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Die südostasiatische Insel Borneo ist eines der letzten Regenwaldparadiese der Erde und Heimat der bedrohten Orang-Utans. Doch die artenreichen Wälder mit ihren majestätischen Baumriesen sind dramatischen Entwicklungen unterworfen. Der von einer skrupellosen Holzmafia organisierte Kahlschlag hat dafür gesorgt, dass heute nur noch knapp über 50 Prozent der Insel von Wald bedeckt sind. Mit neuen Ideen versuchen Umweltorganisationen nun, die Abholzung zu stoppen. Ein wichtiger Punkt dabei ist, alternative Einnahmequellen für die in Armut lebenden Menschen auf Borneo zu finden. Holzfäller müssen zu Waldhütern werden. Fotos und Text: Berndt Fischer WAS BLEIBT VOM MYTHOS

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Die südostasiatische Insel Borneo ist eines der letzten Regenwaldparadiese der Erde und Heimat der bedrohten Orang-Utans. Doch die artenreichen Wälder mit ihrenmajestätischen Baumriesen sind dramatischen Entwicklungen unterworfen. Der von einer skrupellosen Holzmafia organisierte Kahlschlag hat dafür gesorgt, dass heute nur noch knapp über 50 Prozent der Insel von Wald bedeckt sind. Mit neuen Ideen versuchen Umweltorganisationen nun, die Abholzung zu stoppen. Ein wichtiger Punkt dabei ist, alternative Einnahmequellen für die in Armut lebendenMenschen auf Borneo zu finden. Holzfäller müssen zu Waldhütern werden.

Fotos und Text: Berndt Fischer

WAS BLEIBT VOM

MYTHOS

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ihre Finger danach ausstrecken, auf immer-hin noch 50 Prozent. In 50 Jahren, innerhalbeiner Generation, hat unsere Weltwirt-schaftsordnung (oder sollte man nicht eher„Unordnung“ sagen?) mit ihrem Energie-und Rohstoffhunger diese gigantische Inselwie aus einer anderen Welt verwüstet. Kannein Wirtschaftssystem, das sich hochtra-bend „Freie und Soziale Marktwirtschaft“nennt, nachdrücklicher seine Lebensfeind-lichkeit beweisen? „Hinter den eisernen Masken der globalplayers (…) agieren ganze Heere von globalgamblers – gesichtslose Gespenster, die so-zusagen die synthetisierte Habgier in Men-schengestalt darstellen, den Homo avidus,bindungslose, vollkommen asozial denkendeund agierende Beutemacher, die einfachrund um die Uhr Kapital verschlingen, direktvom Bildschirm weg und in Form von Zah-len, ohne den geringsten Anstoß daran zunehmen, dass an diesen Zahlen Ressourcen

Vor 50 Jahren saß ich als Kind ungläubigstaunend im Saal eines Kleinstadt-Kinos in Bayern, um einen „Kulturfilm“ über eine ferne Insel mit dem Namen Borneo anzu-schauen. Ich sah eine Welt wie im Märchen:unendlich groß und unendlich fremd, vonKüste zu Küste mit undurchdringlichemRegenwald bedeckt, nur bereisbar auf Ur-waldflüssen, im Inselinneren kaum besiedelt.Die Vorstellung, dass dort Kopfjäger lebten,jagte den Kinobesuchern Schauer über denRücken, und die Tatsache, dass es auf derErde noch ebenso weiße Flecken wie zuHumboldts Zeiten gibt, weckte kühne Bubenfantasien.50 Jahre später ist aus dem Mythos Borneonahezu ein Albtraum geworden. Ganz nüch-tern beziffert die Organisation Watch Indo-nesia die Fläche des verbliebenen Tiefland-regenwalds auf 5 Prozent der ursprüng-lichen Fläche, in Sumatra auf 1 Prozent undin Neuguinea, wo derzeit gierige Konzerne

hängen, Lebensräume, Volkswirtschaften,Existenzgrundlagen, Nahrungsketten, Kli-mafolgen und ganz nebenbei die Überle-benschancen künftiger Generationen“, for-mulierte es der deutsche Lyriker und Dra-matiker Gerhard Falkner in seiner Kranich-steiner Rede 2008 sehr treffend. Die Liste derTäter – warum sollten wir sie anders nennenund warum gibt es für sie nicht ebensolcheTribunale wie für Kriegsverbrecher? – ist pro-minent und international: Geldgeber und Investoren, Holz- und Palmölkonzerne, Minenbetreiber und Mineralölmultis sowie„verarbeitende“ Industrien, die Regenwald in„Biosprit“, Fast Food, Kosmetika, Garten-möbel und Papiertaschentücher für Ver-braucher verwandeln, die im wahrsten Sinnedes Wortes verbrauchen.

Die Frage, ob der Regenwald von Borneobereits unwiederbringlich verloren ist, sei da-hingestellt. Ein Funken Hoffnung ergibt

Farne, Moose undLianen umrankendie Baumstämmeim Nebelwald des

Mount Kinabalu in Sabah, dem ma-

laysischen Teil Borneos (links

oben). Im Tiefland-regenwald von

Poring und DanumValley dagegen prä-

gen baumstamm-dicke Lianen und

flechtenbehangeneÄste das Bild

der Landschaft.

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vornehmlich aus endlosen Palmölplantagenbesteht. Balikpapan, früher wohl ein kleinesNest, ist zur Großstadt geworden, keineTouristen auf dem Flugplatz, dafür Business-Reisende aus Australien, Singapur und Ame-rika. Riesige Tanks mit der Aufschrift des Öl-Dienstleisters Halliburton begleiten michauf der Fahrt durch die gesichtslose Neustadtmit Menschengewimmel, Moped-Gestankund schwimmenden Wohnvierteln aus Haus-booten. Borneos Gegenwart heißt auch Überbevöl-kerung an den Küsten und Flussläufen, die,zumindest was den indonesischen Teil derInsel anbelangt, von der indonesischenHauptinsel Java importiert wird. Wo immersich ein paar Quadratmeter Platz anbieten,wird gebaut, und das heißt in erster Linie ausHolz gezimmert. Wo sumpfiger Grund es er-fordert, stehen die kleinen Häuschen aufPfählen, und je kleiner die Behausung, destozahlreicher seine Bewohner. Auf der relativkurzen Fahrt nach Samboja Lestari gibt esneben dem Siedlungsbrei nur zerstörten Re-genwald zu sehen, entweder als eine Art

die Verletzlichkeit des Regenwald-Ökosys-tems und um den oberirdischen Stoffwechseldes Regenwalds auf armen Böden – aber gibtes denn gar keine Möglichkeit der Rettung?Die Initiative Borneo Orang Utan SurvivalBOS Indonesia verweist auf ihr Vorzeige-projekt Samboja Lestari an der Ostküste vonKalimantan, wo die Wiederaufforstung einervöllig zerstörten Waldfläche eindrucksvoll gelungen ist. Dort entstanden 1.800 HektarSekundärwald, die in absehbarer Zeit unteranderem Orang-Utans, Malaienbären undNashornvögeln eine Zuflucht gewähren sollen.

Auf dem Flug von Singapur nach Balik pa-pan, der größten Stadt der Provinz Ostbor-neo, überqueren wir die Insel. Der Blick vonoben offenbart zunächst ein grünes Land,doch neben zahllosen Flussmäandern fallenkerzengerade Pisten auf, die das Grün wieein Schnittmuster durchziehen. Gelegentlichenden sie in hellbraunen, quadratischen Fle-cken. Rodungsflächen! Beim Lande anflug aufBalikpapan zeigt sich, dass die „grüne Hölle“

sich aus der Tatsache, dass die indigene Bevölkerung inzwischen dem Handeln derPalmölkonzerne Widerstand entgegensetzt.Ein schockierender Film mit dem Titel „AirMata Manismate“ (Die Tränen des DistriktsManismata) zeigt den Menschen der ProvinzWest-Kalimantan, wie der Regenwald denUreinwohnern, die als Subsistenzbauernüber keine Eigentumstitel verfügen, mit fal-schen Versprechungen abgeschwatzt wurdeund wie sich die Motorsägen durch die Ur-waldriesen fressen und die anschließendeFeuerwalze alles Leben vernichtet. Die indo-nesische Organisation Walhi unterstützt dieDayaks, die indigene Bevölkerung Borneos,in ihrem Kampf gegen korrupte Beamteund mächtige Palmölkonzerne. Es gibt alsoauch Widerstand vor Ort, die Ureinwohnersind keine Regenwald-Zerstörer, sie habenvom Wald und seinen nachwachsenden Pro-dukten wie Früchten, Bambussprossen,Holz und Rattan gelebt.Als Europäer will man einfach nicht glauben,dass die verwüsteten Flächen ein für alle Malverloren sein sollen. Natürlich wissen wir um

Borneo ist besonders reich an Arten der Fleisch fressenden Kannenpflanzen, darunter die Nepenthes rajah (links), die die größten Kannen bildet, und die wunderschön gemusterte Nepenthes burbidgeae (oben). Beide Arten wachsen endemisch in den Nebelwäldern am Mount Kinabalu.

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Buschland mit einzelnen Baumstümpfen und groteskanzusehenden, übrig gebliebenen schlanken Bäumen, dieder einst im dichten Urwald nach oben zum Licht gedrängthaben und jetzt überlang und schütter im Freien stehen.Oder die schnurgeraden Zeilen der Ölpalmen haben denWald ersetzt. Erosionsrinnen und ausgetrockneter, nackterBoden lassen eher an das Outback in Australien denken als an Regenwald. Das soll jene mythische Insel sein, von der ich als Kind geträumt habe und deren Namen ich ganz andächtig ausgesprochen habe?

Nach mehreren Kontrollen durch Uniformierte pas-sieren wir den Eingang in das Wiederaufforstungsgebietvon Samboja Lestari mit dem Rehabilitation Center fürverwaiste oder aus dem illegalen Tierhandel beschlag-nahmte Orang-Utan-Babys. Was für ein Gegensatz: biszum Horizont nur Wald, noch nicht allzu hoch, aberimmerhin schon zwischen 5 und 15 Meter, artenreich undkaum vom „Original“ zu unterscheiden. Die Fahrt gehtvorbei an Baumschulen, Gehegen und Pflegestationen, biswir die Samboja Lestari Lodge erreichen, wo ein lebens-großer geschnitzter Orang-Utan die Besucher empfängt.Beim Abendessen treffe ich auf eine illustre Runde: denniederländischen Botschafter in Djakarta, einen renom-mierten australischen Forstwissenschaftler und WillieSmits, den Gründer von BOS Indonesia, der die Tafel-runde eindrucksvoll präsidiert. Er ist der vollendete Gast-geber, doch das, was er über die aktuelle Situation in Indo-nesien und den blühenden Bürokratie-Dschungel zu berichten weiß, ist wenig erbaulich. Am nächsten Morgen nehme ich bei Sonnenaufgangvom Feuerwachturm aus das riesige Gelände in Augen-schein, das wie eine grüne Insel aus dem degradierten Um-land herausragt. Dort, wo einst Tieflandregenwald stand,bepflanzen – im besten Fall – Kleinbauern Parzellen mitReis oder Maniok. Der allergrößte Teil des noch nicht ero-dierten Bodens ist mit struppigem Gras bewachsen, das fürdas Vieh ungenießbar ist, dazwischen ragen verkohlteBaumgerippe in den Himmel. Am Horizont sind mit demFernglas auch Ölpalmen-Plantagen erkennbar. In der un-mittelbaren Umgebung von Balikpapan dagegen liegen gar

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MYTHOS

Der wiederaufgeforstete Regenwald der Borneo OrangUtan Survival Foundation (BOS) in Samboja Lestari.Aus einer Grassteppe ist hier seit 2001 wieder ein junger, artenreicher Regenwald geworden, in den sogardie bedrohten Nasenaffen zurückgefunden haben.

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Setzlingen der Palmen und werden deshalbvon den Plantagenbesitzern beziehungsweiseihren Arbeitern gnadenlos verfolgt. Sie sindvor die tragische Alternative gestellt, imSupermarkt menschlicher Überproduktionzu verhungern oder wegen Mundraubs er-schossen zu werden.

Am nächsten Morgen mache ich den ver-rücktesten „Gamedrive“ meines Lebens. Sa-tryo fährt mich, Fotorucksack und Stativ aufdem Rücken, mit dem Moped zum SungaiHitam, einem kleinen Fluss in der Nähe vonSamboja Lestari. Ein mickriges Holzboot sollmich zu den Nasenaffen bringen. Der Boots-mann kauert vorne im Bug, Satryo sitzt aufder Rückbank, während ich auf der Mittel-bank das schwere Teleobjektiv auf das Stativmontiere. Es sind vielleicht zehn beunruhi-gende Zentimeter, die zwischen Bootsrandund dem undurchdringlich braun gefärbtenWasser liegen. Trotz der starken Strömungkommt der Bootsmann schnell voran, und inder dichten Ufervegetation aus Nipah-Pal-men und Mangroven hat er auch schoneine Gruppe der Nasenaffen ausgemacht. Ein altes Männchen mit seiner mächtigen ro-ten Nase klettert auf einen überhängendenAst, um uns besser im Blick zu haben. Für ein paar Augenblicke sitzt er völlig frei.Die ehrliche Freude des Bootsmanns überdie gelungenen Aufnahmen ist fast so schönwie das Bewusstsein, die Affen überlistet zuhaben, aber beim Abklatschen zwischenBootsmann und Fotograf schwankt dasBoot beängstigend. Auf der Rückfahrt spru-delt aus einem Leck Wasser ins Boots innere.Satryo steckt einfach den Finger in das Loch– und die Sache ist erledigt. Ob ich aus Angstschwitze oder wegen der Temperaturen istschließlich einerlei. Es mag Stellen in Borneogeben, wie etwa am Kinabatangan in Sabah(Malaysia), wo Nasenaffen-Touren in großemStil und mit großen Erfolgsaussichten ange-boten werden. Aber das Abenteuer auf demSungai Hitam war sozusagen mein persön-liches, dank der Hilfe zweier liebenswürdigerMenschen.

Der nördliche Teil der Rieseninsel Borneobildet den Bundesstaat Sabah der Malay si-schen Konföderation. Im Vergleich zu Kali -

mantan verfügt dieser Teil Borneos übereine ausgezeichnete touristische Infrastruktur,Bergsteiger zieht es zum Mount Kinabaluund Taucher besuchen die artenreichenTauchgründe vor der Küste. Das Tourismus-Management von Sabah rühmt die unbe-rührte Natur des Landes, ungeachtet der Tat-sache, dass im flachen Ostteil von den aus-gedehnten Tieflandregenwäldern so gut wienichts übrig geblieben ist. Ölpalmenplantagenso weit das Auge vom Flugzeug aus reicht.Von Kota Kinabalu, der gesichtslosen Haupt-stadt bis nach Sandakan und von dort bisnach Lahad Datu, nichts als Ölpalmen.

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nicht so viele Plantagen, was aber nichts dar-an ändert, dass der Wald hier bis auf kleinsteReste verschwunden ist. Die 90er Jahre waren für Borneo ein wahresGolgota. Die Rieseninsel brannte lichter-loh, Ergebnis nicht nur von El Niño, derSüdostasien das Ausbleiben des Monsun re-gens bescherte. Bodenspekulanten, land-hungrige Neubürger aus Java, Minen- undPlantagenbesitzer versetzten dem Regen-wald den Todesstoß, nachdem die Tropen-holzmafia schon jahrzehntelang die gnaden-lose Ausbeutung des Waldes betrieben hatte.Satryo, mein freundlicher indonesischer Be-gleiter, erzählt mir, wie er und andere Mit-arbeiter von BOS an manchen Stellen mitbloßen Händen und ein paar Schaufeln ver-geblich gegen das Feuer ankämpften. Nur einpaar klitzekleine Inselchen sind in dieserRegion vom ursprünglichen Regenwald übriggeblieben. Und der illegale Holzeinschlag fin-det jetzt sogar schon an Stellen mit nachge-wachsenem Sekundärwald statt. Freundlichlächelnd erzählt Satryo, dass Brandrodungund illegaler Holzhandel selbst den KutaiNationalpark nördlich von Samarinda zer-

Bäumen, schließlich war die Fortbewegungauf dem Boden des Regenwalds in Sumatraaufgrund des Vorkommens des Sumatra-Tigers für die Menschenaffen lebensgefähr-lich. Heute ist dort der Tiger noch seltenergeworden als die Orang-Utans – beiden Ar-ten wurde sozusagen der Boden unter denFüßen weggezogen. Auf Borneo lebt die et-was größere und schwerere Unterart desOrang-Utans, deren Fell eher bräunlich alsrötlich ist. Da es in Borneo niemals Tiger gab,haben sich die Affen ohne den Feinddruckanders entwickeln können. Die schweren Af-fenmännchen bewegen sich ausschließlichauf dem Waldboden. Orang-Utans sindnicht die einzige Affen-Besonderheit Borne-os. Nasenaffen kommen ebenfalls nur aufBorneo vor, ihr Lebensraum ist der nichtminder gefährdete Mangrovenwald. Was bei-den Arten gemein ist, ist der Konflikt mit denNutzungsansprüchen des Menschen. Dort,wo den Tieren der angestammte Lebensraumgenommen wurde, entstanden auf ehemali-gen Regenwaldflächen Ölpalmen-Plantagen.Sowohl die Orang-Utans als auch die Na-senaffen vergreifen sich in ihrer Not an den

stört hätten. Ja, wo gibt es denn überhauptnoch einen größeren Flecken halbwegs intakten Regenwald? „Meratus, about 120 miles from here. We will go there in afew days.“ An den folgenden Tagen lerne ich dank Satryo zunächst das Gelände von SambojaLestari noch viel intensiver kennen, die ver-schiedenen Waldbereiche, die Station fürdie Orang-Utan-Waisen und wie sie aufeine mögliche Rückkehr in den Wald vorbe-reitet werden. Aber welcher Wald? Die Sta-tionen von BOS quellen über und die Mög-lichkeiten der Auswilderung werden immerweniger. In der näheren Umgebung gibt esein paar Regenwaldrelikte, Sungai Wain oderBukit Bangkirai beispielsweise, die aber nichtgroß genug sind, um eine größere Populationder Orang-Utans aufzunehmen.

Orang-Utans waren ursprünglich in ganzSüdostasien beheimatet, heute gibt es sie inzwei Unterarten nur noch auf Sumatra undBorneo. Die kleinere und rötere Unterart aufSumatra, zahlenmäßig noch stärker vomAussterben bedroht, lebt ausschließlich auf

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Die Orang-Utans im Auswilde-rungsgebiet von BOS sind sicherlich die populärsten TiereBorneos, doch auch viele kleineexotische Tierarten gibt es in diesem Regenwaldparadies zu entdecken: Roter Borneo-Flugfrosch, Zangenartige Dornspinne, Laubheuschreckeund ein Schmetterling aus der Familie der Nymphalidae.

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Holzfällung, systematischer Kahlschlag,Brandrodung und unterirdische Torfbrände,Entwässerung, Bodenerosion, Vergiftungvon Wasser und Boden, Korruption und illegaler Tierhandel. Die letzten großen Re-genwaldgebiete und mit ihnen die rotenRiesen, Asiens einzige Menschenaffen, ster-ben jetzt für Palmölplantagen. Knapp eineMillion Tonnen verbrauchte Deutschlandallein im Jahre 2008: für Blockheizkraftwer-ke und Autotanks, für Lebensmittel- undChemieindustrie. Wir sind Zeugen, wennwir nicht Täter sind.

geschützt als die indonesischen. Aber sie sindkeine Garantie für das Überleben der Ar-tenvielfalt. Dafür sind sie flächenmäßig nichtgroß genug. Und die Orang-Utans benötigenfür ihr Überleben Tieflandregenwald, in denBergregenwäldern über 1.500 m kommen sienicht vor, außerdem liegt ihr Verbreitungs-schwerpunkt mehr in den südlichen und öst-lichen (also indonesischen) Teilen von Bor-neo. Illegaler Tierhandel und Holzeinschlagerfolgen häufig über die grüne Grenze zwi-schen dem indonesischen und dem malaii-schen Teil der Insel, wo dann die notwen digeZertifizierung erfolgt: „nachhaltige“ Regen-waldnutzung. Falls es eine solche überhauptgibt, hat das, was momentan auf Borneopassiert, mit Sicherheit nichts damit zu tun.„Was mit den Orang-Utans geschieht, kannman in einem Wort zusammenfassen: Ge-nozid.“ Das schreibt Sean White, Direktorder englischen Naturschutzorganisation Na-ture Alert, in dem bestürzenden Bericht„Palm Oil Report“. Über „mein“ Kindheits-Paradies sind mehrals sieben Plagen hinweggegangen: illegale

der Wanderer die unterschiedlichsten Vege-tationszonen: bis 1.800 m den Bergregen-wald, bis 3.300 m den Nebelwald, bis 3.800Meter die alpine Zone und dann bis zumGipfel die vegetationslose Zone. Dieser ma-gische Berg mit seinen charakteristischenGranitspitzen hüllt sich den größten Teildes Jahres in dicke Wolken, die kurzen Mo-mente, in denen sich diese lichten und denBlick auf den Gipfel oder von oben auf dieKüste von Sabah freigeben, darf man nichtverpassen. Solche Momente bleiben unvergesslich, so

wie der Muskelkater und die Gelenk-schmerzen den Bergwanderer noch ein paarTage begleiten. Stellt der Mount Kina baluauch keine großen alpinistischen Anfor de-rungen, so haben es die mehr als 2.000 Hö-henmeter in meist überdimensionierten Stu-fen dennoch in sich. Mein malaiischer Begleiter wusste dem „ungelenken“ Gang somancher Touristen die entsprechende Erklä-rung zu geben: „He probably was on MountKina balu some days ago.“Malaysias Nationalparks sind sicher besser

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Amrafel, mein Guide in Danum Valley, erzählt aus seiner Kindheit in Lahad Datu,als ihn die Mutter geweckt habe, weil einOrang-Utan in einem Baum direkt vor demFenster gehangen habe. Und die Elefantenseien immer wieder in den Garten einge-drungen … Heute hat man in Lahad Datu den Eindruck,sich in einer Wüstenoase zu befinden. Nack-ter Boden mit tiefen Erosionsrinnen, Pal-menplantagen bis zum Horizont und einevom Himmel brennende Sonne, die durchkein Kronendach abgemildert wird und denbetonharten Boden ausdörrt. Von hier soll esin eines der letzten Tieflandregenwaldrefugiengehen, werbewirksam als Jungle Lodge vonDanum Valley angepriesen. Und tatsächlich,nach 60 Kilometer Fahrt im Landrover be-finde ich mich mitten in einem Urwaldgebiet,mit den charakteristischen Hochstämmender Dipterocarpaceen-Arten. Mindestenszehn Holztransporter mit Urwaldstämmensind uns begegnet, erst auf den letzten Kilo-metern wird der Wald dichter und der Fahr-weg verwandelt sich in eine Schlammpiste.

ben im Regenwald bestens angepasst. SeineSchwimmhäute zwischen Fingern und Zehendienen im aufgespannten Zustand dem Gleit-flug von den Baumkronen in tiefere Sphären.Sie legen nicht wie andere Frösche ihre Eierim Wasser ab, sondern die Weibchen schlagenaus Körpersekret ein Schaumnest, das sie anBlättern über Tümpeln heften. Nach demSchlüpfen lassen sich die Kaulquallen in dasWasser fallen und führen dann ein „norma-les“ Amphibien-Leben. Solche Fluganpas-sungen sind für viele Tierarten Borneos ty-pisch und finden sich auch bei Gleithörnchen,Flugdrachen und Baumnattern.

Einen Regenwald ganz anderen Typsstellen die Bergregenwälder und Nebelwälderdar. Wer sie in Sabah sucht, der wird amMount Kinabalu (4.095 m) nicht vorbeifah-ren können. Nirgendwo sonst als am höch-sten Berg Südostasiens gibt es so viele en de-mische Arten, so viele Blütenpflanzen (dar-unter etwa 1.100 Orchideen), Moose, Flech-ten, Farne und Kannenpflanzen. Auf derzweitägigen Gipfelwanderung durchschreitet

Zu meiner Verwunderung finden sich vieleTouristen hier ein, angelockt durch die Ver-heißungen des „Dschungel-Abenteuers“ imSabah-Kompakt-Paket mit Tauchen, Berg-steigen und einer Prise Urwald. Am nahe-gelegenen Field Center wird die Erforschungdes tropischen Regenwalds betrieben, quasiin Hörweite der Motorsägen, denn nur einKernbereich dieses Primärregenwalds istwirksam geschützt. Entlang des Sungai Segama und seiner Nebenflüsse hat sich anzum Teil steilen Berghängen ein Stück ur-sprünglichen Primärregenwalds erhalten. Im Wald herrscht eine unbeschreiblich feuchte Hitze, die buchstäblich zu greifen ist.Tagsüber suche ich nach Laternenträgern, bizarren Insekten aus der Familien der Zikaden, wobei mir Amrafels Waldverstandbeim Suchen behilflich ist. Nachts gilt die Su-che mit Stirn- und Taschenlampen den be-rühmten Borneo-Flugfröschen, von denenwir gleich zwei Arten entdecken: den RotenBorneo-Flugfrosch und den seltenen Wal la-ce-Flugfrosch. Das Leben und Fortpflan-zungsverhalten der Flugfrösche ist an das Le-

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Berndt Fischer fotografiert seit nahezu 30 Jahren Tiere, Land -schaften, Städte und Menschen in Afrika, Asien, Amerika und seiner fränkischen Heimat. 2008 erschien im Bucher-Verlagsein umfangreicher Bildband

„Farben der Tropen“ mit Bildern und Reportagen vorwiegend aus Südostasien und Südamerika. Sein neuester Bildband „Franken – Naturfaszination“ ist 2010 im Echter-Verlag erschienen.www.berndtfischer.com

Die BOS ist eine der größtenPrimatenschutzorganisationenweltweit mit derzeit rund 800Orang-Utans in ihren beidenAuffangstationen auf Borneo.Die rotbraunen „Waldmen-schen“ sind jedoch nicht dieeinzige gefährdete PrimatenartBorneos. Auch der Nasenaffewird durch Abholzungen und Rodungen seines Lebens-raums beraubt. Er bewohnthauptsächlich die Mangroven-,Sumpf- und Fluss uferwälderdes küstennahen Tieflandsund hält sich zumeist in un-mittelbarer Nähe des Wassersauf, wie hier am Fluss SungeiHitam in Kalimantan.

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wäre, weil sich insbesondere in dertouristischen Hochsaison (August)eine regelrechte Prozession nachoben bewegt und sich daher nie-mand verlaufen wird. Obwohl fast der gesamte Weg biszum Gipfel in einer Art „Endlos-Treppe“ zurückgelegt wird, ist diekörperliche Anstrengung der Tournicht zu unterschätzen, schon al-lein aufgrund der klimatischenUnterschiede vom feuchtheißenRegenwald bis zu eventuellenFrosttemperaturen am Gipfel.Ganz in der Nähe des Mount Kinabalu liegt der Tieflandregen-wald von Poring mit einem schö-nen Baumwipfelpfad (CanopyWalk) und schwefelhaltigen heißenQuellen. Der Besuch von Poringlässt sich daher gut mit der Be-steigung des Mount Kinabalu ver-binden. Nähere Informationen zuallen touristischen Möglichkeitenerhält der Besucher im Park Head -quarter, wo auch alle Formalitätender Bergbesteigung zu erledigensind.

KalimantanKalimantan, der größere, indone-sische Teil von Borneo, ist touris-tisch wesentlich weniger erschlos-sen, was aber nicht heißen soll,dass der Besucher dort mehr un-berührten Regenwald antreffenwird. Die Verwüstung des Regen-walds fand oder findet dort auch inden offiziellen Schutzgebieten statt.Wer Orang-Utans sehen will, musswissen, dass dies in ursprüng-lichen Waldgebieten nur sehrschwer möglich ist und die aller-meisten Besucher und Fotogra-fen Begegnungen mit habituiertenTieren haben werden. Berühmt ist das Orang-Utan-Re-habilitationszentrum von CampLeakey im Tanjung Puting Natio-nalpark im Süden von Borneo,das von der Primaten-ForscherinBiruté Galdikas gegründet wurde.Die Anreise erfolgt über Seme-rang auf Java nach Pankalanbun,von wo aus es weiter zum Reha-bilitationszentrum geht, wo man

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Lahad Datu. Sie ist trotz ihrer ho-hen Preise zu empfehlen, weil sienicht nur wunderschön an einemUrwaldfluss gelegen ist, sondernauch zwar schweißtreibende, aberin jeder Hinsicht lohnenswerteTages- und Nachtexkursionen aufden zahlreichen Trails sowie denCanopy Walk mit zum Teil ausge-zeichneten, kenntnisreichen Gui-des anbietet (E-Mail: [email protected]). Mein per-sönlicher Guide Amrafel war einderartig liebenswürdiger und ver-sierter Helfer, dass ich ihn nurwärmstens weiterempfehlen kann,in der Hoffnung, er möge seineDienst auch weiterhin naturinte-ressierten Besuchern zur Verfü-gung stellen. Danum Valley ist je-doch alles andere als ein GartenEden. Die zahlreichen Transportermit Tropenholzstämmen, die ei-nem auf der Fahrt zur Lodge ent-gegenkommen, lassen keine Illu-sionen zu.

Mount KinabaluIn der Umgebung des Mount Kinabalu gibt es eine Vielzahl vonQuartieren, von denen aus die Be-steigung des 4.095 m hohen Berg -riesen in zwei oder mehreren Etap-pen erfolgt. Die Übernachtung aufder Berghütte Laban Rata GuestHouse sollte unbedingt rechtzeitigreserviert werden. Einen Guide fürdie Bergtour bekommt man vomPark Headquarter zugewiesen, deraber nicht unbedingt erforderlich

Restbestand an ursprünglichemTieflandregenwald. Sepilok als ei-nes von drei Rehabilitationszentrenfür verwaiste oder verletzte Orang-Utans ist aufgrund des großentouristischen Rummels nur sehrbedingt zu empfehlen, liegt aber inder Nähe von Sandakan auf demWeg zum Danum Valley.

Danum ValleyDie Rainforest Lodge im DanumValley erreicht man nach einerrecht beschwerlichen Anfahrt von

Borneo ist politisch geteilt in dasSultanat Brunei, die malaysischenBundesstaaten Sarawak und Sabahund die indonesischen ProvinzenKalimantan Barat, Kalimantan Ten-gah, Kalimantan Selatan und Ka-limantan Timur. Der größte Teil derInsel gehört zum indonesischenTerritorium.Borneo zu bereisen ist heute imVergleich zu früheren Zeiten – fastmöchte man sagen leider – rechtunkompliziert. Zwar gibt es eindeutliches Gefälle in Bezug aufLebensstandard und Infrastrukturzwischen Malaysia und Indone-sien, aber keiner der beiden Lan-desteile Borneos (von dem kleinenSulta nat Brunei mal abgesehen)stellt für den Reiselustigen eineernst hafte Herausforderung dar.Dies gilt allerdings nur für dieeher ausgetretenen Pfade des„Ökotourismus“, sozusagen dieHotspots der Naturbeobachtung.Wer Borneo bereisen möchte, soll-te möglichst einheimische Veran-stalter mit der Durchführung seinerReise beauftragen, denn auf dieseWeise wird das Bewusstsein der

Einheimischen vom Wert der Na-tur positiv beeinflusst.

SabahDer Bundesstaat Sabah befindetsich an der nördlichen Spitze vonBorneo. Hier lassen sich alle Ent-fernungen auch mit dem Bus zu-rücklegen, was allerdings einenernüchternden Blick auf die Realitätder Insel zur Folge hat, denn die Reise etappen (z. B. von Kota Kinabalu nach Sandakan) führenausschließlich durch Palmölplan-tagen. Außerhalb der Schutzge-biete ist vom Tieflandregenwald sogut wie nichts übrig geblieben.Wer seine Reise nach Sabah von ei-nem einheimischen Tour Operatorvorbereitet wissen möchte, kannsich z. B. an Wildlife Expeditions(E-Mail: [email protected])wenden, die alle entsprechendenZiele in Sabah anbieten: nebendem Mount Kinabalu z. B. nochTurtle Island (Meeresschildkrö-ten), Kinabatangan River (Nasen-affen und andere Tierbeobachtun-gen), Sepilok Orang Utan Centreund Danum Valley mit seinem

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reiseInfos BORNEO

REISETIPP

auf einem Hausboot untergebrachtwird. Auch für Camp Leakey ist esinzwischen unbedingt erforder-lich, sich rechtzeitig anzumeldenund die Hochsaison zu meiden.

Samboja Lestari EcolodgeDie Orang-Utan-Schützer vor Ortsind sich bedauerlicherweise unter-einander nicht grün. Es besteht –für Außenstehende schwer nach-vollziehbar – eine regelrechte Kon-kurrenz zwischen Biruté Galdikasund dem Gründer von BOS WillieSmits, der Camp Leakey eine zukommerzielle Ausrichtung vor-wirft. Wer mit der renommierten Orga-nisation BOS in Kontakt kom-

men und sich über ihre Arbeitinformieren möchte, dem sei dieSamboja Lestari Ecolodge emp-fohlen (www.sambojalodge.com).Die Anreise gestaltet sich wesent-lich einfacher als der Trip nachCamp Leakey. Singapore Airlinesfliegt von Singapur nach Balikpa-pan, von wo aus ein rund zwei-stündiger Transfer in die Lodge zu-rückzulegen ist. Samboja Lestariliegt inmitten eines Areals vor-bildlicher Wiederaufforstung unddient sowohl der Pflege und künf-tigen Auswilderung verwaisterOrang-Utan-Babys, als auch derRegenwald-Forschung inklusiveWiederaufforstung ehemals ab-gebrannter und verwüsteter Wald-

flächen. Besucher können sich imRahmen des Helping-Hands-Pro-gramms an den Aktivitäten vonBOS beteiligen. Von der Lodge auswerden auch Exkursionen in Re-genwald-Restflächen durchgeführt,wo die Beobachtung ausgewilder-ter Orang-Utans möglich ist. DerEindruck beim Besucher bleibttrotz der großartigen Leistungvon BOS gespalten, denn die zu-nehmende Besiedlung des Landesmit Zuwanderern aus dem über-völkerten Java, die fortschreitendeZerstörung verbliebener Waldflä-chen sowie die rasante Aus -breitung der Palmölplantagen las-sen für die Zukunft nichts Gutesahnen.

te Regenzeit. In den übrigen Lan-desteilen ist die Regenzeit im allgemeinen von November bisFebruar am stärksten. In dieserZeit gibt es häufig kurze, heftigeRegenschauer, der Rest des Tagesist sonnig. Die Durchschnitt-stemperaturen schwanken zwi-schen 27,7 °C im Mai und 26,7 °Cim Dezember.

wak ist das Risiko im Grenzgebietzu Kalimantan höher und nimmtnach Norden hin ab.

KlimaEs herrscht ein tropisches, vomMonsun abhängiges Klima mithoher Luftfeuchtigkeit (über 80%).Auf dem größeren südlichen TeilBorneos gibt es keine ausgepräg-

Anreise Für eine bis zu 90-tägige Reise be-nötigt man einen Reisepass, dernoch mindestens sechs Monatenach Ablauf des Aufenthalts gültigist. Malaysia Airlines (www.ma-laysiaairlines.com) empfiehlt sichfür die Anreise nach Sabah oderSarawak (die beiden malaysischenBundesstaaten auf Borneo). Siefliegt von Frankfurt über KualaLumpur nach Kuching/Sarawak.Für Sabah stellt die HauptstadtKota Kina balu das Einfallstor dar, von wo aus Linienbus-Trans-fers zum nahe gelegenen MountKinabalu oder Taxifahrten undFlüge in entferntere Landes-teile wie die Städte Sandakan und Lahad Datu angeboten wer-den.

GesundheitEs gibt keinerlei Impfvorschrif-ten, empfohlen werden jedochImpfungen gegen Tetanus, Diph-terie, Polio und Hepatitis A. Es besteht ganzjährig ein mittleresMalaria-Risiko, dabei ist das Risi-ko im Landesinneren von Sabahhöher, in Kota Kinabalu und denKüstenregionen geringer. In Sara-