieLeichtathleten der SG EmporNiederbarnim bei den Lan-desmeisterschaften der Jahr-gänge 2010 bis 2013 in Pots-dam. Hier konnten sich fastalle der 17 gestarteten Sportlerüber Urkunden freuen, die esfür die Plätze 1 bis 8 gab. Medaillen erkämpften fast er-wartungsgemäß Marlon deBeer (2005 geb.) mit guten 3,92m im Weitsprung. Rika Schaarschmidt(2005) rannte in Bestzeit auch auf Platz 3.Eine gute Laufeinteilung und der unbe-dingte Willen brachten ihr über die 800 m-Distanz diesen schönen Erfolg. Mit 2:47,10min kann sie sich auf den Laufbahnen se-hen lassen.

Ihrer Favoritenrolle gerecht wurde wiederMaria Rappel (2003) mit neuer Bestzeitüber 60 m Hürden ( 9,70 sec.) und Bestwei-te im Weitsprung (5,01 m) war sie der Kon-kurrenz klar überlegen. Jetzt hat Maria be-reits 11 Landesmeistertitel errungen. Anfang April geht es ins Trainingslager an

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SV Berlin-Buchn LEICHTATHLETIK Hochspringer JulianMolkenthin errang bei der Berlin-Bran-denburgischen Hallenmeisterschaft eineSilbermedaille. n RINGEN 22 (!) Bucher Sportler kämpf-ten bei der Berliner Meisterschaft – Aus-druck eines hohen Leistungsvermögens..n SHOWTANZ In der diesjährigen Showunter dem Titel »Noch ist der Himmelblau« wird das Thema Umwelt und die Be-deutung ihres Schutzes tänzerisch inter-pretiert und dargestellt. Zum ersten Malwird diese Show am 25. April beim »Tuju-Stars« in Berlin aufgeführt..

Jochen MalzKontakte zum SV Berlin-Buch unter Tel.9 49 78 25 oder www.svberlin-buch.de.

SV Karow 96n KREISLIGA A STAFFEL 3: Die Mannschaft ist auf dem Sprung nachoben. Im Jahr 2015 gab es in 6 Spielen 6Siege. Die letzte Punktspielniederlage pas-sierte Ende Oktober 2014 gegen den Spit-zenreiter BFC Meteor 06! 1. 3. CFC Hertha 06 II – SV Karow 96 1:4,Tore: Sebastian Schure (2), Christian Fuhr-mann, Marius Franz8. 3. SV Karow 96 – TSV Lichtenberg 7:2,Tore: Marius Franz (2), Sergej Walger (2), Se-bastian Schure (2), Jan Gantzer15. 3. SV Chemie Adlershof – SV Karow 2:3

Tore: Sebastian Schure (3)22. 3. SV Karow 96 –VfB Concordia Britz II2:1, Tore: Sebastian Schure (2)29. 3. SV Karow 96 – BFC Meteor 06 (nachRedaktionsschluss)Die nächsten Spiele:So, 12. 4. Concordia Wilhelmsruh II – SVKarow So, 19. 4. SV Karow 96 – BSC KickersSo, 26. 4. SV Berliner Brauereien – SV Karow96 Hans J. SchlötkeMehr unter: www.sv-karow-96.de

SG Einheit Zepernickn �A-JUGEND MIT NEUEN TRIKOTS DieZepernicker A-Jugendmannschaft wurde

Mitte März, am Sonntag vor ihrem Heim-spiel gegen Oberhavel Velten, von ihremHauptsponsor der FSN Baugesellschaft mitneuen Trikots überrascht. Überreicht wur-den sie vom Geschäftsführer Enrico Globigan den Mannschaftskapitän Max Gronski.Die FSN Baugesellschaft unterstützt die SGEinheit Zepernick seit Jahren und ist aktu-ell »der Pate« der A-Jugend. Leider brach-ten die neuen Trikots im Anschluss nichtgleich Glück, das Spiel ging mit 1:2 verlo-ren. Die nötigen Punkte werden aber mitder Unterstützung aller in Zukunft hoffent-lich in Zepernick bleiben, so der A-Junio-rentrainer Karsten Staerke nach dem Spiel.

Kurt HornWeitere Infos: www.einheit-zepernick.de

Medaillen und Bestleistungen

Es wird gesagt, im Winter werden dieGrundlagen für hohe Leistungen der

Leichtathleten im Sommer gelegt. Dannkönnen wir uns auf ein Feuerwerk ein-stellen!Bei den stattgefundenen BrandenburgerLandesmeisterschaften in der Halle zeig-ten einige Sportler der SG Empor Nieder-barnim beachtliche Spitzenleistungen.So gewann Yara Weinert (14 Jahre) Goldim Weitsprung mit 5,12 m, Silber imHochsprung, sie übersprang 1,61 m undnoch Bronze im Kugelstoßen und Speer-wurf. Yara (Foto) gewann auch Silber imFünfkampf, nach einem missglückten60-m-Hürdenlauf und Platz 14, kämpftesie sich in den anderen Disziplinen nochnach vorn und strahlte nach einemprächtigen 800-m-Lauf.Caroline Koch (15) holte mit 1,55 m imHochsprung ebenfalls Silber.

Gold gewannin einem über-legen geführ-ten Mehr-kampf MariaRappel (13).Sie führte be-reits nach derersten Diszi-plin, dem Weit-sprung, liefüber 60 m eineneue Bestzeit und auch ihr 800-m-Laufwar beachtenswert. Vom Start weg lag siein Führung, die sie nicht mehr abgab.Mit deutlichem Vorsprung konnte siesich über ihren ersten Mehrkampftitelfreuen. Wer Lust auf Leichtathletik hat, kannsich gern melden. Infos: www.sg-nieder-barnim.de Lutz Sachse

Schwanebecker Cheerdancerfreien sich über viele Erfolge

Die Cheerdancer der SG Schwanebeck98 konnten Ende Februar erfolgreich

drei Teams zum Barnimer Kinder- und Ju-gendfestival in Bernau schicken. Die bei-den Mini-Team »Tinys Stars« und »Swa-nies« bestehen aus Tänzerinnen zwischen4 und 8 Jahren, die Mädchen vom Junior-Team »Glowing Grace« sind zwischen 10und 12 Jahre alt. Die »Blue White Swans« haben inzwischen11 Teams, die an sechs Tagen in der Wochetrainieren. Aufgrund von Kapazitätenpro-blemen in der Schwanebecker Sporthalleist den meisten Teams nur ein einmaligesTraining in der Woche möglich, trotzdemkönnen die Cheerdancer sich immer wie-der über Erfolge freuen. So brachten diedrei Teams beim Barnimer Kinder- und Ju-gendfestival vier Pokale mit nach Schwa-nebeck. Es gab zwei 2. Plätze für die Mini-Teams und einen 3. Platz für das Junior-

Team. Zusätzlich konnten die Blue WhiteSwans einen Fanpokal ergattern, der denlautesten Fans zu verdanken ist! Die Blue White Swans sind stolz, was ihre

Kleine Schwäne ganz groß

Gruppen in so kurzer Zeit erreicht habenund freuen sich auf das kommende Barni-mer Kinder- und Jugendfestival in Wand-litz. Katja Janda

Die drei Teams der Blue White Swans beim Barnimer Kinder- und Jugendfestival.

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Österliche Lasten und einmalige ChancenIn der Semana Santa, derKarwoche, finden hier un-

zählige Prozessionen statt,auf denen große, aufwendiggeschnitzte und gekleideteFiguren von Christus, derJungfrau Maria und Stadt-heiligen durch die meist en-gen Gassen der Städte getra-gen werden. Für die Trägerist das echte Knochenarbeit,die sie aber gerne auf sichnehmen. Figur und Tragege-stell wiegen oft über einehalbe Tonne. Unter dem Po-dest ist es zudem stockdun-kel und heiß. Die Träger müssen sichblind auf die Weisungen von außen ver-lassen können, ob sie einen Schritt nachlinks oder rechts oder gar in die Knie ge-hen müssen, um z. B. das Kirchenportalpassieren zu können. WochenlangesTraining gibt die Gewähr, dass die Figu-ren unbeschadet die Prozessionen über-stehen. Es scheint, dass in diesem Jahr mit denOsterglocken zugleich die heiße Phasedes Wahlkampfes eingeläutet wird. Inder spanischen Geschichte hat es einderartiges Superwahljahr noch nie gege-ben. 15 Landtagswahlen, wenn man dieautonomen Städte Ceuta und Melilla ander afrikanischen Küste mitzählt, Kom-munalwahlen im Mai und zum Jahresen-de die Parlamentswahl. Andalusien hatbereits am 22. März den Anfang ge-macht. Die politische Landschaft desLandes könnte am Jahresende ganz an-ders aussehen als heute. Geht man vonUmfragen aus, steht vor allem für diebeiden großen Parteien PP (Volkspartei)und PSOE (Sozialisten) viel auf demSpiel. Sie haben das Land seit Beginn derDemokratie abwechselnd regiert und indie schon Jahre dauernde allgemeineKrise gesteuert. Der Verlust ihrer domi-nanten Stellung scheint wahrscheinlich.Misswirtschaft, Korruption, Geldwäsche,Amtsmissbrauch waren und sind auf derTagesordnung, Themen, die auch inmeinen Gesprächen und Beobachtun-gen immer wieder eine Rolle spielten.Die Zeitungen sind voll von diesen Straf-taten in der öffentlichen Verwaltung.

Ein bedeutender Teil der Be-völkerung fordert unmiss-verständlich eine Erneue-rung der Demokratie. Sie istüberfällig, um auch die ern-sten Probleme auf demArbeitsmarkt, im Bildungs-und Gesundheitswesengrundsätzlich zu lösen. Indem instabilen politischenKlima entstanden neue Par-teien wie Podemos (Wir kön-nen) und Ciudadanos (Bür-ger). Nach Umfragen imMärz würde Podemos 22,5 %der Stimmen erhalten, die

PSOE 20,2 %, die in Madrid regierendePP 18,6 % und Ciudadanos 28,4 %. Nur 4Punkte trennen die vier größten politi-schen Formationen des Landes. Da wirdes sicher noch viel Bewegung geben,aber absolute Mehrheiten wie bishersind höchst fraglich. Selbst eine Koaliti-on PP-PSOE hätte keine Mehrheit undbräuchte einen dritten Partner. Koaliti-onsverhandlungen wären erforderlich,aber da gibt es auf Regierungsebene kei-ne Erfahrungen und bisher auch keineeindeutigen Absichtserklärungen. NurCiudadanos hat angedeutet, dafür zurVerfügung zu stehen.Bei einigen Reisen ins Land habe ich ver-sucht, mir ein eigenes Bild zu verschaf-fen, ob – wie die Regierung in ihrer Wahl-kampagne behauptet – es wirtschaftlichgut vorangeht. An der Küste, wo auslän-dische Residenten ihre Renten und Pen-sionen ausgeben und auch der Touris-mus wie immer im Frühjahr wiederanläuft, gibt es zarte Hoffnungsschim-mer. Ein Besuch in der IndustriestadtOntinyent war dagegen deprimierend.Die Wirtschaft dort liegt nach wie vor amBoden. Leere Geschäfte, geschlosseneGaststätten, verfallende Gebäude usw.Die Osterprozessionen finden aber statt,wie uns gesagt wurde. Den Trägern derHeiligenfiguren wird gesagt, ob sie einenSchritt nach rechts oder links machenmüssen. Bei den anstehenden Wahlenmuss jeder selbst entscheiden. Es ist zuwünschen, dass nicht eine Troika, einescheinheilige Dreifaltigkeit sie in dieKnie zwingt.

Karl-Heinz Ehlers aus Buch überwintertwieder an der CostaBlanca in Spanien

Panketaler sahnten Medaillen ab

Beim 13. Schülersportfest in Leipzigkamen die besten Leichtathleten aus

Deutschland zusammen und nutztenhervorragende Bedingungen in der Are-na Leipzig.Auch die Leichtathleten der SG EmporNiederbarnim waren mit 15 Sportlernangereist. Bereits im ersten Wettkampfgab es gleich Gold und Bronze für diePanketaler, Lia Steinfuhrt (geb. 2008)und Amelie de Beer (2009) holten sichdiese Medaillen im Weitsprung. Lia ge-wann noch den 50-m-Sprint und den400-m-Lauf, hier belegte Amelie jeweilsPlatz 2. Hier entwickeln sich weitere Ta-lente. Alizèe Ströhlein (2007) belegtePlatz 3 im 600-m-Lauf, nach schlechtemStart und einem Faststurz lief sie mit ei-ner Energieleistung noch nach vorn.Diese zeigte auch Niklas Friedel (2003) inseinem 800-m-Lauf. Seine Bestzeit ver-besserte er in einem tollen Lauf um fast 6s. Am Ende fehlten nur 0,5 s zu Bronze.Diese holte sich im Hürdenlauf Sophie-Luise Merten (2000). Nach langer Krank-heit wieder ein gelungener Einstieg.Marlon de Beer (2005) sprang gute 3,91m und freute sich über Silber im Weit-sprung. Noch strahlender war der Siegvon Rika Schaarschmidt (2005) über 800

m in neuer Bestzeit von 2:52,34 min. Maria Rappel (2001) sprang erstmaligauf 5,00 m im Weitsprung und freute sichüber Silber, das sie sich auch im 60-m-Lauf ersprintete. Mit Gold wurde ihr gu-ter 60-m-Hürdenlauf belohnt.Yara Weinert (2001) errang Bronze im 60-m-Sprint(8,28 s), Silber jeweils im Kugel-stoßen und 60-m-Hürdenlauf. Auch siegewann Gold; mit neuer persönlicherBestleistung von 1,65 m gewann sie denHochsprung in ihrer Altersklasse.Mit 6 x Gold, 7 x Silber und 4 x Bronzekehrten die Sportler nach Panketal zu-rück. Lutz SachseWeitere Info: www.sg-niederbarnim.de

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Freude bei Amelie (l.) und Lia.

Knapp 20 Freunde des Berliner Rad-sports trafen sich Ende Februar im Ri-

storante »Don Giovanni« in Schwanebeck,um den »Berliner Verein zur Unterstüt-zung des Radsportnachwuchses – BURN«zu gründen. Er möchte mit Hilfe seinerMitglieder, von Spendern und SponsorenGeld einsammeln, um den Radsport-Nachwuchs zu fördern. Mit diesem Geldsollen die Kinder und Jugendlichen eineUnterstützung bekommen, wenn sie z. B.ins Trainingslager oder zu Wettkämpfenfahren. Außerdem stiftet der Verein den»Alissa-Schubert-Nachwuchspreis« in Hö-he von 500 Euro für die beste Nachwuchs-radsportlerin des Jahres in der Altersklasse

U17. Ein weiterer Schwerpunkt wird dieFörderung von Projekten in Berliner Schu-len sein, die die Integration des Radsportsin den Schulalltag zum Ziel haben. Der Besitzer des »Don Giovanni«, selbstjahrelang als Radsportler der NRVg. Lui-senstadt aktiv, unterstützte die Initiatorendes Projektes von Anfang an. Er war sofortbereit, das Ristorante als Vereinslokal zurVerfügung zu stellen und spendete groß-zügig ein Antipasti-Pasta-Menü für alleGründungsmitglieder. Weitere Informationen über den »BerlinerVerein zur Unterstützung des Radsport-nachwuchses – BURN« unter: www.radsportnachwuchs.berlin.

Verein will Radsport fördern

Schachexpertenaus Panketal

Am 7. März fanden in Fredersdorf diediesjährigen Schulschach-Meister-

schaften Brandenburgs statt. Aus Panke-tal trat das Team der »Grundschule ander Panke« an. Zum Team gehören vierSchüler der 3. Klasse, die nachmittags inder Schule sowie bei den »Schachfreun-den Nordost« in Buch im »Alten« üben.Ihr Trainer ist der rührige Schachenthu-siast Wilfried Schlief. Die Mannschaft setzte sich aus Paul-Emil Gutewort sowie Felix Beck, ArnoSöhlke und Sean Janke zusammen. Auseinem Feld von 36 Teams wurden in sie-ben Runden über max. 30 Minuten dieBesten ermittelt. Am Ende stand ein kla-rer Erfolg des Panketaler Teams (6 Siege,1 Remis). Rang 2, 3 und 4 gingen an dieSchachfreunde aus Potsdam, Nuthetalund Neuenhagen. Diese vier Erstplat-zierten dürfen nun an der DeutschenSchach-Meisterschaft der Schulen teil-nehmen, die vom 27. bis 29. April in Thü-ringen ausgetragen wird. Georg Janke

Neue Kurse für Einsteiger: Theaterspiele und Improvisation

Wer hat Freude am Spielen und Entdecken und will sich selbst und

andere in neuen Rollen kennenlernen?Das könnt Ihr mit Übungen und Spielen

aus dem Improvisationstheater.6-15 Teilnehmer ab 18 Jahre, 18,-€ proAbend, Ermäßigung nach Absprache

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Anmeldung und Fragen bitte an: Maria Palm: Tel. 0176/657 838 33oder [email protected]

Ich freu mich auf Euch!

SPORT-NEWS

die Nordsee, worauf sich die Sportler vonEmpor Niederbarnim schon freuen.Zuvor fand am 21. 3. erstmalig eine Mit-gliederversammlung des Leichtathletik-verbandes Brandenburg bei einem Leicht-athletikverein statt. Die SG EmporNiederbarnim begrüßte die Vertreter derVereine und den Landesvorstand in derMensa auf dem Schulkomplex Schwane-beck. Lutz SachseInfos: www.sg-niederbarnim.de

Die Zepernicker A-Jugend wurde mit einem Satz neuer Trikots beglückt…

Anzeigenschlussfür die Mai-Ausgabedes »Bucher Boten«:

Donnerstag, 23. April 2015

Page 14: Warnstreik bei Helios IN DIESER AUSGABE · 2018-06-13 · April 2015 | 1,50 € n AKTUELL Neue Abzocke: Blitzer-tonnen im Barnim S.3 n IM GESPRÄCH Von Argentinien nach Karow S. 6

14 RatgeberAPRIL 2015

Feiertagsfalle

Ostern steht vor der Tür. Nach deruralten Reifenregel könnten zu die-

sem Zeitpunkt nun wieder die Winter- ge-gen die Sommerpneus getauscht werden.Doch da diesmal das Frühlingsfest schonAnfang April ist, empfiehlt es sich, mitdem Profilwechsel noch etwas Geduld zuhaben. Sicher ist sicher.

Dafür sollte nicht unbedingt erst bis zumersten (langen) Aprilwochenende gewar-tet werden, um dem Auto eine Vollwäschezu gönnen. Eigentlich ist es ratsam, denganzen Winter über die Waschanlagehäufiger als sonst zu frequentieren – so-fern keine Frostgrade herrschen. Denndas Tausalz fördert nämlich die Rostbil-dung. Das salzhaltige Spritzwasser wirddurch die Räder von der Fahrbahn gleich-mäßig auf den Unterboden, die innerenKotflügel und den Lack verteilt – und daserhöht dort die Korrosionsgefahr.Apropos Ostern. Damit stehen uns wie-der zwei zusätzliche Feiertage ins Haus:Karfreitag und Ostermontag. Und auchder 1. Mai fällt diesmal auf einen Freitag.All diese zusätzlichen arbeitsfreien Wo-chentage gelten jedoch laut dem Ober-landesgericht (OLG) Brandenburg alsWerktage. Und das kann teuer werden,wenn ein befristetet Tempolimit dannignoriert wird.

So ist beispielsweise eine angezeigte zu-lässige Höchstgeschwindigkeit von 30km/h mit dem Zusatzschild »Mo–Fr 6–18Uhr« auch an diesen genannten Wochen-tagen einzuhalten, selbst wenn diese offi-zielle gesetzliche Feiertage sind (Akten-zeichen 2 Z 53 Ss-OWi 103/13 50/13).Durch das betreffende Zusatzschild seidie Geltung der Geschwindigkeitsbegren-zung auf ausnahmslos alle Tage der Wo-che (montags bis freitags) festgelegt, be-gründeten die brandenburgischen OLG-Richter ihr Urteil. Verkehrsschilder dürften nicht nach Be-lieben durch den Kraftfahrer ausgelegtwerden. Es sei nicht Sache des Fahrers,

sich überden Sinn desS c h i l d e sund den da-mit verfolg-ten ZweckGedankenzu machen.Denn dafürwäre imStraßenver-kehr auchgar keineZeit. Des-halb müssesich der ein-zelne Ver-k eh r s t e i l -nehmer injedem Fallan genau

das halten, was auf dem Schild zu lesensei. Die Unbequemlichkeit, auch an ei-nem Feiertag in diesen Bereichen langsa-mer zu fahren, sei zumutbar und müsseim Interesse der Verkehrssicherheit hin-genommen werden, meinten die Roben-träger.Der Sachverhalt ist wirklich kein April-scherz, wie – gerade in dieser »BB«-Aus-gabe – vermutet werden könnte. Derverurteilte Fahrer, der diese Schilder-kombination an einem Feiertag eigen-mächtig interpretierte, musste schließ-lich eine Geldbuße von 160 Euro zahlenAllerdings wurde ein Fahrverbot jedochnicht angeordnet. Rechtsanwalt Jörg-Matthias Bauer kommentiert das OLG-Urteil so: »Der Straßenverkehr erfordertim Interesse der Verkehrssicherheit ein-fache und klare Regeln – lässt man kom-plizierte Interpretationen erst einmalzu, sind gefährliche Verhaltensfehler balddie Folge.«

Herbert Schadewald, Verkehrsjournalist

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Das »Mo–Fr«-Schild gilt auch an Feiertagen.

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nuten festgestellt werden. Bei gutartigemBefund, wie Alterswarzen oder Fettge-schwülsten, sind häufig keine weiterenMaßnahmen erforderlich. Sollte es sichum Krebszellen handeln, schließen sichBlut- und Röntgenuntersuchungen an,um die genaue Ausbreitung des Tumorsfestzustellen. In der Regel erfolgt danachdie operative Entfernung der Tumore. Einefrühzeitige Erkennung steigert die Erfolgs-aussichten immens. Ist ein vollständiges Entfernen nicht er-folgreich, besteht die Möglichkeit zusätz-lich eine Strahlentherapie oder eine Che-motherapie anzuschließen. Bei der Strah-lentherapie werden verbliebene Tumor-zellen mittels hochenergetischer Strah-lung zerstört, während bei der Chemothe-rapie Tabletten oder Injektionslösungeneingesetzt werden. Dazu werden je nachTumortyp spezielle Behandlungspläneaufgestellt. Im Gegensatz zur Anwendungbei Menschen werden die Therapien sodosiert, dass kaum Nebenwirkungen wieHaarverlust und Mattigkeit auftreten unddas Allgemeinbefinden des Tieres kaumbeeinflusst wird. Chemotherapien könnendirekt in der Praxis durchgeführt werden,während für die Strahlentherapie eineSpezialklinik aufgesucht werden muss.Obwohl eine vollständige Heilung nichtimmer möglich ist, kann durch eine geziel-te Behandlung zumindest eine Verbesse-rung der Lebensqualität und eine Verlän-gerung des Lebens erreicht werden.Telefon Autorin: 9 41 56 38; www.tierarzt-berlin.net

Krebstherapien beiHund & Katze

Auf der Arbeitstagung der deutschenGesellschaft für Kleintiermedizin zum

Thema »Der Hautknoten in der täglichenPraxis – gutartig oder bösartig?« vom 13.-15. März 2015 in Dresden wurden neue Er-kenntnisse zur frühzeitigen Erkennungund Behandlung von Hauttumoren vorge-stellt und diskutiert. Auch bei Haustierensteigt mit zunehmendem Lebensalter dasKrebsrisiko an. Bestimmte Tumorerkran-kungen können zudem auch schon imjungen bis mittleren Lebensalter auftre-ten. Wichtigste Vorsorgemaßnahme ist das re-gelmäßige Abtasten des Tieres durch denTierbesitzer. Dabei sollte besonders aufKnoten in der Haut und Unterhaut sowieam Gesäuge von weiblichen und männli-chen Tieren geachtet werden. Grundsätz-lich müssen alle auftretenden Umfangs-vermehrungen vom Tierarzt untersuchtwerden. Ob es sich dabei um einen bösar-tigen Tumor oder lediglich eine Entzün-dung oder gutartige Geschwulst handelt,kann durch Entnahme einzelner Zellenund anschließender mikroskopischer Un-tersuchung häufig innerhalb weniger Mi-

SERVICEApotheken-Notdienst April 2015Nachtdienst: von 9 Uhr bis zum nächsten Tag um 9 Uhr

MI, 01. Karow-Apotheke, Bucher Chauss. 1-3, Tel. 94 38 09 13DO, 02. Nordend-Apotheke, Dietzgenstr. 89, Tel. 47 71 349FR, 03.Mariannen-Apoth., Pastor-Niemöller-Pl., Tel. 4775 0101SA, 04.Wilhelmsruh. Apo., Hauptstr. 14 (13158), Tel. 916 5188SO, 05. Buchh. Apotheke, Hauptstr.14 (13127), Tel. 474 25 97MO, 06. Adler-Apotheke, Breite Str. 41, Tel. 47 53 93 00DI, 07. Eulen-Apotheke, Florastr. 4, Tel. 43 72 47 30MI, 08. Bären Apotheke, Blank’burger Chauss. 88, 94 79 49 06DO, 09. Kastanien-Apoth., Kastanienallee 37, Tel. 91 20 79 90FR, 10. Troll-Apoth., Schwanebecker Chauss.50, Tel. 941 09 30SA, 11. Luisen-Apoth., Alt-Blankenburg 22-24, Tel. 4 74 27 75SO, 12.Martin-Apotheke, Berliner Str. 45, Tel. 47 30 10 06MO, 13. Ginkgo-Apotheke, W.-Friedrich-Str. 6, Tel. 94 11 33 22DI, 14.Mendel-Apotheke, Breite Str. 6, Tel. 47 47 31 01MI, 15. Apo. am Hugenottenpl., Hugenottenpl. 1, Tel. 4751160DO, 16. Schlosspark-Apoth., W.-Friedrich-Str. 4a, Tel. 9441 3314FR, 17. Viereck-Apotheke, Wiltbergstr. 25, Tel. 94 80 08 10SA, 18. Apoth. im Pankeviertel, Pankower Str. 1, Tel. 4 76 70 60SO, 19. Vesalius-Apoth., Achtermannstr. 21, Tel. 4 74 65 03MO, 20. Lavendel-Apotheke, Dietzgenstr. 26, Tel. 83 21 79 930DI, 21. Center-Apotheke, Neumannstr. 13, Tel. 4 78 46 97MI, 22. Bartels Apoth., Berliner Str. 91, Tel. 4 72 91 08DO, 23. Achilles-Apotheke, Achillesstr. 69, Tel. 94 38 07 97FR, 24. Apotheke a. Antonplatz, Langhansstr. 1, Tel. 925 15 15SA, 25. Birken-Apotheke Karow, Bahnhofstr. 17, Tel. 94 30 542SO, 26. Berlin-Apotheke Pank., Garbatyplatz 1, Tel. 49 76 90 50MO, 27. Engel-Apotheke, Dietzgenstr. 11, Tel. 4 76 67 04DI, 28. Karow-Apotheke, Bucher Chauss. 1-3, Tel. 94 38 09 13MI, 29. Nordend-Apotheke, Dietzgenstr. 89, Tel. 47 71 349DO, 30.Mariannen-Apoth., Pastor-Niemöller-Pl., Tel. 4775 0101

Oft werden sie von Patienten unwis-sentlich in Kliniken eingeschleppt

und dort weiter übertragen: sogenannteKrankenhauskeime. Sie sind gegen her-kömmliche Antibiotika resistent. Jährlichinfizieren sich Zehntausende in deutschenKrankenhäusern mit diesen gefährlichenErregern. Bei geschwächten Patientenkönnen sie schwere bis tödliche Infektio-nen verursachen. Schuld ist oftmals man-gelnde Hygiene. »Werden Hände oder medizinische Gerätenach Kontakt mit Haut, Schleimhäutenoder offenen Wunden nicht ausreichenddesinfiziert bzw. sterilisiert, ist die Gefahrder Verbreitung multiresistenter Keimegroß«, erklärt Michael Gärtner von derKKH in Berlin. Für gesunde Menschen mitstabilem Immunsystem sind MRSA undandere multiresistente Keime in der Regelunbedenklich. »Gefährlich können sie fürPatienten werden, deren Immunsystemgeschwächt ist, die an Krebs erkrankt sindoder eine OP hinter sich haben«, so Gärt-ner. Gelangen Erreger bei Risikopersonen inWunden, in die Blutbahn, Lunge oder Bla-se, können sie Infektionen hervorrufenund zur lebensbedrohenden Gefahr wer-den. Zu den möglichen Folgen zählenLungenentzündungen, Wund- und Harn-wegsinfektionen bis hin zu Blutvergiftun-gen. Bei der Behandlung von Risikopatien-ten sind die Therapiemöglichkeiten starkeingeschränkt. Letzte Rettung sind oft so-genannte Reserveantibiotika.

Multiresistente Erreger in Kliniken werdenmeist durch direkten Kontakt übertragen‒ über Türklinken, Bettrahmen oder me-dizinische Geräte. Jeder kann solche Kei-me in sich tragen und ungewollt zumÜberträger werden. Entscheidend ist da-her: Steht ein Klinikaufenthalt oder eineambulante OP bevor, informieren Sie sichüber die Hygienebedingungen und fragenSie nach geschultem Hygienefachperso-nal. Idealerweise verfügt die ausgewählteKlinik über eine Hygienefachabteilung,die Wert auf strikte Einhaltung von Hygie-nemaßnahmen legt.Achten Sie während des Aufenthalts imKrankenhaus auf äußerste Hygiene, insbe-sondere der Hände. Gründliches Hände-waschen und -desinfizieren mindert dasRisiko der Keimübertragung. Fassen Sieoffene und OP-Wunden nicht an.Sollte Klinikpersonal in Ihren Augen z. B.beim Verbandswechsel hygienisch nichteinwandfrei arbeiten (Händedesinfektion,Handschuhwechsel o. a.), äußern Sie IhreBedenken. Es geht um Ihre Gesundheit!Auch Besucher von Klinikpatienten solltenauf intensive Händehygiene achten.Weiter wichtig im Kampf gegen Keimin-fektionen: Je mehr Antibiotika verschrie-ben und eingenommen werden, je größerist das Risiko, dass sich multiresistente Er-reger entwickeln und verbreiten. Antibio-tika sollten daher nur verordnet werden,wenn es medizinisch nötig ist (z. B. bakte-rielle Infektion). »Sollte Ihr Arzt Antibioti-ka verordnen, halten Sie sich genau an dieempfohlene Einnahmezeit«, appelliertGärtner. »Denn werden Bakterien nichtvollständig abgetötet, können sie Resi-stenzen entwickeln.«

KRANKENKASSEN INFORMIERENRisiko Kranken-hausinfektion

Wie wir gesundleben können

Heute stelle ich Ihnen das aktuelleBuch von Professor Detlev Ganten

(Gründungsdirektor des MDC Berlin-Buch) vor: es geht um all das, was manwissen muss, um ein gesundes Leben zuführen. Unser Wissen über den Menschen ist im-mens, unser Gesundheitssystem ist trotz-dem in der Krise, der Ruf nach Prävention

wird immer lauter. Wer verstehen will, wie»Gesundheit« wirklich funktioniert, mussdie Fakten kennen: aus der Entwicklungs-geschichte unseres Körpers, aus der Mole-kularbiologie, aus der Genetik. Dieses Buch der medizinischen Bildungklärt darüber auf. Denn nur wer die Zu-sammenhänge versteht, weiß, wie er ge-sund bleiben und sich vor den großen Zi-vilisationskrankheiten schützen kann. DieGesundheitsformel zum Schutz vor Krebs,Diabetes und Bluthochdruck, für eine in-takte Immunabwehr, für ein starkes Herz,für einen Rücken ohne Schmerzen, für ei-ne gute Verdauung, zum Schutz vor De-pression und Demenz und mehr.Zu unserer großen Freude hat Herr Pro-fessor Ganten einer Lesung zugestimmt: Am Donnerstag, dem 23. 4., um 19.30 Uhrim »buchladen in buch«, Wiltbergstraße 3,wird sein neues Buch »Die Gesundheits-formel« vorgstellt. Und im Nachhineinwird er gern Ihre Fragen beantworten.Detlev Ganten, Jochen Niehaus, »Die Gesundheitsformel«, Knaus Verlag, 24,99 €

Heimwerkenn Der Bohrer verrutscht nicht auf denFliesen und die Fliesen platzen nicht,wenn man einen Streifen Tesakrepp aufdie Stelle klebt, in die gebohrt werdensoll.n Scheren werden wieder blank, wennman sie mit einer Masse aus Kleie, Was-ser, Essig und Salz einreibt.n Eisennägel schützt man vor Rost, in-dem man sie bis zur Glut erhitzt unddann in kaltes Öl wirft. Rostige Schlüsseleinige Zeit in Terpentin legen. Hinterherkann der Rost einfach mit einem trocke-nen Lappen abgerieben werden. n So werden alte Nagellöcherwieder un-sichtbar: ein mit Watte umwickeltesStreichholzstückchen hineinstecken und

mit der passenden Farbe darüberstrei-chen.n Hässliche, kleine Lackschäden amKühlschrank, Waschmaschine oder Mi-krowelle (weiße Emaille) mit »Tipp-Exflüssig« ausbessern. Anschließend istvom Schaden nichts mehr zu sehen.

AUS DER TRICKKISTE

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Page 15: Warnstreik bei Helios IN DIESER AUSGABE · 2018-06-13 · April 2015 | 1,50 € n AKTUELL Neue Abzocke: Blitzer-tonnen im Barnim S.3 n IM GESPRÄCH Von Argentinien nach Karow S. 6

Restaurant Pascal,Alt-Blankenburg 12a

Saal im Seniorenwohnen am Schlosspark, Alt-Buch 50

Friedenskapelle Zepernick,Straße der Jugend 15

Buchhandlung »Schmökerzeit«,Karow, Achillesstraße 60

Karfreitagskonzert –Werke von Oliver Messiaen und Hellmut Zapf

11.AprilSa, 16 Uhr

03.AprilFr, 17 Uhr

Frühlingsfest – der Musikschule, mit viel Musik, Infos und Lampenfieber

»Studio 7«, Zepernick,Alt Zepernick 7

St.-Annen-Kirche Zepernick,Schönower Straße 76

14.AprilDi, 18 Uhr Bucher Bürgerforum – »Wie kommen wir zu schnellenEntscheidungen für Buch?«, mit Bezirkspolitikern

Feste Scheune im Stadtgut Buch, Alt-Buch 45-51

15.AprilMi, 18.30 Uhr Lesung – Fernsehgärtner Hellmuth Henneberg »Gartengeflüster«

Bibliothek im Rathaus Panketal,Schönower Straße 106

16.AprilDo, 19.30 UhrProsa & Lyrik – »Zwischen den Zeilen: Satirisch & ernst!« mit Dirk Lausch

17.AprilFr, 15 UhrKonzert –mit dem Seniorenchor »Frohes Lied«

17.AprilFr, 19.30 UhrLiteraturcafé – »Gefundenes Treffen«, Lesung mit Krimi-Autor Stefan Haenel

17.AprilFr, 20 Uhr Ü 40-Party Feste Scheune im

Stadtgut Buch, Alt-Buch 45-51

19.AprilSo, 15 UhrFestliche Bläsermusik – mit dem Karower Posaunenchor,Leitung: Landesposaunenwart T. Forschner, Eintritt frei

Karower Kirche,Alt-Karow

19.AprilSo, 17 Uhr Benefizkonzert für Iwanuschka – mit dem Schlosskir-chenchor & Blockflötenensemble & Film von J. Kraußer

Schlosskirche Buch,Alt-Buch 37

22.AprilMi, 19 UhrVortrag & Film – über »Günter de Bryn– MärkischerDichtergarten u. a.«, Film »Märkische Forschung« (1981)

Kirchliches Begegnungszentrum,Karow, Achillesstraße 53

22.AprilMi, 19 Uhr

WANN WAS WO

Kultur 15APRIL 2015

»BB« EMPFIEHLT

Feste Scheune im Stadtgut Buch, Alt-Buch 45-51

23.AprilDo, 19.30 Uhr Lesung – Prof. Detlev Ganten liest aus seinem neuen Buch »Die Gesundheitsformel«

»buchladen in buch«,Wiltbergstraße 3-11

24.AprilFr, 19 Uhr Frühjahrssingen – mit dem Konzertchor Berliner Pädagogen, Leitung: Thomas Lange

Saal, Robert-Havemann-OberschuleKarow, Achillesstraße 79

24.AprilFr, 19.30 Uhr Literaturcafé – »War schön gewesen« – Geschichten ausder großen Stadt, gelesen von Autorin Lea Streisand

Kirchliches Begegnungszentrum,Karow, Achillesstraße 53

24.AprilFr, 20 UhrJazzkonzert – mit »berlin groove machine«, Big-Band-Jazz von 1960 bis heute

24.AprilFr, 20 Uhr Frida Kahlo – »…solange ich malen kann!«, Gestaltung: Evelyn Heidenreich

Bucher Zimmertheater »Schräges Brett«, Viereckweg 2

28.AprilDi, 19.30 UhrLesung– »Zu Hause in der Yukon Wildnis«,mit Jo Bentfeld

Bibliothek im Rathaus Panketal,Schönower Straße 106

Kino in der Kapelle – »Sein letztes Rennen« (2014), mit Dieter Hallervorden

Mit einem traditionellen Frühjahrs-singen am 24. April um 19 Uhr

(Einlass 18.30 Uhr) im Saal der Robert-Havemann-Oberschule Karow, Achil-lesstr. 79, eröffnet der Konzertchor Ber-liner Pädagogen unter Leitung vonThomas Lange seine diesjährige Kon-zertsaison. Mit einem heiteren Pro-gramm, bestehend aus Chorwerken seit

Chorsingen im Frühling

dem Ende des Mittelalters bis in unsereTage, wird diese große Singegemein-schaft in den nächsten Wochen in einerKarlshorster Schule, im BVV-Saal derdrei Nordbezirke und im Kammermu-siksaal der Berliner Philharmonie eben-falls seine Zuhörerschaft erfreuen.Ein Catering-Angebot kann genutztwerden. Der Eintritt ist frei.

29.AprilMi, 10 UhrKindertheater –Nobel Popel

Feste Scheune im Stadtgut Buch, Alt-Buch 45-51

30.MaiDo, 16–22 UhrWalpurgisnacht – Livemusik, Hexenfeuer, Speis & Trank und vieles mehr

Hobrechtsfelder Dorfstraße 50

Alle Angaben ohne Gewähr

Von grünen Daumen und Urwäldern

»BB«-RÜCKBLENDE

Strahlender Konzerthöhepunkt

Freitagnachmittag, strahlender Sonnen-schein, ein Vorfrühlingstag und Kro-

kusblüte im Park des Campus, der von un-gewöhnlich vielen Spaziergängern belebtwar. Alle strebten dem leuchtend rotenCongress-Centrum zu, Anziehungspunktfür das 3. Benefizkonzert.Der große Hörsaal war bis auf den letztenPlatz gefüllt, selbst Treppenstufen wurdenbesetzt. Emsige Vorbereitungen, ein letz-

tes Einspielen, An-spannung bei denAkteuren und freu-dige Erwartung beiden Zuhörern präg-ten die Atmosphäre.Der Gründungsdi-rektor des MDC,Prof. Dr. Ganten, be-grüßte das Publi-kum und die Künst-ler. Die Wissen-schaft habe seit lan-gem Tradition inBuch. Wissenschaftund Kunst haben inder Kreativität ge-meinsame Wurzeln;wenn beide sich re-

gelmäßig treffen, kann eine Tradition dar-aus werden, die mit diesen Benefizkonzer-ten gefördert wird. Das Beste sei jedoch der gute Zweck, derdamit verbunden ist: Der Wiederaufbaudes Kirchturmes der barocken Schlosskir-che als Zeichen und ästhetischer Mittel-punkt für Berlin-Buch, wie Prof. Dr. Bielka,Initiator des Fördervereins, betonte unddie Unterstützung des Kinderhospizes

Prof. Iwanzowa-Bielka (l.) konzertierte mit ihren Schülern in Buch.

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Im HELIOS KlinikumBerlin-Buch, B1 – 3.

OG, SchwanebeckerChaussee 50, ist der-zeit die Ausstellung»OCKER« zu sehen. Siezeigt Malerei und Gra-fik von Günter Blen-dinger aus Panketal. Geboren 1945, studier-te Blendinger an derKunsthochschule Ber-lin-Weißensee bei Ar-no Mohr und WernerKlemke, später beiFritz Dähn und AxelBertram. Meisterlichhervorgetan hat er sichseitdem in jahrzehnte-langer freiberuflicherArbeit als Grafiker, insbesondere im Me-tier der Kaltnadelradierung.Seine Sujets gewinnt der Künstler aus der

Das »innere Auge« entscheidetkonkreten Anschau-ung, aus Erlebnissenin den Hügeln und Tä-lern der Landschaft,von Straßen und Plät-zen, Durchgängenund Toren in Zeper-nick, wo er wohnt undarbeitet, im thüringi-schen Meuselwitz, woer aufgewachsen istund in der Toskana,die er liebt. Ab demJahr 2000 finden sichin Blendingers WerkMalereien, sehr kon-zentriert auf den Farb-ton Ocker. Es gelingtihm in seinen Bildern,die Dinge so zu ord-

nen, dass Harmonie, Spannung, Dyna-mik entsteht, gebrochen durch seine ausden Erfahrungen resultierende Haltung.

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»Sonnenhof« in Pankow in der Kunstthe-rapie für schwerstkranke Kinder und Ju-gendliche zur Bewältigung ihrer Ängstedurch den Freundeskreis des MDC.Professorin Iwanzowa-Bielka, Hochschulefür Musik »Hanns Eisler«, eröffnete dasKonzert mit sehr warmherzigen Wortenund einem brillanten Vortrag des 1. Satzesaus der »Pathetique« von Beethoven. Wirwurden Zeugen, wie eine Berufene ihreLeidenschaft für die Musik mit ihren Schü-lerinnen und Schülern vervielfacht undwie eine neue Generation von Musikern,Konzertpianisten mit großer Hingabe ge-formt wird. Das Schönste an diesen hoch-begabten Kindern und Jugendlichen, diebereits Preise in internationalen Wettbe-werben errangen, sind ihre Bescheiden-heit und die Freude, mit der sie allein oderin kammermusikalischen Zusammenset-zungen musizieren. Den Schlusspunktsetzte ein junger Konzertpianist aus derSchule von Prof. Iwanzowa-Bielka, DanielSeng, mit der Sonate Nr. 1 von Schumannund mit zwei Chopin-Etüden. Nicht nurfür die beharrliche Hochschullehrerin einHöhepunkt dieses beeindruckenden, drei-stündigen Benefizkonzertes. Nicht enden-der Applaus drückte die Freude und Dank-barkeit der Zuhörer aus. Das Spendener-gebnis von reichlich 2 500 Euro spricht fürsich! Dr. Luise Reinhold-Richter

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Im April stehen zwei Lesungen aufdem Programm der Bibliothek Panke-

tal, Schönower Straße 105. Am Mittwoch, dem 15. April, um 18.30Uhr ist Hellmuth Henneberg zu Gast,der aus seinem Buch »Gartengeflüster.Mit dem Fernsehgärtner unterwegs«liest. Hellmuth Henneberg, der sonntagsum 18 Uhr im rbb über den Bildschirmflimmert, wird vielen bekannt sein.Geistreich und charmant erklärt er denZuschauern mit grünem Daumen, wasauf Balkon, Terrasse und im Garten zutun ist. Karten im VVK: 5,- €, AK: 7,- €.

Am Sonntag, dem 19. April, findet um17 Uhr in der Bucher Schlosskirche,

Alt-Buch 37, ein Benefizkonzert zugun-sten des Fördervereins »Iwanuschka«statt. Mitwirkende sind der Chor derSchlosskirche und das Blockflötenensem-ble »La Chasca«. Zu Beginn wird JochenKraußers Film »Das kleine Orchester der

Konzert für »Iwanuschka«

Verdreht Sitzende, Kaltnadelradierung.

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Hoffnung gezeigt.Der Förderkreis Iwanuschka e. V. mit Sitzin Hamburg unterstützt das in der Gorba-tschow-Ära von sowjetischen Ärzten ge-gründete Heilpädagogische Zentrum inMoskau. Es stellt eine Alternative zu denstaatlichen Einrichtungen dar, in denengeistig schwer- und mehrfachbehinderte

Kinder noch immer unter oft unmenschli-chen Bedingungen leben müssen. Die politische Krise zwischen Russlandund dem Westen hat auf die Bemühungendes Zentrums um einen humanen Um-gang der Gesellschaft mit Menschen mitBehinderungen keine negativen Auswir-kungen. Soziale Einrichtungen werdenvon staatlicher Seite ernst genommen. DerMitbegründer des HeilpädagogischenZentrums in Moskau, Roman Pavlovic Di-menstein, teilte mit, dass die Leiterin desZentrums in den Vorstand einer Föderati-ven Kommission zur Kontrolle staatlicherBehinderteneinrichtungen berufen wur-de. In den vergangenen Jahren hat es hierFortschritte gegeben, die Hoffnung ma-chen. Mit dem Bucher Benefizkonzert sollen dieBemühungen ein Stück weit unterstütztwerden. Günther Rohde

»BB« EMPFIEHLT

Am Dienstag, dem 28. April, um 19.30Uhr heißt es »Zu Hause in der YukonWildnis«. Jo Bentfeld zieht hinaus in diekanadische Wildnis. Erst eine Fahrt mitdem Auto auf der letzten Schotterpiste,der Canol Road. Dann mit einem Bootden South McMillan Fluss hinunter, hin-ein in die menschenfreien Urwälder.Schiffbruch auf dem Fluß. Jo Bentfeld istangekommen und baut sich sein Haus.Lebt dort im Jahresrund von Jagd undFischfang, aus der Natur und von ihrenWildpflanzen.

Eintritt: 10,- €, erm. 7,- €, Karten erhält-lich in den Bibliotheken Zepernick,Schwanebeck sowie bei »Fabula«.

Jo Bentfeld

Hellmuth Henneberg

»Sein letztes Rennen«Paul Averhoff war einst als Marathon-

läufer eine Legende. Doch die glor-reichen Tage sind lange vorbei. Jetzt,über 70 Jahre alt, muss er mit Gattin Mar-got ins Altersheim. Singkreis und Bastel-stunde sind nun angesagt. Zu wenig fürPaul. Er holt seine Rennschuhe hervorund beginnt wieder zu laufen. Sein Ziel:der Berlin-Marathon. Als aber seine Frau

stirbt, verfällt er in tiefe Trauer… Dieter Hallervorden brilliert in dem hu-morvollen, tief bewegenden Film »Seinletztes Rennen« (2014) und regt zumNachdenken über unseren Umgang mitdem Altwerden an. Zu sehen ist der Film am 22. 4. um 19 Uhrin der Friedenskapelle Zepernick, Straßeder Jugend 15. Eintritt frei.

Karfreitagskonzert in ZepernickAm Mittwoch, dem 3. April, steht um

17 Uhr das Karfreitagskonzert in derSt. Annen-Kirche Zepernick, SchönowerStr. 76 auf dem Programm. Es erklingtdas selten aufgeführte Werk von OlivierMessiaen »Quatuor pour la fin dutemps« (»Quartett für das Ende derZeit«). Dieses fast abendfüllende Werkwiderspiegelt in seinen acht Sätzen bi-blische Texte aus der Offenbarung desJohannes. Messiaen vollendete die Kom-

position als Insasse eines Kriegsgefan-genenlagers in Görlitz 1940/1941.Mitwirkende sind Sabina Matthus-Bébié(Klarinette), Theodor Flindell (Violine),Matthias Schranz (Violoncello) undFrank-Immo Zichner (Klavier).Dem gegenüber stellt Helmut Zapf seinneuestes Werk »Hebdomadae Sanctae –Quinque sonus descriptiones«, das erspeziell für dieses Ensemble geschrie-ben hat. Eintritt: 10,- / erm. 8,- Euro

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Page 16: Warnstreik bei Helios IN DIESER AUSGABE · 2018-06-13 · April 2015 | 1,50 € n AKTUELL Neue Abzocke: Blitzer-tonnen im Barnim S.3 n IM GESPRÄCH Von Argentinien nach Karow S. 6

16 APRIL 2015 Vermischtes

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Die Ausstellung ist bis Mai 2015 zu besichtigen.

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Der Schmetstorpweg in BuchEine abwechslungsrei-

che und interessanteBebauung ist in der BucherKolonie erhalten geblie-ben. Viele der Mietshäuserwurden noch vor dem Er-sten Weltkrieg gebaut undvermittelten mit kleinenLäden und Gaststättenkleinstädtisches Flair. Wiedieses Haus im Schmets-torpweg 3 (links). Es besitztneben einem Seifenladen,für damalige Verhältnissemoderne, an den Formendes Jugendstils angelehnteOrnamentik und für dieseZeit typisch – demonstriertden gehobenen Wohnan-spruch in Buch. Schmet-storp war ansässiger Bu-cher Bewohner, der 1375als Landeigentümer inBuch erwähnt wird. 1938wurde die Straße, die bisdahin Bismarckstraßehieß, aufgrund der Häufig-keit des Namens umbe-nannt. Nach der Wende be-fand sich hier eine kleineGaststätte. Rainer Schütte

BUCH – GESTERN UND HEUTE

Von Roland Exner

Es war der 27. Juli 2061. Ein klarer Him-mel, man konnte von dem Bauernhof

tief ins Tal schauen. Durch das Fenster ge-genüber war in der Ferne der Zipfel vomMatterhorn zu erkennen. Leutnant PeterRagen und seine 18-jährige Tochter Berylstarrten regungslos auf die Bildwand, su-perrealistisches 3D, 4 Meter mal 2,50. Beryl sprang mit lautem Schluchzen in dieHöhe und lief die Treppe hoch; sie hattengerade über 3D erfahren, dass Haro wahr-scheinlich getötet worden war. Ragen woll-te Beryl folgen, aber er konnte sich nichtbewegen. Er versuchte zu begreifen, dasssein Sohn gerade starb. Jedenfalls war Ha-ro auf Iceland1, wo wahr-scheinlich alle, die dortlebten und arbeiteten, ge-rade erschossen, erschla-gen, ins Meer geworfenwurden – von Menschen,die irgendwo vor den stei-genden Meeresfluten ge-flüchtet waren. Iceland1war die erste von 300 ge-planten künstlichen Eis-inseln, mit deren Bau imApril 2059 begonnen wor-den war: etwa 200 mal 300Meter groß, und wenn inBetrieb, würde die Eis-masse bis zu 30 Meter indie Tiefe wachsen. Diese Inseln sollten wieriesige Kühlschränke die Ozeane abkühlenund somit die sonst immer weiter zuneh-mende Erderwärmung und den stetigenAnstieg des Meeresspiegels verhindern. Haro war 15 Jahre alt gewesen, da hatte erschon gesehen, was eigentlich alle sahen,aber niemand aussprach: Die Entwick-lung »alternativer Energien« verhindertenicht, dass das ganze Erdöl, die Kohle unddas ganze Erdgas aus der Erde gequetschtund verbrannt wurde und der CO2-Anteilin der Atmosphäre immer weiter steigenmusste… 12 Jahre hatte man an den Plänen für dieseEisinseln gearbeitet, Energie gab es genug,Sonne, Wind, Strömungen, Wellen; dasHauptproblem war die Abwärme gewesen.Wie die Kühlschränke im Kleinen, erzeu-gen riesige »Kühlinseln« Abwärme im Gro-ßen, die musste irgendwohin, die konntenur teilweise für Heizungen verwendetwerden. Mit superleichten, riesigen Roh-ren aus Carbon sollte die heiße Luft vonIceland1 bis in die Sahara geführt werden,wo es sowieso heiß war (und nachts im-mer kalt). Jetzt wäre man fast soweit gewe-sen, man hatte schon angefangen, die Car-bonrohre zu verlegen, doch zugleich warnun der Wettlauf mit der Zeit verloren…Vor drei Jahren hatte die Katastrophe be-gonnen: Die durchschnittliche Erdtem-peratur hatte innerhalb dieses Zeitrau-mes doppelt so viel zugenommen wie seitdem Jahr 2000, nämlich um vier Grad,Tendenz: immer schneller steigend. DerGrund: Das in den Schelfmeeren gebun-dene »Methan-eis« hatte zu »schmelzen«begonnen, das Methan stieg in großen

Mengen in die Atmosphäre: ein Treib-hausgas, das 25mal stärker wirkt als CO2.Das Polareis schmolz dahin. Das Meer-wasser überflutete auf der ganzen WeltKüstenregionen und Inseln. Ragen löste sich langsam aus seiner Er-starrung, er konnte sich aber nur schwerbewegen, stakste mit steifen GelenkenRichtung Treppe, aber nun kam Beryl wie-der hinunter. Sie blieb etwa einen Metervor ihm stehen, schien erschrocken; ihrGesicht war wachsbleich. Er schaute inden großen Spiegel über dem Sims. Wardas möglich? Seine Haare waren plötzlichgrau…, fast weiß, als wären in den letztenMinuten 20 Jahre vergangen. Vor zwei Jah-ren hatte er seine Frau verloren – und nun

auch den Sohn. Aber vor ihm stand Beryl.»Ich habe versucht, Haro anzurufen«, sag-te sie, leise wimmernd. Die Drei-D-Wand war noch geöffnet. Esgab nur ein Thema. Auf der ganzen Weltflohen Millionen von Menschen aus denKüstenregionen ins Landesinnere, oft ver-mischt mit schwer bewaffneten Armeeein-heiten. Man sah Bilder von New York, Was-ser in den Straßen, tausende Menschen inden Häusern gefangen. Bewaffnete Pira-ten drangen von Booten aus in die Häuser,töteten die Menschen, schleppten Beuteauf die Boote. Die Kamera schwenkte, alswäre sie irgendwo im Weltraum befestigt,und zeigte den Pazifik. Ein Fernsehteamfilmte von einem Flugzeug aus einen ge-waltigen Wirbelsturm. Man sah Häuserwie Blätter in der Luft herumwirbeln. DerZyklon saugte eine ganze Stadt in denHimmel, schien nun auch das Flugzeugzu packen. Filmriss. Dann plötzlich Bildervon Frankreich, dort standen sich zweiArmeen gegenüber. Ein blutbeschmierterReporter sagte: »Niemand weiß hier, werauf wen schießt.« Man hatte verhandelt,bis jemand begonnen hatte, mit einer La-serkanone zu feuern. Beryl wischte mit beiden Händen Tränenaus dem Gesicht. Ragen strich ihr überdie Haare, aber sie drehte sich zur Seite.»Papa, du machst es genauso wie die…alles, was dir einfiel, war, ein paar Solda-ten zu überreden, Waffen zu klauen – hieroben einen Bauernhof besetzen, ver-barrikadieren, und alle erschießen,die hierher wollen. Das seh’ ich mirnicht an!«Er schwieg ziemlich lange; sie schien Ge-

Die Sintflutduld zu haben. »Was soll ich denn ma-chen?« erwiderte er schließlich mit leiser,brüchiger Stimme. »Du hast gesehen, wasda auf der Iceland passiert ist. Haro warnicht bewaffnet, und nun haben sie allegetötet.« »Ja, aber nur, weil diese Menschen die Er-fahrung gemacht haben, dass auf sie ge-schossen wird, wenn sie irgendwo hin wol-len!« Ragen schüttelte langsam den Kopf.»So einfach ist das nicht, es ist Chaos,Endzeitstimmung, da ist alles außer Kon-trolle. Sieh mal, ich bin mit diesen Män-nern desertiert, weil ich selber entschei-den will, wann es notwendig wird, Waffeneinzusetzen. Das hier ist wie eine Festung,es gibt nur einen schmalen Weg hoch, ich

werde nicht auf friedlicheLeute schießen lassen…«Beryl begann im Zimmerherumzulaufen wie ein ge-fangenes Tier. Schließlichblieb sie stehen und schau-te aus dem Fenster. »Wirsollten die Waffen zerstören,dort auf der Wiese alle aufeinen Haufen legen und einSchild aufstellen: Wir habenunsere Waffen zerstört. Will-kommen!« Er schwieg, suchte nachWorten. Er spürte, wie derSchweiß am Körper herab-lief und das Hemd nass wur-

de. Und plötzlich dachte er: Selbst wennich wollte… Beryl sah ihn an. »Ich verstehe«, sagte sieleise, ohne dass er ein Wort gesagt hatte.»Deine Krieger ließen das nicht zu. Dubist desertiert, aber frei entscheidenkannst du nicht.« Er schwieg noch immer. Er stand auf, griffnach einem weißen Tuch und wischtesich den Schweiß aus dem Gesicht. Beryldrehte sich um und lief wieder die Treppehoch. An der Wand – jetzt erschreckendreales 3D aus England. Millionen Men-schen aus London überfluteten das Land.Aber es war noch kein Krieg ausgebro-chen, die Armee versuchte, Ordnungherzustellen. Das wird nicht gelingen,dachte er. Beryl erschien wieder, Wetter-jacke, Wanderschuhe, Rucksack. »Gehstdu spazieren?«, fragte er. »Wenn duzurückkommst, können wir Essen ma-chen.« »Essen?« rief sie schrill und starrte ihn an.Aber dann ging sie auf ihn zu und umarm-te ihn. »Papa, ich geh‘ fort, ich bleibe nichthier. Ich will etwas gegen diesen Irrsinntun.« Sie bewegten sich nicht, er atmetekaum und genoss ihre Umarmung. »Ich will dich nicht auch noch verlieren«,stammelte er. Sie bleibt, dachte er, siebleibt bestimmt. Aber sie löste sich vonihm und ging zur Tür. Sie drehte sichnoch einmal um. »Wir sehen uns irgend-wann wieder, Papa«, sagte sie. Er ging ihr langsam hinterher. In der offe-nen Tür blieb er stehen. Er weinte – mitdem Gefühl, als sei’s das erste Mal in sei-nem Leben. Er hörte laute Stimmen, brül-lendes Lachen, Stiefelschritte. Er beugtesich schnell zu dem Wasserhahn nebender Tür, drehte kräftig auf und wusch seinGesicht.

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Der nächste »BB« erscheint am Do, dem 30. April 2015

Neuauflage der Bürgersinfonie

Mittlerweile spielt die Bürgersinfoniein der dritten Saison für das Publi-

kum in Buch Konzerte in der Feste-Scheune im Stadtgut/Künstlerhof. Am 22. März war bereits das Blechblä-serensemble BürgerBrass zu hören, am3. Mai wird die Reihe fortgesetzt mit ei-nem romantischen Sinfoniekonzert. DieBürgersinfonie – ein Orchester ohne Di-rigent – spielt zunächst die »Freischütz-Ouvertüre« von Carl Maria von Weber.Es folgt das »Siegfried-Idyll«, das RichardWagner seiner Frau Cosima zu deren 33.Geburtstag widmete. »Beide Stücke, diewir vor der Pause spielen, sind ‘urro-mantisch’, da sie sich mit der Sehn-suchtslandschaft der Romantik, demWald, auseinandersetzen«, sagt MartinMajewski, einer der Organisatoren derBürgersinfonie. Nach der Pause erklingt Antonin Dvo-raks 8. Sinfonie in G-Dur op. 88. Dvorakließ sich bei der Komposition ebenfallsvon einer idyllischen Landschaft, näm-lich der seines böhmischen Sommersit-zes inspirieren. Dennoch erhielt die Sin-fonie später den Beinamen die »Eng-lische« – der Komponist ließ sie in Eng-land verlegen, und das Werk war beimenglischen Publikum besonders beliebt.»Die Zuhörer können im grünen Stadt-teil Buch auf ein naturverbundenesKonzertprogramm gespannt sein«, freut

sich Majewski, »und zwar wie immer zuangenehmen Zeiten und zu moderatenPreisen.« So, 3. Mai, 16 Uhr, Feste-Scheune. Ein-tritt 12,-/erm. 9 Euro. Karten: info@bu-ergersinfonie. de o. Tel. 0177/7694 904.VVK: »buchladen in buch«, Passage;»Schmökerzeit« Karow, Achillesstr. 60

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Kästner bis heute, im Restaurant Pascal,Alt-Blankenburg 12a, Eintritt: 5,- €Fr, 17. April, 19.30 Uhr im Literaturcafé»Gefundenes Fressen«, Lesung mit demKrimi-Autor Stefan Haenel, Buchhand-lung »Schmökerzeit«, Achillesstr. 60 inKarow, Reserv.: 943 80 673, Eintritt: 7,- €Mi, 22. April, 19 Uhr »Günter de Bruyn –Märkischer Dichtergarten und Ande-res«, eine kleine biographische Reise. DeBryun hat ein Werk voller Poesie undSubversion über Leute, Land und Ge-schichte seiner märkischen Heimat ge-schaffen. Nicht selten wird er als derpreußische Romancier bezeichnet, undeiner seiner großen literarischen Vorbil-der ist denn auch Theodor Fontane. An-schließend Vorführung des Defa-Films»Märkische Forschungen« (DDR 1981).Veranstaltungsort: KBZ Karow, Achilles-straße 53.Fr, 24. April, 19.30 Uhr im Literaturcafé»War schön jewesen« – Geschichten ausder großen Stadt live und in echt vorge-lesen von Lea Streisand, im KirchlichenBegegnungszentrum Karow, Achilles-straße 53, Reservierung erbeten: Tel. 94380 673 Eintritt: 7,- €Fr, 24. April, 20.30 Uhr Literaturabend –vorgestellt wird das Buch »Kruso«, vonLutz Seiler, das 2014 mit dem DeutschenBuchpreis ausgezeichnet wurde. DerRoman spielt auf Hiddensee im Milieuder Saisonarbeiter und gesellschaftli-chen Aussteiger zur Zeit des Zusam-menbruchs der DDR 1989… Veranstaltungsort: NachbarschaftshausAlte Apotheke, Romain-Rolland-Straße112 in Heinersdorf

Literarischer WanderwegAuch in die-

sem Jahrkönnen sichInteressiertevom 14. bis 24.April auf einel i t e r a r i s cheWand e r u n gzwischen denOrtsteilen Hei-nersdorf undBlankenburgbegeben. Un-ter dem Titel»Wortlaut &Zwischenton«will der Karo-wer Kulturför-derkeis Phöe-nix e. V. Kultur-

Standorte miteinander vernetzen undgemeinsam bewerben.Das Programm:Di, 14. 4., 10 Uhr »Literarische Menuszur Matinee – Häppchenweise Texte vonSchulern des Leistungskurses Deutsch Q2 des Robert-Havemann-GymnasiumsKarow«, organisiert von der AlbatrosgGmbH. Veranstaltungsort: KarowerStadtteilbibliothek, Achillesstraße 77.Di, 14. 4., 14.30 »Thomas Wipprecht liestKurzgeschichten aus allen Ecken des All-tags« im Albatros-Seniorentreff Buch,Bucher Bürgerhaus, Franz-Schmidt-Str.8-10 (ab 14 Uhr Kaffeerunde), Eintritt:2,- EuroDo, 16. April, 19.30 Uhr »Zwischen denZeilen: Satirisch ernst!«, Dirk Lauschliest spitzfedrige Prosa und Lyrik von

Der heutige Schmetstorpweg 3